Anzeige
Start Blog Seite 181

„Ein Stück Berufung wäre schön“

Walter Kohl ist ehemaliger Investmentbanker und Controller, Bestseller-Autor, Mentor für Menschen, die vor großen biografischen Brüchen stehen – und ältester Sohn von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl. Warum man im Alter Probleme gelassener betrachtet als in jungen Jahren, verriet der 50-Jährige unserem Autor André Boße.

Zur Person

Walter Kohl, geboren am 16. Juli 1963, ist der ältere von zwei Söhnen des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl. Er studierte am Harvard College, an dem er mit einem Bachelor-Doppelabschluss in VWL und Geschichte graduierte, und absolvierte ein Aufbaustudium in Wien, das er als Diplom-Volkswirt abschloss. Im Anschluss daran arbeitete er bei der US-Investmentbank Morgan Stanley, dann kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete in leitender Position im Controlling bei Unternehmen wie Kaufhof und Metro. 2005 machte er sich selbstständig und ist nun Inhaber der Firma Kohl & Hwang, die Spezialteile für die Autoindustrie aus Korea vertreibt. Zusammen mit seiner Familie lebt Walter Kohl in Königstein. Er ist Autor von zwei Büchern, in denen er sich mit der Beziehung zu seinem Vater beschäftigt und Lebenshilfe für psychologische Krisensituationen gibt. Zudem konzipiert er ein „Zentrum für eigene Lebensgestaltung“ – einen Ort, an dem Menschen, die sich in biografischen Umbrüchen befinden, Hilfe finden sollen.
www.walterkohl.de

Herr Kohl, können Sie sich noch an den Moment erinnern, an dem für Sie die berufliche Karriere an Bedeutung verlor – und dafür die persönliche Weiterentwicklung in den Fokus rückte?
Diesen Moment hat es für mich bisher nicht gegeben. Und ich hoffe auch, er kommt nie. Ich finde, die Dinge sollten in einem Gleichklang stehen, denn Beruf, Beziehung, Familie und Freunde gehören zusammen. Dass dies manchmal schwierig ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Beruf sollte mehr als ein Job sein, ein Stück Berufung wäre schön. Es gibt Zeiten im Leben, da steht der Beruf im Vordergrund. Dann kommen wieder andere Phasen, in denen private Themen dominieren. Die wichtigste Erfahrung für mich war, dass ich eines Tages begonnen habe, mein Selbstwertgefühl immer weniger vom Applaus der anderen abhängig zu machen. Das ist eine besonders im beruflichen Umfeld wichtige Form der Befreiung. Heute lebe ich leichter als früher, da ich mehr Gelassenheit mir selbst gegenüber zulasse. Ich versuche, weniger verbissen zu sein und mit Dankbarkeit und Achtsamkeit den kleinen Dingen des Lebens einen großen Platz in meinem Tagesablauf zu widmen.

Ist diese Gelassenheit – auch mit Blick auf Krisen und Rückschläge – eine Tugend des Alters?
Für junge Menschen sind viele Situationen besonders belastend, wenn sie zum ersten Mal passieren. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Liebeskummer, damals glaubte ich, dass die Welt untergeht. Zu diesem Zeitpunkt waren das ehrliche und wahre Gefühle. Heute, nach vielen Erlebnissen, würde ich vielleicht anders fühlen – aber das nützte mir damals wenig.

Was raten Sie jungen Menschen, die zum ersten Mal mit solchen Problemen konfrontiert werden?
Mein erster Rat: Nimm die Situation in ihrer vollen Härte, in ihrem vollen Schmerz vorbehaltlos an. Weiterhin hat mir ein Perspektivwechsel sehr geholfen: Anstatt sich über das „Was“ einer Situation aufzuregen, versuche ich heute durch ein anderes „Wie“ mit Enttäuschungen, Schmerzen oder Problemen umzugehen. Also mit einer anderen Sicht auf die Dinge, einer anderen inneren Haltung. Vom römischen Philosophen Seneca können wir lernen, dass alles eine Frage der Sichten ist.

Eines Ihrer Bücher heißt „Leben oder gelebt werden“. Für Einsteiger gilt häufig Letzteres, da sie plötzlich mit vielen Pflichten und Erwartungen konfrontiert werden. Gehört diese Phase zu einem jungen Leben einfach dazu?
Das Leben kennt Phasen des Gelebtwerdens – und das ist okay. Gäbe es keine Nacht, dann würden wir nicht das Licht des Tages schätzen. Damit sage ich aber nicht: Gesund ist, was hart macht – denn dieses Denken schätze ich überhaupt nicht. Ich sage vielmehr, dass wir alle Phasen und Erlebnisse unseres Lebens annehmen sollten und sie versöhnt in unseren Lebensweg integrieren sollten. Manchmal müssen wir uns für ein Ziel anstrengen, vielleicht sogar etwas quälen. Das gehört zum Leben dazu. Denn nur, wer auch aushalten und sich schinden kann, wird die Früchte des Erfolges wirklich zu schätzen wissen. Was zählt, ist, einen authentischen Weg zu gehen und die Überzeugung zu haben, dass dieser Weg Spaß macht und sinnvoll ist.

Sie haben für viele Jahre als Controllingverantwortlicher in Unternehmen gearbeitet. Wie wirkt sich eine Position, die auf Misstrauen statt auf Vertrauen basiert, auf das Wohlbefinden aus?
Controlling, wie ich es praktisch umgesetzt habe, war weit mehr als blanke Zahlenakrobatik. Mir ging es stets um den Arbeitsprozess, seine Optimierung und vor allem den vernünftigen Umgang mit den dort befindlichen Menschen. Controlling heißt nicht Kontrolle, so wie es oft praktiziert wird. Ein guter Controller ist ein Lotse. Er besitzt Autorität in der Sache und Verständnis für die Menschen. Nachhaltiger Erfolg in Unternehmen wird nur mit Menschen erreicht, nicht gegen sie.

Walter Kohl:
Leben was du fühlst. Von der Freiheit glücklich zu sein. Der Weg der Versöhnung
Scorpio 2013. ISBN 978-3943416008. 16,99 Euro

Herzschmerz am Schreibtisch

„Liebeskummer ist eine scheußliche Krankheit“, hat Tina Turner einmal gesagt. Dagegen meint der französische Schriftsteller Marcel Pagnol: „Liebeskummer ist wie ein Diamant: Man sollte ihn mit Fassung tragen.“ Einfacher gesagt als getan. Gerade wer erst ins Berufsleben eingestiegen ist, kann eigentlich nichts weniger brauchen als ein gebrochenes Herz – und muss manchmal eben doch damit zurechtkommen. Nur: Wie stellt man das an? Kerstin Neurohr und Theresa Hupp haben Elena Sohn, die Liebeskümmerin, dazu befragt.

Elena Sohn, Foto: Sohn
Elena Sohn, Foto: Sohn

Die Expertin und ihre Liebeskümmerer Elena Sohn, 33 Jahre, ist Gründerin des Unternehmens „Die Liebeskümmerer“. Nachdem sie vor einigen Jahren selbst schlimmen Liebeskummer erlebte, gab sie ihren Job in einer Berliner PR-Agentur auf und krempelte ihr Leben um. Seitdem hilft sie als Liebeskummer- Expertin mit ihrem Team anderen, Krisen zu überwinden. Die Liebeskümmerer bieten unter anderem Liebeskummer-Reisen, Beratung per E-Mail oder Telefon durch ein Team von Psychotherapeuten, einen Online-Shop mit kleinen Geschenken sowie Veranstaltungen für alle, die Liebeskummer haben.

www.die-liebeskuemmerer.de
www.facebook.com/dieliebeskuemmerer

Der Berufseinstieg hat tadellos geklappt, motiviert ist man in den Traumjob gestartet – da zerbricht plötzlich die Liebe. Irgendwie muss man zwischen dem Verarbeiten seiner Gefühle und dem Funktionieren im Job überleben. Keine einfache Sache. Wie geht man mit dieser Situation um? Tritt man in jedem Fall morgens im Büro an, auch wenn sich der Partner am Vorabend getrennt hat? Natürlich möchte man gerade als Berufseinsteiger in einem neuen Job nicht mit plötzlichen Krankschreibungen auffallen. Daher ist es wichtig, sich zunächst zu fragen, ob sich die Arbeit bewältigen lässt, eventuell sogar willkommene Ablenkung sein kann, oder nicht. Im ersten Fall ist es auf jeden Fall sinnvoll, seiner Arbeit weiter nachzugehen.

Für den zweiten Fall gibt Elena Sohn vom Beratungsunternehmen „Die Liebeskümmerer“ Tipps: „Man sollte sich zunächst einige Fragen stellen: Bin ich momentan bei der Arbeit entbehrlich? Wie viel Verantwortung und Genauigkeit verlangt mir meine Arbeit ab, und kann ich ihr überhaupt gerecht werden? Oder riskiere ich, gravierende Fehler zu machen? Kann ich mit meinen Kollegen oder dem Chef über meinen Zustand sprechen oder muss ich mich verstellen – und könnte ich das überhaupt? Anhand solcher Fragen sollte man sich ehrlich beantworten, ob es möglich und sinnvoll ist, weiterzuarbeiten“.

