Jung und erfolgreich bei: JLL Deutschland

Schon während meines Studiums galt mein Interesse schwerpunktmäßig dem Themenkomplex Immobilien-Investments und Finanzmärkte. Daher hatte ich nach meinem Studienabschluss 2010 auch eine gute Ausgangsposition bei der Jobsuche. Eines meiner Wunschunternehmen war von Beginn an JLL.

Und wir wurden auch rasch handelseinig. Im Vorfeld einer möglichen Festanstellung sollte ich zunächst noch ein Praktikum absolvieren. Doch bereits nach einem Monat war klar, dass ich fest übernommen werde.So startete ich im Bereich EMEA Corporate Finance. Aufgabe dieser Abteilung ist es, Eigen- und Fremdkapital für Unternehmen zur Akquisition von Immobilien und Immobiliengesellschaften einzuwerben. Zwei Jahre war ich in diesem Bereich tätig.
Matthias Kromer, Foto: JLL
Matthias Kromer, Foto: JLL
Name: Matthias Kromer Position: Principal Consultant,Team Leader  Central Investment Team Stadt: Frankfurt am Main Studium: Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Freiburg, Michigan (USA) und New South Wales (Australien) Fremdsprachen: Englisch Interessen: Sport, Fitness, Wine & Dine, Musik und Design Berufliches Ziel: Karriere im Immobilien-Investment Bereich
Dann wechselte ich intern in die Abteilung Office Investment  im Bereich Capital Markets. Dort geht es um eine klassische Transaktionsberatung von Verkäuferseite mit Fokus auf Büroimmobilien. Die Aufträge werden typischerweise über Ausschreibungen vergeben. Die Vorbereitung von Pitches gehört insofern zum täglichen Geschäft. Erhalten wir das Mandat, bereiten wir die Ansprache der internationalen Investoren vor. Einer der ersten Schritte ist dabei die detaillierte Analyse und Bewertung der zu verkaufenden Immobilien. Das ist eine sehr analytische Arbeit. Dann folgt die Erarbeitung eines individuellen Vermarktungskonzepts: Wir bereiten die Verkaufsunterlagen auf und untermauern die Fakten und Investment-Highlights, jeweils im Kontext des Marktumfeldes. Ein Höchstmaß an Organisation versteht sich dabei von selbst. Denn in der Regel laufen verschiedene Transaktionsprojekte mit unterschiedlichsten Strategien parallel ab. Da unter engen Deadlines gearbeitet wird, gilt es zudem, Prioritäten richtig zu setzen. Zudem ist kein Tag wie der andere, es kommen regelmäßig auch noch kurzfristige Anfragen rein. Es ist genau dieser Mix aus Analyse und Vermarktungsaspekten, der mich inhaltlich erfüllt und mir großen Spaß bereitet. Der Job ist eine ständige und abwechslungsreiche Herausforderung. Der ständige Blick auf die Kapitalmärkte, die sehr eng mit den Immobilienmärkten zusammenhängen, gehört ebenfalls dazu. Ich habe steten Kontakt zu Kunden und Investoren und konnte mir in den letzten Jahren ein wirkungsvolles Netzwerk aufbauen. 2014 wurde ich von JLL in das High Potential-Programm aufgenommen. In diesem Programm werden künftige Führungskräfte jobbegleitend weitergebildet. Im Mittelpunkt stehen dabei Intensiv-Workshops zu Themen wie Leadership oder Change Management. Darüber hinaus ermöglicht mir JLL ein firmenspezifisches Studium an der EBS in Wiesbaden. Personalverantwortung und Führungsaufgaben habe ich mittlerweile auch inne. Seit Oktober 2015 verantworte ich als Team-Leader die Geschäfte des Central Investment Teams. Das siebenköpfige Team betreut deutschlandweit zahlreiche komplexe Transaktionsvorhaben.

Finanzberatung für Frauen

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Barbara Rojahn wollte nicht nur selbstständig und unabhängig arbeiten, sondern überhaupt  Karriere machen – mitsamt Familie. Mit einer auf Frauen ausgerichteten Finanzberatung ist ihr das gelungen. Die Fragen stellte Christoph Berger

Frau Rojahn, Sie arbeiteten mehrere Jahre im Firmen- und Privatkundengeschäft einer deutschen Großbank. Wie kamen Sie dann zu dem Entschluss, als selbstständige und unabhängige Finanzberaterin arbeiten zu wollen? Der Entschluss kam nach der Geburt von drei Kindern. Mir war klar, dass bei den damaligen Kinderbetreuungsmöglichkeiten eine Tätigkeit als Angestellte in einer Bank oder einem Unternehmen nicht mehr möglich ist. Als Teilzeitangestellte ohne Karrierechancen wollte ich nicht arbeiten. Hinzu kam, dass ich die Tochter eines Unternehmers bin. Die Selbstständig- und Unabhängigkeit in der Beratung reizte mich sehr.

