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Jobware Personalberatung: Erstklassige Chancen

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Das Karriere-Portal Jobware bietet Stellensuchenden mit seiner Personalberatung einen erstklassigen Service. Bewerber und Unternehmen werden von den Jobware-Beratern zusammengeführt. Nach einer aussagekräftigen Online-Bewerbung im Jobware Kandidatennetzwerk werden Kandidaten bei guter Eignung in laufende Stellenbesetzungen einbezogen. Wünsche und Qualifikationen werden mit den Anforderungsprofilen von Unternehmen abgeglichen. Das Kandidatenprofil ist für die Berater jederzeit verfügbar. So stehen Bewerber auch über längere Zeit direkt im Fokus interessanter Stellenausschreibungen.

Chancen auch für Absolventen und Young Professionals
Die Jobware Personalberatung richtet sich sowohl an wechselwillige Fach- und Führungskräfte als auch an qualifizierte Berufseinsteiger und Absolventen. Neben der Initiativbewerbung im Kandidatennetzwerk und der Bewerbung auf einzelne Stellenanzeigen eröffnet sich hier für High Potentials eine attraktive Einstiegschance in die Karriere. Die besten Chancen haben

  • Ingenieure und Techniker
  • IT-Spezialisten
  • Wirtschaftswissenschaftler
  • Naturwissenschaftler

mit erfolgreich abgeschlossenem Studium oder einer guten Ausbildung sowie nachweisbaren beruflichen Erfolgen. Freiberufler, Selbstständige oder Teilzeitkräfte können leider nicht unterstützt werden.

Keine Kosten für Jobsuchende
Für die Stellensuchenden sind alle Leistungen der Jobware Personalberatung kostenlos. Das Honorar für Vermittlungen übernehmen die einstellenden Unternehmen.

Einfacher Ablauf und Diskretion
Stellensuchende melden sich online unter www.jobware.de/kandidatennetzwerk im Kandidatennetzwerk an. Dort werden Standardangaben zur Person, ein Anschreiben sowie ein Lebenslauf benötigt. So erhalten die Berater vorab einen Überblick über das Personalprofil der Kandidaten.

Persönliche Daten im Jobware-Kandidatennetzwerk werden absolut diskret behandelt. Diese sind ausschließlich den Beratern von Jobware zugänglich.

Qualifiziertes Matching für Kandidaten und Unternehmen
Anschließend prüfen die Berater, zu welchen aktuellen Suchaufträgen der Unternehmen die jeweiligen Kandidaten passen und organisieren den Kontakt. Dank langjähriger Beratungstätigkeit und der Spezialisierung auf bestimmte Branchen verfügen die Personalberater über gute Kontakte in zahlreichen Wirtschafts- und Industriezweigen. Bevor die Bewerbungsunterlagen im Rahmen eines Mandats an eine Firma übermittelt werden, führen die Berater ein ausführliches Interview mit den Bewerbern durch und holen die ausdrückliche Zustimmung der Kandidaten ein. Die Weiterleitung erfolgt dann mit einer Empfehlung von Jobware.

Jobware Personalberatung

Agieren statt Reagieren

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Hochschulabschluss und praktische Erfahrungen. Glänzende Zeugnisse. Fremdsprachenkenntnisse. – Trotzdem kein Job? Oft fehlt es an der richtigen Strategie. Der FH-Dozent und Arbeitsberater Walter Bens empfiehlt unter anderem die Zielgruppenkurzbewerbung.

Autor:

Walter Bens arbeitete mehrere Jahre als Arbeitsvermittler und -berater und lehrt nun an der Fachhochschule der Bundesanstalt für Arbeit in Mannheim die Fächer Arbeitsvermittlung und -beratung. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich mit Alternativen zur öffentlichen Arbeitsvermittlung, insbesondere mit Selbstvermarktung.

„Ihre Strategie ist falsch.“ So lautet die Erkenntnis von Wolfgang Mewes, der in Deutschland mit großem Erfolg die Engpasskonzentrierte Strategie (EKS) eingeführt und damit für Bewerber Marktnischen im wirtschaftlichen Bereich entwickelt hat. Noch immer gehen Arbeitnehmer als Bittsteller auf Arbeitgeber zu, indem sie vornehmlich passiv auf Inserate (Printmedien und Internet) oder Angebote über das Arbeitsamt reagieren, statt sich als „Ichfirma“ zu begreifen und ihre Arbeitskraft aktiv einer Zielgruppe anzubieten. Wenn denn Initiativbewerbungen geschrieben werden, richten sie sich vornehmlich an bekannte Großfirmen.

Die Zielgruppenkurzbewerbung
Jörg B., 26-jähriger Absolvent eines BWL-Studiums mit Vertiefungsrichtung Controlling, bewarb sich innerhalb eines Jahres rund 100 mal auf Stellenausschreibungen. Freilich nutzten auch andere Bewerber diese Quellen. Jörg B. war nur ein Mitstreiter unter vielen, seine Bewerbung eine unter Hunderten. Der gewünschte Erfolg blieb aus.
Vielversprechender ist dagegen die Zielgruppenkurzbewerbung (ZKB). Sie setzt eine klare Festlegung der Zielposition (Job) und der (regionalen) Zielgruppe (Branche) voraus. Da sie weder umfangreich noch aufwendig ist, kann sie in großer Anzahl breit gestreut werden. Diese Bewerbung besteht aus zwei Seiten, dem Anschreiben und dem „Beruflichen Kurzprofil“. Foto und Zeugnisse werden nicht beigefügt. Das Anschreiben enthält statt der Betreffzeile „Bewerbung als …“ eine bis zu vierzeilige Headline. Hier bietet der Bewerber seine Stärken und Erfahrungen aktiv an, im zweiten Teil die Mitarbeit in definierten Funktionen oder Bereichen. Der Abschlusssatz weist darauf hin, bei Interesse eine komplette Bewerbungsmappe an zu fordern oder direkt zu einem Vorstellungsgespräch ein zu laden.

Technik des beruflichen Querdenkens
Die häufigste Ursache für den Misserfolg von Bewerbungen liegt in der linearen Denkweise der Bewerber. Der Diplom-Ingenieur Maschinenbau, der sich ausschließlich in den klassischen Branchen, wie Anlagen- und Maschinenbau, bewirbt, lässt viele Chancen aus. In produzierenden Unternehmen (Chemie, Kunststoffverarbeitung, Elektronik usw.) sind für die Projektierung, Planung und Produktion mehr Maschinenbau-Ingenieure im Einsatz als in den klassischen Bereichen. Ebenso kann der Konstrukteur für Flaschenabfüllanlagen mit langjähriger Berufserfahrung sowohl bei bisherigen Kunden (Brauereien zum Beispiel) als auch in Unternehmensberatungen, Ingenieurbüros und einschlägigen Softwarefirmen berufliche Alternativen finden.

Differenzeignung
Auf den Unterschied kommt es an. Besonders wichtig ist es daher, die Differenzeignung gegenüber den möglichen Mitbewerbern heraus zu arbeiten. Gerade Hochschulabsolventen können sich auf Grund von Vertiefungsrichtung, Studien- und Diplomarbeit, Praktika, Fremdsprachen und so weiter positiv abgrenzen. In Zeiten fortschreitender Globalisierung können auch soziale und regionale Aspekte vorteilhaft sein. Die Maschinenbau-Ingenieurin mit Herkunft, Studium und ersten Berufserfahrungen in einem GUS-Staat wird diese Merkmale für eine Vertriebsposition in einem international tätigen Unternehmen sicherlich vorteilhaft einsetzen können.

Kombination von Studium und beruflichen Kenntnissen
Wer vor dem Studienbeginn bereits eine betriebliche Berufsausbildung abgeschlossen hat, sollte dies unbedingt erwähnen. In der Kombination lassen sich deutlich interessantere und besser bezahlte Aufgaben finden (zum Beispiel in Einkauf, Vertrieb oder Planung). Gleiches gilt für die Kopplung von dualem Berufsabschluss und Studienabschluss. Der gelernte Koch mit abgeschlossenem BWL-Studium, der sich bei Herstellern von Konsum- oder Investitionsgütern für die Gastronomie und Hotellerie bewirbt, kann seine erworbene Branchenkenntnis unmittelbar zum Einsatz bringen.

Eine Chance für den Hochschulabbrecher
Ein Studienabbruch muss kein Stolperstein auf dem Karriereweg sein. Das Vordiplom in der Tasche, können auch berufsrelevante Studienschwerpunkte in Kombination mit Zusatzqualifkationen zum Erfolg führen. Thomas S. studierte Amerikanistik und erkannte nach dem Vordiplom die geringe Praxisrelevanz der Studieninhalte. Er belegte einen vom Arbeitsamt finanzierten EDV-Kurs. Die erfolgreiche Teilnahme und seine hervorragenden Englischkenntnisse bescherten ihm schließlich die Position eines Supporters in einer amerikanischen Großbank. Künftiger Einsatz als Trainer im europäischen Raum nicht ausgeschlossen…

Linktipps

Bewerbung in der Krise

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Steht es schlecht um die Wirtschaft, nehmen auch die Karrierechancen ab. Eines steht fest: Derzeit ist manche mühsam zusammengestellte Bewerbungsmappe Zeitverschwendung, denn bei vielen Unternehmen steht Stellenabbau statt Neubesetzung im Mittelpunkt der Personalpolitik. Die geringe Zahl an Stellenausschreibungen verzerrt aber die Wirklichkeit, denn offene Stellen gibt es weiterhin: Um sie zu bekommen müssen Bewerber allerdings umdenken und sich ein Stück weit in die Person des Arbeitgebers hinein versetzen.

