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Motivation: Angst oder Liebe?

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Buchtipps

  • Sergio Bambaren: Ein Strand für meine Träume.
    Piper 2012. ISBN 978-3492232296. 8,99 Euro
  • Joachim Bauer: Arbeit: Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht.
    Blessing 2013. ISBN 978-3896674746. 19,99 Euro
  • Chris Brügger, Jiri Scherer: Denkmotor: Nichts ist gefährlicher als eine Idee, wenn es die einzige ist.
    Gabal 2014. ISBN 978-3869365978. 24,90 Euro
  • Alix Faßmann: Arbeit ist nicht unser Leben: Anleitung zur Karriereverweigerung.
    Bastei Lübbe 2014. ISBN 978-3785761045. 12,99 Euro
  • Harry G. Frankfurt: Gründe der Liebe.
    Suhrkamp 2014. ISBN 978-3518297117. 10,00 Euro
  • Julia Friedrichs: Ideale: Auf der Suche nach dem, was zählt.
    Hoffmann und Campe 2011. ISBN 978-3455501872. 19,99 Euro
  • Rainald Goetz: Johann Holtrop. Roman.
    Suhrkamp 2012. ISBN 978-3518422816. 19,95 Euro
  • Rainer Gross: Angst bei der Arbeit – Angst um die Arbeit: Psychische Belastungen im Berufsleben.
    Huber 2014 (Erscheinungstermin Februar 2015). ISBN 978-3456854014. 24,95 Euro
  • Arno Gruen: Dem Leben entfremdet: Warum wir wieder lernen müssen zu empfinden.
    Klett-Cotta 2013. ISBN 978-3608947465. 19,95 Euro
  • Anselm Grün: Versäume nicht dein Leben!
    Vier Türme 2014. ISBN 978-3896809018. 16,90 Euro
  • Berthold Gunster: Ja-aber was, wenn alles klappt? So machen Sie Ihr Problem zur Möglichkeit.
    Campus 2011. ISBN 978-3593393735. 6,13 Euro
  • Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken.
    Pantheon 2014. ISBN 978-3570552155. 16,99 Euro
  • Verena Kast: Vom Sinn der Angst: Wie Ängste sich festsetzen und wie sie sich verwandeln lassen.
    Herder 2014. ISBN 978-3451058394. 8,99 Euro
  • Annelie Keil: Auf brüchigem Boden Land gewinnen: Biografische Antworten auf Krankheit und Krisen.
    Kösel 2014. ISBN 978-3466309078. 17,99 Euro
  • Volker Kitz: Ich will so werden, wie ich bin: Für Selberleber.
    Campus 2011. ISBN 978-3593392189. 19,90 Euro
  • Christian Kreiß: Geplanter Verschleiß: Wie die Industrie uns zu immer mehr und immer schnellerem Konsum antreibt – und wie wir uns dagegen wehren können.
    Europa 2014. ISBN 978-3944305516. 18,99 Euro
  • Demian Lichtenstein: Die Gabe: Entdecke deine Bestimmung und lebe sie.
    Scorpio 2011. ISBN 978-3942166195. 18,95 Euro
  • Royston Maldoom: Tanz um dein Leben: Meine Arbeit, meine Geschichte.
    Fischer 2010. ISBN 978-3100473905. 22,95 Euro
  • Safi Nidiaye: Wieder fühlen lernen: Wie wir uns selbst und die Welt heilen können.
    Heyne 2014. ISBN 978-3453702530. 8,99 Euro
  • Marco Nink: Engagement Index 2001 – 2013: Die neuesten Daten und Erkenntnisse aus 13 Jahren Gallup-Studie.
    Redline 2014. ISBN 978-3868815283. 30,00 Euro
  • Hinnerk Polenski: In der Mitte liegt die Kraft: Mit Zen gelassen bleiben in der Arbeitswelt.
    Kamphausen 2014. ISBN 978-3899017656. 14,95 Euro
  • Christoph Quarch: Das große Ja: Ein philosophischer Wegweiser zum Sinn des Lebens.
    Goldmann 2014. ISBN 978-3442220908. 8,99 Euro
  • Iris Radisch: Camus: Das Ideal der Einfachheit. Eine Biographie.
    Rowohlt 2013. ISBN 978-3498057893. 19,95 Euro
  • Sarah Schill: Anständig leben: Mein Selbstversuch rund um Massenkonsum, Plastikmüll und glückliche Schweine.
    Südwest 2014. ISBN 978-3517089911. 14,99 Euro
  • Hans Christian Schrader, Jürgen Hesse: Was steckt wirklich in mir? Die Potenzialanalyse.
    Stark 2013. ISBN 978-3866684119. 19,95 Euro
  • Paul Verhaeghe: Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft.
    Antje Kunstmann 2013. ISBN 978-3888978692. 19,95 Euro
  • Konstantin Wecker: Die Kunst des Scheiterns: Tausend unmögliche Wege, das Glück zu finden.
    Piper 2009. ISBN 978-3492253192. 9,99 Euro
  • Konstantin Wecker: Mönch und Krieger: Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt.
    Gütersloher 2014. ISBN 978-3579070667. 19,99 Euro
  • Beate Winkler: Es ist etwas in mir, das nach Veränderung ruft: Der Sehnsucht folgen.
    Kösel 2014. ISBN 978-3466310081. 19,99 Euro
  • Natur und Heilen: Die Monatszeitschrift für gesundes Leben. Ausgabe November 2014.
    Schwerpunkt: Wege nach innen: Die eigene Berufung finden – Wege zu einem erfüllten Leben. 4,00 Euro

Ausstellung

Klassiker

  • Martin Buber: Alles wirkliche Leben ist Begegnung: Hundert Worte.
    Neue Stadt 1998. ISBN 978-3879963751. 9,90 Euro
  • Jack Canfield, Mark Victor Hansen: Hühnersuppe für die Seele: Geschichten, die das Herz erwärmen.
    Goldmann 1996. ISBN 978-3442132096. 8,99 Euro
  • Dale Carnegie: Sorge dich nicht, lebe!
    Fischer Scherz 2002. ISBN 978-3502151043. 9,99 Euro
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke: Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder.
    Goldmann 2000. ISBN 978-3442215584. 9,00 Euro
  • Viktor E. Frankl: … trotzdem Ja zum Leben sagen – Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager.
    Kösel 2014. ISBN 978-3466368594. 17,95 Euro
  • Erich Fromm: Die Kunst des Liebens.
    dtv 2014. ISBN 978-3423361026. 7,90 Euro
  • Erich Fromm: Haben oder Sein.
    dtv 2014. ISBN 978-3423342346. 7,90 Euro
  • Khalil Gibran: Der Prophet.
    dtv 2003. ISBN 978-3423340670. 5,00 Euro
  • Werner Tiki Küstenmacher, Lothar J. Seiwert: simplify your life: Einfacher und glücklicher leben.
    Campus 2004. ISBN 978-3593374413. 19,90 Euro
  • Thich Nhat Hanh: Liebe heißt, mit wachem Herzen leben: Der Weg zu sich selbst und zu anderen.
    Herder 2013. ISBN 978-3451061653. 8,99 Euro
  • Nossrat Peseschkian: Wenn du willst, was du noch nie gehabt hast, dann tu, was du noch nie getan hast: Geschichten und Lebensweisheiten.
    Herder 2002. ISBN 978-3451052019. 7,90 Euro
  • Franz Simon: Angst, Wut & Schmerz. Eine Expedition zu den verflixten Gründen.
    Körner, Fellbach 1997. ISBN 978-3922028178. 12,50 Euro

Internet-Tipps

DVD-Tipps

  • Demian Lichtenstein: Die Gabe – Warum wir hier sind.
    Scorpio 2010. Länge: 110 Minuten. 24,95 Euro
  • Patrick Takaya Solomon: Finde Dich.
    Scorpio 2013. Länge: 77 Minuten. 15,99 Euro

Interview mit Katrin Bauerfeind

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Im Ländle geboren, in die Welt hinausgezogen – S-taff stellt in der SCHWÄBISCH HALL OF FAME Menschen aus Schwaben vor, die weit über die schwäbischen Grenzen hinaus erfolgreich sind. Interview: Franziska Immel-Andrä

Zur Person

Schwäbische Wurzeln: Katrin Bauerfeind wurde am 21. Juli 1982 in Aalen geboren, wo sie aufwuchs (auf 1,76 m) und ihr Abitur machte.
Auszug in die Welt: Von 2003 bis 2007 studierte Bauerfeind Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, lernte Hochdeutsch und avancierte zur Moderatorin der Web-TV-Sendung Ehrensenf; ausgezeichnet mit Grimme Online Award und Lead Award. Seitdem ist sie vielfältig tätig, moderierte vertretungsweise das Trendmagazin Polylux in der ARD, gab die Sidekickerin für Harald Schmidt und schauspielert in TV- und Kinofilmen. Derzeit dreht sie die zweite Staffel ihrer 3sat-Sendung „Bauerfeind assistiert“ und ist auf Lesetour mit ihrem ersten Buch.

