DATEV eG

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Branche
Softwareentwicklung, IT, Finanzbuchführung, Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Rechtsberatung, Personalmanagement

Produkte/Dienstleistungen
Software und Services für Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Rechtsberatung sowie Unternehmenslösungen zu Steuerdeklaration, kaufmännischen Prozessen, Personalmanagement

Anzahl der Standorte
22 Inland, 7 Ausland

Jahresumsatz
1,3 Mrd. Euro im Jahr 2022

Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca. 8.700 im Inland

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 200 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Informatik, Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft, Recht

Einsatzmöglichkeiten
Software-Entwicklung, Produktmanagement, Personal, Marketing, Außendienst, Service, Controlling, Einkauf

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Interview

Auslandstätigkeit
Nein

Angebote für StudentInnen
Praktika, Arbeit als Werkstudierende, Betreuung Abschlussarbeiten

Logo Datev

Ansprechpartner
Till Stüve

Anschrift
Paumgartner Straße 6-14
90329 Nürnberg

Fon
0911/319-51223

E-Mail
till.stueve@datev.de

Internet
www.datev.de
www.datev.de/karriere

Jungheinrich AG

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Produkte/Dienstleistungen
Flurförderzeuge – vom Elektro-Niederhubwagen bis zum Hochregalstapler Automatisierte Komponenten – wie Regalbediengeräte, Fahrerlose Transportsysteme und Fördertechnik Regale – von der Paletten- bis zur Langgutlagerung Batterie und Antriebe – alles rund um den Antrieb und die Steuerung von Fahrzeugen und Anlagen im Bereich der Intralogistik, von klassisch bis Elektro Digitale Produkte – Flottenmanagement und Zugangssteuerung via EasyAccess https://www.jungheinrich.de/produkte

Anzahl der Standorte
42 Länder

Jahresumsatz
4,7 Mrd. in 2022

Anzahl der MitarbeiterInnen
19.000

Logo Jungheinrich

Ansprechpartner
Christian Spieß

Anschrift
Friedrich-Ebert-Damm 129
22047 Hamburg

E-Mail
karriere@jungheinrich.de

Internet
www.jungheinrich.com
www.jungheinrich.com/karriere

Warum sollte man ein VPN in Unternehmen implementieren?

Die so genannten Virtual Private Networks oder private virtuelle Netzwerke sind vielen Usern vor allem für die Umgehung von bestimmten Internetblockaden in diversen Ländern bekannt. Sie spielen aber längst nicht nur eine Rolle dabei, seinen Standort bzw. die IP-Adresse zu verschleiern. Vielmehr noch bieten sie ein sicheres Umfeld, indem sich gerade Unternehmen frei bewegen können.

Diese Bewegungsfreiheit ist dabei längst nicht nur in Bezug auf die digitale Welt und den Datenschutz zu verstehen. Über den VPN verknüpfen die Firmen die Computer untereinander und bilden somit ein Netzwerk, das über den physischen Standort hinausreicht. Somit ermöglichen diese Tools letzten Endes das parallele Arbeiten von diversen Punkten der Welt aus: Sie stehen somit für eine Revolution hin zu Remote Work und Home Office. In dieser Hinsicht ist das geschlossene VPN von Unternehmen also kaum mit den privaten Netzwerken zu vergleichen. Es wird aus sehr professionellen Gründen implementiert und verschafft dem Konzern einen flüssigeren Workflow.

Vorteile, die mit einem Unternehmens VPN verbunden sind, können u. a. sein:

  • Verschlüsselung
  • Datenschutz
  • Remote-Arbeit
  • Verbindung von unterschiedlichen Standorten
  • Verhinderung von Datenlecks
  • Überwindung von geografischen Restriktionen
  • Abwehr von Hackerangriffen

Auf welche Arten von VPNs kann man setzen?

Gründsätzlich kann man zwischen den Site-to-Site, den End-to-Site und den End-to-End VPNs für Unternehmen unterscheiden, bei denen unterschiedliche Verbindungen möglich sind.
  • Bei Site-to-Site werden mehrere Standorte direkt miteinander verknüpft
  • Bei End-to-Site haben Angestellte Zugriff auf das stationäre Firmennetzwerk
  • Bei End-to-End können Mitarbeiter aus der Ferne an einem bestimmten Rechner arbeiten
Die Vorteile solcher VPNs liegen also auf der Hand. Sie schaffen im Unternehmen deutlich mehr Sicherheit vor Hackerangriffen, schützen vor Datenlecks und ermöglichen eine umfangreiche Verbindung unter den autorisierten Rechnern. Dadurch können die Mitarbeiter aus der Ferne auf die Computer zugreifen und der Workflow wird erhöht.

Tipp für die Nutzung von Unternehmens-VPNs: Sicheren Anbieter wählen

VPN ist aber nicht gleich VPN. Viele unseriöse Anbieter zweigen bei der Anwendung Datenvolumen ab oder verkaufen selbst die Informationen an Dritte. Einem Provider, dem man hier voll und ganz vertrauen kann, ist Avira. Mit dem Avira VPN für Unternehmen kann man im Pro-Modus sogar ohne jede Begrenzung Daten über den VPN hin und her schieben. Anonymes Surfen und die sichere sowie effiziente Verknüpfung der verschiedenen Rechner ist dadurch überhaupt kein Problem. Avira ist ein echtes Traditionsunternehmen, welches sich seit Jahrzehnten vor allem dem Virenschutz verschrieben hat. Die VPNs sind ein weiteres Standbein, mit dem Avira überzeugt und den Unternehmen weltweit mehr Sicherheit sowie Flexibilität verschafft.

Darum sind VPNs für Unternehmen unverzichtbar

Abschließend lässt sich sagen, dass moderne Unternehmen heute gar nicht mehr auf VPNs verzichten können. Die Netzwerke ermöglichen auf der ganz praktischen Seite die einfache und schnelle Verknüpfung verschiedenster Computer untereinander. Dies erfolgt vollkommen sicher und blockt jeden Versuch unbefugter Zugriffe ab. Aus diesem Prinzip heraus entsteht dann ein Firmennetz, welches von jedem Standort der Welt genutzt werden kann. Wer seine Mitarbeiter häufig ins Ausland schickt, profitiert z. B. davon, dass diese selbst vom Hotelzimmer aus an brennenden Aufgaben arbeiten können. So verliert der Konzern keine Zeit und die Arbeitsabläufe werden effizienter gestaltet. Als gewünschter Nebeneffekt, sichert man das erstellte Netzwerk mit den vorhanden Daten vor dem Zugriff von Hackern ab.

karriereführer digital 2023.2024 – Gesucht: Digitales Kollaborations-Know-how

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Cover karriereführer digital 2023.2024

Gesucht: Digitales Kollaborations-Know-how

Ein entscheidender Vorteil der Digitalisierung ist die Vernetzung. Und damit auch die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg. Wettbewerb ist deswegen nicht ausgeschlossen. Vielmehr fördert Kollaboration die Entwicklung von Innovationen, führt zu Skalierbarkeit und Flexibilität und reduziert Kosten und Risiken.

