Kaufland Bau & Immobilien

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E-Paper karriereführer handel / e-commerce 2022.2023 – Unterstützung für den Menschen: Einsatz von Künstlicher Intelligenz

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Dem Menschen Aufwind geben

Der Einsatz von Systemen mit Künstlicher Intelligenz ist überall dort sinnvoll, wo Menschen die Komplexität an Daten nicht mehr durchschauen. Dies ist zum Beispiel bei den Lieferketten in Handelsunternehmen der Fall: KI gibt die Chance, diese zu analysieren und tatsächlich nachhaltig und fair zu gestalten. Aber Achtung: Da die KI von Menschen gestaltet wird, stecken die menschlichen Vorurteile auch in den Systemen. Ein Essay von André Boße

Die US-Digitalexpertin und Autorin Frederike Kaltheuner hat eine Anthologie über die Künstliche Intelligenz geschrieben, die den für diese Zukunftstechnik wenig schmeichelhaften Titel „Fake AI“ trägt. Für das im Netz frei zugängliche Buch (zu finden unter: fakeaibook.com) haben diverse Autor*innen über die KI geschrieben, zum Einstieg hat Frederike Kaltheuner den Informatik-Professor Arvind Narayanan interviewt, Hochschullehrer in Princeton, laut Ranking weltweit die elftwichtigste Hochschule im Bereich „Computer Science“. Wer hier lehrt, der beherrscht also sein Fach.
Recruiting ist ein Stochern im Nebel – umso begieriger greife man zum „Snake Oil“ in der Hoffnung, dass die KI diesen Nebel lichten möge. Was sie natürlich nicht könne.
Im Interview sagt der Princeton-Professor einen bemerkenswerten Satz, im englischen Original lautet er: „Much of what is sold commercially today as ‘AI’ is what I call ‘snake oil’.“ Auf Deutsch: Vieles von dem, was heute unter dem Label KI verkauft werde, bezeichne er als „Schlangenöl“. Gemeint ist öliges Zeug, das zur Zeit des Wilden Westens von vermeintlichen Wunderheilern bei ihren „Medicine Shows“ verscherbelt wurde, gekoppelt an das Versprechen, diese Tinkturen würden gegen diverse Leiden helfen. Der Begriff hat es viele Jahre später von der Prairie in die Welt der Software geschafft, als „snake oil“ werden IT-Produkte bezeichnet, die Bemerkenswertes versprechen, davon jedoch fast nichts halten, zum Beispiel in der Praxis nutzlose Antiviren-, Festplattenaufräum- oder Arbeitsspeicherverdoppelungsprogramme. Arvind Narayanan trifft also ein hartes Urteil über viele der Versprechen der KI, macht aber eine wichtige Differenzierung: „Some are not snake oil.“ Einige Künstliche Intelligenzen wirkten, andere nicht. Wo also liegt der Unterschied?

Superintelligenz? Schlangenöl!

Seine Kritik fokussiert Arvind Narayanan auf eine „Artificial General Intelligence“ (AGI), eine Allgemeine Künstliche Intelligenz, die in der Lage sei, nahezu jede intellektuelle Aufgabe zu erlernen. Eine solche Superintelligenz würde also das Problembewusstsein eines Menschen mit der Rechengeschwindigkeit von Supercomputern kombinieren; sie arbeite damit nicht mehr aufgabenspezifisch, sondern generell. Umfragen zeigten, sagt Narayanan, dass viele Menschen glaubten, diese Form von AGI stehe kurz vor der Realisation – womit ein Wendepunkt der menschlichen Zivilisation kurz bevorstehe. „I don’t think that’s true at all“, hält Narayanan dagegen. Er beschreibt die Vorstellung, die aktuellen Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz könnten zu einer solchen „Artificial General Intelligence“ führen, mit dem Versuch, eine immer längere Leiter zu bauen, um damit den Mond zu erreichen. Kurz: Die Vorstellung einer AGI sei „absurd.“

KI im Handel

Laut einer Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) sind zu hohe Kosten das Haupthindernis, in KI-Systeme zu investieren. „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist in vielen Bereichen des Handels eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit. Unsere Studie zeigt aber, dass der mittelständische Handel in Deutschland vor den damit verbundenen Investitionen oft zurückschreckt“, wird Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer, in einer Pressemitteilung zur Studie zitiert. Aus der Studie von HDE und „Safaric Consulting geht hervor, dass KI-Projekte in rund 37 Prozent der befragten Handelsunternehmen einen mittleren Stellenwert haben: Sie führen konkrete Projekte durch, um einzelne Prozesse zu unterstützen. Zwar sei das Interesse am Einsatz von KI im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, doch nur 2,5 Prozent der Befragten wendeten KI unternehmensübergreifend an. Bei 10,6 Prozent komme sie in einzelnen Bereichen zum Einsatz. Genutzt wird KI vor allem in Form von Kamerasystemen zum Diebstahlschutz, zur Klassifizierung von Produktgruppen sowie zur automatisierten Sortimentsüberarbeitung und somit insgesamt im Rahmen einfacher Anwendungsfälle.
Bei den Bereichen, in denen die Menschen laut Arvind Narayanan besonders anfällig für „Schlangenöl-KI“ seien, steche eines besonders hervor: das Recruiting. Dass man hier auf Künstliche Intelligenz hoffe, liege daran, dass die Not besonders groß sei – weil halt niemand vorhersagen könne, ob eine neu eingestellte Person tatsächlich in einem Job etwa in der Handelsbranche überzeugen werde oder nicht. Recruiting ist ein Stochern im Nebel – umso begieriger greife man zum „Snake Oil“, in der Hoffnung, dass die KI diesen Nebel lichten möge. Was sie natürlich nicht könne: Es gebe, sagt Arvind Narayanan im Interview im Buch „Fake AI“, mittlerweile eine Reihe wissenschaftlicher Studien, die gründlich der Frage nachgegangen seien, wie gut KI-Systeme darin sind, soziale Folgen von Entscheidungen abzuschätzen, zum Beispiel der, wen man für einen neuen Job einstellt und wen nicht. Das Ergebnis: „Die KI schneidet so gerade bei besser als der Zufall ab.“

