Zeit- und Projektmanagement vereinfachen – Tools und Tipps

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Das Projektmanagement ist in vielen Unternehmen obligatorischer Bestandteil der Arbeitsorganisation. Mit Hilfe von Projekten können Unternehmen komplexe Aufgaben bearbeiten oder den Entwicklungsprozess verkürzen.

Die Vorteile von Projektarbeit

Die Unternehmen profitieren von der Arbeit in Projekten aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen empfinden die jeweiligen Mitarbeiter die Projektarbeit als willkommene Abwechslung. Dies sorgt für eine höhere Motivation, da die Mitarbeiter die neue Herausforderung bewältigen wollen. Zudem ist im Rahmen des Projektmanagements eine übersichtliche Strukturierung und Organisation aller anfallenden Tätigkeiten möglich. Dies wirkt sich positiv auf den Zeitaufwand gewisser Arbeiten aus.

Die Must-haves eines erfolgreichen Projektmanagements

Projektmanagement lohnt sich für Unternehmen nur, wenn das Zeit- bzw. Projektmanagement erfolgreich durchgeführt wird. Verschiedene Indikatoren weisen auf eine erfolgreiche Implementierung hin.

Zum einen ist es wichtig, dass ein kompetenter Projektmanager das Projekt leitet. Dieser sorgt dafür, dass das gesamte Projekt nicht von außen gestört wird. Zudem ist es wichtig, dass eine übergeordnete Stelle stets den Fortschritt überprüft. Denn andernfalls droht die Gefahr, dass der Fortschritt ausbleibt oder aber das Projektziel verfehlt wird.

Darüber hinaus erfordert ein erfolgreiches Projektmanagement einen kommunikativen Austausch zwischen den Beteiligten. Grundsätzlich ist auch die Definition der Ziele ein entscheidender Bestandteil. Denn die Ziele des Projekts sollten möglichst konkret und präzise genannt werden. Nur dann ist es für die Projektteilnehmer möglich, sich an den Zielen zu orientieren und ihre Arbeit dementsprechend auszurichten.

Zu einem erfolgreichen Projektmanagement gehört zudem auch das Risikomanagement. Während des gesamten Entwicklungsprozesses eines Produkts ist es bspw. notwendig, dass die Projektmitarbeiter potenzielle Risiken im Auge behalten, die für ein Scheitern des Projekts sorgen könnten.

Hilfreiche Tools für das Zeit- bzw. Projektmanagement

Aufgrund der Popularität von Projektmanagement in deutschen Unternehmen gibt es eine schier unermessliche Auswahl an Hilfsmitteln, die Unternehmen bei der Bewältigung von Projekten unterstützen. Da der Zeitaufwand stets ein entscheidender Faktor ist, können Unternehmen andere Aufgaben outsourcen. Dafür eignet sich auch der Büroservice24, welcher die eingehenden Anrufe einnimmt und Büroarbeiten des Alltags übernimmt. Die Mitarbeiter können sich voll und ganz auf das Projekt konzentrieren.

Im Zuge der Digitalisierung gibt es webbasierende Softwarelösungen, mit deren Hilfe eine einfache Strukturierung des Ablaufs möglich ist. Der Vorteil dieser digitalen Organisationstools ist die einfache Übersichtlichkeit und komfortable Übermittlung. Innerhalb einer Cloud kann jeder Projektmitarbeiter auf den Inhalt zugreifen, sodass auch zeit- und ortsunabhängige Projektarbeit möglich wird. Die digitalen Lösungen für ein effizienteres Projekt- oder Zeitmanagement bieten zudem zahlreiche Features. So ist es möglich, unterschiedliche Apps in die Organisation zu integrieren und somit den gesamten Prozess komfortabler zu gestalten. Die einzelnen Mitarbeiter können zu jedem Zeitpunkt sehen, wie weit das Projekt fortgeschritten ist. Dies ermöglicht auch die Kontrolle durch das Management.

Doch nicht nur digitale Tools maximieren die Erfolgsaussichten. Zudem helfen Checklisten, das Projekt letztendlich erfolgreich abzuschließen. Eine Checkliste sollte zunächst für alle Beteiligten verständlich sein. Zudem muss die Checkliste eine leichte Überprüfung des Fortschritts ermöglichen. Dies ist zum Beispiel durch Abhaken einzelner Punkte möglich. In regelmäßigen Abständen sollten zumindest die Projektleiter einen Blick auf die Checkliste werfen.

Das Lastenheft und das Pflichtenheft sind weitere wichtige Bestandteile des Projektmanagements . Während das Lastenheft die Kundenanforderungen spezifiziert, sorgt das Pflichtenheft für eine Übersetzung der Anforderungen zur Produkterstellung. Beide Bestandteile sind insbesondere für Entwicklungsprojekte unabdingbar.

Das Fazit – erfolgreiches Projektmanagement

Projektmanagement bekommt eine immer größere Bedeutung. Anhand von verschiedenen Faktoren können die Unternehmen sehen, ob das Projekt erfolgreich verläuft. Zudem gibt es auf dem Markt mittlerweile unzählige Tools, die den Arbeitsalltag vereinfachen und optimieren. Mit Hilfe von diesen Tools haben Unternehmen gute Chancen, dass das initiierte Projekt letztendlich erfolgreich abgeschlossen wird.

