„Wirtschaft in der Verantwortung“ – Studentischer Kongress forumWHU

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“Wirtschaft in der Verantwortung” – das ist das Motto des studentischen Kongresses forumWHU. Ein seit über 15 Jahren etablierter Kongress, der auf dem Campus der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar stattfindet, dieses Jahr unter der Fragestellung: „Gewinn um jeden Preis? Kostet uns die Gier von heute unsere Chancen von morgen?“.

Jedes Jahr kommen über 200 Studierende aus ganz Deutschland mit den unterschiedlichsten akademischen Hintergründen mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik zusammen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Dabei könnt Ihr nicht nur viele neue Einblick und Sichtweisen erfahren, sondern auch viele neue Kontakte mit Studenten aus anderen Städten und Fachrichtungen knüpfen. Dieses Jahr kannst du vom 15.-17. November 2018 als Teilnehmer spannende Reden und Diskussionsrunden von hochkarätigen Rednern miterleben! Es erwartet dich ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Unternehmens-Workshops, Interviews, einer Weinprobe sowie einem Galadinner, wertvollen Networking-Möglichkeiten und vielem mehr!

Auswahl der Redner des Kongresses

• Christian Wulff – Bundespräsident a.D. • Dr. Bettina Volkens – Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin Deutsche Lufthansa • Dr. Wolfgang Fink – CEO Deutschland Goldman Sachs • Barbara Hendricks – Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit a.D.

Auswahl an Unternehmenspartnern

  • Hubert Burda Media
  • KPMG AG
  • Covestro Deutschland
  • XING
  • Debeka
  • OSCAR Consulting
  • uvm.
Egal ob Studierende/-r, Auszubildende/-r oder Young Professional – dir wird ein Forum geboten, in dem du dich mit anderen interessierten jungen Menschen austauschen und Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten kannst! Im Sinne eines solchen Dialogs ist es das Ziel von forumWHU, euch Teilnehmer für Fragen der gesellschaftlichen und politischen Verantwortung der Wirtschaft zu sensibilisieren. Ist dein Interesse geweckt? Dann bewirb dich jetzt unter www.forumwhu.com/bewerbung und sichere dir für nur € 59,- ein Ticket zu einem spannenden Wochenende – wir freuen uns auf deine Bewerbung!

IBM Deutschland GmbH

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Designen, programmieren, beraten, erfinden. In internationalen Teams Neues erschaffen. Modernes, flexibles und mobiles Arbeiten erleben. Sich persönlich und beruflich weiterentwickeln. Ganz einfach das Beste erreichen. Imagine you@IBM.

Branche
Informationstechnologie

Produkte/Dienstleistungen
Beratung, Services, Hardware & Software

Anzahl der Standorte
170 Länder weltweit

Jahresumsatz
79,1 Mrd. US $ im Jahr 2017

Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca. 380.000 weltweit

Gesuchte Fachrichtungen
Informatik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften und angrenzende MINT Studienrichtungen

Einsatzmöglichkeiten
Consultant, Project Manager, IT Architect, IT Specialist, Development Engineer (HW/SW), Sales Professional, Designer

Einstiegsprogramme
Schüler: Duales Studium, Fachinformatiker(in) für Systemintegration
Studierende: Praktika, Master@IBM
Absolventen: Direkteinstieg, Consulting by Degrees, Trainee@IBM, Master@IBM
Berufserfahrene: Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit

Auslandstätigkeit
Möglich, abhängig vom Bereich

Angebote für StudentInnen
Praktika, Master@IBM
Bachelor- und Masterthesis sowie Diplomarbeiten werden betreut.

Logo IBM

Ansprechpartnerin
Daniela Hildebrandt
Talent Acquisition Partner

Anschrift
IBM Allee 1
71139 Ehningen

Fon
0175 2234890

E-Mail
dani.hildebrandt@de.ibm.com

Internet
www.ibm.com/jobs/de
ibm.com/de/consulting-jobs

Gesucht: Junior-Bauleiter/in bei DELTABLOC®

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DELTABLOC® ist führender Entwickler von modernsten Fahrzeug-Rückhaltesystemen. Die Erfahrung aus mehr als 200 genormten Crashtests ist die Basis unserer einzigartigen Produktpalette für passive Verkehrssicherheit. Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel zu unserem Erfolg, wie zahlreiche Auszeichnungen unserer Innovationen zeigen. So werden stets unsere neuesten Technologien zur Sicherheit auf den Straßen weltweit eingesetzt. Getreu dem Firmenmotto: We develop safety. Werden Sie Teil unseres Teams in Schwielowsee bei Berlin als

Junior-Bauleiter/in mit/ohne Berufserfahrung

Das sind Ihre Aufgaben:

  • Eigenständige Abwicklung von Bauprojekten im Bereich der Fahrzeugrückhaltesysteme unter Berücksichtigung der technischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen
  • Bauablaufplanung sowie Überwachung und Ergebniskontrolle der Baumaßnahme
  • Erkennen und Verfolgen von Nachträgen
  • Koordination des eigenen Personals und der Nachunternehmer

Das bringen Sie mit:

  • Erfolgreich abgeschlossenes Studium (FH oder Universität) im Bereich Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen oder vergleichbarer Abschluss
  • Berufserfahrung als Bauleiter/in wünschenswert
  • Kenntnisse in Kalkulations- oder Abrechnungsprogrammen (idealerweise iTWO, Arriba, GAEB Konverter) sind wünschenswert
  • VOB-Grundkenntnisse
  • Gute MS-Office Kenntnisse
  • Strukturierte und genaue Arbeitsweise
  • Hohe Team- und Kundenorientierung
  • Reisebereitschaft und Flexibilität

Join our team!

Wir bei DELTABLOC® legen großen Wert auf zufriedene Mitarbeiter. Eine offene Unternehmenskultur und individuelle fachliche Weiterbildungen sind für uns genauso selbstverständlich wie eine ausgewogene Work-Life-Balance. Es erwartet Sie ein zukunftsorientiertes Aufgabengebiet in einem internationalen Umfeld. Darüber hinaus bieten wir Ihnen:
  • unbefristetes Arbeitsverhältnis,
  • leistungsgerechte Entlohnung sowie
  • eine verantwortungsvolle und selbstständige Tätigkeit.
Arbeiten Sie mit uns gemeinsam an der Sicherheit! Wir freuen uns bereits jetzt über Ihre Bewerbung! Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen sowie Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins an christian.qualmann@deltabloc.de. Bei Rückfragen steht Ihnen Christian Qualmann gern unter +49 33 209-20 02 89 zur Verfügung. DELTA BLOC Deutschland GmbH Bürostandort Ferch z. H. Christian Qualmann Kurzweg 1 D-14548 Schwielowsee www.deltabloc.de Stellenanzeige herunterladen (PDF)

Studienabbrecher nutzen neue Chancen

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Ein Studienabbruch ist kein Weltuntergang. Wer sich Gedanken darüber macht, warum das Studium nicht geklappt hat, und andere Ideen für seine berufliche Zukunft hat, wird seinen Weg gehen. Von Sabine Olschner

Was haben Steve Jobs, Reinhold Messner, Brad Pitt und Günther Jauch gemeinsam? Keiner von ihnen hat einen Studienabschluss in der Tasche, alle haben sie vorzeitig das Handtuch geworfen. Würde irgendjemand behaupten, die genannten Herren hätten im Leben nichts erreicht? Bestimmt nicht! Es kommt eben immer darauf an, was man aus seinen Erfahrungen macht und welche weiteren Schritte man nach dem Verlassen der Hochschule geht. Studienabbrecher sind jedenfalls keine Seltenheit: Fast ein Drittel aller Bachelorstudenten in Deutschland brechen vorzeitig das Studium ab, wie eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zeigt.

