Neben einer Branchenkonsolidierung und der Digitalisierung nennt eine Studie die Industrialisierung des Bauens als einen der Haupttreiber für den Change in der Branche. Dies liegt vor allem daran, dass eine serielle und modulare Fertigung zu ressourceneffizienterem und kostengünstigerem Bauen führt. Von Christoph Berger
Im Oktober 2021 richteten die Hauptgeschäftsführer der Spitzenverbände der Bauund Immobilienwirtschaft einen Appell an die Politik. In dem sprachen sie sich für eine weitere Förderung industrieller Bauverfahren aus – immerhin seien eine serielle und modulare Fertigung ein entscheidender Hebel, um ressourceneffizientes und kostengünstiges Bauen enorm nach vorne zu bringen. Diese Form der Industrialisierung, also die Einführung neuer Produktions- und Fertigungsverfahren, die es ermöglichen, ganze Bauteile und -abschnitte nicht mehr an der Baustelle, sondern industriell und modular vorab herzustellen, wird auch in der McKinsey-Studie „The next normal in construction – how disruption is reshaping the world’s largest ecosystem“ als einer von drei Treibern aufgezählt, die die Baubranche grundlegend verändern werden. Die Industrialisierung nach dem Vorbild des Automatisierungsgrads in der Automobilindustrie führe auch am Bau zu einer billigeren und schnelleren Produktion. Inklusive der Anmerkung, dass die Individualisierung mittels Industrie 4.0 dennoch eine Vielfalt beim Bauen erlaube.
Viele Bauunternehmen haben diesen Trend bereits erkannt. Beispielsweise betreibt die Firmengruppe Max Bögl aktuell schon so eine moderne Fertigungsstätte für eine wirtschaftlichere Produktion der modularen Wohnungsbau-Komponenten ihres Produkts maxmodul sowie von Betonfertigteilen für den Wohnungs- und Gewerbebau. Im brandenburgischen Eberswalde baut die Renggli Deutschland GmbH Deutschlands größtes Holzmodul-Werk für die Errichtung mehrgeschossiger Gebäude. In dem Werk sollen ab 2024 auf rund 20.000 Quadratmetern Produktionsfläche Holzmodule für nachhaltige und klimagerechte, mehrgeschossige Gebäude hergestellt werden.
Linktipp
Die Hochschule für angewandtes Management bietet den Studiengang „Industrielles Bauen“ an, der mit dem Titel „Master of Engineering“ abschließt.
Das auf Bau-Marktinformationen spezialisierte Unternehmen BauInfoConsult erwartete im Februar dieses Jahres für 2022 ein Wachstum von rund fünf Prozent bei den Fertigwohnhäusern, bis 2030 sei ein Marktanteil von einem Viertel ein durchaus wahrscheinliches Szenario. Die Marktforscher haben zudem Holz als dominanten Wandbaustoff ausgemacht, wenn es um den Einsatz von industriell vorgefertigten Bauteilen im Wohnungsbausegment geht. Der mit großem Abstand dahinter liegende Stahlbeton werde laut der Untersuchung in den kommenden Jahren indes mit einer negativen Fertigstellungsbilanz bei der Fertigteilbauweise im Wohnungsbau zu kämpfen haben. Dies liege zum Teil daran, dass Stahlbetonfertigteile im Vergleich zu Holz als Baustoff bei einigen Bauherren an Attraktivität eingebüßt hätten. So könnten mittlerweile auch Mehrfamilienhäuser rentabel in der Holzständerbauweise errichtet werden – früher war der Einsatz von Stahlbetonfertigteilen eher eine Domäne im Fertigteile-Mehrfamilienhausbau.
Dennoch: Das deutsche Wohnungsbausegment sei und bleibe vorerst von der konventionellen „Stein-Auf-Stein-Bauweise“ dominiert, so BauInfoConsult. Auch wenn bereits 2020 die 20.000er-Marke bei neuen Wohngebäuden in Fertigteilbauweise überschritten worden sei. Der Anteil von Fertighäusern aller in 2020 fertiggestellten Neubauprojekte im Wohnungsbau lag damit bei rund 18 Prozent.
Für Mitarbeiter*innen des Klinikums Stuttgart lässt die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) 329 Personalwohnungen in sechs Gebäuden in Bad Cannstatt bauen. In nachhaltiger, modularer Holzbauweise entsteht dort ein Energie-Plus-Quartier mit dringend benötigtem und bezahlbarem Wohnraum. Von Christoph Berger
Zeitsparende Bauabwicklung, maximale Energieeffizienz und hohe Aufenthaltsqualität: All diese Attribute soll das Bauprojekt am Prießnitzweg in Stuttgart in sich vereinen, das zu den größten Holzmodul-Wohnprojekten Deutschlands zählt. Die Gebäude entstehen in nachhaltiger Holzbauweise und aus seriellen Modulen. Durch die Energieeffizienzklasse 40 Plus werden sie im Jahresmittel einen Energieüberschuss aus regenerativen Quellen erzeugen, wobei die effiziente Energieerzeugung auf Basis von Sole-Wasser-Wärmepumpen, Photovoltaikmodulen und Solar-Hybridkollektoren geplant ist. Zudem ist ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zur Optimierung des Heizbedarfs vorgesehen.
Eine gute Belichtung, großzügig gestaltete Grün- und Gemeinschaftsflächen sowie kühlende Frischluftzufuhr zwischen den Gebäuden sind weitere Aspekte, die eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen sollen. Bei der Grundsteinlegung im Oktober 2021, die Kellerrohbauarbeiten hatten bereits im August des Jahres begonnen, sagte Samir M. Sidgi, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWSG: „Das Projekt ist höchst anspruchsvoll, innovativ und repräsentiert sehr gute Lösungsansätze für aktuelle und zukünftige Herausforderungen.“ Schon im Dezember 2021 wurden die ersten Module auf der Baustelle angeliefert.