Krieger + Schramm GmbH & Co. KG

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Branche
Hochbau

Produkte/Dienstleistungen
Geschosswohnungsbau, Eigentumswohnungen

Anzahl der Standorte
5 – je eine in Kassel, Frankfurt/Main, München, Berlin und Dingelstädt

Jahresumsatz
50 Mio. Euro im Jahr 2018

Anzahl der MitarbeiterInnen
100

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 5 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Architektur, Wirtschaftwissenschaften, Betriebwirtschaft, Elektrotechnik, Bauinformatik, BIM, Lean-Construction, Baumanagement

Einsatzmöglichkeiten
Projektleitung, Bauleitung, Arbeitsvorbereitung, Kalkulation, Projektentwicklung, Prozessmanagement, BIM, Digitalisierung, Personal, Controlling, Projektsteuerung

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Trainee-Programm, Werkstudententätigkeit, Praktikum

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Interview

Angebote für StudentInnen
Praktika, Projekt- und Abschlussarbeiten

Logo Krieger + Schramm

Ansprechpartner
Michael Fuhlrott

Anschrift
Neue Str. 12
37351 Dingelstädt

Fon
036075 388144

Fax
036075 388117

E-Mail
michael.fuhlrott@krieger-schramm.de
info@krieger-schramm.de

Internet
www.krieger-schramm.de
www.krieger-schramm-muenchen.de
www.krieger-schramm-berlin.de
www.krieger-stiftung.de
www.dynahaus.de

Master in der IT: Das duale Studium als Karriere-Boost

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Nach seinem Bachelor in Wirtschaftsinformatik wollte Fritz-Philipp Stumpf zunächst dem Unialltag den Rücken zukehren und in der Praxis durchstarten. Doch der berufsbegleitende Masterstudiengang IT-Management klang zu verlockend, um die Theorie ganz hinter sich zu lassen. Im Interview erzählt der 24-Jährige, wie er zu diesem Studiengang kam und was er aktuell macht.

Vom Bachelor zum Master: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nach drei Jahren intensivem Bachelorstudium an einer Dualen Hochschule wollte Fritz-Philipp Stumpf zunächst nur eines: voll ins Berufsleben starten. Doch sein Professor ermunterte ihn, noch weiter zu studieren: „Du bringst durch deinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik die Kenntnisse mit, die im Master IT-Management gefordert sind. Probier es!“. Das brachte ihn zum Nachdenken: „Wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es vielleicht nie.“

 Er bewarb sich bei der BWI auf das duale Masterprogramm IT-Management im Bereich SAP Applications am Standort Bonn und wurde angenommen. „Von meinen 38 Wochenstunden Arbeitszeit wurde ich 10 Stunden für das Studium freigestellt. In denen konnte ich mich voll und ganz auf das Lernen an der FOM Bonn konzentrieren“, erzählt der 24-Jährige.

Neue Karriereperspektiven durch Masterabschluss

Mit dem Masterabschluss in der Tasche bringt er sein Know-how in eines der komplexesten SAP-Projekte in Deutschland ein. „Unsere Abteilung SAP Applications betreut die Systemlandschaft SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produktfamilien) der Bundeswehr und entwickelt sie technologisch weiter. Ein sehr spannendes Projekt!”, schwärmt Fritz-Philipp. SASPF ist das zentrale Informationssystem der Bundeswehr, in dem alle wichtigen Fäden für Administration, Logistik und Personalwirtschaft zusammenlaufen.

BWI„Als Applications Consultant unterstütze ich die Projektleiter/innen bei der Planung und der Koordination, zudem beim Ressourcen-Management und dem Projektcontrolling.”, ergänzt er. Langfristig möchte er sich zum SAP-Fachberater mit dem Schwerpunkt Finance weiterentwickeln. „Mehr Verantwortung zu übernehmen kann ich mir für die Zukunft auch vorstellen, etwa als Teamleiter in der SAP-Fachberatung.”, erklärt Fritz-Philipp. Die akademischen Grundlagen für eine steile Karriere hat er somit bereits mit 24 Jahren gelegt. Jetzt ist erstmal genug Gelegenheit, um wertvolle Berufserfahrung bei der BWI zu sammeln.

Interessiert an einem kostenfreien dualen Studium bei der BWI? Dann informiere dich jetzt und bewirb dich: www.bwi-karriere.de

jobvector career day in München – Karrieremesse für Ingenieure, Informatiker, Mediziner & Naturwissenschaftler

Die Karrieremesse jobvector career day findet am 19. Februar 2019 wieder in München statt. Das Recruiting-Event richtet sich an AbsolventInnen und Berufserfahrene aus Technik, IT, Medizin & Naturwissenschaft. Auf BewerberInnen warten neben Jobs bei Top-Arbeitgebern hilfreiche Informationen zu Beruf und Karriere.

Der jobvector career day findet am 19. Februar 2019 im MVG Museum in München statt. Die Karrieremesse des mehrfach als “Deutschlands beste Spezialjobbörse” ausgezeichneten Stellenportals richtet sich an Ingenieure, Informatiker, Mediziner & Naturwissenschaftler. Bei dem internationalen Recruiting-Event erhalten AbsolventInnen, StudentInnen und Fach- und Führungskräfte genauso wie Technische AssistentInnen vielfältige Informationen zu Karriereperspektiven und Jobchancen, welche neue Karrieremöglichkeiten eröffnen. Die Angebote auf dem jobvector career day sowie der Eintritt sind kostenfrei.

Auf der Karrieremesse können BewerberInnen vor Ort in Kontakt mit nationalen und internationalen Arbeitgebern treten. Zahlreiche mittelständische Unternehmen, Konzerne und Behörden präsentieren sich in persönlichen Gesprächen und Vorträgen zu den Themen Beruf, Karriere und individuellen Einstiegsmöglichkeiten. Unterstützt wird die Karrieremesse durch die namhaften Sponsoren Boehringer Ingelheim, Eurofins und IPSEN Pharma. Neben den Sponsoren sind weitere attraktive Arbeitgeber wie IBM, ITK Engineering, Lonza, das Karrierecenter der Bundeswehr und MBDA Deutschland vertreten.

Für BewerberInnen werden eine Reihe kostenfreier Services angeboten. Als Willkommensgeschenk erhalten alle TeilnehmerInnen ein Exemplar des beliebten Karriereratgebers Karrieretrends , welcher in drei fachspezifischen Ausgaben erhältlich ist. Ein fachspezifischer CV-Check bereitet Interessierte optimal auf zukünftige Karriereschritte vor. Der mitgebrachte Lebenslauf wird in Hinblick auf den fachlichen Hintergrund von Experten analysiert und optimiert. TeilnehmerInnen haben auf dem jobvector career day zudem die Möglichkeit, kostenfrei Bewerbungsfotos von einem professionellen Fotografen anfertigen zu lassen.