Frau Bauerfeind, Sie sind in Aalen geboren und leben jetzt in Köln. Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie in Ihre schwäbische Heimat zurückkommen?
Auf die noch warmen Brezeln vom Bäcker „Eymann“, die besten Brezeln der Welt, und auf Linsen und Spätzle von Oma.

Am 6. März ist Ihr Buch „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag: Geschichten vom schönen Scheitern“ erschienen. Scheitern die Schwaben eigentlich anders als die Rheinländer?
Wahrscheinlich betrifft es eher die Deutschen im Allgemeinen. Laut einer Umfrage liegen wir auf dem vorletzten Platz, was die Toleranz von Fehlern angeht, im Vergleich mit 61 anderen Ländern. Der Optimierungswahn hat ja ordentlich zugeschlagen, ich schreibe an gegen das „immer dünner, besser, smarter“. Wie beim iPhone erwartet offenbar jeder, dass jetzt auch bei den Menschen die nächste Generation in allen Bereichen besser ist als die davor. Aber selbst Thomas Alva Edison musste 9000 Glühdrähte ausprobieren, bis es Licht wurde. Scheitern gehört dazu und deshalb ist mein Motto: Heiter weiter oder wie der Rheinländer sagt: Et kütt wie et kütt ond et hätt noch emmer jot jejange.

Und wodurch zeichnet sich Ihre Art zu scheitern aus? Hat sie etwas Schwäbisches?
Ich scheitere ja vorwiegend auf niedrigem Niveau. Am Pünktlich sein, Nichtrauchen, Sport machen. Mein Sport ist eher das Scheitern an sich. Gäbe es das als olympische Disziplin, eine Art moderner Scheiter-Zehn-Kampf, dann wäre ich darin mindestens so gut wie Usain Bolt im Sprinten. Ich würde ständig Gold holen. Und das nicht nur, weil ich Schwäbin bin. Ich denke, ich würde mich, unabhängig von meiner Herkunft, im internationalen Vergleich ganz gut schlagen.

Das fünfte Kapitel Ihres Buches heißt: Dialekt der Aufklärung oder Ich in New York (zwischen Stuttgart und Ulm). Was geben Sie den Schwaben in diesem Kapitel mit?
Das ist eine Liebeserklärung an meine Heimat, zumindest wenn man zwischen den Zeilen liest. Heimat ist ja das wohlig Vertraute, weil sich dort bestenfalls nie etwas ändert und gleichzeitig macht einen genau das wahnsinnig. Jeder kennt wahrscheinlich die Phase im Leben, in der man nicht so werden will wie die Eltern, nur um dann früher oder später festzustellen, dass man in einer fremden Stadt genauso aufgeregt Auto fährt wie Mutti. Ich wollte früher auch immer die Kehrwoche, den superschick angelegten Vorgarten und den Hochdruckreiniger, der in keinem guten Haushalt fehlen darf, hinter mir lassen und stehe jetzt natürlich total auf diese Ordnung, Struktur und Sauberkeit. Im Herzen bin ich Aalen, deswegen ist das Kapitel auch eine versteckte Liebeserklärung. Man guckt eben immer aus seinem Kinderzimmer in die Welt.

Außerdem sagen Sie in Ihrem Buch: „Der Ehrgeiz hat in Aalen noch keine Filialen eröffnet.“ Ist es demnach für Menschen, die Karriere machen wollen, hinderlich oder wünschenswert, in Aalen zu leben?
Man kann dort ein sehr unbeschwertes Leben führen, was sensationell ist. Ich hatte immer das Gefühl, dass das Leben hier noch in Ordnung ist, was man schon daran merkt, dass ich fast 13 war, bis ich festgestellt habe, dass um unser Land, Baden-Württemberg, noch ein anderes Land ist, nämlich Deutschland. Auf der anderen Seite gibt es, wie in jeder anderen Kleinstadt, bestimmte Dinge einfach nicht. Man kann in Aalen keine Fernsehmoderatorin werden.

Am Erscheinungstag haben Sie bei Facebook gepostet: „Der ultimative Karrieretipp: Hochscheitern!“ Jetzt mal ganz ehrlich, was raten Sie jungen Berufseinsteigern, wenn es mal nicht gut läuft im Job?
Ganz ehrlich, genau das: Hochscheitern! Scheitern ist im ersten Moment immer schmerzhaft und fühlt sich an wie das Gegenteil von Erfolg. Ich glaube, es ist der Weg zum Erfolg, wenn man wirklich etwas will und daran glaubt es erreichen zu können. Aus Fehlern lernt man, man entwickelt sich weiter und oft genug sind sie im Nachhinein wichtig und richtig gewesen. Ich rate allen jungen Menschen keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Mutig rein und wenn´s schief geht, dann eben heiter weiter!

In verschiedensten TV-Sendungen und auf Veranstaltungen wie den Berliner Filmfestspielen moderieren Sie live, Sie sind regelmäßig zu Gast in Talk-Shows – haben Sie Lampenfieber? Wie gehen Sie damit um?
Nein, Lampenfieber habe ich nicht mehr wirklich. Früher, als Fernsehen und Bühne neu für mich waren, hatte ich Lampenfieber. Vor meinem ersten Fernsehauftritt, bei „tv total“ war ich sehr aufgeregt. Ständig stand jemand von der Show neben mir und sagte: „Noch drei Minuten…noch zwei Minuten…noch 15 Sekunden“, sehr zackig und leicht panisch. Es klang so, als wäre es der Countdown für den Weltuntergang, mein persönlicher Weltuntergang. Aber man lernt damit umzugehen und heute ist es kein Lampenfieber mehr, sondern einfach eine positive Spannung, die es braucht, um konzentriert und auf den Punkt da zu sein.

In Ihren Sendungen „Bauerfeind“ und „Bauerfeind assistiert…“ haben Sie viele interessante Persönlichkeiten interviewt. Wer hat Sie am meisten beeindruckt? Warum?
Michael Gorbatschow war toll. Ich hab ihm zum Einstieg unseres Gesprächs gestanden, dass ich Geschichte-Leistungskurs hatte und das Abitur quasi nur aus Fragen zu ihm bestand, ich aber nur neun Punkte hatte, was mir zum ersten Mal echt unangenehm war, als ich so vor ihm stand. Und er: Sehen Sie, Mädchen, da sag noch mal einer, dass man das was man in der Schule lernt später nicht braucht. Ziemlich spannend war auch das Interview mit Noel Gallagher in der Garderobe von Liam Gallagher von Oasis. Die beiden haben ja ein eher schwieriges Verhältnis. Auf die Frage, ob es denn gar nichts gebe, was er an seinem Bruder mag, antwortete Noel: „Doch, seine Haare sind manchmal ganz gut.“ Und alle zwei Minuten klopfte ein anderer Manager und sagte: Wenn der Liam euch hier sieht, gibt´s auf die Fresse. Herrlich!

Auf der Verlagswebsite steht über Sie als Autorin: „Katrin Bauerfeind, geboren in Aalen, Sternzeichen Schwäbin…“ Für welche Eigenschaften steht dieses Sternzeichen denn?
Für eine gewisse Ordnung. Ich bin dagegen, dass man die Hauswände anderer Leute anmalt oder deren Fahrräder klaut, was in Köln in etwa so selbstverständlich ist wie Einkaufen zu gehen.

In Aalen hatten die Römer ihr größtes Reiterkastell nördlich der Alpen und auch die Ursprünge Ihres jetzigen Wohnortes Köln gehen auf die Römer zurück. Angenommen Sie wären eine wohlhabende Römerin – welches Motiv wäre auf dem Fußbodenmosaik in der Eingangshalle Ihrer Villa dargestellt?
Ich denke ein Hochdruckreiniger, der mich daran erinnert, dass ich dringend mal wieder sauber machen sollte.

