Von der Garagenfirma zum Erfolgsunternehmen: So ging es vielen in der Windbranche. Mittlerweile haben die Pionierunternehmen sich etabliert, Großkonzerne sind eingestiegen – und damit haben sich auch die Anforderungen an Absolventen verändert. Darauf reagieren mehrere Hochschulen mit speziellen Studiengängen, die auf eine Karriere in der Windenergie vorbereiten. Von Moses Kärn, ForWind
Die Wege zu Berufen in der Windenergie führen immer noch mehrheitlich über klassische Studiengänge wie Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Wirtschaft oder Jura. Diese bieten breite Kenntnisse und Methoden, die auch in der Windenergie gebraucht werden. Aber: Für einen erfolgreichen Einstieg sind Erfahrungen in der Windenergie wichtig. Deshalb sollte man eine Hochschule wählen, die eine Spezialisierung in Windenergie anbietet und an der die Professoren engen Kontakt zur Branche haben. An der Universität Oldenburg kann man sich in den Studiengängen Physik und Engineering Physics auf Windenergie spezialisieren und für eine Tätigkeit in Forschung und Entwicklung qualifizieren. Neben den Bachelor- und Masterabschlüssen ist dort auch eine Promotion möglich. An einigen Hochschulen sind mittlerweile auch spezielle Ingenieurstudiengänge für die Windenergie entstanden, zum Beispiel die Masterstudiengänge Windenergie-Ingenieurwesen an der Universität Hannover sowie Windenergietechnik an der Hochschule Bremerhaven. Ein einzigartiges Studium bietet die Universität Oldenburg zusammen mit in der Windenergie führenden Universitäten aus den Niederlanden und Dänemark: den European Wind Energy Master. Dieses im Herbst 2012 startende internationale Studium ist von der Europäischen Kommission als Erasmus-Mundus-Studiengang ausgezeichnet und wird gefördert. Es ist speziell für Forschung und Entwicklung ausgelegt und bietet die Fachrichtungen Wind Physics, Rotor Design, Electric Power Systems und Offshore Engineering. Für viele Tätigkeiten in der Branche ist über das Spezialistenwissen hinaus jedoch ein systematisches Wissen über die Zusammenhänge technischer und ökonomischer Aspekte der Windenergie gefragt. Das von ForWind und der Windenergie- Agentur WAB angebotene berufsbegleitende weiterbildende Studium Windenergietechnik und -management vermittelt diese interdisziplinäre Kompetenz. Es richtet sich vorrangig an Fach- und Führungskräfte in der Branche, eignet sich aber auch für Neu- und Quereinsteiger. Ganz neue Beschäftigungsoptionen bietet die noch junge Offshore-Windenergie. Für die mit hohen Risiken verbundene Realisierung von Windparks auf See benötigen die Unternehmen Personal, von dem es noch viel zu wenig gibt: Es soll Erfahrung in internationalen Großprojekten mitbringen und sich sowohl in der Windenergie als auch im maritimen Bereich auskennen. Zur Qualifizierung von Fach- und Führungskräften für die Offshore-Windenergie bieten ForWind und WAB ab Herbst 2012 das ebenfalls berufsbegleitende Studium Continuing Studies Programme Offshore Wind Energy (in englischer Sprache) an.Interview mit Dr. Gerhard Knies
Der Hamburger Physiker Dr. Gerhard Knies ist der Erfinder des Wüstenstromprojekts Desertec. Im Interview erklärt er sein Erfolgsrezept, appelliert an die Wirtschaft und fordert von den Universitäten Antworten zur Überlebensfähigkeit einer expandierenden Menschheit. Von Martin Häusler