Recruiting führt KI an die Grenzen

Eine Meldung zu den Human Ressource-Trends für das Jahr 2022 des Talent-Lösungs-Anbieters Robert Halt scheint dieser Ansicht zu widersprechen. KI werde „bei der Suche nach geeigneten Bewerber*innen eine unterstützende Rolle spielen“, wird Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe bei Robert Half, in einer Pressemeldung zur Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktstudie 2021 zitiert. Basis der Analyse ist die Befragung von 300 Manager*innen mit Personalverantwortung in kleinen, mittelgroßen und großen deutschen Unternehmen, darunter auch Handelsunternehmen. Dabei zeigen sich zwei Einsatzgebiete der Systeme: Zum einen setzen Personalabteilungen sie ein, um Termine für Bewerbungsgespräche zu koordinieren oder formale Anforderungen in den Unterlagen prüfen, um so den Kreis der Kandidat*innen zu definieren. Das sind alles Routinearbeiten im Vorfeld, hier übernimmt die Künstliche Intelligenz eine Reihe von Prozessen, die den Menschen viel Zeit kosten. Der positive Effekt: Die HR-Spezialisten können sich auf ihre wahre Arbeit fokussieren. Kein „snake oil“, sondern echte Hilfe.
KI soll Bewerbungsverfahren bestenfalls fairer machen. Denn: Menschen sind nicht immer vorurteilsfrei.
Doch die Befragten nannten noch ein weiteres Einsatzfeld für die KI im Bereich des Recruiting: Sie könne auch dafür genutzt werden, auf Basis einer passenden Datenbasis zu entscheiden, ob jemand anhand der fachlichen Skills für einen Job in einem Handelsunternehmen geeignet sei – und zwar unabhängig von den sonstigen Merkmalen dieser Person. „Die Entscheidung richtet sich dann zum Beispiel nicht danach, ob es sich bei dem Bewerber um einen Mann oder eine Frau handelt“, so Hennige in der Pressemeldung. Seine Schlussfolgerung: „KI soll Bewerbungsverfahren bestenfalls auch fairer machen. Denn: Menschen sind nicht immer vorurteilsfrei.“ Das stimmt. Der Haken an der Sache ist nur: Das stimmt dann aber auch für die Künstliche Intelligenz. Schließlich wird sie von den vorurteilsbehafteten Menschen gestaltet.

KI im Handel: Muster erkennen

Ein Blick in die Praxis zeigt, wo Künstliche Intelligenz aktuell in den großen deutschen Unternehmen zum Einsatz kommt. Siemens vermeldet in einem Pressetext, die KI gestalte die Produktion in der Industrie „effizienter, flexibler und zuverlässiger“. Konkrete Anwendungen seien „Spracherkennung zum Bearbeiten einfacher Aufträge, das Erfassen von Umgebungen mittels Kameras, Laser- oder Röntgenstrahlen bis hin zu virtuellen persönlichen Assistenten in der Logistik“, heißt es in der Meldung zu den industriellen Anwendungsfeldern der KI. Bei Audi setzt man laut Pressmeldung aus dem Sommer 2021 darauf, KI-Methoden für einen besonders komplexen Bereich einzusetzen, der auch für den Handel von großer Bedeutung ist: den Einblick in die Lieferkette. Gerade diese Komplexität sorge dafür, dass es wichtig sei, „mögliche Risiken zu verstehen und Zusammenhänge frühzeitig herzustellen“, heißt es in der Pressemeldung.

Magazin zu KI-Gestaltungen und -Erfahrungen

„TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis“ nennt sich ein Open-Access-Zeitschriftenprojekt des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Es erscheint beim Oekom-Verlag, der PDF-Zugriff ist gratis. Die Ausgabe 30, erschienen Ende 2021, widmet sich dem Thema „KI-Systeme gestalten und erfahren“ – ein Titel, der impliziert, dass es Menschen sind, die bei der Entwicklung der KI-Systeme die Gestaltungsrolle übernehmen. In ihren Texten betrachten die Autor*innen u. a. die juristischen oder demokratietheoretischen Rahmenbedingungen von KI sowie die Frage, wie sich solche Systeme in Hinblick auf Akzeptanz und Vertrauen mitarbeiterfreundlich implementieren lassen. www.tatup.de
Im Herbst 2020 startete Audi ein Pilotprojekt: In weltweit rund 150 Ländern analysieren intelligente Algorithmen Nachrichten über Lieferant*innen aus online zugänglichen öffentlichen Medien und sozialen Netzwerken. „Geprüft werden Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverstöße und Korruption. Besteht der Verdacht auf potenzielle Nachhaltigkeitsverstöße, schlägt die Künstliche Intelligenz Alarm“, heißt es in der Pressemeldung. Entwickelt wurde die dafür eingesetzte KI vom österreichischen Start-up Prewave. „Machine Learning und automatisierte Sprachverarbeitung machen so möglich, was manuell ein Ding der Unmöglichkeit wäre: kontinuierliche Risikoabschätzungen über die gesamte Lieferkette hinweg, mit denen die Beschaffung dann proaktiv auf die Lieferant*innen zugehen kann“, wird Harald Nitschinger, CEO von Prewave, in der Audi-Pressemeldung zitiert. Die Fallbeispiele aus der Praxis zeigen: Zum Einsatz kommt Künstliche Intelligenz in den Unternehmen vor allem dort, wo die Menge und Tiefe an Informationen das menschliche Gehirn komplett überfordert. Welche dieser Daten relevant sind und welche nicht – diese Regeln gibt weiterhin der Mensch vor. Das muss er auch, denn eine KI weiß von sich aus nichts über Menschenrechte oder das Fehlverhalten der Korruption. Daraus folgen zwei Dinge: Erstens bleibt der Mensch das bestimmende Element, zweitens bringt er damit weiterhin seine moralischen Vorstellungen, aber auch Vorurteile ins Spiel. Darauf zu bauen, die KI könnte sich aus eigener Motivation heraus zu einer fairen, gerechten oder sogar moralischen Instanz entwickeln, ist der Glaube ans „snake oil“.
Computer sind unschlagbar im Rechnen und in der Mustererkennung, doch nur Menschen können denken, fühlen, Kontexte erfassen und kreativ schöpferisch sein.