Aus S-taff 2.2014 – www.s-taff.com

Ausstellung über das „Entscheiden“

Die Ausstellung „Entscheiden“ ist ab dem 10. Oktober 2014 in Bremen erstmals in Deutschland zu erleben.

Die interaktive Ausstellung will das Leben als Supermarkt der Möglichkeiten zeigen, in dem jeder einzelne immer wieder vor der Qual der Wahl steht. Unter anderem

  • berichten Jugendliche über ihre erste Berufswahl,
  • debattieren Bürger über ihren politischen Entscheidungsspielraum,
  • erzählen Paare, was sie in unverbindlichen Zeiten zusammenhält,
  • berichten prominente Entscheidungsträger wie der Schiedsrichter Urs Meier und der Chefredakteur Giovanni di Lorenzo über ihren persönlichen Umgang mit Risiko, Intuition und Fehlentscheidungen.

karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2014 – Wirtschaftsprüfer und Steuerberater werden

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Cover karriereführer wirtschaftswissenschaften 2.2014

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater – Karriere im Herzen der Unternehmen

Gespür. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater dringen bis in das Herz der Unternehmen ihrer Mandanten vor. Ihre Aufgabe: Das Unternehmen mit all seinen Abläufen zu verstehen und auch hinter die Zahlen zu blicken. Dabei kommt es darauf an, exzellente Fachkenntnisse mit detektivischem Spürsinn zu verbinden.

Wahlverwandtschaften: Verbindungen fürs Leben

Die Gründerin und Geschäftsführerin der Markenberatung Logibrand sowie Gründerin und Erste Vorsitzende des Vereins Wahlverwandtschaften im Gespräch. Von Kerstin Neurohr.

Zur Person

Dr. Christine Wichert, Foto: Studio 22 - Lustenau, A.
Dr. Christine Wichert, Foto: Studio 22 – Lustenau, A.

Christine Wichert wurde am 15. Oktober 1964 in Freiburg i.Br. geboren. Ihren Schulabschluss machte sie 1983 in Darmstadt, 1991 folgt der Abschluss des Promotionsstudiums in Ökonometrie über multivariate Verfahren mit „magna cum laude“. Ihre berufliche Laufbahn beginnt sie bei der Boston Consulting Group, später arbeitet sie unter anderem bei BMW, bei Airbus in Toulouse und bis heute als Gründerin und Geschäftsführerin der Firma Logibrand. Zu ihren Interessen zählen Individualreisen, aktiver Berg- und Wassersport in vielen Variationen, Essen, Lesen und Schreiben. Unter anderem sind zwei Bücher veröffentlicht: „Die Logik der Marke“ und gemeinsam mit Michael Meier: „Erfolgsgeheimnisse des Marketingmanagers“.

Mit Mitte dreißig hat Christine Wichert bereits eine beachtliche Karriere hingelegt: BWL-Studium in Frankfurt und den USA, Promotion in Ökonometrie. Anschließend Einstieg bei Boston Consulting, wo sie schnell befördert wird und in Seoul/Korea weitere Auslandserfahrung sammeln kann. Dann wechselt sie zu BMW, wo sie als Abteilungsleiterin für Internationale Markt- und Trendforschung Verantwortung für sechs Marken trägt und ein zweistelliges Millionenbudget verantwortet. Allerdings muss Christine Wichert in dieser Zeit gleich mehrere Schicksalsschläge verkraften: Zuerst stirbt ihre Halbschwester an Epilepsie, dann erleidet ihr Vater einen tödlichen Segelunfall, und wenige Jahre später verliert sie ihre Mutter, die an Lungenkrebs erkrankt war. Weitere Verwandte hat sie nicht.

2001 macht Christine Wichert eine Reise nach China – und dort kommt das Schicksal wieder ins Spiel, diesmal im positiven Sinne: Die damals 36-Jährige lernt zwei ältere Damen aus Deutschland kennen, die ebenfalls auf Reisen sind. Ada und Ilse heißen sie, sind beide 71 Jahre alt, könnten also ihre Mütter sein. Aus der Reisebekanntschaft wird schnell eine enge Freundschaft. Zurück in Deutschland sehen die drei sich weiterhin, der Kontakt wird intensiver, geht über eine Freundschaft hinaus – ein Mutter-Tochter-Verhältnis entwickelt sich. „Das war für mich ein riesiges, unverhofftes Glück“, sagt Christine Wichert. „Bei Ada und Ilse habe ich Geborgenheit gefunden, Akzeptanz erfahren und mich tatsächlich bedingungslos geliebt gefühlt.“

Diese Erfahrung lässt bei Christine Wichert die Idee entstehen, dem Zufall nachzuhelfen und es auch anderen Menschen zu ermöglichen, „Wahlverwandtschaften“ zu finden. „Ich war schon eine Weile auf der Suche nach einem sinnvollen Ehrenamt, ich wollte mehr tun, als Geld an eine Organisation zu überweisen“, erinnert sie sich. 2005 krempelt die Unternehmensberaterin die Ärmel hoch und ruft die Organisation Wahlverwandtschaften ins Leben, die 2009 als gemeinnütziger Verein anerkannt wird: Männer und Frauen aller Altersgruppen können sich in einer Online-Community registrieren, um andere kennenzulernen. Außerdem gibt es lokale Veranstaltungen, bei denen Interessenten Kontakte knüpfen können – bisher in sieben Städten, von Stuttgart bis Hamburg. Manche Menschen, die Wahlverwandte suchen, sind einsam, andere haben viele Kontakte, sehnen sich aber nach engeren Bindungen – eben so, wie es sie in Familien häufig gibt. Wahlverwandtschaften gehen oft weit über Freundschaften hinaus: Sie sind verbindlich, auf Dauer angelegt, und sie sind vielseitig. Während viele Freundschaften auf bestimmte Lebensbereiche beschränkt sind – mit einem Kumpel geht man zum Sport, mit einem anderen auf Partys – sind Wahlverwandtschaften umfassender.

„Am häufigsten melden sich Frauen an, die eine Schwester suchen“, weiß die Vereinsgründerin zu berichten. Sie kennt aber auch ein Vater-Tochter-Duo, das sich gefunden hat – ein großes Glück für den Mann, dessen leibliche Tochter jung gestorben ist. Und eine junge Frau ist ihr in Erinnerung geblieben, die Kontakt zu ihr aufnahm, nachdem sie einen Fernsehbericht über Wahlverwandtschaften gesehen hatte: Eine ältere Frau war ihr in dem Beitrag als besonders sympathisch aufgefallen. Christine Wichert vermittelte den Kontakt, und daraus ist eine Mutter-Tochter-Wahlverwandtschaft gewachsen. „Wie viele solcher Verbindungen mittlerweile zustande gekommen sind, weiß ich gar nicht“, erklärt Christine Wichert. „Manchmal bekomme ich Briefe, in denen Leute sich bedanken, weil sie über den Verein Kontakt zu Wahlverwandten gefunden haben, aber die Dunkelziffer ist hoch – da haben sich schon viele Kontakte entwickelt, von denen ich nichts weiß.“

Heute, vierzehn Jahre nach ihrer ersten Begegnung in China, sind die Bande zwischen Christine Wichert und ihren Wahlmüttern weiterhin fest und das Vertrauen groß. „Meine Mütter sind jetzt beide Mitte achtzig, und mir ist es wichtig, für sie da zu sein und Verantwortung zu übernehmen, auch wenn zum Beispiel eine krank ist“, sagt Christine Wichert. „Und der Verein ist für mich wie ein Kind“, ergänzt sie. „Ich freue mich, ihn wachsen zu sehen, die Arbeit erfüllt mich, und ich habe das Gefühl, etwas Gutes zu tun.“ Für ihr Engagement wurde Christine Wichert mit dem Preis „Goldene Bild der Frau 2014“ ausgezeichnet.

Weitere Infos:

www.wahlverwandtschaften.org
Wahlverwandtschaften e.V. bei Facebook

Hello London! Hallo London!