Zur Person

Barbara Rojahn studierte Volkswirtschaftslehre in Freiburg, Wien und Bonn. Sie arbeitete mehrere Jahre im Firmen- und Privatkundengeschäft einer Großbank und legte 1993 die Finanzberaterprüfung bei der Industrie- und Handelskammer ab. Seitdem arbeitet sie als selbstständige und unabhängige Finanzberaterin. Außerdem ist sie  Versicherungsmaklerin und Finanzanlageberaterin und seit 2010 zertifizierte Testamentsvollstreckerin. Barbara Rojahn ist Mitglied bei den FinanzFachFrauen bundesweit, Mitglied im Bundesverband unabhängiger Finanzdienstleisterinnen sowie Mitglied im Verband Deutscher Unternehmerinnen. Als Co-Autorin hat sie bei verschiedenen Frauenfinanzbüchern mitgewirkt. Und sie ist Initiatorin von fünf Aktienclubs für  Frauen in Stuttgart.
Und wie kam es zur Fokussierung ganz auf Frauen? Diese Entscheidung fiel sehr spontan – sie war das Resultat eines Treffens mit Svea Kuschel in München. Svea Kuschel war zu dem damaligen Zeitpunkt eine der wenigen Frauenfinanzberaterinnen in Deutschland. Sie überzeugte mich von dem großen Potenzial bei dieser Zielgruppe. Ich nahm ihre Idee auf und war ziemlich schnell begeistert. Dieses Gefühl hält übrigens bis heute an. 1993 starteten Sie mit Ihrer Selbstständigkeit. Kümmerten sich damals schon viele Frauen um Anlageformen und Versicherungen? Damals kümmerten sich nur wenige Frauen um ihre Absicherung und um ihr Geld. Gerade die verheirateten Frauen glaubten, dass sie mit dem Beginn der Ehe lebenslang versorgt wären. Ältere Frauen erkannten meistens erst bei der Scheidung oder bei Tod des Ehepartners ihre wirkliche Situation. 1993 waren es vor allem die berufstätigen Frauen, die sich um ihre Altersvorsorge und um ihre Absicherung kümmerten. Übrigens: Die Frauen, die sich damals für eine eigene Altersvorsorge entschieden haben und inzwischen das Rentenalter erreicht haben, sind heute sehr froh, eine eigene Rente zu haben. Wie ist die Situation heute, hat sich in den letzten 23 Jahren diesbezüglich etwas verändert? Ja. Junge Frauen streben heute eher einen eigenen Beruf an und interessieren sich damit zwangsläufig und im Gegensatz zur Generation ihrer Eltern für die Absicherung von Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge. Außerdem werden viele Frauen sowohl aktiv als auch passiv von ihren Müttern zur Selbstverantwortung angeregt: Entweder werden sie direkt aufgefordert, sich um die Finanzen zu kümmern oder sie haben mitbekommen, in welche Situation man geraten kann, wenn man es nicht tut. Was ist überhaupt der generelle Unterschied zwischen Frauen und Männern, wenn es um die Themen Altersvorsorge, Anlageverhalten und Absicherung geht? Für die meisten Männer sind der Aufbau einer Altersvorsorge und von Vermögen oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung ganz selbstverständliche Themen. Sie schließen sehr früh nach dem Start in ihr Berufsleben Verträge mit hohen monatlichen Beiträgen ab, weil sie nicht daran zweifeln, dass sie immer ein gutes Einkommen haben werden – ohne Unterbrechung. Frauen zögern mehr und sind vorsichtiger. Sie wissen nicht genau, wie sich ihr Berufsleben entwickeln wird. Die Themen bei Frauen und Männern sind also gleich, Männer sind jedoch bei der Umsetzung entschlossener. Sie selbst haben neben Ihrer Beratungstätigkeit nicht nur drei heute erwachsene Kinder großgezogen, sondern sind außerdem noch in zahlreichen Verbänden und Institutionen aktiv. Wie haben Sie alles miteinander vereint und sind allen Bereichen gerecht geworden? Mein Mann und meine Kinder haben mich bei all meinen Tätigkeiten immer unterstützt. Als die Kinder klein waren, hatte ich außerdem Au-pair-Mädchen aus der ganzen Welt. Zudem waren meine drei Kinder sehr selbstständig und haben zum Beispiel für die Schule selbst die Verantwortung übernommen. Hinzu kommt, dass ich ziemlich gut organisiert bin und viel Freude an den diversen Aktivitäten hatte und habe. Ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder von arbeitenden und aktiven Müttern deutlich selbstständiger und mutiger sind als Kinder, deren Mütter 24 Stunden zuhause sind. Ihr Engagement vermittelt den Eindruck von großer Motivation und Leidenschaft. Was reizt Sie am Thema Finanzen? Ja, die Themen Finanzen und internationale Geld –und Währungspolitik sind meine Leidenschaften. Schon sehr früh habe ich mich für Aktien und andere Geldanlagen interessiert. Freunde und Freundinnen haben mich immer zu diesen Themen befragt. Das führte letztendlich auch dazu, dass ich 1992 die Ausbildung zur Finanzberaterin aufnahm. Noch heute halte ich gerne Vorträge und berate mit Leidenschaft meine Kundinnen. Welche Tipps haben Sie für Absolventinnen und Absolventen, die in die Finanzbranche einsteigen wollen? Das Thema Finanzen ist spannend, vielseitig und attraktiv. Wichtig sind aus meiner Sicht drei Dinge: Wie schnell bekommt man eigene Verantwortung? Gibt es Personen im Unternehmen, die von Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten überzeugt sind, die Sie fordern und fördern wollen? Und drittens: Welche Möglichkeiten der Weiterbildung gibt es? Natürlich ist auch die Freude an der Materie und täglichen Arbeit eine Grundvoraussetzung. Nur so ist man motiviert.