Sollte ich? Nein, nicht unbedingt. Denn es ist ein großer Unsinn. Ein Zyniker könnte das erfunden haben, und seitdem wird es gepflegt. Besonders bei Leuten aus der Industrie ist diese Darstellung ungeheuer beliebt. Das Dreieck zeigt im Idealzustand die Ökonomie, die Ökologie und das Soziale gleichwertig nebeneinander. Nach dem Motto: Wir dürfen die Natur nur soweit schützen, dass sie uns bei unseren Wirtschaftsprozessen nicht stört. Eine Perversion. Denn die Ökosphäre ist die Basis für die Soziosphäre, und zu der gehört als ein Teil die Ökonomie. Die Wirtschaft muss immer unter dem Primat der Ökologie stehen, wenn wir nicht den Ast absägen wollen, auf dem wir sitzen. Wir brauchen Green-Tech und nicht Greenwashing. Würden Sie Green-Tech als nachhaltigsten Arbeitsplatzbeschaffer bezeichnen? Natürlich. Aber muss es nur Green-Tech sein? Erforderlich ist auch Kommunikation grüner Konzepte, also Green-Com. Denn für den Erfolg von Green-Tech sind auch soziale Strukturen wichtig und nicht nur technische Dinge. Die teilweise komplizierten Zusammenhänge müssen übersetzt und erklärt oder erst einmal auf die Agenda gesetzt werden. Im Bereich der Meinungsbildung muss sehr viel geschehen. Wie weit sind die Universitäten? Sind die ausreichend weit im neuen Denken? Das Hauptproblem der Universitäten ist, dass sie zu wenige multidisziplinäre Fragen angehen. Die größte habe ich bereits genannt: Wie können zehn Milliarden Menschen dauerhaft auf der Erde leben? Um diese Frage zu beantworten, benötigt man Experten aus vielen Bereichen. Es bräuchte also einen interdisziplinären Studiengang, der unter dieser Zehn-Milliarden-Frage steht? Vor allem einen multidisziplinären Forschungsschwerpunkt, der die entsprechenden Disziplinen verknüpft. Für Leute, die heute mit 25 Jahren in den Beruf einsteigen, wird sich dieses Szenario noch während ihrer Karrierezeit realisieren. Da muss die Forschung dringend tragfähige Antworten geben. Wie könnte so ein Forschungsschwerpunkt heißen? Humankind Security. Denn es geht um die Sicherheit der Menschheit. Für Berufseinsteiger, die eine Karriere in der Hochschule oder in der Wirtschaftsberatung anstreben, könnte das ein gutes Thema werden. Da liegt ein großes Defizit. Denn die Menschheit braucht dringend ein kybernetisches System, eine Steuerung, die das Gesamtsystem im Auge hat – und nicht mehr nur einzelne Wirtschaftszweige.Praktika bei Desertec
Momentan sucht Desertec Praktikanten für das Hamburger Büro. Die Praktika sollten mindestens drei Monate dauern. Voraussetzungen sind Begeisterung für erneuerbare Energien, sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse, die Fähigkeit, wissenschaftliche Texte zu verstehen und zu vermitteln, und Erfahrung in der Nutzung von Social Media. Weitere Infos unter www.desertec.org/mitarbeiten
Über Desertec
Die Desertec-Foundation entstand aus dem 2003 auf Initiative des Club of Rome gegründeten TREC-Netzwerk (Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation). Sie bietet ein Konzept zur Erzeugung von Strom durch Sonnenwärmekraftwerke in der Wüste. Gemeinsam mit der von ihr mitgegründeten Industrieinitiative Dii GmbH arbeitet sie an der Schaffung von Rahmenbedingungen für den Ausbau und die Vernetzung von erneuerbaren Energien im Mittelmeerraum.
Derzeit werden in Nordafrika bereits Sonnenwärmekraftwerke für den Eigenverbrauch gebaut, ab 2014 sollen auch die ersten Kraftwerke für den Export in Bau gehen. Etwa zwei bis drei Jahre später fließt dann der erste Wüstenstrom über verlustarme Leitungen nach Süd-Europa und ist dann auch in Deutschland zu kaufen. 2008 verliehen Jury und Publikum den Utopia-Award in der Kategorie Idee an das Desertec-Konzept, prominente Unterstützer sind zum Beispiel Al Gore und Angela Merkel.