Unternehmen wollen auf „Nummer sicher“ gehen
Es kann bei jedem Bewerbungsverfahren passieren, dass der falsche Mann oder die falsche Frau eingestellt wird. Wer sich gut darstellen kann, ist nicht notwendigerweise der Richtige. In Krisenzeiten wirken sich diese Fehler besonders drastisch aus, da die Personaldecke dünn ist. Werden Aufgaben nicht oder falsch bearbeitet, wirkt sich das auf die Effizienz des Unternehmens aus, welches möglicherweise ohnehin an der Krise leidet. Das geringste Risiko bei der Personalauswahl gehen Unternehmen dann ein, wenn Sie die offenen Stellen intern besetzen, und zwar mit Leuten, die sie bereits kennen oder die ihnen von Dritten empfohlen werden.

Lösungsansatz 1: Zeitarbeit
Was ist nun zu tun? Es gilt: Wer sich nicht beweisen darf, kann auch nichts erreichen. Den Kopf in den Sand stecken sollte aber niemand, denn die Möglichkeit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hat beispielsweise derjenige, der bei der Zeitarbeit beginnt. Vorteile:

  • Arbeitsplatz (wenn auch i. d. R. eher schlecht bezahlt)
  • Zugang zu Führungspersonen, die Personalentscheidungen anstoßen können.

Lösungsansatz 2: Praktika und Nebenjobs
Praktika und Nebenjobs sind für diejenigen Bewerber das richtige, die wissen was sie wollen. Denn bei der Zeitarbeit ist es nur begrenzt möglich sich einen Arbeitsplatz auszusuchen. Der Einsatzort ergibt sich aus den Qualifikationen der Jobsuchenden und den Vereinbarungen mit den Kunden der Personaldienstleister. Da Praktikanten und „Jobber“, also z. B. geringfügig Beschäftigte (325-Euro-Jobs) und Werksstudenten preiswert oder umsonst arbeiten, sind sie in der Regel überall willkommen. Im Falle eines unbezahlten Praktikums von bis zu drei Monaten setzen die Arbeitsämter die Zahlung des Arbeitslosengelds bei arbeitslosen Stellensuchenden fort. Dies muss jedoch mit dem zuständigen Arbeitsberater im Arbeitsamt abgestimmt werden. Deklariert als „Trainingsmaßnahme bei einem potenziellen Arbeitgeber“ ist die Genehmigung aber wahrscheinlich. Die Vorteile liegen auch hier auf der Hand:

  • Jobsucher kann Praxiserfahrungen sammeln (wohlgemerkt nur dann, wenn ihm dazu seitens des Unternehmens Gelegenheit gegeben wird)
  • Arbeitgeber kann sich preiswert oder kostenlos einen Eindruck verschaffen

Neben den persönlichen Erfahrungen, die der Jobsucher während des Praktikums sammelt, verschafft er sich auch eine bessere Ausgangslage für künftige Bewerbungen, denn letztlich ist der Eintrag „Praktikum“ im Lebenslauf eine elegantere Verlegenheitslösung als die Lebenslauflücke bzw. der Eintrag „arbeitslos“.

Lösungsansatz 3: Kontakte
Verwandte und Bekannte um Kontakte bitten ist nicht jedermanns Sache. Es kann aber nicht geleugnet werden, dass Kontakte gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten Gold wert sind. Die namentliche Empfehlung beim potenziellen Arbeitgeber führt erheblich sicherer zum nächsten Job, als die Nummer 12 im Stapel von 50-100 Bewerbungen zu sein. Kontakte müssen allerdings gepflegt werden, und auf den Grundsätzen Geben und Nehmen aufgebaut sein. Eine gewisse Vertrautheit zwischen der Kontaktperson und dem Jobsucher ist unumgänglich, da möglicherweise auch der Kontakt seine Empfehlung beim potenziellen Arbeitgeber verantworten bzw. begründen muss.

Lösungsansatz 4: Weiterbildung
Wenn partout kein Weg aus der Arbeitslosigkeit führt, kann eine Weiterbildung Jobsuchern zu einer Erhöhung der „Wettbewerbsfähigkeit“ auf dem Arbeitsmarkt verhelfen. Karriereberaterin Brenner
macht darauf aufmerksam, dass eine Weiterbildung zwar nicht die ständig geforderte Berufserfahrung ersetzt, aber doch zumindest Einsatzbereitsschaft beweist. Zum anderen gehöre permanenter Wissensausbau mittlerweile zu den wichtigsten Investitionen in die Zukunft – gering Qualifizierte litten doppelt so häufig unter Arbeitslosigkeit wie hoch Qualifizierte, gibt Brenner zu bedenken.

Jobsuche in Krisenzeiten: Geheimrezept Blindbewerbung?

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Machen Blindbewerbungen in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs und des Stellenabbaus überhaupt Sinn? Ja, ist sich der Hamburger Personalberater Claus Peter Müller-Thurau sicher. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verriet der Diplompsychologe, worauf es dabei ankommt.

Ein Bewerber kann ohne viel Aufwand auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten mit einem geschickt formulierten Anschreiben große Kreise potenzieller Arbeitgeber erreichen und mit etwas Glück an die knapp bemessenen Stellen kommen. Müller-Thurau bemerkt jedoch immer wieder, dass Bewerber es sich zu leicht machen. Ergebnis: Der Erfolg der Blindbewerbung bleibt aus.

Fehler 1: Anonyme Anschreiben
Ein Anschreiben, welches mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ eingeleitet werde, lande höchstwahrscheinlich früher oder später im Papierkorb, weil sich niemand angesprochen fühle.

Tipp:
Kurz die Telefonzentrale anrufen oder einen Blick auf die Homepage des Unternehmens werfen und den zuständigen Ansprechpartner ausmachen. Das steigere die Chancen der Bewerbung beträchtlich und beuge gleichzeitig der sinnlosen Vergeudung von Portokosten vor. Wer sich telefonisch umhöre, könne sich auch gleich nach den geeigneten Ansprechpartnern in den jeweiligen Fachbereichen der Firmen erkundigen, rät Müller-Thurau. „Die sehen eventuell schon einen zukünftigen Bedarf, von dem die Personaler noch gar nichts wissen.“

Fehler 2: Standardanschreiben
Ein weiterer Fehler ist das Verschicken von Standardanschreiben. Müller-Thurau meint, dass beim branchenübergreifenden Versand von Blindbewerbungen zumindest nach Branchen unterschieden werden müsse. Am erfolgversprechendsten sei aber ein firmenspezifisches Anschreiben, welches durch einen aktuellen Aufhänger eingeleitet werde. Dieser könne beispielsweise auf der Internetseite des Unternehmens recherchiert oder der Wirtschaftspresse entnommen werden. „So erfahre ich zum Beispiel, dass eine Firma eine Niederlassung in Polen gründet. Wenn ich jetzt selbst Polnisch spreche, habe ich schon einen Bewerbungsgrund,“ so der
Personalberater.

Fehler 3: Bewerbung ohne Konzept
Auffallend sei auch die hohe Zahl von Bewerbern, die sich auf Stellen bewerben, die nicht zu ihnen passten, so Müller-Thurau. Zunächst müsse, unabhängig von der Art der Bewerbung, überlegt werden, ob die Stelle zum eigenen Werdegang passe.
Im nächsten Schritt müssten dann drei Fragen beantwortet werden:

  • Wer bin ich?
  • was kann ich?
  • was will ich?

Werde dieses Konzept auf das Anschreiben und den tabellarischen Lebenslauf übertragen, wisse der Adressat was er wissen müsse. Zeugnisse und große Mappen sollten für´s erste nicht mitgeschickt werden, um dem Adressaten die Arbeit so einfach wie möglich zu machen – wer will könne ein Foto auf dem Lebenslauf einscannen.

Die Chancen einer Blindbewerbung schätzt der Personalberater insgesamt positiv ein: „Wenn das Anschreiben geschickt gemacht ist, kann eine Initiativ-Bewerbung dem Zufall auf die Sprünge helfen.“

Initiativbewerbung

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Die Stellenteile in den Zeitungen werden dünner. Und die Wahrscheinlichkeit, ein passendes Jobangebot zu finden, sinkt. Doch wer Eigeninitiative zeigt und auf den Wunscharbeitgeber zugeht, verschafft sich Pluspunkte – und im Idealfall den erhofften Job. Worauf bei einer Initiativbewerbung zu achten ist, erklärte Erfolgscoach Uwe Schnierda dem karriereführer.

Zur Person

Uwe Schnierda arbeitet zusammen mit seinem Kollegen Christian Püttjer als Trainer und Berater in den Bereichen Karriere, Bewerbung und Rhetorik.
Kontakt: www.karriereakademie.de

Herr Schnierda, ist eine Initiativbewerbung mit einer Blindbewerbung vergleichbar?
Nein, eine Initiativbewerbung sollte man auf jeden Fall von einer Blindbewerbung abgrenzen. Bei einer Blindbewerbung handelt es sich um ein Massenrundschreiben mit immer gleichem Standardtext. Meist merkt der Leser schon nach zwei Zeilen, dass hier jemand 100 Bewerbungen auf einen Schlag verschickt hat, sich aber weder über das Unternehmen informiert noch überlegt hat, wie er sich einbringen kann. Initiativbewerbungen dagegen setzen „Initiative” voraus. Also die Suche nach Informationen, Kontakte, Telefongespräche, passgenaue Anschreiben und Lebensläufe. Blindbewerbungen sind leider gerade bei Hochschulabsolventen sehr beliebt.