Die zukünftige Arbeitswelt für mehr Frauen in Führung gestalten

Liebe zukünftige Kolleginnen, der Fisch stinkt vom Kopf her – und was die Karrierechancen von Frauen in der Wirtschaft angeht, tut sich beim Kopf im Moment etwas. Konkret in Deutschlands Aufsichtsräten: Immer mehr Frauen werden in die Aufsichtsräte der 108 voll mitbestimmten Unternehmen berufen. Der Quote sei Dank. Das 30-Prozent-Ziel liegt nicht mehr in weiter Ferne. Soweit so gut. Gehen wir auf die Vorstandsebene, sieht der Sachstand dann doch wieder anders aus. Laut DIW gab es Anfang 2016 nur 57 weibliche Vorstände in Deutschlands 200 größten Unternehmen (ohne Finanzsektor), was einer mageren Quote von 6,3 Prozent entspricht.
Von: Sabine Hansen, Personalberaterin bei Kienbaum Gesendet: Dienstag, 10. Mai 2016, 11:32 Dringlichkeit: hoch An: Junge Frauen, die sich für ihre Karrierechancen interessieren Betreff: Die zukünftige Arbeitswelt für mehr Frauen in Führung gestalten
Wie Kienbaum in einer im März veröffentlichten Studie herausgefunden hat, geloben viele Unternehmen bis 2020 Besserung. Für den Vorstand haben die mitbestimmten Unternehmen sich eine Zielgröße von zwölf Prozent gesetzt. Für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands werden 24 Prozent angepeilt. Wie wollen die Firmen dahin kommen, diese Stellen mit qualifizierten Frauen besetzen zu können? Vornehmlich durch interne Förderung sowie familienfreundliche Arbeitsbedingungen und weniger durch Rekrutierung vom externen Markt. Die Arbeitswelt wandelt sich, das liegt am digitalen und gesellschaftlichen Wandel und an Ihnen, der jungen Mitarbeitergeneration. Wer glaubt, die Generation Y strebt ob dieser Aussichten eine interne Karriere zum Vorstand an, wird durch Umfragen eines Besseren belehrt. Nur etwa jede dritte junge Frau wünscht sich eine leitende Stellung – und dann auch bitte schön in der Telekommunikations- und Medienindustrie sowie im öffentlichen Dienst, wie eine aktuelle Studie festgestellt hat. Immerhin noch 46 Prozent der jungen Männer können sich eine ebensolche Karriere vorstellen. Gründe für die verhaltene Lust auf Karriere gibt es einige. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt für beide Geschlechter eine Rolle. Die Generation Y ist nicht bereit, alles für die Karriere zu opfern und Abstriche hinzunehmen. Soll langfristig die gezielte Förderung von Frauen von innen wirklich funktionieren, müssen sich die Unternehmen noch etwas einfallen lassen, um der Lebenswirklichkeit der Generation Y entgegen zu kommen. Mit dem reinen Ausbau von KiTa-Plätzen wird es dann nicht getan sein, um die Lust auf den Top-Job zu wecken. Bei den Unternehmen genauso wie bei den Karrierestartern ist vieles im Wandel. Die Arbeitswelt von morgen wird deutlich anders aussehen als die von heute oder gestern, auch was den Anteil der Frauen in Führungspositionen angeht. Wie lange es dauern wird bis zur gleichen Teilhabe an Karrierechancen, liegt in den Händen der Unternehmen, der jungen Männer und der jungen Frauen. Herzliche Grüße Sabine Hansen Director Kienbaum Executive Consultants GmbH Hafenspitze, Speditionstraße 21 | 40221 Düsseldorf | GermanyOffice: +49 211 9659419| Phone: +49 171 8279 112 | Cell: +49 162 9679 990sabine.hansen@kienbaum.de

Warum Demografieberatung so gefragt ist

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In Sachen Demografie  besteht Handlungsbedarf für die deutsche Wirtschaft – das zeigt  der OECD-Bericht von April 2016. Bereits heute nehmen  zahlreiche Unternehmen  Demografieberatungen in Anspruch, die Nachfrage steigt. Von Kerstin Neurohr

Die deutsche Wirtschaft sei in guter Verfassung, doch der demografische Wandel erfordere neue Investitionen in Menschen, so der OECD-Bericht. Insbesondere die Erwerbstätigkeit älterer Menschen und die Integration von Frauen und Ausländern in Unternehmen müsse unterstützt werden. Die Experten der OECD empfehlen in Anbetracht der Bevölkerungsalterung, Beschäftigungshemmnisse für Frauen abzubauen, die Work-Life-Balance älterer Menschen sowie ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Viele Unternehmen stellt das vor Herausforderungen – sie lassen sich von Demografieberatern bei der Konzeption und Umsetzung entsprechender Maßnahmen unterstützen.
Cover Klingholz / Lutz, Wer überlebt?
Cover Klingholz / Lutz, Wer überlebt?

Buchtipp

Dr. Reiner Klingholz und Prof. Dr.  Wolfgang Lutz zählen zu den  weltweit führenden Demografie-Experten. Gemeinsam haben sie nun ein Buch geschrieben, in dem sie Bildung für alle und überall fordern. Nicht Klima, nicht Rohstoffe, sondern Bildung sei der Schlüsselfaktor für das Überleben der Menschheit. Reiner Klingholz, Wolfgang Lutz, Wer überlebt? Bildung entscheidet über die Zukunft der Menschheit. Campus 2016, EAN 9783593505107, 24,99 Euro
Die meisten Demografieberater sind freiberuflich als Berater, Trainer oder Coach tätig. Nur wenige sind unternehmensintern in der betrieblichen Demografieberatung beschäftigt. Seit 2013 ist die Nachfrage nach Demografieberatung um fast 30 Prozent gestiegen. Insgesamt haben über 26.000 Unternehmen externe Beratungsleistungen im Gesamtwert von über 82 Millionen EUR in Anspruch genommen. Das belegt eine Studie unter 1.150 Demografie-Beratern, durchgeführt 2015 von rebequa, einem regionalen Beratungs- und Qualifizierungsprogramm. Deutsche Unternehmen befinden sich demnach bereits auf einem Reformkurs – und dieser wird wohl auch in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt. Der demografische Wandel bedeutet für Betriebe vor allem, dass sie mit durchschnittlich älteren Belegschaften innovativ bleiben müssen. Bei der Demografieberatung wird daher ein besonderer Schwerpunkt auf die Optimierung der Personalarbeit gelegt: Rekrutierung, Gesundheitsförderung, Organisation sowie Diversity- und Age-Management sind zentrale Inhalte. Einen weiteren wichtigen Themenbereich stellt die Vermittlung unternehmensrelevanter ökonomischer und demografischer Daten der Region dar. Die Demografieberatung startet mit der Analyse der Altersstruktur. Dieser Betriebszugang hat sich bewährt, so Leonora Fricker, Programmleiterin bei rebequa: „Viele Chefs denken, die Demografie findet allerorten statt, nur nicht im eigenen Unternehmen. Sobald der Demografie-Berater die Ergebnisse der Altersstrukturanalyse präsentiert wird schlagartig klar: ,Houston, wir haben ein Problem‘. Zahlen lügen nun mal nicht.“

Qualifizierung zum  Demografie-Berater

In Kooperation mit der healthpro-academy  bildet rebequa zum Demografie-Berater weiter. Das Konzept wurde gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern  entwickelt und wird fortlaufend evaluiert. Die mehrtägige Qualifizierung verknüpft Wissensvermittlung mit Diskussions- und Trainingseinheiten. In themen-spezifischen Modulen werden angehende Demografie-Berater anschaulich,  praxisnah und mit wissenschaftlich  neuesten Erkenntnissen an Ihre Tätigkeit  heran geführt. Die Qualifizierung schließt mit dem bundesweit anerkannten  Zertifikat zum/zur  „rebequa Demografie-Berater/-in“ ab.