Trafalgar Square, das Westend, die Queen – London ist eine pulsierende Metropole und zählt zu den wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt. Für viele Wirtschaftswissenschaftler steht die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs auf der Wunschliste für den Arbeitsplatz ganz oben – Steffen Knieling hat es dorthin geschafft. Aufgezeichnet von Theresa Hupp.

Steffen Knieling, Foto: Frank Mari
Steffen Knieling, Foto: Frank Mari

Steffen Knieling, 33 Jahre, arbeitet im Department Global Financial Solutions bei GE Capital in London. Er studierte Wirtschaftsinformatik in Berlin und erwarb seinen MBA an der EBS-Universität in Oestrich-Winkel sowie an der Tsinghua Universität in Peking.

Im Sommer 2012 begann ich in Frankfurt am Main bei GE (General Electric). Hier durchlaufe ich das zweijährige Experienced Commercial Leadership Program (ECLP), das mich im Februar 2013 nach London geführt hat. Zunächst war ich in der Abteilung Healthcare Financial Solutions tätig, in der wir Finanzierungspläne für Einrichtungen des Gesundheitswesens, zum Beispiel Krankenhäuser, erstellen. Ich war vor allem damit betraut, neue Beziehungen aufzubauen und Kunden neue Finanzierungskonzepte zu unterbreiten. Dann bin ich in die Abteilung Global Financial Solutions gewechselt, dort arbeite ich in der Geschäftsentwicklung und im Vertrieb. Diesen relativ neuen Bereich baue ich mit meinen Kollegen derzeit auf und aus. Zunächst schaffen wir neue Beziehungen zu Großkonzernen und erarbeiten dann strukturierte Finanzierungslösungen. Das geschieht über sogenannte Cross-Border-Deals, grenzüberschreitende Handelsabkommen, bei denen also mehrere Länder involviert sind, oft sogar über unterschiedliche Kontinente hinweg.

London bietet sich für diese Abteilung sehr an, weil es mit das wichtigste Zentrum Europas im Finanzbereich ist. Die Stadt ist sehr international, und man trifft gerade in meinem Bereich Konzernvertreter aus aller Welt. Da sich die Abteilung noch im Aufbau befindet, ist derzeit speziell der sogenannte „Roll Out“ wichtig, in dem wir unsere Fähigkeiten sowohl intern als auch extern bekanntmachen und neue Partnerschaften und Beziehungen weiterentwickeln. Natürlich wird aber auch nicht alles in London entschieden. Sobald erste Kontakte geschaffen sind, geht es oft für weitere Verhandlungen in andere Länder, meist zum Stammsitz des Kunden. Dementsprechend nutze ich die verschiedenen Flughäfen der britischen Hauptstadt auch recht häufig.

Neben meinem Studium der Wirtschaftsinformatik und dem Vollzeit-MBA brauche ich für meine Tätigkeit vor allem Soft Skills. Es ist extrem wichtig, sowohl unternehmensintern als auch -extern politisch geschickt zu agieren, da wir uns in einer ständigen Konkurrenzsituation mit Wettbewerbern befinden. Zudem muss man kommunikationsstark und ein guter Netzwerker sein sowie schnell reagieren können.

Durch die Branche, in der ich arbeite, bekomme ich vor allem die Internationalität Londons zu spüren – und das ausnehmend positiv: Das Arbeitsumfeld ist geprägt von der intensiven Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Nationen. Ich arbeite zwar auch mit Briten zusammen, aber grundsätzlich kommen meine Kollegen aus aller Welt unter dem amerikanischen Dach von GE zusammen. Das führt zu einem sehr offenen, dynamischen und lockeren Arbeitsumfeld. London ist mit über acht Millionen Einwohnern eine pulsierende Metropole, und es ist immer und überall etwas los. Ein Event jagt das nächste, es gibt ein vielfältiges und erstklassiges kulturelles Angebot. Hier muss man überall reservieren, und wenn man nicht Schlange stehen will, sollte man nur auf Events mit persönlicher Einladung gehen. London bleibt spannend: Durch seine interkulturelle Prägung begegnen mir ständig neue Facetten, in der Arbeit ebenso wie im privaten Umfeld, und ich bleibe so ständig in Bewegung. Bei aller Hektik und Geschäftigkeit ist die Stadt sehr aufgeschlossen und wohlwollend. Niemand muss sich hier fremd fühlen, die Atmosphäre, die die Stadt ausstrahlt, ist freundlich und sicher.

Eine Herausforderung ist es, eine Wohnung in London zu finden. Ich habe das Glück, dass mein Arbeitgeber mich hier sehr unterstützt hat. So wohne ich jetzt in Kensington, direkt um die Ecke befindet sich der wunderschöne Hyde Park, in dem ich regelmäßig joggen gehe. Im Sommer finden hier auch größere Konzerte statt. Ein weiteres Highlight Londons ist die internationale Küche und die daraus resultierende Fusionsküche. Hier findet man alles, was man will – und das für jeden Geldbeutel. Besonders gern gehe ich in der Berkeley Street asiatisch essen oder genehmige mir im Ritz Carlton den besten Burger der Stadt. Und auch für Feierabend-Drinks gibt es natürlich ein riesiges Angebot. Meist treffe ich mich mit Freunden und Arbeitskollegen in einer der vielen schönen Bars in Chelsea.

Im Sommer dieses Jahres werde ich das Experienced Commercial Leadership Program abschließen, und oft ist es so, dass die letzte Station im Programm direkt in die feste „Post-Graduate“-Rolle übergeht. In meinem Fall kann das deswegen anders ausfallen, weil meine Tätigkeit nicht an einen Ort gebunden ist. Während die Aufgaben also gleich bleiben, ist der Standort flexibel. Es kann in London weitergehen, aber auch Hongkong ist möglich. Der Job fordert diesbezüglich viel ein – an Zeit und Flexibilität. Da mir die Tätigkeit aber trotz des hohen Pensums viel Spaß macht und ich die Arbeit in anderen Ländern und Märkten genieße, kann ich mich in meiner Position perfekt beruflich und privat weiterentwickeln.

China

Landesinformationen:
Größe: 243.820 qkm
Einwohner: 63,8 Mio.
Hauptstadt: London (circa 8,2 Mio. Einwohner)
Klima: Durchschnittstemperatur London: Januar 6° C/Juli: 22° C
Landessprache: Englisch

Währung:
Pfund Sterling
1 Euro = 0,7974 GBP (Stand: 11.8.2014)

Flugdauer:
Frankfurt Main – London: 1 Stunde 45 Minuten
Kosten: ab ca. 70 Euro
Essen:
Die Briten mögen deftige Hausmannskost. Traditionelle Gerichte wie Fish & Chips oder Shepherds Pie bekommt man in den zahlreichen Pubs für vergleichsweise wenig Geld. Ein Hauptgericht erhält man meist für unter 10 Pfund, ein Bier kostet im Schnitt 3 bis 4 Pfund. London zeichnet sich außerdem durch seine kulinarische Vielfalt aus und verfügt über eine facettenreiche und renommierte internationale Restaurant-Szene.

Wohnen:
London zählt zu den teuersten Städten der Welt, die Mieten sind entsprechend hoch. Achtung: Mietpreise werden in der Regel pro Woche berechnet und angegeben. Für Studenten gibt es günstigere Alternativen:
www.student-housesharing.com
https://ish.org.uk/

Balance macht zufrieden

Es sind nicht die Gehälter und Aufstiegschancen allein, die dafür sorgen, dass sich Mitarbeiter in einem Unternehmen wohlfühlen. Besonders die junge Generation bringt den Anspruch mit, Arbeit und Leben so in Einklang zu bringen, das sich beides befruchtet. Die Unternehmen haben das erkannt und bieten heute eine Vielzahl von Maßnahmen. Von André Boße

Der Begriff Work-Life-Balance ist sowohl schwer in Mode als auch schwer in der Kritik. Fast jedes Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern Maßnahmen zur Work-Life-Balance. Auf der anderen Seite sagen Kritiker, es sei sinnlos, die Arbeit vom Leben zu entkoppeln. Worum also geht es bei der Work-Life-Balance eigentlich? Eine, die es wissen muss, ist Dagmar Terbeznik, Beraterin zu dem Thema aus Berlin. Wenn sie den Begriff erklären möchte, schreibt sie vier Wörter auf einen Zettel: Leistung, Kontakt, Körper und Sinn. „Für jeden dieser Bereiche kann ich in einem Sterndiagramm eintragen, wie zufrieden ich bin. Wenn ich die Punkte anschließend verbinde, ist schnell ersichtlich, wie ausgewogen das System ist und wo Handlungsbedarf besteht.“ Eine zweite Methode, die sie häufig mit ihren Klienten durchführt, ist der „Energie-Check“, bei dem sie im Gespräch untersucht, welche Aktivitäten in welchem Umfang Energie zuführen und welche Energie verbrauchen. „Es ist für viele schon ein Aha-Erlebnis zu erkennen, dass es Aktivitäten gibt, die Energie spenden, und andere, die Energie verbrauchen.“ Dadurch lässt sich schnell erkennen, was die Balance gefährdet.