Fragen zur Zukunft

Natürlich ist ein Studienabbruch keine schöne Sache für den Betroffenen: Mitunter kommen Zweifel an der eigenen Fähigkeit auf. Wut darüber, nach dem Schulabschluss den falschen Weg eingeschlagen zu haben. Und die Angst vor der Zukunft: Werde ich jemals einen guten Job finden? All diese Emotionen und Gedanken sind menschlich, keiner muss sich deswegen schämen. Wer mit dem Gedanken spielt, sein Studium aufzugeben, oder es bereits getan hat, sollte also erst einmal in sich gehen, um herauszufinden: Was will ich eigentlich wirklich machen? Welche meiner Interessen sind so stark, dass ich mich auch langfristig damit beschäftigen möchte? Und wo liegen meine Fähigkeiten, die mir im Job weiterhelfen können?

Motive für den Abbruch

Nicht immer ist es einfach, diese Fragen zu beantworten. Oft hilft es, Rat von verschiedenen Seiten einzuholen. Gespräche mit den unterschiedlichsten Personen führen häufig zu Ideen, auf die man allein vielleicht gar nicht gekommen wäre. Auch die Analyse, was denn letztlich zum Studienabbruch geführt hat, ist wichtig für die weiteren Schritte: Waren es finanzielle oder Leistungsprobleme? Fehlte es an der Motivation? Stimmten die Studienbedingungen nicht? Oder ist es einfach die Erkenntnis, dass ein Studium oder zumindest das gewählte Fach einfach nicht die richtige Entscheidung war? Wie auch immer die Gründe lauten: Ein Studienabbruch ist nicht das Ende des Lebens (auch wenn es einem in diesem Augenblick vielleicht so vorkommt). Es gibt zahlreiche Alternativen ((Link auf nächsten Beitrag)), beruflich erfolgreich seinen Weg zu gehen. Und wer weiß: Am Ende wird aus dem Studienabbrecher vielleicht sogar eine weitere berühmte Persönlichkeit. Vorbilder gibt es dafür ja viele …

Alternativen für Studienabbrecher

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Wer ein Studium nicht zum Ende bringt, braucht einen Plan B. Und davon gibt es viele. Welche alternativen Wege können Studienabbrecher einschlagen? Von Sabine Olschner

Je nachdem, was die Gründe für den Studienabbruch waren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, seine beruflichen Möglichkeiten für die Zukunft auszuloten.

Waren die Studieninhalte zu schwer?

Wer sich mit seinem Fach schwergetan hat und vielleicht sogar eine Klausur nach der anderen nicht bestanden hat, kann überlegen, ein anderes Studienfach zu wählen. Damit sich das nicht auch wieder als Sackgasse entpuppt, empfiehlt es sich, vorab eine Studienberatung aufzusuchen. Vielleicht ist es sogar möglich, mit anderen Studierenden des gewünschten Faches zu sprechen oder eine Vorlesung zu besuchen, um ein Gefühl für das neue Studienfach zu bekommen.

Waren die Studieninhalte zu theoretisch?

Manch ein Student stellt während des Studiums fest: Das alles ist zu theoretisch und hat wenig mit dem angestrebten Wunschberuf zu tun. Eine Lösung: Für viele Fächer gibt es neben den Universitätsstudiengängen auch Angebote von Fachhochschulen. Diese sind meist beruflich orientiert und entsprechen den Neigungen von praktisch veranlagten Menschen eher als ein theoretisches Universitätsstudium. Eine Alternative ist ein duales Studium: Einsätze im Ausbildungsunternehmen wechseln sich mit Studienphasen ab, das Erlernte kann sofort in die Praxis umgesetzt werden. Und am Ende hat man nicht nur einen Bachelor, sondern auch eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche.

Ist Studieren einfach nicht das Richtige?

Man muss heutzutage nicht studieren, um im Beruf erfolgreich zu sein. Zahlreiche anspruchsvolle Ausbildungen – eventuell mit Weiterbildungen im Anschluss – führen ebenfalls zum Ziel. Manche Ausbildungen, beispielsweise zum Handelsfachwirt, zum Finanzassistenten oder zum Betriebswirt Verkehr/Logistik, sind explizit für Abiturienten reserviert (eine Übersicht zu den Sonderausbildungen für Abiturienten gibt es hier ((https://www.azubiyo.de/media/4235/azubiyo_abiturientenausbildungen.pdf)). Wer sich nach dem Abitur zudem ein paar Semester lang Kenntnisse in seinem Fachgebiet angeeignet hat, wird von den Ausbildungsunternehmen oft mit Kusshand genommen. Da Auszubildende in vielen Berufen mittlerweile rar sind, bieten manche Unternehmen Studienabbrechern sogar verkürzte Ausbildungen an. Wo andere bis zu drei Jahre lernen, ist der ehemalige Student im besten Fall und je nach Leistungsstand teilweise schon nach 18 Monaten fertig. Informationen zu den verkürzten Ausbildungen halten zum Beispiel die regionalen Handwerkskammern bereit. Informativ ist auch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt JOBSTARTER plus ((https://www.jobstarter.de/)).

Besteht Interesse, sein eigenes Ding zu machen?

Ohne den Abschluss von einer Hochschule oder aus einer Ausbildung ist es schwer, auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. Noch immer setzen Unternehmen vorrangig auf qualifizierte Mitarbeiter, die sich das notwendige Wissen in Theorie und/oder Praxis angeeignet haben. Wer jedoch weder auf ein Studium noch auf eine Ausbildung Lust verspürt, kann versuchen, sich mit einer guten Geschäftsidee selbstständig zu machen. Hier fragt in der Regel keiner nach einem Abschluss – stattdessen ist Fachexpertise gefragt, wie auch immer man sich diese angeeignet hat. Vor dem Schritt in die Selbstständigkeit ist es jedoch ratsam, sich gut beraten zu lassen: Wie hoch ist der Finanzbedarf für die Umsetzung meiner Geschäftsidee? Welche Qualifikationen brauche ich dafür? Wo kann ich mir diese aneignen (zum Beispiel in Weiterbildungen oder Zertifikatskursen)? Welche persönlichen Voraussetzungen sollten Selbstständige mitbringen?

Ist völlig unklar, wie es weitergehen soll?

Wer noch gar nicht weiß, was er nach dem Studienabbruch nun eigentlich will, sollte sich vielleicht erst einmal eine Auszeit nehmen. Wie wäre es mit Work & Travel, also Reisen und Arbeiten in Kombination? Ein Perspektivwechsel kann Klarheit für die berufliche Zukunft bringen. Mit einer Sprachreise eignet man sich gleichzeitig sinnvolle Qualifikationen für den späteren Beruf an – Sprachkenntnisse sind in vielen Jobs gefragt. Ein längeres Praktikum in einem Betrieb oder auch mehrere Praktika bringen oft gute Ideen und Erkenntnisse. Auch ein Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder ein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) kann die Augen für die eigenen Interessen öffnen. Freiwilligendienste gibt es auch mit anderen Schwerpunkten: als FSJ Kultur, FSJ Politik und FSJ Schule. Selbst eine längere Reise, auf der man viele Menschen kennenlernt, ist eine gute Gelegenheit, den Kopf für neue Ideen freizubekommen.