Zur Kenntnis: Karriere Trend

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Wofür steht Karriere heute? Welche beruflichen Pläne haben die Deutschen für 2016? Ich habe in einer Online-Erhebung rund 1500 Angestellte aus ganz Deutschland zu ihrer Zufriedenheit im Beruf sowie ihren persönlichen Karriere zielen 2016 befragt – mit teils überraschenden Erkenntnissen.

Bernd Slaghuis, Foto: privat
Bernd Slaghuis, Foto: privat

Der Autor

Dr. Bernd Slaghuis ist Karriere- und Business-Coach in Köln. Er hat sich auf Karriereplanung und Neuorientierung sowie das Coaching von Führungskräften aus dem mittleren Management spezialisiert. Die ausführliche Dokumentation mit allen Ergebnissen der Studie können Interessierte bei Dr. Bernd Slaghuis anfordern: mail@bernd-slaghuis.de www.bernd-slaghuis.de

Die gute Nachricht vorweg: Die Deutschen sind mehrheitlich zufrieden mit ihrer beruflichen Entwicklung der letzten drei Jahre. Knapp drei Viertel der Befragten erklärten, sie seien zufrieden bis hoch zufrieden in ihrem aktuellen Job. Ein überraschendes Ergebnis vor dem Hintergrund der Burnout- und Work-Life-Balance-Diskussion der letzten Jahre. Am zufriedensten sind die unter 30-Jährigen, der größte Job-Frust hingegen herrscht bei den 40-49-Jährigen. Doch die Zufriedenheit allein bindet heute nur noch wenige an ihren Arbeitgeber. Denn jeder Dritte gab auch an, in diesem Jahr seinen Job wechseln zu wollen. Arbeitnehmer verbinden in Zeiten einer guten Arbeitsmarktlage mehr Chancen als Risiken mit einem Wechsel und möchten nicht nur ihren Lebenslauf optimieren, sondern sich vor allem weiter entwickeln. Hinzu kommt, dass die Identifikation mit dem eigenen Arbeitgeber in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist, wie andere Studien belegen. Unternehmen forderten von Bewerbern und Mitarbeitern mehr Flexibilität ein, heute erfahren sie die Kehrseite flexibler Angestellter: Stoßen sie an die Grenzen der Entwicklung im Unternehmen oder werden unzufrieden, suchen Sie sich einen anderen Job.
Tagesordnungspunkt: Aktuelle Karrieretrends Verteiler: Studierende und Absolventen CC: Arbeitgeber Ort: Köln Datum: Mai 2016 Von: Bernd Slaghuis
Es verwundert daher nicht, dass für zwei Drittel Neues lernen ganz oben auf der Agenda ihrer beruflichen Ziele für 2016 steht. Mehr Geld verdienen landet auf Platz zwei. Die Angestellten sind wissenshungrig und wollen sich für die Veränderungen der Arbeitswelt von morgen wappnen – Stichwort Digitalisierung und Industrie 4.0 – und sich gleichzeitig für den Arbeitsmarkt bis ins Alter fit halten. Das Verständnis von Karriere hat sich vor allem bei der jungen Generation gewandelt: Selbstverwirklichung, Herausforderung und Anerkennung sind Begriffe, die 70 Prozent der Studienteilnehmer heute mit Karriere verbinden. Auf den letzten Plätzen rangieren Einfluss, Status und Wettbewerb. Das sture Klettern auf der Karriereleiter nach oben ist vielen Mitarbeitern und Führungskräften heute nicht mehr wichtig. Sinn, Erfüllung und Zufriedenheit haben Geld und Status als Erfolgskriterien abgelöst. Auffällig hoch ausgeprägt ist laut Studie der Wunsch nach Sicherheit im Beruf besonders bei jungen Menschen unter 30 Jahren. Ein Ergebnis, das zunächst dem Bild der sogenannten Generation Y zu widersprechen scheint. Doch auch im Karriere-Coaching mit Absolventen und Berufseinsteigern erlebe ich, dass sie sich zwar mehr Flexibilität, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit im Beruf wünschen, doch hierfür von ihren Chefs auch feste Leitplanken benötigen, die ihnen Halt und Orientierung und damit Sicherheit in einem zunehmend durch Komplexität, Dynamik und Schnelligkeit geprägten Umfeld geben.

Berufung und Bestimmung

Diplom-Psychologin Angelika Gulder unterstützt als Coach seit rund 25 Jahren Menschen dabei, ihre Träume zu leben. Ihre Ratgeber mit dem „Karriere-Navigator“ und dem „Lebenstraum-Navigator“ erreichten Bestseller-Status.In ihrem neuen Buch „Der Seelen-Navigator“ beschreibt sie, wie man seine Berufung finden, Träume leben und den Weg der Seele gehen kann und welche Rolle die Seelen-Landkarte dabei spielt. Einen Überblick mit viel Inspiration bietet ihr Gastartikel.

