Gedruckte Häuser

Im nordrheinwestfälischen Beckum kommt erstmals in Deutschland ein Haus aus dem Drucker. Dafür wurden alle behördlichen Genehmigungsprozesse durchschritten. Was das angewandte 3D-Druckverfahren betrifft, wird bereits von Marktreife gesprochen, weitere Wohnhaus- Druckprojekte in Deutschland sind demnach bereits in der Vorbereitung.

Es ist keine Besonderheit, dass in Beckum derzeit ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit 80 Quadratmetern Wohnfläche pro Geschoss entsteht. Derartige Bauten sind keine Seltenheit. Was das Projekt hingegen zu einem Meilenstein werden lässt, ist die Tatsache, dass es das erste Wohnhaus in Deutschland ist, das mit einem 3D-Druckverfahren hergestellt wird. Gedruckt wird es von dem auf Schalungen spezialisierten Unternehmen Peri, geplant wurde es vom Ingenieur- und Architekturbüro Mense + Korte. Den eigens für das Projekt entwickelten Beton liefert Heidelberg Cement. Bei dem zum Druck des Hauses verwendeten Drucker handelt sich um den Typ BOD2 des dänischen Herstellers Cobod, einen sogenannten Portaldrucker. Das bedeutet, dass sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen bewegt. Somit kann er sich innerhalb seines Rahmens an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen und muss nur einmal kalibriert werden. Bedient wird er lediglich von zwei Personen, der Druckkopf und die Druckergebnisse werden über eine Kamera überwacht. Was die Geschwindigkeit des Druckers betrifft, so druckt er in der Sekunde einen Meter. Für einen Quadratmeter doppelschalige Wand benötigt er etwa fünf Minuten. Das Haus in Beckum besteht aus dreischaligen Wänden, die mit Isoliermasse verfüllt werden. Der geringe Personaleinsatz und die Geschwindigkeit sind jedoch nicht die einzigen Vorteile des 3D-Druckverfahrens. So berücksichtigt der Drucker bereits während des Druckvorgangs auch die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für zum Beispiel Wasser und Strom. Da außerdem während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden kann, können manuelle Arbeiten, wie beispielsweise das Verlegen von Leerrohren und Anschlüssen, parallel erledigt werden. Was das zum Drucken eingesetzte Material betrifft, so muss dieses spezielle Anforderungen erfüllen. „Die Entwicklung eines zementgebundenen Materials für den 3D-Druck ist eine große Herausforderung. Es sollte gut pumpbar und gut extrudierbar sein”, erklärt Dr. Jennifer Scheydt, Leiterin der Abteilung Engineering & Innovation bei HeidelbergCement Deutschland. Außerdem müsse es schnell eine ausreichende Tragfähigkeit ausbilden, damit die unteren Schichten nicht unter der Last der oberen Schichten versagen. Hierbei müsse gleichzeitig der Verbund zwischen den Schichten sichergestellt sein. Vor dem Baustart durchlief die erstmals in Deutschland eingesetzte Bautechnik problemlos alle behördlichen Genehmigungsprozesse. Das Ingenieurbüro Schießl Gehlen Sodeikat unterstützte die Projektverantwortlichen mit der Erarbeitung des Konzepts zur Erwirkung der Genehmigung, die Planung und Durchführung der entsprechenden Zulassungsprüfungen erfolgte durch die TU München. Thomas Imbacher, Geschäftsführer Innovation & Marketing bei Peri, sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass das Drucken mit Beton in den nächsten Jahren in bestimmten Marktsegmenten an Bedeutung gewinnen wird und erhebliches Potenzial hat. Weitere Wohnhaus- Druckprojekte in Deutschland sind bereits in der Vorbereitung.“

Digitales Vermessen

Mit Scannern und Kameras ausgestatte Autos und Drohnen läuten ein neues Zeitalter der Vermessung ein. Mit den so aufgenommenen Daten lassen sich detaillierte Geländepläne erstellen und Bauwerke überwachen. Von Christoph Berger