Menschen machen Maschinen

Was die KI-Systeme aber durchaus leisten können: Prozesse in Gang zu setzen, die den Menschen dabei helfen, unfaire und ungerechte Strukturen offensichtlich zu machen – in den Lieferketten der Handelsunternehmen. Aber eben auch in einem Bereich wie dem Recruiting, wo die KI fehlende Diversity erkennbar machen kann. „Entscheidend ist dabei ein Verständnis der verschiedenen ‚Superkompetenzen‘ von Mensch und Maschine“, schreiben die Trendforscher*innen vom Zukunftsinstitut in ihrem „Trendausblick 2022“. „Computer sind unschlagbar im Rechnen und in der Mustererkennung, doch nur Menschen können denken, fühlen, Kontexte erfassen und kreativ schöpferisch sein.“ Die eigentliche Zukunftsbestimmung intelligenter Technologien werde deshalb darin bestehen, die Erschließung dieser genuin menschlichen Potenziale zu unterstützen. Kurz: Der Job der Künstlichen Intelligenz sollte es sein, dem denkenden Menschen Aufwind zu geben.

KI in der Lehre

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Technische Universität Ilmenau starteten Ende 2021 ein Forschungsprojekt, das es ihren Studierenden und Lehrenden ermöglicht, Kenntnisse und Fähigkeiten über Künstliche Intelligenz zu erlangen. „Angesichts der zunehmenden Durchdringung nahezu aller Bereiche der Gesellschaft mit Künstlicher Intelligenz, werden KI-Angebote nicht nur für MINT-Studiengänge, sondern für das gesamte Studienangebot der beiden Universitäten entwickelt“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Hochschulen. Bislang seien solche Verfahren vor allem in der Informatik und in ingenieurtechnischen Fachbereichen entwickelt und eingesetzt, „doch sind Kenntnisse und Fähigkeiten über Künstliche Intelligenz auch in naturwissenschaftlichen und zunehmend in geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereichen nützlich und künftig immer notwendiger. Daher werden für Universitätsabsolventen und -absolventinnen KIKompetenzen in Zukunft wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Karriereeinstieg sein. Und diese sorgen wiederum dafür, dass KI-Kenntnisse verstärkt in Wirtschaft und Gesellschaft transferiert werden“, wird der Ansatz des Pilotprojekts erklärt.

Eintauchen

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Liebe zum Homeoffice

Überall auf der Welt sind Büros wieder offen: Auch in Deutschland gehört die Homeoffice-Pflicht der Vergangenheit an und viele Unternehmen scheinen zu erwarten, dass ihre Mitarbeiter ins Büro zurückkehren. Doch laut einer neuen weltweiten Studie von OnePoll, im Auftrag von Citrix, ist dieser Weg nicht unbedingt der Richtige. Denn Arbeitnehmer sind nicht bereit, die neue Freiheit aufzugeben. Die Mehrheit genießt die Flexibilität, die es ihnen ermöglicht, von überall aus zu arbeiten, und ist auch bereit, ihren Arbeitsplatz aufzugeben, um diese Flexibilität zu erhalten. Zahlen zeigen das: 77 Prozent der Büroangestellten geben an, dass ihr Büro wieder geöffnet ist, aber lediglich 5 Prozent sind zu 5 Tagen pro Woche im Büro zurückgekehrt.

Studie zu Diversity

Diversity, Equity und Inclusion (DEI) gewinnt für Handelsunternehmen in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Das zeigt eine gemeinsame Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE), der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland und Google Deutschland aus dem Jahr 2022. Während DEI-Konzepte im Mittelstand noch wenig Verbreitung gefunden haben, bestehen in vielen Großunternehmen bereits entsprechende Initiativen. Vor allem mit Blick auf die bereichsübergreifende Verankerung von DEI zeigt die Studie Handlungsbedarf auf und gibt darüber hinaus Empfehlungen für die Praxis. Von den 334 befragten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erwarten 55 Prozent, dass Diversität für ihr eigenes Unternehmen in Zukunft ein immer wichtigeres Thema werden wird. Für 37 Prozent der Teilnehmenden sind DEI schon heute von Bedeutung, während 30 Prozent dem Konzept gegenüber neutral eingestellt sind. Nur ein knappes Drittel gab an, Diversität habe keine Relevanz für ihren Betrieb.