www.desertec.org
Aufgestiegen zur Marketingleiterin
In meinem Job betrete ich ganz oft Neuland: Ich leiste Aufbauarbeit, denn Heliatek, der weltweite Technologieführer für organische Solarfolien, ist ein sehr junges Unternehmen, und die Solarbranche ist in Bewegung. Mir gefällt es, etwas aufbauen und bewegen zu können, Spuren zu hinterlassen. Ein Erfahrungsbericht von Steffanie Rohr
Steffanie Rohr Studium Internationale Betriebswirtschaft – Interkulturelle Studien, Hochschule Heilbronn; Master of Business and Engineering, Steinbeis Hochschule Berlin. Eingestiegen Oktober 2005 als freie Mitarbeiterin bei Schüco International, Bereich Solar, Bielefeld. Aufgestiegen 2009 zur Gruppenleiterin Marketing bei Inventux Technologies, Berlin. Aufgestiegen 2011 zum Head of Marketing bei Heliatek, Dresden.Im Jahr 2011 kam ich ins Unternehmen, damals wurde gerade die Produktionsanlage konzipiert und das Team zusammengestellt. Zu dieser Zeit war die Ausrichtung noch sehr wissenschaftlich, es wurde viel geforscht und entwickelt. Heliatek ist eine gemeinsame Ausgründung der TU Dresden und der Universität Ulm. Im März 2012 haben wir unsere Produktionsanlage offiziell eingeweiht, im Spätsommer startet die Produktion, und im Herbst kommen die ersten Produkte auf den Markt. Heliatek hat derzeit 80 Mitarbeiter. Als Marketingleiterin begleite und unterstütze ich die wichtige Aufbauphase des Unternehmens. Nach meinem Einstieg habe ich zuerst einen Relaunch der Marke durchgeführt: Heliatek hat ein neues Logo und einen neuen Claim bekommen, ich habe den gesamten Firmenauftritt überarbeitet und die Kommunikation neu ausgerichtet. Jetzt steht die nächste Finanzierungsrunde an, so dass gute Presseresonanz besonders wichtig ist. Deswegen informiere ich derzeit die Stakeholder über den Markteintritt und lege fest, wie wir uns aufstellen und die Produkte am Markt positionieren möchten. Die Marketingabteilung ist im Bereich Business Development angesiedelt. Zu meinen Aufgaben gehört alles, was das klassische Marketing umfasst: Positionierung und Markenführung, On- und Offline-Kommunikation, Vertriebsunterstützung Public Relations sowie Messen und andere Events. Ich führe ein kleines Team – die Atmosphäre ist sehr angenehm, meine zwei Kollegen sind in meinem Alter, und die Kommunikation zwischen uns klappt hervorragend. Überhaupt sind die Hierarchien im Unternehmen flach, was die Arbeit sehr angenehm macht. Ich bin wirklich glücklich, dass ich in der Green-Tech-Branche gelandet bin. Das war eigentlich nicht geplant: Ich habe nach dem Abitur an der Hochschule Heilbronn Internationale Betriebswirtschaft studiert. Weil ich aber auch großes Interesse an technischen Themen habe, habe ich nach dem Abschluss ein postgraduales Studium zum Master of Business and Engineering drangehängt. Dieses Studium habe ich berufsbegleitend absolviert: Ich war abwechselnd an der Steinbeis-Hochschule Berlin zum Studieren und bei Schüco, um zu arbeiten. Dort habe ich den Eintritt der Solarsparte des Unternehmens in den amerikanischen Markt begleitet und darüber auch meine Masterarbeit geschrieben. Bei Schüco ist mir klargeworden, dass Green-Tech eine spannende Branche ist, in der man als engagierter Einsteiger viel bewegen kann. Grüne Technologien waren zu dieser Zeit noch relativ neu und haben mich schnell begeistert. Mittlerweile kann ich mir kaum vorstellen, in einer anderen Branche zu arbeiten. Ich finde es einfach motivierend, mit etwas Gutem Geld zu verdienen und sich in dieser schnell entwickelnden Branche immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Green-Tech ist