Vor unserer Geburt hat unsere Seele einen Plan für unser Leben erstellt. Eine Art Seelen-Landkarte, der wir folgen können. Darin ist festgelegt, wer unsere Eltern sind, welche Per-sönlichkeit wir zum Ausdruck bringen werden, wen wir treffen und auch, wann welche Herausforderungen uns begegnen, welcher Berufung wir folgen wollen und welche alten Ängste es zu überwinden gilt.
Angelika Gulder, Foto: privat
Angelika Gulder, Foto: privat
www.coaching-up.de
Dummerweise gibt es niemanden, der uns zu Beginn unseres Lebens lehrt, wie wir unsere Seelenkarte lesen können. Darum irren die meisten Menschen viele Jahre auf der Suche nach ihrem Weg herum.Somit besteht eine unserer Lebensaufgaben darin, unsere Berufung zu finden und mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften zu leben. In jedem Menschen ist dafür von Geburt an eine unverwechselbare Kombination aus Eigenschaften und Begabungen angelegt. Doch was ist das genau, die eigene Berufung? Ein Beruf ist jede auf Dauer angelegte Tätigkeit zur Bestreitung des eigenen Lebensunterhalts, ganz gleichgültig, ob man das, was man tut, auch gelernt hat, ob man es wirklich kann und ob man es gerne tut. Die Berufung ist hingegen „der Ruf Gottes (oder wenn Sie nicht an Gott glauben – der Ruf des Lebens) an einen Menschen zur Erfüllung ihm bestimmter Aufgaben“. Die Berufung zu leben bedeutet, das zu tun, wofür man von der eigenen Seele mit den besten Anlagen ausgestattet worden ist.

Diese Fragen bringen Sie auf die Spur Ihrer Berufung

Kaum ein Mensch kann spontan sagen, was seine Berufung ist. Dabei ist es erstaunlich leicht, das herauszufinden. Doch dazu muss man die richtigen Fragen stellen. Diese sind:
  • Welche der Dinge, die ein Mensch gut kann, machte ihm in der Vergangenheit und macht ihm heute am allermeisten Spaß?
  • Was hat schon in der Kindheit besonders viel Spaß gemacht (zum Beispiel kreativ sein, Abenteuer erleben, Dingen auf den Grund gehen)?
  • Was sind die ganz persönlichen Lebensmotive (zum Beispiel Freiheit, Freude, Neugier)?
  • Was sind die wahren Interessen eines Menschen (zum Beispiel Gesellschaft, Politik, Persönlichkeitsentwicklung, schöne Dinge)?
  • Was sind die Sehnsüchte und Träume (zum Beispiel um die Welt reisen, eine Finca im Süden haben, berühmt sein)?
  • Und schließlich: In welchem Berufsbild fließen all diese bedeutsamen Aspekte der Persönlichkeit bestmöglich zusammen?

Berufsorientierung

Neben zahlreichen Berufswahltests für Absolventen im Internet bietet auch karrieref.walhalla0299.nbsp.de die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichsten Berufs-felder zu informieren. In unserer Sparte „Berufsleben“ geben Einsteiger und Auf-steiger Einblicke in ihren ganz persönli-chen Werdegang und beschreiben, wie sie zu ihrem „Traumjob“ gekommen sind, wie sie das Unternehmen gefunden haben, in dem sich persönliche und berufliche Ziele verbinden und verwirklichen lassen. karrieref.walhalla0299.nbsp.de/berufsleben
Ein Beispiel für detailliertes Vorgehen könnte sein: Was für ein Kind waren Sie, eher ruhig oder abenteuerlustig? Waren Sie lieber drinnen oder draußen, kreativ oder eher praktisch, eher wild oder besonnen? Mochten Sie es lieber, mit anderen zusammen oder alleine für sich zu sein? Orientierten Sie sich an der Natur und den Tieren? Waren Sie sportlich und mochten Sie es, in Bewegung zu sein? Mochten Sie malen, zeichnen, basteln, lesen, schreiben? Oder liebten Sie es, Fernzusehen, Radio zu hören, im Garten zu arbeiten, mit Lego zu bauen, Gesellschaftsspiele zu spielen, im Verein zu sein, Musik zu machen, sich mit Technik, Puppen, Barbies oder Autos zu beschäftigen? Spielten Sie gerne Theater, führten etwas vor oder mochten Sie es, sich zu verkleiden? Und was waren Ihre Träume für Ihr Leben als Erwachsener? Wollten Sie reich und berühmt werden? Wünschten Sie sich, auf dem Land oder in der Stadt zu leben? Hatten Sie die Vorstellung, durch die Welt zu reisen und Abenteuer zu erleben oder die von einem ruhigen, beschaulichen Leben mit Familie? Oder hatten Sie vor, etwas für andere zu tun oder einfach nur frei zu sein? Meine Erfahrung ist, dass es sich lohnt, den Talenten, die Sie in die Wiege gelegt bekommen haben, ganz systematisch nachzugehen und diese auch im Erwachsenenalter zu leben. Und: Wenn Sie den Plan Ihrer Seele lesen lernen, kommen Sie nicht nur Ihrer Berufung näher, sondern haben darüber hinaus die Chance auf ein erfülltes Leben, Glück und Erfolg.

BuchtippCover Angelika Guhler, Seelen-Navigator

Angelika Gulder: Der Seelen-Navigator.In 7 Schritten zu deinem wahren Lebensplan. Arkana, Mai 2016. 17,99 Euro.

Consulting spezialisiert!

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Gewappnet für harte Verhandlungen

Cover Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehenMit Nettigkeit kommt man nicht immer weiter. Professor Heinz Ryborz, Kommunikationsexperte und Autor, zeigt, wie man die eigenen Interessen besser vertritt, um nicht zum Opfer verschlagener und tückischer Tricks zu werden. Mit listiger, skrupelloser und bösartiger Rhetorik in Gesprächen, Diskussionen, Debatten und Verhandlungen lässt sich der Gegner in die Enge treiben. Heinz Ryborz: Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen. Walhalla, Juni 2016. 29,00 Euro
Sven Treystatzky, Foto: burgerlich
Sven Treystatzky, Foto: burgerlich
Guter Rat ist lecker! Leckere Burger aus qualitativ hochwertigen Zutaten und eine lässige Atmosphäre – das gibt es bei Burgerlich. Das Konzept wurde entwickelt von Gregor Gerlachund Sven Freystatzky, der einst in der Sterne-Gastronomie begann und viele Jahre als Partner und Berater in erfolgreichen Gastronomie-Unternehmen tätig war. Mittlerweile gibt es zwei Restaurants mit stilvollem Industrial Chic Ambiente, und zwar in Köln und in Hamburg. www.burgerlich.com