Sterndiagramme zum persönlichen Wohlbefinden oder individuelle „Energie-Checks“ – bis vor Kurzem waren das Methoden, die einen Arbeitgeber eher wenig interessierten. Wer bei seinen Eltern und Großeltern nachfragt, wird oft erfahren, dass früher die Arbeit und das Privatleben tatsächlich strikt getrennt waren: Die beiden Sphären berührten sich kaum. Das hat sich heute stark verändert. Ein Unternehmen, das es mit seinen Angeboten zur Work-Life-Balance nicht ernst nimmt, steht vor einem Problem. Eine weltweite Untersuchung der Personalberatung Hay Group hat ergeben: Ein Viertel der Mitarbeiter, die bei einem Unternehmen tätig sind, das sich wenig um eine gute Work-Life-Balance der Belegschaft bemüht, hat die Absicht, seinen Arbeitgeber in den kommenden zwei Jahren zu verlassen. Die Mitarbeiter wollen also, dass sich ihr Unternehmen engagiert, wobei es aus ihrer Sicht einiges nachzubessern gibt: Laut Hay-Group-Studie empfinden knapp 40 Prozent der Mitarbeiter ihre persönliche Work-Life-Balance als unbefriedigend – wobei mehr als jeder Zweite von seinem Arbeitgeber zu wenig Unterstützung verspürt, um eine positive Änderung zu erwirken.

Buchtipp


Thomas Vašek:
Work-Life-Bullshit. Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt.
Riemann 2013.
ISBN 978-3570501535.
16,99 Euro

Zahlen wie diese belegen: Work-Life-Balance ist das Top-Personalthema dieser Tage. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat die sogenannte Generation Y, die heute in die Unternehmen einsteigt oder bereits auf dem Weg ist, dort Führungspositionen einzunehmen. Was die jungen Menschen dieser Generation kennzeichnet: Sie haben als Teenager erlebt, wie Internet und Handys die Kommunikation revolutionierten. Sie haben von Beginn an mitbekommen, wie sich durch diese Technik das Leben verändert, im Privaten wie im Beruflichen, positiv wie negativ. Zudem wurden sie eben noch in eine Welt hineingeboren, in der sich das Leben der Arbeit unterordnete, wie die Work-Life-Balance-Beraterin Dagmar Terbeznik sagt. „In dieser Welt ging es mehr ums Äußere als ums Innere. Mehr um Konkurrenz als um Kooperation. Mehr um Status als um Inhalt. Mehr um Individualität als um Kollektivität.“

Nun möchten selbstbewusste Vertreter der Generation Y diese Aspekte umdrehen – und zwar auch, weil sie erkennen, dass eine zu große Belastung häufig zu seelischen Erkrankungen führt. Jedoch darf man ein Problem mit der Work-Life-Balance nicht mit einer psychischen Erkrankung gleichsetzen. „Bei einer Work-Life-Balance-Problematik kommt es zu einer Unzufriedenheit, weil die Lebensbereiche nicht in der notwendigen Balance sind“, definiert Dagmar Terbeznik. „Das kann zu Stress und damit auch zu einer Krise führen, muss es aber nicht.“ Wenn also ein Einsteiger früh spürt, dass die Bereiche Arbeit und Privatleben nicht in Balance stehen, erkennt er damit einen möglichen Ursprung einer späteren Krise.

Wer sich um die eigene Balance kümmert, betreibt damit eine Art Vorsorge, um nicht früh schlappzumachen oder sogar auszubrennen. Daher ist das Thema Work-Life-Balance gerade für junge Menschen so wichtig: Wer früh an der Balance arbeitet, schützt sich selber vor der Krise, und die Arbeit macht deutlich mehr Spaß.

Perfekter Tag in Balance

Wie sieht ein perfekter Tag aus, an dem man trotz vieler Herausforderungen die Familie, das Freizeitvergnügen und nicht zuletzt seine eigene Produktivität so managt, dass man am Abend mit innerer Balance einschläft? Auf einer TED-Konferenz hat der australische Work-Life-Balance-Experte Nigel Marsh einen sehr inspirierenden Kurzvortrag zu dem Thema gehalten und zur Eigenverantwortlichkeit gemahnt, denn: Das Thema Gleichgewicht ist viel zu wichtig, um es alleine dem Arbeitgeber zu überlassen.
www.ted.com/talks/nigel_marsh_how_to_make_work_life_balance_work

Study-Life-Beratung

Für Studierende kurz vor den Prüfungen oder Einsteiger mit Bachelor, die nun ein berufsbegleitendes Masterstudium beginnen, steht vor allem eine ausgeglichene Study-Life-Balance im Fokus. An vielen Hochschulen gibt es heute Kontaktstellen, die zu dem Thema beraten und konkrete Hilfe anbieten. Zudem bieten viele Unis und Fachhochschulen Seminare für Studenten an. Auf der Homepage der Krankenkasse AOK gibt es zudem einen Balance-Test sowie Anti-Stress-Tipps.
www.aok-on.de/studierende/stimmt-ihre-study-life-balance

Heldenhaft ins Berufsleben

Das Hochschulzeugnis ist in der Tasche, doch wie werde ich der Held meines eigenen Berufslebens? Wie starte ich am besten durch? Motivationspsychologe Dr. Marc Stollreiter erklärt in seinem Gastbeitrag, warum es wichtig ist, seine Ziele im Blick zu behalten und weshalb nichts im Berufsleben bloßer „Zeitvertreib“ sein darf.

Über den Autor

Dr. Marc Stollreiter, Foto: Marcus Oberländer
Dr. Marc Stollreiter, Foto: Marcus Oberländer

Motivationspsychologe Dr. Marc Stollreiter studierte in Wien und bildet heute in der Stollreiter Academy Coaches und Mentaltrainer aus. Außerdem wirkt er erfolgreich als Trainer, Buchautor, Musiker und Familienmensch.

Was bedeutet es, heldenhaft ins Berufsleben zu starten? Es bedeutet, dass Sie nicht bloß nach irgendeinem „Job“ suchen, sondern nach einem Beruf, in dem Sie sich als Persönlichkeit maximal entfalten können. Sie wollen keinen „Brötchengeber“, der Ihnen hilft zu überleben, sondern Sie suchen nach einem Umfeld, in dem Sie Ihre Lebensaufgabe erfüllen können.

Wenn Sie intelligent sind, machen Sie Ihre Leidenschaft zum Beruf: Sie halten sich an genau das, was Sie wirklich interessiert. Denn nur dann werden Sie bereit sein, heldenhaft die viel gerühmte Extrameile zu laufen. Diese Extrameile, jeden Tag gerannt – aus Eigenmotivation und Freude – lässt Sie die Konkurrenz meilenweit abhängen.

Nichts in Ihrem Berufsleben darf bloßer Zeitvertreib sein. Übergangslösungen sind in Ordnung, doch nur solange Sie Ihre Lebensziele im Auge behalten. Das A und O besteht darin, dass Sie kontinuierlich wachsen, dass Sie stets neugierig sind, bereit, alles, was Sie im Studium (oder Selbststudium) je gelernt haben, zu hinterfragen und auf eine neue Stufe der Erkenntnis zu heben.

Je neugieriger Sie durchs Leben gehen, desto charismatischer werden Sie – man sieht Ihnen Ihren offenen, aufgeschlossenen Geist förmlich an. Dadurch wiederum werden Arbeitgeber und Kunden auf Sie aufmerksam. Sie stechen ganz einfach aus der Masse heraus.

