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Klassische Kontaktwege

„Jung – erfolgreich – entlassen“ titelte der Spiegel im August 2002. „Die Arbeitslosigkeit erreicht den Mittelstand und damit auch die Hochschulabsolventen.“ In der derzeitigen Krise erinnern sich viele Bewerber an alte Tugenden: Saubere schriftliche Bewerbungsmappen kommen wieder in Mode.

Bei der Bewerbungsstrategie sollten Hochschulabsolventen genau überdenken, wie und auf welchem Weg sie den künftigen Chef ansprechen. Form und Art der Zustellung einer Bewerbung spielen eine große Rolle und müssen auf die Erwartungen des neuen Arbeitgebers abgestimmt sein.

Der wohl einfachste Weg, einen ersten Eindruck beim neuen Arbeitgeber zu hinterlassen, ist die Karrieremesse. Zahlreiche Veranstalter haben sich etabliert und praxiserprobte Konzepte entwickelt, um den „Matching-Prozess“ zwischen Unternehmen und Arbeitsuchenden zu begleiten. Bei den Messen der IQB Career Services AG – zum Beispiel auf der JOBcon – wird die reale Begegnung durch ein Online-Tool begleitet. Hier wird das Internet ergänzend eingesetzt und dient der Vorabinformation über „Hard-Facts“ des Bewerbers sowie der Koordination von Terminen mit Unternehmensvertretern. Wer sich Zeit und Enttäuschungen ersparen will, bereitet sich auf den Messetag und auf die vereinbarten Termine intensiv vor. Zu einem gepflegten Äußeren (business like!) gehört eine optimierte Bewerbermappe: Lebenslauf, ein professionell gefertigtes Bild und Zeugniskopien sollten perfekt gestaltet und formvollendet präsentiert werden.

Keine Stromlinienform
Es lohnt sich, Zeit und Energie in die Bewerbungsmappe zu stecken. Oft werden hier ärgerliche Fehler gemacht. Neben dem Ausbildungsweg und ersten beruflichen Stationen – zum Beispiel als Tutor oder wissenschaftlicher Mitarbeiter – gehören in den Lebenslauf auch Praktika und Auslandsaufenthalte. Ebenso wichtig ist es für Personaler, sich einen Eindruck von der Persönlichkeit zu machen. Gute Zeugnisse haben viele. Personaler beachten daher immer, ob sie es mit einem stromlinienförmigen „Streber“ oder mit einer Person zu tun haben, die sich auch für Interessen und Belange des Gemeinwohls einsetzt. Es empfiehlt sich deshalb, den Lebenslauf um ein Kapitel „Ehrenamtliches Engagement“ zu ergänzen: Mitarbeit in Hochschulgremien gehört genauso dazu wie Engagements im Sportverein oder in einer Kirchengemeinde. Der künftige Chef unterstellt durch solche Angaben, dass ein Bewerber seine Persönlichkeit gebildet hat, sich im Team bewähren und für die übergeordneten Ziele eines Unternehmens arbeiten wird.

Wer eine musische Ader hat, sollte auch dies erwähnen. Es reicht, wenn man in seinem Lebenslauf am Ende unter der Rubrik „Sonstige Kenntnisse“ seine musikalischen Talente aufnimmt. Hier sollten auch die Sprach- und EDV-Zertifikate stichwortartig aufgeführt werden.

A-B-C-Stapel
Die Bewerbermappe ist die Grundlage für einen nachhaltigen Eindruck. Deshalb sollten Bewerber auch die Herrschaft über die Präsentation ihrer Mappe behalten. Bei einer Online-Bewerbung ist zu bedenken, dass die Formatierung auf einem fremden Computer und Drucker anders ausfallen kann. Wer seltene Schriftarten verwendet, läuft selbst bei einem pdf-File Gefahr, dass der verwendete Schrifttyp beim Empfänger nicht installiert und das Dokument nicht darstellbar ist. Außerdem ist die Verbindlichkeit einer Online-Bewerbung vergleichsweise geringer als bei einer per Snail-Mail versandten Bewerbung. Und es muss berücksichtigt werden, dass die meisten Unternehmen ihre internen Arbeitsabläufe nicht geändert haben, nur weil sie im Internet Stellenausschreibungen veröffentlichen und E-Mails empfangen können.
Als Faustregel empfiehlt es sich, den vom Unternehmen angegebenen Weg zur Kontaktaufnahme zu beschreiten. Ein Mittelständler, der eine klassische Printanzeige schaltet, erwartet eine schriftliche Bewerbungsmappe per Post – nach allen Regeln der Kunst. Wo keine explizite Aufforderung zur Online-Bewerbung steht, sollte ebenfalls eine schriftliche Bewerbung erfolgen, selbst wenn die Anzeige online veröffentlicht wurde. Nur wenige Großkonzerne bilden ihre Recruitingprozesse in einem Online-Tool ab, mit dem die Behandlung von Online-Bewerbungen geregelt ist. Gerade mittelständische Unternehmen arbeiten weiterhin mit Bewerbermappen, die sie auf A-, B- oder C-Stapeln verteilen.

Fazit: Die Regeln der Old Economy sind im Bewerbungsverfahren uneingeschränkt gültig.

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