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Chiara De Ferrari: Technical Project Leader bei Comau

„Hi! Ich bin Chiara. Ich bin Maschinenbauingenieurin und arbeite als Technical Project Leader bei Comau Deutschland in Stuttgart. In meiner Freizeit mache ich viel Sport – am liebsten gehe ich rudern, das ist eine Familientradition und seit vielen Jahren meine große Leidenschaft.“ Aufgezeichnet von Kerstin Neurohr

In Deutschland haben sich laut Statistischem Bundesamt im akademischen Jahr 2021 nur 307.000 Studierende für ein MINT-Fach (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entschieden. Das sind 6,5 Prozent weniger als 2020. Auch die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern ist im Wintersemester 2021/22 erstmals seit 2007 auf 1,09 Millionen Studierende, also 1,0 Prozent weniger als im vorherigen Wintersemester, gesunken.

Das gilt insbesondere für die Anzahl der Frauen. Im vergangenen Sommer stellte das UNESCO-Institut für Statistik (UNESCO Institute for Statistics, UIS) seinen Wissenschaftsbericht Women and Science vor, aus dem hervorgeht, dass Frauen mit einem Anteil von rund 30 Prozent in der Forschung weltweit vertreten sind und weniger als ein Drittel der weiblichen Studierenden sich für ein universitäres Studium der Mathematik und Ingenieurwissenschaften entscheiden. Diese Diskrepanz ist erheblich und wirkt sich auf die Arbeitswelt und die gesamte Gesellschaft aus.

Als Maschinenbauingenieurin finde ich das wahnsinnig schade – mein Beruf ist so spannend, herausfordernd und abwechslungsreich. Als Technical Project Leader bei Comau Deutschland bin ich dafür verantwortlich, den Kund*innen die technisch und mechanisch am besten geeigneten Lösungen für ihre Bedürfnisse zu präsentieren. Dabei fungiere ich als Schnittstelle des Unternehmens zu den Kund*innen und bin auch diejenige, die den Brückenschlag zwischen dem Ingenieurteam und den Kund*innen bildet. Das erfordert nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch gute Kommunikationsfähigkeiten.

Ich schätze an meiner Arbeit ganz besonders, dass sie viel Kreativität erfordert – auch wenn es vielleicht so aussehen mag, als ginge es nur um technische Inhalte und festgelegte Verfahren.

Mittlerweile betreue ich vor allem Projekte zu Produktionslinien von Elektroautos, weil sich der Markt immer mehr in diese Richtung bewegt. Ich schätze an meiner Arbeit ganz besonders, dass sie viel Kreativität erfordert – auch wenn es vielleicht so aussehen mag, als ginge es nur um technische Inhalte und festgelegte Verfahren. Ich habe es mit Blechteilen und Schweißanlagen zu tun, aber wenn die Teile bei mir eintreffen, muss ich auch ein wenig Fantasie aufwenden, um zu verstehen, wie ich sie formen muss, um die richtige Lösung für dieses Projekt zu finden.

Als ich mich für mein Studium und meinen Sport entschieden habe, dachte ich nie, dass sie für mich als Frau nicht geeignet sind. Für mich war das normal, ich hatte Fähigkeiten und habe diese entwickelt. Dennoch: An der Universität war ich oft die einzige Frau im Hörsaal, und auch heute noch habe ich oft nur männliche Gesprächspartner. Ich wünsche mir, dass sich das ändert und mehr weibliche Personen Zugang zu MINT-Fächern bekommen, und zwar bereits in der Schule. Unsere Branche kann hier viel beitragen.

Comau hat beispielsweise ein Projekt entwickelt, um Kindern und Schüler*innen auf unterhaltsame Weise naturwissenschaftliche Fächer näherzubringen: Das Unternehmen bringt e.DO, einen kleinen Roboter, in verschiedene Schulen. Damit können Schüler*innen jeden Alters die Grundlagen oder fortgeschrittenen Methoden der Robotertechnik erlernen und ausprobieren und die häufigsten Programmiersprachen ausprobieren. Solche Projekte können dazu beitragen, mehr und mehr Kinder an naturwissenschaftliche Fächer heranzuführen.

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