Ein entscheidendes Kriterium für eine erfolgreiche Gestaltung von Prozessen ist die Qualität der zur Verfügung stehenden Daten. Das war bereits vor der Digitalisierung so, behält aber auch im digitalen Zeitalter seine Gültigkeit – zumal nun Technologien zur Verfügung stehen, mit denen sich weit mehr Daten als auf herkömmlichen Wegen generieren lassen, um sie effektiv und zielführend einzusetzen. Im Vermessungswesen und der Zustandsbewertung am Bau beispielsweise erfordern steigende Anforderungen, die Digitalisierung an sich und das Streben nach effizienten Abläufen neue Wege und neue Technologien. Digitale Lösungen, die in diesen Bereichen zum Einsatz kommen, zeigen, dass sich so die Planung, der Bau und auch die Unterhaltung von beispielsweise Infrastrukturprojekten signifikant verbessern lassen. Da wundert es nicht, dass der Baukonzern Strabag schon 2018 den Bereich Digitale Objekterfassung und Drohnen aufgebaut hat, um die Potenziale der Digitalisierung auszuschöpfen. In ihm werden sämtliche Kompetenzen zu den besagten Technologien gebündelt. So kann der Bereich schnell und mit wenig Aufwand detaillierte Messdaten in höchster Qualität sammeln.

Messen im „Vorbeifahren“

Im Fall des Mobile Mappings sogar im wahrsten Sinne des Wortes „im Vorbeifahren“. Dazu wird ein Kleinbus mit zwei mobilen Hochleistungslaserscannern und einer 360-Grad-Panoramakamera auf dem Dach und reichlich IT-Technik im Fahrzeuginnenraum ausgestattet, unter anderem mit einer Inertial Measuring Unit, kurz IMU. In einer solchen Einheit werden unter anderem Beschleunigungs- und Drehratensensoren miteinander kombiniert. Während der Fahrt, bei einem Tempo von bis zu 110 Stundenkilometern, können dann beispielsweise Autobahnabschnitte bis ins kleinste Detail vermessen werden. Das Messgebiet wird dafür im Vorfeld mit Passpunkten markiert. Im Fahrtverlauf scannen die Laser dann in Abständen von wenigen Zentimetern die Oberflächenbeschaffenheit. So entstehen hochverdichtete Punktwolken, die aus Millionen bis Milliarden Einzelpunkten bestehen. Durch ein verbautes GNSS (Global Navigation Satellite System) werden jedem einzelnen Messpunkt Koordinaten sowie Werte der Intensität und der RGB-Farben zugeordnet. Diese sogenannten Massendaten fließen in den Prozess der 3D-Datenverarbeitung und -Analyse ein. Daraus werden Vermessungsdaten wie Fahrbahnränder, Markierungen, Bruch- und Bordsteinkanten etc. abgeleitet und digitale Geländemodelle generiert. Dr. Thomas Gröninger, technischer Leiter des Bereichs, erklärt: „Gerade in der Angebotsphase spielen diese Daten eine essentielle Rolle für eine solide Kalkulationsbasis im Verkehrswegebau.“ Denn je genauere und detailliertere Messdaten vom Zustand der Straße schon im Vorfeld der Baumaßnahme gesammelt werden, desto genauer lassen sich im Verfahren des Building Information Modelling (BIM) die Massen berechnen und der Aufwand bestimmen. Fehlplanungen bei der Instandhaltung von Verkehrswegen würden somit vermieden. Zudem ist für all das nur eine Messfahrt nötig, aufwendige und längere Straßensperrungen gehören damit der Vergangenheit an, die Messungen können im fließenden Verkehr vorgenommen werden.

Geforderte Skills

Laut Dr. Thomas Gröninger braucht es für die Arbeit in den digitalen Bereichen vor allem Menschen, die motiviert sind und etwas verändern wollen, die eine Passion für Technologie haben und ein digitales Mindset mitbringen.
Das Verfahren lässt sich aber nicht nur im Straßenbau, sondern auch bei der Vermessung von Eisenbahntrassen einsetzen. Das System wird dann auf und in einem Zug montiert. So hat zum Beispiel der Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb in Österreich das Strabag-Team beauftragt, im Zuge der geplanten Elektrifizierung seines Streckennetzes, die rund 51 Kilometer lange Bahntrasse zwischen Lieboch und Wies mit den mobilen Laserscannern digital zu vermessen und zu dokumentieren. Ziel war die Vereinfachung der Entwurfs- und Ausführungsplanung. Die so gewonnen Grunddaten flossen dann, wie beschrieben, in eine Punktwolke ein, die zuverlässig und zentimetergenau die Abstände auf der Trasse dokumentierte. Außerdem ließ sie sich direkt in das digitale Planungssystem einbinden.

