Rekord bei offenen Stellen

Foto: Fotolia/psdesign1
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Die beruflichen Aussichten für Ingenieurabsolventen*innen sind bestens. Die offenen Stellen erreichen einen neuen Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen des Ingenieurmonitors im Jahr 2011. Von Sabine Olschner

Im Vorjahresvergleich nahm im dritten Quartal 2022 die Anzahl der offenen Stellen für Ingenieur*innen um 31,3 Prozent auf 173.300 zu. Das meldet der Ingenieurmonitor, der einmal pro Quartal gemeinsam vom VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. und dem Institut der deutschen Wirtschaft e.V. herausgegeben wird und einen Überblick über den aktuellen Stand und die Entwicklung des Arbeitsmarktes für Ingenieur*innen gibt. Die meisten Ingenieur*innen werden demnach im Bereich Energie- und Elektrotechnik gesucht. Aber auch in allen anderen Ingenieurberufen stehen mehr Stellen zur Verfügung, als es Bewerbungen gibt.

In der Energie- und Elektrotechnik wurden im dritten Quartal 25.100 offene Stellen gemeldet. Nach deutlichen Einbrüchen zu Beginn der Corona-Krise sind in den letzten Quartalen wieder deutliche Zuwächse auch in den Ingenieurberufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik zu verzeichnen. Hier gab es im dritten Quartal 17.100 offene Stellen, womit das Niveau von vor der Corona-Krise deutlich übertroffen wurde.

Die Vergütung für Ingenieur*innen ist sehr gut: Sie liegt bei den meisten Ingenieurberufen über dem Durchschnittsniveau aller akademischen Berufe.

In der Technischen Forschung und der Produktionssteuerung stieg die Zahl der Stellenangebote am stärksten, um 54,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Am zweitstärksten war der Zuwachs bei den Ingenieurberufen in der Kunststoffherstellung und der Chemischen Industrie mit 53,2 Prozent. Der Anstieg in der Energie- und Elektrotechnik lag bei 41,9 Prozent. Am geringsten war der Zuwachs bei den Ingenieurberufen der Metallverarbeitung mit 8 Prozent.

In den kommenden Jahren wird durch Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Ingenieur*innen deutlich zunehmen, prognostiziert der Ingenieurmonitor. Sorge macht dem VDI, dass die Anzahl der Studienanfänger*innen in den Ingenieurwissenschaften im Vergleich zum Studienjahr 2016/2017 stark rückläufig ist.

Positiv merkt der VDI hingegen an, dass die Vergütung für Ingenieur*innen sehr gut ist: Sie liegt bei den meisten Ingenieurberufen über dem Durchschnittsniveau aller akademischen Berufe. Besonders hohe Medianbruttoentgelte weisen im Jahr 2021 mit 6.375 Euro die Ingenieurberufe der Technischen Forschung und Produktionssteuerung auf, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik lagen sie bei 6.354 Euro.

Lediglich in den weniger stark besetzten Ingenieurberufen der Rohstofferzeugung und -gewinnung liegt der Medianlohn unter dem Niveau aller Personen in sämtlichen akademischen Expertenberufen.