Der Uni-Kater

Cover Roth: Pep, der Uni-KaterMenschen sind schon seltsame Wesen. Zu dieser Feststellung kommt Pep, Deutschlands gebildetster Kater, nachdem er die Studenten der Uni Regensburg gründlich beobachtet hat. Er beschließt, sich kurzerhand selbst zum Studium einzuschreiben. Als Student der Humanwissenschaften geht er dem Verhalten der Menschen auf den Grund – auf Katzenart natürlich. Vielleicht gibt es bald ein neues Berufsfeld: Den Berater-Kater. Marlene Roth: Pep, der Uni-Kater. Bastei Lübbe, Mai 2016. 9,99 Euro

Philosophische Beratung und kreatives Denken

Cover Der unendliche AugenblickAnders denken ist das Credo von Dr. Natalie Knapp. Sie studierte Philosophie, Literaturwissenschaften, Religionsphilosophie sowie Religionsgeschichte und promovierte über Heidegger. Heute arbeitet sie als freie Autorin und philosophische Beraterin in Berlin und ist u.a. Gründungsmitglied des Berufsverbandes für philosophische Praxis. Auch im Wirtschaftsleben sind philosophische Kompetenzen in einer Zeit gefragt, in der viele Faktoren die Wirtschaft zur Neuorientierung aufrufen. In ihrem Buch „Der unendliche Augenblick. Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind“ plädiert sie dafür, Umbruchsituationen nicht möglichst schnell hinter sich lassen zu wollen, sondern sie auf eine andere Art und Weise wertzuschätzen. Die Autorin ist derzeit auf Lesereise. Natalie Knapp: Der unendliche Augenblick. Rowohlt 2015. 19,95 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

Berufung: Kunstberatung

Eva Müller, Foto: Harald Rautenberg
Eva Müller, Foto: Harald Rautenberg
Im scheinbar unüberschaubaren Angebot des Kunstmarktes entdeckt sie das Besondere und versteht es, jedes Werk wirkungsvoll zu platzieren und verständlich zu vermitteln: Eva Müller. Sie berät Unternehmen bei der Auswahl der richtigen Kunstwerke und schlägt Bilder, Skulpturen,Farbkonzepte, Licht- und Medienkunst vor, die eine optimale ästhetische und inhaltlich überzeugende Wirkung erzielen sollen. Neben dem Studium der Sozialpädagogik studierte sie Kunst, arbeitete als Kunsttherapeutin mit jugendlichen Häftlingen, entwickelte ein städtisches Projekt zur Künstlerinnenförderung, kuratierte Ausstellungen, fand so ihren Weg in die Beratung und gründete 1993 ihr eigenes Unternehmen. www.kunstberatung.de   

Achtsamkeit braucht Langsamkeit

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Bruder Paulus, Sie sind als Seelsorger ja durchaus auch eine Art „Persönlichkeitsberater“. Haben Sie einen Tipp für Einsteiger in der Beraterbranche – wie berät man richtig? Rate, was du raten willst. Und nicht das, was du meinst, was andere gern geraten bekommen. Nichts ist erbärmlicher als eine Beraterpersönlichkeit, die Sprechblasen produziert, Charts und Analysen, die mehr vernebeln als klären. Gute Berater lassen sich beraten. Gute Chefs lassen sich korrigieren. Und gute Kunden behält man, wenn sie merken: Der Berater ist mehr interessiert am Kundenwohl als am eigenen.
Bruder Paulus, Foto: Rubén Zárate
Bruder Paulus, Foto: Rubén Zárate
Bruder Paulus ist Ordensbruder der Kapuziner und verkündet das Reich Gottes gern auf allen Kanälen: In seinen Büchern ebenso wie im Fernsehen oder bei Facebook und Twitter. Mit seiner Sendung „So gesehen – Talk am Sonntag“ ist er jeden zweiten Sonntag auf SAT.1 zu sehen. www.bruderpaulus.de www.facebook.com/br.paulus
Wenn nun ein Berufseinsteiger einen „ethischen Kompass“ entwickeln möchte – wie kommt man diesem auf die Spur, wie entwickelt man ihn? Stille. Stille. Stille. Ich kann das nicht oft genug sagen. Eine Universität ohne Kapelle, eine Business-School ohne eine Zone des Schweigens: Das sollte es meines Erachtens nicht geben. Denn die Dinge zu lernen ist das eine, sie aber anzuwenden, oder auch nicht anzuwenden: Das ist eine Frage der Stimme des Gewissens, die einen nach dem ethischen Kompass führt. Auf die Spur kommt man dem mit guten Lehrerinnen und Lehrern, dem Meditieren heiliger Schriften. Und durch Stille. Ein weiterer aktueller Begriff ist Achtsamkeit. Interessant, dass man das erst wieder lernen muss, oder? Achtsamkeit braucht Langsamkeit. Die hohe Emotionalisierung ist das größte Hin-dernis für Achtsamkeit. Der letzte Schrei in der Mode, die besondere Notlage bei Nachbar X oder das schreckliche Drama bei Y – wir springen von Gefühlsevent zu Gefühlsevent, werden immer leerer, was unsere echten Gefühle angeht, und landen am Ende in einer Suchtschleife, die das Denken und Fühlen abtötet, damit der Konsum weiterläuft. Berufseinsteiger lernen oft sehr viel, bekommen jedoch auch das Gefühl, die Balance zu verlieren. Wie kann es gelingen, sich treu zu bleiben? Freundschaften pflegen, Auszeiten nehmen, Urlaub gut planen, den Sonntag achten, nicht mehr als vierzig Stunden in der Woche mit Hingabe arbeiten und studieren: Das sind die guten alten Regeln der Menschheit, sein Herz zu bewahren. Sie sind vom Papst als einer von 1000 „Missionaren der Barmherzigkeit“ ausgesandt worden. Was ist Ihre Aufgabe? Ich sehe zwei Hauptaufgaben. Die eine ist innerkirchlich: Für die da sein, die in schweren inneren Konflikten nicht wissen, wie sie sich mit dem Glauben wieder in Einklang bekommen. Und außerkirchlich: Wirtschaft und Gesellschaft zu fragen, ob sie sich eher nach der Logik der Zahlen oder nach der Logik des Herzens formen wollen. Warum ist es wichtig, sich als junger Mensch mit Barmherzigkeit zu befassen? Wer weiterkommen will, muss die Quellen seines Lebens beständig reinigen. Meines Erachtens ist die ganze menschliche Person einzubringen in die Lebensplanung. Die Lebensziele und die beruflichen Ziele in Einklang bringen, das braucht Barmherzig-keit: Verständnis nach allen Seiten, Offenheit und auch Liebe. Das Interview führte André Boße.  