Kopplung an eine KI

Noch vielfältiger sind die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen. Deren Anwendungsszenarien reichen von der Erstellung hochauflösender Orthofotos, also einer verzerrungsfreien und maßstabsgetreuen Abbildung der Erdoberfläche, und 360-Grad-Aufnahmen über die Inspektion von Gebäuden und Brücken bis hin zu 3D-Visualisierungen, von Trassenvermessungen über Massenberechnungen bis hin zu Neigungs- oder Zustandsanalysen. Auch die Drohnen werden dafür mit hochauflösenden Kameras und Laserscannern ausgestattet, die während des Flugs über das jeweilige Projekt Daten in Form von Bildern und Punktwolken aufnehmen. Diese Punktwolken, digitalen Geländemodelle und Orthophotos werden auf einer cloudbasierten Plattform gehostet und können webbasiert abgerufen, visualisiert und bearbeitet werden. Dies passiert übrigens auch beim 3D-Mobile-Mapping. Noch effizienter werden die beiden vorgestellten Messverfahren, wenn sie mit einer künstlichen Intelligenz, kurz KI, zusammengebracht werden. „KI-basierte Auswertungen sind in vielen Bereichen der Industrie als Standard für die Zukunft gesetzt”, ist auch Thomas Gröninger überzeugt. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik hat sein Team im Rahmen der Entwicklung eines neuronalen Netzes zur automatisierten Objekterkennung von Fahrbahn-Punktwolken eine KI-Anwendung für einen Drohnen-Laserscanner entwickelt. Tausende Datensätze zu relevanten Objekten im Verkehrswegebau wurden in das neuronale Netz gespeist und dieses so auf den „aktuellen Wissensstand“ gebracht, um effizient damit arbeiten zu können. Menschliches Wissen wurde sozusagen in die Maschine transferiert. Ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung der Bauindustrie.

Willkommen im Hyperloop

Elon Musk mischt nicht nur die Automobilund Raumfahrtbranche auf. In seinen Plänen fi nden sich auch neue Mobilitätskonzepte, die auf oberund unterirdischen Röhren basieren. Studierende der Technischen Universität München (TUM) sind daran maßgeblich beteiligt. Von Christoph Berger

Die Vision von Elon Musk ist klar vorgezeichnet: Schnell, elektrisch, sicher und umweltfreundlich soll sich der Hyperloop von Ort zu Ort bewegen. Dabei handelt es sich um das Konzept eines Transportsystems, bei dem sich ein Hochgeschwindigkeitszug mit annähernd Schallgeschwindigkeit in einer Röhre mit Teilvakuum fortbewegen soll. Eine damit zusammenhängende Herausforderung ist die Entwicklung entsprechender Kapseln, die sich durch die Röhren bewegen. Im Rahmen einer „SpaceX Hyperloop Pod Competition“ waren Studierendenteams aus der ganzen Welt aufgerufen, mit ihren selbstgebauten „Pods“ – die Kabinenkapseln, in der Passagiere durch die Röhre transportiert werden sollen – gegeneinander anzutreten. Ein Hyperloop-Team der TUM konnte dabei bei jedem Rennen die Konkurrenz hinter sich lassen. Den aktuellen Rekord setzten die Studierenden aus München beim letzten Wettbewerb im Juli 2019 mit 482 Stundenkilometern. Doch letztlich geht es den Studierenden nicht nur um die Geschwindigkeit. Sie untersuchen auch, wie der Hyperloop ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Transportmittel der Zukunft werden kann. So entwickelten sie unter anderem ein Schwebesystem für den Pod sowie den Prototyp einer Teströhre aus ultrahochfestem Beton. Ihre Ergebnisse waren so überzeugend, dass an der Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie im Juli 2020 das Hyperloop-Forschungsprogramm ins Leben gerufen wurde. Dem Leitungsgremium des Programms gehört Frau Prof. Agnes Jocher an, die ebenfalls seit Juli die Professur für Sustain able Future Mobility innehat. Sie sagt: „Der Hyperloop hat das Potential, eine schnelle, elektrische Alternative auf mittellangen Strecken zu bieten und somit nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Transport zu ermöglichen.“ Allerdings sei noch weitere Forschung nötig, um diese Annahme zu prüfen. Zum Beispiel müssten auch die Produktion und der Aufbau des Systems miteinbezogen werden. Doch Musk arbeitet nicht nur an überirdischen Mobilitätskonzepten. Im Rahmen seiner „Loop“-Projekte denkt er auch über unterirdische Tunnelsysteme in Städten nach. Beziehungsweise hat er bereits damit begonnen, sie umzusetzen. Für dieses Vorhaben hat er eigens die Firma „The Boring Company“ gegründet, ein in Kalifornien ansässiges Tunnelbauund Infrastrukturunternehmen. Ziel des Projekts ist es, Verkehrsstaus in Städten zu vermeiden oder zu umgehen. Wobei „unterfahren“ wohl besser passt. Die Stadt Las Vegas hat nach Aussage des Unternehmens einen Vertrag zur Planung und zum Bau eines Loop-Systems für das Kongresszentrum genehmigt. So soll den Kongress- und Messebesuchern auf dem gesamten Campus des Convention Centers ein schneller und bequemer Transport ermöglicht werden. Und aus der Vision wird Realität.