Buchtipp

Cover Wie Jetzt?! »Fünf Fragen reichen aus, um gut durchs Leben zu kommen.« Mit dieser Botschaft verabschiedete James E. Ryan seine Studenten aus Harvard – und inspirierte Millionen von Menschen, die seine Rede im Internet angeschaut haben. Anhand privater Erlebnisse und beruflicher Erfolge entfaltet Ryan die Wirkungsmacht einfacher Fragen wie »Wie jetzt?!«, »Mich wundert, warum …«, »Könnten wir zumindest …?«, »Wie kann ich helfen?« und »Was zählt wirklich?«. Diese fünf einfachen Frageformen helfen, das Wesentliche immer im Auge zu behalten, Diskussionen zu öffnen und Veränderungen auf den Weg zu bringen. Verblüffend, authentisch und berührend ermutigt Ryan in diesem Buch dazu, Fragen wie Schlüssel zu gebrauchen, um persönliche Ziele zu erreichen und die eigenen Ideale zu verwirklichen. James E. Ryan, Wie jetzt?!: Und andere entscheidende Fragen des Lebens, Beltz 2018, ISBN: 978-3407865076, 14,96 Euro. Jetzt kaufenJetzt kaufen bei Amazon

Finanzielle Fallstricke für Studienabbrecher

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Abgesehen von den persönlichen Fragen, wie es nach dem Studienabbruch weitergehen soll, gibt es auch eine Reihe von ganz praktischen Überlegungen, die bedacht werden sollten. Von Sabine Olschner

Was passiert bei Studienabbruch mit dem BAföG ?

In der Regel verfällt mit dem Abbruch des Studiums der Anspruch auf die staatliche Ausbildungsunterstützung. Die Rückzahlung des BAföG beginnt fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer. Bei geringem Einkommen kann man von der Rückzahlung auf Antrag jeweils für ein Jahr zurückgestellt werden. Zurückgezahlt wird die Hälfte des gezahlten BAföG. Ein Wechsel der Hochschule oder des Studiengangs sollte vor Beginn des vierten Fachsemesters stattfinden und muss begründet werden, um weiterhin BAföG-Zahlungen zu erhalten. Im Zweifelsfall sollte man sich rechtzeitig bei der BAföG-Stelle bzw. beim Sozialamt informieren.

Was passiert bei Studienabbruch mit dem Kindergeld?

Ein Studienabbruch muss der Kindergeldstelle gemeldet werden. Wer unter 25 Jahre alt ist und eine andere Ausbildung macht, hat weiterhin Anspruch auf Kindergeld. Vergehen zwischen Studienabbruch und Ausbildung weniger als vier Monate, gibt es auch für diese Übergangszeit Kindergeld.

Was passiert bei Studienabbruch mit der Krankenversicherung ?

Bei einem Studienabbruch muss die Krankenversicherung informiert werden, und der Student verliert die gesetzliche Versicherungspflicht. Wer bis zur Exmatrikulation über die gesetzliche Familienversicherung oder als Studierender versichert war, bei dem wird die gesetzliche Krankenversicherung automatisch als freiwillige gesetzliche Versicherung fortgesetzt. Wer ein neues Studium anschließt, ist weiterhin versicherungspflichtig oder familienversichert. Bei einer Ausbildung oder der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit läuft die Versicherung über den Arbeitgeber. Wer ALG II („Hartz IV“) beantragt und erhält, ist über das Jobcenter versichert. Unter 23-Jährige, die nicht erwerbstätig sind, bleiben in der gesetzlichen Familienversicherung.

karriereführer digital 2018.2019 – Zeit der kreativen Technologen

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Cover digital 2018-2019-170

Konfiguratoren der Zukunft gesucht!

Wie programmiert man eine superintelligente Maschine? Neben IT-Know-how kommt es darauf an, ihr zu vermitteln, was sie tun soll – und was auf keinen Fall. Dabei geht es auch um Werte und ethische Fragen, um Kreativität und Improvisation. Gesucht werden daher Menschen, die der Maschine wirklich nahekommen, sie formen und die Basis ihres Tuns legen. Alleine schon, um böse Überraschungen zu verhindern.

Zeit der kreativen Technologen

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Denkende Menschen. Wie programmiert man eine superintelligente Maschine? Neben IT-Know-how kommt es darauf an, ihr zu vermitteln, was sie tun soll – und was auf keinen Fall. Dabei geht es auch um Werte und ethische Fragen, um Kreativität und Improvisation. Gesucht werden daher Menschen, die der Maschine wirklich nahekommen, sie formen und die Basis ihres Tuns legen. Alleine schon, um böse Überraschungen zu verhindern. Von André Boße

Die Maschinen werden immer klüger, die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz sind rasant. Ist das nun eine gute Gelegenheit für den Menschen, sich zurückzulehnen und künstliche Intelligenz mal machen zu lassen, wenn sie doch sowieso scheinbar alles besser kann? Schließlich ist sie um ein Vielfaches schneller, weniger anfällig für Fehler, ja beinahe: perfekt. Aber eben nur beinahe. Denn so smart eine Technologie auch immer sein mag, sie ist und bleibt nur eine Maschine – und damit von sich aus dumm. Sie braucht schon den Menschen. Sonst entsteht entweder nichts. Oder totales Chaos. Büroklammer-Apokalypse Es gibt unter den IT-Spezialisten im Silicon Valley eine Anekdote, die immer wieder erzählt wird. Der schwedische Philosoph und digitale Denker Nick Bostrom hat folgendes Szenario entworfen: Angenommen, man gibt einer künstlichen Intelligenz den Auftrag, die perfekte Büroklammer zu produzieren, so wird sie sich „brav“ an die Arbeit machen und immer bessere Büroklammern herstellen. Und sie wird nicht damit aufhören, weil sie ja nicht weiß, wann eine Büroklammer perfekt ist. Also nutzt sie jede Ressource der Erde für die Herstellung von immer perfekteren Büroklammern. Und wehe, jemand kommt auf die Idee, die Maschine abzustellen – dieser Mensch handelt dann entgegen des Auftrags. Und das wird der Maschine nicht gefallen. Am Ende des Szenarios gibt es dann auf der Erde keine Menschen mehr, sondern nur noch Büroklammern.

Wie viel ist KI Wert?