Stabile Verbindungen

Die Digitalisierung sorgt dafür, dass sich Unternehmen stärker denn je miteinander vernetzen. Es entstehen neue Partnerschaften und Geschäftsmodelle, auch Konkurrenten bauen unter dem Schlagwort „Coopetition“ strategische Zusammenschlüsse auf, um gemeinsam Vorteile zu generieren, ohne auf den Wettbewerb zu verzichten. In den Unternehmen gefragt sind daher Netzwerk-Expert*innen, die technisch und kulturell das Zeitalter der digitalen Kollaboration gestalten. Ein Essay von André Boße

Digitale Vernetzungstechniken sind auch im Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn sich große Gruppen auf einen Termin einigen wollen, nutzen sie Doodle. Geht es dann darum, innerhalb der Gruppe Aufgaben zu verteilen und die Erledigung dieser Aufgaben im Blick zu haben, greift man auf Produktivitätsdienste wie Trello oder Wunderlist zurück. Tools wie Slack bieten Gruppen die Möglichkeit, die Kommunikation innerhalb der Teams zu differenzieren und damit zu jeder Zeit passgenau diejenigen Adressanten zu erreichen, für die eine Nachricht bestimmt ist – ein großer Vorteil gegenüber Messenger-Gruppen wie WhatsApp, in denen alle immer alles erhalten. Online-Whiteboards von Anbietern wir Miro oder Figma ermöglichen ein gemeinsames und vernetztes Brainstorming – wobei anders als in der realen Welt nicht eine Person am Whiteboard steht und die anderen die Rollen der Zurufenden einnehmen: Bei den digitalen Diensten wird gemeinsame Kreativität gefördert. Das hat positive Effekte, weil alle mitgestalten können.
Die IT-Struktur muss an die Vernetzungstools angepasst werden, immer auch mit Blick auf die Sicherheit der unternehmenseigenen Daten und Zugriffe.
Wobei genau das auch zum Nachteil werden kann, denn wenn alle mitmachen können, bewahrheitet sich mitunter das Sprichwort von den vielen Köchen, die den Brei verderben. Entsprechend kommt es bei diesen kollaborativen Interface-Designs darauf an, die digitale Kollaboration so zu organisieren, dass das gemeinsame Arbeiten funktioniert, ohne, dass sich die vielen Akteure dabei gegenseitig im Weg stehen oder die eine Hand nicht mehr weiß, was die andere gerade macht. Dies gilt umso mehr dort, wo sich Kollaboration deutlich komplexer gestaltet, als dies in der Alltagswelt der Fall ist. Zum einen innerhalb von Unternehmen, mit ihren vielen Abteilungen und Hierarchien. Und mehr noch unternehmensübergreifend – sprich: Wenn verschiedene Unternehmen miteinander vernetzt zusammenarbeiten. Um vielschichtige Projekte zu organisieren, zum Beispiel in der Bauwirtschaft mit Hilfe der BIM-Methode (siehe dazu auch das Top-Interview sowie das Special in dieser Ausgabe). Oder auch, um mit Hilfe digitaler Tools komplizierte Lieferketten aufzustellen und zu kontrollieren.

Gefragt: Digitales Kollaborations-Know-how

In den Unternehmen kommt es daher darauf an, für diese digitalen Kollaborationen Know-how aufzubauen. Erstens in technischer Hinsicht: Die IT-Struktur muss an die Vernetzungstools angepasst werden, immer auch mit Blick auf die Sicherheit der unternehmenseigenen Daten und Zugriffe. Zweitens ist es genauso wichtig, dass sich die Unternehmen der digitalen Kollaboration auf Management-Ebene widmen. Schließlich ermöglichen die neuen Tools die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, darunter Geschäftspartnern oder auch Konkurrenten – und verändern damit im Sinne von Trends wie Agilität, Digital-Leadership und New Work innerhalb des Unternehmens die Arbeits- und Managementkultur.

„Coopetition“: Mit dem Wettbewerber kooperieren

Die Studie „CIO-Agenda 2023“, durchgeführt von den Fachmedien CIO, CSO und Computerwoche in Kooperation mit Lufthansa Industry Solutions, hat Unternehmen nach dem Grad ihrer digitalen Kooperationen befragt. Die Ergebnisse zeigen laut Whitepaper, dass die Zusammenarbeit mit Kunden, Beratungsunternehmen und System-Administratoren am häufigsten genannt werden. „Gleichzeitig hat die Neigung, sich mit direkten Wettbewerbern oder Unternehmen aus anderen Branchen punktuell zu vernetzen und einzelne Aktivitäten sowie Ressourcen zu bündeln, erkennbar zugenommen“, heißt es im Management-Summary der Studie. Dies lasse den Schuss zu, dass „Coopetition“, also die Kooperation mit Mitbewerbern, „im Zeitalter der Digitalisierung keine Marketingfloskel mehr sei, „sondern zum Bestandteil einer Strategie geworden ist, die im Zweifel die Überlebensfähigkeit des eigenen Unternehmens sichert“. Laut Befragung kooperieren 37,6 Prozent der befragten Unternehmen bereits jetzt auf digitaler Ebene mit Wettbewerbern – also Unternehmen aus der eigenen Branche. Weitere 35,3 Prozent planen eine solche Partnerschaft.
Christoph Kappes, IT-Experte und Internet-Stratege, beschreibt den Wandel in seinem Beitrag „Digitale Kollaboration“ in der Trendstudie „Hands-on Digital“, veröffentlicht vom Zukunftsinstitut, wie folgt: „Sie (die Tools zur digitalen Kollaboration, Anm. d. Red.) können die Verabschiedung von alten Hierarchien und „Command & Control“-Prinzipien zugunsten eines selbstbestimmten, freien und selbst organisierten Arbeitens unterstützen und helfen, Unternehmen beweglicher und anpassungsfähiger zu machen. Auch deshalb ist das Verständnis digitaler Kollaborationstools und ihrer Potenziale ein wichtiger Bestandteil heutiger und künftiger unternehmerischer Kompetenzen.“ Kappes schreibt weiter, die digitalen Kollaborationstools könnten dabei helfen, „Datensilos zu vermeiden, Informationen über die Grenzen von Organisationseinheiten hinweg zu tauschen und Prozesse transparenter zu machen“. Diese Transparenz helfe dabei, dass bestimmte Verhaltensweisen in Managementprozessen verschwinden, zum Beispiel eine, die es besonders häufig im mittleren Management zu finden gebe, wie Kappes schreibt: Diese „Mittelmanager“ könnten, „nun nicht mehr nach oben sagen ‚Alles im Lot‘ und nach unten ‚Die oben spinnen wieder, lasst uns einfach weitermachen‘.“ Damit förderten digitale Kollaborationstools das Change-Management in Unternehmen: „Schriftliche Inhalte fördern Kritik und Verbesserungen, und die Transparenz der Organisation und ihrer Interaktionen stellt die Weichen für die Einführung einer fehler toleranten Kultur.“

Gaia-X: Datenstruktur nach EU-Recht

Wie stark die Wirtschaftspolitik auf das Potenzial der digitalen Kollaboration zwischen verschiedenen Akteuren setzt, zeigt Gaia-X. Das von der EU geförderte Projekt verfolgt das Ziel, eine europäische Dateninfrastruktur für sichere digitale Geschäftsmodelle aufzubauen. Die Idee dazu entstand in den deutschen und französischen Wirtschaftsministerien, umgesetzt wird es von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Studie: Digitalisierung als Weg aus der Krise