krisensicher, und man bewirkt etwas, von dem sicherlich auch die nächsten Generationen profitieren. Da Marketing in dieser relativ jungen, technisch orientierten Branche noch nicht so fest etabliert ist wie in anderen Branchen, muss ich häufig Überzeugungsarbeit leisten. Da darf man nicht zartbesaitet und zurückhaltend sein. Im Gegenteil: Man muss loslegen, anpacken und durch Erfolge überzeugen. Marketing ist ein bisschen wie Fußball: In Deutschland haben wir bekanntlich Millionen von Bundestrainern. Und so ist es auch in meinem Arbeitsbereich: Jeder will mitreden. Deshalb muss ich klare Grenzen ziehen. Zu den Bildern in einer neuen Unternehmensbroschüre beispielsweise haben sehr viele Kollegen eine unterschiedliche Meinung, wovon ich nicht jede berücksichtigen kann. Da wir im B2B-Bereich tätig sind, ist unser Geschäft sehr technisch – ich musste also ein entsprechendes Verständnis für die Produkte und den Markt entwickeln und wissen, wie die Technologie funktioniert. Nur so kann ich wirkungsvolle Marketingmaßnahmen entwickeln und mit den verschiedenen Zielgruppen kommunizieren. Ich profitiere natürlich von meinem Master-Studium, in dem ich technische Grundlagen erlernt habe. Aber noch viel wichtiger ist der Wille, sich mit erneuerbaren Energien und der dahinterstehenden Technologie auseinanderzusetzen. Ich habe Schulungen und Weiterbildungen besucht, mich in die Materie eingearbeitet. Das können auch engagierte Einsteiger, die keine Ingenieure sind. Ganz wichtig ist Learning by Doing – und ein gesunder Menschenverstand. Heliatek hat seinen Standort in Dresden. Hier habe ich schon Vorlesungen für meinen Master besucht, und die Stadt hat mich begeistert – die Menschen hier sind freundlich und offen, und es gibt viel zu sehen und zu unternehmen. Zurzeit habe ich noch einen zweiten Wohnsitz in Berlin, wo auch mein Partner lebt. Dort bin ich von freitags bis sonntags. Freitags treffe ich mich oft mit unserer Agentur, die in Berlin sitzt, und arbeite im Home Office. Es tut mir gut, wenn ich einen Tag in Ruhe, abseits vom Trubel im Büro, arbeiten kann. In Dresden sitze ich mit meinen Mitarbeitern in einem Raum. Da klingelt oft das Telefon, zudem gibt es viel zu besprechen, außerdem stehen die Türen für Kollegen und deren Fragen immer offen. Das gefällt mir, aber die Arbeit im Home Office bietet eine ruhigere Atmosphäre, um zügig Aufgaben abzuarbeiten und sich mit wichtigen strategischen Themen zu beschäftigen. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich bisher erreicht habe. Ich habe eine Führungsposition in einem Unternehmen, in dem ich mich wohlfühle und hinter dem ich voll und ganz stehe. Natürlich möchte ich mich weiterentwickeln, vielleicht auch einmal eine andere Branche kennenlernen, Neues ausprobieren – wobei ich, ehrlich gesagt, im Moment nichts wüßte, was mich von der Green-Tech-Branche weglocken könnte.
Was macht eigentlich ein Energiemanager, Herr Müller?
Als Energiemanager bei toom Baumarkt bin ich für die ökologisch und ökonomisch nachhaltige Energieoptimierung unserer Märkte verantwortlich. In meinem täglichen Fokus steht vor allem ein Teil der zentralen Unternehmensstrategie: der Schutz von Umwelt und Ressourcen. Dabei setzen wir vor allem auf die effiziente Nutzung von Heiz- und Elektroenergie. Ich versuche, übergreifende Lösungen zu finden, Energiesparpotenziale aufzudecken und gleichzeitig eine optimale Versorgung der Märkte mit Energie, Wasser und Wärme sicherzustellen. Von Tobias Müller