Vielfalt an Lieferdiensten

Immer mehr Lieferdienste schießen nun auch in deutschen Städten wie Pilze aus dem Boden. Während die einen mit blitzschnellen Lieferzeiten werben, setzen andere eher auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Und wer nur das Einkaufen scheut, aber seine Mahlzeit trotzdem lieber selbst zubereitet, wird auch fündig – bei meist jungen Start-ups wie beispielsweise dem Kölner Unternehmen Kochtiger. Hier bestellt man Kochboxen mit Zutaten für ayurvedische, vegetarische, vegane oder glutenfreie Gerichte. Eine detaillierte Anleitung zur Zubereitung liegt bei. Das Portfolio reicht von Mexikanischer Bohnen-Bowl über Pitabrot mit Ofengemüse bis zu Risotto mit schwarzem Reis und Zucchini-Minz-Crème. von Christiane Martin

Supermarkt-Experte Prof. Dr. Stephan Rüschen im Interview

Der Supermarkt der Zukunft? Im Kassenbereich ist kein Personal mehr nötig, alles läuft digital ab. Dafür gibt es Bedientheken, an denen Mitarbeiter*innen die Kund*innen beraten. Lieferservices gibt es auch, auf Wunsch rasend schnell, bei Bedarf aber auch mit einem Vollsortiment im Angebot. Prof. Dr. Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel, erforscht solche Szenarien und analysiert den aktuellen Zustand in den deutschen Supermärkten. Sein Credo: Der Lebensmittelhandel gibt Menschen Jobs, die Eigenverantwortung, Umgang mit Daten und Kontakt zu Menschen schätzen. Das Interview führte André Boße.