Für welche Bewerber eignet sich eine Initiativbewerbung?
Für Berufseinsteiger und Young Professionals lohnt sie sich auf jeden Fall. Es gibt eine Menge Unternehmen, die sogar erwarten, dass Berufseinsteiger noch während der Examensphase Initiativbewerbungen verschicken. Denn sie suchen Kandidaten, die diese Doppelbelastung aushalten können – die also parallel zu ihren Prüfungen den Bewerbungsstress auf sich nehmen.

Initiativbewerbungen sind also bei jedem Unternehmen willkommen?
Ja, im Prinzip eignen sie sich sowohl für kleine als auch für große Unternehmen. Große Unternehmen freuen sich über Bewerber, die Engagement zeigen. Und die kleineren Unternehmen schreiben meist nicht alle Stellen aus, kalkulieren also Initiativbewerbungen mit ein.

Wo können Arbeitssuchende nach Unternehmen recherchieren, die für ihre Initiativbewerbung in Frage kommen?
Die Unternehmensrecherche ist nicht so leicht. Das Problem ist, dass man entweder zu viele oder zu wenige Adressen bekommt. In Branchenbüchern oder Mitgliederverzeichnissen von Verbänden findet man viel zu viele Adressen. Besser ist es, Jobbörsen im Internet zu durchforsten und dort Firmen zu suchen, die überhaupt Stellen ausschreiben. Zum Beispiel solche, die Leute mit mehreren Jahren Berufserfahrung oder einem etwas anderen Profil als dem eigenen suchen. Diese Unternehmen sind potenzielle Arbeitgeber, weil sie grundsätzlich neue Mitarbeiter einstellen wollen. Praktisch ist, dass man auch schon einen Ansprechpartner und die Durchwahl hat. So ist der erste Schritt ins Unternehmen getan.

Eine andere Möglichkeit ist die direkte Kontaktaufnahme. Viele Unternehmen suchen von sich aus den Kontakt zu Hochschulabsolventen, sind auf Messen vertreten, führen Firmenpräsentationen oder Betriebsbesichtigungen durch. Es bietet sich an, schon in den letzten drei, vier Semestern aktiv zu werden und diese Veranstaltungen zu besuchen.

Empfehlung zur Initiativbewerbung:

Eine ideale Basis für Ihre Initiativbewerbung bieten die Firmenporträts von karriereführer.

Der Wunscharbeitgeber ist gefunden. Was passiert dann?
Vor der Bewerbung sollte jeder Jobsuchende sein eigenes Profil klären, indem er eine fiktive Stellenanzeige formuliert. Hilfreich können dabei auch Fragebögen aus Internet-Jobbörsen sein, in denen das Bewerberprofil abgefragt wird. Dazu gehören zum Beispiel fachliche Kenntnisse, Soft Skills, Persönlichkeitsmerkmale und ähnliches.

Ist das eigene Profil erstellt, muss es in ein Anforderungsprofil übersetzt werden. Das eine bezieht sich auf das, was man kann, das andere beinhaltet die Anforderungen des Unternehmens. Wer diese beiden Profile zur Deckung bringt, hat schon eine sehr gute Vorarbeit geleistet und dabei auch über sich selbst eine Menge erfahren.

Welches sind die größten Schwierigkeiten bei der Erstellung des eigenen Profils?
Viele Hochschulabsolventen wollen sich nicht zu früh einschränken, sondern sich den Rücken freihalten. Also geben sie vor, eigentlich alles zu können, was verlangt wird. Das klappt aber nicht. Statt dessen sollten sie sich glaubwürdig auf zwei bis drei Schwerpunkte – zum Beispiel Marketing und Personalwesen – beschränken. So kann die Firma den Bewerber richtig einordnen.

Darüber hinaus bereitet es vielen Schwierigkeiten, konkret zu werden. Schließlich sind auch Stellenanzeigen oft sehr abstrakt gehalten. Bei einer Ausschreibung für ein Traineeprogramm zum Beispiel findet man Begriffe wie „belastbar, Impulse gebend und kontaktstark”. Vor der Bewerbung sollte man sich zwei, drei Beispiele überlegen, anhand derer man diese Eigenschaften belegen kann. Also Erfahrungen aus Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Diplomarbeiten.

Bei der Beschreibung der eigenen Stärken ist es wichtig, sie so zu übersetzen, dass Personalverantwortliche sie verstehen. In der Regel reagieren Personaler auf ganz bestimmte Muster und Schlagworte in der Sprache. Ein Beispiel: Statt zu sagen, „Ich war mal daran beteiligt” oder „Ich habe da so mitgearbeitet” ist der Satz „Ich habe Vorgänge optimiert” aussagekräftiger. Wer den Nutzen für das Unternehmen deutlich machen kann, hat sich einen Riesenvorteil erarbeitet gegenüber dem Durchschnittsbewerber, der die „Personaler-Sprache” nicht beherrscht.

Sollten Bewerber bei ihrem Wunscharbeitgeber anrufen, bevor sie die schriftliche Bewerbung verschicken?
Ja. Zwar haben viele Angst vor diesem Anruf, aber ein persönliches Gespräch mit dem richtigen Ansprechpartner lohnt sich auf jeden Fall.

Was können Absolventen von diesem Gespräch erwarten?
Zunächst sollten sie sich gut darauf vorbereiten und damit rechnen, dass jeder zweite oder dritte Ansprechpartner keine Zeit hat und sie abwimmelt.

Aber zum Glück gibt es auch Leute, die angenehm reagieren, sich Zeit nehmen und wichtige Zusatzinformationen liefern. Zum Beispiel darüber, worauf das Unternehmen Wert legt und wie man das eigene Profil noch weiter ausbauen kann. Gerade für Arbeitssuchende, die sich schon während des Studiums um ihre Bewerbung kümmern, sind diese Infos sehr wertvoll. Denn sie haben noch Zeit, ein entsprechendes Praktikum zu absolvieren oder sich bestimmte Kenntnisse anzueignen.

Kurzbewerbung oder vollständige Bewerbungsmappe: Was empfehlen Sie für die Initiativbewerbung?
Wir empfehlen, eine vollständige Bewerbungsmappe zu verschicken. Denn eine Kurzbewerbung erweckt schnell den Charakter eines kostengünstigen Rundschreibens, ähnlich dem einer Blindbewerbung. Zwar ist eine umfangreiche Bewerbung teurer – Porto, stabiler Kunststoffhefter, Foto, gute Kopien, eventuell sogar Farbkopien können bei 50 Bewerbungen durchaus ein Kostenargument sein. Aber diese Kosten lassen sich durch eine gute Vorauswahl reduzieren. Deshalb raten wir: Bewerben Sie sich bei wenigen Unternehmen, dafür aber mit perfekten Unterlagen.

Lassen sich nicht auch beim Foto Kosten sparen?
Tatsächlich fragen uns Studenten immer wieder, ob sie ihr Bewerbungsfoto nicht einscannen können. Aber davon raten wir ab. Unternehmen könnten daraus folgern, dass sie dem Bewerber nicht einmal ein richtiges Foto wert sind.

Was ist beim Anschreiben einer Initiativbewerbung zu beachten?
Um den Personalverantwortlichen die Arbeit zu erleichtern, ist der eindeutige Bezug wichtig. In der Betreffzeile sollte also nicht nur „Bewerbung” stehen, sondern zum Beispiel „Initiativbewerbung für die Gebiete Marketing und Personalwesen”. So sind die Schwerpunkte sofort ersichtlich. Und wenn ein Telefongespräch geführt wurde, gehört das in die Bezugzeile: „Unser Telefongespräch vom…”. Es gibt Bewerbungen ohne eindeutigen Betreff, in deren Anschreiben nicht einmal erwähnt wird, welchen Abschluss der Verfasser hat. Nach dem Durchlesen ist überhaupt nicht klar, worum es eigentlich geht: Ist es eine Bewerbung für den kaufmännischen Bereich? Oder ist der Bewerber Ingenieur? Bewirbt er sich auf eine Praktikantenstelle? Oder hat er schon mehrere Jahre Berufserfahrung?

Wie sollte der Lebenslauf gegliedert sein?
Wir empfehlen, die beruflichen Erfahrungen – also Praktika, Werkstudententätigkeiten, freie Mitarbeit und ähnliches – nach vorne zu stellen. So wissen die Personaler gleich, dass der Bewerber praktisches Wissen mitbringt. Dieser Einstieg ist sinnvoller als der bei einer klassisch chronologischen Gliederung. Man lacht, aber die Grundschule taucht wirklich noch in einigen Lebensläufen auf. Selbst bei Führungskräften, die uns ihre Unterlagen schicken.

Im zweiten Block, „Studium”, gibt es bei der Darstellung der Diplomarbeit einen kleinen Trick: In der Regel fällt es Hochschulabsolventen schwer, einen praktischen Nutzen aus ihrer Diplomarbeit herauszustellen. Viele meinen, ihr Thema sei zu abstrakt. Es bietet sich an, den offiziellen Titel der Arbeit aufzuführen und darunter eine Erläuterung zu schreiben. Zum Beispiel: „Nutzen: Kostenreduzierung” oder „Nutzen: Fehlersuche in komplexen Schaltungen” oder „Nutzen: Entscheidungsfindung vereinfacht”. Das klappt eigentlich für alle Themen.