Die Wirtschaft setzt auf den Nutzen der künstlichen Intelligenz, doch wie viel sind diese Anwendungen heute schon wert? Das amerikanische Beratungsunternehmen Gartner hat nach einer Studie nun eine Summe beziffert: 1,2 Billionen Dollar. Schon im Jahr 2022 soll der Wert auf 3,2 Billionen Dollar steigen, so die Prognose. Das größte Wachstumsversprechen geben laut Gartner KI-Lösungen, die bei der Entscheidungsfindung helfen, also das Management tastsächlich strategisch unterstützen: Heute liegt der Anteil bei 36 Prozent, 2022 soll er auf 44 Prozent steigen, so die Studie. Quelle: www.gartner.com

Die Seele im digitalen Zeitalter

In Ausgabe 41 befasst sich das Journal für Philosophie „der blaue reiter“ unter anderem mit den Fragen: Ist die Seele eine Fiktion? Sind Maschinen das Andere unserer Existenz? Oder: Gibt es eine Kultur der Maschinen? der blaue reiter Ausgabe 41, Verlag für Philosophie, 16,90 Euro
Ein guter Gag. Aber in der Story liegt eine tiefe Wahrheit: Eine künstliche Intelligenz benötigt den Menschen, damit dieser ihr sagt, was zu tun ist. Und der Mensch wiederum darf nicht den Fehler machen, falsche Aufträge zu erteilen, denn eine Maschine weiß nun einmal von sich aus nicht, was eine perfekte Büroklammer ist. Und damit weiß sie eben auch nicht, wann die Büroklammer, die sie herstellt, perfekt genug ist. Der Beststeller-Autor Frank Schätzing hat sich zu diesem Thema sehr viele Gedanken gemacht. Sein neuester Thriller „Die Tyrannei des Schmetterlings“ erzählt von einer Maschine, deren Tun eine für große Teile der Menschheit katastrophale Eigendynamik entwickelt. Spricht man mit dem Kölner Schriftsteller über die Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz, wird die Diskussion schnell philosophisch. Die Kernfrage lautet in seinen Augen: „Mit welchen Zielvorgaben statten wir Maschinen aus?“ Die Erschaffung einer perfekten Welt wäre eben keine gute Vorgabe. „Nicht einmal, weil die dazu nicht in der Lage wäre, sondern weil sie erkennen wird, dass die einzige Größe, die sich partout der Perfektionierung verweigert, wir sind: die Menschen.“ Aber kann man einer künstlichen Intelligenz das Verständnis für die Widersprüchlichkeit des menschlichen Lebens beibringen? Einen Algorithmus für diese Ambivalenz gibt es nicht. Also müsse es darum gehen, der künstlichen Intelligenz eine Basisprogrammierung vorzugeben. Schätzing: „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit der künstliche Geist unser aller Freund wird. Noch geht das.“ Der Supercomputer gleicht einem Kleinkind Nur: Wie geht das? Frank Schätzing verweist darauf, dass eine ganz ähnliche Arbeit von den Menschen seit jeher verrichtet wird. Man nennt sie Erziehung. „Als Eltern leben wir unseren Kindern Verhaltensmuster vor und geben ihnen damit Werte und Zielvorstellungen mit auf den Weg. In der Frühphase haben wir noch Einfluss, schicken das Kind zur Schule, füttern es mit Informationen und versuchen es zu einem empathisch empfindenden Wesen zu erziehen. Es folgt die Pubertät – das Kind wird zur Blackbox, die Synapsen spielen verrückt. Der junge Mensch beginnt durch eigene Erfahrung zu lernen, was gut und böse ist. Schließlich erwachsen, entzieht er sich unserer Kontrolle.“ Analog stellt sich die Frage, wie man der Maschine Werte beibringt. „Nicht durch Programmierung“, sagt der Bestseller- Autor. „Selbst der komplexeste Algorithmus ist nichts weiter als eine mathematische Handlungsanweisung: wenn dies – tue das. Ich muss der Maschine also klare Ziele geben – und zwar so, dass sie im Rahmen meiner Vorgaben von selbst rausfindet, was Werte und Gefühle sind und was sie für uns bedeuten. Sie muss auf unbewusste Weise verstehen, dass sie weder unethisch handeln noch sich in übersteigerter Befolgung ethischer Grundsätze gegen uns wenden darf.“ Folgt man diesem Gedanken, wird schnell klar, welche Rolle der Mensch in einer digitalen und von künstlichen Intelligenzen bestimmten Welt spielen wird. Er ist immer weniger Arbeiter im klassischen Sinn, denn in dieser Arbeit ist die Maschine einfach besser. Die neue Rolle des Menschen ist die des Konfigurators: Es geht darum, der künstlichen Intelligenz eine Basis ihrer Arbeit zu geben, damit sie versteht, worauf wir Menschen hinauswollen. Jemand, der das begriffen hat, ist der US-Amerikaner Ross Goodwin. Früher hätte man ihn als Poeten bezeichnet, denn am Ende seines kreativen Tages steht im besten Fall ein neues Gedicht.

Gesellschaft 5.0

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat das Beratungsunternehmen Capgemini die Auswirkungen der Digitalisierung auf die fünf Kernbereiche Arbeit, Mobilität, Migration und Integration, Gesundheit und Alter sowie die Anforderungen an das Ökosystem Gesellschaft 5.0 untersucht. Weitere Infos unter: https://www.capgemini.com/de-de/resources/studie-gesellschaft-5-0/

Embedded Brain Reading

Wie lassen sich unsere Gedanken für die Interaktion mit Robotern nutzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler des Robotics Innovation Center am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Arbeitsgruppe Robotik der Universität Bremen. Gemeinsam entwickeln sie Schlüsseltechnologien, die echtzeitfähiges und adaptives embedded Brain Reading ermöglichen. Dadurch sind Roboter auf Basis der Gehirnaktivitäten des Menschen nicht nur intuitiv und effektiv steuerbar. Die Systeme können zugleich menschliche Gedanken interpretieren und daraus lernen. Weitere Infos unter: https://robotik.dfki-bremen.de
Nur: Goodwin schreibt diese Werke nicht mehr selbst, wie er auf seinem Blog erklärt. Er sorgt dafür, dass eine künstliche Intelligenz sie erschafft. Soll er sich und seinen Job selbst beschreiben, sagt er daher erst einmal, dass er eines nicht ist, nämlich ein Dichter. Sondern: Künstler und kreativer Technologe. Angefangen, eine Maschine zum Schreiben zu nutzen, hat er in einer Phase, als er auf der Suche nach neuen Kunden war. Bei der Akquisition kam es darauf an, immer ähnliche Anschreiben zu formulieren, jeweils individuell auf den Adressaten zugespitzt. Nach und nach entwickelte er eine effiziente Methode für diese Arbeit – und so kam Goodwin auf die Idee, den Ansatz einer superintelligenten Schreibmaschine weiterzuentwickeln. Er fütterte einen Computer mit Dialogszenen einer TV-Serie und ließ den Rechner daraufhin eigene Dialoge weiterführen; je bessere Vorlagen er der KI gab und je genauer er ihr auf den Weg gab, was sie daraus erschaffen soll, desto besser wurden die Ergebnisse. Irgendwann erhielt er einen Absatz, der „mir hochgradig poetisch erschien, zumindest im Vergleich zu anderen Computertexten, die ich zuvor gelesen hatte. Vor allem aber war der Text eines: ein Original“, schreibt Goodwin in seinem Blog, in dem er seine Methode vorstellt. Später fütterte er dem Computer mit einem Lexikon, ließ die KI eigene Worte erfinden – mit fiktiven Definitionen, was diese bedeuten könnten. Auch verlangte er vom Computer neue Definitionen vorhandener Vokabeln – und war baff, als der Rechner „Liebe“ beschrieb als „das Ergebnis einer Reaktion eines Menschen auf ein Problem oder eine Schwierigkeit.“ Sein neuestes Projekt: KI-Filme, aufgenommen von Überwachungskameras, geschnitten und erzählt von einer Maschine. Maschinen werden zu Sterneköchen Bei einem Auftritt auf der Doclab Interacitve Conference, einem kreativen Forum für digitale Innovationen, erklärte Goodwin, wo der Unterschied zwischen der Digitalisierung, wie wir sie heute schon anwenden, und der KI der Zukunft liegt: Bislang arbeiten Computer Rezepte ab, wir sagen ihnen, welche Zutaten gebraucht werden und was sie damit tun müssen. Die Rechner befolgen unsere Anweisungen. Die künstliche Intelligenz der nahen Zukunft hingegen werde wie ein Sternekoch tätig sein: Sie wird improvisieren, immer neue Kombinationen finden – und am Ende ein Resultat servieren, dass wir uns in seiner Qualität gar nicht ausmalen konnten. Aber auch hier gilt: die Maschine wird nicht von selbst zum Chefkoch, sie benötigt „kreative Technologen“ wie Goodwin, die ihr die Fülle der kulinarischen Möglichkeiten beibringen – aber auch die Gefahren bestimmter Gifte oder von zu viel Zucker. Übrigens, dieser Ross Goodwin ist kein Nerd, der auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermitteln wäre. Im Gegenteil. Bevor Goodwin damit begann, Maschinen das Gedichte schreiben oder das Filmemachen beizubringen, war er als Ghostwriter für US-Präsident Obama tätig. Auch Menschen lernen „deep“ Fest steht: Der Mensch, der sich damit beschäftigt, die künstliche Intelligenz so zu trimmen, dass sie uns gute Dienste erweist, muss in der Lage sein, zu verstehen, wie Maschinen lernen. Das ist natürlich ein technischer Prozess. Jedoch gibt es heute viele Stimmen, die dazu raten, sich auch einer KI zu nähern, als handele es sich um ein organisch denkendes Wesen.