Prüfende Bauingenieure

Es gibt verschiedene Arten von Due Diligence- Prüfungen – unter anderem die Technical Due Diligence, kurz TDD. Bei einer solchen TDD geht es nicht um eine Wertermittlung der Immobilie, sondern um deren technische Überprüfung. Durchgeführt wird sie meist bei Immobilientransaktionen. Von Christoph Berger

Wenn Adrian Gil und seine Kollegen aus dem Transactional Services-Team von Arcadis Aufträge erhalten, dann wollen entweder kaufwillige Investoren einzelne Immobilien oder ganze Immobilienportfolios erwerben oder aber Verkäufer sich einen Überblick über den Zustand der eigenen Immobilien verschaffen. Bauingenieur Gil führt dann eine sogenannte Technical Due Diligence (TDD) durch, eine technische Ankaufsprüfung – übersetzen kann man Due Diligence mit „gebührender Sorgfalt“. Dabei wird das zu untersuchende Objekt – in der Regel geht es um gewerbliche Einzelobjekte oder Portfolios bestehend aus Mehrfamilienhäusern, Krankenhäusern oder Bürogebäuden und vermehrt auch Logistikhallen – einer umfassenden Analyse unterzogen. Hauptziel einer solchen TDD ist es, das Risiko für den Käufer oder den Verkäufer so gering wie möglich zu halten. Außerdem dient eine TDD als Verhandlungsbasis oder als Entscheidungswerkzeug bei Transaktionen. Gil nennt drei Abschnitte, in die sich eine solche TDD gliedert: Erstens wird der bauliche Zustand des zu begutachtenden Objekts bewertet. „Das machen bei uns die Hochbauer, in der Regel sind das Bauingenieure oder erfahrene Architekten“, sagt Gil. Zweitens wird die gesamte Technik in den Gebäuden unter die Lupe genommen. Diese Prüfung wird von Experten für die technische Gebäudeausrüstung, kurz TGA, vorgenommen. Und, wenn vom Kunden gewünscht, gibt es drittens noch eine umwelttechnische Prüfung, in der Dinge wie beispielsweise das Altlastenkataster eingesehen und überprüft wird oder gecheckt wird, ob Schadstoffe in der Immobilie verbaut wurden. Adrian Gil ist in solchen Projekten für den Hochbau-Part, also den baulichen Zustand von Immobilien, und den baurechtlichen Teil zuständig. Dafür wird ihm vom Kunden im optimalen Fall ein virtueller Datenraum zur Verfügung gestellt, in dem sich alle genehmigungsrechtlichen und technischen Unterlagen der Immobilie befinden. Er erklärt: „Wir schauen uns auch den Bauverlauf genau an, gibt es da Auffälligkeiten, und was hat sich seit Erbauung an der Immobilie verändert: Was kam dazu, was wurde abgerissen, wo gab es Nutzungsänderungen etc.? Wir überprüfen, ob der jetzige Zustand der Immobilie dem entspricht, was auch wirklich genehmigt wurde“, erklärt er. Als Ergebnis erhalten die Kunden in der Regel einen Bericht in zwei Steps: Zuerst einen sogenannten Red Flag Due Diligence- Bericht, in dem der Zustand beschrieben und eine erste Kostenprognose abgegeben wird. Hier sieht der Kunde auf den ersten Blick, ob der weitere Ankaufsprozess sinnvoll ist. Im „Full Report“ schließlich werden sämtliche Mängel und Gewerke im Detail beschrieben. Danach kommt die Transaktion dann eventuell zustande. Oder aber die Prüfer haben sogenannte „Deal-Breaker“ ausgemacht. Gil erklärt: „Dies können zum Beispiel nicht genehmigte Anbauten oder notwendige und kostenintensive Sanierungen sein.“ Und welche fachlichen Voraussetzungen braucht es, um eine TDD durchführen zu können? Laut Adrian Gil werden die Basiskenntnisse im Bauingenieurstudium vermittelt. Ihm habe zudem geholfen, die Vertiefung „Bauwirtschaft“ im Studium gewählt zu haben – dann wisse man, wie Immobilientransaktionen ablaufen. Und den Rest mache die Erfahrung aus, die man mit der Zeit erlangt. Gil sagt: „Es gibt kaum einen Bereich für Bauingenieure, in dem man so schnell und viel dazulernt wie im Transaktionsgeschäft im Bereich Immobilien Due Diligence.“