Zur Person

Prof. Dr. Stephan Rüschen ist seit 2013 Professor für Lebensmittelhandel und Studiengangsleiter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann studierte er BWL und promovierte 1996 in München. Seine Karriere im Handel startete er 1996 als Senior Associate in der Unternehmensentwicklung bei der Tengelmann Group. 2000 wechselte er zur Metro Group, wo er zunächst als Head of Portalmanagement des Tochterunternehmens Dayconomy tätig war. Bei Metro Cash & Carry stieg er bis 2012 zum Customer Management Director auf, bevor er 2013 in die Wissenschaft wechselte.
Herr Prof. Rüschen, im Zuge der Pandemie waren Supermärkte die einzigen Orte, an denen man konsumieren konnte. Zählen daher Supermärkte zu den Gewinnern der Pandemie? Ja, Supermärkte wie Rewe und Edeka waren die sogenannte Pandemie-Gewinner, da Menschen bei geschlossenen Restaurants und beim Arbeiten im Home- Office sich beim Einkauf von Essen etwas leisten wollten und daher das One-Stop- Shopping im Supermarkt dem Discounter vorgezogen haben. Positive Umsätze haben aber alle Lebensmittelhändler in dieser Zeit verzeichnen können. Während der Lockdowns wurden die Mitarbeiter* innen in den Lebensmittelgeschäften tatsächlich zum Teil als Corona- Held*innen angesehen. Allerdings vergessen wird doch sehr schnell: Von dieser besonderen Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiter*innen ist ehrlich gesagt nicht mehr viel zu spüren. Inflationssorgen und sinkende Kaufkraft stehen heute mehr im Fokus als die Systemrelevanz des Lebensmittelhandels. Ein weiterer Effekt der Pandemie war der Zulauf für Lieferdienste. Warum tat sich Deutschland bisher beim Thema Lebensmittellieferung eigentlich so schwer? Deutschland hat eine der höchsten Filialdichten in Europa. Die überwiegende Anzahl an Kund*innen ist in diesem Land maximal fünf Minuten vom nächsten Lebensmittelgeschäft entfernt. Daher drängt sich der Bedarf nach Lebensmittellieferungen für Kund*innen nicht unbedingt auf. Außerdem wollen wir frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse oder Fleisch lieber selbst auswählen. Die Mentalität in Deutschland ist auch davon geprägt, neue Entwicklungen nicht unbedingt als Erste auszuprobieren. Auch sind wir sehr preissensibel. Lebensmittellieferungen sind etwas teurer als der stationäre Einzelhandel, daher wollen viele Kund*innen lieber im stationären Handel die Produkte selbst aussuchen – und dabei möglichst noch ein Schnäppchen machen. Ist den Lieferdiensten nun der nachhaltige Durchbruch gelungen? Ja, auf alle Fälle. Die Lieferdienste hätten im Zuge der Pandemie noch deutlich mehr Umsatz gemacht, wenn sie die plötzlich nachgefragten Lieferkapazitäten gehabt hätten. Viele Kund*innen haben die Belieferung mit Lebensmitteln in der Pandemiezeit ausprobiert und realisiert, dass es funktioniert. Daher sind viele dabeigeblieben. Außerdem war die steigende Nachfrage der Nährboden für die Entstehung vieler neuer Anbieter und Konzepte. Die Quick-Commerce-Anbieter wie Gorillas, Getir, Flink und einige andere sind in der Pandemie entstanden und sehr schnell gewachsen. So schnell, dass wir bereits jetzt eine erste Konsolidierung im Markt sehen. Wie wird sich dieser Markt entwickeln? Es gibt bei der Belieferung mit Lebensmitteln unterschiedliche Zielgruppen, daher werden aus meiner Sicht mehrere verschiedenen Modelle ihre Berechtigung haben. Zum einen die erwähnten Quick-Commerce-Anbieter, die innerhalb kürzester Zeit, rund zehn Minuten, eine beschränkte Anzahl an Produkten liefern können, zum anderen die Vollsortimenter, die auch einen kompletten Wochenendeinkauf aus einem großen Sortiment mit mehr als 10 000 Artikeln abdecken können. Wobei die Lieferung dann eben etwas länger dauert. Dazu kommen noch Spezialisten für Tiernahrung oder Bio-Kisten. Wir werden also ein vielfältiges Angebot vorfinden, zumindest in Städten. Wer wird den Markt bestimmen, neue Player oder etablierte Händler? Es sind zwar einige Start-ups in den Markt eingestiegen, aber letztlich werden die etablierten Lebensmittelhändler den Markt bestimmen, in dem sie zum Beispiel Kooperationen eingehen, wie wir dies bereits bei Flink und Rewe oder Edeka und Picnic beobachten können. Lebensmittellieferdienste benötigen starke Partner, zum Beispiel, um ihnen Produkte zu einem günstigen Preis beschaffen oder auch Eigenmarken zur Verfügung zu stellen.
Die Kundenbedürfnisse werden immer differenzierter, in der Folge sind Supermärkte deutlich größer als vor 15 Jahren, da die Sortimente deutlich größer und vielfältiger geworden sind: vegan, vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei, regional, lokal und so weiter.
Wenn Sie neu entstehende Filialen in den Supermärkten mit solchen vergleichen, die vor 10 bis 15 Jahren eröffnet haben, welche Veränderungen fallen Ihnen auf? Die Kundenbedürfnisse werden immer differenzierter, in der Folge sind Supermärkte deutlich größer als vor 15 Jahren, da die Sortimente deutlich größer und vielfältiger geworden sind: vegan, vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei, regional, lokal und so weiter. Außerdem erleben wir bei den Supermärkten ein Trading-up in der Ladengestaltung: Es macht heute mehr Spaß und Freude, in einem Supermarkt einzukaufen. Und: Die Digitalisierung hält auch Einzug in die Märkte, zum Beispiel mit Selfcheckouts und Elektronischen Preisschildern. Sie forschen auf Ihrem Campus zu personallosen Läden. Wie weit sind wir bei der Entwicklung von Märkten, die ohne Personal funktionieren und in dem die Abläufe automatisch ablaufen? Abhängig vom System funktioniert das bereits sehr gut. Kassen-Selfcheckout und Smartphone-Scanning funktionieren ohne Probleme. Das von Künstlicher Intelligenz getriebene „Grab & Go-Prinzip“ wird noch ein paar Jahre dauern, bis es wirklich für deutsche Supermärkte marktreif sein wird. Gemeint sind Supermärkte, in denen Kund*innen ihre Produkte einpacken und das Bezahlen über automatische digitale Systeme funktioniert. Bisher werden nur sehr kleine Märkte betrieben, mit einer Fläche bis zu 200 Quadratmetern. Die Anzahl derjenigen Händler, die hier Tests durchführen, und auch die Anzahl der technologischen Anbieter steigt jedoch rasant. Aktuell werden über 50 Tests solcher weitestgehend unbemannter Stores in Deutschland durchgeführt. Hinzu kommt: Die KI-Technologie hinter Grab & Go wird jeden Tag ein bisschen schlauer. Allerdings müssen auch die Kund*innen mitspielen. In welcher Hinsicht? Wie schon erwähnt: Wir sind in Deutschland in der Nutzung funktionierender Technologien dem europäischen Ausland hinterher. Der Blick nach England zeigt, dass solche Systeme nicht nur marktreif sein, sondern auch von den Kund*innen akzeptiert werden müssen. Auf der anderen Seite gibt es in vielen Märkten eine Art Renaissance der Beratung, auch hier scheint es großen Bedarf zu geben. Ist das ein Widerspruch zur Entwicklung vollautomatisierter Märkte? Nein, nicht unbedingt. Händler wollen vor allem den Kassiervorgang sowie die internen Abläufe, wie Bestellung von Ware, automatisieren. Das hat aber keinen Einfluss auf die Bedientheken. Jedoch wird es immer schwieriger, Fachpersonal für diese Theken zu gewinnen. Supermärkte wollen Bedientheken auch langfristig behalten, einige haben sogar Bedienungen bei Obst und Gemüse wieder eingeführt. Man braucht dafür aber qualifizierte Mitarbeiter*innen.
Das Handelsgeschäft ist in den Zentralen zunehmend datengetrieben. Ein Grundverständnis von Daten und Zusammenhängen sollte man daher mitbringen.
Mit Blick auf Nachwuchskräfte, die eine Karriere im Lebensmittelhandel anstreben: Welche Skills und Eigenschaften sind generell wichtig, um hier Spaß zu haben und erfolgreich zu sein? Das Handelsgeschäft ist in den Zentralen zunehmend datengetrieben. Ein Grundverständnis von Daten und Zusammenhängen sollte man daher mitbringen, dazu Spaß daran, sich mit Umsatz- und Kundendaten zu beschäftigen. Im Vertrieb wird auch in Zukunft die Interaktion mit Menschen, sei es mit Mitarbeiter*innen oder Kund*innen, im Vordergrund stehen. Wer Menschen mag, der mag auch den Handel. Generell unterscheidet sich der Handel in Sachen Schnelllebigkeit von anderen Branchen: Man kann sehr schnell den Erfolg seiner eigenen Entscheidungen sehen und messen. Wer also Verantwortung für Menschen und Entscheidungen übernehmen will, der ist im Handel hervorragend aufgehoben. Zumal die Verantwortung in den Filialen weiter wachsen wird, da immer mehr Daten zur Verfügung stehen, die bei der Entscheidungsfindung Unterstützung bieten. Bitte vervollständigen Sie zum Abschluss folgenden Satz: Der Supermarkt der Zukunft wird ein ganz neues Einkaufserlebnis bieten, weil … … er viele Einkaufsvorgänge digital unterstützt und trotzdem der Mensch noch den Unterschied machen wird.