KI-Durchbruch schafft neue Schadensszenarien

Auch in der Versicherungsbranche ergeben sich durch die künstliche Intelligenz neue Tätigkeitsfelder. Unternehmen sehen sich mit neuartigen Haftungsfragen konfrontiert, da sich die Verantwortung für Handlungen vom Menschen auf die Maschine verlagert, heißt es in einer Studie der Allianz Global Corparate & Speciality (AGCS). „Egal ob für Wirtschaft, Politik, Mobilität, Gesundheit, Verteidigung oder Umwelt: KI bringt vielfältige Vorteile, aber auch potenzielle Risiken mit sich. Wir brauchen dringend vorbeugende Maßnahmen zur Risikominderung, um den Nettonutzen bei der breiten Einführung von KI-Anwendungen zu maximieren und unbeabsichtigte Nebenwirkungen zu reduzieren“, erklärt Michael Bruch, Head of Emerging Trends bei der AGCS. Quelle: www.agcs.allianz.com

KI Sophia

Die künstliche Intelligenz Sophia soll das Lieben lernen: „But I’m more than just technology. I’m a real, live electronic girl.“ http://sophiabot.com
Gestützt werden diese Gedanken von einer Studie des digitalen Analyseunternehmens Lightspeed Research im Auftrag des Technikkonzerns Huawei: 10.000 Europäer wurden gefragt, was sie glauben, wie viele Entscheidungen sie pro Tag fällen. Die durchschnittliche Antwort: 92. Die 1000 deutschen Teilnehmer waren noch bescheidener, sie glauben an 82 Entscheidungen pro Tag. „Doch diese unbewusste Wahrnehmung trügt, denn das menschliche Gehirn trifft nach aktuellen Erkenntnissen täglich etwa 35.000 Entscheidungen“, heißt es. Die Studie verdeutliche damit, dass die befragten Deutschen 99,76 Prozent ihrer täglichen Entscheidungen nicht bewusst treffen – die allermeisten Vorgänge laufen in der Tiefe ab, dem „Deep Learning“ der künstlichen Intelligenz nicht unähnlich. „Die Studie zeigt, dass menschliche Intelligenz genauso funktioniert wie künstliche Intelligenz, nämlich meist im Hintergrund, um unser Leben dadurch zu vereinfachen“, sagt Walter Ji, Präsident der Huawei Western Europe Consumer Business Group. „Unsere Ergebnisse belegen nicht nur einen signifikanten Unterschied zwischen der Menge der Entscheidungen, die wir unserer Meinung nach täglich treffen, und der tatsächlichen Anzahl. Sie verdeutlichen auch eine Diskrepanz bezüglich unserer Wahrnehmung, wie wir unsere Zeit verbringen und der Art und Weise, wie wir es tatsächlich tun.“ Für diese Annahme findet die Studie folgenden Beleg: „Laut Befragung glaubt der Durchschnittseuropäer, dass er pro Tag 22 Mal auf sein Smartphone schaut – der Durchschnittsdeutsche geht hier sogar nur von neun Mal aus. Tatsächlich checken Konsumenten ihr Gerät täglich jedoch um die 76 Mal, bei technisch affinen Menschen sollte diese Zahl durchaus höher liegen“, schreiben die Autoren der Studie. Emotionale Intelligenz ist gefragt Im Alltag und im Beruf haben wir Menschen also längst gelernt, unsere eigene Denkleistung immer wieder mit einer digitalen Hilfe zu koppeln. Der nächste Schritt wäre nun, dies nicht nur mehr als User zu tun, sondern – im Austausch mit einer künstlichen Intelligenz – als Mensch, der einer Maschine sagt, wofür sie ihre Superintelligenz einsetzen soll und welche Zielvorgaben sie dabei nicht außer Acht lassen darf. Diese Ziele zu formulieren und sie der künstlichen Intelligenz so zu vermitteln, dass sie weder Unmengen an Büroklammern produziert noch wohlschmeckende aber giftige Pilze serviert, zählt zu den Kernaufgaben der digitalen Arbeitswelt. Sie hat sehr viel mit emotionaler Intelligenz und auch mit dem gesunden Menschenverstand zu tun – und zeigt, dass die Entwicklung der künstlichen Intelligenz den Menschen zu neuen Höchstleistungen antreiben wird.

„Die Tyrannei des Schmetterlings“

Cover-TyranneiIn seinem neuen Roman entwickelt Schätzing ein bedrohliches Szenario um einen Supercomputer, dessen künstliche Intelligenz aus dem Ruder läuft und die Menschheit bedroht. Mit gut 700 Seiten ist der Thriller weniger dick als die Vorgängerbücher wie zum Beispiel „Der Schwarm“, dennoch findet der Leser alle Bestandteile, die Schätzing-Fans lieben: einen komplexen Plot an vielen Orten, der sich in einem actionreichen Finale verdichtet. Wie auch seine Thriller zuvor, setzte sich das neue Buch direkt nach der Veröffentlichung auf dem ersten Platz der Spiegel-Bestsellerliste fest. Frank Schätzing: Die Tyrannei des Schmetterlings. Kiepenheuer & Witsch 2018, 26 Euro.

Digitalen Humanisten: Bettina Volkens und Kai Anderson

Bettina Volkens ist Personalvorstand bei der Lufthansa, Kai Anderson ein gefragter Experte für Change-Management. Zusammen haben die beiden ein Buch geschrieben, das Wege in eine humane Digitalisierung aufzeigt. Im Interview erklären sie, warum emotionale Intelligenz wichtiger denn je sein wird und die junge Generation ihren digitalen Lifestyle in der Arbeitswelt unbedingt beibehalten sollte. Die Fragen stellte André Boße.