Wir konnten die drei Wohngebäude in nur sechs Monaten von der Anlieferung des ersten Moduls bis zur Fertigstellung errichten.
Angefertigt wurden diese im AH-Aktiv-Haus-Werk – die AH Aktiv-Haus GmbH ist im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Bauunternehmen Wolff & Müller für die Umsetzung des Bauvorhabens verantwortlich. Bei der Logistik kommt es auf eine Just-in-time-Anlieferung der in Leichtbauweise vorgefertigten Wohnmodule an, die nach dem Eintreffen auf der Baustelle direkt montiert werden. Dadurch, wie auch durch die serielle Vorfertigung, wird laut Berechnungen eine Zeitersparnis von etwa zwölf Monaten im Vergleich zu einem konventionellen Stahlbetonbau erreicht.
Im Mai 2022 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen, im Juli fand die Bauabnahme durch die SWSG statt. „Wir konnten die drei Wohngebäude in nur sechs Monaten von der Anlieferung des ersten Moduls bis zur Fertigstellung errichten“, sagt Thomas Schmierer, Projektleiter beim Bauunternehmen Wolff & Müller. Ende 2023 soll die zweite Bauphase mit 172 Wohneinheiten und einer Tiefgarage abgeschlossen werden. Was den reibungslosen Ablauf ebenfalls unterstützt: Der Neubau wird komplett mit der BIM-Methode realisiert – das heißt: Gebaut wurde erst digital, dann real. Das hinter dem Projekt stehende Prinzip nennt sich übrigens „Triple-Zero-Prinzip“, formuliert und entwickelt wurde es von Werner Sobek. Bedeutet: Ein Gebäude benötigt nur die Energie, die es aus nachhaltigen Quellen selber erzeugt (Zero Energy), ein Gebäude produziert keine schädlichen Emissionen (Zero Emission) und alle Bauteile werden wieder vollständig in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt (Zero Waste).
In Berlin entsteht derzeit ein Hochhaus, das all die Attribute vereint, die ein zeitgemäßes Bauen verlangt: EDGE East Side. In dem Bauprojekt vereinen sich Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Teilvorfertigung und just-in-time-Arbeiten. Von Christoph Berger
Wenn EDGE East Side an der Warschauer Brücke im Berliner Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg 2023 fertiggestellt und übergeben sein wird, hat Berlin ein neues höchstes Bürohaus. Rund 140 Meter wird es mit seinen 37 Geschossen in die Höhe ragen. Doch nicht nur aufgrund dieser Zahlen wird das Gebäude einen neuen Milestone in der Hauptstadt setzen.
Da ist zum Beispiel die nahezu vollständig bebaute Fläche rund um das 2905 Quadratmeter große Grundstück, die einen einwandfrei abgestimmten Projektablauf erfordert. Es gibt kaum Fläche für Zwischenlagerungen, daher muss angeliefertes Baumaterial im Regelfall just-in-time an die vorgesehene Position gebracht und eingebaut werden. Die Baustellenlogistik ist digital und minutiös getaktet, der Status eines jeden Bauteils kann 1:1 nachverfolgt werden. Damit alle Bauteile wie geplant an die richtigen Stellen der Baustelle gebracht werden können, wurden ein selbstkletternder Kran an der Nordfassade und einer in einem Aufzugsschacht, drei Bauaufzüge und eine Ausfahrbühne sowie ein hydraulisch kletternder Betonverteilermast in der Mitte des Gebäudekerns installiert.
Das Hochhaus beinhaltet zudem ein Pilotprojekt. Für zwei Obergeschosse des Büroturms entwickelte das bauausführende Unternehmen Züblin zusammen mit Edge Technologies und dem Software-Start-up Alcemy einen stark CO2-reduzierten Transportbeton. Aufgrund seiner guten bauphysikalischen Eigenschaften ist Beton einer der wichtigsten Baustoffe und aus der Baubranche kaum wegzudenken. Allerdings enthält herkömmlicher Beton als Bindemittel Zementklinker, bei dessen Produktion größere Mengen CO2 ausgestoßen werden. Durch eine Absenkung des Zementklinkeranteils sinken auch die CO2-Emissionen.
Bei der Produktion des Betons für das 32. und 33. Obergeschoss von EDGE wurde, im Vergleich zu herkömmlichem Beton, rund 50 Prozent weniger CO2 ausgestoßen. Möglich macht dies die Verwendung von Kalkstein – ein reichlich verfügbarer und klimafreundlicher Ersatz für Klinker. Das 2018 gegründete Unternehmen Alcemy nutzt maschinelles Lernen und Regelungstechnik zur Vorhersage der Qualitätseigenschaften von Zement und Beton. Durch belastbare Daten und smarte Algorithmen wird in Echtzeit die gesamte Wertschöpfungskette beobachtet – von der Wiege bei der Zementmahlung bis zur Verarbeitung des Betons auf der Baustelle. So wird das Naturprodukt zum datenbasierten Hightech-Produkt. Dies hat – neben der beschriebenen CO2-Reduktion – einen weiteren Vorteil: Die Qualität steigt.
Zum Projekterfolg trägt auch die Anwendung von BIM maßgeblich bei: Bereits seit den ersten Planungen setzen die am Bau Beteiligten auf die digitale Arbeitsweise.