Laut einer Studie des US-Beratungsunternehmens Hackett Group aus dem März 2023 wollen sich die Führungskräfte aus den Finanzbereichen der Unternehmen auf die digitale Transformation konzentrieren, um Krisen wie Rezessionen, Inflation, geopolitische Unruhen oder den Fachkräftemangel zu bewältigen. „Als Reaktion auf die Pandemie haben die Unternehmen den Einsatz digitaler Technologien beschleunigt, und dieser Trend setzt sich fort“, fasst Shawn Fitzgerald, Senior Research Director bei The Hackett Group, die Studienergebnisse in einer Pressemitteilung zusammen. Dabei liege der Schwerpunkt darauf, sicherzustellen, dass die Investitionen auch tatsächlich einen Mehrwert erbringen. Dies gelinge, in dem Kosten gesenkt und neue Business-Modelle entwickelt werden – wobei die Befragten ein Problem in der Umsetzung sehen: Nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass es in ihrem Unternehmen konkrete Maßnahmen gebe, um das Know-how der Mitarbeitenden bei digitalen Themen wie Daten-Analyse oder Prozess-Design zu schulen.
„Gaia-X richtet sich an Unternehmen, die ihre vielfältigen Daten austauschen oder durch diese Mehrwerte schaffen und neue datengetriebene Geschäftsmodelle entwickeln wollen“, heißt es in der Selbstbeschreibung auf der Projekthomepage. Für die damit verbundenen Datentransfers stelle Gaia-X ein „gemeinsames Regelwerk für Zugangs- und Transportprotokolle, Dienste und Richtlinien bereit.“ Das Projekt ermögliche damit den Beteiligten einen „Datenaustausch, bei dem die Dateninhaber*innen stets ihre Datensouveränität behalten. Sie können damit jederzeit ihre Daten zur Nutzung von Dritten freigeben oder diese wieder entziehen.“ Gaia-X versteht sich damit als eine Art Ökosystem für Daten, in dem sich zwischen Unternehmen und Organisationen umfassende Kollaborationen verwirklichen lassen, ohne, dass sie von regulatorischen, organisatorischen und technischen Hürden oder Sicherheitsbedenken gebremst werden.

Business durchs Anbieten, Anfragen oder Organisieren von Daten

Welche Business-Möglichkeiten sich durch solche kollaborativen Infrastrukturen für Unternehmen ergeben, zeigt das White-Paper „Gaia-X und Geschäftsmodelle: Typen und Beispiele“ auf, veröffentlicht von Peter Kraemer, Dr. Crispin Niebel und Dr. Abel Reiberg vom Gaia-X-Hub Germany im Februar 2023. Dabei skizzieren die Autoren konkrete Business- Optionen für Unternehmen, verbunden mit Job-Profilen, die im Zuge dieser Modelle entstehen werden. So könnten Akteure erstens zu Anbietern von Daten werden. Gerade in sehr speziellen Nischen, zum Beispiel der Zulieferer für die Automobilindustrie, sammelten Unternehmen im Zuge ihrer Produktion seltene Rohdaten, heißt es im White- Paper. Diese Daten könnten die Unternehmen häufig „ohne großen zusätzlichen Aufwand – abgesehen von der Sicherstellung ausreichender Datenqualität – anbieten und dabei stets die Kontrolle über ihre Verwendung behalten“, so die Autoren. Die Seltenheit der Daten mache diese besonders wertvoll und beschere dem Unternehmen „relativ hohe zusätzliche Einkünfte“, heißt es im White-Paper. Gefragt sind bei diesem Geschäftsmodell Data-Mining- sowie Data-Vertriebs-Expert*innen, die ein Gespür dafür mitbringen, welche dieser Daten für andere Unternehmen eine herausragende Bedeutung haben könnten. Diese Daten müssen dann so für potenzielle Kunden aufbereitet werden, damit sie dort einen direkten Nutzen generieren.

Motive für Sharing-Economy sind vielfältig

Die Unternehmen in Deutschland nutzen verstärkt Daten im eigenen Unternehmen, sind aber zugleich zurückhaltender beim Teilen eigener Daten mit Dritten geworden. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Wirtschaftsbereichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Ein weiteres Ergebnis: Unternehmen, die als Daten-Anbieter auftreten, tun dies aus unterschiedlichsten Motiven. 39 Prozent wollen damit helfen, bessere Lösungen etwa für gesellschaftliche Herausforderungen zu ermöglichen. Ein Fünftel (22 %) sagt, es sei zur Daten-Bereitstellung verpflichtet. 71 Prozent profitieren aber direkt vom Daten- Angebot: 35 Prozent erzielen damit Umsätze, 34 Prozent bekommen auf diese Weise selbst Daten von anderen und 30 Prozent gewinnen neue Kunden. Sechs Prozent geben an, dadurch Kosten zu senken. Zudem sagen erstmals mehr als die Hälfte der Unternehmen (51 %), die als Anbieter oder Empfänger Teil der Data-Sharing-Economy sind, dass dies sehr stark oder eher stark zu ihrem Geschäftserfolg beiträgt (2022: 43 %). Quelle und weitere Infos: www.bitkom.org
Zweitens skizzieren die Autoren des Gaia-X-Hub Germany in ihrem Report, wie Unternehmen als Daten-Konsumenten von der digitalen Kollaboration profitieren können. Akteure zum Beispiel, die im Bereich der KI-Entwicklung tätig sind, benötigen für die Deep Learning-Verfahren eine große Menge von Daten, die – mit Blick auf Künstliche Intelligenz in der Medizin – personenbezogen und damit sensibel sind. In diesen Unternehmen werden daher Daten-Einkäufer*innen benötigt, die mit Daten-Anbietern sowie Spezialisten für die Daten-Analyse verhandeln – und dabei unter anderem sicherstellen, dass bei der Nutzung dieser Daten die rechtlichen Regulierungen eingehalten werden. Als ein drittes Geschäftsfeld beschreiben die Autoren des White-Papers die Rolle eines „Föderators“: Gemeint sind hier Unternehmen, die ihr Know-how zur Verfügung stellen, um bei digitalen Kollaborationen zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Interessen zu vermitteln oder Datenräume zur Verfügung stellen und diese dann organisieren und betreuen. Diese Rolle sei, so die Autoren, besonders für Unternehmen oder Einrichtungen interessant, die zwar ein hohes Ansehen in Bezug auf ihre Neutralität und Vermittlungskompetenz besitzen, denen es jedoch bislang an „digitalen Kompetenzen fehlt, um im 21. Jahrhundert ausreichend relevant zu bleiben“. Diese „Föderatoren“ benötigen auf allen Managementebenen mutige Köpfe, die erkennen, dass Organisationen auch ohne großes IT-Know-how in der Welt der Digitalen Kollaboration eine wichtige Rolle spielen können – zum Beispiel, wenn sie fachliches Wissen in die vernetzte Zusammenarbeit bringen. Die gewinnbringende Teilnahme an der digitalen Kollaboration ist also niedrigschwelliger als skeptische Stimmen denken.

Datenökonomie erschafft Synergien

Was zeigt: Eine erfolgreiche digitale Transformation ist kein Einzelkampf, sondern ein gemeinschaftlicher Prozess.
Wichtig sei, so die Autoren des White-Papers, dabei die Erkenntnis, dass die genannten Geschäftsmodelle dynamisch und kombinierbar seien. Der Report nennt das Beispiel eines Unternehmens, das Rohdaten zum Verkauf anbietet, dann aber dank des internen Daten-Know-hows feststellt, „dass aus den Daten nicht nur Erkenntnisse gewonnen werden können, die für andere von Nutzen sind, sondern auch Erkenntnisse, die für das eigene Unternehmen relevant sind“. Häufig werde dank des „Zusammenwirkens verschiedener Geschäftsmodelle Wertschöpfung überhaupt erst ermöglicht“, schreiben die Autoren. Damit sei in einer digitalen Wirtschaft praktisch jedes erfolgreiche Unternehmen in Bezug auf vor- oder nachgelagerte Wertschöpfungsschritte mit weiteren Unternehmen verknüpft und insofern Teil eines Daten-Netzwerks. Was zeigt: Eine erfolgreiche digitale Transformation ist kein Einzelkampf, sondern ein gemeinschaftlicher Prozess.