Betrachten Sie ab sofort alles, was Sie jemals getan haben, tun und tun werden, als Teil Ihrer Karriere, als Teil Ihrer Heldenreise:

  • Falls Sie Kinder bekommen: Wunderbar, Sie lernen mehr über Menschenführung und nachhaltiges Wachstum als in jedem Postgraduate-Studium über Personal- und Organisationsentwicklung.
  • Falls Sie leidenschaftlich einen Sport betreiben: Erkennen Sie die Prinzipien, die Erfolg von Misserfolg trennen. Ihre Erkenntnisse können Sie auf alle anderen Lebensbereiche übertragen.
  • Falls Sie nach dem Studium längere Zeit keinen Job finden sollten: Nutzen Sie selbst diese Situation für sich, indem Sie die Kunst der Selbstmotivation unter schwierigsten Umständen erlernen.

Für Sie als Held Ihres Lebensfilms ist keine Erfahrung je umsonst! Sie wachsen mit den Rückschlägen. Ich weiß, ich weiß: Die eigentliche Herausforderung für viele Berufseinsteiger besteht darin, eine gewisse Durststrecke zu überbrücken, denn wahrscheinlich…

  • hat man auch Sie in Schule und Studium nur sehr selten gefragt „Was wollen Sie eigentlich wirklich?“ Und nun müssen Sie es von der Pike auf neu erlernen.
  • sind auch Sie geprägt von „vermeintlichen Expertenansichten“ über Karriere- und Marktchancen.
  • haben Sie Ihre Energie jahrelang vernachlässigt und müssen jetzt erst lernen, sich nicht hängen zu lassen, sondern konsequent Ihren inneren Power-Knopf einzuschalten.

Buchtipp

Marc Stollreiter:
Act Big! Das oscarverdächtige Programm für mehr Glück und Erfolg.
Campus Verlag 2014.
ISBN 978-3593399287.
19,99 Euro.

Heldenhaft durchstarten können Sie nicht in einem Job, der Sie nicht inspiriert und fasziniert. Meine Erfahrung ist, dass ein Beruf, der meine Berufung darstellt, das Beste in mir zu Tage fördert. Jeder braucht etwas, wofür es sich lohnt, über sich selbst hinauszuwachsen. Heldenhaft in die Arbeitswelt durchstarten bedeutet also, dass Sie dafür sorgen, täglich mehr Energie zur Verfügung zu haben. Dies geschieht, indem Sie Ihre Lebensträume verwirklichen. Der Lohn? Wenn Sie Ihre Lebensgeister dauerhaft wecken, dann ist für Sie weder Kundenbetreuung noch Mitarbeiterführung noch Kindererziehung anstrengend.

Heuern Sie nirgendwo an, wo man von Ihnen erwartet, sich einfach unterzuordnen oder Ihr kreatives, selbstständiges Denken aufzugeben. Der Preis ist zu hoch. Sie brauchen später Jahre, um Ihre psychischen Kräfte wieder zu mobilisieren. Drehen Sie den Spieß um, und überlegen Sie sich, wen es alles gibt, der sich glücklich schätzen wird, SIE als Mitarbeiter gewinnen zu können. Betrachten Sie sich keinesfalls als Bittsteller. Betrachten Sie sich nicht nur als die Person, die Sie heute sind. Machen Sie sich jenseits Ihrer derzeitigen Qualifikation bewusst, was alles in Ihnen steckt und wer Sie mit entsprechender Berufserfahrung sein werden. Als diese Person bewerben Sie sich.

Oder Sie bewerben sich bei sich selbst: Haben Sie schon einmal eine Selbstständigkeit in Betracht gezogen? Vielleicht haben Sie nicht den Mut, augenblicklich Ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Doch auch als mittelfristige Perspektive dient Ihnen die Selbstständigkeit: Ihnen ist bewusst, dass Sie alles, was Sie an Ihrem Arbeitsplatz lernen, einmal selbst gebrauchen könnten. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie ein kellnernder Student sich überlegt, eines schönen Tages sein eigenes Café zu eröffnen – er wird über seinen Tellerrand hinaussehen und sich für praktisch alles interessieren. Er entwickelt unternehmerisches Denken.

Worauf will ich hinaus? Wenn Sie sich bewusst machen, dass Sie einzigartig sind und daran arbeiten, Ihr Original immer weiter herauszuschälen, dann ergeben sich zwangsläufig auch ungeahnte, einmalige Karrierechancen – ob als Angestellter oder Selbstständiger.

Schwimmen Sie nicht mit dem Strom, aber schwimmen Sie auch nicht gegen den Strom. Denn in beiden Fällen verlieren Sie Ihr Original – und letztlich kann Sie nichts glücklicher machen, als Sie selbst zu sein.

Im Internet

www.stollreiter-academy.com
www.facebook.com/stollreiter
Eigener YouTube-Channel: Marc Stollreiter

Aufgestiegen zum Financial Controller

Ein Erfahrungsbericht von Ertan Kurtyener, Enterprise Rent-A-Car.

Ertan Kurtyener, 38 Jahre
Studium BWL mit Schwerpunkt Controlling an der TU-Berlin
eingestiegen 2006
als Managementtrainee, Enterprise Rent-A-Car Deutschland
aufgestiegen 2013
zum Financial Controller

Einige meiner Schulfreunde hatten sich nach der Schule gegen ein Studium entschieden, verdienten also schon gutes Geld und fuhren ihr eigenes Auto, während ich BWL mit dem Schwerpunkt Controlling an der TU Berlin studierte. Ab und zu stellte ich mir daher die Frage, ob ich den zeitlichen Rückstand aufgrund des Studiums wieder aufholen könnte. Als es gegen Ende des Studiums dann darum ging, die Fühler Richtung potenzieller Arbeitgeber auszustrecken, stand für mich eines ganz klar fest: Ich wollte für ein Unternehmen arbeiten, das mir die Möglichkeit bietet, schnell Karriere zu machen.

Durch Zufall stieß ich auf Enterprise Rent-A-Car. Ein ehemaliger Kommilitone, mit dem ich Controlling belegte, arbeitete bereits bei dem Autovermieter. Er erzählte mir von dem Management-Trainee-Programm und dem Prinzip des Unternehmens, Managementpositionen nur intern zu besetzen. Es schien perfekt zu passen: Beförderung nach Leistung und unabhängig davon, wie lange man schon dabei ist.

Ich bewarb mich und bekam nach dem mehrstufigen Auswahlverfahren eine Zusage. Ich startete also als Managementtrainee und konnte mich voll darauf konzentrieren, meinen Plan Wirklichkeit werden zu lassen. Bereits zehn Monate später schloss ich das Traineeprogramm ab. In dem vertriebsorientierten Vermietgeschäft fühlte ich mich sehr wohl. Ich erzielte sehr gute Zahlen und feilte schon an den nächsten Karriereschritten in Richtung Filial- und dann Gebietsleitung. Parallel erhielt ich allerdings die Möglichkeit, ins Controlling zu wechseln. Und eine Karriere im Bereich Controlling schien mir aufgrund meines Studiums dann doch passender zu sein, zumal ich meine bisherigen operativen Erfahrungen im Unternehmen optimal mit meinem Controlling-Wissen kombinieren konnte.

Buchtipp

Controlling als Führungsfunktion: Eine Einführung in die Mechanismen betrieblicher Koordination
von Ernst Troßmann

Im Controlling konzentrierte ich mich neben meinen neuen Aufgaben darauf, möglichst viel über das Geschäft zu lernen. Besondere Anerkennung erfuhr ich aufgrund zahlreicher Kostensparprojekte und neuartiger Reportings. Sieben Jahre und vier Beförderungen später ergab sich die Möglichkeit, nach Frankfurt zu ziehen und als Financial Controller im nahegelegenen Eschborn zu arbeiten. Als ich von der Stelle erfuhr, musste ich nicht lange überlegen. Dies war mein Ziel, seitdem ich mich für Enterprise entschieden hatte. Also bewarb ich mich sofort und erhielt dann auch die Zusage.

In meiner heutigen Position arbeite ich mit allen Abteilungen eng zusammen. Als „Navigator“ der Business Unit und rechte Hand des Geschäftsführers ist es unter anderem meine Aufgabe, alle Abteilungen im Blick zu behalten und frühzeitig potenzielle Risiken zu erkennen und zu verhindern. Dabei gleicht kaum ein Tag dem anderen, was die Arbeit umso spannender macht. An einigen Tagen fahre ich raus in die Filialen, um mir ein Bild von dem operativen Geschäft vor Ort zu machen. Dabei schaue ich immer wieder in verwunderte Gesichter, wenn ich als Controller von Investitionen rede. Offenbar erwartet man von einem Controller eher Ideen, wie man weniger Geld ausgibt, aber das ist tatsächlich nur eine Facette von vielen in dem Job.