Wichtig ist, eine klare Entscheidung zu treffen. Im Büro zu stehen und sich unablässig zu fragen, ob man der Arbeit gewachsen ist, verstärkt nur das Gefühl der Ohnmacht. „Ich vergleiche das gern mit einem gebrochenen Arm oder einer schweren Grippe: Kein Mensch würde von Ihnen verlangen, mit einer derartigen Erkrankung normal weiterzuarbeiten. Bei Liebeskummer ist das anders – obwohl der oft wesentlich schlimmer ist“, sagt Elena Sohn. Wer also merkt, dass die Arbeit unter dem Kummer leidet, sollte sich ernsthaft Gedanken über eine kurze Auszeit machen.

In ihrem ersten Buch, das Ende Oktober 2013 erscheint, erzählt Elena Sohn wahre Geschichten von Frauen und Männern mit Liebeskummer:
Schluss mit Kummer, Liebes. Geschichten vom Herzschmerz und wie er verging.
Ullstein 2013. ISBN 978-3548374826. 8,99 Euro

Allzu lange sollte man sich dem Alltag und damit dem Job allerdings nicht entziehen, da er auch wichtigen Halt bietet: Die Struktur, die er in den Tag bringt, kann sehr hilfreich sein. Zudem bietet die Arbeit Ablenkung und die Möglichkeit, aktiv und produktiv zu sein – etwas, das einem im Privaten gerade vielleicht schwer fällt. Im Job besonders Gas zu geben, kann sogar für ein neues Hoch sorgen, denn Lob steigert das Selbstwertgefühl, und der Liebeskummer kann ein Karrieresprungbrett sein. „Eine junge Frau, über die ich in meinem Buch berichte, hat in dieser Situation richtig Karriere gemacht, weil ihre Arbeit ihr so viel Halt bot“, sagt Elena Sohn.

Falls es im Büro Momente gibt, in denen man um Fassung ringen muss, hilft es, tief durchzuatmen und den schwarzen Gedanken einen klaren Riegel vorzuschieben, bis man wieder in den eigenen vier Wänden ist. Es ist notwendig und richtig, der eigenen Trauer nachzugehen – nicht aber, sich ihr immer und überall zu ergeben. Wenn es sich anbietet, eine Kollegin oder einen Kollegen des Vertrauens einzuweihen, sollte man das tun: In einem Umfeld, in dem man sich auch menschlich verstanden weiß, arbeitet es sich leichter.

Buchklassiker zur Liebe

Der 1956 erstmals erschienene Klassiker des Sozialpsychologen Erich Fromm wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, immer wieder neu aufgelegt und hat weltweit Millionen von Lesern gefunden:
Erich Fromm: Die Kunst des Liebens
dtv 2012. ISBN 978-3-423-36102-6. 7,90 Euro

Auch außerhalb der Arbeit sollte man sich gerade in Zeiten des Liebeskummers bewusst um sich selbst kümmern: Es ist wichtig, gut zu essen und genug zu schlafen, um gesund zu bleiben und sich ein gutes Körpergefühl zu bewahren. Sport bietet Zerstreuung und setzt Endorphine frei. Zudem empfiehlt es sich, mal wieder gründlich die Wohnung auszumisten und sich ein klares, freundliches Zuhause zu gestalten, sowie auch neben der Arbeit den normalen Tagesrhythmus zu erhalten: Die Freizeit aktiv zu gestalten und Freunde zu treffen schafft positive Energie.

Hilfe suchen
„Wenn der Liebeskummer auch nach einer längeren Auszeit immer noch so schlimm ist, dass Sie sich schwer konzentrieren können, können Sie psychotherapeutische Hilfe in Erwägung ziehen“, sagt Elena Sohn. „Davor braucht keiner Angst zu haben, und man ist auch nicht schwach oder labil, weil man das macht – im Gegenteil.“ Keine Lösung ist es, den Schmerz auszusitzen oder gar zu ignorieren, denn ein gebrochenes Herz kann krank machen. So kann der Kummer zu ernsthaften Beschwerden wie starken Kopfschmerzen und Magenbeschwerden führen, die die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken, in schlimmen Fällen sogar zum „Broken Heart Syndrom“, welches wie ein Herzinfarkt behandelt werden muss. Es gilt: Jeder Mensch ist anders, geht individuell mit Schmerz um und braucht dementsprechend individuelle Lösungen, um wieder gesund zu werden. Deshalb sollte man sich nicht scheuen, sich genau die Hilfe zu holen, die man benötigt.

Extra: Filmtipp

Was ist schiefgelaufen, wenn man 30 Jahre alt wird – aber der Kontostand in Sachen Liebe noch auf Null steht? Dieser Frage geht Filmemacher Wolfram Huke in Love Alien nach. Seine sehr persönliche filmische Dokumentation war letzten Sommer im Kino zu sehen, hat zahlreiche Preise abgeräumt und erscheint demnächst auf DVD. love-alien.de

Emotionale Kompetenz gefragt

Robert Betz, geboren 1953 im Rheinland, ist Psychologe, Autor, Vortragsredner und Seminarleiter. Sein Buch „Willst du normal sein oder glücklich?“ steht seit der Erscheinung 2011 auf der Spiegel- Bestsellerliste, seine Facebookseite hat über 100.000 Fans. In seinem Beitrag hier erklärt er, welchen Platz Gefühle am Arbeitsplatz haben. Von Robert Betz

Robert Betz, Foto: Privat
Robert Betz, Foto: Privat

Zurzeit findet in vielen Unternehmen ein krasser Generationenwechsel statt, der zugleich einen Werte- und Verhaltenswandel einläutet. Die neue Generation von Führungskräften begreift mehr und mehr, dass Firmen authentische Menschen benötigen, die vieles hinterfragen, was bisher in Stein gemeißelt schien. Selbstständiges und kreatives Denken erhält einen deutlich höheren Stellenwert und wird mindestens so sehr gewünscht wie fachliches Know-how – gefragt sind neue Ideen, Offenheit, Transparenz, Wertschätzung in den Beziehungen und innere Beweglichkeit. Zu diesen Qualitäten, die jetzt in den Vordergrund rücken, gehört ganz besonders die Kompetenz im Umgang mit den eigenen Gefühlen sowie mit den Gefühlen anderer, also emotionale Kompetenz.

Wenn jemand morgens an seinen Arbeitsplatz kommt, dann erscheint da nicht nur ein Mensch mit Körper und Gehirn, sondern zugleich ein Wesen voller gespeicherter Emotionen, die er seit seiner Kindheit durch Tausende Gedanken erschaffen hat. Dazu gehören Gedanken wie „Ich muss es schaffen“, „Ich könnte scheitern“, „Ich bin nicht liebenswert“, „Ich will nicht allein bleiben“, „Ich könnte (wieder) verlassen werden“. Solche und andere Gedanken erschaffen Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, Scham, Schuld, Ohnmacht, Neid und Eifersucht. Wir sind von Haus aus emotionale Wesen, lernen aber weder in Schule noch Hochschule, wie man mit Gefühlen so umgeht, dass wir nicht an ihnen leiden. Stattdessen verdrängen wir viele Gefühle und lehnen sie ab, weil wir sie als negativ und störend empfinden, ganz besonders am Arbeitsplatz.

Besonders in der Arbeitswelt erleben wir täglich Menschen und Situationen, in denen unsere emotionalen Knöpfe gedrückt werden: der Chef, der unsere Leistung nicht anerkennt, der nicht lobt, sondern herabsetzt oder seinen Launen freien Lauf lässt. Der Kollege, der neidisch auf uns schaut, wenn wir einen Erfolg verbuchen konnten. Der aufgebrachte Kunde, der sich über Produktmängel oder die Lieferverzögerung beschwert. Sie alle lösen Emotionen in uns aus, die uns oft sprachlos und hilflos dastehen lassen, und das wiederum lässt das Gefühl der Scham in uns aufsteigen.

Generationen von Führungskräften haben gelernt, dass solche Emotionen im Unternehmen keinen Platz haben. Bis heute reißen sich ältere genauso wie junge Männer und Frauen zusammen, wenn Gefühle in ihnen hochsteigen, die man ihnen als Schwäche auslegen könnte. Erst recht sind Tränen in den meisten Firmen noch immer ein No-Go.

Erst in den letzten Jahren, in denen unter anderem immer mehr Frauen die Verantwortung im Personalmanagement übernommen haben, hat diese rigide Abwehrwand gegen Emotionen zu bröckeln begonnen. Langsam begreift man in den Führungsetagen: Wenn man sich einen lebendigen, begeisterten jungen Mitarbeiter wünscht, der mit Freude an seiner Aufgabe erfolgreiche Teams anleitet oder das Herz seiner Kunden erreicht, dann gehören zu diesem Mitarbeiter auch Emotionen wie Angst, Wut oder Ohnmacht. Sie können nicht außen vor bleiben. Denn wer solche „negativen“ Gefühle systematisch unterdrückt, der kann auch keine echte Freude und Begeisterung empfinden und zeigen. Aber dieses Umdenken steckt noch in den Kinderschuhen, vor allem deshalb, weil kaum jemand zeigen kann, wie man unangenehme Gefühle wie Angst oder Wut in Freude verwandeln kann.