Das Bewerbungsgespräch LIVE ist das Highlight der Karrieremesse. Hierbei führt eine erfahrene Personalerin eines Großunternehmens mit einem Bewerber ein Vorstellungsgespräch in einer echten Gesprächssituation – live auf der Bühne! Im Anschluss wird das Interview durch Personalexperten analysiert. BesucherInnen der Karrieremessen erhalten neben wertvollen Einblicken in die Auswahlkriterien von Unternehmen auch hilfreiche Tipps für zukünftige Bewerbungsgespräche. Eine Auflistung aller teilnehmenden Unternehmen sowie weitere Informationen zur Karrieremesse sind auf www.jobvector.de/careerday zu finden. Die kostenfreie Anmeldung zum jobvector career day in München ist ab sofort möglich.

Über jobvector

jobvector.de ist der vielfache Testsieger für die Jobsuche von Ingenieuren, Informatikern, Medizinern & Naturwissenschaftlern. Neben dem Betrieb des fachspezifischen Stellenmarkts richtet jobvector.de die beliebten jobvector career days aus und publiziert die fachspezifischen Ratgeber Karrieretrends.

Quelle: www.jobvector.de/careerday

 

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG

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Branche
Baubranche

Anzahl der Standorte
7 Standorte in Deutschland und zahlreiche Projekte im Ausland

Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca 1.100

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca.30

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Umweltingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Bau

Einsatzmöglichkeiten
Praktikum und Werkstudententätigkeit auf zahlreichen Bauprojekten, Einstieg als Projektingenieur (m/w), Bauleiter (m/w) oder Oberbauleiter (m/w)

Einstiegsprogramme
Praktikum, Werkstudententätigkeit, Unterstützung bei der Abschlussarbeit oder als Direkteinstieg. Unterstützt werden alle neuen Mitarbeiter durch ein einjähriges Mentorenprogramm.

Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit

Auswahlverfahren
Übersichtliches Bewerbungsverfahren, ggf. erstes Telefongespräch und abschließend ein persönliches Vorstellungsgespräch

Einstiegsgehalt
variabel, richtet sich nach dem Tarifvertrag

Auslandstätigkeit
Einsatz auf unterschiedlichen Bauprojekten im Ausland möglich.

Logo Wayss & Freytag

Ansprechpartner
Antonia Stilgenbauer

Anschrift
Eschborner Landstraße 130-132
60489 Frankfurt am Main

Fon
0697929-222

E-Mail
antonia.stilgenbauer@wf.bam.com

Internet
www.wf-ib.de
https://bamcareers.com/de/jobs/?countryCode=de&term=Wayss

Bickhardt Bau Aktiengesellschaft

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Branche
Bauwesen
Verkehrsinfrastruktur

Produkte/Dienstleistungen
Als Komplettanbieter für den Verkehrswegebau sind wir vor allem tätig im:
Straßen- und Autobahnbau
Brücken- und Ingenieurbau
Eisenbahnbau
Flughafenbau
Spezialtiefbau
Bauwerksinstandsetzung
Betonstraßenbau
Gussasphaltbau
Rennstreckenbau
Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten Projektentwicklung Schlüsselfertigbau Verkehrssicherung Baustoffproduktion

Anzahl der Standorte
12 Inland, 1 Ausland

Jahresumsatz
ca. 500 Mio Euro

Anzahl der MitarbeiterInnen
2.500 Inland, 100 Ausland

Bedarf an HochschulabsolventInnen
25 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen
Konstruktiver Ingenieurbau
Vermessungswesen und Geodäsie
Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Bau

Einsatzmöglichkeiten
Abrechnung
Arbeitsvorbereitung
Bauleitung
BIM/Revit
Kalkulation
Vermessung

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Bewerbung

Angebote für StudentInnen
Praktika
Werkstudententätigkeit
Betreuung Bachelor-/Masterthesis

Logo Bickhardt-Bau

Ansprechpartner
Christian Heumüller

Anschrift
Industriestraße 9
36275 Kirchheim

Fon
06625/88-0

Fax
06625/88-111

E-Mail
bewerbung@bickhardt-bau.de
info@bickhardt-bau.de

Internet
www.bickhardt-bau.de
www.bickhardt-bau-jobs.de/

„Wer, wenn nicht wir“

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Ein Gespräch mit Dipl.-Ing. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

Blickt man auf die vergangenen 25 Jahre zurück, waren Bauingenieure nicht immer so gefragt wie heute. Wie sollte man mit Krisen in der Branche umgehen?
Die zurückliegenden 25 Jahre waren für die deutsche Bauwirtschaft turbulent. Auf die Hochkonjunktur nach der deutschen Wiedervereinigung folgte ab 1995 eine zehn Jahre währende Talfahrt. Seit 2006 jedoch befinden wir uns in einer anhaltenden Aufschwungphase mit der Konsequenz: Der Bau ist wieder für den akademischen Nachwuchs attraktiv. Dies belegt unsere Studierendenstatistik eindrucksvoll. Die Anfängerzahlen lagen 2017 bei 11.160 und damit um rund 90 Prozent über dem Niveau von 2006. Die Absolventenzahlen haben sich mit 10.700 im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Auf die Komplexität des Bauens ist man gut vorbereitet, wenn man im Studium breit gefächerte Ingenieurkompetenzen erwirbt und sich nach allen Seiten hin offen zeigt. Darüber hinaus empfiehlt es sich, schon an der Universität gewisse persönliche Schwerpunkte zu setzen, um später im Berufsleben einen Vorsprung zu haben.

Heute haben Bauingenieure nicht mehr nur ingenieurtechnische Funktionen, sondern übernehmen auch gesellschaftliche Verantwortung – man denke nur an den Bau von Wohnungen oder die Modernisierung der Infrastruktur. Sind Bauingenieure diesen Aufgaben gewachsen?
Dazu sage ich aus voller Überzeugung: Ja. Wer, wenn nicht wir, schafft Wohnraum in großem Stil durch modulares und serielles Bauen, baut und saniert Straßen, Brücken, Schienen- und Wasserwege und sichert damit den Wohlstand unseres Landes? Es sind doch Bauingenieure, die Lösungen entwickeln, wo andere nur Probleme sehen oder Luftschlösser bauen. Genau das zeichnet unseren Beruf aus und macht ihn so spannend und herausfordernd.