Trainee von Deutschland baut!

Benedikt Büschgens ist Bauleiter bei der Epping Rohrvortrieb GmbH & Co. KG. Diese Aufgabe war Teil seines 18-monatigen Traineeprogramms bei Deutschland baut. In dieser Zeit lernte er drei Bauunternehmen näher kennen. Bei der Dortmunder Jaeger Gruppe arbeitete er für zwei Monate im Team Digitalisierung mit. Von Verena Mikeleit für Deutschland baut! e.V.

Im Team Digitalisierung arbeiten Informatiker, kaufmännische Experten und Bauingenieure zusammen an einer durchgängigen Strategie für das digitale Bauen im Gesamtkonzern der Jaeger Gruppe. Dazu werden sowohl aktuelle Prozesse und Workflows als auch in den einzelnen Unternehmen eingesetzte Softwarelösungen und -tools intensiv vor dem Hintergrund analysiert, am Ende digitale Standards für alle dem Konzern angehörenden Unternehmen zu etablieren. Sämtliche Firmen sollen von den Vorteilen der Cloud-Technologie profitieren. „Wir entwickeln eine durchgängig digitale Bauakte“, erklärt demnach auch Benedikt Büschgens, der im Rahmen des Traineeprogramms zwei Monate an dem Projekt mitarbeitete. Er sagt weiter: „Dafür bündeln wir unser unterschiedlichstes Fachwissen, um eine durchgängige Prozesskette zu schaffen, die es ermöglicht, dass jeder im Unternehmen die digitale Bauakte versteht und in der Lage ist, in der täglichen Praxis damit zu arbeiten.“ Bauingenieur Büschgens war bereits während seines Studiums klar, dass er sich im Job unbedingt mit dem Thema Digitalisierung im Bauwesen auseinandersetzen möchte: „Moderne Bauprozesse mit digitalen IT-Systemen ermöglichen es uns, zahlreiche Arbeitsschritte einzusparen und Fehler zu vermeiden“, erklärt er. Derartige Vorteile lernte er bereits während seines Studiums kennen. An der Universität wurde ihm und seinen Kommilitonen beispielsweise anschaulich aufgezeigt, um wieviel schneller sich das Mängelmanagement auf der Baustelle mit einer digitalen ITLösung abwickeln lässt. Der Bauleiter fotografiert dazu lediglich die Mängel und öffnet ein Softwareprogramm auf seinem Tablet-Computer. Im Baubüro findet eine Synchronisierung statt, sobald eine WLAN-Verbindung steht und im nächsten Schritt erstellt das Programm auch schon einen automatisierten Brief an den Nachunternehmer, der die Mängel zu beseitigen hat. All diese Schritte händisch zu erfassen, etwa Mängel auf Papier zu notieren und im Baubüro die mit der Digitalkamera aufgenommenen Fotos mit einem Excel-File zu verknüpfen und anschließend noch den Nachunternehmer per Mail zu informieren, dauert selbstverständlich viel länger – und ist zudem fehleranfälliger. Büschgens freut sich, dass ihm im Rahmen dieses Traineeprogramms derartige Einblicke gewährt werden, dass er neben seiner Bauleitertätigkeit bei Epping zusätzlich die Chance hat, in einem für ihn so wichtigen und zukunftsträchtigen Feld selbst mitzuwirken.