Bei den Hobbys versuchen manche, mit Quantität statt Qualität zu punkten, aber da wäre ich vorsichtig. Dieser Block sollte im Vergleich zu den anderen Blöcken nicht zu großes Gewicht erhalten. Beschränken Sie sich auf das Wesentliche, zum Beispiel, dass Sie sich durch Joggen fit halten. Erwähnenswert ist auch soziales Engagement, zum Beispiel in einer Jugendgruppe oder in der Fachschaft.

Die Initiativbewerbung ist verschickt: Wie verhält sich der Bewerber in den Wochen danach?
Nach zwei bis drei Wochen können Sie ruhig telefonisch nachhaken. Wichtig ist auch bei diesem Anruf wieder die mentale Einstellung. Denken Sie daran: Der Ton macht die Musik. Auf keinen Fall sollten Sie Fragen stellen wie „Können Sie mich gebrauchen?”. Fragen Sie eher nach dem Zeitrahmen, zum Beispiel mit der Formulierung „Hatten Sie schon Zeit, einen Blick auf meine Unterlagen zu werfen?” oder „Wie sieht es grundsätzlich aus mit Ihrem Bedarf an Hochschulabsolventen?” Am Ende des Gespräches sollten Sie sich dann über den weiteren Ablauf einigen: Meldet sich die Firma bei Ihnen und wenn ja, in welchem Zeitraum?

Welcher Weg eignet sich eher für eine Initiativbewerbung: Print oder Online?
Das hängt sehr vom Unternehmen ab. Manche Firmen wünschen ausdrücklich nur Bewerbungen per Online-Formular. Allein schon deshalb, weil die Informationen in diesen Formularen umfassender abgefragt werden können. Bei einigen Unternehmen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, als Attachment einen Lebenslauf an den Fragebogen anzuhängen. Ob das Unternehmen das wünscht, kann man sehr schnell an dem Internetauftritt erkennen. Im Zweifelsfall: nachfragen.

Und wenn das Unternehmen dem Bewerber die Wahl lässt?
Dann würde ich eine Printbewerbung bevorzugen. So richtig klappt das immer noch nicht mit der Online-Bewerbung. Ausgedruckte Attachments sehen längst nicht so hübsch aus wie eine eigens erstellte Bewerbungsmappe mit einem vernünftigem Foto.

In welchen Fällen empfehlen Sie, ein Stellengesuch aufzugeben?
Hochschulabsolventen rate ich eher davon ab. Jeder, der mal ein Zimmer vermietet hat, kennt die Situation: Als Vermieter können Sie einen unter vielen Wohnungssuchenden auswählen. Entsprechend niedrig ist das Ansehen der Interessenten. Auch Personalverantwortliche wollen lieber umworben werden, statt Bewerbern hinterherzulaufen. Außerdem ist es eine Kostenfrage. Bei begrenzten finanziellen Mitteln würde ich eher den Besuch einer Recruitingmesse empfehlen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schnierda.

Buchtipps zur Initiativbewerbung:

Ihre erfolgreiche Initiativbewerbung (Bewerbung Last Minute) von Christian Püttjer

Die erfolgreiche Initiativbewerbung für Um- und Aufsteiger von Christian Püttjer

Schriftliche Bewerbung – Auf die andere Art

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Bei jeder Bewerbung stellt sich die Frage: Wie hebe ich mich von meinen Mitbewerbern ab? Auffallen um jeden Preis ist nicht immer die richtige Lösung.

Um Sie als Mitarbeiter einzustellen, braucht man ein Mindestmaß an konkreter Information. Erfahren will man, ob Sie kapieren, was auf Sie zukommt. Ob Sie’s packen. Ob Sie ins Team passen. Ob Sie auf Dauer was bringen. Jobkandidaten reagieren darauf oft mit seltsamen Verrenkungen.

Schon ein chinesisches Wort aus der Yo-Mei-Zeit sagt: „Du kommst vor dem verschlossenen Stadttor an, gibst heftig Zeichen und führst wahre Tänze auf in der Annahme, dass man dich drüben, auf der anderen Seite der Mauer bemerken und hineinwinken wird. Mach doch einfach das Tor auf und gehe hinein.“ – Bewerben heißt, selbst die Tür zu öffnen.

Einfach und direkt
Berufliche Selbstvermarktung und Selbstpräsentation sind heute vielen widersprüchlichen Regeln und Konventionen unterworfen. Je nach Temperament reagieren Bewerber auf den Jobmarkt und seine Spielregeln, indem sie entweder um jeden Preis auffallen oder auf gar keinen Fall aus dem Mainstream abdriften möchten. Also blind Bewerbungsvorlagen kopieren oder offensiv die Blitzkampagne starten? Innovativ oder konventionell handeln?

Versuchen Sie’s mit Einfachheit und Direktheit. Statt zu werben, stellen Sie sich der Bewertung. Statt sich zu verkaufen, arbeiten Sie zu. Statt den Karriere-Gurus zu folgen, folgen Sie der praktischen Vernunft. Kein Mensch muss einzigartig tun. Es reicht, wenn man sich unterscheidet.

Bewerberauswahl beruht auf Wahrnehmung und Differenzierung. Je klarer Sie sich zeichnen, desto besser unterscheiden Sie sich. Wenn Sie sich klar und eindeutig profilieren, heben Sie sich von der grauen Menge der Floskelwerfer und Satzbausteinleger deutlich ab: Sie verstecken sich nicht hinter dem üblichen Blabla. Sie werden sichtbar.

Konzentriert und arrangiert
Anschreiben und Lebenslauf sind eigene Textsorten, aber gleichwertig und gleich wichtig. Beide liefern denselben Satz an Hauptinformationen.

Im Anschreiben haben Bewerber genau eine Seite, um für sich zu sprechen. Es ist eine Mini-Rede. Da Sie nicht wissen, ob man Ihre Rede bis zum Ende der Seite verfolgen wird, liefern Sie Ihre besten Argumente sofort in der ersten Zeile. Legen Sie ohne jede Einleitung los. Keineswegs chronologisch erzählend, dafür gewichtend und aufzählend.

Unterfüttern Sie Ihren Anspruch mit Abschlüssen, Kenntnissen, Fähigkeiten. Gehen Sie auf den Adressaten und auf den Wechsel- oder Bewerbungsgrund ein. Vermitteln Sie am Ende weiteren Gesprächsbedarf. Bingo. Ihr Anschreiben ist garantiert unverwechselbar und funktioniert. Sie werden sich selbst voll und ganz darin wieder erkennen. Jeder wird anerkennen: Ihre Argumentation ist hochwirksam, weil hochkonzentriert.

Das Anschreiben synthetisiert. Der Lebenslauf ist ein Arrangement. Sie reduzieren Informationen so weit wie möglich – bis auf den wesentlichen Datenbestand Ihres beruflichen Selbst.

Entlasten Sie den Job des Personalers durch pfiffiges Informationsdesign. Für die Datenmenge gilt: Viel hilft nicht viel. Die Souveränität des selbstbewussten Bewerbers zeigt sich darin, dass er die Information genau dosiert.

Ehrlich und ansprechend
Vergessen Sie, dass Sie sich individuell präsentieren und Ihre unverwechselbare Persönlichkeit zum Ausdruck bringen wollten. Eine Bewerbung ist kein Ego-Pitch, sondern ein als Antwort maskiertes Angebot. Da zählt allein, was für Sie spricht.

Halten Sie Ihre Schreibe einfach, dann hat es der Personaler einfacher mit Ihnen. Bleiben Sie ehrlich – schon an Ihrer Sprache erkennt man, wenn Sie flunkern. Argumentieren Sie angemessen, dann hört man Ihnen zu. Bauen Sie Ihre Bewerbung ansprechend auf – also: kurz und unkompliziert. Einfach, ehrlich, angemessen, ansprechend. Mit diesen „2E2A“ kommen starke Bewerber ins Jobinterview.

Weder luxuriös noch schlampig
Bewerben ist kein Full-Time-Job. Zeit- und Geldverschwender bewerben sich kreativ, basteln Deckblätter, blamieren sich mit der „Persönlichen Seite Drei“, wählen die Luxusmappe mit Mehrfach-Klappe. All das brauchen Sie nicht. Denn aus solchen Unterlagen liest der Personaler drei Dinge: Unklarheit über das Konzept, Hang zur ästhetischen Entgleisung, fehlendes Bewusstsein über die eigene berufliche Identität.

Mit Anschreiben, Lebenslauf und den handverlesenen Nachweisen, die Ihren Claim belegen, kommen Sie gut aus. Nehmen Sie als Mappe stets das Produkt, mit dem ein Personaler am leichtesten arbeiten kann. Stellen Sie sich seinen Arbeitsablauf bildhaft vor. Prägedruck und Wasserzeichen stehen keineswegs im Zusammenhang mit der Wertigkeit des Bewerbers. Praktikabilität hat für Personaler immer Vorrang. Wer berufshalber Mappen auf- und zuklappt, dem klappt längst nicht mehr vor Staunen der Mund auf.

Äußeres und Form einer Bewerberpräsentation sollten schnurstracks zum Inhalt führen. Zu den Pro-Argumenten. Zu dem, was für einen spricht. Sehr edle und kostspielige Unterlagen machen Personaler ebenso nachdenklich wie eine nachlässig und schlampig zusammengestellte Mappe. Nutzen Sie Ihr Bewerberbudget für neue Lederschuhe und nicht für eine geile Ledermappe.

Fazit: Bleiben Sie straight. Argumentieren Sie konkret. Halten Sie’s einfach. Dann nimmt man Sie ernst.