Buchtipp:

Cover Projekt Gaia-XGaia-X ist eines der weltweit ambitioniertesten Projekte zur Schaffung einer vernetzten Dateninfrastruktur. Das Vorhaben zielt darauf, den Austausch sowie die wirtschaftliche Nutzung von Daten in einem sicheren, souveränen Umfeld zu ermöglichen. Hierzu sollen einheitliche technische und normative Standards gesetzt werden. Dadurch entsteht ein regulatorischer Rahmen, innerhalb dessen nicht nur das hohe Datenschutzniveau Europas gewahrt, sondern auch neue datengetriebene Geschäftsmodelle entwickelt und umgesetzt werden können. Die Publikation verfolgt das Ziel, aus wissenschaftlicher Perspektive einen deskriptiven Überblick über Entwicklung, Struktur, Funktions- und Arbeitsweise des Projekts zu geben. Zudem soll sie über die bereits feststehenden Rahmenbedingungen der künftig unter dem Label Gaia-X laufenden Netzwerke sowie die an potentielle Interessenten gerichteten Anforderungen informieren. Christian Person, Moritz Schütrumpf: Das Projekt Gaia-X: Next Generation einer förderierten Dateninfrastruktur. Zentrum verantwortungsvolle Digitalisierung 2023, freier Download unter: https://zevedi.de/aktivitaeten/dokumente

Die BIM-Forscherin Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt.-Ing. Anica Meins-Becker im Interview

Building Information Modelling – kurz: BIM – ist eine digitale Methode, um bei Bauvorhaben unter anderem teure Planungsfehler und Verzögerungen zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Doch was steckt hinter dieser Methode? Und wo liegen in der Implementierung am Bau die Herausforderungen? Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.- Wirt.-Ing. Anica Meins-Becker von der Uni Wuppertal gehört zu den führenden BIM-Forscherinnen. Im Interview erklärt sie die konkreten Vorteile der Digital-Methode und plädiert dafür, BIM-Know- how übergreifend in allen am Bau beteiligten Disziplinen zu vermitteln. Die Fragen stellte André Boße.

Frau Prof. Dr. Anica Meins-Becker, was macht BIM in Ihren Augen zu einer zentralen Säule der digitalen Transformation der Bauwirtschaft? Die Digitalisierung beschreibt den übergeordneten Begriff und beschäftigt sich mit der Datendurchgängigkeit entlang unternehmensinterner und unternehmensübergreifender Prozesse. Hierbei bedeutet Digitalisierung, dass etwas Analoges auf digital umgestellt wird, mit Hilfe von digitalen Technologien. Im Gegensatz dazu bedeutet die digitale Transformation eine vollständige und fortwährende Umwandlung bestehender Geschäftsprozesse und -modelle. Die Methode BIM wird sowohl als Teil der Digitalisierung als auch der digitalen Transformation angesehen und fokussiert sich auf ein konkretes Bauwerk. Dabei existieren verschiedene Definitionen zur Methode BIM, wobei diese Definitionen nicht eindeutig sind. Welche Definition benutzen Sie an BIM-Institut in Wuppertal? BIM bedeutet bei uns die Integration und Vernetzung aller relevanten Informationen eines Bauwerks in einem virtuellen Datenmodell während des gesamten Lebenszyklus‘, also von der Konzeption, Planung und Realisierung bis zur Nutzung und zum Rückbau. BIM ist somit die Methode, die sämtliche Akteure der gesamten Wertschöpfungskette „digital“ miteinander verbinden wird. Dementsprechend weitreichend sind der Einfluss und das Potenzial dieser Methode. Welches Stereotyp über BIM, das sich hartnäckig hält, müsste endlich einmal richtiggestellt werden? BIM ist nicht nur eine Planungsmethode, sondern eine Methode entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienwirtschaft. Hinzu kommt: Ziel der Methode BIM ist es nicht, sämtliche Informationen wahllos mit einem Bauwerksinformationsmodell zu verknüpfen, um Informationen zu speichern und für die weitere Verarbeitung auszutauschen. Der Fokus liegt auf den relevanten Informationen. Wesentlich ist die Frage, welche Informationen wann mit welchem Detaillierungsgrad von wem erzeugt und an wen zu welchem Zweck weitergegeben werden müssen. Erkennen Sie, dass im Zuge von BIM für Nachwuchskräfte neue Job-Profile auf der Schwelle zwischen IT, Projektmanagement und Bauwirtschaft entstehen? Ja, schon. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Veränderung alle Disziplinen in der Bau- und Immobilienwirtschaft betrifft. Die Bauherren, Projektsteurer und Projektmanager werden zunehmend BIM-basierte Ausschreibungen erstellen und so genannte BIM-Management- Aufgaben übernehmen. Die Planer und Ausführenden werden die vereinbarten Leistungen zunehmend BIM-basiert mit entsprechenden Softund Hardwareprodukten umsetzen. Diese BIM-basierten Leistungen, die sogenannten BIM-Anwendungsfälle, wachsen und wachsen. Es ist daher erforderlich, dass der Umgang und die Anwendung der Methode BIM in allen Fachdisziplinen gelehrt wird.
Gleichzeitig wird es auch möglich, tatsächliche Informationen zum CO2-Ausstoß entlang der Lieferkette von Bauprodukten, Baustoffen und Bauteilen IoT-basiert durchgängig zu erfassen, zur Verfügung zu stellen, mit den BIM-Modellen zu verknüpfen – und somit beispielsweise die Ökobilanz eines Baus zu berechnen.
Die Bauwirtschaft steht vor der großen Herausforderung, ihre CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Wie kann BIM dabei helfen? Bei dieser Aufgabe kann die Methode BIM in zahlreichen BIM-Anwendungs fällen helfen. Ziel ist es beispielsweise, in frühen Planungsphasen den möglichen CO2-Footprint in Abhängigkeit der gewählten Materialien zu berechnen, indem die in BIM-Modellen hinterlegten Materialien zu Bauteilen und Baustoffen mit Datenbanken zum CO2-Ausstoß verknüpft werden. Gleichzeitig wird es auch möglich, tatsächliche Informationen zum CO2-Ausstoß entlang der Lieferkette von Bauprodukten, Baustoffen und Bauteilen IoT-basiert durchgängig zu erfassen, zur Verfügung zu stellen, mit den BIM-Modellen zu verknüpfen – und somit beispielsweise die Ökobilanz eines Baus zu berechnen.