Wie Bauingenieure Verhandlungen und Konflikte im Beruf meistern

Im Bauwesen kommt man nie alleine zum Ziel. Scheitert die Beziehung der am Bau Beteiligten, scheitert das Bauprojekt. Bauingenieure sollten daher ihre soziale Kompetenz bestehend aus Durchsetzungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit gezielt einsetzen. Von Fabian Hesse M.A., bauingenieur24 Informationsdienst Wer als Bauingenieur seinem Beruf erfolgreich nachgehen möchte, der muss nicht nur moderne Kommunikationsmittel für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit beherrschen. Es braucht darüber hinaus kommunikative und soziale Fähigkeiten. Markus Voigt, Geschäftsführer der Voigt Ingenieure GmbH aus Berlin, meint dazu: „Unter Bauingenieuren sind die technischen Kompetenzen zumeist sehr gut ausgeprägt. Woran es gerade bei Jungingenieuren aber oft noch mangelt, ist die soziale Kompetenz, welche letztlich den Unterschied im Berufsleben ausmacht.“ Ob man soziale Fähigkeiten nun auf dem Tennisplatz, im Fußballverein oder mit sozialem Engagement stärkt, ist laut Voigt nicht entscheidend. Wichtig sei, dass man sie erwirbt und letztlich auch zielführend im Beruf einsetzt. Will man dann als Bauingenieur nicht nur ein kooperativer Kollege und Ansprechpartner für Kunden beziehungsweise Partner sein, sondern darüber hinaus in verantwortlicher Position Projekte oder Geschäfte leiten, sind Verhandlungsgeschick und Führungskompetenz gefragt. Um sich hierbei weder vollständig anpassen noch durchsetzen zu müssen, braucht es ein solides Vertrauensverhältnis zwischen den jeweiligen Parteien. Dieses gewinnt man vor allem durch eine offene Kommunikation, bei welcher Informationen nicht unnötig vorenthalten werden. Zusammen mit einer authentischen Prise Wertschätzung, ausgedrückt dadurch, dass man dem Gegenüber flexibel einen Teil der im Baugeschäft kostbaren Zeit schenkt, erarbeitet man sich nach und nach eine ordentliche Reputation, die im besten Fall ein ganzes Berufsleben und dabei vor allem auch in Krisenzeiten hält. Kommt es zu Konflikten, die im Bauwesen wie überall auftreten, hilft die ruhige und sachliche Analyse ohne zu viele Emotionen. Anders als beim Verhandeln, wo das Spiegeln des Gegenübers zur Vertrauensentwicklung beiträgt, sollte im Konfliktfall Gerechtigkeit nicht mit Gleichheit verwechselt werden. Sozialwissenschaftler raten sogar von einem „Treffen in der Mitte“ ab. „Es ist typisch für Verhandlungen, in denen man sich auf solche Kompromisse einigt, dass niemand wirklich richtig zufrieden ist“, sagt Carolin Schuster, Professorin für Sozialpsychologie an der Leuphana Universität Lüneburg. Besser sei es, wenn die Vertragspartner bei den für sie besonders wichtigen Themen hart bleiben und keine vorschnellen Zugeständnisse machen, dafür aber bei den für sie weniger wichtigen Themen mehr Flexibilität und Entgegenkommen zeigen. Hierdurch können die viel zitierten Win-Win-Lösungen erzielt werden. Hat man sich als Bauingenieur erst einmal das Vertrauen der Kunden und Kollegen und damit eine gute Reputation aufgebaut, gilt es natürlich, diese zu pflegen. Die stärkste Währung ist auch hier die Zeit, welche man seinem Gegenüber einräumt, um Dinge zu klären. Gerade bei Missverständnissen oder unerfüllten Erwartungen ist eine gelassene und ruhige Reaktion hilfreicher als die direkte Konfrontation.