Autor:
Gerhard Winkler veröffentlicht und berät seit 1997 auf seiner Site jova-nova.com. 2003 veröffentlichte er bei Smartbooks Anders bewerben, 2004 erschien Anders antworten.

telefonische Bewerbung

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Wenn ein Unternehmen in seiner Stellenanzeige telefonische Auskunftsbereitschaft signalisiert, sollten Sie dieses Angebot nutzen und anrufen. Bedenken Sie aber, dass Sie sich bei einem solchen Telefonat quasi in einem Vorstellungsgespräch befinden.

Achten Sie deshalb auf eine ruhige Umgebung, telefonieren Sie zu einem günstigen Zeitpunkt, legen Sie Ihre schriftlichen Unterlagen zum schnellen Nachschlagen bereit, denken Sie an Papier und Bleistift für Notizen, und fragen Sie sich zum zuständigen Gesprächspartner durch.

  • Fragen Sie nach, an wen Sie Ihre schriftliche Bewerbung richten sollen, falls in der Anzeige kein Name genannt ist.
  • Lassen Sie sich Informationsmaterial zusenden: Bewerberbroschüren, Geschäftsberichte, Kataloge etc. So können Sie Ihre Bewerbung unternehmensspezifisch gestalten und auch im Vorstellungsgespräch konkretes Interesse an dem Unternehmen zeigen.

Vielleicht haben Sie Pech und stellen in diesem Gespräch bereits fest, dass eine Bewerbung keine Aussicht auf Erfolg hat – dann haben Sie wenigstens Geld, Zeit und Arbeit gespart.
Ein anderer Einsatzfall ist die – vor eine Initiativbewerbung „geschaltete“ – telefonische Bedarfsklärung. Sie können in der Personal- oder auch Fachabteilung anrufen und vor Ort klären, ob Personalbedarf besteht. Dass dieses Gespräch intensiv vorbereitet und geübt werden sollte, liegt auf der Hand.
Haben Sie sich bei einem Unternehmen beworben und nach mehr als drei Wochen noch keine Informationen über den „Stand der Dinge“ erhalten, können Sie anrufen und – höflich – nachfragen.

Überzeugen auf den zweiten Blick: die Anlagen

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Anlagen sollen vor allem eins: Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten dokumentieren. Zwar werfen die meisten Personalfachleute erst in der zweiten Selektionsrunde einen intensiveren Blick auf die Zeugnisse und anderen Unterlagen in Ihrer Bewerbungsmappe. Dann aber haben sie einen sehr hohen Stellenwert bei der Entscheidung für oder gegen ein Vorstellungsgespräch.

Leitfaden für Auswahl und Zusammenstellung

  • Vollständigkeit der Unterlagen: Belegen Sie alle Lebensphasen und Qualifikationen, die Sie im Anschreiben und Lebenslauf erwähnen.
  • Wählen Sie Ihre Anlagen sorgfältig aus. Personaler haben weder Zeit noch Lust, mit überflüssigen oder ungeordneten Unterlagen überschüttet zu werden. Klar strukturierte, übersichtliche Dokumente mit deutlichem Bezug zum Stellenprofil überzeugen.
  • Ordnen Sie die Anlagen nach ihrer Bedeutung. Je höher der Bildungsabschluss und je aktueller das Arbeitszeugnis, desto interessanter sind sie. Die zeitlich jüngsten Angaben sollten an den Lebenslauf anschließen und die ältesten Bescheinigungen an letzter Stelle erscheinen. Maßgeblich ist immer das Datum der Ausstellung.
  • Verschicken Sie keine Originale. Sie könnten verloren gehen oder in verschmutztem oder beschädigtem Zustand zurückkommen. Achten Sie darauf, dass die Kopien von sehr guter Qualität sind.
  • Fremdsprachige Unterlagen, abgesehen von englischen Zeugnissen, sollten übersetzt werden. Das gilt umgekehrt auch für deutschsprachige Unterlagen bei Bewerbungen im Ausland.
  • Weniger ist mehr: Vermeiden Sie ein Zuviel an Papier, Karton oder Klarsichthüllen, das keinen Mehrwert bietet, sondern nur die Lesefreundlichkeit behindert bzw. den Personaler verärgert.

Checkliste: Welche Anlagen gehören in die Bewerbungsmappe?

  • Schul- und Examenszeugnisse
    Ihre tatsächliche Aussagekraft über die berufliche Qualifikation ist strittig. Fest steht aber: Schul- und Examenszeugnisse sind immer Bestandteil von Bewerbungsunterlagen. Gerade bei Berufsanfängern ist das Examenszeugnis die wichtigste Quelle für die Bewertung der fachlichen Eignung. Liegt das Abschlusszeugnis zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht vor, sollte auf jeden Fall das letzte Zwischenzeugnis (Vordiplom, 1. Staatsexamen …) beigefügt werden. Wenn Sie bereits eine Berufsausbildung absolviert haben, sollten Sie auch diesen Abschluss dokumentieren. Von den Schulzeugnissen ist lediglich das letzte Zeugnis, in der Regel das Abiturzeugnis, von Interesse.
  • Praktikums- und Arbeitszeugnisse
    Praktische Erfahrungen zählen bei den Firmen besonders viel. Daher sind Arbeitszeugnisse aus Berufstätigkeiten vor und während des Studiums, aber auch Praktikumszeugnisse für den zukünftigen Arbeitgeber sehr aufschlussreich. Dabei interessieren die zeitlich nahen Tätigkeiten mehr als das Kurzpraktikum in der Schulzeit. Dem sollte die Anordnung der Zeugnisse Rechnung tragen: Die neueren Belege gehören auch hier nach vorne, direkt hinter den Lebenslauf, die älteren nach hinten. Achten Sie darauf, dass Ihnen nicht nur eine Bescheinigung über das Praktikum ausgestellt wird (einfaches Zeugnis), sondern auch Aussagen über die Aufgaben und erbrachten Leistungen gemacht werden (qualifiziertes Zeugnis).
  • Zertifikate und Bescheinigungen über Zusatzqualifikationen
    Zusatzqualifikationen sind z.B. besondere Computer- oder Sprachkenntnisse.Diese können Sie im Rahmen einer Weiterbildung, eines Begleit- oder Aufbaustudiengangs erworben haben. Auch Zeugnisse, die bestimmte Kommunikations- oder Managementfähigkeiten wie Organisationstalent und gutes Führungsverhalten bescheinigen, können die Bewerbungsmappe sinnvoll ergänzen. Generell gilt: Die bescheinigten Zusatzqualifikationen sollten in Bezug zu Ihrem künftigen Arbeitsplatz stehen. Setzen Sie Schwerpunkte.
  • Arbeitsproben
    Arbeitsproben beweisen die fachliche Qualifikation besser als viele Worte. Sie sind daher für die Werbung in eigener Sache besonders gut geeignet. Jedoch nur in bestimmten Branchen und auch nur dann, wenn sie explizit angefordert werden. Erwartet werden Arbeitsproben in allen kreativen und wissenschaftlichen Berufen. Beispiele eigener Arbeiten sind: Anzeigen, Plakate, Zeichnungen, Pläne, Entwürfe, Fotos, eigene redaktionelle Beiträge und andere Veröffentlichungen.
  • Referenzen
    In seltenen Fällen werden Bewerber in Anzeigen aufgefordert, Referenzen anzugeben. Darunter versteht man die Empfehlung durch Vertrauenspersonen, die aufgrund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung in der Lage sind, positive Auskünfte über die fachliche Qualifikation oder die Charaktereigenschaften des Bewerbers zu geben. Bei Berufsanfängern spielen Referenzen nur eine untergeordnete Rolle, es sei denn, die Referenzperson steht in direktem Bezug zu dem betreffenden Unternehmen oder dessen Branche.
  • Handschriftenprobe
    Liefern Sie diese nur auf ausdrücklichen Wunsch. Schriftproben fordern Betriebe, um mit Hilfe grafologischer Gutachten Erkenntnisse über die Eignung des Bewerbers für eine bestimmte Stelle und über seinen Charakter zu gewinnen. Schreiben Sie einen Text, der nicht mehr als eine Seite umfasst. Dabei empfiehlt es sich, entweder einen Zeitungsartikel abzuschreiben (Quelle angeben!) oder weitere Informationen über den eigenen Werdegang zu geben.

Interview mit Arnd Zinnhardt

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Arnd Zinnhardt ist bei der Darmstädter Software AG, Deutschlands zweitgrößtem Software-Unternehmen, für zwei Bereiche verantwortlich: die Finanzen und das Personal. Im Interview analysiert er die Besonderheiten einer Branche, deren einzige Konstante die ständige Veränderung ist, und erklärt, warum ein innovatives IT-Unternehmen heute zwei Typen von Mitarbeitern benötigt: querdenkende Klassenkasper und führungsstarke Klassensprecher. Die Fragen stellte André Boße.

Zur Person

Arnd Zinnhardt, 49, studierte an der Universität zu Köln Wirtschaftswissenschaften und begann seine berufliche Laufbahn beim Wirtschaftsprüfungs- und Consulting-Unternehmen Ernst & Young. Er legte 1992 sein Examen als Steuerberater ab, 1994 folgte das Wirtschaftsprüfexamen, im selben Jahr stieg er bei Ernst & Young zum Prokuristen auf. 1998 wechselte Zinnhardt als Partner zum Wirtschaftsprüfungsunternehmen BDO nach Frankfurt, wo er 2001 zum Office Managing Partner aufstieg.

Im Mai 2002 wechselte der passionierte Marathonläufer in den Vorstand der Software AG und ist dort als Chief Financial Officer (CFO) unter anderem verantwortlich für die Bereiche Finanzwesen, Controlling und Mergers & Acquisitions. Zusätzlich verantwortet er als Arbeitsdirektor des Unternehmens den Bereich Human Resources.