Building Information Modelling – BIM

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr definiert auf seiner Homepage die BIM-Methode als „durchgängige Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksinformationen als virtuelles Bauwerksmodell“. Die Anwendung dieser Methode trage zur Kostentransparenz, Effizienz und Termintreue von Infrastrukturvorhaben bei, heißt es weiter: „Die bessere Verfügbarkeit und Vernetzung von Daten sorgt für alle an Bauprojekten Beteiligten für bessere Planungs-, Steuerungs- und Koordinationsmöglichkeiten. Zeitpläne, Kosten und Risiken können einfacher, früher und präziser ermittelt und lückenlos kontrolliert werden.“
Welche Inhalte und Methoden in der universitären Ausbildung sind wichtig, um den Nachwuchs zielgerichtet auf die Anwendung von BIM in der Praxis vorzubereiten? Auch dieser Bereich ist vielseitig. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte weiterhin zunächst das Grundverständnis zur Methode BIM vermittelt werden. Darauf aufbauend sollte in allen Fächern immer auch die spezifische Anwendung der Methode BIM mit gelehrt werden. An der Bergischen Universität Wuppertal setzen wir zudem auf die kollaborative Zusammenarbeit der verschiedenen am Bau Beteiligten und bieten interdisziplinäre Projektarbeiten an. Auch das Thema des nachhaltigen und ressourcenschonenden Planens, Bauens, Betreibens und Rückbauens und die zunehmende BIM-basierte Nachweisführung nehmen einen Schwerpunkt in der Wissensvermittlung ein. Es gibt immer wieder konservative Stimmen, die sagen, das Potenzial von BIM klinge in der Theorie prima, bringe in der Praxis aber kaum Vorteile. Gibt es Fakten, die diese Skepsis widerlegen? Letztlich ist es ja immer schwer, eine tatsächliche Effizienz mit Zahlen und Fakten zu belegen. Hierfür bedarf es eines eindeutigen und vergleichbaren Prozesses, der durch den selben Menschen und am selben Bauwerk durchgeführt werden müsste. Wir haben in diesem Sinne ein Forschungsprojekt durchgeführt, dessen Ziel es war, am Beispiel des Kostenmanagements die Effizienz durch Anwendung der Methode BIM im Vergleich zu konventionellen Methoden aufzuzeigen.
Neben der Vermittlung des Grundverständnisses zur Anwendung der Methode BIM spielt zunehmend die Vermittlung des Verständnisses von BIM im Zusammenhang mit dem nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauen eine wichtige Rolle.
Hierbei wurde ein Mehrfamilienhaus konventionell geplant, für die Leistungsphasen 3 und 5 – also die Entwurfs- sowie die Ausführungsplanung – standen 2D-Päne zur Verfügung. Parallel dazu wurde für diese beiden Leistungsphasen ein BIM-Model erstellt. Dann haben wir Probanden geschult, um sowohl konventionell als auch BIM-basiert mit verschiedenen Software-Tools Mengen und Massen zu ermitteln und im Anschluss, je nach Teilnehmergruppe, eine Kostenberechnung oder eine Angebotskalkulation aufzustellen. Bei der Durchführung der Tests haben wir im Abstand von mehreren Wochen die Zeitdauern der Durchführungen gemessen. Und das Ergebnis? Im Schnitt ergab sich ein zeitlicher Effizienzgewinn bei der Anwendung der Methode BIM um ca. 50 Prozent. Wenn man Sie bitten würde, einen Vorteil von BIM zu nennen, der in der Praxis ganz konkret hilft, weitere bekannte Probleme des Bauwesens zu lösen – welchen würden Sie benennen? Hier gibt es viele Vorteile, dazu zählen die frühzeitige Fehlererkennung und Fehlervermeidung während der Planung, verbesserte Möglichkeiten zur Prüfung der Einhaltung bestehender Vorgaben, verbesserte Kommunikation zwischen den am Bau Beteiligten sowie eine transparente Dokumentation aller eingebauter Bauprodukte.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt.-Ing. Anica Meins-Becker startete ihre berufliche Laufbahn nach ihrem Bauingenieurstudium mit konstruktiver Vertiefung an der RWTH Aachen in einem großen deutschen Bauunternehmen. Berufsbegleitend absolvierte sie in dieser Zeit an der Bauakademie Biberach ein Aufbaustudium zur Wirtschaftsingenieurin. Im Anschluss promovierte sie mit Auszeichnung an der Bergischen Universität Wuppertal im Bereich der Digitalisierung und des Prozessmanagements, wurde im direkten Anschluss Oberingenieurin und übernahm die Arbeitsgruppenleitung im Bereich BIM, Digitalisierung und Prozessmanagement. Sie habilitierte in 2020 und wurde aufgrund ihrer Leistungen in 2021 zur Professorin für die „Digitale Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft“ ernannt. Sie betreute bzw. betreut auf EU-, Bundes- und Landesebene zahlreiche Forschungsund Förderprojekte in leitender Funktion und leitet seit 2021 sehr erfolgreich das Institut für das Management digitaler Prozesse in der Bau- und Immobilienwirtschaft / kurz: BIM-Institut. Anica Meins-Becker engagiert sich in zahlreichen Gremien zur Standardisierung der Methode BIM auf VDI, DIN, ISO, CEN und buildingSMART-Ebene.

Kuratiert

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Masterstudiengang Innovations- und Technologiemanagement

Der von der Wilhelm Büchner Hochschule angebotene Master-Fernstudiengang „Innovations- und Technologiemanagement“ wurde überarbeitet und wird nun mit zwei unterschiedlichen Profilen angeboten. Studieninteressierte können sich bei der Anmeldung entsprechend ihren Interessen und beruflichen Zukunftsplänen zwischen dem Profil „Anwendung“ und dem Profil „Forschung“ entscheiden. Der Master richtet sich an alle, die sich für das Thema „Innovationen“ interessieren und Wandel, Wachstum und Wohlstand aktiv vorantreiben möchten. Absolvent*innen des Studiengangs können in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen Fuß fassen und Zukunftsthemen wie „Smart City“, „Künstliche Intelligenz“ mit beeinflussen.

Die Bedeutung der Unternehmenskultur für die Digitalisierung

Eine Gemeinschaftsstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Universität des Saarlandes sowie der Frankfurt School of Finance & Management bringt Klarheit darüber, was die tatsächlichen Erfolgstreiber der digitalen Transformation sind. Demnach liefert den größten Erfolgsbeitrag zur digitalen Transformation eine auf die Digitalisierung abgestimmte Organisationskultur, die durch eine hohe Risiko- und Fehlertoleranz gekennzeichnet ist. Es ist also nicht die Technikkompetenz von einigen wenigen Experten allein der Erfolgsgarant, sondern die breit von den Mitarbeitern getragene „digitale Affinität”. Unternehmen sollten daher Maßnahmen initiieren, um gezielt breit gestreutes Wissen zu digitalen Technologien im Mitarbeiterkreis zu verankern und diese auch motivieren, die Erkenntnisse zu digitalen Anwendungen in ihrem Arbeitsalltag anzuwenden. Ähnlich wichtig wie die kulturellen Faktoren ist außerdem eine effiziente Ablauforganisation, die neben kontinuierlicher Kundenintegration auch einen hohen Automatisierungsgrad und effiziente Wissensmanagementstrukturen aufweisen sollte. Weitere Informationen unter:

Prüftools für KI-Systeme

ChatGPT hat einen neuen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst, die Möglichkeiten der KI sind beeindruckend. Gleichzeitig wird die Qualitätssicherung und Kontrolle von KI-Systemen immer wichtiger – insbesondere wenn sie verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Denn die Ergebnisse des Chatbots beruhen auf riesigen Datenmengen an Texten aus dem Internet. Dabei berechnen Systeme wie ChatGPT nur die wahrscheinlichste Antwort auf eine Frage und geben diese als Fakt aus. Forschende des Fraunhofer IAIS präsentierten auf der Hannover Messe 2023 verschiedene Prüftools, mit denen sich KI-Systeme systematisch auf Schwachstellen untersuchen und gegen KI-Risiken absichern lassen. Von Christoph Berger

Der digitale Change am Bau wird kommen

Zugegeben: Die Digitalisierung am Bau kommt nur langsam voran. Doch über kurz oder lang wird sie flächendeckend zum Einsatz kommen, um all die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen, die mit dem Bauen zusammenhängen, anzugehen. Zudem ist der Bau für die unterschiedlichsten digitalen Technologien prädestiniert. Wenn er die dafür dringend benötigten Fachkräfte findet. Von Christoph Berger