An den Tagen, die ich in meinem Büro verbringe, analysiere ich natürlich kontinuierlich die Kosten und leite aus den Erkenntnissen Handlungsempfehlungen ab. Dabei profitiere ich sehr von meinem Studium. Die Erkenntnisse sind allerdings der leichtere Teil meiner Arbeit, herausfordernder gestalten sich die Entwicklung einer Handlungsempfehlung und die anschließende Umsetzung.

Wenn ich Einsparungspotenzial in einem Bereich erkenne, analysiere ich alle Details. Das Ziel ist es natürlich, die Auslöser zu finden, die die Kosten hochtreiben. Sind diese identifiziert, gilt es, Alternativen zu entwickeln, die den operativen Anforderungen nach wie vor entsprechen und gleichzeitig die Kosten reduzieren. Dann müssen die Mitarbeiter ins Boot geholt werden. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn ohne die Akzeptanz der Mitarbeiter ist die Umsetzung entwickelter Ideen häufig zum Scheitern verurteilt.

Mein aktuelles Ziel ist, meine Business Unit möglichst rentabel zu machen. Daher konzentriere ich mich jeden Tag auf die Entwicklung der Mitarbeiter. Ich bin der Meinung, dass die eigene Leistung auch an den Mitarbeitern gemessen wird. Dabei ist es wichtig, dass ich mich nicht nur auf meine direkten Kollegen konzentriere. Der Ausbau der kaufmännischen Abteilung hilft mir dabei, meine Ziele als Controller schneller zu erreichen und die Effektivität zu steigern. Die Entwicklung der Mitarbeiter im operativen Geschäft ist für mich aber genauso wichtig. Wenn es gelingt, den Controller in jedem Filialleiter zu wecken, werden diese auch aus Controlling-Sicht die richtigen Entscheidungen treffen. Dies ist in unserem Unternehmen besonders wichtig, da die Filialleiter einen großen Entscheidungsspielraum haben.

Meiner Meinung nach braucht man immer einen Antrieb, um gute Arbeit zu leisten. Wer sich mit dem Glauben zurücklehnt, genug erreicht zu haben, ruft nicht mehr hundert Prozent seiner Leistung ab. Mich persönlich treibt an, dass es noch weitere Karrierestufen und Entwicklungsmöglichkeiten für mich im Unternehmen gibt.

Hat es sich nun für mich gelohnt, nach dem Studium zu Enterprise Rent-A-Car zu gehen, und konnte ich den damals gefühlten Vorsprung meiner Mitschüler einholen? Heute kann ich sagen, dass ich sowohl in Bezug auf das Studium als auch bei der Wahl meines Arbeitgebers die für mich richtige Entscheidung getroffen habe. Ich gehe morgens sehr gerne zur Arbeit und habe jeden Tag das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Und zur Arbeit fahre ich mit meinem Firmenwagen.

Jung und erfolgreich bei: Payback

Seit fast 15 Jahren belohnt Payback als das größte deutsche Bonusprogramm seine Kunden fürs Einkaufen. Bei über 600 Partnern, unter anderem Aral, dm-drogerie markt, Rewe, aber auch Online bei eBay, Zalando und im Tchibo Online Shop können mit jedem Einkauf Punkte gesammelt werden. Als Key Account Managerin für Digitales Partnermanagement dreht sich für mich dabei alles um das Thema Online-Shopping über unsere Homepage. Von Katja Neumüller

Name: Louisa Hüttemann
Position: Key Account Managerin
Stadt: München
Alter: 25 Jahre
Studium: Bachelor of Science
Abschlussjahr: 2012
Interessen: Reisen, Kickboxen und DSC Arminia Bielefeld
Ziel: Im Ausland leben und arbeiten

Bereits während meines BWL-Studiums in Ingolstadt habe ich 2011 ein zweimonatiges Praktikum mit anschließender zehnmonatiger Werkstudententätigkeit bei meinem heutigen Arbeitsgeber absolviert. Ich wollte raus aus der Uni, weg von der Theorie. Von Payback war ich von Beginn an begeistert. Hier erfüllten sich alle meine Erwartungen an ein Unternehmen und die Arbeitsatmosphäre. Nette Kollegen, mit denen man super zusammenarbeiten kann, immer neue Herausforderungen und selbstverantwortliches Arbeiten. Nicht zuletzt der tägliche Kundenkontakt.

Im Studium lag mein Schwerpunkt auf Informationsmanagement. Als reine Programmiererin wollte ich aber nicht arbeiten. Nach der Uni war ich zunächst ein halbes Jahr im Ausland und arbeitete anschließend als Praktikantin bei der SevenOne Media, der Vermarktungsfirma der ProSiebenSat.1 Group. Doch schnell zog es mich zurück zu Payback.

Seit April 2013 arbeite ich als Key Account Managerin wieder im Bereich Digitales Partnermanagement, im gleichen Team wie zuvor. Dadurch hatte ich alle Vorteile auf meiner Seite, ich kannte die Aufgaben, Kollegen und die Prozesse. Meine Schwerpunkte liegen bei der Planung von Marketingkampagnen für unsere Online-Shops, bei Steuerung und Controlling sowie bei Up- und Cross-Selling. Ich bin also für die Rundumbetreuung unserer Partner zuständig.

Dabei ist kein Tag wie der andere, es ist auch nicht alles im Voraus planbar. Meine Arbeitstage sind geprägt durch viele Überraschungen, die den Tag spannend machen. Dazu gehören natürlich auch Meetings mit den anderen Teams, Abstimmungen zu einzelnen Maßnahmen und Aktionen, viel Kundenkontakt per Telefon und oft auch vor Ort. Besonders viel Freude bereitet mir, dass das Unternehmen immer internationaler wird. Wir sind in Indien, Polen, Mexiko und Italien vertreten.

Vor den Herausforderungen meiner Arbeit empfinde ich keine Angst. Ich bin generell ein sehr positiv eingestellter Mensch. Zeigt eine Marketingkampagne zum Beispiel nicht den gewünschten Erfolg, greife ich ein und optimiere oder ziehe daraus Erfahrungen für die nächsten Kampagnen. Eine glücklich verlaufene Marketingaktion oder ein erfolgreicher Projektabschluss sind auch meine persönlichen Erfolge. Ebenso der Teamgeist. Im Grunde ist bis heute mein Start im Unternehmen mein größter Erfolgsmoment.

E-Mail für Dich

Von: Dem Organisationsteam des World Business Dialogue 2015
Gesendet: Montag, 18. August 2014, 11:39
Dringlichkeit: hoch
An: Studenten mit Zielen
Betreff: Der Startschuss zu Eurer Karriere?

Hallo,

wir sind das Organisationsforum Wirtschaftskongress (OFW), die Veranstalter des „World Business Dialogue“. Als Mitarbeiter im OFW opfern wir ein Semester unseres Studiums, um den weltgrößten von Studenten organisierten Wirtschaftskongress auf die Beine zu stellen. Man könnte jetzt beschreiben, wie viel Arbeit das ist und wie unfassbar belastet wir sind – das ist für Euch aber natürlich völlig uninteressant.

Viel wichtiger ist, wo Ihr ins Spiel kommt! Zusätzlich zum „World Business Dialogue“ wird es sogenannte „Dialogue Projects“ geben. Unternehmen kaufen ein solches Projekt bei uns mit der Bitte, eine Lösung für ein aktuelles oder zukünftiges Problem zu finden. Und das wird Eure Aufgabe sein. Ihr bewerbt Euch bei uns und dürft in einem kleinen internationalen Team eines der Projekte mit den Unternehmen bearbeiten.

Was springt für Euch dabei raus? Natürlich lassen wir niemanden ohne Gegenleistung arbeiten! Vom 8. bis 13. März 2015 findet der „World Business Dialogue“ in Köln statt. Ihr werdet mit Eurem ganzen Team dazu eingeladen, könnt Euer Konzept präsentieren und Hunderte Kontakte knüpfen. Anreise und Unterkunft gehen natürlich komplett auf uns.