Herr Zinnhardt, bevor Sie bei der Software AG anfingen, haben Sie 14 Jahre lang als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gearbeitet. Im Vergleich zu anderen Geschäftsfeldern: Was macht die IT-Branche so besonders?
Die Dynamik und die Veränderungsprozesse, die wir in der gesamten Industriewelt erleben, sind in der IT-Branche besonders ausgeprägt. Sie müssen sich nur einmal vor Augen führen, was in den vergangenen fünf bis zehn Jahren in der IT-Industrie alles passiert ist. Ich habe meinen Kindern neulich meinen ersten Rechner gezeigt, mit dem ich gearbeitet habe. Ein früher Apple Macintosh. Ich kam mir dabei vor wie ein Museumsmitarbeiter, der seinen Kindern ein Gerät aus einer uralten Epoche vorstellt. Im Zuge dieses kleinen nostalgischen Ausflugs in die Vergangenheit habe ich an meine ersten E-Mails zurückgedacht, die ich Mitte der 90er-Jahre gesendet hatte. Die gingen von Frankfurt nach Stuttgart – und ich habe parallel dazu beim Kollegen angerufen, um zu fragen, ob diese elektronische Post auch tatsächlich angekommen ist.

Heute schmunzeln wir über solche Anekdoten …
… damals war es revolutionär. Und die Revolution geht ja immer weiter: IT-Entwicklungen haben Auswirkungen auf alle vorstellbaren gesellschaftlichen Bereiche. Nicht nur das Privatleben wird heute massiv von IT beeinflusst: Kein Unternehmen kann heute mehr ohne IT funktionieren. Die wesentlichen Innovationstreiber der vergangenen Jahre sind die direkten Folgen neuer IT-Lösungen, die nahezu alle denkbaren Unternehmensprozesse effizienter und schneller gemacht haben. Es ist unglaublich spannend, in einer Branche zu arbeiten, die einen so großen Einfluss ausübt. Wobei wir vor der Herausforderung stehen, nicht nur auf den Status quo zu blicken, sondern uns immer auch zu überlegen, wie die Welt in zwei oder drei Jahren aussehen wird – und welche Anforderungen die Menschen und Unternehmen dann an die IT stellen.

Ihre Zukunftsfähigkeit müssen aber doch heute Unternehmen aus allen Branchen überprüfen, oder?
Ja, aber nirgendwo sind die Zyklen kürzer als in der IT-Industrie. Wenn wir einen Businessplan für die kommenden drei Jahre aufstellen, dann wissen wir schon jetzt, dass es sich dabei um nicht mehr als eine ungefähre Hochrechnung handeln kann. Wir wissen, dass sich die Rahmenparameter, von denen wir heute ausgehen, schon in ein paar Monaten so massiv geändert haben können, dass sie jeden noch so guten Plan auf den Kopf stellen.

Was bedeutet das für Einsteiger in diese Branche? Was müssen Sie – neben fachlichen Qualitäten – mitbringen?
Entscheidend sind hohe Anpassungsbereitschaft und Kreativität. Man muss sich klar machen: Wer in die IT-Branche geht, wird dort keinen Platz finden, an dem er wie ein Beamter arbeiten kann. Wer heute einsteigt, muss begreifen, dass er sich im Laufe seiner Karriere niemals auf seinem Wissen ausruhen kann. Das Wissen von heute ist schon in fünf Jahren so obsolet, dass es kaum noch etwas wert sein wird. Eine gewisse Abenteuerlust sollte man als Einsteiger also mitbringen. Genau richtig positioniert ist jemand, der es spannend findet, wenn das Lernen nach dem Studium nicht aufhört, sondern erst so richtig beginnt.

Was sind dabei die wichtigsten Lernerfahrungen?
Während des Studiums kämpft man meistens für sich, manchmal auch in Teams, aber immer mit dem gemeinsamen Interesse, das Studium so schnell wie möglich erfolgreich zu absolvieren. Im Berufsleben kommt es dann jedoch vor allem darauf an, Leute, die eine andere Gefühls- und Motivationslage haben, für Ideen gewinnen zu können. Keine erfolgreiche Karriere kommt ohne Psychologie aus.

Welchen Rat geben Sie Einsteigern, auf was müssen sie in dieser Hinsicht gewappnet sein?
Es gibt dieses schöne Sprichwort: „Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.“ Viele Einsteiger sind zu Beginn sehr ungeduldig. Das ist im Grunde auch gut so. Aber es ist auch gut, wenn die Ungeduld im Laufe der ersten Monate einer gewissen Abgeklärtheit weicht. Denn dann zeigt sich, dass Unternehmen auch in dieser so dynamischen Branche Organisationen sind, bei denen Veränderungen eine Zeit brauchen und vor allem Beharrlichkeit zum Ziel führt.

Im Bereich „Karriere“ auf Ihrer Homepage beschreiben Sie zwei sehr unterschiedliche Typen, die Sie für Ihr Unternehmen suchen: den Klassenkasper und den Klassensprecher. Was erhoffen Sie sich von diesen Typen?
Wenn man sich vor Augen führt, wie Karrierepfade verlaufen können, dann gibt es vereinfacht gesagt die Management- und die Fachlaufbahn. Bei letzterer ist ein Experte gefragt, der in der Lage ist, sein Thema voranzutreiben und dabei ganz neue Konzepte zu entwickeln, die Bestehendes auch mal komplett umschmeißen. Von einem Typ des Klassenkaspers verspreche ich mir diese Kreativität und dieses Querdenkertum. Einem Klassensprecher ist es dagegen bereits früh gelungen, eine Führungsposition innerhalb einer Gruppe einzunehmen. Er hat im besten Fall schon früh eine authentische Führungskultur entwickelt – und genau diese ist für eine Managementkarriere entscheidend, bei der es darum geht, Leute für eine gemeinsame Sache zu gewinnen.

Noch einmal zurück zum Querdenker: Bekommen denn auch schon die Einsteiger den Raum und die Gelegenheit, sich in dieser Hinsicht auszuzeichnen?
Darauf legen wir großen Wert, ja. Wenn man innerhalb einer Gruppe auf der Suche nach einer innovativen Lösung ist, dann ist eine ergebnisoffene Diskussion der Grundstein dafür, dass diese letztlich gefunden wird. Der größte Feind einer lebendigen und zielführenden Unternehmenskultur ist permanentes Ja-Sagertum. Es verhindert, dass unterschiedliche Meinungen in den Entscheidungsprozess einfließen – und diese Diversität ist in einer Branche, die sich so schnell wandelt, von immenser Bedeutung. Es muss in jedem Team Leute geben, die gerne widersprechen. Ich erwarte von unseren Einsteigern, dass sie etwas zu sagen haben. Wobei eines klar sein muss: Sobald nach der Diskussion eine Entscheidung getroffen wurde, wird diese auch exekutiert. Und dann ist Loyalität gefragt – und zwar auch vom Typ Klassenkasper.

Zum Unternehmen

Die Software AG ist nach Jahresumsatz hinter SAP das zweitgrößte Software- Unternehmen Deutschlands und das viertgrößte Europas. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Darmstadt versteht sich als Weltmarktführer für den Bereich Business Process Excellence, also von Software-Lösungen, die in Unternehmen Geschäftsprozesse verbessern.

Gegründet wurde die Firma bereits im Jahr 1969 von einem Team deutscher Software-Pioniere, zu denen auch Peter Pagé und der Mathematiker Peter Schnell gehörten. Das Datenbank-Management-System Adabas kam Anfang der 70er-Jahre erstmals bei Banken und Behörden zum Einsatz und ist bis heute eine erfolgreiche Marke des Unternehmens. Weitere Garanten des wirtschaftlichen Erfolges sind zudem die Analyse-Plattform Aris sowie die Prozess-Automatisierungssoftware webMethods. Heute hat die Software AG – die 2009 das bis dahin drittgrößte deutsche Software-Unternehmen IDS Scheer übernahm – rund 6000 Mitarbeiter.

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Interview mit Erik Zabel

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Der Team-Telekom-Kapitän Erik Zabel ist zwar bei der diesjährigen Tour de France von seinem Teamkollegen Alexander Winokurow in den Schatten gestellt worden. Seine Bilanz der vergangenen Jahre kann sich aber sehen lassen: Sechs grüne und ein gelbes Trikot gewann er bei der Tour. Fragen des Erfolgs beantwortete Zabel dem karriereführer. von Christoph Berger und Stefan Trees

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Realistisch gesteckte Ziele zu erreichen.

Welches waren Ihre Schlüsselerlebnisse auf dem Weg zum Erfolg?
Der erste Sieg in einem Jugendrennen. Aber das ist schon ewig lange her. Es hat mir aber gezeigt, dass ich etwas erreichen kann, wenn ich nur will.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Sich auf den Punkt konzentrieren können.

Wie sollten erfolgreiche Menschen mit ihrem Erfolg umgehen?
Mit dem Wissen, dass Erfolg eine sehr, sehr schnell lebige Angelegenheit ist.

Wie motivieren Sie sich immer wieder neu?
Ich will einfach unbedingt gewinnen. Das ist fast so etwas wie eine Sucht für mich geworden.

Sind Niederlagen für Erfolge wichtig?
Sie sind die Voraussetzung für den Erfolg.

Wie motivieren Sie sich in Zeiten von Niederlagen?
Nicht zu gewinnen, gehört genauso dazu wie zu gewinnen. Es ist für mich etwas ganz Normales.