Zwischen Deutschland und Dänemark – manche sagen auch: zwischen Mitteleuropa und Skandinavien – wird eine neue Verbindung gebaut. Der Fehmarnbelttunnel. 18 Kilometer wird er lang sein und damit der längste Absenktunnel der Welt werden. Von Christoph Berger
Beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels spielen der temporäre Arbeitshafen und die Tunnelelementfabrik bei Rødbyhavn eine zentrale Rolle. Die Materialien für die Fertigung der Beton-Tunnelelemente können per Schiff zur Fabrik geliefert werden, die aus sechs Produktionslinien besteht. Dort werden dann die 79 Standardelemente mit einer Länge von je 217 Metern sowie 10 kürzere Spezialelemente mit eingebautem Untergeschoss für technische Installationen hergestellt. Wobei jedes Standardelement nochmals aus 9 Segmenten besteht. Für die Produktion eines Segments wird Bewehrungsstahl zu einem Bewehrungskorb verbunden. Danach wird der Bewehrungskorb in die Verschalungen geschoben. Wenn Bewehrungskorb und Verschalung miteinander verbunden sind, kann der Beton eingefüllt werden. Gleichzeitig beginnt die Produktion des nächsten Bewehrungskorbes für das nächste Segment.
Ist der Beton ausgehärtet, werden die Verschalungen entfernt und das fertige Segment weitergeschoben. So geht es weiter, bis die Elemente am Trockendock ankommen. Dort beginnt dann das Verschließen der beiden Elementenden mit Schotten. Später wird das Trockendock mit Wasser geflutet – die Elemente können schwimmen.
Sieben Minuten mit dem Zug und zehn Minuten sind für die Durchfahrt mit Auto errechnet. Für 2029 ist die Eröffnung geplant.
Die fertigen Tunnelelemente werden schließlich mit Schleppern an die Stelle im Fehmarnbelt transportiert, an der sie abgesenkt und miteinander verbunden werden. Dabei wird nach folgendem Prinzip vorgegangen: Das erste Element wird direkt an das Portal des Tunnels auf dem Meeresboden positioniert, also die Einfahrt die Tunnel, die bei Puttgarden auf deutscher Seite entsteht. Danach wird das Wasser zwischen den beiden Schotten herausgepumpt. Dadurch entsteht ein großer Druckunterschied, mit dem eine völlig dichte Verbindung garantiert ist. Nach diesem Prinzip werden alle Elemente abgesenkt und miteinander verbunden. Noch vor der Fertigstellung werden außerdem die elektrischen und mechanischen Systeme installiert: elektrische Installationen, Beleuchtung, Lüftung, Kommunikationssysteme, Fluchttüren und Pumpen.
Seit Sommer 2020 werden die Molen und Kaianlagen auf dänischer Seite errichtet. Das Material, das beim Anlegen der Fahrrinne ausgehoben wird, wird für die Landgewinnung verwendet. Diese neuen Flächen ragen 500 Meter in den Fehmarnbelt hinein und erstecken sich auf einer Länge von drei Kilometern westlich des Fährhafens. Dort soll später ein Natur- und Erholungsgebiet entstehen.
Im Tunnel werden sich nach Fertigstellung eine Eisenbahnstrecke mit zwei Gleisen in separaten Röhren sowie eine Autobahn mit vier Spuren, zwei in jede Richtung, befinden. Sieben Minuten mit dem Zug und zehn Minuten sind für die Durchfahrt mit Auto errechnet. Für 2029 ist die Eröffnung geplant.
Am 4. Oktober 2022 war es so weit: Bundesverkehrsminister Volker Wissing weihte das neue Schiffshebewerk Niederfinow ein. Einen Tag später hat das Hebewerk seinen Regelbetrieb aufgenommen. Von Christoph Berger
Im Grunde handelt es sich um einen riesigen Aufzug. In dem Anfang Oktober 2022 in Betrieb genommenen Schiffshebewerk Niederfinow werden bis zu 110 Meter lange Schiffe gehoben und gesenkt, um den 36 Meter hohen Geländesprung im Havel-Oder-Kanal zu überwinden. Die Havel- Oder-Wasserstraße ist Teil des transeuropäischen Wasserstraßennetzes der Europäischen Union. Sie spielt insbesondere für Schwertransporte zwischen West- und Osteuropa eine wichtige Rolle. Das neue Schiffshebewerk Niederfinow ist 54,55 Meter hoch, 46,40 Meter breit und 133,00 Meter lang. Insgesamt wurden ca. 65.000 Kubikmeter Beton und Stahlbeton sowie 8900 Tonnen Stahl verbaut. Hinzu kommen etwa 40.000 Quadratmeter Spundwandstahl. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Bauarbeiten ca. 400.000 Kubikmeter Erde bewegt.
Gebaut wurde das Werk von einer ARGE (Arbeitsgemeinschaft) für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Diese hatte für den Neubau ein Budget von 520 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Probebetriebs vom Herbst 2021 bis zum Sommer dieses Jahres wurden mehrere hundert Trogfahrten durchgeführt sowie Betriebs- und Störfälle simuliert. Darüber hinaus erhielt das Bedien- und Wartungspersonal des WSA Oder-Havel eine umfassende Einweisung. Am 10. Oktober hatte dann schließlich auch der erste Schwertransport die neue Anlage passiert: Das Schiff MS BONVENT hat an diesem Tag eine 390 Tonnen schwere und 5,90 Meter hohe Gasturbine durch das neue Hebewerk geschleust.
Das seit 1934 bestehende kleinere Schiffshebewerk Niederfinow wurde 2007 von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet. Das Bauwerk war für Schiffe mit einer Länge von 82 Metern befahrbar. Allerdings genügte es irgendwann nicht mehr den heutigen Anforderungen für modernen Schiffsverkehr und machte einen Neubau notwendig. Mit der Freigabe von diesem wird das historische Hebewerk während dessen Gewährleistungsphase noch einige Jahre in Betrieb bleiben. Danach bleibt es als Technikdenkmal und touristisches Wahrzeichen erhalten.