Bei aller gesellschaftlichen Bedeutung: Welche Herausforderungen hat die Branche intern zu meistern und welches Know-how wünscht sie sich diesbezüglich vom Nachwuchs?
Die größte Herausforderung ist derzeit die Digitalisierung. Hier haben wir im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen noch erheblichen Nachholbedarf. Um jetzt schnell aufzuholen, brauchen wir Nachwuchskräfte, die nicht nur analoge technische Prozesse auf der Baustelle steuern, sondern auch wissen, wie man digitale Datenmodelle einsetzt, um schneller und effizienter bauen zu können. Das setzt neben der reinen Ingenieurkompetenz zusätzliche Qualifikationen, zum Beispiel im Bereich der Informatik und der Betriebswirtschaft, voraus. Aber auch Sozialkompetenz ist ein wichtiger Faktor, denn die Digitalisierung erfordert einen neuen Umgang der Partner in der Wertschöpfungskette miteinander. Man begegnet sich auf Augenhöhe, arbeitet in Teams zusammen und entscheidet gemeinsam. Wenn der soziale Umgang nicht stimmt, hakt das Projekt. Hier tragen auch die Universitäten eine hohe Verantwortung, die Studierenden auf diese Veränderungen vorzubereiten und nicht bei dem traditionellen Bild des Fachingenieurs stehen zu bleiben. Es wird daher Zeit, dass auch die Bauingenieur-Fakultäten und Fachbereiche flächendeckend auf diesen Zug aufspringen und ihre Studiengänge fit machen für die digitale Zukunft.

karriereführer bauingenieure 2018.2019 – Bauingenieure werden zum Urban Constructor

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Cover karrierefuehrer bauingenieure 2018-2019_218

Bauingenieure werden zum Urban Constructor

Weltweit beginnen sie gerade damit, die Städte fit für die digitale Zukunft zu machen. Denn: Der Megatrend Urbanisierung setzt sich fort. Und wenn Städte wachsen, wird gebaut. Überall suchen Citys nach baulichen Lösungen, um den Verkehr in den Griff zu bekommen und genügend Wohnungen zu errichten. Parallel wachsen die Ansprüche der Bewohner sowie die ökologischen Herausforderungen. Für Bauingenieure bedeutet das: Die Arbeit wird mehr – und sie wird immer spannender.

Megatrend Urbanisierung

Bauingenieure werden zum Urban Constructor. Weltweit beginnen sie gerade damit, die Städte fit für die digitale Zukunft zu machen. Denn: Der Megatrend Urbanisierung setzt sich fort. Und wenn Städte wachsen, wird gebaut. Überall suchen Citys nach baulichen Lösungen, um den Verkehr in den Griff zu bekommen und genügend Wohnungen zu errichten. Parallel wachsen die Ansprüche der Bewohner sowie die ökologischen Herausforderungen. Für Bauingenieure bedeutet das: Die Arbeit wird mehr – und sie wird immer spannender.

1950 war die Welt noch ein Dorf. Genauer: Die meisten Menschen auf der Erde lebten auf dem Dorf, also in ländlichen Strukturen, nämlich 70 Prozent. In den Städten tummelten sich dagegen nur 30 Prozent der Weltbevölkerung. Mit den Jahren begann sich das Verhältnis zu verschieben, der Megatrend der Urbanisierung setzte ein. Den Wendepunkt erlebte die Welt rund ums Jahr 2006: Erstmals lebten auf der Erde mehr Menschen in Städten als auf dem Land.

Und der Trend setzt sich weiter fort: „Während heute 55 Prozent der 7,62 Milliarden Erdenbürger Stadtbewohner sind, werden es im Jahr 2050 voraussichtlich zwei Drittel, also 68 Prozent, sein“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) auf Basis des „World Urbanization Prospects“ der Vereinten Nationen aus dem April 2018. Besonders stark nehme die Urbanisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu; in Deutschland leben schon heute mehr als drei von vier Bewohnern – nämlich 77 Prozent – in Städten, im Jahr 2050 werden es voraussichtlich 84,3 Prozent sein, so die Prognose des UN-Berichts.

Urbanisierungsgrad in Deutschland

Mit einem Anteil von 75 Prozent Stadtbevölkerung war der Grad der Urbanisierung bereits im Jahr 2000 im internationalen Vergleich hoch. Seitdem steigt der Anteil laut Statistik des Portals Statista weiter an. Aktuell leben 77,3 Prozent der Deutschen in einem städtischen Raum, wobei dieser Anteil seit 2011 im Gegensatz zum globalen Trend so gut wie stagniert.
Quelle: www.gartner.com

Citys müssen bauen: Gebäude, Verkehrswege

Ist diese Entwicklung nun Fluch oder Segen? Zunächst ein Blick in die besonders schnell wachsenden Städte in den Schwellenländern. Dort bietet die Verstädterung den Menschen die Chance auf einen höheren Lebensstandard – „wenn eine geplante Stadtentwicklung erfolgt“, wie DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr sagt. „Denn in den Metropolen lassen sich medizinische Versorgung, Schulen und andere öffentliche Dienstleistungen im Vergleich zu ländlichen Gebieten mit niedrigeren Pro-Kopf-Kosten bereitstellen.“ Zudem sind große Städte Motoren des wirtschaftlichen Wachstums: Laut UN-Studie werden in den Citys bis zu 80 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts eines Staates erwirtschaftet. Voraussetzung für eine geplante Stadtentwicklung sei jedoch, dass gezielt in solche Angebote investiert werde. Sprich: Es muss Geld für den Aufbau von Infrastruktur und die Errichtungen von öffentlichen Gebäuden zur Verfügung gestellt werden. Passiert das, sind diese Länder mit ihren wachsenden Städten für die Bauindustrie ein sehr Erfolg versprechender Markt.

