Mit Scannern und Kameras ausgestatte Autos und Drohnen läuten ein neues Zeitalter der Vermessung ein. Mit den so aufgenommenen Daten lassen sich detaillierte Geländepläne erstellen und Bauwerke überwachen. Von Christoph Berger
Ein entscheidendes Kriterium für eine erfolgreiche Gestaltung von Prozessen ist die Qualität der zur Verfügung stehenden Daten. Das war bereits vor der Digitalisierung so, behält aber auch im digitalen Zeitalter seine Gültigkeit – zumal nun Technologien zur Verfügung stehen, mit denen sich weit mehr Daten als auf herkömmlichen Wegen generieren lassen, um sie effektiv und zielführend einzusetzen. Im Vermessungswesen und der Zustandsbewertung am Bau beispielsweise erfordern steigende Anforderungen, die Digitalisierung an sich und das Streben nach effizienten Abläufen neue Wege und neue Technologien. Digitale Lösungen, die in diesen Bereichen zum Einsatz kommen, zeigen, dass sich so die Planung, der Bau und auch die Unterhaltung von beispielsweise Infrastrukturprojekten signifikant verbessern lassen. Da wundert es nicht, dass der Baukonzern Strabag schon 2018 den Bereich Digitale Objekterfassung und Drohnen aufgebaut hat, um die Potenziale der Digitalisierung auszuschöpfen. In ihm werden sämtliche Kompetenzen zu den besagten Technologien gebündelt. So kann der Bereich schnell und mit wenig Aufwand detaillierte Messdaten in höchster Qualität sammeln.Messen im „Vorbeifahren“
Im Fall des Mobile Mappings sogar im wahrsten Sinne des Wortes „im Vorbeifahren“. Dazu wird ein Kleinbus mit zwei mobilen Hochleistungslaserscannern und einer 360-Grad-Panoramakamera auf dem Dach und reichlich IT-Technik im Fahrzeuginnenraum ausgestattet, unter anderem mit einer Inertial Measuring Unit, kurz IMU. In einer solchen Einheit werden unter anderem Beschleunigungs- und Drehratensensoren miteinander kombiniert. Während der Fahrt, bei einem Tempo von bis zu 110 Stundenkilometern, können dann beispielsweise Autobahnabschnitte bis ins kleinste Detail vermessen werden. Das Messgebiet wird dafür im Vorfeld mit Passpunkten markiert. Im Fahrtverlauf scannen die Laser dann in Abständen von wenigen Zentimetern die Oberflächenbeschaffenheit. So entstehen hochverdichtete Punktwolken, die aus Millionen bis Milliarden Einzelpunkten bestehen. Durch ein verbautes GNSS (Global Navigation Satellite System) werden jedem einzelnen Messpunkt Koordinaten sowie Werte der Intensität und der RGB-Farben zugeordnet. Diese sogenannten Massendaten fließen in den Prozess der 3D-Datenverarbeitung und -Analyse ein. Daraus werden Vermessungsdaten wie Fahrbahnränder, Markierungen, Bruch- und Bordsteinkanten etc. abgeleitet und digitale Geländemodelle generiert. Dr. Thomas Gröninger, technischer Leiter des Bereichs, erklärt: „Gerade in der Angebotsphase spielen diese Daten eine essentielle Rolle für eine solide Kalkulationsbasis im Verkehrswegebau.“ Denn je genauere und detailliertere Messdaten vom Zustand der Straße schon im Vorfeld der Baumaßnahme gesammelt werden, desto genauer lassen sich im Verfahren des Building Information Modelling (BIM) die Massen berechnen und der Aufwand bestimmen. Fehlplanungen bei der Instandhaltung von Verkehrswegen würden somit vermieden. Zudem ist für all das nur eine Messfahrt nötig, aufwendige und längere Straßensperrungen gehören damit der Vergangenheit an, die Messungen können im fließenden Verkehr vorgenommen werden.Das Verfahren lässt sich aber nicht nur im Straßenbau, sondern auch bei der Vermessung von Eisenbahntrassen einsetzen. Das System wird dann auf und in einem Zug montiert. So hat zum Beispiel der Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb in Österreich das Strabag-Team beauftragt, im Zuge der geplanten Elektrifizierung seines Streckennetzes, die rund 51 Kilometer lange Bahntrasse zwischen Lieboch und Wies mit den mobilen Laserscannern digital zu vermessen und zu dokumentieren. Ziel war die Vereinfachung der Entwurfs- und Ausführungsplanung. Die so gewonnen Grunddaten flossen dann, wie beschrieben, in eine Punktwolke ein, die zuverlässig und zentimetergenau die Abstände auf der Trasse dokumentierte. Außerdem ließ sie sich direkt in das digitale Planungssystem einbinden.Geforderte Skills
Laut Dr. Thomas Gröninger braucht es für die Arbeit in den digitalen Bereichen vor allem Menschen, die motiviert sind und etwas verändern wollen, die eine Passion für Technologie haben und ein digitales Mindset mitbringen.