Klar, man könnte fragen: Haben wir hier auf der Erde nicht genügend zu bewältigende Herausforderungen? Müssen wir uns nun auch noch mit dem Bauen auf dem Mond beschäftigen? Zu erstens: Stimmt, haben wir. Zweitens: Und ja, können wir – zur weiteren Erforschung des Mondes oder als Zwischenstation für den Aufbau von Missionen zu weiter entfernt liegenden Zielen im Weltraum. Und ein Blick in die Zukunft lohnt sich allemal. Von Christoph Berger
Für das Jahr 2024 wird derzeit eine Mission zum Mond geplant, die das Bauen von Landeplätzen, Straßen oder Gebäuden aus Mondstaub auf dem Erdtrabanten zum Ziel hat. So forschen Wissenschaftler* innen des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH) und der Technischen Universität (TU) Berlin im Rahmen des Projekts MOONRISE daran, mit Laserstrahlung Mondstaub aufzuschmelzen. Das so entstehende Material soll für den 3D-Druck nutzbar gemacht werden, um die dortige Infrastruktur aufzubauen. Der Laser existiert bereits. Dieser wurde auch erfolgreich im Labor am Roboterarm eines Mond-Rovers getestet. Außerdem gelang es Wissenschaftler*innen, Regolith, also pulverisiertes Mondgestein, im Einstein-Elevator des HiTEC (Hannover Institute of Technology) der Leibniz Universität Hannover unter Mondgravitation aufzuschmelzen. Doch wie soll der Laser auf den Mond gelangen? Genau um die Beantwortung dieser Frage geht es dem Forscher*innen- Team derzeit: Die Wissenschaftler*innen von LZH und TU Berlin wollen ein Flugmodell des Lasers entwickeln, das für den Einsatz im Weltraum qualifiziert ist.
Mit der Vor-Ort-Fertigung von Infrastruktur ließen sich enorme Transportkosten sparen.
Außerdem wird an einer den Laser unterstützenden künstlichen Intelligenz (KI) gearbeitet. Eine Kamera wird auf dem Mond Fotos machen, die dann von den Forscher*innen auf der Erde mithilfe eines intelligenten Bildverarbeitungssystems ausgewertet werden. Das System soll bei der Analyse des mit dem Laser aufgeschmolzenen Mondstaubs helfen und dem Team auf der Erde so eine KI-basierte Prozess- und Qualitätskontrolle ermöglichen. Damit dies funktioniert, muss die KI für den Mondeinsatz schon im Vorfeld trainiert werden. An der TU Berlin wird dazu eigens ein Labor entstehen, in dem das Regolith unter Beleuchtungsverhältnissen fotografiert wird, die denen auf dem Mond nachempfunden sind.
Hintergrund dieser Forschungsarbeiten sind unter anderem die Pläne der europäischen Weltraumorganisation ESA für ein „Moon Village“. Von dort könnten leistungsstarke Weltraumteleskope auf der stets von der Erde abgewandten Rückseite des Mondes zum Einsatz kommen. Außerdem mache die geringere Schwerkraft und das Fehlen einer Atmosphäre den Mond zu einer idealen Zwischenstation für den Aufbau von Missionen zu weiter entfernt liegenden Zielen im Weltraum.
Würde man die dafür notwendige Infrastruktur allerdings mit Material von der Erde bauen wollen, wäre dies ein äußerst kostspieliges Vorhaben. Jörg Neumann, Projektleiter von MOONRISE am LZH, spricht im Fall eines solchen Transports von einer Million Dollar pro Kilogramm. Regolith sei dagegen auf dem Mond massenhaft vorhanden und könnte als Rohmaterial zum 3D-Druck verwendet werden. Mit der Vor-Ort-Fertigung von Infrastruktur ließen sich enorme Transportkosten sparen. Das Nutzen und Verarbeiten von vor Ort vorhandenen Materialien wird in der Raumfahrt auch als In-Situ Resource Utilization (ISRU) bezeichnet. Gelingt dies, könnte das Verfahren ein entscheidender Faktor sein, die Exploration des Mondes und des Weltraums voranzubringen.
Von: Fabian Hesse, M.A. | bauingenieur24.de
Gesendet: 12. 10. 2022
An: Bauingenieurinnen und Bauingenieure
Betreff: Planen und Bauen im Homeoffice – wie geht das?
Hallo,
Homeoffice ist im Bauingenieurwesen kein Fremdwort, doch die Anwendung ist aktuell noch sehr unterschiedlich. Aufgrund des Fachkräftemangels und der digitalen Transformation der Baubranche kann das Thema in Bewerbungsgesprächen zum Zünglein an der Waage werden. Eine aktuelle Umfrage des Berufsportals bauingenieur24 ergab, dass nur sehr wenige Beschäftigte im Bauingenieurwesen ausschließlich im Homeoffice arbeiten (rund 8 %). Demgegenüber stehen fast doppelt so viele, die gar nicht mobil bzw. von zu Hause arbeiten. 27 Prozent gaben an, zu bestimmten Zeiten das Homeoffice zu nutzen. Knapp 33 Prozent arbeiten je nach Bedarf beziehungsweise flexibel im Homeoffice oder mobil. Für 17 Prozent ist die Arbeitsweise die absolute Ausnahme.
Deutlich wird, dass die Nutzung des Homeoffice im Bauingenieurwesen zwischen zwei Polen schwankt. Auf der einen Seite stehen die klaren Befürworter, für die es keine Alternative mehr gibt, auf der anderen Seite die Skeptiker, die keinen echten Mehrwert erkennen. Heiko Schmelzer, Geschäftsführer eines Planungsbüros mit 15 Mitarbeitenden, sieht vor allem bei den planenden Beschäftigten einen Mehraufwand: „Da haben wir höhere Anforderungen an die Technik, darunter EDV und Datenübertragung, als für Mitarbeiter, die eher text- und tabellenbezogen arbeiten.“
Für alle Unternehmen sind die veränderte Kommunikation nach außen sowie die Anforderungen an den Datenschutz bzw. die Datensicherheit zu meistern. Es muss zudem in Glasfaserleitungen für schnelles Internet, zusätzliche Hardware und Clouddienste investiert werden. Trotz technischer Herausforderungen machen viele Arbeitgeber gute Erfahrungen mit ihren Homeoffice-Regelungen. Private wie öffentliche Arbeitgeber können damit nicht zuletzt Nachhaltigkeitsziele verknüpfen und für ein Leben und Arbeiten jenseits der Metropolregionen werben. Vielen Arbeitgebern ist jedoch noch eine zeitliche Einschränkung für das Homeoffice wichtig (z.B. 8 Tage/Monat).
