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Gelebte Vielfalt

Divers zusammengesetzte Teams sind erfolgreicher als homogene. Diese Erkenntnis wurde bereits anhand zahlreicher Studien nachgewiesen. Und gerade am Bau, auf dem unterschiedlichste Menschen in verschiedensten Projekten sowie über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, sollte das Thema eine Selbstverständlichkeit sein. Von Christoph Berger

Im Juli dieses Jahres organisierte das Bauunternehmen Wolff und Müller für seine Mitarbeiter in Stuttgart erstmals eine Diversity-Woche. Sie stand unter dem Motto „Unsere Vielfalt, unsere Stärke“. In Vorträgen und Seminaren wurden Dimensionen der Vielfalt, Vorurteile, Diskriminierung und interkulturelle Zusammenarbeit besprochen und diskutiert. Themen, die dem Unternehmen nicht nur als Unterzeichner der Charta der Vielfalt am Herzen liegen, durch die sich Unternehmen zur Vielfalt in all ihren Dimensionen, von Herkunft, Religion und kultureller Prägung über Geschlecht und Alter bis zur sexuellen Identität bekennen. Sondern die auch Alltagsleben bedeuten. So sind die fünf am stärksten vertretenen Nationen innerhalb der Wolff und Müller-Belegschaft die Türkei, Italien, Portugal, Kroatien und Polen. Und überhaupt, so die Motivation zu der Woche: Bauen ist gelebte Vielfalt, auf Baustellen arbeiten die unterschiedlichsten Kulturen Hand in Hand – die Bauwirtschaft eigne sich daher besonders als Fürsprecherin für Toleranz und Vielfalt.

Alleine schon aufgrund des Respekts gegenüber jedem Menschen sollte dem Thema in Unternehmen ausreichend Aufmerksamkeit und Bedeutung beigemessen werden. Für Bauunternehmen spielt es aber auch aus einem anderen Grund noch eine entscheidende Rolle, wie es bei der „Offensive Gutes Bauen“ heißt: „Das Thema Diversity und Chancengleichheit wird vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie für öffentliche Verwaltungen immer relevanter, um den Fachkräftebedarf absichern und um Zugewanderte zielgerichtet integrieren zu können.“ Doch gerade KMU hätten Schwierigkeiten damit, die Potenziale des Themas zu erkennen und für ihr Unternehmen zu nutzen – zumal es nicht einfach sei, es adäquat umzusetzen. Unter Federführung der Offensive haben daher verschiedene Institutionen und Organisationen zwischen 2016 und 2019 den sogenannten INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“ erarbeitet, mit dem sich Unternehmen selbst bewerten können. So können sie überprüfen, ob und wie sie bereits die unterschiedlichen Blickwinkel und Fähigkeiten ihrer Beschäftigten in betriebliche Prozesse einbeziehen.

Dass diese Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig ist, zeigen zudem Ergebnisse einer Studie, für die das Berliner Start-up Truffls bundesweit 1.000 Berufstätige befragte. Demnach ist es für zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer wichtig, welche Haltung ihr Unternehmen zu Diversity-Fragen hat. Vor allem junge Mitarbeiter zwischen 18 und 29 Jahren würden mit einem überdurchschnittlichen Anteil von 74 Prozent darauf achten.

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