Niemand kann jeden Tag gleichermaßen gut drauf sein, denn jeder bringt täglich seine private Geschichte mit an den Arbeitsplatz. Ob mich gerade der Partner betrogen oder verlassen hat, ob Mutter oder Vater gerade ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ich von einem Freund enttäuscht wurde, die Freundin unerwartet schwanger ist oder ich nachts aus unerfindlichen Gründen nicht mehr durchschlafe, weil der Kopf voller Sorgen und Ängste ist – all dies löst Gefühle in uns aus, die wir nicht verstecken können, auch wenn wir uns zusammenreißen und tun, als sei alles in bester Ordnung. Hier hilft es, wenn wir den Mund aufmachen und offen zugeben: „Mir geht es gerade nicht gut. Ich habe da ein Problem …“. Die anderen sind auch Menschen und kennen solche Situationen aus eigener Erfahrung. Der Mut, sich schwach und verletzlich zu zeigen und mit jemandem im Unternehmen das Gespräch zu suchen, der Vertrauenswürdigkeit ausstrahlt, ist ein Weg, der sich auszahlen kann, aber das hängt von der Lebenserfahrung und Reife des Gegenübers ab.

Für die meisten Arbeitgeber gilt nach wie vor: Herzliche, begeisterte und authentische Menschen sind gewünscht. Und man darf auch mal einen emotionalen Durchhänger haben. Den muss man im Büro nicht verheimlichen – aber lösen werden die Kollegen die Krise wohl nicht. Dazu sucht man sich besser Unterstützung woanders, außerhalb der Firma.

Aktivitäten von Robert Betz

Audio-CDs
Negative Gefühle in Freude verwandeln: Geführte Meditation zur Befreiung von Angst, Wut, Scham & Co.
Betz 2006. ISBN 978-3940503404. 20 Euro.
Hörproben

Frieden mit meinen „Arsch-Engeln“ – Meditations-CD: Verstrickte und verstrittene Beziehungen verstehen und verwandeln.
Betz 2008. ISBN 978-3940503626. 20 Euro

Internet
www.robert-betz.com www.facebook.com/betz.robert
Eigener Channel unter www.youtube.com/user/RobertBetzTV

Bestseller
Willst du normal sein oder glücklich? Aufbruch in ein neues Leben und Lieben.
Heyne 2011. ISBN 978-3453701694. 8,99 Euro

Schaffe ich das?

Der Studienabschluss ist geschafft, jetzt gilt es, zu zeigen, was man drauf hat. Hat man’s denn drauf? Der erste „richtige“ Job bringt so manchen Selbstzweifel und Ängste ans Tageslicht: Passt diese Stelle wirklich zu mir, und kann ich die entsprechenden Erwartungen erfüllen? Diplom-Psychologin Angelika Gulder und Selbstbewusstseinstrainerin Claudia Wissemann erklären, worauf es ankommt.

Über die Autorinnen

Angelika Gulder, Foto: Privat
Angelika Gulder, Foto: Privat

Diplom-Psychologin Angelika Gulder ist Berufungsfinderin, Coach und Bestsellerautorin.www.coaching-up.de

Claudia Wissemann, Foto: Monika Werneke
Claudia Wissemann, Foto: Monika Werneke

Claudia Wissemann arbeitet als Karrierecoach und Selbstbewusstseinstrainerin.

www.cwissemann.de

Für Jonas beginnt gleich das Meeting mit dem Vorgesetzten, bei dem er über den Stand seines ersten eigenen Projektes berichten soll. „Ich weiß, es ist nicht nachvollziehbar. Aber immer in solchen Situationen beginnt mein Herz zu rasen, ich fange an zu schwitzen und mein Hirn verweigert die Mitarbeit. Ich schnappe nach Luft und bin zu keiner klaren Antwort fähig.“

Versagensangst – normal oder nicht?
Zu versagen, Fehler zu machen oder zu scheitern, gehört zu den häufigsten Ängsten in unserer Gesellschaft. Schon an der Uni durchlebt mehr als ein Drittel der Studenten massive Prüfungsängste. Verspüren wir Angst, in einer bestimmten Situation nicht die erwartete Leistung erbringen zu können, handelt es sich um Versagensangst. Das ist seit frühester Kindheit erlernt. Wenn wir in einer sicheren und liebevollen Umgebung aufgewachsen sind, haben wir meistens ein starkes Selbstbild entwickelt, durch das wir uns den Herausforderungen unseres Lebens gewachsen fühlen. Wenn nicht, entwickeln wir eine „Überlebensstrategie“, um Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten: „Wenn ich gute Leistungen bringe, werde ich gelobt“ ist eine Annahme, die zu einer solchen Strategie gehört, oder auch „Wenn ich etwas Kluges sage, bekomme ich ein Lächeln zurück“.

Versagensängste erkennen
Im normalen Alltag und Berufsleben ist Versagen normalerweise nicht lebensbedrohlich. Trotzdem fühlen und verhalten sich Menschen oft so, als wäre es das. Sie bekommen Herzrasen und Schwächeanfälle, sie zittern, die Brust wird eng, es gibt Magenprobleme, Kopfschmerzen und vieles mehr. Dazu kommen im schlimmsten Fall Depressionen. Um das zu vermeiden, werden die Angst auslösenden Situationen oft gemieden. Was in einem neuen Job natürlich gar nicht möglich ist. Hier geht es ja vor allem am Anfang darum, sich zu beweisen und von der besten Seite zu zeigen. Was also tun?

Das Wichtigste ist, für sich selbst zu klären, wovor man eigentlich Angst hat. Ist es eine bestimmte Situation? Eine Person, die den Stress in uns auslöst? Oder ist es eine eher grundsätzliche Angst vorm Versagen? Angst ist im Prinzip erst einmal positiv und hilft uns, körperliche und psychische Kräfte zu mobilisieren. Schlecht ist Angst aber dann, wenn sie uns blockiert, statt zu Bestleistungen zu bringen. Darum checken Sie, ob Ihre Angst noch leistungssteigernd und fördernd ist oder eher hinderlich und hemmend. Sprechen Sie mit Ihren Freunden, wie es ihnen ergeht und wie sie mit ähnlichen Situationen umgehen. Oft hilft es schon zu wissen, dass andere auch nicht immer so cool sind, wie sie wirken.

Wenn die Angst vor dem Versagen allerdings zu groß wird, ist es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Coach, der hilft, ein besseres Selbstbewusstsein aufzubauen, oder auch ein Psychologe, mit dem man herausfinden kann, woher die Ängste kommen, sind die richtigen Ansprechpartner. Mit Hilfe der klassischen Verhaltenstherapie können automatische Angstmuster unterbrochen werden. Bei tieferliegenden Ursachen gibt es neue therapeutische Ansätze wie EMDR (www.emdr.de) oder PEP (www.dr-michael-bohne.de).

Der richtige Job?
Manchmal ist der Grund für die Versagensangst aber auch ein ganz anderer: Viele Studenten sind nach dem Abschluss froh, einen Job gefunden zu haben – auch, wenn es nicht der Traumjob ist. Und das ist auch okay. Ist der neue Job aber zu weit von dem entfernt, was man sich eigentlich gewünscht und vorgestellt hat, und hat man das Gefühl, dort völlig falsch zu sein, kommt zur Versagensangst auch noch die Furcht davor, dass jemand merken könnte, dass man auf diesen Job eigentlich keine Lust hat. Dann ist es wichtig, herauszufinden, was man wirklich will, und die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.

Was tun, wenn mir die beruflichen Anforderungen über den Kopf wachsen? Engagierte Mitarbeiter sind für jeden Arbeitgeber Gold wert. Für eine erfolgreiche Karriere ist aber ebenso eine gute Balance zwischen Engagement und Freizeit wichtig. Überstunden dürfen sein, allerdings erfordern neue Aufgaben auch Kraft und Energie. Ein Ausgleich durch regelmäßige Erholungspausen und soziale Kontakte auch außerhalb der Firma helfen, die inneren Batterien wieder aufzuladen.

Tipps zum Umgang mit Ängsten

  • Stoppen Sie Ihr Kopfkino! Schlimmer als die tatsächliche Katastrophe ist das, was wir uns vorher in unseren Gedanken dazu ausmalen.
  • Beobachten Sie Ihre inneren Dialoge: Wie sprechen Sie mit sich selbst? Was denken Sie über sich? Jeder macht mal Fehler. Üben Sie den respektvollen Umgang mit sich selbst und Ihrer eigenen Leistung.
  • Arbeiten Sie an Ihrem Selbstwertgefühl: Was macht Sie aus, was macht Sie besonders? Finden Sie zu einem positiveren Bild von sich selbst und Ihren besonderen Fähigkeiten.
  • Setzen Sie sich Ihre Ziele nicht zu groß. Das erhöht die Angst und gibt das sichere Gefühl, dort niemals ankommen zu können. Auch kleine Ziele sind sexy.
  • Geben Sie auch dem Körper, was er braucht. Menschen, die zu Ängsten neigen, leben unter ständig erhöhtem Stressniveau und haben oft Schwierigkeiten, Druck abzulassen. Regelmäßige Bewegung und Entspannungsübungen helfen abzuschalten.

Bücher von Angelika Gulder

Finde den Job, der dich glücklich macht: Von der Berufung zum Beruf.
Campus 2013. ISBN 978-3593398396. 19,99 Euro

Aufgewacht! Wie Sie das Leben Ihrer Träume finden.
Campus 2011. ISBN: 978-3593393520. 19,99 Euro

Interview mit Dr. Till Bastian

Dr. med. Till Bastian ist Mediziner, Psychotherapeut, Schriftsteller – und Kenner der menschlichen Seele. Während sich viele Menschen penibel um den Körper kümmern, nimmt man das Wohl und Wehe der Seele oft gar nicht wahr – und wenn, dann erst, sobald etwas aus dem Ruder läuft. Ein Gespräch über Dinge, die der Seele guttun und ihr gefährlich werden. Die Fragen stellte André Boße.