Die Zusammenarbeit bei internationalen Bauprojekten kann mit einer guten Homeoffice-Einrichtung erleichtert werden. Mitarbeitende im Homeoffice nehmen zudem eher Weiterbildungen in Form von Webinaren wahr. Wertvolle Fachkräfte im Rentenalter können bei Interesse und Bedarf gut via Homeoffice weiterarbeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage, ob das Homeoffice im Bauwesen eine Rolle spielt oder nicht, angesichts der technischen Möglichkeiten sowie der veränderten gesellschaftlichen Umstände prinzipiell geklärt ist. Der Fokus liegt bereits längst auf der individuellen Ausgestaltung an jedem einzelnen Arbeitsplatz. Hierbei zeigt sich, dass vieles möglich ist, was einst undenkbar schien, wenn sich die Beteiligten einmal dazu entschließen. In Zeiten der digitalen Transformation trägt der offene Umgang mit dem Homeoffice sicherlich seinen Teil zum notwendigen Change-Management des jeweiligen Arbeitgebers, egal ob Bauunternehmen, Planungsbüro, Behörde oder wissenschaftliche Einrichtung, bei.
Mit herzlichen Grüßen
Fabian Hesse M.A.
Die Zahl der Absolvent*innen eines Bauingenieurstudiums lag 2020 bei 10.080. Und sie ist 2021 nochmals auf 10.720 angestiegen. Damit liegt sie mehr als doppelt so hoch als zum Tiefpunkt 2008 mit 4.680. Von Christoph Berger
Das Buch diskutiert das Planen und Bauen mit und im Bestand und zeigt wichtige aktuelle Bauwerke von Ingenieur*innen aus Deutschland. Herausgegeben von der Bundesingenieurkammer werden hier die Leistungen des deutschen Bauingenieurwesens dokumentiert. Bundesingenieurkammer: Ingenieurbaukunst 2023. Ernst & Sohn 2022, 52,90 Euro
Museum of the Future
Foto: UAE Government Media Office
Im Februar eröffnete in den Vereinigten Arabischen Emiraten das Museum of the Future. Das in Dubai ansässige Museum beherbergt eine Dauerausstellung mit inspirierenden Visionen zur Zukunft der Menschheit und soll gleichzeitig als globales Zentrum für Inspiration, Innovation sowie die Entwicklung von Lösungen für die Herausforderungen und Chancen der Menschheit werden. Das Museumsgebäude selbst ist ein Beispiel für die Möglichkeiten des computergestützten Designs und Bauwesens. Sein parametrisches Design, das durch einen algorithmischen Designprozess für komplexe Geometrien erschaffen wurde, sowie der Einsatz von Building Information Modelling (BIM) resultieren in einer 77 Meter hohen, siebenstöckigen torusförmigen Struktur, die ohne eine einzige Säule auskommt. Die Fassade des Museums erstreckt sich über eine Fläche von 17.600 Quadratmetern. Sie besteht aus rostfreiem Stahl und setzt sich aus 1.024 Einzelteilen zusammen, die mit Hilfe von Robotern hergestellt wurden, welche eigens darauf spezialisiert sind, die anspruchsvollen Formen zu schaffen. Weitere Infos unter: https://museumofthefuture.ae
Home Report 2022
Oona Horx Strathern präsentiert im Home Report 2022 die aktuellsten Wohntrends und zeigt die wichtigsten Entwicklungen in der Architektur- und Baubranche hin zu mehr Nachhaltigkeit und Playfulness auf. Kreislaufwirtschaft in der Baubranche, ein neuer Fokus der Stadtplanung auf mehr Lebensqualität und Gemeinschaft, regionale Materialien und das Zukunftspotenzial von Holz – der Home Report richtet sich an all diejenigen, die sich für die Zukunft des Wohnens und Bauens interessieren und diese mitgestalten möchten. Oona Horx Strathern: Home Report 2022, Zukunftsinstitut 2021, 150 Euro
Auch für Bauingenieur*innen: 25 moderne Bauwerke aus aller Welt
Von Privathäusern bis hin zu Notunterkünften, Märkten und Schulen, von Opernhäusern bis hin zu Fabriken, Museen und Bibliotheken – dieses Buch stellt jungen Leser*innen berühmte und weniger bekannte Architektur aus aller Welt vor: 25 faszinierende Bauwerke, die dazu beitragen, die Welt zu verbessern. Dabei wird deutlich: Moderne Architektur gibt Antworten auf zahlreiche Fragen unserer Zeit. Annette Roeder, Pamela Baron: Architektur. Prestel 2022, 24 Euro
3D-Künstler entwickelt Brückengenerator
Foto: Twitter/Miettinen Jesse/Blenderesse, @JesseMiettinen
Blender ist die kostenlose und quelloffene 3D-Entwicklungssuite. Die Software unterstützt die gesamte 3D-Pipeline: Modellierung, Rigging, Animation, Simulation, Rendering, Compositing und Motion Tracking. Sogar Videobearbeitung und Spieleerstellung. Auf dieser Grundlage entwickelte der 3D-Künstler Miettinen Jesse a.k.a. Blenderesse einen Brückengenerator, der sich an die Landschaft anpassen und das Terrain bei Bedarf leicht verändern kann. Weitere Infos unter: https://bit.ly/3Dc6UuS
METAPOLIS. TOPOI. SCENARIOS