Die rasch fortschreitende Urbanisierung, die Alterung der Infrastruktur, das Bevölkerungswachstum, der Klimawandel und technologische Innovationen fordern Städte weiterhin heraus.“ Thorsten Schulte, City Executive bei Arcadis Deutschland

Dass Städte weltweit investieren müssen, steht für die Analysten von Arcadis außer Frage. Der internationale Projektmanagement- und Ingenieurdienstleister stellt jährlich einen City-Index auf, der Städte nach der Qualität ihrer nachhaltigen Mobilität bewertet. Der Report für das Jahr 2017 trägt den Titel „Bold Move“, ins Deutsche übersetzt: mutiger Zug. Und genau das fordern die Berater von Arcadis von den Städten: mutig zu sein und jetzt zu investieren, allen voran in den Bau einer Infrastruktur für nachhaltige Mobilität. Der „Sustainable Cities Mobility Index“ untersucht und gewichtet die Verkehrsinfrastruktur von 100 Metropolen, basierend auf Bewertungskriterien in den Kategorien Menschen, Umwelt und Wirtschaft.

„Die rasch fortschreitende Urbanisierung, die Alterung der Infrastruktur, das Bevölkerungswachstum, der Klimawandel und technologische Innovationen fordern Städte weiterhin heraus“, sagt Thorsten Schulte, City Executive bei Arcadis Deutschland. Diejenigen Kommunen, die in ihre urbanen Verkehrssysteme investieren, werden sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, schätzt der Urbanisierungsexperte: „Investitionen in verbesserte und nachhaltige Mobilität werden in Städten die Produktivität, Attraktivität und allgemeine Lebensqualität erhöhen.“ Es verlange Mut und den Willen städtischer Entscheidungsträger, die Lebensqualität in ihren Städten zu verbessern. „Stillstand ist aber keine Option“, so Schulte.

Es dauert nicht mehr lange, dann wird sich Mobilität in den Städten ganz neu ausdifferenzieren.

Zukunftsthema: Infrastruktur für alternative Mobilität

Mit Blick auf den Index zeigt sich, dass in Sachen Nutzerzahlen und Abdeckung die asiatischen Megacities wie Hongkong, Tokio, Seoul und Peking führend sind, lediglich New York repräsentiert hier den Westen. Die deutschen Städte Berlin, Hamburg, München und Frankfurt platzieren sich im Mittelfeld. Anders sieht das beim Spezial-Index Umwelt aus: Hier liegen Frankfurt, München und Berlin vorne, Hamburg liegt auf Platz zwölf, unter den Top Ten befinden sich ausschließlich europäische Städte, was zeigt: In Sachen Luftqualität, Grünflächen und CO2Emissionen bekommen diese Städte im internationalen Vergleich sehr gute Noten. Die Herausforderung ist es nun, diesen positiven grünen Effekt noch deutlicher zu machen und auszubauen.

Stapelbare Stadt und Leben in der Röhre

Viele Science-Fiction-Filme und Bücher haben die Vision einer stapelbaren Stadt aufgegriffen: Die Menschen leben nicht mehr in festen Häusern, sondern in flexiblen und stapelbaren Elementen. In Hongkong ist diese Idee nun Teil eines Wohnexperiments: Ein Architekt hat große Röhrenelemente als Mini-Apartments gestaltet, Durchmesser 2,50 Meter, Wohnfläche zehn Quadratmeter. Das ist nicht viel, aber besser als nichts. In der überfüllten Stadt finden viele Arbeiter auf dem Markt überhaupt keine Wohnungen mehr und leben in noch kleineren Verschlägen.
www.jameslawcybertecture.com

„Die Aufgabe der Stadtplanung ist es, das Laufen, Radfahren und das Fahren mit Bus und Bahn attraktiver zu machen als die Benutzung des eigenen Autos“, sagt Diane Legge, bei Arcadis Expertin für die Themen Mobilität und Stadtplanung. Dabei hat sie auch die Zielgruppen im Blick, die von diesen nachhaltigen Verkehrsmitteln nicht abhängig sind, weil sie die finanziellen Mittel für ein eigenes Auto haben. Diese Stadtbewohner müsse man mit „attraktiven, effizienten und modernen Designs“ locken, so Diane Legge. Und auch Big Data werde ein Thema werden: „Wenn wir 2020 aus dem Haus gehen, erhalten wir Optionen für den Transport anhand von Variablen wie Zeit und den tatsächlichen Kosten, aber auch der Anzahl der Kalorien, die wir verbrauchen, oder den CO2-Fußabdruck, den wir hinterlassen“, sagt die Arcadis-Expertin.

Diese Informationen werden dafür sorgen, dass Entscheidungen ganz anders getroffen werden als heute. Es dauert nicht mehr lange, dann wird sich Mobilität in den Städten ganz neu ausdifferenzieren. Dann muss jedoch die Infrastruktur bereits stehen, weshalb die Experten so sehr darauf pochen, dass die Metropolen jetzt die Infrastruktur verbessern und neu aufbauen müssen. Dadurch entstehen für Bauingenieure mit Sinn für moderne und nachhaltige Mobilität in den Städten einige sehr interessante Tätigkeitsfelder, in denen sie auf den Schnittstellen zu Stadtplanung und IT die Urbanisierung entscheidend mitgestalten können.

Nach oben bauen, wenn unten alles dicht ist

Dringend gebaut werden muss aber auch in den Städten, die bereits heute voll und damit zugebaut wirken. Denn auch in diesen Metropolen steigt die Zahl der Bewohner – und mit ihnen die Preise für Immobilien und Mieten. Um dem Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum gerecht zu werden, zeigt die Baurichtung nach oben: Die junge Bauingenieurin Roma Agrawal glaubt fest an eine Renaissance der Wolkenkratzer, „denn nur solche Gebäude erlauben die Maximierung von Raum in bereits stark bevölkerten Stadtvierteln“, sagt die Britin, die sich als Mitplanerin des Londoner Hochhauses „The Shard“ international einen Namen gemacht hat.