Herr Dr. Bastian, als wir uns vor einer Woche für das Interview verabredeten, mussten Sie sich in Ihrer Klinik um einen Notfall kümmern und sprachen von einem sehr stressigen Tag. An welchen Symptomen erkennen Sie, wenn Sie seelisch erschöpft sind?
Ich spüre, dass ich unkonzentriert werde. Fahrig, nervös, unruhig. Mein Gedächtnis leidet. An körperlichen Symptomen merke ich, dass mein Muskeltonus höher ist, ich also angespannt und verkrampft bin. Dann tut mir nach längerem Sitzen das Kreuz weh. Körper und Seele senden also recht viele Anzeichen, wenn etwas aus dem Ruder läuft.

Zur Person

Dr. med. Till Bastian, geboren 1949 in München, studierte in Mainz Medizin und promovierte 1979. Er engagierte sich in der Organisation „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ und erarbeitete Studien über den Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Kriegsgefahr. Nach dem Freitod seines Vaters, des Grünen-Politikers Gert Bastian, und dessen Lebensgefährtin Petra Kelly schrieb er das Buch „Die Finsternis der Herzen“. Es folgten weitere Bücher mit psychologischen Themen, darunter zuletzt „Seelenleben: Eine Bedienungsanleitung für unsere Psyche“ sowie „Die Seele als System: Wie wir wurden, was wir sind“. Zudem ist er Autor von historisch-medizinischen Sachbüchern und Kriminalromanen. Till Bastian lebt und arbeitet im Allgäu als Arzt und Psychotherapeut in der Fachklinik Wollmarshöhe. www.wollmarshoehe.de

Klingt, als bildeten Körper und Seele ein gutes Team: Der Körper übersetzt die Not der Seele in physische Symptome, richtig?
Bei Angst und Dauerstress spannen sich eben auch die Muskeln an. Je nach körperlicher Geometrie des Betroffenen führt das zu Rückenschmerzen an der Hals- oder Lendenwirbelsäule oder auch zu Kopfschmerzen. Andere knirschen beim Schlafen mit den Zähnen.

Was ist Ihre Strategie, um sich nach einem Tag voller Stress und Anspannung wieder wohlzufühlen?
Es ist wichtig, sich Pausen für die Regeneration zu gönnen. Diese Pausen sollten bei mir als 68-Jährigem länger dauern als bei jüngeren Menschen. Ganz einfach, weil nicht nur ein älterer Körper mehr Erholungszeit benötigt, sondern auch eine ältere Seele. Für Jung und Alt gilt: Man muss für diese Pausen etwas finden, das einem die innere Stimmigkeit bietet. Bei dem ich sicher sein kann: Das passt zu mir. Die reine Abschirmung vor Reizen ist daher in der Regel nicht genug. Zwar ist es gut, sich an einem Ort zu erholen, an dem nicht fortlaufend das Telefon klingelt. Aber eine Ruhezeit alleine reicht nicht aus. Man sollte eine Tätigkeit finden, die die Erholung fördert.

Was für eine Aktivität ist das bei Ihnen?
Die Musik. Leider nicht aktiv – das wäre noch besser. Aber auch das Hören hilft, wie Untersuchungen feststellen. Der Rhythmus der Musik überträgt sich auf den Körper, die Melodien sorgen dafür, dass sich ein Zustand der inneren Harmonie einstellt. Darauf reagiert dann das Gehirn und schüttet die Endorphine aus, auch Glückshormone genannt. Wobei das nur funktioniert, wenn man die Musik mag. Findet man sie grausam, führt das Hören zu Hochstress – wie zum Beispiel der Film „Uhrwerk Orange“ zeigt. Und wie erwähnt schüttet das Gehirn sogar noch mehr Glücksstoffe aus, wenn man aktiv in einer Gruppe musiziert.

Können Sie kurz beschreiben, warum die menschliche Seele nicht dafür gemacht ist, einsam zu leben? Warum sie den Kontakt zu anderen Menschen benötigt?
Wir sind ganz offensichtlich als Rudeltiere konzipiert. Man muss bedenken, dass die Steinzeit 99 Prozent der menschlichen Geschichte ausmacht – und diese Zeit haben wir in kleineren, aber intensiv miteinander zusammenlebenden und kooperierenden Gruppen verbracht. Das hat uns geprägt, und das ist aus uns Menschen nicht herauszubekommen. Nehmen Sie neuere Trends wie den Boom von großen Open-Air-Festivals oder das Public Viewing während eines großen Fußballturniers. Es gibt offensichtlich bei emotional aufwühlenden Ereignissen ein Bedürfnis nach Gruppenerlebnissen – sonst würde man ja zu Hause schauen, bei besserem Bild, saubereren Toiletten und einem gefüllten Kühlschrank.

Können Sie beschreiben, warum uns Begegnungen so guttun?
Unser Gehirn ist so gepolt, dass es bei jeder Begegnung zunächst einmal eine Chance wahrnimmt. Man spricht hier von einem Möglichkeitsvorrat, der sich aus positiven Erinnerungen speist. Das funktioniert auch bei einer Tasse: Stellen Sie mir eine solche auf den Tisch, reagiert mein Gehirn, indem es prüft, auf welche Weise ich diese Tasse ergreifen kann. Bei menschlichen Begegnungen kommt dann noch die Empathie ins Spiel: Unsere Spiegelneuronen erzeugen ein Gefühl, wie es dem anderen gehen mag, sodass wir uns in das Gegenüber hineinversetzen können. Unser natürliches Seelenleben, wie es sich in den Tausenden Jahren der Evolution gebildet hat, ist auf die mögliche Vielfalt konzipiert. Wir bewegen uns immer in mehreren Welten zugleich.

Preisträger

2017 erhielt Dr. med. Till Bastian einen der drei Preise der Dr. Margrit Egnér-Stiftung. www.margritegner.ch

Heißt für Studenten vor den entscheidenden Prüfungen und Einsteiger ins Berufsleben: Das Examen oder das erste Projekt darf nicht alles sein.
Genau. Es hilft, beim alten Goethe zu lernen. Der hat als junger Mensch lange gebraucht, bis er entschieden hatte, ob er nun Maler oder Jurist, Dichter oder Steinsammler werden solle.

Heute würde man sagen: Da weiß einer nicht, was er will.
Dafür hat er eine seelische Vielfalt gelebt, die ihn letztlich zu einem Universalgelehrten werden ließ. Man kann daher jungen Menschen raten, sich nicht alleine auf ein Projekt im Leben zu fokussieren – und sei es ein vermeintlich noch so wichtiges wie die Abschlussklausur, ein Bewerbungsgespräch oder den Einstieg in den Job. Das ist nicht nur gefährlich, wenn die Sache schiefgeht. So ein Verhalten tut auch unserer Seele nicht gut.

Untersuchungen zeigen, dass die Menschen mehr denn je für ihre körperliche Fitness tun – gerade auch die jüngere Generation. Warum eigentlich hören wir jedoch in seelischen Fragen vergleichsweise selten auf unsere innere Stimme?
Das hat damit zu tun, dass der moderne Mensch zu einem hohen Teil von außen geleitet wird. Anstatt zu schauen, was uns guttut, schauen wir darauf, was die anderen machen. Dabei geht es nicht nur um Aktivitäten, sondern auch um Werte. Wir glauben, selbst in Angelegenheiten der Freizeit mithalten zu müssen. Einen noch spannenderen Urlaub zu verbringen. Noch mehr Sport zu treiben. Dieses ständige Vergleichen entspricht nicht unserer Natur, weil wir Menschen auf Gemeinschaftsgefühl und Solidarität gepolt sind. Anders hätten wir die Steinzeit nicht überlebt. Aber auch hier hat die Moderne die evolutionären Voraussetzungen des Seelenlebens umgekehrt.

Lesetipp

Melancholie E-Book-Only von Till Bastian

Till Bastian: Melancholie als Chance. Ein weg aus der Betrübnis zur Freiheit. Kösel . Ebook. 4,99 Euro.

Das moderne Leben tut uns also nicht gut?
Das kann man zusammengefasst so sagen. Es empfiehlt sich daher, tatsächlich immer wieder auf unser Steinzeiterbe zurückzublicken und zu fragen: Was zeichnet uns als Menschen aus? Wir sollten uns nicht zu sehr als Gefangene der Moderne betrachten. Schließlich gibt es die Kommunikationsgesellschaft von heute gerade mal 50 Jahre, die Industriegesellschaft rund 300 Jahre. Das sind im Vergleich zur Menschheitsgeschichte nur Sekundenbruchteile. Daher sollten wir in der Lage sein, unser über viele Tausend Jahre erprobtes Seelenleben vor den Einflüssen dieser kurzen Episoden zu schützen.

„Produktivität und Kreativität gehören zusammen“

Als langjähriger Leiter der psychosozialen Studierendenberatung in Heidelberg kennt der Mediziner Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla die Probleme der Studierenden. Im Interview erklärt der 62-Jährige, warum Kreativität auch in Prüfungssituationen wichtig ist und was verfaulte Äpfel oder seltsam aromatisierte Kräutertees mit seelischer Balance zu tun haben. Interview: André Boße

Zur Person

Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla, Foto: Privat
Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla, Foto: Privat

Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla, geboren 1951 in Peine, studierte Medizin und Philosophie in Marburg, Rom und Heidelberg. Nach einer ärztlichen und wissenschaftlichen Lehrtätigkeit an der Uni Heidelberg übernahm er 1986 die Leitung der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks der Uni Heidelberg. 1996 habilitierte er zum Thema „Psychische Störungen von Studenten und ihre Behandlung“. Neben Beratung und Coaching ist die Kreativität sein zweites großes Forschungsthema, über das er eine Reihe von wissenschaftlichen Publikationen und Bücher geschrieben hat.