Das Thema Energie hat mich schon während meines Studiums zum Bauingenieur fasziniert. Nach meinem Studienabschluss im Jahr 2006 in Weimar habe ich mich ständig auf dem Gebiet weitergebildet. Hierzu zählt sowohl das Engagement für Sachverständigenverbände als auch die Zusammenarbeit mit Softwareunternehmen zur Weiterentwicklung gegenwärtiger Softwaresysteme. Seit Juni 2010 bin ich – nach viereinhalb Jahren Selbständigkeit im Bereich Energiemanagement und energetischer Planung – für toom Baumarkt als Energiemanager tätig. Im Energiemanagement verfolge ich sehr komplexe Aufgaben. Meine Schnittstellen im Unternehmen liegen dabei zwischen technischer und kaufmännischer Betriebsführung und verlangen ein hohes Maß an Know-how, Feingefühl und vor allem Interesse an neuen Effizienztechnologien. Das globale Thema Nachhaltigkeit geht uns alle an und liegt mir persönlich sehr am Herzen. Ich freue mich daher sehr, Teil eines Unternehmens zu sein, das sich dieses Themas intensiv annimmt und aktiv daran mitwirkt. Ich schätze an meinem Beruf die unglaubliche Vielfältigkeit, die Innovationsmöglichkeiten und vor allem den messbaren Erfolg. Ein besonderes Highlight für mich war die Eröffnung unseres Neubaus im rheinland-pfälzischen Nieder-Olm. Dies ist der erste als Green Building zertifizierte Baumarkt in Deutschland, er wurde so konzipiert, dass Energie und die natürliche Ressource Wasser im täglichen Betrieb geschont werden. An diesem Konzept mitzuwirken war ein unglaublich tolles Gefühl und spornt mich an, diesen Weg weiterzugehen. Das moderne Berufsbild des Energiemanagers bietet sehr gute Zukunftschancen. Klima, Umwelt und insgesamt das Thema Nachhaltigkeit stehen glücklicherweise bei immer mehr Unternehmen im Fokus. Als vorbereitende Studiengänge sind sicherlich Architektur, Bauingenieurwesen oder auch Versorgungswissenschaften hilfreich, wichtig sind außerdem Kenntnisse von naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen. Es gibt mittlerweile diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, die man unbedingt nutzen sollte, um die vielen Facetten des Berufsbildes zu erkennen und zu verstehen. Diese erstrecken sich von Hochbau über Elektro-, Heizungs- und Lüftungstechnik bis hin zum Abschluss von Verträgen. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind enorm, wenn man den Ehrgeiz hat, sich schnell in Themen einzuarbeiten, immer offen ist für neue Technologien und über Durchsetzungsvermögen und Eloquenz verfügt. Mit toom Baumarkt habe ich ein Unternehmen gefunden, das sich seiner Verantwortung der Umwelt und der Gesellschaft gegenüber bewusst und offen für innovative Vorschläge und Maßnahmen ist. Innerhalb des gesamten Teams kann ich immer auf Unterstützung zählen, und das unkomplizierte Miteinander hilft, meine Ideen anzusprechen und umzusetzen.Tobias Müller, Energiemanager bei toom Baumarkt
Job-Steckbrief: Energiemanager
Voraussetzungen: Affinität zum Thema Energie, Studium Bauingenieurwesen, Architektur oder Versorgungswissenschaften, technisches Verständnis, Interesse an neuen Technologien, Praktika sind unabdingbar Einstiegsmöglichkeiten: Praktika, praxisorientierte Diplomarbeiten, Direkteinstieg Gehalt: 45.000 bis 65.000 Euro
Interview mit Pierre-Pascal Urbon
Die Solarbranche klagt über billige Konkurrenz in Asien und Subventionskürzungen in Deutschland. Doch Pierre-Pascal Urbon von SMA stimmt nicht mit ein. Der 41 Jahre alte Vorstandssprecher des Wechselrichter-Herstellers für Photovoltaikanlagen zeichnet ein positives Bild der Branche und erläutert im Interview mit André Boße, warum sich ein Karrierestart in der Photovoltaikindustrie besonders für Einsteiger lohnt, die Lust auf Innovationen und persönliche Freiräume haben.