Städtische und ländliche Regionen unterliegen gleichermaßen einer starken Dynamik. Hinzu kommt, dass sich auch das Verständnis davon, was Stadt und Land ausmacht, verändert. Metapolis steht für ein Netzwerk städtischer und ländlicher Siedlungen, die durch Menschen-, Waren- und Informationsströme miteinander verbunden sind. Wie lässt sich eine solche Metapolis begreifen und nachhaltig weiterentwickeln? Am Beispiel zweier Untersuchungsregionen in Niedersachsen – einem Bundesland, geprägt von wenigen Großstädten und überwiegend mittleren und kleinen Städten, Vororten und Dörfern – stellt das vorliegende Buch einen innovativen Analyserahmen namens Topoi vor. Er bietet eine neue Perspektive auf die Entwicklung von Stadt und Land. Anhand verschiedener Szenarien werden innovative Lösungen im Sinne einer nachhaltigen Planung und Gestaltung im Bereich des Stadt-Land-Gradienten untersucht. Vanessa Miriam Carlow, Grace Abou Jaoude, Chantal Karadag, Olaf Mumm, Marie Scheer, Kristin Schöning, Ryan Zeringue: Metapolis. Topoi. Scenarios. Jovis 2022, 38 Euro
Ein Kompendium zum zirkulären Bauen
Vom konkreten Fallbeispiel zur Standortbestimmung: das umfassende Handbuch zum Thema Wiederverwendung von ganzen Bauteilen. IKE Institut Konstruktives Entwerfen, Gestaltung und Bauingenieurwesen ZHAW Departement Architektur, et al.: Bauteile wiederverwenden. Park Books 2021, 58 Euro
Greta Thunberg: Das Klima-Buch
Weltweit haben Expert*innen aus Geophysik, Mathematik, Ozeanographie, Meteorologie, Ökonomie, Psychologie und Philosophie ihr Fachwissen eingesetzt, um ein tieferes Verständnis der Krisen zu entwickeln, mit denen wir konfrontiert sind. Greta Thunberg hat ihr Klima-Buch in Zusammenarbeit mit über hundert Wissenschaftler*innen zusammengestellt. Außerdem erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen, die sie sammeln konnte. Davon, wie sie das weltweit praktizierte Greenwashing aufgedeckt und somit gezeigt hat, wie sehr wir alle hinters Licht geführt wurden. Dies ist eines der größten Probleme unserer Zeit, aber – wie Greta sagt – zugleich auch unsere größte Hoffnung. Erst wenn wir alle das Gesamtbild kennen, werden wir auch handeln können. Wenn ein einzelnes streikendes Schulkind einen weltweiten Protest lostreten kann, was könnten wir dann gemeinsam alles erreichen? Greta Thunberg: Das Klima-Buch. S. Fischer 2022, 36 Euro
14. Ettersburger Gespräch: Bauen am Beginn der Zukunft
„Bauen am Beginn der Zukunft“ – unter dieses Motto stellte die Bundesstiftung Baukultur das 2022 stattfindende 14. Ettersburger Gespräch. Auch in diesem Jahr trafen sich 100 Expertinnen und Experten aus Planung, Politik, Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft auf Schloss Ettersburg bei Weimar, um die aktuellen Herausforderungen in der Baubranche zu diskutieren. In einem gemeinsamen Strategiepapier fordern sie, ressourcenschonendes Bauen überwiegend vom Bestand aus zu denken, gesellschaftliche mit klimapolitischen und baukulturellen Anliegen zu verknüpfen sowie die Ausbildung zu qualifizieren und zu stärken. Das Strategiepapier ist unter folgendem Link abrufbar: www.bundesstiftung-baukultur.de/fileadmin/files/event/Ettersburger2022_Strategie_A4_final.pdf
Deutscher Ingenieurbaupreis 2022
Stadtbahnbrücke Stuttgart-Degerloch, Foto: sbp-Andreas Schnubel
Der Deutsche Ingenieurbaupreis wird im Zweijahresrhythmus als offizieller Preis der Bundesregierung für Ingenieurbaukunst verliehen. In diesem Jahr hat die Jury den Preis an das Ingenieurbüro schlaich bergermann partner sbp, Stuttgart, für die Netzwerkbogenbrücke in Stuttgart vergeben. Als Bauherrin wurde die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ausgezeichnet. Die Jurorinnen und Juroren befanden, dass „die Netzwerkbogenbrücke mit kohlefaserverstärkten Kunststoffseilen mit Carbon-Hängern als Innovation weltweit ein überaus gelungenes Beispiel für die Ingenieurbaukunst ist und prägende Antworten auf aktuelle Fragestellungen im Bauwesen gibt“. Bei dem Bauwerk handelt es sich um die weltweit erste vollständig an CFK-Zugelementen hängende Netzwerkbogenbrücke der Welt. Weitere Infos unter: https://bit.ly/3rNEqlC
13,6 Milliarden Euro für „Neues Netz für Deutschland“
Für mehr Kapazität im Schienennetz und eine leistungsfähige Infrastruktur setzt die Deutsche Bahn (DB) ihr Investitionsprogramm „Neues Netz für Deutschland“ konsequent fort. Wie der Konzern im Februar 2022 bekanntgab, werden 2022 rund 13,6 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern in die Infrastruktur fließen. Das sind noch einmal rund 900 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021 und somit die höchste Summe, die je innerhalb eines Jahres zur Verfügung stand. Inhaltlich geht es um neue, ausgebaute Strecken sowie leistungsfähige Bahnhöfe und Anlagen.