Herr Prof. Dr. Holm-Hadulla, wie charakterisieren Sie als Psychotherapeut die Zeit des Studiums?
Das Studium ist für junge Menschen seit jeher eine interessante Entwicklungszeit. Sie beginnt in der Regel in der Phase der Spätadoleszenz – eine besonders kreative Phase, die jedoch auch oft mit Unsicherheit und Orientierungslosigkeit verbunden ist. Es geht während der Studienzeit ja nicht nur um fachlichen Wissenserwerb, sondern auch um die persönliche Weiterentwicklung. Es bilden sich neue Werte und Freundschaften, die häufig ein Leben lang wichtig bleiben.

Kurz: Es ist eine prägende Zeit.
Ja, aber auch eine Zeit des Übergangs. Nicht nur zu Beginn des Studiums können Probleme entstehen. Wenn das Ende des Studiums abzusehen ist, muss man darauf vorbereitet sein, sich von dieser besonderen Lebensphase zu trennen, um sich auf das Berufsleben mit seinen eigenen Chancen und Risiken einzustellen. Hier entdecke ich einen Unterschied zwischen der heutigen Generation und den Studierenden von vor 20 oder 40 Jahren: Die jungen Menschen heute konzentrieren sich im Studium mehr auf das, was Institutionen und Unternehmen von ihnen erwarten. Diese Entwicklung hat Vor- und Nachteile: Es gibt junge Menschen, die dadurch wesentlich fokussierter, direkter und zielsicherer studieren. Andere verlieren durch diese Fokussierung wichtige Freiräume.

Welchen weiteren Unterschied zu früher beobachten Sie in Ihrer Beratungsarbeit?
Die Studierenden kommen heute früher zu uns – ganz klar ein Effekt der Studienreformen nach Bologna. Waren einige Studiengänge früher hoffnungslos unterstrukturiert, sorgt der Bachelor dafür, dass die ersten wichtigen Prüfungen nun schon nach wenigen Monaten anstehen. Die Studierenden bemerken daher eine eventuelle Prüfungsangst sehr viel früher – und kommen schon mit 19, 20 oder 21 Jahren zu uns. Das ist durchaus eine positive Entwicklung, die auch damit zusammenhängt, dass der Gang in eine psychosoziale Beratung heute viel weniger stigmatisiert wird als früher.

Sie sprachen gerade von den Freiräumen, die heute den Studierenden fehlen. Warum sind diese so bedeutsam?
Es ist wichtig, als Student den zeitlichen Freiraum zu besitzen, auch mal bei einem anderen Fach vorbeizuschauen. Zudem benötigen junge Menschen mehr denn je kreative Freiräume. Empirische Studien zeigen, dass die Fähigkeit zu flüssigem, originellem und kombinatorischem Denken seit 1990 deutlich abgenommen hat. Wir benötigen aber nicht nur kompetente Fachleute, sondern auch Menschen, die neue Problemstellungen bewältigen können. Personen, die nicht nur fleißig studieren, weil sie dafür mit guten Noten belohnt werden, sondern eine intrinsische Motivation und Freude am Denken verspüren. Diese Freude geht verloren, wenn man vier Jahre lang nur mit Powerpoint- Folien arbeitet.

Bei aller Kreativität: Zum Studium gehört eine gewisse Produktivität und Effektivität mit dazu. Wie bringt man beides zusammen?
Es ist ein Vorurteil, dass sich Produktivität und Kreativität ausschließen. Im Gegenteil: Beides gehört zusammen. Nur durch konzentriertes Arbeiten erschafft man sich die Voraussetzungen, die nötig sind, um dann das Wissen kreativ neu zu kombinieren. Diese Vorbereitung ist die erste Phase der Kreativität: Man muss etwas wissen und können, um kreativ zu sein. Nehmen Sie Picasso, der schon als Fünfjähriger akribisch immer wieder Tauben zeichnete und anschließend grandiose technische Fertigkeiten entwickelt hat – und dem dann in einer großen Lebenskrise der Sprung in seine „Blaue Periode“ gelungen ist.

Welche Phase der Kreativität folgt auf die Vorbereitung?
Die zweite Phase der Kreativität ist die Inkubation. Also die Zeit, in der meine Ideen zu reifen beginnen und in der festes Wissen labilisiert und manchmal sogar zerstört wird, um es dann wieder neu aufzubauen. Dafür benötigt man kreative Freiräume: Spazieren oder schwimmen gehen, in einem Café herumsitzen oder sich in eine Wolkenformation versenken. Die Konzentrationsareale im Gehirn regulieren herunter, der Ruhemodus des Gehirns wird dominant – und es findet kombinatorisches Denken statt. Es ist wichtig, sich auch in stressigen Prüfungszeiten diese Freiräume zu schaffen.

Warum ist Kreativität wichtig, wenn ich mich auf eine Prüfung vorbereite?
Kurze Konzentrationsunterbrechungen, bei denen ich meine Gedanken schweifen lasse, behindern nicht meinen Lerneffekt. Im Gegenteil: Sie erhöhen meine Leistungsfähigkeit. Man nennt diese Pausen „Random Episodic Silent Thinking“, kurz REST, und wir kennen ihre Wirkung aus dem Alltag: Angenommen, Sie lesen ein Fachbuch und merken, dass Ihnen langsam, aber sicher die Konzentration verloren geht. Sie müssen Sätze zwei- oder dreimal lesen, verlieren immer häufiger den Faden und müssen daher andauernd zurückblättern. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: sich am Riemen reißen, was jedoch sehr anstrengend ist. Oder mal kurz für eine Minute aus dem Fenster schauen – und Sie sind anschließend wieder zurück in Ihrem Fachbuch.

Wie kann es gelingen, Konzentration und kreativen Ausgleich miteinander zu verbinden?
Entscheidend ist es, eine Balance aus Konzentration und Gedanken-Schweifen- Lassen herzustellen. Rituale helfen, diese Balance zu finden. Ich kann meine Arbeitsphasen ritualisieren, aber auch die Zeiten, in denen ich mir den Raum nehme, etwas ganz anderes zu machen – wobei diese Zeit genau den gleichen Wert hat wie die Arbeitszeit. Hier kommt also die Disziplin ins Spiel. Sie ist eben nicht die Feindin der Kreativität, sondern ihre Gehilfin. Es gibt viele Künstler, die unglaublich diszipliniert arbeiten. Gabriel García Márquez zum Beispiel. Seine Texte lesen sich wie aus einem Gefühl heraus geschrieben, doch er schreibt hoch ritualisiert, da muss auf seinem Schreibtisch jede Blume am rechten Platz sein.

Angenommen, jemand steht vor der Aufgabe, eine wichtige Denkarbeit zu beginnen – und merkt: Nichts geht. Was raten Sie ihm?
Den Rechner zuklappen. Sich vornehmen, morgen früh um 9 Uhr die Arbeit wieder aufzunehmen. Den Tag dann mit etwas ganz anderem verbringen. Und schließlich am nächsten Morgen um 9 Uhr den Rechner wieder öffnen, um mit der Arbeit zu beginnen.

Und das klappt?
Die Chancen stehen gut, wobei ich davor warnen möchte, das Thema Kreativität zu sehr zu verallgemeinern. Die richtige Balance zwischen Konzentration und Kreativität zu finden, ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Es ist daher wichtig, eigene individuelle Rituale zu finden. Das dürfen auch seltsam riechende Kräutertees sein. Nur die verfaulten Äpfel, wie Friedrich Schiller sie in seinem Schreibtisch aufbewahrte, würden wahrscheinlich die Kommilitonen in der Bibliothek stören. (lacht)

Wie sieht das mit dem entspannenden Wein oder Bier am Abend aus?
Das Problem sind nicht alkoholische Getränke in angemessenen Mengen. Das Problem ist, dass in bestimmten Bereichen – und dazu gehört unter Umständen auch das Studium – destruktive Rituale an Bedeutung gewinnen. Dazu zählen das rauschhafte Trinken, andere Drogen, aber auch Medikamente. Die Ausarbeitung von Ideen wird durch Alkohol und alle bekannten Drogen erschwert oder unmöglich gemacht.

Können Sie einen kurzen Einblick in die Inhalte Ihrer Beratung geben?
Der Studierende und der Berater suchen gemeinsam nach Arbeits- und Freizeitritualen, die individuell angemessen sind. Dabei kann man beobachten, dass es sehr viele mögliche Rituale gibt. Man muss also tatsächlich gezielt die geeigneten auswählen. In der Regel sind feste Arbeitszeiten in einer angenehmen Bibliothek mit persönlichen Gesprächsmöglichkeiten in den Pausen sinnvoll. In der Freizeit sind unterstützende persönliche Beziehungen wichtig, kulturelle Aktivitäten, Sport, lange Spaziergänge. Auch Medienkompetenz ist gefragt: Wie erwähnt, findet kombinatorisches Denken im REST-Zustand statt, doch dieser wird durch affektgeladene visuelle Informationen gestört. Ein weiterer wichtiger Aspekt in unserer Beratung ist es, den jungen Menschen nahezubringen, dass es sich lohnt auch anstrengende Phasen des Lernens anzunehmen. Es lohnt sich, körperlich und geistig aktiv zu sein. Denn eines zeigt sich immer wieder in Studien: Leute, die ihr Leben als Gestaltungsaufgabe auffassen und dabei in der Lage sind, ein gutes Maß an Stress zu akzeptieren, leben zufriedener und gesünder.