Der biografische Film „
Die Auseinandersetzung zwischen Architektur und Kunst in NRW verdient laut Baukultur Nordrhein-Westfalen mehr Unterstützung. Die Landesinitiative präsentiert daher online Kunst-und-Bau-Projekte. 40 Werke in einer weiter wachsenden digitalen Sammlung werden unter https://kunstundbau.nrw gezeigt. Und sie hat das Buch „Ohne Kunst kein Bau“ herausgebracht, in dem 33 Projekte mit farbigen Fotos gezeigt werden, die ein breites Spektrum künstlerischer Stile und handwerklicher Techniken abbilden. Baukultur Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Ohne Kunst kein Bau. 2019, kostenlos.
„Möglichkeitsräume – Raumplanung im Zeichen des Postwachstums“ ist das Thema der Ausgabe 01-2020 der im Oekom-Verlag erschienen Heftreihe „Politische Ökologie“. So stehen bei der räumlichen Entwicklung von Stadt und Land noch immer Wachstumsziele an erster Stelle. Gleichzeitig zeigen lokale Nachhaltigkeitsinitiativen den gesellschaftlichen Wunsch nach Wandel. Auch die Raumwissenschaften und Planungspraxis hinterfragen zunehmend das Wachstumsparadigma und sprechen sich für mehr gesellschaftliche Mitbestimmung, Gemeinwohlorientierung und Ressourcenschonung aus. Wächst da eine wachstumskritische Regional- und Stadtentwicklung heran, die Möglichkeitsräume für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft öffnet? Politische Ökologie 01-2020: Möglichkeitsräume. Oekom 2020, 17,95 Euro.
Es ist Kommissar Reiner Palzkis 19. Fall – und auch der hat es wieder in sich: Der Bau der Ludwigshafener Hochstraßen vor rund 50 Jahren ist mit einem gefährlichen Geheimnis verbunden. Ein Mord im Turmrestaurant des Ebertparks bringt Kommissar Palzki auf die Spur dieses hochbrisanten Skandals, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. Der geplante Abriss der baufälligen Hochstraße hätte fatale und tödliche Folgen für das Zentrum der Metropolregion. Bei seinen Ermittlungen kommt Palzki einem raffinierten Vertuschungsmanöver auf die Spur, in das auch die lokale Politikprominenz verstrickt zu sein scheint. Harald Schneider: Pfälzer Bausünden. Gmeiner 2020, 12 Euro.
Marcus Conway hat sich bemüht, ein guter Mensch zu sein und doch vieles falsch gemacht, hat Erwartungen geweckt und enttäuscht, Träume gehegt und aufgegeben, fühlte sich zum Priester berufen und ist doch Bauingenieur geworden. Er hat seine Frau betrogen und wiedergewonnen, er liebt seine erwachsenen Kinder, tut sich aber schwer damit zu akzeptieren, was sie so treiben. Nun steht er an einem grauen Novembertag in seiner Küche, und alles ist auf seltsame Weise anders. Er hört Radio, liest Zeitung, genau wie sonst, nur wird er das Gefühl nicht los, dass die Welt kurz vor dem Kollaps steht, und dass das irgendwie auch mit ihm zu tun hat. Mike McCormacks: Ein ungewöhnlicher Roman über einen gewöhnlichen Mann. Steidl 2019, 24 Euro.
Die Kochertalbrücke ist Deutschlands höchste Brücke und die größte Balkenkonstruktion der Welt. Inzwischen ist sie Bau-Ikone und Kulturdenkmal geworden. Wie sich nach der Wiedervereinigung gezeigt hat, war ihr Bau auch ein Meilenstein für Europa, denn sie verbindet Paris mit Prag. Ihr imposantes Auftreten hat dem Kochertal eine neue Kontur gegeben und seinen Dörfern und Gemeinden eine neue Identität. Dieses Buch zeigt in Essays und Fotografien, wie ein monumentaler Brückenbau lokale, nationale und europäische Geschichte geschrieben hat. Verein Deutscher Ingenieure (Hg.): Die Kochertalbrücke. Molino 2019. 32,50 Euro.

Die Studierenden in Heilbronn haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Studiengängen. Einer davon ist der Master in Management & Innovation. Junge Berufstätige mit Hochschulabschluss und erster Berufserfahrung können sich mit diesem Masterstudiengang für attraktive Karrieren in technologieorientierten Unternehmen qualifizieren.
Der Studiengang beinhaltet immer eine Praxisphase in einem Unternehmen, in der die Studierenden das erlernte Wissen in die Praxis umsetzen und in einigen Fällen vielleicht sogar schon lösungsorientierte Veränderungen im Partnerunternehmen bewirken können. Nützliche Fähigkeiten wie analytisches Denken, Schnittstellenverständnis, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen sowie vertiefte Kenntnisse betrieblicher Funktionen erwerben die Studierenden bei ihren Professoren am Campus der TUM Heilbronn.
Aufgrund des Coronavirus war die Anwendung des erworbenen akademischen Wissens auf reale betriebliche Problemstellungen in diesem Jahr eine besondere Herausforderung. Die Studierenden mussten sich in einem völlig abgelegenen Umfeld mit ihren Arbeitgebern, Kollegen, Verantwortlichkeiten, unternehmensinternen Strukturen, Maßnahmen und temporären Zielen vertraut machen.
Dennoch setzten verschiedene attraktive Unternehmen mit spannenden Aufgaben ihre Kooperationen mit der TUM School of Management fort, darunter IBM, die Voith-Gruppe und die Alfred Kärcher SE & Co.KG.

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