E-Paper karriereführer ingenieure 1.2016

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karriereführer ingenieure 1.2016 – Querdenken, experimentieren, innovieren – Enabling

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Cover karriereführer ingenieure 1.2016

Querdenken, experimentieren, innovieren: Trend „Enabling“

Der englische Begriff steht für einen neuen Trend in technischen Unternehmen. Es geht darum, Strukturen zu schaffen und Mitarbeiter zu finden, die Weiterentwicklungen ermöglichen. Ob Geschäftsmodelle aus Weltraumträumen oder ein Drachenantrieb für Ozeantanker: Innovative Unternehmen suchen nach experimentierfreudigen Ingenieuren. Damit das funktioniert, bieten sie eine Unternehmenskultur, die Innovationen ermöglicht, statt sie zu verhindern.

Kultur-, Buch- und Linktipps

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Feldenkrais: ein abenteuerliches Ingenieursleben

Wussten Sie, dass es ein promovierter Ingenieur war, der die Feldenkrais-Therapie begründet hat? Moshé Feldenkrais, geboren 1904 in der Ukraine, hat die Methode entwickelt, bei der es darum geht, sich die eigenen Körperbewegungen bewusst zu machen und so Verspannungen zu vermeiden oder aufzuheben und beweglicher zu werden. Über das abenteuerliche Leben von Moshé Feldenkrais ist nun ein Buch erschienen. Christian Buckard: Moshé Feldenkrais – Der Mensch hinter der Methode. Berlin Verlag 2015. 24 Eurowww.feldenkrais-biographie.de
Cover Plötz 4-Stunden Startup
Cover Plötz 4-Stunden Startup

Nebenher zum Start-up

Felix Plötz ist Diplom-Wirtschaftsingenieur, hat selbst bereits erfolgreich zwei Start-ups gegründet und empfiehlt nun: Mach Dein eigenes Ding. Nebenher! Neben der Denkweise von Startup-Gründern stellt Felix Plötz die Tools vor, um außergewöhnliche Ideen schnell und günstig zu testen und professionell umzusetzen. Das Buch zeigt die vielfältigen Chancen, neben dem Job die eigene Idee als kleines Business aufzuziehen – und so ein erfüllteres Leben zu führen. Felix Plötz: Das 4-Stunden-Startup. Wie Sie Ihre Träume verwirklichen ohne zu kündigen. Econ 2016, 16,99 Euro

Über den Wolken

Pia-Marie Witt, Foto: privat
Pia-Marie Witt, Foto: privat
Pia Marie Witt aus Kißlegg im Allgäu ist gelernte Heißluftschiffpilotin – die einzige Deutschlands. Im Sommer ist die 39-jährige überwiegend in der Luftfahrt tätig, fährt Luftschiffe und Heißluftballons. Im Winter widmet sie sich ihren anderen Leidenschaften: Dann schreibt sie Kinderbücher und gibt Konzerte, zurzeit macht sie außerdem eine Ausbildung zur Osteopathin.

Buchtipp: VUCA-Kompetenz

Die Abkürzung VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity. Auf Deutsch: Sprunghaftigkeit, Unsicherheit, Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit. Die vier Begriffe stehen für die Herausforderungen und Ungewissheiten, mit denen Unternehmen heute konfrontiert werden. Unsere Welt ist VUCA geworden. Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern Wirtschaft und Gesellschaft im großen Stil. Um dieser Herausforderung flexibel, reflektiert und pro-aktiv begegnen zu können,braucht man Futability – ein von Melanie Vogel entwickeltes Kunstwort, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern „Future“ (Zukunft) und „Ability“ (Fähigkeit, Befähigung). Melanie Vogel: Futability. Wie Sie Veränderungen und Transformationen bewältigen und selbstbestimmt gestalten. InnoLead Academy 2016. 14,99 Euro. www.futability.com

Begehbare Kunstwerke

Foto: CGL-TH Köln
Foto: CGL-TH Köln
Die Raumillusionen des Künstlers und Grafikers M. C. Escher virtuell begehen – das ist noch bis zum 22. Mai 2016 im Max Ernst Museum Brühl möglich. Studierende des Cologne Game Lab (CGL) der TH Köln haben im Rahmen des Projekts „Escher 2.0 – Art meets Virtual Reality“ Raumwelten entwickelt: Die virtuellen Installationen können über eine 360 Grad-Technologie spielerisch selbst erlebt werden, die Besucher tragen dazu Virtual-Reality-Brillen. Das Projekt ist Teil der Ausstellung „M.C. Escher“, in der das Museum mehr als 110 grafische Arbeiten des Künstlers präsentiert.