Am Campus Vaihingen der Universität Stuttgart entsteht derzeit ein Clustergebäude, das die Heimat des Large-Scale Construction Robotics Laboratory (LCRL) werden soll. Errichtet wird das Gebäude im Rahmen des Architektur-Exzellenzclusters „Integrative Computational Design and Construction for Architecture“. In dem arbeiten fünf Forschungseinheiten – Architektur, Bauingenieurwesen, Produktions- und Systemtechnologie, Informatik und Robotik, Sozial- und Geisteswissenschaften – gemeinsam an dem Ziel, das volle Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um das Planen und Bauen in einem integrativen und interdisziplinären Ansatz neu zu denken und damit wegweisende Innovationen für das Bauschaffen zu ermöglichen. „Wir erwarten, dass unsere methodischen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse umfassende Lösungswege für die durch inkrementelle Ansätze nicht zu meisternden ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen aufzeigen und die Voraussetzungen für eine qualitätsvolle, lebenswerte und nachhaltige gebaute Umwelt sowie für eine digitale Baukultur schaffen. Ebenso soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im weltweit größten Industriesektor gestärkt werden“, sagt Clustersprecher Prof. Achim Menges in einem von der Universität veröffentlichten Interview.

Exzellenzcluster IntCDC

www.intcdc.uni-stuttgart.de/de  
Die dabei erforschten Methoden fließen direkt in den Bau des LCRL ein. Das Gebäude ist mit neuen Methoden geplant, wird mit digitalen und robotischen Prozessen gefertigt und teilweise mit den im Cluster entwickelten Roboterplattformen auf der Baustelle automatisiert aufgebaut. So wird ein Großteil der IntCDC-Forschung in dem Gebäude abgebildet, das außerdem von Tag eins an klimaneutral sein wird. Derzeit ist die Fertigstellung bis Ende 2025 geplant. Bauprojekte und Cluster wie jene in Stuttgart sind für das Bauwesen von immenser Bedeutung. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), sagt: „Entlang der Wertschöpfungskette von der Planung über die Bauausführung bis hin zu Betrieb und Recycling sind eine Vielzahl von Akteuren in unterschiedlichen Phasen im Lebenszyklus eines Bauwerks beteiligt. Es ist das erklärte Ziel der Bauindustrie, den gesamten Bauprozess konsequent zu digitalisieren.“ Doch derzeit stockt es noch hinsichtlich der Digitalisierung, wie eine Studie zur Baubranche 2023 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) hervorgebracht hat. Zwar attestieren 50 Prozent der Befragten dem eigenen Unternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad, jedoch stagniert diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Auch die digitale Baustelle wird demnach noch einige Zeit auf sich warten lassen: Sechs von zehn Befragten sehen bei der Digitalisierung ihrer operativen Prozesse und der Anwendung digitaler Lösungen deutlichen Nachholbedarf. Gut aufgestellt sehen sie sich hingegen bei der Digitalisierung ihrer administrativen und projektbezogenen Prozesse. Laut PwC-Expertin Rebekka Berbner erkennen immer mehr Unternehmen, welche Chancen der Einsatz digitaler Lösungen bietet. So sehen 88 Prozent der Befragten die Potenziale, die sich durch Simulation und Visualisierung für die Baubranche ergeben (+11 Prozentpunkte). Allerdings attestieren sich in diesem Bereich nur 36 Prozent gute Fähigkeiten (-4 Prozentpunkte). Die Diskrepanz zwischen Potenzialen und Fähigkeiten liegt folglich bei 52 Prozentpunkten – und damit 15 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Change zu BIM wird kommen

Diese Tendenz zeichnet sich auch bei anderen digitalen Lösungen ab, etwa dem Einsatz von Echtzeit-Reporting oder IoT-Lösungen auf der Baustelle. Verbesserungen würden sich nur punktuell erkennen lassen: zum Beispiel bei Drohnenüberwachungen, dem Laserscanning sowie bei der Robotik und Automatisierung. In diesen Bereichen hätten die Unternehmen die Differenz zwischen Potenzialen und Fähigkeiten etwas verkleinern können. Auch was die Kollaborations- und Digital- Methode Building Information Modeling, kurz BIM, betrifft, gibt es laut dem BIM-Monitor 2022 des Düsseldorfer Marktdatenspezialisten BauInfoConsult noch Nachholbedarf. Und das trotz auf der Hand liegender Vorteile: „BIM bündelt als eine Methode der vernetzten Zusammenarbeit alle relevanten Daten in einem digitalen Modell, dem digitalen Zwilling des Bauwerks. Da alle wesentlichen Bauakteure in Modellen arbeiten, stehen die dort verarbeiteten Informationen wiederum allen zur Verfügung. Ändert ein Planer beispielsweise den Gebäudegrundriss ab, können die anderen Projektbeteiligten ihre Fachplanung unmittelbar darauf anpassen. Und passen die Entwürfe nicht mehr zusammen, werden diese Kollisionen nicht erst während des Bauprozesses bemerkt, wo sie zu teuren Zeitverzögerungen führen“, erklärt Alexander Faust, Marktanalyst bei BauInfoConsult. Trotzdem arbeiten gerade mal 20 Prozent der befragten Planungs-, Bau- und Handwerksunternehmen aktuell aktiv mit BIM.

Wettbewerb „Auf IT gebaut 2023“

Auf der BAU 2023 wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ bekanntgegeben.
Tim-Oliver Müller vom HDB fordert: „Es muss gelingen, eine echte Kooperation zwischen Bauherren, Planern und Baufirmen zu realisieren – mit dem Ziel, ein Bauprojekt in einer bestimmten Zeit und mit einem bestimmten Budget fertigzustellen. So liefert BIM den erhofften Mehrwert und weitere Vorteile, etwa eine bessere Einschätzung der Auswirkungen von planerischen Änderungen auf Zeit und Budget.“

Unternehmen fehlt fachliches Know-how

Bislang ist BIM bei Infrastrukturprojekten des Bundes verpflichtend und wird seit Ende 2022 auch bei Hochbauten des Bundes bindend eingesetzt. Zudem besteht in Deutschland seit dem 1. Januar 2021 eine BIM-Pflicht bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Laut BauInfoConsult ist man in den skandinavischen Ländern, in den USA, Kanada und auch in den Niederlanden oder Österreich beim Bauen mit BIM viel weiter. Doch warum sind die Akteure auf dem deutschen Markt noch so zögerlich und was kann helfen, damit BIM noch mehr Fahrt aufnimmt? Die Zahlen des BIM-Monitors 2022 zeigen deutlich, dass die bisherigen BIM-Nutzer*innen BIM anwenden, weil es von den Kunden so gewünscht ist (36 %), um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein (30 %) oder auch, um interne Prozesse zu optimieren (30 %). André Friedel, BIM-Experte bei Drees & Sommer, sieht in den Ergebnissen ein klares Zusammenspiel von Push- und Pullfaktoren: „Die Markterfordernis und die Notwendigkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben, lösen den Change aus. Optimierung der internen Prozesse und der Bauabläufe sind dann die konsequente Folge und fast schon ein Mitnahmeeffekt.“ PwC hat allerdings noch eine weitere Herausforderung beziehungsweise Hürde bei der Einführung digitaler Technologien ausgemacht: den Fachkräftemangel. So sagten 91 Prozent der im Rahmen der Studie Befragten, dass die größte Hürde für die Nutzung digitaler Lösungen im fachlichen Know-how und dem Fachkräftemangel liegt. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dazu Rebekka Berbner: „Wir beobachten, dass es den Unternehmen nicht gelingt, die für den gewinnbringenden Einsatz der Tools notwendigen Fähigkeiten aufzubauen. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte auch im Fachkräftemangel liegen, der sich in der Baubranche wie überall deutlich verschärft.“ Die Einstiegschancen und -möglichkeiten für Absolventinnen und Absolventen mit entsprechendem Branchen- und Fach-Know-how dürften vor dem Hintergrund dieser Gesamtsituation als hervorragend bezeichnet werden können. Zudem bringt sie noch weitere Vorteile mit sich, wie Tim-Oliver Müller sagt: „Mit rund 40.000 offenen Stellen belegt die Bauwirtschaft Platz 4 der Engpass- Branchen. Ins Positive gewendet bedeutet das für Absolvent*innen mit Bau- und IT-Neigung nicht nur attraktive tariflich festgelegte Einstiegsgehälter zwischen gut 4.000 und gut 4.600 Euro je nach Abschluss und Tarifgebiet, sondern auch eine exzellente Verhandlungsposition beim Berufseinstieg.“