Bücher von Rainer Holm-Hadulla

Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung.
Vandenhoeck & Ruprecht 2011. ISBN 978-3525404331. 19,99 Euro

Kreativität – Konzept und Lebensstil.
Vandenhoeck & Ruprecht 2010. ISBN 978-3525490730. 19,99 Euro

www.holm-hadulla.de

Nichts geht mehr

Hilfe vom Psychologen? Was früher mal tabu war, ist heute ein anerkannter Weg, um mit Krisen und seelischen Problemen klarzukommen. Die Beratungsstellen der Hochschulen kennen viele Auswege – und die sind häufig nicht nur im Studium hilfreich, sondern auch auf dem weiteren Berufsweg. Von André Boße.

Im Sommer stand Bruce Springsteen wieder auf den größten deutschen Bühnen. Vor ihm Zehntausende Fans, die jeden seiner Songs mitsangen. Fans und Journalisten nennen ihn „Boss“. Es gibt kaum einen Rockstar, den man so sehr mit Begriffen wie Kraft und Leistung in Verbindung bringt. Was viele Fans nicht wissen: Der „Boss“ kennt auch Tage, an denen nichts geht. In seiner Biografie „Bruce“ spricht Springsteen offen über das Thema Depression. Er sagt: „Du kannst eine ganze Zeit lang eine gute Phase haben, doch dann löst plötzlich irgendwas die ganze Geschichte wieder aus.“ Erstaunlich, oder? Da schenkt ein Mann Millionen von Menschen mit seiner Musik Kraft. Dabei ist er selbst an manchen Tagen kraftlos. Psychologen warnen seit langem davor zu glauben, Leistungsträger, die in der Öffentlichkeit stark auftreten, dürften keine Schwäche zeigen.

Psychische Krankheiten haben in der Regel etwas mit Stress und Druck zu tun. Und darunter leiden heute fast alle: Top-Manager, Fußballprofis, Politiker – und nicht zuletzt Studierende.

Anfang 2013 stellte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen den „Stressreport 2012“ vor. Darin heißt es, dass Arbeitnehmer im Jahr 2011 in Deutschland an 59,2 Millionen Tagen wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben wurden – das ist ein Anstieg von mehr als 80 Prozent in den letzten fünfzehn Jahren. Wer als Student heute Anzeichen psychischer Probleme erkennt, weiß, dass er damit nicht alleine ist. Und er kennt Stellen, wo er Hilfe findet.

Gut beraten

Eine Übersicht aller Beratungen geben die Deutschen Studentenwerke: www.studentenwerke.de

Unter Druck
Aber warum sind die Studenten heute so anfällig für psychische Störungen? Der Psychotherapeut Peter Schott ist seit vielen Jahren Leiter der Zentralen Studienberatung der Uni Münster und sagt: Die Einführung von Bachelor und Master war ein Einschnitt. „Der große Unterschied zwischen der Zeit vor und nach Bologna ist, dass die Bachelor- und Master- Studierenden niemals frei von Prüfungsstress sind.“ Die heutige Studenten- Generation zeige eine stärkere Bereitschaft, diesen Stress auch zu benennen. „Es ist zu einem gesellschaftlichen Phänomen geworden, sich von den Umständen stressen zu lassen. Auch Studenten sind immer weniger bereit, Dinge auf sich zukommen zu lassen.“ Dabei, so Schott, könnten sie sich das mit Blick auf Studium und Job durchaus leisten: „Die Berufschancen für Akademiker sind objektiv betrachtet so gut wie nie zuvor.“ Dennoch: Der Druck ist da. Und der Psychotherapeut der Uni Münster glaubt, dass es sich dabei um einen besonders problematischen Druck handelt. Anders als früher wird er nicht von Autoritäten wie den Eltern oder besonders strengen Professoren ausgeübt, sondern vom System und nicht zuletzt von jedem Einzelnen selbst. „Dadurch wirkt er subtiler und diffuser – was es schwerer macht, damit umzugehen.“

Was in der Beratung passiert
Die Psychotherapie kennt viele Ansätze, um Menschen mit seelischen Problemen zu helfen. „Zu Beginn ist es wichtig, dass die jungen Menschen sich ihrer Probleme bewusst werden“, beschreibt Gabriele Bensberg, Leiterin der Psychotherapeutischen Beratungsstelle des Studentenwerks Mannheim, den Einstieg in die Beratung. Die Studenten erhalten zum Bespiel einen Fragebogen, auf dem sie potenzielle Probleme gewichten – von 0 wie „trifft gar nicht zu“ bis 5 wie „belastet mich sehr“. Auf der Liste stehen Schwierigkeiten wie Probleme beim Lernen oder bei der Erbringung der notwendigen Leistungen, Selbstwert- und Entscheidungsprobleme oder auch die Angst vor dem Scheitern.

Dabei zeigt die Erfahrung: Gewichten die Studierenden ein Problem auf einer der unteren Stufen, kann man ihnen raten, sich selber zu helfen. „Zum Beispiel über Gespräche mit Freunden oder auch mithilfe von Büchern“, sagt Gabriele Bensberg. Erweisen sich die Probleme als schwerwiegender, greift die Diplom-Psychologin auf einen speziell für die studentische Beratung konzipierten Methodenkoffer zurück – wobei es vor allem darum geht, das häufig negative Selbstbild zu verbessern. „Menschen, die zu uns kommen, haben häufig eine verzerrte Vorstellung von der eigenen Person“, erläutert Gabriele Bensberg. „Ziel der psychologischen Beratung ist es, dass diese Verzerrung verschwindet.“

Ein bewährter erster Schritt ist es, zusammen mit den Studierenden in die Vergangenheit zu blicken, um Erfolge zu identifizieren. Man widmet sich der Frage, was einem im Leben bereits gelungen ist. Oder die Betroffenen sammeln zusammen mit dem Berater ihre positiven Eigenschaften auf einem weißen Blatt. Funktionieren diese Methoden nicht, kann die Beratung sogenannte kognitive Umstrukturierungsstrategien einsetzen. Klingt kompliziert, ist vom Ansatz her aber ganz einfach: Es geht darum, den pessimistischen Blick des Studierenden auf die eigene Person zu widerlegen. „Dafür werden zunächst einmal die negativen Gedanken identifiziert und formuliert“, sagt Gabriele Bensberg. Häufig sind das Feststellungen wie „Ich kann nichts“, „Ich falle bestimmt wieder durch“ oder „Die anderen sind eh besser als ich.“ Dann fragt man sich gemeinsam, welche Argumente für und welche gegen diese Annahmen sprechen. „Auf diese Weise schätzt der Studierende den Realitätsgehalt der Annahme neu ein und findet schließlich einen weniger belastenden, positiveren Kernsatz.“ Dieser kann zum Beispiel lauten: „Wenn ich zu spät mit dem Lernen beginne, steigt die Chance, dass ich durchfalle“, wobei sich damit häufig Ansätze herauskristallisierten, mit denen man das Problem in den Griff bekommen kann – in diesem Fall zum Beispiel ein besseres Zeitmanagement.

Vom Studierenden zum Einsteiger
Die positiven Erfahrungen einer psychologischen Studienberatung helfen auch im Job. Einsteiger können bei einer Beratung lernen, ihren Tag sinnvoll zu strukturieren und erfahren, dass Auszeiten und persönliche Ziele wichtig sind. Sie lernen aber auch kognitive Strategien für den Umgang mit Konflikten kennen. Und dieses Know-how ist wichtig, denn auch wenn die Aussichten für Absolventen gut sind, ist der Schritt von der Uni oder FH in den Job heute krisenanfälliger denn je, wie Martin Griepentrog vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung, formuliert. Als Grund für die Probleme auf der Schwelle zwischen Studium und Beruf sieht er die Vielzahl an Möglichkeiten, die Einsteiger haben. „Karrieren sind heute nicht mehr so festgelegt wie früher. Jeder kann scheinbar alles machen.“ Genau diese Optionsvielfalt werde jedoch nicht von jedem positiv wahrgenommen. „Einigen fehlt die Orientierung, was dazu führt, dass es ihnen sehr schwerfällt, sich zu entscheiden.“

Viele junge Menschen fühlen sich in dieser Situation wie gelähmt. Man spricht von „gravierenden Überforderungskrisen“, die Experten seit ein paar Jahren deutlich häufiger beobachten als zuvor. Der Beratungsansatz ist hier, Ruhe in die Sache zu bringen und dem Absolventen zu vermitteln, dass beim Übergang vom Studium in den Job keine Entscheidungen anstehen, die später nicht revidierbar sind. „Richtungsänderungen sind weiterhin möglich. Junge Menschen Mitte 20 haben das Recht, auch im Job zu experimentieren, um sich selber zu finden“, sagt Martin Griepentrog. Weder eine Neuorientierung noch ein Studienabbruch sind heute Belege fürs Scheitern.