Zu den Autoren

Dr. Bettina Volkens ist seit dem 1. Juli 2013 Arbeitsdirektorin der Deutschen Lufthansa und als Vorstandsmitglied verantwortlich für das Ressort Personal und Recht. Sie ist promovierte Juristin und war zuvor Top-Personalerin bei der Deutschen Bahn. Kai Anderson ist Gründer der Unternehmensberatung Promerit, die Unternehmen bei der digitalen Transformation begleitet. Sein Spezialgebiet ist die Entwicklung und Begleitung von Veränderungsprozessen in Unternehmen – insbesondere in der Digitalisierung.
Frau Volkens, Herr Anderson, wohin geht der Weg, wird unser Leben immer digitaler – oder die digitale Welt immer menschlicher? Volkens: Digitalisierung beeinflusst sämtliche Lebensbereiche. Im privaten sowie im unternehmerischen Umfeld. Insbesondere die jetzt nachrückenden Generationen sind viel natürlicher mit dieser Entwicklung aufgewachsen und wurden von ihr geprägt. Wenn wir uns weiter darauf einlassen und es gelingt, diese Entwicklung selbst mitzugestalten, dann kommen wir auf den Weg einer menschlichen, einer durch uns gesteuerten und beeinflussten Digitalisierung. Anderson: Die digitale Prägung können wir nicht aufhalten – man kann von seinem Umfeld nicht nicht geprägt werden. Die Frage ist tatsächlich, ob und wie wir diese Prägung beeinflussen können. Das fängt sehr früh in der Schule an und hört im Berufsleben noch lange nicht auf. Bildung ist der Schlüssel, nur mir ihr schaffen wir das, was wir eine humane Digitalisierung nennen. Warum führt eigentlich die Digitalisierung in den Unternehmen bis heute zu einer so großen Unsicherheit? Was macht diese Veränderung so besonders, warum begegnet man ihr mit so viel Sorge? Anderson: Beim Begriff Digitalisierung startet sehr schnell das Kopfkino: Digitalisierung ist Automatisierung ist Rationalisierung ist Arbeitsplatzabbau. Dass diese Gleichung aufgemacht wird, erleben wir in vielen Unternehmen, egal in welcher Branche. Diese Reaktion ist menschlich – ganz persönlich beim Einzelnen, aber auch im Kollektiv. Dort ist sie Ausdruck einer Unternehmenskultur, die nicht offen genug ist gegenüber Veränderungen. Das ist auch ein Ausdruck von Unwissenheit: Viele Mitarbeiter in Unternehmen verstehen zu wenig von dem Thema, das auch weiterhin erstmal in der IT-Ecke verortet wird.
Bildung ist der Schlüssel, nur mit ihr schaffen wir das, was wir eine humane Digitalisierung nennen.
Frau Volkens, Sie sind Personalvorstand bei der Lufthansa, wie blickt Ihr Konzern auf das Thema? Volkens: Wenn wir Digitalisierung bei uns im Unternehmen anschauen, sehen wir nicht nur die Prozess- und Effizienzseite. Wir betrachten, welchen Einfluss Digitalisierung auf Arbeit generell hat, beispielsweise auf den Arbeitsplatz, auf Arbeitsmethoden, auf Führung, auf Kommunikation, auf Haltung und Kultur. Jahrelang war es aber tatsächlich die oberste Aufgabe der Unternehmen, immer besser und effizienter zu werden. Nun gilt es, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Beziehung zum Kunden neu zu definieren. Welche Art von Denkern werden für diese Schritte benötigt? Volkens: Am Ende ist digitales Denken eine Haltung und Sichtweise, die wir in allen Bereichen benötigen. Im Vordergrund stehen für mich analytische und soziale Kompetenzen, etwa die Fähigkeit, in virtuellen internationalen Teams zu arbeiten sowie ein Umgang mit Komplexität und Agilität. Auch neue kreative Arbeitsmethoden werden zunehmend wichtiger, zum Beispiel aus dem Umfeld Design-Thinking, dazu echte Kollaboration über Bereichsgrenzen hinweg sowie die Gestaltung persönlicher Beziehungen. Ich bin fest überzeugt, dass wir hier die Balance brauchen: Je datenbasierter und automatisierter das Arbeiten wird, desto mehr werden wir Räume für persönliche Begegnungen benötigen. Anderson: Das Mantra der Digitalisierung ist die absolute Kundenorientierung. Dafür müssen wir raus aus den Kästen, die uns die Organisation oder wir uns selbst in unserem Selbstverständnis auferlegen. Welche Rolle spielen dabei die Digital Natives in den Unternehmen, welches wertvolle Denken bringt diese junge Generation in die Unternehmen? Volkens: Im Idealfall die gerade beschriebenen Kompetenzen. Dazu sicher auch die Unbefangenheit, mit Neuem umzugehen. Diese Generation ist natürlicher mit Technologie in Kontakt gekommen und aufgewachsen, als zum Beispiel noch meine Generation. Dadurch hat sie erfahren, wie schnell sich Technologie verändert, welche neuen Möglichkeiten bei der Einführung einer neuen Rechnergeneration, eines neuen Handymodells, neuer Prozessortechnologien oder bei der Entwicklung der sozialen Medien entstehen. Diese Veränderungen als Chance erfahren zu haben, führt zu einer Haltung, die positiv auf Neues reagiert und Innovation ermöglicht. Wenn diese Generation diese Haltung in die Unternehmen trägt, kommen wir voran. Anderson: Neben dieser größeren Technologie- Affinität ist der wichtigste Beitrag der Digital Natives das Hinterfragen und Feedback geben. Generation Y und folgende sind es gewohnt, in sozialen Medien zu liken oder disliken. Das müssen sie in den Job-Kontext übertragen: Bloß nicht den Mund halten und sich vom System vereinnahmen lassen. Hier liegt der Schlüssel für eine Revolution von unten! Viele halten die digitale Transformation noch immer für eine notwendige technische Aufrüstung. Das ist die eine Seite, die andere ist die Herausbildung einer digitalen Unternehmems- und Führungskultur. Können Sie beschreiben, wie sich diese von anderen Kulturen unterscheidet? Volkens: Wenn wir Führungskultur weiterentwickeln, können wir nicht nur die Digitalisierung bemühen, das wäre zu kurz gesprungen. Uns beschäftigen eine Reihe weiterer großer Trends wie Globalisierung, der Wandel in Demografie, die Flexibilisierung der Arbeitswelten, individuellere Zeitgestaltung, eine stärkere Eigenständigkeit und Werteorientierung von Menschen oder auch die massive Komplexitätszunahme in dynamischen Handlungssituationen. Wie sieht eine Führungskultur aus, die darauf reagieren kann? Anderson: Die Kultur für das Zeitalter der Digitalisierung lässt sich am besten mit dem Schlagwort agil beschreiben. Wenn Kultur und Führung nicht aufs Bewahren ausgerichtet sind, sondern auf Veränderungsfähigkeit, dann können die großen Herausforderungen wie Digitalisierung und Globalisierung bewältigt werden. Volkens: Für mich gehört es dazu, eine adäquate Risikobereitschaft zu zeigen, Nachhaltigkeit zu fördern, Freude an Veränderung zu vermitteln und die Gestaltungsfähigkeit bei stetigem Wandel zu erhalten. Führungskräfte sollten Empathie, Neugier, Inspiration und individuelle Wertschätzung vorleben und Internationalität und Toleranz als zentrale Werte installieren. Gerade mit Blick auf den notwendigen Umgang mit Komplexität müssen wir alle lernen, professionell mit Ambiguitäten und Dilemmata umzugehen. Will heißen: Auch Fehler zuzulassen und aus diesen zu lernen. Gibt es einen Königsweg diese agile Kultur in den Unternehmen zu definieren und zu etablieren? Anderson: Es gibt erstmal keinen Königsweg, jedes Unternehmen muss seinen eigenen Ansatz finden. Allerdings haben viele Organisationen vor ein paar Jahren versucht, die digitale Transformation an Digital Labs oder CDO-Organisationen zu delegieren. Die Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Es setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die digitale Transformation von innen passieren muss und jeder Mitarbeiter im Unternehmen mitgenommen werden sollte. Damit sind wir wieder bei digitalen Kompetenzen für alle – also einer digitalen Kultur und Führung sowie der Ausgestaltung der neuen Arbeitswelt.
Ich bleibe dabei: Wir haben die Macht zu gestalten, weil uns unsere Fähigkeiten einzigartig machen.
Sie schreiben in Ihrem Buch, der technische Fortschritt sei Teil der menschlichen Evolution. Stößt dieser Gedanke nun an eine Grenze, wenn durch die künstliche Intelligenz eine Technik Einzug erhält, die dem Menschen geistig hochüberlegen sein wird? Volkens: Wir haben die Digitalisierung in den Evolutionskontext gesetzt, weil wir fest davon überzeugt sind, dass dieser Fortschritt mit seinem Ausmaß und seiner Geschwindigkeit uns als Menschen grundlegend verändern wird. Wir sagen aber auch, dass weder Technologie noch künstliche Intelligenz den Menschen ersetzen werden. Ich bleibe dabei: Wir haben die Macht zu gestalten, weil uns unsere Fähigkeiten einzigartig machen. Das sind Fähigkeiten die keine Maschine ersetzen kann: Empathie und emotionale Intelligenz. Der Mensch ist eben nicht nur in der Lage, zu beobachten und zu analysieren, er kann sich auch in andere Menschen hineinversetzen. Intuition, Mimik und Gestik – das muss uns erst mal eine Maschine nachmachen. Weil wir mit diesen Fähigkeiten Zukunft gestalten und Treiber des Fortschritts sind, liegt die Zukunft des Digitalen in einer lebendigen Hand. Deshalb muss die Technologie notwendig dem Menschen dienen. Wir sind der Herr im eigenen Haus, das Digitale nur Knecht … Anderson: … beziehungsweise ein Werkzeug: eine Verlängerung unserer eigenen Gestaltungskompetenz. Wir reden in meinen Augen zu wenig über die unglaublichen Möglichkeiten, die uns zum Beispiel die künstliche Intelligenz eröffnet. Wir sollten sehr selbstbewusst eine neue Stufe der menschlichen Evolution in Angriff nehmen.