Grab & Go im Supermarkt

In „Grab & Go“-Supermärkten ermöglicht die sogenannte Just-Walkout-Technologie durch KI-Systeme zur Bilderkennung, Computer und „Sensor Fusion“ in den Regalen ein reibungsloses Einkaufserlebnis für die Kund*innen, „Frictionless Shopping“ genannt. In Seattle eröffnete Amazon bereits 2016 den ersten Store dieser Art. Es dauerte einige Jahre, bis die Technologie mit weiteren Technologieanbietern und Händlern auch in Europa Einzug gehalten hat, das polnische Handelsunternehmen Zappka betreibt mittlerweile mehr als 50 solcher „Smart Stores“, den Markteintritt in Deutschland wagte das Unternehmen im Sommer 2022 in der „Tesla Gigafactory“ im brandenburgischen Grünheide.

telegramm – Neues aus Unternehmen

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Stille Stunde im Supermarkt

Foto: AdobeStock/Combotec
Foto: AdobeStock/Combotec
Die Stadt Bergisch Gladbach in NRW hat im März 2022 gemeinsam mit zwei Filialen der Unternehmen Rewe und Edeka die Initiative „Stille Stunde“ gestartet. Hintergrund: Der alltägliche Einkauf ist in heutiger Zeit von ständiger Reizüberflutung geprägt. Die Beleuchtung ist grell, Musik dudelt im Hintergrund und Mitarbeiter wuseln mit ausladenden Rollcontainern hin und her, um die Regale aufzufüllen. An der Kasse erfasst der Scanner jeden Artikel mit schrillem Piepton und während des Bezahlvorgangs unterhalten sich andere Kunden lautstark. All dies ist Alltag für die Mehrheitsgesellschaft, aber es gibt auch Menschen, bei denen allein die Vorstellung bereits großen Stress auslöst. Das sind insbesondere für Personen mit Autismus oder Reizverarbeitungsschwierigkeiten. Deshalb möchte die „Stille Stunde“ den Kundinnen und Kunden eine reizreduzierte Zeit zum Einkaufen anbieten, bei der Augen und Ohren geschont und die Ablenkung im Geschäft minimiert werden soll. Dazu gehört auch, dass in dieser Zeit Assistenzhunde dort, wo es möglich ist, in den Geschäften willkommen sind.

Spende gegen Pfand

Foto: AdobeStock/blankstock
Foto: AdobeStock/blankstock
Unter dem Motto „Bring dich ein für deinen Verein“ hat Netto die zeitgleiche Unterstützung von bundesweit über 2400 regionalen Vereinen ermöglicht. Von September bis November 2022 konnten Kund*innen an den Kassen und Pfandautomaten von 48 Filialen spenden. Mit den Worten „Einfach Aufrunden“ können Kundinnen und Kunden an der Kasse ihre Einkaufssumme auf den nächsten 10-Cent-Betrag erhöhen und die Differenz an den teilnehmenden Verein ihrer Filiale spenden. Auch eine Pfandspende am Leergutautomaten ist per Knopfdruck möglich. Im Vorfeld zum Spendenstart hatten gemeinnützigen Vereine die Möglichkeit, sich für die Teilnahme zu bewerben. Über 5000 Vereine nahmen diese Chance wahr. Durch ein anschließendes Kundenvoting wurden die teilnehmenden Vereine ausgewählt

Oben wohnen, unten einkaufen

Foto: AdobeStock/Chief Design
Foto: AdobeStock/Chief Design
Lidl und Aldi hatten bereits vor einigen Jahren angekündigt, eigene Wohnungen zu bauen und zu vermieten. Bereits 2020 starteten sie in Berlin mit eigenen Wohnbauprojekten. In Köln hat Aldi Süd nun ein eigenes Projektentwicklungsbüro eröffnet, um solche Vorhaben weiter voranzutreiben. Auch auf der Messe EXPO REAL 2022 in München, der größten Fachmesse für Immobilien in Europa, präsentierte sich Aldi Süd als Mitaussteller an Ständen von Partnern und unterstrich damit sein Interesse an städtebaulicher Entwicklung.

Warenkorb – Kultur-, Buch- und Linktipps

Faire Woche

Foto: Fotolia/Ian 2010
Foto: Fotolia/Ian 2010
Im September jeden Jahres findet seit 2001 die Faire Woche statt: 2022 drehte sich unter dem Motto „Fair steht dir – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ alles um das Thema Textilien. Veranstalter der fairen Woche sind das Forum Fairer Handel e. V. in Kooperation mit Fairtrade Deutschland e. V. und dem Weltladen-Dachverband e. V.

Food Report 2023

Cover Food-ReportHanni Rützlers Food Report 2023 ist eine Jubiläumsausgabe und bietet einen Einblick in die neuesten Entwicklungen der Lebensmittelbranche in Zeiten multipler Krisen. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin analysiert die systemrelevante Food-Branche mit gewohnter Finesse und Expertise. Sie beschäftigt sich mit dem Wandel des Konsumverhaltens – wie immer veranschaulicht durch Best-Practice-Beispiele, Zahlen und Fakten.