Und was passiert in Köln? Unser Kongress ist älter als die meisten von Euch. Dieses Jahr wird er bereits 30 Jahre alt, und daher planen wir jetzt seine Zukunft. Passend dazu wird unser Motto „Future Work“ sein. Klingt doch spannend, oder? Wir werden versuchen, diesem Thema mit Euch und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft auf den Grund zu gehen. Und wer weiß, vielleicht stattet Bill Gates uns auch mal wieder einen Besuch ab und steuert seine Meinung bei. Alles schon passiert. Ach ja, nebenbei könnt Ihr natürlich noch feiern und eine grandiose Woche in unserer Domstadt erleben.

Warum sollte Euch das interessieren? Wir bieten eine einmalige Erfahrung. Im Verlauf Eures „Projects“ knüpft Ihr einen engen Kontakt zu einem global agierenden Unternehmen. Nicht selten war dieser der Startschuss zu großen Karrieren. Ihr könnt praktische Erfahrung sammeln und mit dem Ergebnis einen beruflichen Erfolg nachweisen. Die Teilnahme am Kongress krönt Euer Engagement. Wir bieten Euch eine faszinierende Woche in Köln mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Hunderten anderen Studenten aus der ganzen Welt.

Wie kommt Ihr dorthin? Weitere Informationen und das Bewerbungsformular findet Ihr unter www.ofw.de. Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen!

Viele Grüße
Das Organisationsteam des World Business Dialogue 2015
OFW Organisationsforum Wirtschaftskongress gemeinnützige GmbH
Salierring 48, 50677 Köln
Tel. 0221/921-826-50 – www.world-business-dialogue.com

Was macht eigentlich ein Social Media Recruiter, Herr Wenzel?

Dafür, dass Social Media Recruiting erfolgreich funktioniert, bin ich selbst das beste Beispiel: Vor sechs Jahren wurde ich von der adidas Gruppe über den Social-Media-Dienst Xing angesprochen und habe mich daraufhin per E-Mail beworben. Seit meinem Einstieg arbeite ich im Talent Acquisition Team und habe noch immer viel Freude an meiner Arbeit, unter anderem als Social Media Recruiter. Von Carsten Wenzel, 42 Jahre, Senior IT Recruiter bei der adidas Gruppe

Ich muss mich ständig auf neue Anforderungen einstellen und organisatorische Änderungen und deren Auswirkungen auf den zukünftigen Personalbedarf verstehen und entsprechend handeln. Ich manage mehrere Kommunikationsströme gleichzeitig, nutze meine Urteilskraft und mein Gespür, um für uns interessante Kandidaten zu finden und diese für unser Unternehmen zu gewinnen.

Gemeinsam mit einer Recruitment-Kollegin betreue ich die Global-IT-Abteilung. Unser Talent Acquisition Team besteht aus etwa 15 Recruitern für die verschiedenen Funktionen wie Finance, Design oder IT. Gerade werde ich mit mehr Führungsverantwortung vertraut und führe eine Kollegin und einen Praktikanten. Das ist eine schöne Herausforderung, weil ich damit mehr Verantwortung übernehmen darf. Unser Unternehmen ist dafür bekannt, jungen Talenten rasch Führungsverantwortung zu übertragen. Es werden hier umfangreiche Trainings- und Mentoring-Programme erfahrener Führungskräfte angeboten, in denen man lernt, in Führungspositionen hineinzuwachsen.

Wer mit Social Media zu tun hat, verbringt natürlich viel Zeit im Internet, doch ich sitze nicht den ganzen Tag nur vor dem Bildschirm: Fast täglich finden Briefings oder Meetings mit Kollegen statt, in denen wir neue Strategien besprechen, uns über neue Bewerber austauschen oder die Einstellung neuer Mitarbeiter mit den Hiring-Managern abstimmen. Pro Jahr stellen wir etwa 100 bis 120 Mitarbeiter für unsere IT ein, von denen etwas mehr als die Hälfte aktiv via Social Media angesprochen werden, zum Beispiel über LinkedIn, Xing, Fachforen und themenspezialisierte Webseiten. Meine Aufgabe ist es, geeignete Bewerber zu recherchieren, zu kontaktieren und zu interviewen. Ich erstelle Kandidatenlisten, sogenannte „short lists“, arrangiere Online-Video-Interviews und werte Bewerberinterviews aus. Außerdem stehe ich in direktem Kontakt mit Bewerbern, wenn zum Beispiel Fragen auftreten, und berate die Vorgesetzten hinsichtlich Kandidatenmarkt und Gehaltsgefüge.

In meinem Job helfen mir unter anderem die Kenntnisse, die ich während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personalwesen erlangen konnte und die ich bei der Suche und Auswahl neuer Bewerbungskandidaten gut anwenden kann: analytische Fähigkeiten, Recherchemethoden und die Fähigkeit, Aufgaben und Methoden richtig zu priorisieren.

Berufseinsteiger, die sich bewerben wollen, müssen keine Angst haben, aufgrund ihres privaten Social-Media-Profils keine Einladung zum Bewerbungsgespräch zu bekommen. Private Fotos oder Pinnwandeinträge bei Facebook respektieren wir als private Äußerungen, welche keinen Einfluss auf eine Einstellungsentscheidung haben sollten. Ein Recruiter betreut circa 20 bis 30 Stellenausschreibungen mit teilweise Hunderten Bewerbungen. Angesichts dessen bleibt auch keine Zeit für eine umfangreiche Recherche, Live-Interviews sind weitaus besser geeignet, um eine Wahl zu treffen. In erster Linie zählt die fachliche Qualifikation des Bewerbers. Darüber hinaus muss ein Bewerber zu uns und unserer Unternehmenskultur passen und eine Leidenschaft für den Sport haben. Für eine Stelle als Social Media Recruiter gehören dazu idealerweise erste Recruitment-Erfahrung, eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit auf parallelen Kanälen in Social Media, E-Mail, Telefon und Skype, und natürlich Affinität und große Stärke im Recherchieren in Social-Media-Portalen, dem Internet und Datenbanken.

Die Organisation in unserem Unternehmen ist sehr dynamisch, was mir zusagt. Durch die sich stets weiterentwickelnden Social Media Tools hat sich die Geschwindigkeit der Kommunikation erheblich erhöht, die Transparenz ist größer und der Zugang zu den fachlich geeigneten Kandidaten wird einfacher. Aber auch der Wettbewerb der Unternehmen um Talente, sowie auch der Bewerber untereinander, ist stärker geworden.

Social Media Recruitment ist für Unternehmen unabdingbar geworden, bei der adidas Gruppe setzen wir diese Form der Talentgewinnung seit 2008 ein. Die Social-Media-Plattformen entwickeln sich kontinuierlich weiter, und wir haben den Anspruch, stets Vorreiter zu sein. Wir haben eine offene Unternehmenskultur, bei der Hierarchien eine geringere Rolle spielen. In Zukunft möchte ich weiterhin im Bereich Social Media Talent Acquisition tätig sein. Es macht mir viel Freude, für brandneue Businesstrends zu rekrutieren und meinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens zu leisten. Die nächsten Karriereschritte könnten eine Position als People Manager (Personalmanager) oder eine Expertenrolle sein. Da sich bei uns im Unternehmen vieles rasch ändert, werden sich sicherlich Möglichkeiten ergeben.

Job-Steckbrief Social Media Recruiter

Anforderungen:
Wirtschaftswissenschaften, aber auch andere Studiengänge sind möglich. Kommunikations-, Marketing- und Vertriebsfähigkeiten, IT- und Technologie-Kenntnisse, Kompetenz für Personaldiagnostik und das Bewerber-Relationship-Management

Einstiegsmöglichkeiten:
Als HR-Trainee oder Direkteinstieg möglich

Arbeitsbereiche:
Inhouse-Recruiter, Personalberater/-vermittler, Interims-Recruiter, Recruiter bei RPO-Dienstleister (RPO: Recruitment Process Outsourcing)

Aufgaben:
Marktbeobachtung, Bewerbernetzwerk, Bewerberansprache, Bewerber-Präsentation, Auswahlverfahren und Entscheidungsfindung

Vergütung:
Branchenübliches Gehalt

Weitere Informationen:
www.competitiverecruiting.de/Recruiter20.html
www.rekrutierungserfolg.de