Größtes Gebäude Europas im 3D-Druck-Verfahren

Die Krausgruppe errichtet gemeinsam mit Peri 3D Construction und Heidelberg Materials Europas größtes Gebäude im 3D-Druck- Verfahren.

Corporate Digital Responsibility

„Wer nicht digitalisiert, bleibt auf der Strecke“, so lautet ein Glaubenssatz dieser Zeit. Wirtschaft und Gesellschaft profitieren von dieser Entwicklung – von den digitalen Technologien Künstliche Intelligenz, Blockchain, dem Internet der Dinge oder auch Smart Cities sowie der damit einhergehenden Effizienz, Automatisierung und Transparenz. Doch bei all den Vorteilen zeigt sich: Unternehmen und Organisationen müssen im digitalen Wandel systematisch Verantwortung übernehmen. Wie sie das machen können, zeigt eine Studie zur „Corporate Digital Responsibility“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Von Christoph Berger

Nach einer Analyse von Nachhaltigkeitsberichten von über 60 deutschen Großunternehmen kommen die IÖW-Wissenschaftler*innen zu dem Schluss, dass die Unternehmen über die Branchen hinweg ihre Rolle als Nutzer digitaler Angebote stärker beachten müssten. Dabei gehe es um Themen wie Datenschutz, ethische Fragen künstlicher Intelligenz oder die Auswirkungen digitaler Hardware und Infrastrukturen auf den Klimawandel. „Wer digitale Tools und Technologien in Geschäftsprozessen einsetzt, muss sich auch mit den sozial-ökologischen Implikationen auseinandersetzen“, sagt Unternehmensexperte Christian Lautermann vom IÖW. Das betreffe die Bereiche Personal, Produktion und Verwaltung, Beschaffung und Logistik oder auch die Unternehmensführung – Firmen müssten die Folgen der Digitalisierung in vielen Handlungsfeldern beachten. So fordert auch Vivian Frick, Wissenschaftlerin am IÖW und Mitverfasserin der Studie. „Im digitalen Zeitalter ist es erforderlich, dass das Konzept der Corporate Social Responsibility zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen ein Upgrade erfährt, indem es um die Corporate Digital Responsibility erweitert wird.“

Download

Die Studie „Corporate Digital Responsibility. Wie Unternehmen im digitalen Wandel Verantwortung übernehmen“ steht frei zum Download zur Verfügung.
So habe die Studie beispielsweise gezeigt, dass die Unternehmen in stärker regulierten Bereichen wie beim Datenschutz schon viel zu sagen hätten. Doch gerade bei unklaren oder indirekten Auswirkungen der Digitalisierung – etwa bei den Auswirkungen auf die Umwelt – gebe es noch Defizite. Gerade durch solche Auswertungen geben die Autor*innen den Akteuren aus der Zivilgesellschaft sowie der Politik einen Überblick darüber, wo Nachbesserungsbedarfe bestehen. „Denn Corporate Digital Responsibility braucht ein Zusammenspiel von Unternehmen sowohl mit der Politik, die den regulativen Rahmen setzt, als auch mit der Zivilgesellschaft, die die Übernahme von digitaler Unternehmensverantwortung kritisch und konstruktiv begleitet und soziale und ökologische Anforderungen formuliert“, wie Christian Lautermann erklärt.

Digital Life! Kultur-, Buch- und Linktipps

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Wir Datensklaven – Wege aus der digitalen Ausbeutung

Cover Wir DatensklavenIn den globalen Datengesellschaften zählen Informationen über Handeln, Denken und Fühlen der Menschen. Individualität wird massenhaft und systematisch ausgebeutet, wir werden zur Ressource einer digitalen Effizienzrevolution. Das ist gut fürs Geschäft der Datenkraken, die immer mächtiger werden. Und es nutzt Staaten, die Daten zur sozialen Steuerung und Kontrolle, bis hin zur Unterdrückung einsetzen. Johannes Caspar zeigt, dass Demokratie, Freiheit und Solidarität auf der Kippe stehen. Doch wir können etwas dagegen tun. Es gilt, Künstliche Intelligenz menschengerecht einzusetzen sowie soziale Plattformen und Dienste grundlegend zu demokratisieren. Informationelle Integrität für die Menschen und digitale Souveränität für demokratische Staaten müssen zentrale Werte werden. Der Autor diskutiert aktuelle EU-Regulierungsansätze zur Digitalisierung. Darüber hinaus entwirft er Wege, wie wir die Datenherrschaft künftig abstreifen können. Johannes Caspar: Wir Datensklaven. Econ 2023, 24,99 Euro  

Uli Stein: Online

Cover Uli SteinUli Stein – ganz neu und doch ein Klassiker! Uli Steins Cartoons zum Thema Medien und Computer sind in der Digitalisierung angekommen und trotzdem ganz die Alten geblieben. Seine besten Medien-Cartoons haben ein Update bekommen und präsentieren sich aktuell und in Bestform. In diesem modernisierten Cartoonbuch sind Uli Steins Hunde, Katzen, Mäuse, Menschen und Pinguine in der digitalen Welt der Medien und des Internets angekommen. Steins Pointen zeigen, dass 99 Prozent aller Probleme vor dem Gerät sitzen. Uli Stein: Online. Lappan 2022, 12 Euro

Ausstellung: #DEUTSCHLANDDIGITAL

Cover Deutschland DigitalWorld Wide Web, Big Data, Künstliche Intelligenz – Die Digitalisierung hat in den letzten Jahrzehnten einen radikalen, alle Lebensbereiche umfassenden Wandel ausgelöst, dessen ambivalente Auswirkungen zunehmend Menschen in aller Welt betreffen. Mit mehr als 400 Objekten, Fotos und zahlreichen interaktiven Medienstationen beleuchtet das Haus der Geschichte in Bonn die Entwicklungen und die tiefgreifenden Auswirkungen der Digitalisierung in Deutschland. Das vielschichtige Thema und seine komplexe Dynamik sollen anhand von Alltagserfahrungen deutlich werden. Mit einer Chipkarte eröffnen sich die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung Portale, durch die sie zentrale Aspekte entdecken können. Ein „Open Space“ bietet Gelegenheit, das eigene digitale Selbstverständnis zu reflektieren und unmittelbar mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Die neue Ausstellung ist bis 4. Februar 2024 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Gebern, Nehmen, Teilen