Tipps vom Bundesumweltamt

Fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel landen im Müll. Lebenswichtige Ressourcen wie Ackerflächen und Wasser werden unnötig verschwendet, vermeidbare Treibhausgase entstehen. Dabei ist vieles, was auf dem Müll landet, eigentlich noch genießbar. Das Bundesumweltamt gibt Tipps, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden: vom gut geplanten Einkauf über die kreative Verwertung von Resten bis zur richtigen Lagerung.

„Die Kraft der Reue“

Cover Die Kraft der ReueDaniel H. Pink führt in seinem New-York-Times-Bestseller „Die Kraft der Reue“, dessen deutsche Übersetzung im Oktober 2022 erschienen ist, vor Augen, wie wichtig Reue für unser persönliches Vorankommen ist. Dabei geht er auf die unterschiedlichen Formen von Reue ein und zeigt anhand neuester psychologischer Erkenntnisse, wie etwas zu bereuen uns dabei helfen kann, künftig bessere Entscheidungen zu treffen. Damit stellt Pink in seinem Buch die häufig unterschätzte Emotion in ein völlig neues, positives Licht und plädiert für einen anderen Umgang mit Reue in unserer Gesellschaft. So kann Reue letztlich dazu beitragen, unserem Leben einen größeren Sinn zu verleihen: in der Gegenwart und in der Zukunft. Daniel H. Pink: Die Kraft der Reue. Wie der Blick zurück uns hilft, nach vorne zu schauen. Allegria 2022. ISBN: 978-3-7934-2449-9. 22,99 Euro.

„Ein Leben für den guten Geschmack“

Cover Für Den Guten GeschmackJohann Lafer liefert mit „Ein Leben für den guten Geschmack“ eine Autobiografie in Rezepten, angefangen in seiner steirischen Heimat, die seine Kochphilosophie bis heute prägt. Er erzählt über seine ersten Kochversuche, die Bedeutung des Essens im Alltag und bei Familienfeiern und präsentiert die Gerichte, die für ihn kindheitsprägend waren. Es folgen alle Stationen – von der Lehre bis zur Eröffnung der Stromburg mit den jeweils prägenden Rezepten – und bietet eine kleine Zeitreise in die 1980er-Jahre und die Nouvelle Cuisine, bis hin zu Lafers heutiger Philosophie der einfachen Küche. Johann Lafer: Ein Leben für den guten Geschmack. Erzählt von Jan Hofer. GU 2022. ISBN 978-3-8338-8282-1. 26 Euro.

Sicht im Labor-Dschungel

Foto: AdobeStock/Aquir
Foto: AdobeStock/Aquir
Labels dienen Verbraucherinnen und Verbrauchern als praktischer Rat beim Einkauf. Unter „Label“ oder auch „Siegel“ versteht mal allerdings verschiedene Informationssysteme und Managementinstrumente. Die Plattform „label-online“ stellt Label-Arten, von Regionallabels über Gütezeichen bis zu Prüflabels und Clean Labels vor.

Netzwerk der Foodbranche

Das Frauenforum Foodservice findet jährlich im November statt und bringt seit acht Jahren hochkarätige Speakerinnen aus der Food- und Gastronomiebranche auf die Bühne und gilt als eines der wichtigsten Networkingevents der Branche. Initiator ist der Verein Frauennetzwerk Foodservice e. V. mit 1500 Netzwerkerinnen und über 150 Members.

Das Leben ist einfach …

Cover Das Leben ist einifachDer erfahrene Psychotherapeut Holger Kuntze erklärt in seinem neuen Buch, warum wir persönlichen Krisen nicht hilflos ausgeliefert sind – und warum sie manchmal geradezu sinnvoll sein können. Er gewährt uns mithilfe moderner Verhaltenstherapie sowie neuester Erkenntnisse der Neurowissenschaft und Evolutionsforschung einen Blick hinter die Kulissen unseres eigenen Fühlens und Denkens. Mit kleinen Notfallinterventionen und zwanzig Begriffspaaren, die das Leben leichter machen, öffnet er einen Zugang zu unseren inneren Freiräumen. Konkret und mit Beispielen aus seiner eigenen Praxis benennt er Ressourcen, die uns auf der Basis akzeptanzbasierter Strategien ermöglichen, die Zumutungen des Lebens anzuerkennen und uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Holger Kuntze: Das Leben ist einfach, wenn du verstehst, warum es so schwierig ist. Kösel 2021. 18 Euro.

Das letzte Wort hat Thomas Röttcher, Geschäftsführer Rewe-Markt

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Thomas Röttcher ist 52 Jahre alt und leitet als Geschäftsführer seit 2011 den Rewe-Markt im nordrheinwestfälischen Kaarst. Das Familienunternehmen geht mit dem Trend und hat jetzt als Vorreiter eine vegane Fleischtheke eingeführt. Die Fragen stellte Christiane Martin