Weltweit einzigartige Computertomographie-Anlage für Beton
Mit „Gulliver“ entsteht an der TU Kaiserslautern (TUK) derzeit eine einzigartige Computertomographie-Anlage für Bauingenieure. Mit ihr können Forschende künftig erstmals auch Bauelemente in realen Abmessungen unter Last durchleuchten und praxisnahe Ergebnisse erhalten. So können beispielsweise Rissstrukturen und Schädigungen analysiert werden. „Bislang ist es nur möglich, Betonproben mit Abmessungen von wenigen Zentimetern mittels CT-Technologie zerstörungsfrei zu untersuchen. Dabei blieb stets die Frage offen, in welchem Umfang sich die Ergebnisse auf realistische Bauteilgrößen übertragen lassen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Matthias Pahn. Der Bauingenieur ergänzt: „Die neue CT-Anlage ermöglicht erstmals eine umfassende Bauteilanalytik: Zum einen lassen sich damit Risse von 0,1 Millimetern Größe in Betonteilen bis 30 Zentimetern Durchmesser und bis 6 Metern Länge analysieren. Zum anderen kann das Großgerät dabei auch statische und dynamische Lasten, wie sie in der Praxis üblich sind, auf die Bauteile wirken lassen.“ Das Gebäude für Gulliver an der TUK ist eine Strahlenschutzhalle aus bis zu zwei Meter dickem Stahlbeton, teilweise aus besonders dichtem Schwerbeton.
Spot, ein Robo-Hund
Spot, ein vom US-amerikanischen Robotikunternehmen Boston Dynamics entwickelter hundeähnlicher Roboter, soll die Baustellendokumentation auf ein völlig neues Level heben. So der Plan des auf Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE. Dazu soll der Robo-Hund regelmäßig und sicher alle baulichen Veränderungen aufzeichnen und speichern – ganz gleich, ob Probleme bei der Materialbeschaf fung, Störungen in den Lieferketten oder Ausfall von Gewerken. „Bisher lag es im Zuständigkeitsbereich des Baumanagements, den Baufortschritt und eventuelle Verzögerungen zu prüfen, zu dokumentieren und etwaige Änderungen im digitalen Zwilling zu aktualisieren“, erklärt Wolfgang Kroll, der als Teamleiter bei Drees & Sommer die Digitalisierung des Baumanagements vorantreibt. „Nun gibt es für diese zeitaufwändigen Aufgaben einen stabilen vierbeinigen Helfer. Unser langfristiges Ziel ist es, den gesamten Baufortschritt eines Projekts in einem einzigen konsistenten Modell darzustellen und den Soll-Zustand aus der Planung mit dem Ist-Zustand auf der Baustelle abzugleichen.“
Energetische Gebäudesanierung mithilfe von intelligenten Fabriken
Wie lassen sich 22 Millionen Wohngebäude in der Nordseeregion bis 2050 energetisch sanieren? Die Jade Hochschule am Fachbereich Seefahrt und Logistik hat in einem internationalen Projekt-Konsortium eine hochautomatisierte Fabrik entwickelt, in der Fassaden- und Dachpaneele zur energetischen Sanierung von Gebäuden hochautomatisiert gefertigt werden. Hierdurch sollen CO2-Emissionen vermieden, Kosten gesenkt und die Arbeitsbelastung auf Baustellen reduziert werden. „Die Fabrik, die wir entwickelt haben, ermöglicht die energetische Sanierung der Häuser nicht nur massenweise mit individualisierbaren Lösungen, sondern wird die gesamte Sanierung schneller durchführen und um rund 50 Prozent günstiger machen. So hoffen wir auf insgesamt schnellere Fortschritte bei den klimagerechten Sanierungen im Nordseeraum“, sagt Prof. Dr. Kerstin Lange, die an der Jade Hochschule eine Professur für Transportwirtschaft und Projektlogistik inne hat und das Projekt wissenschaftlich begleitete.
Kai Redlich ist selbstständiger Bauingenieur und Inhaber eines Bauplanungsbüros in St. Egidien, Sachsen. Seit seinem elften Lebensjahr schnitzt er, vor etwa elf Jahren begann er, in seiner Freizeit Prominente mit seinen Schnitzwerkzeugen entstehen zu lassen. Im Interview erklärt er, worauf es beim Handwerk Schnitzen ankommt und was er am Baustoff Holz besonders schätzt. Die Fragen stellte Christoph Berger
Herr Redlich, Sie schnitzen seit Jahren Holzfiguren von Prominenten: zum Beispiel Sean Connery, Marilyn Monroe, die Mitglieder der Rolling Stones, Halle Berry, Bruce Willis und viele mehr. Was reizt Sie an den Promis, die Sie für Ihre Schnitzereien auswählen beziehungsweise: Gibt es Kriterien für Ihre Auswahl?
Das Schnitzen von Portraits ist so eine Sache: Zum einen muss es eine Person sein, die ein Dritter wiedererkennen kann, die also einer breiten Masse bekannt ist. Erst die Wiedererkennung durch die dritte Person ist die Referenz für die Qualität der eigenen Fähigkeiten. „Die Rolling Stones, meine Frau und ich“ waren bisher die schwierigsten Anforderungen. Dabei sind die Stones nicht die Herausforderung an sich, die Köpfe sind relativ klein und aufgrund der markanten Gesichtszüge ging das schon. Aber die eigene Ehefrau zu schnitzen, ist nicht ungefährlich. Ansonsten habe ich mit sogenannten Promis eigentlich nichts am Hut. Zu jeder Figur gehört ein Gesicht mit seinen Gesetzmäßigkeiten, es ist die eigentliche Erkennung einer Person. Weiterhin gibt es einen Algorithmus speziell zum Schnitzen von Gesichtern. Den habe ich mir aber nicht ausgedacht. Auf meinem Tisch ist eher die Vorbereitung dafür gewachsen, wie man die notwendigen Details aus dem Bildmaterial herausliest, um es umzusetzen. Weiterhin steht mir die Farbkomponente nicht zu Verfügung. Das engt ebenfalls die Auswahl ein, weil ich keine Fassmalerei beherrsche.
Bei Ihren Figuren legen Sie großen Wert auf Präzision und Wiedererkennung. Sind dies Eigenschaften, die Ihr Hobby und Ihr Beruf gemeinsam haben?