Abbrecher gefragt

Studienabbrecher denken oft, sie seien gescheitert – dabei sind sie in der Wirtschaft sehr gefragt, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt: www.iwkoeln.de, unter Infodienste – iwd – Archiv – Heft 11, März 2013

karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2013

0

Landlust statt Stadtfrust – Attraktive Jobs abseits der großen Städte

Alternative. Jeden Morgen auf dem Weg zum Job Stau und überfüllte U-Bahnen, kaum noch bezahlbare Mietwohnungen und absurd hohe Immobilienpreise. Wie wäre es denn mit einem Berufseinstieg in der Provinz? Wie in kaum einem anderen Land finden sich in Deutschland auch abseits der Städte und Me tropolregionen erfolgreiche und innovative Unternehmen. Sie suchen motivierte Nachwuchskräfte – und haben Vorteile zu bieten, bei denen auch die großen Städte passen müssen.

Gesamtpakete gegen Großstadtglanz
In der deutschen Provinz findet sich eine breite Palette an Unternehmen mit spannenden Einstiegsmöglichkeiten.

„Am Feierabend gemeinsam aktiv“
Interview mit Lisa Macher, Referentin für Organisationsentwicklung bei Vaude.

Top-Manager:

Interview mit Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse

Bewerben

Mein Bewerbungsgespräch bei: Norma

Einsteigen

Was macht eigentlich eine Regionalverkaufsleiterin, Frau Husser?

Aufsteigen

Aufgestiegen zum Associate
Philipp Römer, Associate bei Booz & Company.

„Reden Sie mit spannenden Menschen“
Interview mit Dr. Andreas Salcher, Bestsellerautor und Unternehmensberater.

Du kannst, weil Du darfst, was Du willst
Steffen Kirchner über Karrierelügen und neues Denken.

Projekt

Der Keks zum Erfolg
Die Gründer des Start-Ups „Knusperreich“ revolutionieren den Keksmarkt.

Ausland

Oi Brasil! Hallo Brasilien!
Eine spannende Aufgabe in der IT-Abteilung von VW zog Steffen Retzlaff nach Brasilien.

Help!

Marketing für Nepals Ureinwohner
Projekt: Stiftung Manager ohne Grenzen.

Sichtweise

Johannes Mock-O’Hara, Stage Entertainment Deutschland

Service: Aktuelle Firmenporträts für Ihre Bewerbung

Allianz Bertelsmann SE & Co. KGaA Booz & Company GmbH Deloitte DZ BANK AG Hays AG HFH • Hamburger Fern-Hochschule

Booz & Company GmbH

0

Branche
Consulting

Produkte/Dienstleistungen
Operations, Corporate Finance, Enterprise Strategy, Digital Business & Technology, Marketing & Sales, Mergers & Restructuring, Organization, Change & Leadership, Product & Service Innovation

Anzahl der Standorte
57 Standorte auf allen Kontinenten

Anzahl der MitarbeiterInnen
Beschäftigte in D, A, CH: ca. 580 Mitarbeiter
Beschäftigte weltweit: über 3000 Mitarbeiter

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 100 p. a.

Gesuchte Fachrichtungen
Ingenieurwissenschaften, Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Mathematik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsmathematik, Medizin/Pharmazie, Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften

Einstiegsprogramme
– 18- bis 24-monatiges Consultantprogramm für Bachelorabsolventen
– Direkteinstieg als Senior Consultant für Diplom- und Masterabsolventen
– Direkteinstieg als Associate mit PhD oder MBA

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Bewerbertag mit strukturierten Interviews

Einstiegsgehalt
Nach Qualifikation

Auslandstätigkeit
Booz & Company ist eine internationale Strategieberatung. Folglich gibt es für jeden unserer Berater die Möglichkeit, im Ausland und/oder in internationalen Teams an spannenden, hochaktuellen Themen zu arbeiten.

Angebote für StudentInnen
Praktika sind während des Studiums möglich

Logo Booz & Company GmbH

Ansprechpartner
Anja Schneider

Anschrift
Hofgarten Palais
Goltsteinstraße 14
40211 Düsseldorf

Fon
0211 3890-0

E-Mail
anja.schneider@strategyand.pwc.com

Internet
strategyand.pwc.com

Hello Chicago! Hallo Chicago!

0

Viele Menschen träumen davon, eine Zeit lang in den USA zu leben und zu arbeiten und den American Way of Life zu entdecken. Für Hagen Köckeritz hat sich dieser Traum erfüllt: Seit August 2012 arbeitet er als Anwalt in Chicago. Von Hagen Köckeritz

Steffen Retzlaff, Foto: Baker/McKenzie
Steffen Retzlaff, Foto: Baker/McKenzie

Dr. Hagen Köckeritz, LL.M. oec. int., ist Senior Associate der Arbeitsrechtsgruppe von Baker & McKenzie. Seit August 2012 absolviert er sein Associate Training Program (ATP) im Büro in Chicago/USA. 2008 stieg er bei Baker & McKenzie in das Frankfurter Büro ein, in das er nach seinem einjährigen ATP zurückkehren wird. Er studierte Jura an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er auch promovierte und sein Zusatzstudium Internationales Wirtschaftsrecht absolvierte.

Mein Büro befindet sich im 48. Stock eines Hochhauses in Downtown Chicago mit Blick auf den Chicagoer Millennium Park und den Lake Michigan und nur wenige Meter von der weltberühmten Einkaufs- und Flanierstraße Magnificent Mile entfernt. Von Chicago aus berate ich zahlreiche Unternehmen zu Fragen des deutschen und internationalen Arbeitsrechts. Meine Erlebnisse und Erfahrungen nehme ich mit, wenn ich im Herbst wieder nach Deutschland zurückkehre.

Vor einigen Jahren absolvierte ich bereits die Wahlstation meines Referendariats in einer Anwaltskanzlei in Chicago. Seither hegte ich immer den Wunsch, noch einmal für eine längere Zeit in die Stadt zurückzukehren und hier zu arbeiten. Meine Arbeit als Anwalt bei Baker & McKenzie bot dafür die besten Voraussetzungen – wurde doch die Kanzlei 1949 in Chicago gegründet, wo sie auch heute noch eines ihrer größten Büros hat.

Als Anwalt dieser internationalen Kanzlei war es mir möglich, bis zu einem Jahr in eines der weltweiten Büros zu gehen und dort mit ausländischen Kollegen und Mandanten direkt zusammenzuarbeiten. Meine Rechnung hatte zugegebenermaßen einige Unbekannte: Um als Associate ins Ausland gehen zu können, muss man mindestens zwei Jahre lang in der Kanzlei gearbeitet haben. Außerdem müssen ein Business Case, strategische Gründe und entsprechende Mandatsarbeit vorliegen. Am Ende fügte sich alles wie erhofft, und ich konnte mit meiner Familie für ein Jahr nach Chicago gehen.

Chicago, Bild: Fotolia/Floki Fotos
Chicago, Bild: Fotolia/Floki Fotos

Bereits von Deutschland aus arbeitete ich viel mit Mandanten in den USA zusammen, die ich schwerpunktmäßig bei Unternehmenstransaktionen beriet. Es ging meist darum, wie sich ein Transfer von Arbeitnehmern zu anderen Arbeitgebern gestaltet, wie arbeitsrechtliche Verbindlichkeiten zu bewerten sind und wie sie bei der Vertragsgestaltung berücksichtigt werden müssen. Ich begleitete außerdem die arbeitsrechtliche Restrukturierung von Unternehmen, beriet sie in Fragen der betrieblichen Mitbestimmung und Beteiligung von Arbeitnehmern und zur Gestaltung von Verträgen mit Führungskräften und Organen.

Da viele meiner Mandanten in den USA sitzen und ich ohnehin oft bei Projekten mit Kollegen in Nordamerika zusammenarbeite, hatte mein Aufenthalt im Chicagoer Büro unserer Kanzlei erhebliche Vorteile. So konnte ich während des Jahres viele meiner Mandanten persönlich besuchen und kennenlernen und auch intensiver mit den amerikanischen Kollegen an gemeinsamen Projekten arbeiten. Ich war an rein amerikanischen Fällen beteiligt und lernte, wie deutsches Recht im Ausland wahrgenommen wird. Gerade im Arbeitsrecht sind amerikanische Unternehmen flexibler als deutsche und finden die strengeren Anforderungen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern eher abschreckend. Die Kunst der Beratung liegt oft darin, amerikanischen Mandanten die Konzepte des deutschen Rechts verständlich zu machen und ihnen praktische Lösungen zu zeigen. Die US-Kollegen halfen mir, Themen des deutschen Rechts durch die „amerikanische Brille” zu betrachten. So konnte ich die Beratung meiner Mandanten noch mehr an amerikanischen Erwartungen ausrichten. Insgesamt war die Zusammenarbeit mit den Chicagoer Kollegen sehr angenehm, und ich fühlte mich sofort als Teil des Teams. Neben der Arbeit im US-amerikanischen Recht blieb mir ausreichend Zeit, meine bisherige Praxis fortzuführen. Den Kontakt zu meinen deutschen Mandanten und den Kollegen in den deutschen Büros konnte ich reibungslos aufrechterhalten.

Was den Arbeitsalltag eines Anwalts betrifft, gibt es zwischen Deutschland und den USA nur wenige Unterschiede. Auffallend ist, dass man in den USA eher zeitig nach Hause geht, dafür aber öfter mal am Wochenende arbeitet. Auch auf den deutschen Mindesturlaub muss man während eines längeren USA-Aufenthalts verzichten. Besondere Kenntnisse musste ich mir speziell für das Jahr in den USA nicht zulegen. Verhandlungssicheres Englisch und solide Kenntnisse in dem jeweiligen Rechtsgebiet sind aber ein Muss, wenn man an einen ausländischen Arbeitsort wechseln möchte.