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Cover Digital humanIn der Lebenswelt der Menschen ist die digitale Technik längst angekommen, das zeigt ein Blick auf die Mitreisenden im Zug oder Wartende am Flughafen: Ohne Smartphone geht da nichts. Erstaunlich dagegen ist, dass sich ausgerechnet Unternehmen weiterhin schwer damit tun, die digitalen Veränderungsprozesse anzugehen. Wohl auch, weil Führungskräfte und Mitarbeiter Angst haben, die neue Technik könnte den Menschen ins Abseits drängen. „Digital human“ funktioniert wie ein Mutmacher: Das Buch zeigt Wege auf, wie es gelingen kann, den Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung zu stellen. Bettina Volkens, Kai Anderson: Digital human. Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisierung. Campus Verlag, 2017, 39,95 Euro.
   

Gleichberechtigung durch Digitalisierung?

Kollaboration und Vernetzung, Agilität und Flexibilität, mehr Souveränität und mehr Gestaltungsspielräume: Die Argumente, warum die Digitalisierung zu mehr Gleichberechtigung führen kann, sind vielfältig. Ein Blick auf BIM und die Baubranche zeigt, wie es gelingen kann. Von Christoph Berger

Frauen könnten die großen Gewinnerinnen des kommenden digitalen Zeitalters sein, weil sie häufig über eine höhere Sozialkompetenz verfügen als Männer. Soziale Fähigkeiten wie Empathie oder Führungskompetenzen werden künftig auf dem Arbeitsmarkt entscheidend sein, da sie auf absehbare Zeit nicht durch künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Zu diesem Schluss kommen Alina Sorgner, Christiane Krieger-Boden und Eckhardt Bode, die am Institut für Weltwirtschaft (IfW) im Bereich Internationale Arbeitsteilung forschen, in einer 2017 veröffentlichten Studie für die G20-Engagement- Group Women 20. Entscheidend bei dieser Feststellung ist allerdings der verwendete Konjunktiv. Denn nicht nur die Wissenschaftler des IfW kommen zu dem Schluss, dass die G20 jetzt die richtigen Weichenstellungen vornehmen müssen, damit Frauen die Chancen, die ihnen die Digitalisierung bietet, auch nutzen können. „Andernfalls droht sogar der umgekehrte Effekt, dass Geschlechterungleichheiten durch die Digitalisierung noch weiter zunehmen“, sagte Sorgner. Auch Christiane Schildmann, Leiterin der Forschungsstelle „Arbeit der Zukunft“ in der Hans- Böckler-Stiftung, sagt zu einem im Jahr 2017 veröffentlichten Arbeitspapier mit dem Titel „Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt“, dass trotz der riesigen Potenziale, der Automatismus genau in die andere Richtung gehe. Sie kommt zu dem Schluss, dass wenn wir die Digitalisierung nicht gestalten, Frauen die Verliererinnen werden könnten. Denn: „Dabei geht es nicht nur um mobiles Arbeiten, sondern um geschlechtergerechte Arbeitsplatzbewertung, um eine Weiterbildungsrevolution und Spielregeln für die Arbeit auf digitalen Plattformen.“ Wie wichtig das Thema Weiterbildung beispielsweise ist, zeigen die Forscherinnen der Hans-Böckler-Stiftung auch anhand eines Exkurses in die Welt des Bauens. So weisen sie darauf hin, dass sich durch den Einsatz der BIM-Methode ganze Berufsbilder ändern und auch die Bewertung von Tätigkeiten angepasst werden müssten – neue Qualifikationen seien gefordert und insbesondere einfachere Aufgaben würden wegfallen. Daher ihr Fazit: „Für Frauen (und Männer) in diesen Arbeitsbereichen, für Architektinnen, Ingenieurinnen, Bautechnikerinnen oder Bauleiterinnen, ist es wichtig, durch Schulungen und Weiterbildung in diese Entwicklungsprozesse von Anfang an einbezogen zu werden.“ Doch prinzipiell, so hat Schildmann mit ihren Kollegen festgestellt, müsse zur Erreichung der Geschlechtergerechtigkeit der digitale Wandel auch als ein sozialer Prozess betrachtet und gestaltet werden, der politischer Unterstützung bedürfe: Dazu zählen nicht nur die Qualifizierungsnotwendigkeiten, sondern zum Beispiel auch die Verbesserung der Work-Life Balance durch flexibles Arbeiten und Veränderungen der Tätigkeiten mit Personenbezug. Bei sämtlichen Maßnahmen müsse allerdings darauf geachtet werden, dass nicht wieder neue Barrieren bei der Gleichberechtigung entstünden.