Die Präzision bei einer Figur – ich darf es nicht übertreiben – haucht ihr „Leben“ ein. Bei der Schnitzerei sind immer Kritiken angebracht. Der eine erkennt die Personen, der andere nicht. In der Baubranche ist es hingegen so, dass mangelnde Präzision, egal ob bei Planung oder Ausführung, im Regelfall zu Auseinandersetzungen ums liebe Geld führen. Bei den von mir betreuten Bauprojekten kommt es zudem weniger auf den Wiedererkennungswert und meinen Sti als auf die Anforderungen an die Bauwerke an. Es ist mir weniger wichtig, ob ein Bauwerk durch meinen Stil wiedererkannt wird. Wenn der Bauherr sagt: „Ich hab‘s mir leisten können, weil Sie es geplant haben“, reicht mir das aus.
Ist Holz auch beim Bauen der Baustoff Ihrer Wahl?
Holz ist das Material mit Zukunft. In Sachsen dauert es vielleicht noch eine Weile bis es sich durchsetzt, aber auch hier entscheidet letztlich das Geld. Derzeit habe ich viele Vorhaben in Holzrahmenbauweise, aber die modernen Bauweisen, wie CLT (Anm. d. Red.: CLT steht für „Cross Laminated Timber“), ist der nächste Level. Die Musterbauordnungen der Länder werden auch die Tür für die Gebäudeklasse 5 für Holzbauten schrittweise öffnen. Allerdings bezweifle ich, dass die Mengen Holz soweit ausreichen werden, dass Ziegel/Porenbeton/Kalksandstein ersetzt werden können, wenn auch die Dämmstoffindustrie und Brennstoffproduktion auf Holz ausweichen sollen. Prognosen sind derzeit schwierig.
Beim Bauen werden immer häufiger digitale Modelle vor dem eigentlichen Bauen als Vorlage erstellt. Welche Medien nutzen Sie als Vorlage für Ihre Figuren?
Ich nutze die üblichen Bilder aus dem Internet, exakte Fotos ohne Isometrie. Zur Bestimmung der Abstände, der Gesichtsmerkmale, nutze ich die Bausoftware.
Mandantenstruktur
Unternehmen aller Branchen, vor allem der Metall- und der chemischen Industrie, des Handels, der IT- und der Medienbranche sowie Banken und Versicherungen, gemeinnützige Unternehmen, Ministerien und Behörden.
Mehr als die Hälfte der DAX-Konzerne.
Standorte in Deutschland
Düsseldorf, Köln, Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, München
Anforderungsprofil
Sie gehörten schon während Ihres Studiums zu den Besten und haben nun einen hervorragenden Abschluss in der Tasche? Ihr Werdegang lässt eine klare Neigung zum Arbeitsrecht erkennen? Sie waren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem arbeitsrechtlichen Lehrstuhl tätig oder es liegt sogar schon eine Dissertation zu einem arbeitsrechtlichen Thema vor? Sie arbeiten gern in einem hochmotivierten Team? Dann sind Sie bei uns genau richtig!
Karriereaussichten
Unsere Anwälte brennen für das Arbeitsrecht. Ob Berufseinsteiger oder erfahrene Arbeitsrechtler – bei uns gehört die gesamte Bandbreite des Arbeitsrechts zu Ihrem Arbeitsalltag. Unsere Philosophie dabei lautet, up or out gibt es nicht. Denn wir wünschen uns eine langfristige Zusammenarbeit mit unseren Anwälten. Das erreichen wir insbesondere mit unseren flexiblen Arbeitsmodellen. Ob Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Dissertation, Fachanwaltstitel oder Partner-Track – ganz gleich, wo Ihre Prioritäten liegen, wir sorgen gemeinsam dafür, dass Sie Ihre Ziele erreichen.
Angebote für ReferendarInnen
Mit der KLIEMT. academy unterstützen wir Sie konsequent auf Ihrem Weg zu einer erfolgreichen Anwaltspersönlichkeit. Vom Training on the job auf Basis unseres strukturierten Ausbildungskonzepts über Fachanwaltskurse, interne und externe Seminare bis hin zu internationalen Trainings in Kooperation mit Ius Laboris bieten wir Ihnen den individuellen Bedürfnissen und der jeweiligen Karrierestufe entsprechende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Juristische und betriebswirtschaftliche Inhalte sind ebenso wie die Förderung Ihrer Soft-Skills Gegenstand unserer Fortbildungsveranstaltungen. Zudem bieten wir nach den ersten erfolgreichen Jahren in unserer Kanzlei die Möglichkeit eines Secondments bei einer unserer ausländischen Partnerkanzleien.
Einstiegsvergütung
REFERENDARE
Monatlich 1.000 Euro pro Wochenarbeitstag (soweit Stationsentgelt zulässig)
ANWÄLTE
Grundgehalt: 110.000 bis 130.000 Euro (in Abhängigkeit von den Qualifikationen und Vorerfahrungen)
BONUSPOTENTIAL: Im ersten Berufsjahr stehen vor allem der erfolgreiche Berufseinstieg und das Heranführen unserer Anwälte an den Anwaltsjob im Fokus. Erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile setzen hier aus unserer Sicht die falschen Anreize. Daher ist die Vergütung im ersten Berufsjahr als reines Festgehalt ausgestaltet.
AKQUISEPRÄMIE: Mandantenakquise lohnt sich – und das bereits ab dem ersten Berufsjahr. Wenn unsere Anwälte selbst Mandanten akquirieren, erhalten sie als zusätzliche Prämie 10 % des gegenüber dem Mandanten abgerechneten und von diesem auch gezahlten Netto-Honorars. Mit Grundgehalt und Akquiseprämie kann dadurch bereits im ersten Berufsjahr eine Gesamtvergütung in Höhe von bis zu 220.000 Euro erzielt werden.