Studie zu Smart Cities

Auch das McKinsey Global Institute (MGI) hat in seiner Studie „Smart Cities: Digital solutions for a more liveable future“ herausgefunden, dass der flächendeckende Einsatz digitaler Angebote die Lebensqualität in Städten spürbar steigern kann. So sinken in einer „Smart City“ die tägliche Pendelzeit, die Kriminalitätsrate und das Müllaufkommen, und es steigt die Luftqualität. Von den 50 durch das Institut untersuchten Städten ist die digitale Infrastruktur am weitesten fortgeschritten in New York, Singapur und San Francisco. Berlin und Hamburg liegen im unteren Mittelfeld.

Quelle: https://mck.co/2Jq8ccn

Für Agrawal stehe das Bauen in die Höhe für die Zukunft, weil sich die Materialtechnik weiterentwickelt habe. Bauingenieure arbeiteten daran, neue Baustoffe wie Carbonfasern zu entwickeln. „Solche deutlich leichteren und dennoch stärkeren Materialien erlauben uns, das statische Gewicht zu reduzieren, was zum einen die Arbeit am Fundament erleichtert und zum anderen das Gebäude effizienter macht“, sagt sie. Zu den Herausforderungen des Planens und Bauens von immer höheren Wolkenkratzern zähle die Entwicklung neuer vertikaler Transporttechniken sowie eine noch bessere Analyse der Auswirkungen von Wind, Hitze und Kälte auf die Baustruktur. Hierfür stehen den Bauingenieuren jedoch neue digitale Analysemethoden zur Verfügung. Agrawal glaubt daher, dass es durch „fortgeschrittene Computermodelle, Materialien und Baumethoden kein Limit mehr gibt, wie hoch wir bauen können. Für Bauingenieure heißt das, wir leben in aufregenden Zeiten.“

Zu den Herausforderungen des Planens und Bauens von immer höheren Wolkenkratzern zählt die Entwicklung neuer vertikaler Transporttechniken sowie eine noch bessere Analyse der Auswirkungen von Wind, Hitze und Kälte auf die Baustruktur.

Stadt wird multifunktional

Doch nicht auf die Höhe kommt es an: Die Trendforscher vom Zukunftsinstitut rufen in ihrem Report „Die Stadtwirtschaft von morgen“ mit Blick auf das urbane Bauen die „Ära der Multifunktionalität“ aus: „In den nächsten Jahren werden die klassischen Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen Beruf und Freizeit, öffentlich und privat, Familien- und Freundeskreis weiter verschwimmen“, heißt es in der Studie. Der innovative Wohnungsbau werde daher neue Konzepte entwickeln: „Weil bauliche Strukturen künftig schneller und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren müssen, die notwendigen Herstellungs-, Bewirtschaftungs- und Modernisierungskosten jedoch weiterhin hoch sind, werden Wohnungen, Grundrisse, Gebäude und Quartiere zunehmend multifunktional und ‚nutzungsneutral’ gestaltet“, schreiben die Trendforscher. Ein Stichwort ist hier der modulare Bau.

Master-Studiengang Smart City Solutions

Zum Wintersemester 2018/19 startete die HFT Stuttgart den neuen, in dieser Form weltweit einmaligen englischsprachigen Master-Studiengang Smart City Solutions. In drei Semestern sollen die Studierenden in einem internationalen Umfeld übergreifende Kompetenzen in den Bereichen ‚Smart’ Stadtplanung und Gebäude, ‚Smart’ Infrastruktur (Energie, Mobilität, Ressourcenmanagement, Resilienz) und Smart-City-Projektmanagement sowie Finanzierung und Digitalisierung erwerben.

https://bit.ly/2AhS479

Auch der demografische Wandel beeinflusse die Art, wie in Zukunft in Städten gebaut werde: Die Autoren vom Zukunftsinstitut glauben, dass ein Begriff wie „altersgerecht“ schon bald kein Teil des Marketings mehr sein werde – und zwar, weil diese Aspekte in neuen Gebäuden ganz selbstverständlich Teil eines generationenkompatiblen Entwurfs sein werden: „Ageless- und Universal-Design-Konzepte sorgen dafür, dass Wohnungseinrichtungen so gestaltet sind, dass eine flexible, leichte und intuitive Nutzung mit hoher Fehlertoleranz möglich ist. Barrierefreiheit und Ästhetik sind nicht länger ein Gegensatz.“ Auch an dieser Stelle zeigt sich, dass die Herausforderungen, die an Bauingenieure gestellt werden, groß sind. Es geht nicht nur darum, in bereits dichten Metropolen weiteren Wohnraum sowie eine Infrastruktur für Mobilität und Wirtschaft zu errichten: Was heute gebaut wird, muss nachhaltig und effizient sein sowie den steigenden Ansprüchen der Menschen in den Städten gerecht werden. So zu planen und zu bauen, ist nicht nur spannend, sondern eine ausgezeichnete Zukunftsperspektive: Die Urbanisierung schreitet fort, und auch für Bauingenieure sind die Metropolen dieser Welt in den kommenden Jahren ein entscheidender Jobmotor – Bauingenieure werden zum Urban Constructor.

Start-ups als neue Bau-Akteure

Wie jeder Trend fördert auch die Urbanisierung das Ideenreichtum in den Unternehmen. Neben den großen Konzernen etablieren sich Startups mit ungewöhnlichen Ideen. Zum Beispiel:

  • MQ Real Estate: Bauen dort, wo andere gar nicht auf die Idee kämen, zum Beispiel durch modularen Bau auf kaum genutzten Parkflächen.
    www.mqre.de
  • Cabin Spacey: Errichten von ökologischen Mini-Häusern auf Dachflächen.
    www.cabinspacey.com
  • Freeelio: Blockchain-Tools helfen, den Energiegewinn von Solaranlagen auf Dächern richtig auszunutzen.
    https://sites.google.com/view/freeelio-de

Cover Smart CityBuchtipp

Smart City: Innovationen für die vernetzte Stadt – Geschäftsmodelle und Management Städte müssen enorme Herausforderungen bewältigen: Zu- oder Abwanderung, Energie- und Ressourcenknappheit, Luftverschmutzung oder Überlastung der Infrastruktur sind nur einige Beispiele. Die Lösung wird oftmals in Smart-City-Konzepten gesehen. Doch was bedeutet „Smart City“ ganz konkret? Dieses Buch liefert Antworten auf diese und viele andere Fragen. Oliver Gassmann, Jonas Böhm, Maximilian Palmié: Smart City. Hanser 2018, 48 Euro.Jetzt kaufen bei Amazon

Implenia Deutschland-Chef Dr.-Ing. Matthias Jacob im Interview

Als Geschäftsführer von Implenia Deutschland und Aufsichtsrat der Initiative „planen-bauen 4.0“ gehört Dr.Ing. Matthias Jacob zu den führenden Verfechtern eines vernetzten und digitalen Arbeitens in Bauunternehmen. Im Interview erklärt der promovierte Bauingenieur, welche neuen Job-Profile die BIM-Methode entstehen lässt und warum partnerschaftliches Arbeiten wichtiger denn je ist. Das Gespräch führte André Boße.