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine eigene Theke für vegane Produkte einzuführen? Seit vielen Jahren orientiere ich mich an den Wünschen, an der Nachfrage der Kunden. Schon im letzten Jahr, als wir unseren Markt renoviert haben, konnte ich die steigende Nachfrage nach veganen Lebensmitteln erkennen. So habe ich im Umbau in der Obst- und Gemüseabteilung eine größere Fläche für vegane Selbstbedienungsprodukte zur Verfügung gestellt. Zunächst war die Fläche zu groß, aber im Laufe des Jahres füllte sich das Regal immer mehr, bis zu dem Tag, da das Regal zu klein war. Dann hörte ich von einem Projekt beim Unternehmen Rewe, bei dem eine vegane Bedienungstheke in die Märkte integriert werden sollte und schrie ganz laut „hier“. Wie viele und welche Produkte führen Sie und wo stammen die her? Derzeit bieten wir 35 Produkte an, die an das Zentrallager von Rewe geliefert werden und dann von uns aus dem Lager bezogen werden können. Es handelt sich um vegane Alternativen von: Schnittkäse, Weichkäse, Camenbert, Salamie, Lyoner, Fisch, Huhn, Rind, Schwein in verschiedenen Ausformungen und Salate. Was glauben Sie: Ist vegane Ernährung nur ein Hype oder wird sich diese Ernährungsweise weiter verbreiten? Ich denke, dass es kein Trend mehr ist, sondern eine Entwicklung. Die Flamme ist noch klein, aber wenn man den Umfragen glauben darf, entscheiden sich 37 Prozent der Kinder im Alter von 13 Jahren für den veganen Weg. Es gibt viele gute Gründe zumindest hin und wieder auf eine pflanzliche Alternative zurückzugreifen. Wie ernähren Sie sich? Ich ernähre mich omnivor. Ich esse gerne Fleisch, aber ich esse nicht jeden Tag Fleisch. Die Artikel, die wir jetzt in der veganen Theke führen, schmecken so verwechselbar nach dem Original, das ich davon regelmäßig essen werde.
www.rewe-roettcher.de
Welchen Ratschlag können Sie jungen Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, mit auf den Weg geben? Wichtig ist, dass die jungen Menschen herausfinden, was ihnen Spaß macht und welche Tätigkeiten ihnen liegen. Was ihnen schwer fällt, sollten Sie lieber sein lassen, denn Sie müssen es dann ja gegebenenfalls ihr Leben lang machen. Denn: Nur wer mit Spaß eine Arbeit macht, die ihm leichtfällt, macht die Arbeit gut und gerne.

Wege aus der Nachwuchsfalle

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Zahlreiche Branchen stehen vor dem zentralen Problem des Nachwuchskräftemangels – so auch die Bau- und Immobilienwirtschaft. Bauunternehmen schätzen den Fachkräftemangel sogar als großes Geschäftsrisiko ein. Zu Jahresbeginn 2021 nannten in der Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK) 67 Prozent der Bauunternehmen diesen als Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung. Zu Jahresbeginn 2010 waren es 21 Prozent. Wie Unternehmen dem Nachwuchsdilemma begegnen können, untersucht ein Forschungsprojekt an der Bergischen Universität Wuppertal.

Nane Roetmann ist Absolventin des berufsbegleitenden MBE Baubetrieb (www.baubetrieb.de) und derzeit als Vertriebsingenieurin bei LIST Bau in Nordhorn tätig. Zudem ist sie Promotionsstudentin an der Bergischen Universität Wuppertal. Unter der Leitung von Prof. Manfred Helmus forscht sie am Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft gemeinsam mit Kolleg*innen zu diesem Thema. Um mehr junge Menschen für die Bauleitung zu begeistern, entwickelt Nane in ihrem Forschungsprojekt zeitgemäße und flexiblen Arbeitsmodelle, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, denn als eine Ursache für den Nachwuchsmangel wurde die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf identifiziert. Als weitere Ursache haben die Forscher das schlechte Image der Bauwirtschaft und der Tätigkeit der Bauleitung ausgemacht. Nane spricht als ehemalige Bauleiterin aus Erfahrung: „Viele Stunden, lange Fahrten von einer Baustelle zur nächsten, viel Dokumentation, „schmutzige Hände“, hohe Verantwortung – Vorurteile, die man in Verbindung mit der Tätigkeit der Bauleitung hört“, sagt Nane und führt weiter aus, dass dies nur zum Teil stimme. „Die Aufgabenbereiche sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. Kein Tag ist wie der andere und man steht mit zahlreichen Projektbeteiligten im Austausch. Am Ende des Tages sehe ich das Ergebnis meiner Arbeit und das macht mich jedes Mal aufs Neue stolz.“ Bereits in ihrer Masterarbeit hat sich Nane damit beschäftigt, wie die Arbeits­situation von Baustellenführungskräften nachhaltig verbessert werden kann. In ihrem berufsbegleitenden Masterstudium hat sie selbst erlebt, wie schwierig es ist, Bauleitung und Studium zu kombinieren. „Hätte ich dazu noch eine eigene Familie gehabt, wäre das nicht unmöglich, aber eine echte Herausforderung gewesen.“ Das Studium hat sie mittlerweile erfolgreich absolviert. Das Thema jedoch hat sie nicht losgelassen, weswegen sie sich entschlossen hat, darüber zu promovieren. „Viele kleine und mittelständische Unternehmen sehen sich mit der Nachwuchsfalle konfrontiert. Es muss insgesamt ein Umdenken erfolgen, damit der Beruf in der Bauleitung mit dem Rest des Lebens vereinbar ist. Nur so werden Unternehmen langfristig ihren Bedarf an Führungskräften des Baubetriebs decken können“, erklärt Nane. Das Forschungsprojekt ist noch nicht abgeschlossen, die entwickelten Modelle müssen noch erprobt werden, aber diese klare Tendenz zeichnet sich bereits ab. www.baubetrieb.de

karriereführer bauingenieure 2022-2023 – Der Bau wird Meta-Branche

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cover karriereführer bauingenieure 2022-2023

Der Bau wird Meta-Branche – Bauingenieur*innen übernehmen Netzwerkknotenpunkte

Die Digitalisierung mit Methoden wie BIM ist für den Bau der zentrale Hebel, um nachhaltig und klimaschonend zu bauen. Das weiß die Industrie – doch findet die Umsetzung weiterhin nur gebremst statt. Das muss sich ändern.

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