Gesammelte Zukunftsbilder

Cover Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto.
Cover Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto.
Wie wollen wir leben, wohnen, arbeiten? Seit jeher beschäftigen sich Menschen mit Konzepten und Visionen zur Gestaltung der Welt von morgen, unsere Hoffnungen für die Zukunft sind dabei stets im Wandel. Die Ausstellung „Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto“ im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen am Rhein präsentierte Zukunftsentwürfe aus Kunst, Architektur und Design von der russischen Avantgarde bis zu unserem digitalen Zeitalter. Eine umfangreiche Publikation zeigt nun diese Zukunftsentwürfe und zeichnet eine vielseitige Geschichte der Zukunft. René Zechlin für das Wilhelm-Hack-Museum (Hrsg.): Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto. Wienand 2015. 35 Euro

Krabbelnde Strandwesen

Eine riesige insektenartige Kreation bewegt sich über den Strand – doch es ist kein Lebewesen, sondern ein Kunstgebilde, geschaffen von Theo Jansen. Der niederländische Künstler baut seit 25 Jahren „Strandbeesten“ (deutsch: Strandtiere). Aus gelben Plastikröhren konstruiert der studierte Physiker skelettartige filigrane Wesen, die vom Wind angetrieben werden. Sie unterliegen einer Evolution – mittlerweile können die Strandtiere Energie gewinnen und speichern und haben Sensoren, die es ihnen ermöglichen vor der Flut davonzulaufen oder sich bei Wind zu verankern. Weitere Informationen und ein Shop, in dem unter anderem Bücher und Bauanleitungen angeboten werden: www.strandbeest.com

Robotic Natives

Foto: P. Schmitt, J. Voigt, S. Bogner
Foto: P. Schmitt, J. Voigt, S. Bogner
Nach den Digital Natives kommen die Robotic Natives, meinen viele Experten – für zukünftige Generationen wird Robotik also ein selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens sein. Wie das aussehen könnte, haben drei Studierende der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd nun dargestellt: Sie haben mögliche Interaktionen zwischen Kindern und Robotern erforscht, durch die diese zur ersten Generation von „Robotic Natives” werden könnten, und vier Objekte gestaltet, darunter eine Roboter-Fläschchenhalterung und das Kinderbuch „My First Robot”. http://ig.hfg-gmuend.de, Suche nach „Robotic Natives“

Coaching für Ingenieure

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Petra Grossmann ist Diplom-Ingenieurin und hilft als Coach anderen Ingenieuren dabei, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen und ihre Karriere zu beschleunigen. Sie ist überzeugt, dass es nicht reicht, fachlich gut zu sein, sondern dass Ingenieure auch zwischenmenschliche Fähigkeiten brauchen. Das Interview führte André Boße

Wie gut ist das Image des Coachings in technischen Unternehmen? Eine gute Frage! Ich glaube, dass wir als Coaches das Image mit bestimmen. Relevant ist doch, wie das Angebot gestaltet ist. Ob Coaching eingesetzt wird, hängt weniger von der Branche ab, als vielmehr von der Firmenkultur und dem Verständnis im Unternehmen. Aber gerade Ingenieure erlebe ich, als sehr experimentierfreudig und offen. Da kommt eben wieder diese typische Ingenieureigenschaft zum Tragen, den Dingen immer ganz genau auf den Gund gehen zu wollen. Und Ingenieure neigen dazu, die Ergebnisse aus dem Coaching exakt auszuwerten – ein großer Vorteil für die Nachhaltigkeit.
Petra Grossmann, Foto: OLaf Rohl
Petra Grossmann, Foto: OLaf Rohl
Mehr Infos unter: http://erfolgreiche-ingenieure.de.
Welche Eigenschaften sind wichtig, wenn man als Ingenieur eine Führungsposition einnimmt? Je nachdem, was passiert, wenn ein Ingenieur eine Führungsposition einnimmt. Da muss man wirklich ganz genau hin schauen. Bleiben noch fachliche Aufgaben übrig, zum Beispiel wenn der Ingenieur die Leitung eines kleinen Teams übernimmt? Oder kommt der Ingenieur in eine Position, in der er zum reinen Manager wird? Dann ist es nämlich ganz wichtig, zu verstehen, ob der Ingenieur führen will. Wenn das klar ist, arbeiten wir im Coaching daran, Führungskompetenzen zu entwickeln und die neue Rolle zu reflektieren. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Führung funktioniert. Im Voraus lässt sich nicht pauschal für jede Aufgabe und jeden Typen sagen, welche Eigenschaften wichtig sind. Die Sprache der Ingenieure ist ja nicht ohne Grund so technisch. Was sagen Sie einem Ingenieur, der behauptet, man könne diesen Fachjargon daher nicht vereinfachen? Dem muss ich widersprechen! Wir leben in einer Zeit, in der alles immer schneller und komplexer wird. Da brauchen wir einen Gegenpol. Gerade von einem Ingenieur, der auch präsentieren und führen will erwarte ich, dass er mir komplexe Zusammenhänge in einer einfachen und verständlichen Sprache präsentieren kann ohne dabei zu sehr an Tiefe zu verlieren. Damit wird er immer punkten! Ingenieure sollen heute beides sein, technische Experten und Menschenkenner. Wie oft erleben Sie, dass sich Ingenieure davon überfordert fühlen? Mir begegnen schon häufig Ingenieure, die an ihre Grenzen kommen. Meist nicht fachlich, sondern in der Gestaltung der Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzen oder Geschäftspartnern. Wichtig finde ich, dass das nicht tabuisiert wird. Keiner kann und muss alles alleine lösen. Zum Glück ist es mittlerweile ja sehr positiv konnotiert, sich über das Coaching Unterstützung zu holen. Gibt es einen Coaching-to-Go-Tipp, den Sie Einsteigern mit an die Hand geben können? Was kann man schnell im Alltag für sich tun? Also da fällt mir wirklich jede Menge ein. Das ist das Gute am Coaching: sich hinterher aus einem Repertoire an neuen Möglichkeiten bedienen zu können. Hier einer, den sicherlich viele kennen, aber an den man sich immer mal wieder erinnern muss: Nehmen Sie sich Zeit für alles was Sie tun! Erledigen Sie die Dinge nicht auf die letzte Minute. Und zeigen Sie Präsenz und Interesse an allem, was Sie tun.

Wie findet man einen Coach?

Z.B. www.coach-datenbank.de
Wenn Sie im Mitarbeitergespräch gedanklich schon bei der Nachkalkulation des neuen Auftrags sind, dann können Sie keine Ihrer Aufgaben gut lösen. Wenn Sie sich Zeit für die Dinge und Aufgaben nehmen, haben Sie nämlich als zusätzlichen Effekt noch die Option, noch einmal tief durchatmen zu können, Ihren Stand zu überprüfen und in Situationen schnell herauszu- finden, was gerade wirklich ansteht und entsprechend handeln zu können. Das macht erfolgreiche Ingenieure aus!