Wie wichtig ist es, Mensch zu bleiben, um Erfolg zu haben?
Nur so geht’s.

Wie wichtig ist ein Ausgleich neben Ihrem Beruf?
Die Familie gibt mir die nötige Kraft.

Woran erkennen Sie wirklich erfolgreiche Menschen?
Sie sind nicht nur erfolgreich in ihrem Beruf, sondern zumeist auch beeindruckende Persönlichkeiten.

Arbeiten Sie auf Anerkennung von außen hin oder zählt für Sie der persönliche Erfolg?
Beide Komponenten sind nicht voneinander zu trennen.

Unterscheidet sich Ihr heutiges Erfolgsdenken vom Beginn Ihrer Karriere?
Ich genieße die Erfolge jetzt vielleicht intensiver.

Messen Sie Ihren Erfolg nur an Ihrem Ranglistenplatz oder gibt es weitere Messlatten?
Sagen wir so: Ein guter Ranglistenplatz ist vielleicht die Bestätigung für meinen Erfolg, aber keine Befriedigung.

Als Fahrer in einem Team sind Sie auch von der Mannschaft abhängig. Wie motivieren Sie Ihre Teamkollegen immer wieder aufs neue?
Durch meine Erfolge! Die Jungs setzen sich schließlich voll für mich ein und stellen den eigenen Erfolg hinten an.

Interview mit Gaby-Luise Wüst

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Gaby-Luise Wüst hat China bereits als Trainee bei BMW kennen gelernt. Bis heute ist die Betriebswirtin fasziniert von der Aufbruchstimmung, die in der Bevölkerung eine ungeheure Energie freisetzt. Als General Manager betreut sie von Peking aus die Importeursmärkte Hongkong, Taiwan und Macau. Im karriereführer spricht sie über Pionierarbeit in Peking, kulturelle Besonderheiten und die Autovorlieben der Chinesen.

Zur Person

Gaby-Luise Wüst, geboren 1967 in Speyer/ Rhein, absolvierte an der European Business School in Oestrich-Winkel ein betriebswirtschaftliches Studium. Anschließend stieg sie über ein internationales Traineeprogramm beim Automobilhersteller BMW Group ein. Bereits in dieser Phase arbeitete sie neun Monate in Peking. Später betreute sie von München aus den asiatischen Markt im Bereich Sales & Marketing. Von 1998 bis 2001 war die Betriebswirtin verantwortlich für PR und Marketing der Niederlassung München. Danach zog es sie wieder in das internationale Geschäft, betreute zunächst die Importeursmärkte in Afrika und in der Karibik, bevor sie 2003 in China beim Aufbau des Joint Venture BMW Brilliance einstieg. Seit Anfang 2007 ist die 39-Jährige General Manager der Importeursmärkte Hongkong, Taiwan und Macau. Gaby-Luise Wüst lebt in Peking.

Nach dem Studium sind Sie als Trainee bei BMW eingestiegen. Sind Sie ein großer Autofan?
Autos fand ich schon immer spannend, aber ich bin nicht so autoverrückt wie manch einer meiner Kollegen. BMW war für mich eine starke Marke, und mich hat die Internationalität des Unternehmens angesprochen. Daher war BMW für mich damals der Traumarbeitgeber.

Sie sind General Manager für die Märkte Hongkong, Taiwan, Macau. Von wo aus arbeiten Sie?
Mein Hauptsitz liegt in Peking, weil hier unser Regional Headquarter angesiedelt ist. Allerdings reise ich natürlich viel nach Hongkong, Taiwan und Macau. Dort bin ich einmal im Monat für ein bis zwei Wochen. Etwa dreimal im Jahre bin ich geschäftlich in München.

Wie ist BMW in den Märkten Hongkong, Taiwan und Macau aufgestellt?
Die Märkte Hongkong und Taiwan weisen kein starkes Wachstum mehr auf. Das sind unabhängige Unternehmer, die mit der BMW AG eine festen Vertrag haben und das Importgeschäft betreiben. Die Importeure haben wiederum Verträge mit Händlern, die das Retailgeschäft übernehmen. Meine Aufgabe ist es, diese Importeure zu betreuen. Wir reden über Zielvereinbarungen – qualitativer und quantitativer Art. Dazu gehören auch das Monitoring des Zielerreichungsprozesses und natürlich die Unterstützung, wenn es Probleme gibt – im Prinzip beinhaltet meine Arbeit eine permanente Beratung zu den einzelnen Prozessen im Importeurs- aber auch im Retailbetrieb.

Was ist der Unterschied zwischen diesen Märkten und Festlandchina?
In China haben wir eine eigene Tochtergesellschaft und ein Joint Venture, das den BMW 3er und BMW 5er produziert und vertreibt. Dort stellt allein die schiere Größe des Marktes eine Herausforderung dar. Zwischen den Märkten gibt es durchaus auch Unterschiede in der Mentalität. Die Chinesen in Hongkong beispielsweise sind sehr viel internationaler als die in Mainland China.

Sind in den unterschiedlichen Märkten auch jeweils andere Autos interessant?
Auf jeden Fall. In Mainland China haben wir eine sehr große lokale Produktion auch von lokalen Brands, die sich aber hauptsächlich auf das Basissegment, den Massenmarkt konzentrieren. Im Premiumsegment, in dem sich BMW bewegt, bevorzugen die Festlandchinesen große, geräumige Autos. Prestige und Luxus spielen eine große Rolle. Hongkong und Macau konzentriert sich mehr auf den Premiumsektor und auch die Nischenmodelle sind gefragt: Cabrios, BMW 6er, Z4. Dabei sollte es möglichst immer das allerneuste Modell sein. Taiwan hingegen ist schon sehr viel mehr vergleichbar mit der Struktur in Europa. Dort sind wir mit unseren BMW 3er und 5er sehr stark vertreten, aber auch mit dem 7er.

Welche Chancen sehen Sie für BMW langfristig in diesen Gebieten?
Die Märkte Hongkong und Taiwan weisen kein starkes Wachstum mehr auf. Hier versuchen wir unsere Position durch ein verbessertes Produktangebot und einen besseren Service auszubauen. Macau spielt eine Sonderrolle. Durch den wachsenden Casino-, Veranstaltungs- und Konferenzbetrieb hat sich noch einmal ein ganz eigener Bedarf entwickelt, beispielsweise an Flottenfahrzeugen für Hotels.

Wie war Ihre erste Begegnung mit China?
Ich war bereits 1994 als Trainee das erste Mal in China: Das war eine sehr spannende Zeit. BMW hatte in Peking gerade ein Repräsentanz Office eröffnet, das war natürlich auch für mich als Berufseinsteigerin eine tolle Chance. Wir waren eine ganz kleine Mannschaft, jeder musste im Prinzip alles machen. Ich war damals „Mädchen für alles“, musste das Büro einrichten, Material besorgen, Visitenkarten drucken und so weiter. Das hört sich alles so einfach an, aber 1994 war das in China noch recht kompliziert. Dann haben wir die Businessprozesse, damals mit unseren Importeuren, aufgebaut. Es herrschte eine wahnsinnige Aufbruchstimmung. Wir haben richtige Pionierarbeit geleistet.

Und wie ist die Situation heute?
Seitdem hat sich China stark geöffnet und weiterentwickelt. Dennoch ist die Situation vergleichbar: Immer noch herrscht diese Aufbruchstimmung. Mittlerweile geht ja auch viel Geschäft ins Landesinnere, und dort ist die Stimmung ähnlich wie vor zehn Jahren in Peking.

Wie haben Sie sich damals auf Ihren ersten Einsatz in China vorbereitet?
Meine Vorbereitungszeit war sehr kurz, aber ich hatte Gelegenheit, ein interkulturelles Training zu besuchen. Privat habe ich sehr viel Zeit investiert, habe viel über das Land und seine Kultur gelesen. Vor Ort habe ich mich gleich unter das Studentenvolk gemischt, um Menschen kennen zu lernen und tiefer in das Land einzutauchen.

Was fasziniert Sie an der Region?
Die Atmosphäre ist schon sehr anders als in Europa, alles ist schnelllebig und impulsiv. Tagtäglich gibt es Herausforderungen zu meistern. Es ist alles nicht so einfach wie in Europa: Man kann die Schriftzeichen nicht lesen, wird vielleicht nicht immer verstanden – aber wenn man sich darauf einlässt, ist das eine unglaublich spannende Sache.

Was beeindruckt Sie am meisten?
Die Stimmung, die am Markt herrscht, von der jeder in der Bevölkerung betroffen ist. Fast alle können in irgendeiner Form am Aufbruch partizipieren, und die meisten sehen darin auch eine Chance, ihr Leben zu verbessern. Dadurch wird eine ungeheure Energie freigesetzt, die überall zu spüren ist.

Wie begegnet man Ihnen als weibliche Führungskraft?
Das ist hier kein großes Thema. Viele chinesische Frauen arbeiten in hohen politischen und wirtschaftlichen Funktionen. Hier wird eine Frau in Führungsposition akzeptiert – egal ob sie aus dem Westen kommt oder aus China.

Wie sollten sich Absolventen vorbereiten, die im China-Geschäft tätig werden möchten?
Wenn man im chinesischen Umfeld arbeiten möchte, ist es sinnvoll, schon während des Studiums Praktika vor Ort zu machen oder ein Auslandssemester zu verbringen. Es empfiehlt sich, möglichst viel Zeit in China zu verbringen, um ein Gefühl für das Land und die Menschen zu bekommen. Neugierde und Aufgeschlossenheit gehören dazu, aber auch Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen, weil doch nicht immer alles so rund läuft, wie wir das aus Europa gewohnt sind.