BIM up!

Das Bauwesen steht vor den Herausforderungen der Digitalisierung. Eng damit verknüpft ist die Einführung der Building Information Modeling-Methode, die weit mehr als die Installation neuer Software ist. Es geht um einen radikalen Kulturwandel. Von Christoph Berger

Beim Klinikum Sindelfingen-Böblingen handelt es sich um ein Haus an zwei Standorten. Diese Trennung führt zu erheblichen Nachteilen für das Personal und die Patienten. Hinzu kommt, dass die beiden Gebäude über 50 Jahre alt sind, Sanierungen und Modernisierungen unerlässlich geworden sind. Ein Gutachten kam somit zu dem Ergebnis, dass die Zusammenlegung der beiden Gebäude in einen Neubau die wirtschaftlich einzig sinnvolle Variante ist. Entstehen wird das Flugfeldklinikum – als eines der ersten Krankenhäuser bundesweit von Anfang an mit der Methode des Building Information Modeling, kurz BIM, geplant und gebaut. Bereits in den Auswahlverfahren wurden bei allen Planern Erfahrungen im Umgang mit BIM abgefragt: vom Architekten über den Tragwerkplaner bis zum Medizintechnikplaner – alle Beteiligten sollen zukünftig ihre Planungen digital zur Verfügung stellen. Ein BIM-Manager wird eingesetzt, um die einzelnen Teilmodelle der Objekt- und Fachplaner zu kontrollieren und diese in einem gemeinsamen Modell zusammenzuführen. Die Fertigstellung der Klinik ist für Dezember 2023 geplant, in Betrieb genommen werden soll sie dann im September 2024. Bei BIM handelt es sich um eine digitale Planungsmethode. Das bedeutet, dass Bauwerke im Optimalfall vom Entwurf bis hinein in die Inbetriebnahme und Bewirtschaftung digital beschrieben werden – ein virtueller Zwilling des eigentlichen Bauwerks sozusagen. Erfasst werden dazu alle baurelevanten Daten, die mithilfe von Software verknüpft werden. So erwächst das digitale Modell. Darstellbar sind dabei inzwischen bis zu sieben Dimensionen: Zu der dreidimensionalen Darstellung eines Bauwerks kann als vierte Ebene die Zeit hinzugefügt werden. Das 5-D-Modell beinhaltet Kosten, in der 6-D-Darstellung wird das virtuelle Bauwerk zudem mit Lebenszyklusaspekten bestückt. Und im 7-D-Modell werden schließlich noch Aspekte der Gebäudenutzung berücksichtigt. Noch mangelnde Nutzung trotz vieler Vorteile Die Vorteile bei Anwendung der BIM-Methode liegen dabei klar auf der Hand – Ergebnisse in zahlreichen Studien haben bereits darauf hingewiesen. Bauprojekte lassen sich schneller und effizienter steuern, sodass Firmen Kosten sparen können ist beispielsweise ein Ergebnis der Roland Berger-Studie „Turning point for the construction industry – The disruptive impact of Building Information Modeling (BIM)“. PwC hat in der Kurzstudie 2018 „Baubranche aktuell: Wachstum 2020 – Digitalisierung und BIM“ festgestellt, dass die Zeitersparnis aufgrund reduzierter Koordinations- und Abstimmungstätigkeiten sowie eine generell effizientere Zeitplanung unter den befragten Unternehmen als die größten Vorteile im BIM-Einsatz bewertet werden. Weitere Vorteile sind eine höhere Flexibilität sowie mögliche Kostenersparnisse. Würde das neue Verfahren auf breiter Flur eingesetzt, könnte die deutsche Baubranche laut Einschätzung der Befragten sogar mit einem zusätzlichen Wachstumsimpuls von rund drei Prozentpunkten pro Jahr rechnen. Doch, auch dies haben die Wirtschaftsprüfer und Berater festgestellt: Bislang nutzt nur knapp jedes zehnte deutsche Bauunternehmen BIM. „Obwohl die Vorteile von Building Information Modeling auf der Hand liegen, schrecken viele Unternehmen vor Investitionen in ihre digitalen Fähigkeiten zurück. Damit verzichten sie nicht nur auf ein erhebliches Wachstumspotenzial, sondern drohen mittelfristig auch ihre digitale Zukunft aufs Spiel zu setzten“, sagt Ralph Niederdrenk, Partner und Leiter der Deals Strategy Group bei PwC in Deutschland. Denn wer in der digitalen Arena nicht mitspielen könne, werde es in Zukunft schwer haben – gerade bei öffentlichen Aufträgen. Niederdrenk spricht damit indirekt beispielsweise den Stufenplan zur Einführung von BIM an. Nach dem soll ab 2020 bei allen neu zu planenden Projekten, die im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur liegen, BIM regelmäßig angewendet werden. Und auch die Bahn gab im Mai 2017 bekannt, dass bis zum Jahr 2020 sämtliche Bauprojekte mit BIM umgesetzt werden sollen. Dort verbindet man, ebenso wie in den aufgeführten Studien, mit der Methode eine bessere Planungsqualität, eine höhere Terminsicherheit, Kostensicherheit und Effizienzsteigerungen. Ebenso soll BIM zu Akzeptanzsteigerungen für die Projekte sowie bessere Lebenszyklusbetrachtungen führen. Neue Branchenkultur Allerdings darf man auch beim digitalen Bauen nicht vergessen, dass es mit der Einführung entsprechender Software alleine längst nicht getan ist. Vielmehr ist unter BIM eine neue Arbeitsmethode zu verstehen, „bei der die ganzheitliche Betrachtung des Planens, Bauens und Bewirtschaftens im Fokus steht“, wie es beim BIM Institut der Bergischen Universität Wuppertal heißt. Es kommt zu einem Kulturwandel im Bauwesen, alle Beteiligten arbeiten an demselben Datenmodell. So erfolgt eine Reduzierung der Schnittstellen – mit Folgen für die Geschäftsprozesse sowie die Gewohnheiten der einzelnen Projektbeteiligten. Und mit der Einführung neuer Rollen: beispielsweise der des BIM-Managers, BIM-Koordinators oder BIM-Modellierers. ///////

BIM-Wissen

Weiterlesen: Fach- und Expertenartikel sowie Interviews und Weiterbildungsangebote gibt es unter: www.karrierefuehrer.de/bim

Webchannel:

Der karriereführer bauingenieure informiert umfassend über den Einstieg in die Baubranche: www.karrierefuehrer.de/bauingenieure

Schwerpunktthema Digitalisierung

Auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat die Digitalisierung zu einem seiner Schwerpunktthemen erhoben und informiert über Trends auf: www.bauindustrie.de/themen/innovation-und-digitalisierung

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Alles wird digital, fast jede Branche und jedes Unternehmen steht vor der Herausforderung, sich mit der digitalen Transformation auseinanderzusetzen. Das gilt auch für Mitarbeiter. Master- und Aufbaustudiengänge können da ein geeignetes Mittel sein, um sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten. Der karriereführer digital stellt hier eine Auswahl von Studiengängen in einem im größer werdenden Angebot vor, mit denen dies gelingen kann. Von Christoph Berger