Aufgestiegen zum Financial Controller

Ertan Kurtyener, Foto: Enterprise Rent-A-Car
Ertan Kurtyener, Foto: Enterprise Rent-A-Car

Ein Erfahrungsbericht von Ertan Kurtyener, Enterprise Rent-A-Car.

Ertan Kurtyener, 38 Jahre
Studium BWL mit Schwerpunkt Controlling an der TU-Berlin
eingestiegen 2006
als Managementtrainee, Enterprise Rent-A-Car Deutschland
aufgestiegen 2013
zum Financial Controller

Einige meiner Schulfreunde hatten sich nach der Schule gegen ein Studium entschieden, verdienten also schon gutes Geld und fuhren ihr eigenes Auto, während ich BWL mit dem Schwerpunkt Controlling an der TU Berlin studierte. Ab und zu stellte ich mir daher die Frage, ob ich den zeitlichen Rückstand aufgrund des Studiums wieder aufholen könnte. Als es gegen Ende des Studiums dann darum ging, die Fühler Richtung potenzieller Arbeitgeber auszustrecken, stand für mich eines ganz klar fest: Ich wollte für ein Unternehmen arbeiten, das mir die Möglichkeit bietet, schnell Karriere zu machen.

Durch Zufall stieß ich auf Enterprise Rent-A-Car. Ein ehemaliger Kommilitone, mit dem ich Controlling belegte, arbeitete bereits bei dem Autovermieter. Er erzählte mir von dem Management-Trainee-Programm und dem Prinzip des Unternehmens, Managementpositionen nur intern zu besetzen. Es schien perfekt zu passen: Beförderung nach Leistung und unabhängig davon, wie lange man schon dabei ist.

Ich bewarb mich und bekam nach dem mehrstufigen Auswahlverfahren eine Zusage. Ich startete also als Managementtrainee und konnte mich voll darauf konzentrieren, meinen Plan Wirklichkeit werden zu lassen. Bereits zehn Monate später schloss ich das Traineeprogramm ab. In dem vertriebsorientierten Vermietgeschäft fühlte ich mich sehr wohl. Ich erzielte sehr gute Zahlen und feilte schon an den nächsten Karriereschritten in Richtung Filial- und dann Gebietsleitung. Parallel erhielt ich allerdings die Möglichkeit, ins Controlling zu wechseln. Und eine Karriere im Bereich Controlling schien mir aufgrund meines Studiums dann doch passender zu sein, zumal ich meine bisherigen operativen Erfahrungen im Unternehmen optimal mit meinem Controlling-Wissen kombinieren konnte.

Buchtipp

Controlling als Führungsfunktion: Eine Einführung in die Mechanismen betrieblicher Koordination
von Ernst Troßmann

Im Controlling konzentrierte ich mich neben meinen neuen Aufgaben darauf, möglichst viel über das Geschäft zu lernen. Besondere Anerkennung erfuhr ich aufgrund zahlreicher Kostensparprojekte und neuartiger Reportings. Sieben Jahre und vier Beförderungen später ergab sich die Möglichkeit, nach Frankfurt zu ziehen und als Financial Controller im nahegelegenen Eschborn zu arbeiten. Als ich von der Stelle erfuhr, musste ich nicht lange überlegen. Dies war mein Ziel, seitdem ich mich für Enterprise entschieden hatte. Also bewarb ich mich sofort und erhielt dann auch die Zusage.

In meiner heutigen Position arbeite ich mit allen Abteilungen eng zusammen. Als „Navigator“ der Business Unit und rechte Hand des Geschäftsführers ist es unter anderem meine Aufgabe, alle Abteilungen im Blick zu behalten und frühzeitig potenzielle Risiken zu erkennen und zu verhindern. Dabei gleicht kaum ein Tag dem anderen, was die Arbeit umso spannender macht. An einigen Tagen fahre ich raus in die Filialen, um mir ein Bild von dem operativen Geschäft vor Ort zu machen. Dabei schaue ich immer wieder in verwunderte Gesichter, wenn ich als Controller von Investitionen rede. Offenbar erwartet man von einem Controller eher Ideen, wie man weniger Geld ausgibt, aber das ist tatsächlich nur eine Facette von vielen in dem Job.

An den Tagen, die ich in meinem Büro verbringe, analysiere ich natürlich kontinuierlich die Kosten und leite aus den Erkenntnissen Handlungsempfehlungen ab. Dabei profitiere ich sehr von meinem Studium. Die Erkenntnisse sind allerdings der leichtere Teil meiner Arbeit, herausfordernder gestalten sich die Entwicklung einer Handlungsempfehlung und die anschließende Umsetzung.

Wenn ich Einsparungspotenzial in einem Bereich erkenne, analysiere ich alle Details. Das Ziel ist es natürlich, die Auslöser zu finden, die die Kosten hochtreiben. Sind diese identifiziert, gilt es, Alternativen zu entwickeln, die den operativen Anforderungen nach wie vor entsprechen und gleichzeitig die Kosten reduzieren. Dann müssen die Mitarbeiter ins Boot geholt werden. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn ohne die Akzeptanz der Mitarbeiter ist die Umsetzung entwickelter Ideen häufig zum Scheitern verurteilt.

Mein aktuelles Ziel ist, meine Business Unit möglichst rentabel zu machen. Daher konzentriere ich mich jeden Tag auf die Entwicklung der Mitarbeiter. Ich bin der Meinung, dass die eigene Leistung auch an den Mitarbeitern gemessen wird. Dabei ist es wichtig, dass ich mich nicht nur auf meine direkten Kollegen konzentriere. Der Ausbau der kaufmännischen Abteilung hilft mir dabei, meine Ziele als Controller schneller zu erreichen und die Effektivität zu steigern. Die Entwicklung der Mitarbeiter im operativen Geschäft ist für mich aber genauso wichtig. Wenn es gelingt, den Controller in jedem Filialleiter zu wecken, werden diese auch aus Controlling-Sicht die richtigen Entscheidungen treffen. Dies ist in unserem Unternehmen besonders wichtig, da die Filialleiter einen großen Entscheidungsspielraum haben.

Meiner Meinung nach braucht man immer einen Antrieb, um gute Arbeit zu leisten. Wer sich mit dem Glauben zurücklehnt, genug erreicht zu haben, ruft nicht mehr hundert Prozent seiner Leistung ab. Mich persönlich treibt an, dass es noch weitere Karrierestufen und Entwicklungsmöglichkeiten für mich im Unternehmen gibt.

Hat es sich nun für mich gelohnt, nach dem Studium zu Enterprise Rent-A-Car zu gehen, und konnte ich den damals gefühlten Vorsprung meiner Mitschüler einholen? Heute kann ich sagen, dass ich sowohl in Bezug auf das Studium als auch bei der Wahl meines Arbeitgebers die für mich richtige Entscheidung getroffen habe. Ich gehe morgens sehr gerne zur Arbeit und habe jeden Tag das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Und zur Arbeit fahre ich mit meinem Firmenwagen.