Zur Person Pierre-Pascal Urbon
Pierre-Pascal Urbon, geboren 1970 in Bielefeld, studierte Betriebswirtschaft und war von 1997 bis 2005 bei der Investmentberatungsgesellschaft Drueker & Co. im Bereich M&A sowie Corporate Finance tätig. Zuletzt bekleidete er dort die Funktion eines Vice President. 2005 wechselte Urbon zu SMA und wurde 2006 zum Vorstand bestellt. Seit 2009 verantwortet er den Bereich Finanzen. In dieser Funktion hat er den Börsengang von SMA konzipiert und die Internationalisierung des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben. Im Anschluss an die Hauptversammlung 2011 trat er zusätzlich zu seiner Aufgabe als Vorstand Finanzen das Amt des Vorstandssprechers an. Pierre-Pascal Urbon ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Zum Unternehmen
Das Unternehmen SMA wurde 1981 gegründet, die drei Buchstaben stehen ursprünglich für das damalige Geschäftsfeld: System-, Mess- und Anlagentechnik. Seit 2008 nennt sich der börsennotierte Konzern SMA Solar Technology, um den Fokus auf die Photovoltaikbranche zu unterstreichen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Niestetal bei Kassel entwickelt, produziert und vertreibt Solar-Wechselrichter – also die Schlüsselkomponenten, um den durch die Photovoltaik gewonnenen Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom zu wandeln. SMA ist mit seinen internationalen Tochtergesellschaften in 19 Ländern auf vier Kontinenten präsent und beschäftigt derzeit mehr als 5500 Mitarbeiter. Bei einem Vergleich der Finanzkraft und wirtschaftlichen Entwicklung der bekanntesten Unternehmen der Solar-Branche aus den USA, China und Deutschland – durchgeführt im April 2012 von der Strategieberatung Simon-Kucher – schnitt SMA am besten ab. Weitere Infos: www.sma.de
„Es ist Leidenschaft im Spiel“
Conrad Eß ist Gründer und Geschäftsführer der Personalagentur Green Technology Staffing. Im Interview verrät der studierte Ingenieurinformatiker, welches Expertenwissen besonders gefragt ist und warum die Karrierechancen für Hochschulabsolventen in der Green-Tech-Branche besonders gut sind. Interview: André Boße
Zur Person: Conrad Eß, 44 Jahre, schloss 1995 sein Studium als Ingenieurinformatiker ab und stieg bei einer Personalberatung für Ingenieure ins Recruiting-Geschäft ein, wo er 1999 Geschäftsführer wurde. 2003 war er Mitgründer und Vorstand der IT-Personalagentur Reutax und verbrachte in dieser Funktion 2007 und 2008 zwei Jahre in den USA. Dort bemerkte er den großen Bedarf der Green-Tech-Unternehmen an Fachkräften und gründete 2010 mit Green Technology Staffing eine Personalagentur, die sich ausschließlich auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften in der Branche der Umwelttechnologien, vornehmlich der erneuerbaren Energien, fokussiert.
Zum Unternehmen: Green Technology Staffing (GTS) wurde 2010 von Conrad Eß gegründet und vermittelt Fachkräfte an Unternehmen in den Bereichen Solar, Wind und Elektromobilität. Die Personalagentur nimmt die Dringlichkeit der Energiewende zum Anlass, den Fachkräftemangel in der Green Economy möglichst schnell zu beseitigen und so zur CO2-Reduktion beizutragen. Mit der „Work in Green“- Initiative richtet sich GTS besonders an Hochschulabsolventen, die kein Green- Tech-spezifisches Studium abgeschlossen haben. Green Technology Staffing bietet über 300 offene Positionen an und arbeitet nach dem Leitsatz „Nachhaltigkeit und Leidenschaft als Lebensentwurf“. Dabei ist der Service für die Bewerber kostenlos, nur die suchenden Unternehmen zahlen.
Bachelor Studiengang Facility Management (Gebäudebewirtschaftung)
Eine der bedeutendsten Dienstleistungsbranchen in Deutschland ist inzwischen das „Facility Management“, was die Organisation und Steuerung sämtlicher Dienstleistungen während der Nutzungsphase von Gebäuden und Anlagen umschreibt. Dazu gehören viele Dienstleistungen wie beispielsweise Gebäude-Instandhaltung, Flächenmanagement und Sicherheitsdienste. Von Thomas Böttcher
Der Trend geht in vielen anderen Bereichen dahin, dass viele Unternehmen und Behörden die Bewirtschaftung ihrer Immobilien und Liegenschaften nicht mehr selbst organisieren, sondern diese darauf spezialisierten Komplettdienstleistern übertragen. Daraus könnte sich in näherer Zukunft ein großer Bedarf an in diesem Bereich Qualifizierten ergeben, den die Technische Universität Kaiserslautern mit dem neuen Studiengang abdecken möchte. Die TU Kaiserslautern ist die erste deutsche Universität, die einen solchen modernen Studiengang entwickelt hat. Dieser orientiert sich eng an den entsprechenden Empfehlungen des deutschen Verbandes für Facility Management(GEFMA) und umfasst daher ein breit angelegtes Lehrangebot aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Umweltplanung und Wirtschaftswissenschaften. Der Bachelor Studiengang erstreckt sich über 6 Semester und endet mit dem Abschluss eines „Bachelor of Science“. Weitere Informationen zum Studiengang Facility Management an der TU Kaiserslautern unter: www.uni-kl.dePresse – Aufsteiger