Zum Unternehmen

Die BMW Group deckt mit den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce als einziges Automobilunternehmen weltweit alle relevanten Premiumsegmente ab. Sie gehört mit einem Umsatz von 48,99 Milliarden Euro, einem jährlichen Absatz von 1,37 Millionen Automobilen und 100.000 BMW Motorrädern sowie über 106.000 Mitarbeitern zu den größten Automobilherstellern weltweit. Als internationales Unternehmen verfügt BMW derzeit über 23 Produktions- und Montagestandorte in 12 Ländern.

In China ist die BMW Group seit 1994 mit einer Repräsentanz in Beijing vertreten. Im September 2003 erweiterte sie ihr internationales Produktionsnetzwerk um einen Standort im Nordosten Chinas. Seitdem laufen in der Provinz Liaoning im Werk Shenyang BMW Automobile vom Band. Begonnen hat die Produktion mit dem BMW 3er, gefolgt vom BMW 5er. Das Werk, das mit Brilliance China Automotive Holdings Ltd. ein Joint Venture betreibt, produziert Fahrzeuge ausschließlich für den lokalen Markt und trägt damit zur Erschließung und Durchdringung des chinesischen Marktes bei.

Interview mit Bettina Würth

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Bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG fing sie mit 23 Jahren ihre Ausbildung an – heute leitet sie als Vorsitzende des Beirats die Geschicke des Künzelsauer Familienunternehmens. Bettina Würth folgt damit ihrem Vater Reinhold, der seine Firma in den vergangenen fünf Jahrzehnten zum weltweit größten Handelsunternehmen in der Befestigungs- und Montagetechnik gemacht hat. Im Interview mit S-taff spricht sie über Neugier, Weiterentwicklung und Frauen in einer Männerbranche.

Zur Person

Geboren am 9. Oktober 1961 in Schwäbisch Hall, machte Bettina Würth mit 23 Jahren eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Von da an arbeitete sie sich Stück für Stück im familieneigenen Unternehmen hoch: Sie leitete den Bereich Vertrieb, Produkt und Marketing in der Division Bau, wurde verantwortliche Regioleiterin für Umsatz und Personal in Nord- und Ostdeutschland und stieg 2001 als Mitglied in die Konzernführung der Würth-Gruppe ein. Im März 2006 übernahm sie von ihrem Vater den Beiratsvorsitz des Unternehmens. Sie setzt sich unter anderem besonders für die Themen Nachwuchsförderung und Teamorientierung ein. Bettina Würth ist verheiratet und vierfache Mutter.

Sie haben in der elften Klasse die Schule abgebrochen und sich dem klassischen Berufseinstieg zunächst verweigert. Wie haben Sie trotzdem den Dreh zur erfolgreichen Unternehmerin geschafft?
Ich habe die Schule nach der elften Klasse mit mittlerer Reife verlassen und anschließend eine Findungsphase eingelegt. Ich denke, wenn man eine gewisse Zeit für seine Orientierung nutzt, findet man heraus, was für einen wichtig ist. Danach habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau innerhalb der Würth-Gruppe absolviert. Nach und nach habe ich alle Bereiche des Unternehmens kennen gelernt. Ich habe dabei gemerkt, dass mich die einzelnen Prozesse im Unternehmen faszinieren. Vor allem für den Vertrieb – unser Kerngeschäft – habe ich eine große Begeisterung entwickelt. So bin ich Schritt für Schritt meinen Weg gegangen.

Wie bewältigen Sie die Gratwanderung in der Würth-Gruppe, das zu bewahren, was Ihr Vater aufgebaut hat, und Neues ins Unternehmen einzubringen?
Einer unserer Grundsätze lautet: „Wir machen alles Erfolgreiche konsequent weiter und packen neue Dinge an.“ Es geht nicht darum, mit Zwang etwas Neues in das Unternehmen zu bringen. Außerdem ist mein Vater weiterhin als Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrates aktiv, und seine Ratschläge werden sowohl von der Konzernführung als auch von mir gerne angenommen. Darüber hinaus stimme ich mich bei wichtigen Entscheidungen mit meinem Vater ab. Die Grundwerte unserer Firmenkultur sind tief verankert, und unsere Bodenständigkeit lässt uns nie vergessen, wo wir herkommen. Dabei wollen wir allerdings nie stehen bleiben und haben eine grundlegend offene Haltung zum Beispiel neuen Geschäftsfeldern gegenüber. Wie wichtig uns das ist, zeigt schon unser Jahresmotto: „Vibrierende Neugier“.

Mussten Sie sich als Frau eigentlich in der männerdominierten Montagetechnikbranche erst durchsetzen?
Ja, aber grundsätzlich hänge ich das Thema „Frauen in Managementpositionen“ nicht so hoch. Ich liebe es, bei unseren Kunden im Handwerk zu sein, und fühle mich in dieser Welt sehr wohl.

Glauben Sie denn, dass Frauen die gleichen Karrierechancen haben wie Männer?
Ja, ich glaube bei uns im Unternehmen schon. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich als Frau benachteiligt bin. Und im Gespräch mit anderen Frauen bei uns im Unternehmen haben mir diese das Gleiche berichtet.

Einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte ist das Personal. Wie wichtig sind für Sie Querdenker und gemischte Männer-Frauen-Teams?
Für mich ist wichtig, dass wir im Unternehmen Mitarbeiter haben, die sich einbringen, die Verbesserungsvorschläge machen, aber sich auch gleich mit möglichen Lösungen beschäftigen, die Ärmel hochkrempeln und ganz pragmatisch an der Umsetzung arbeiten. Gemischte Teams sind notwendig, um ein Gleichgewicht an Ratio und Emotion zu schaffen.

Wie sehen Sie Ihre neue Rolle als Beiratschefin? Was hat sich für Sie im Gegensatz zur Arbeit in der Konzernführung geändert?
In der Konzernführung habe ich eine operative Tätigkeit wahrgenommen. Als Vorsitzende des Beirats sind meine Aufgaben auf die strategische Unternehmensführung ausgerichtet. Der Beirat ist ein Kontrollgremium. Ich nehme eine beratende Funktion ein, zum Beispiel wenn es um Personalentscheidungen geht. Das heißt, ich habe operative Aufgaben abgegeben. Trotzdem setze ich mich intensiv mit den anstehenden Themen auseinander, um diese Kontrollaufgabe auch gut ausführen zu können.

Sie begleiten – wie jeder Innendienstmitarbeiter bei Würth – einmal pro Jahr den Außendienst. Wie werden sich Vertriebsstrukturen in den nächsten Jahren verändern? Was können Neueinsteiger erwarten?
Das Einkaufsverhalten unserer Kunden wandelt sich. Wir passen uns mit einem stationären Handel, der unseren Direktvertrieb ergänzt, an diesen Wandel an. Somit bleiben wir unserer Linie des Verkaufens über Außendienstmitarbeiter treu, können aber zusätzlich noch einen Mehrwert schaffen. Würth bietet Neueinsteigern im Außendienst erstklassige Qualifizierungsmöglichkeiten zum Beispiel über das Würth Junior-Verkäuferprogramm.

Stimmt es, dass Sie in Ihrem Büro keinen Computer haben?
Ja.

Und warum nicht?
Ich werde mir erst einen Computer anschaffen, wenn er mit mir spricht. (lacht)

Ihr Motto lautet: „Nie stehen bleiben und sich kontinuierlich weiterentwickeln.“ Was sind Ihre nächsten Ziele?
Das Unternehmen soll weiter gesund wachsen. Wir wollen Chancen nutzen, aber auch mit einem scharfen Blick dafür sorgen, dass unsere Grundwerte bewahrt werden und nicht verwässern. Die Mitarbeiter in diese Richtung zu motivieren, liegt mir sehr am Herzen.

Welchen Tipp haben Sie für junge Leute, die nach dem Studium erst am Anfang ihrer Karriere stehen und es wie Sie an die Spitze eines Unternehmens schaffen wollen?
Neugierig sein, Dinge hinterfragen, eine eigene Identität entwickeln und sich nicht verbiegen gehört genauso dazu wie Ausdauer, Fleiß, Eigenverantwortlichkeit und Freude an der Arbeit. Das sind sicherlich wichtige Grundeigenschaften, die man mitbringen sollte, wenn man im Beruf erfolgreich sein möchte.

Zum Unternehmen

Von Schrauben und Dübeln über Möbel- und Baubeschläge bis hin zu Werkzeug und Arbeitsschutzkleidung reicht das Sortiment der Würth-Gruppe. Mit über 100.000 Produkten wurde aus dem einstigen Schraubenspezialisten ein Experte für Montagetechnik. Weltweit beliefert Würth mittlerweile über 2,9 Millionen Kunden aus Handwerk und Industrie. 1945 von Adolf Würth gegründet, entwickelte sich das Familienunternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Künzelsau zu einem internationalen Handelsunternehmen, das mit 370 Gesellschaften in 83 Ländern der Welt tätig ist und über 55.000 Mitarbeiter beschäftigt, über 29.000 davon als Verkäufer im Außendienst. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm Reinhold Würth 1954 mit gerade einmal 19 Jahren die Schraubengroßhandlung mit einem Umsatz von rund 80.000 Euro. 2006 lag der Umsatz der Würth-Gruppe bei 7,74 Milliarden Euro. Im März 2006 gab Reinhold Würth den Posten als Vorsitzender des Beirats an seine Tochter Bettina ab.