Cover Geben, Nehmen, Teilen„Open source, file-sharing, crowdfunding, peer production“ – die Welt der digitalen Kommunikation ist voller Wirtschaftspraktiken, die dem Geben und Schenken näher sind als dem Marktkauf. Im Horizont der Digitalisierung wird eine Wirtschaftswissenschaft notwendig, die, um mögliche Entwicklungen einer global vernetzten Kooperationsgesellschaft zu reflektieren, neben dem Paradigma der jeweils abgeschlossenen Tauschhandlungen zwischen beliebigen Personen auch das Paradigma der endlos unabgeschlossenen Gabe zwischen miteinander verbundenen Personen gelten lässt. Michael Hutter, Birger P. Priddat (Hg.): Geben, Nehmen, Teilen. Campus 2023, 39 Euro

Der Debütroman von El Hotzo: Mindset

Cover MindsetMaximilian Krach, der Protagonist des Romans, hat alles, was sich ein im Internet sozialisierter junger Mann im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wünschen kann: teure Uhren, eine stattliche Anzahl Follower, eine so einfache wie geniale Geschäftsidee und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Einzigartigkeit. Sebastian Hotz: Mindset. Kiepenheuer&Witsch 2023, 23 Euro

Praxis-Guide für Digital Leader

Cover Praxis-GuideDie digitale Transformation eines Unternehmens ist kein Projekt mit einem definierten Anfang und einem definierten Ende, sondern sie verlangt ein ständiges Dranbleiben, eine ständige Bereitschaft zur Weiterentwicklung und zur Veränderung kombiniert mit einem Wissen, welche Chancen und Risiken die unterschiedlichen digitalen Möglichkeiten bieten, und vieles andere mehr. Eine Herausforderung für jeden, der die digitale Transformation eines Unternehmens starten oder weiterentwickeln will. In diesem Werk berichten Digital Leader, die allesamt selber erfolgreich die digitale Transformation eines Unternehmens begleitet haben bzw. diese noch begleiten, von ihren Erfahrungen, Strategien, Erfolgskonzepten, aber auch von Problemen, Hindernissen und Rückschlägen. Michael Lang, Bernd Preuschoff (Hg.): Praxis-Guide für Digital Leader. Hanser 2023, 59,99 Euro

Frisch im Kopf

Cover Frisch im KopfTagsüber Online-Meetings, Bildschirmarbeit und am Abend Chatten, Shopping im Internet, Serien streamen. Wie wirkt sich die digitale Reizüberflutung, der wir uns tagtäglich aussetzen, auf unser Gehirn, unser Denken, unser Verhalten aus? In seinem neuen Buch resümiert der Neurobiologe und Erfolgsautor Prof. Dr. Martin Korte die neuesten Forschungsergebnisse und räumt dabei mit einigen Mythen auf. Darüber hinaus gibt er ganz konkrete Empfehlungen, wie unser Umgang mit den digitalen Technologien im Alltag aussehen muss, damit wir wieder konzentrierter, produktiver und kreativer arbeiten – und dabei frisch im Kopf bleiben. Martin Korte: Frisch im Kopf. DVA 2023, 24 Euro

Erste Spielstätte für Digitales an einem deutschen Stadt- und Staatstheater

Foto: Staatstheater Nürnberg Alexander Hunzek
Foto: Staatstheater Nürnberg Alexander Hunzek
Mit der Gründung des „Extended Reality Theater – XRT“ in der Sparte Schauspiel erhält Bayerns größtes Mehrspartenhaus, das Staatstheater Nürnberg, als erstes Stadt- und Staatstheater bundesweit eine eigene Spielstätte für digitale und hybride Theaterformen. Das XRT soll zum Treffpunkt für Neugierige und Nerds werden. Das einzigartige Konzept erweitert mithilfe von innovativer Technik das Theatererlebnis vor Ort um virtuelle Welten und widmet sich Produktionen, die Digitalität und Theater auf neue Weise miteinander verbinden.

Digital durch die 4-Tage-Woche

Die Vier-Tage-Woche, ist längst keine Utopie mehr. Vor allem auch, weil die Vorteile sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber zu überwiegen scheinen – sie sich „rechnet“. Die Digitalisierung ist dabei Ursache und Möglichmacher in einem. Von Christoph Berger

Im Februar dieses Jahres sorgten Ergebnisse eines in Großbritannien durchgeführten Pilotprojekts zur Vier-Tage-Woche für große Aufmerksamkeit. Heraus kam dabei nämlich, dass sich die an dem Projekt beteiligten Mitarbeiter*innen – 61 Unternehmen hatten teilgenommen – ausgeruhter und motivierter fühlten. Außerdem fehlten sie seltener. 56 Unternehmen kündigten daraufhin an, die Vier-Tage-Woche nach Projektabschluss beizubehalten. Auch in Deutschland halten viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Verkürzung ihrer Arbeitswoche unter bestimmten Voraussetzungen für sinnvoll, wie eine im Mai 2023 veröffentlichte Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervorbrachte. Demnach wünschen sich rund 81 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen eine Vier-Tage- Woche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit. Knapp 73 Prozent gaben an, eine Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn zu wollen, acht Prozent der Erwerbstätigen würden ihre Arbeitszeit aber auch reduzieren, wenn dadurch das Entgelt geringer ausfiel. 17 Prozent der Befragten lehnen eine Vier-Tage-Woche ab, zwei Prozent haben ihre Vollzeittätigkeit bereits auf vier Tage verteilt. Hätten die Beschäftigten einen Tag weniger zu arbeiten, würden sie den zusätzlichen freien Tag für sich selbst und ihre Familie nutzen. Ebenso würde mehr Zeit für Hobbies, Sport und ehrenamtliches Engagement zur Verfügung stehen. Die beiden Autorinnen der Studie, Dr. Yvonne Lott vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Stiftung und Dr. Eike Windscheid weisen zudem darauf hin, dass eine Vier-Tage-Woche bei gleichbleibendem Lohn keine grundsätzliche Hürde für eine Arbeitszeitverkürzung sei. Bisherige Forschungen hätten ergeben, dass Arbeitnehmer bei einer Vier-Tage-Woche produktiver arbeiten, wodurch ein Lohnausgleich kompensiert werden könne.
Für eine wirkungsvolle Umsetzung braucht es verbindliche Vertretungsregelungen, mehr Personal sowie eine angepasste Arbeitsorganisation.
Allerdings müssten bei einer Vier-Tage-Woche auch die Arbeitsmenge und die Arbeitsabläufe angepasst werden. Ansonsten könnte sich eine Arbeitszeitverkürzung negativ auf die Motivation und das Wohlergehen der Beschäftigten auswirken. „Für eine wirkungsvolle Umsetzung braucht es verbindliche Vertretungsregelungen, mehr Personal sowie eine angepasste Arbeitsorganisation, z.B. Erreichbarkeitsregeln im Kundenkontakt, und eine verringerte Arbeitsmenge, z.B. durch Automatisierungsprozesse“, schreiben Lott und Windscheid. Ein weiterer wichtiger Punkt: Mehr und verlässliche öffentliche Kinderbetreuung sei auch dann nötig, wenn künftig deutlich mehr Beschäftigte vier Tage die Woche arbeiten. Dass die Vier-Tage-Woche auch und vor allem wegen der Digitalisierung möglich ist, sagten auch Teilnehmer*innen auf der von der Akademie für politische Bildung organisierten Veranstaltung „Arbeitszeitverkürzung als Grundlage eines neuen sozialen Modells?“. Demnach werden nämlich bestehende Arbeitszeitmodelle genau wegen der Digitalisierung vor enorme Herausforderungen gestellt. „Durch den technischen Fortschritt ist die Produktivität enorm gestiegen. Automatisierung und Rationalisierung ermöglichen es, mehr Arbeit im gleichen Zeitraum zu leisten“, heißt es in dem dazugehörigen Tagungsbericht.