Unabhängig davon, ob man dauerhaft mit ausländischen Mandanten zu tun haben wird, ist ein Arbeitsaufenthalt im Ausland für deutsche Juristen sehr bereichernd. Neben dem Fachlichen geht es vor allem darum, in die Arbeitsund Lebenskultur eines anderen Volkes einzutauchen. Für mich bot das Jahr in den USA auch die Möglichkeit, mit meiner Familie einige Reisen zu unternehmen und Orte kennenzulernen, die ich zuvor noch nicht besucht hatte. Wir haben in diesem Jahr auch viele neue Freunde gefunden, die wir hoffentlich bald wieder besuchen werden. Jeder, der die Chance bekommt, für ein paar Monate oder gar Jahre in einer anderen Kultur zu arbeiten, sollte sie ohne Zögern ergreifen.

„Augen auf bei der Berufswahl!“

Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis…das Kabarett wurde ihm in die Wiege gelegt. Doch zunächst studierte Max Uthoff Rechtswissenschaften – weil er von falschen Voraussetzungen ausging. Als er das merkte, besann er sich auf sein eigentliches Talent und räumte dann einen Preis nach dem anderen ab. Im Gespräch erzählt er von seiner früheren Anwaltstätigkeit und verrät, woher er die Ideen für seine Programme nimmt. Von Meike Nachtwey

Zur Person

Max Uthoff, geboren 1967 in München, absolvierte zunächst eine Lehre im Kabarett seiner Eltern, bevor er Rechtswissenschaften studierte. Nach dem zweiten Staatsexamen 2002 arbeitete er als Rechtsanwalt, doch 2007 zog es ihn wieder auf die Bühne. Seitdem arbeitet er als erfolgreicher Kabarettist und ist mit seinem aktuellen Programm „Oben bleiben“ auf der Bühne und im Fernsehen zu sehen.
www.maxuthoff.de

In Ihrem aktuellen Programm „Oben bleiben“ erzählen Sie, dass Ihre Mutter immer wollte, dass Sie es einmal besser haben. Haben es junge Juristen heute besser als früher?
Ich denke nicht. Ich glaube, die 70er- Jahre waren eine großartige Zeit für Juristen, Unternehmer und Selbstständige, weil der Zwang zur Absicherung noch nicht so groß war. Die Gefahr einer Niederlage hatte nicht so kapitale Folgen. Heute habe ich den Eindruck, dass man mit gutem finanziellen Background ausgestattet sein muss, um Dinge zu riskieren.

Warum haben Sie Jura studiert?
Das Jurastudium war eine Konzessionsentscheidung, aber es hat mich auch interessiert. Leider bin ich von falschen Voraussetzungen ausgegangen: Ich dachte, da werden Fragen zu Gerechtigkeit behandelt. Elementarer Irrtum! Deshalb mache ich heute Kabarett, denn hier kann ich mich viel besser mit Fragen der Gerechtigkeit beschäftigen.

Wie viel Humor braucht man, um Jura zu studieren?
(lacht) Jura und Humor sind Dinge, die sich nicht ausschließen, das sieht man an Programmen von Kollegen, die juristische Themen aufgreifen. Man merkt direkt, es sind keine Juristen, weil ihnen die Absurditäten auffallen, die man als Jurist nicht mehr mitbekommt. Man verliert als Jurastudent den Blick für die Komik des eigenen Gebiets, aber Humor macht alles leichter.

2002 haben Sie Ihr zweites Staatsexamen absolviert, 2007 begann Ihre Karriere als Kabarettist. Was haben Sie dazwischen gemacht?
Ich habe als Jurist kleinere Fälle im Bekanntenkreis bearbeitet und war sieben Monate in einer privaten Baurechtskanzlei beschäftigt. Der Nachteil war, dass Baurecht zwei Sachen verbindet, von denen ich nicht viel verstand, und zwar Technik und Jura. Und als mir klar wurde, dass ich Schriftsätze nie wirklich verstehen werde, wenn ich Fachbegriffe aus dem Baurecht nicht korrekt aufdröseln kann, schwante mir langsam, dass Jura wohl doch nicht so das Richtige für mich war. Und letztlich kam die Erkenntnis: Wenn man einen Beruf nicht gern macht, macht man ihn auch nicht gut. Deswegen: Augen auf bei der Berufswahl! Bei mir verlief es dann so: Ich war im Kabarett groß geworden, im Familienbetrieb meiner Eltern, allerdings habe ich dort keine eigenen Texte gesprochen, und so stellte sich mir die Frage: Kann ich Kabarett auch selbst und allein? Dann kam das richtige Angebot zur richtigen Zeit, so dass es dann mit der Karriere relativ schnell steil nach oben ging.

Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre Programme?
Jede Kunst speist sich aus Beobachtung und aus der individuellen Verarbeitung des Beobachteten. Oh Gott, ich rede wie ein Jurist! Beobachten, sich Gedanken machen und dann auch mal freien Lauf lassen. Außerdem gibt es Themen, die mich empören oder beschäftigen, in die muss ich mich erst einarbeiten, anschließend bringe ich sie in eine Form. Das ist das Handwerk. Und danach muss man die Ideen ausprobieren, denn manchmal scheitern Gags, auch wenn ich vorher dachte: Das war brillant. Aber es gibt auch Gags, die man selbst mag, und an denen hält man fest, auch wenn jahrelang keiner lacht. Da bin ich gnadenlos.

Sie haben als Kabarettist einige Preise abgeräumt. Über welchen haben Sie sich am meisten gefreut?
Die größte Freude hatte ich beim allerersten. Das liegt daran, dass es eine Bestätigung war, die zum richtigen Zeitpunkt kam. Aber jeder Preis freut mich, besonders die mit bizarren Namen: Ich bin jetzt Träger der „Lüdenscheider Lüsterklemme“ – wer wollte das nicht? Da kommt schon Neid auf… Denzel Washington hat die nicht.

Was haben Kabarett und Jura gemeinsam?
Man lernt im Jurastudium, Texte genau zu lesen. Das hilft als Kabarettist, wenn man beispielsweise Zeitungsartikel liest und Sätze findet, von denen man denkt: Das ist grober Unfug. Anderen fällt das dann vielleicht nicht so auf, die überlesen das. Grundsätzlich denke ich, es macht etwas mit einem Menschen, wenn er sich jahrelang mit der Frage beschäftigt: Wer kann was von wem auf welcher Grundlage verlangen? Ein gestandener Jurist kann sich wahrscheinlich irgendwann nicht mehr vorstellen, dass es Dinge auf der Welt gibt, auf die man keinen Anspruch hat.

Wollen Sie irgendwann nochmal als Anwalt arbeiten?
Es gibt Gebiete wie Arbeitsrecht, Asylrecht oder Strafrecht, in denen man als Anwalt das Gefühl hat, wenn der Mandant gewinnt, hat man etwas Tolles erreicht . Aber ich hoffe, nicht als Anwalt arbeiten zu müssen. Das wäre auf jeden Fall besser für alle Beteiligten: für die Mandanten, für mich und das gesamte Rechtswesen.

DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank

0

Branche
Banken/Finanzdienstleister

Produkte/Dienstleistungen
Die DZ BANK ist eine Zentralbank der Volksbanken Raiffeisenbanken und ihr Auftrag ist es, die Geschäfte der eigenständigen Genossenschaftsbanken vor Ort zu unterstützen und ihre Position im Wettbewerb zu stärken. Dabei hat sich das Zusammenspiel aus dezentraler Kunden- und zentraler Produktkompetenz bestens bewährt. Darüber hinaus hat die DZ BANK die Holdingfunktion für die Verbundunternehmen der DZ BANK Gruppe.

Jahresumsatz
Bilanzsumme 407 Mrd. Euro

Anzahl der MitarbeiterInnen
3700 Inland, 4000 weltweit

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 25 Trainees pro Jahr für die fachspezifischen Traineeprogramme der DZ BANK AG
Ca. 20 Trainees pro Jahr für das Traineeprogramm TeamUp der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Gesuchte Fachrichtungen
Wirtschaftswissenschaften (BWL, VWL), Rechtswissenschaften mit wirtschaftlicher/bankfachlicher Ausrichtung, (Wirtschafts-)Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Mathematik mit wirtschaftlicher/bankfachlicher Ausrichtung, Physik

Einsatzmöglichkeiten
www.jobboerse.dzbank.de

Einstiegsprogramme
Trainee- und Doktorandenprogramme, Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Fachspezifische Traineeprogramme zum 01.05. und 01.11.
Traineeprogramm TeamUp zum 01.04.

Auswahlverfahren
Assessment Center, Interview mit der Fach- und Personalabteilung

Angebote für StudentInnen
Praktika in verschiedenen Fachbereichen der DZ BANK AG, Betreuung von Abschlussarbeiten

Logo DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank

Ansprechpartner
Fachspezifische Traineeprogramme: Anita Seubert
Fon:069 7447-99184

Traineeprogramm TeamUp: Kerstin Manser
Fon: 069 7447-1980

Anschrift
Platz der Republik
60265 Frankfurt am Main

E-Mail
jobs@dzbank.de

Internet
www.dzbank.de
www.karriere.dzbank.de