Herr Dr. Jacob, wenn Sie sich an Ihre erste Managementfunktionen in der Bauindustrie ab Ende der 1980er-Jahre zurückerinnern, was war damals komplett anders als heute und was hat sich hingegen überhaupt nicht geändert?
Ich bin seit 1987 in der Bauindustrie tätig, ab Mitte der 1990erJahre in Managementfunktionen. Gebaut wurde auf der Baustelle seit jeher mit 2D-Plänen und separaten Leistungsbeschreibungen, mal mehr, oft weniger stimmig und aktuell. E-Mails und Internet waren noch nicht vorhanden. Das heißt, es wurde noch mehr miteinander gesprochen.

Welche Eigenschaften und welche Qualitäten haben Ihnen auf dem Weg nach oben besonders geholfen?
Neben einer fundierten Ausbildung an der TU Dortmund mit der Vertiefungsrichtung Baubetrieb und Bauwirtschaft haben mir insbesondere praktische Erfahrungen auf Baustellen dabei geholfen, die Besonderheiten der Bauproduktion zu verstehen. Daneben waren Kompetenzen wie Teamfähigkeit, schnelle Auffassungsgabe und besonnenes Handeln in Krisensituationen sehr wichtig.

Die digitalen Möglichkeiten in der Industrie und nun auch in der Bauwirtschaft sind allgegenwärtig.

Wie würden Sie aktuell die Stimmung in der Baubranche beschreiben? Herrscht dank der neuen digitalen Möglichkeiten eine Aufbruchstimmung?
Die digitalen Möglichkeiten in der Industrie und nun auch in der Bauwirtschaft sind allgegenwärtig. Die rasante Weiterentwicklung scheint uns sogar teilweise zu überrennen. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie ohne den Einsatz digitaler Methoden in den nächsten Jahren nicht mehr konkurrenzfähig sein werden. Allerdings schürt diese Entwicklung auch Ängste: vor technologischem Wandel und den Geschäftsmodellen, die sich als Folge daraus verändern werden. Die Frage, wie die Digitalisierung letztlich das jeweilige Unternehmen beeinflusst und im Idealfall noch wirtschaftlicher machen soll, schafft bei einigen Akteuren große Unsicherheit.

Sie plädieren für einen stärkeren interdisziplinären Austausch bei Bauprojekten. Wenn Sie sich diesen Austausch in der Praxis anschauen, wo liegen die Herausforderungen, warum tun sich manche schwer mit diesem Austausch?
Interdisziplinärer Austausch bedeutet immer auch, eigene Arbeitsabläufe umzustellen und offenzulegen. Zu Beginn der Umstellung auf eine engere und kooperativere Zusammenarbeit entsteht zum einen ein gewisser Mehraufwand, weil man den anderen Projektbeteiligten Informationen kontinuierlich zukommen lassen und sich regelmäßig absprechen muss. Zum anderen ist die daraus abgeleitete Transparenz nicht jedem recht, da die eigene Arbeitsweise hierbei ständig durch die anderen Projektbeteiligten auf dem Prüfstand steht.

Es steht außer Frage, dass BIM den Bau verändert hat und weiter verändern wird. Welche Vorzüge der digitalen Methode werden Ihrer Meinung nach zu selten kommuniziert?
Der größte Vorzug von BIM ist meines Erachtens der partnerschaftliche, integrale Ansatz dieser Arbeitsmethode. Alle Projektbeteiligten arbeiten interdisziplinär mit einem gemeinsamen Projektverständnis zusammen. Dies reduziert Missverständnisse, fördert den Informationsfluss und damit schnellere Entscheidungen.

Viel eher wird es in Zukunft auf Kommunikations- und Management-Qualitäten ankommen, welche im Projekt unter Beweis gestellt werden müssen.

Für Bauingenieure brechen mit BIM zweifellos neue Zeiten an. Welche neuen Kompetenzen sind unabdingbar, um fit fürs Thema BIM zu sein? Gibt es darunter Skills, die man zunächst gar nicht auf dem Schirm hat – die aber dennoch unverzichtbar sind?
Mit Sicherheit, denn Softwarekenntnisse sind nur ein Teil der Voraussetzungen, um in einem BIM-Projekt erfolgreich zu sein. Viel eher wird es in Zukunft auf Kommunikations- und Management-Qualitäten ankommen, welche im Projekt unter Beweis gestellt werden müssen. Der Fokus liegt bei BIM auf der Vernetzung und Bereitstellung der projektbezogenen Daten, was zwingend eine kooperative und strukturierte Projektarbeit des ganzen Teams voraussetzt. Wer sich neuen Technologien und Veränderungen in der eigenen Arbeitsweise nicht verschließt, kann als junger Bauingenieur bedenkenlos in die Zukunft blicken.

Der Weg zum komplett digitalen Bau ist noch lang, dennoch: Was glauben Sie, wie digital kann ein Bauprojekt in naher Zukunft werden?
Die Entwicklung der technologischen Möglichkeiten geht rasend schnell voran, was einen Blick in die Zukunft sehr schwer macht. Allerdings gibt es heute schon Anzeichen dafür, dass sich der Bau wesentlich verändern wird. Möglichkeiten wie der Einsatz von Betondruckern und Fertigungsrobotern auf der Baustelle werden bereits in Pilotprojekten umgesetzt. Aber auch die digitale Bau-Dokumentation wird ein wesentlicher Bestandteil eines ganzheitlichen BIM-Projektes werden.

Was zeichnet diese digitale Bau-Dokumentation aus?
Alle wesentlichen Projektdaten werden über die gesamte Planungs- und Bauzeit gesammelt und mit dem BIM-Modell verknüpft. Zusätzlich zum real gebauten Bauwerk wird dem Bauherrn somit auch ein digitaler Zwilling übergeben, der für die lange Zeit des Gebäudebetriebs genutzt werden kann.

Wie wird die Digitalisierung auch die Arbeit in den großen Bauunternehmen verändern? Werden beispielsweise ganz neue Job-Profile entstehen?
Derzeit wird die Projektabwicklung mit BIM durch zwei neue Rollen ergänzt: Der BIM-Manager treibt die BIM-Implementierung im Unternehmen voran und überwacht den BIM-Prozess im Projekt. Der BIM-Koordinator organisiert den Informationsfluss zwischen den Projektbeteiligten, führt die einzelnen Fachmodelle in einem Koordinationsmodell zusammen und ist für die Vorgaben und Einhaltung eines projektspezifischen BIM-Abwicklungsplans verantwortlich. Diese neuen Job-Profile werden in Zukunft jedoch wieder mit den Rollen des bestehenden Projektteams verschmelzen, wenn in einigen Jahren der Einsatz von BIM obligatorisch geworden ist.

Zur Person

Dr.-Ing. Matthias Jacob leitet seit Januar 2018 den Geschäftsbereich Implenia Hochbau Deutschland. Seit seiner Promotion als Bauingenieur und nachfolgender universitärer Tätigkeit an der TU Dortmund ist Matthias Jacob seit 1987 in verschiedenen Managementfunktionen in der Bauwirtschaft tätig, unter anderem ab 2005 als Mitglied und von 2007 bis 2010 als Vorsitzender der Geschäftsführung der Bilfinger Hochbau GmbH. Vor seinem Einstieg bei Implenia hatte er ab 2011 als Technischer Geschäftsführer die Leitung der Wolff & Müller Holding übernommen. Neben seiner Mitgliedschaft im Beirat des Masterstudiengangs Real Estate Management und Construction Project Management sowie eines Lehrauftrags an der Bergischen Universität Wuppertal ist er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative „planen-bauen 4.0“.

Zum Unternehmen

Implenia Hochbau Deutschland entstand, als der führende Baudienstleister in der Schweiz, Implenia, vom deutschen Baukonzern Bilfinger die Sparten Hoch- und Ingenieurbau übernahm. Heute ist Implenia im Bereich Hoch- und Ingenieurbau in ganz Deutschland mit rund 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro tätig. Der Hauptsitz von Implenia Deutschland ist in Raunheim, gelegen zwischen Mainz und Frankfurt. Der Mutterkonzern mit seinen 8000 Mitarbeitern in 14 Ländern hat seine Zentrale in Dietlikon bei Zürich.

https://implenia.com

 

Um die Ecke denken

Ein Haus mit hoher Denkerstirn: Mitdenken gilt nicht nur für Mitarbeiter – auch Gebäude denken jetzt mit. Der „cube berlin“ ist ein Smart Commercial Building. Äußerlich zieht es durch seine markante Glasfassade die Blicke auf sich. Doch auch auf die inneren Werte kommt es an. Das Haus verfügt über ein „Brain“, wie der Bauherr CA Immo und das Projektmanagement- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer unserem Autor Christoph Berger erklärten.

Die Leitmotive des Gebäudes sind Innovation, Digitalisierung, New Work, Open Space, Open Mind, Smart Working und Smart Building. Mit dem 42,5 Meter hohen und aus elf Geschossen bestehenden Bau am Washingtonplatz in Berlins Bezirk Mitte wurde im Herbst 2016 begonnen. Entworfen wurde das Gebäude von dem in Kopenhagen, Dänemark, ansässigen Architektenbüro 3XN Architekten. Der cube Berlin wird 19.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche erhalten, von denen 17.000 Quadratmeter vermietbare Nutzfläche sind. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.

Das Haus hat die Wired-Score Zertifizierung in Platin bereits erhalten, mindestens DGNB Gold wird noch angestrebt. Im Inneren wartet das Gebäude dann mit Fakten auf, die eher neu für Fact Sheets sind – ganz getreu den Leitlinien. Gemeinsam mit Drees & Sommer entwickelte die CA Immo ein Digitalisierungskonzept, das 3750 Sensoren für die Steuerung und den Betrieb des Gebäudes vorsieht, 750 Beacons, also Hardware-Sender und -Empfänger, und etwa 140 Mobilfunkantennen.

Am digitalen Wandel in Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft arbeitet man auch in Hamburg am „Hammerbrooklyn. Digital-Campus“:
http://hammerbrooklyn.hamburg

Mit dem sogenannten „Brain“ verfügt das Smart Commercial Building über eine künstliche Intelligenz (KI). Sie verknüpft die meisten technischen Anlagen, Sensoren sowie Planungs, Betriebs- und Nutzerdaten intelligent miteinander. Diese KI wird die Prozesse im Gebäude optimal steuern und aus den Daten des Betriebs, der Nutzer und der Umwelt lernen. So kann sie beispielsweise vorschlagen, Mietflächen sukzessive aufzufüllen, damit nicht benötigte Flächen nicht energetisch versorgt werden müssen.

Ziel all dieser Maßnahmen ist es, den Gebäudenutzer ins Zentrum der Planungen zu stellen: Wie kann der Nutzer mit seinen Prozessen erfolgreicher gemacht werden? Über ein Management Cockpit wird er mit umfassenden Daten über Gebäudeverbräuche und Nutzerverhalten informiert; über eine eigens erstellte App kann er selbst das Raumklima, Zugangskontrollen, die Paketstation und noch einiges mehr steuern – so kann er eingreifen und auf diese Weise die Flächennutzung entsprechend optimieren. Alles unter höchsten IT-Sicherheitsstandards und im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung. So wird eine neue Vision von einem Gebäude entwickelt, die es bis dato auf dem Immobilienmarkt noch nicht gab.