Gelebte Vielfalt

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Divers zusammengesetzte Teams sind erfolgreicher als homogene. Diese Erkenntnis wurde bereits anhand zahlreicher Studien nachgewiesen. Und gerade am Bau, auf dem unterschiedlichste Menschen in verschiedensten Projekten sowie über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, sollte das Thema eine Selbstverständlichkeit sein. Von Christoph Berger

Im Juli dieses Jahres organisierte das Bauunternehmen Wolff und Müller für seine Mitarbeiter in Stuttgart erstmals eine Diversity-Woche. Sie stand unter dem Motto „Unsere Vielfalt, unsere Stärke“. In Vorträgen und Seminaren wurden Dimensionen der Vielfalt, Vorurteile, Diskriminierung und interkulturelle Zusammenarbeit besprochen und diskutiert. Themen, die dem Unternehmen nicht nur als Unterzeichner der Charta der Vielfalt am Herzen liegen, durch die sich Unternehmen zur Vielfalt in all ihren Dimensionen, von Herkunft, Religion und kultureller Prägung über Geschlecht und Alter bis zur sexuellen Identität bekennen. Sondern die auch Alltagsleben bedeuten. So sind die fünf am stärksten vertretenen Nationen innerhalb der Wolff und Müller-Belegschaft die Türkei, Italien, Portugal, Kroatien und Polen. Und überhaupt, so die Motivation zu der Woche: Bauen ist gelebte Vielfalt, auf Baustellen arbeiten die unterschiedlichsten Kulturen Hand in Hand – die Bauwirtschaft eigne sich daher besonders als Fürsprecherin für Toleranz und Vielfalt. Alleine schon aufgrund des Respekts gegenüber jedem Menschen sollte dem Thema in Unternehmen ausreichend Aufmerksamkeit und Bedeutung beigemessen werden. Für Bauunternehmen spielt es aber auch aus einem anderen Grund noch eine entscheidende Rolle, wie es bei der „Offensive Gutes Bauen“ heißt: „Das Thema Diversity und Chancengleichheit wird vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie für öffentliche Verwaltungen immer relevanter, um den Fachkräftebedarf absichern und um Zugewanderte zielgerichtet integrieren zu können.“ Doch gerade KMU hätten Schwierigkeiten damit, die Potenziale des Themas zu erkennen und für ihr Unternehmen zu nutzen – zumal es nicht einfach sei, es adäquat umzusetzen. Unter Federführung der Offensive haben daher verschiedene Institutionen und Organisationen zwischen 2016 und 2019 den sogenannten INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“ erarbeitet, mit dem sich Unternehmen selbst bewerten können. So können sie überprüfen, ob und wie sie bereits die unterschiedlichen Blickwinkel und Fähigkeiten ihrer Beschäftigten in betriebliche Prozesse einbeziehen. Dass diese Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig ist, zeigen zudem Ergebnisse einer Studie, für die das Berliner Start-up Truffls bundesweit 1.000 Berufstätige befragte. Demnach ist es für zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer wichtig, welche Haltung ihr Unternehmen zu Diversity-Fragen hat. Vor allem junge Mitarbeiter zwischen 18 und 29 Jahren würden mit einem überdurchschnittlichen Anteil von 74 Prozent darauf achten.

Das Leben ist eine Baustelle: Kultur-, Buch- und Linktipps

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Gundermann

Der biografische Film „Gundermann“, der zugleich auch ein Musikfilm ist, zeigt das Leben des Baggerfahrers und Liedermachers Gerhard Gundermann. Doch den Protagonisten alleine auf diese zwei Bereiche festzulegen, ist in Grundermanns Fall weit zu kurz gegriffen: Er war auch Genosse und Rebell, Offiziersschüler und Befehlsverweigerer, Spitzel und Bespitzelter. Ebenso ein Idealist. Und ein Zerrissener. Regisseur Andreas Dresen zeigt mit feinem Gespür das Leben dieses Menschen, der 1998, mit gerade einmal 43 Jahren, starb. Gespielt wird Gundermann von Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. 2019 wurde der Film mit gleich sechs deutschen Filmpreisen ausgezeichnet. Inzwischen ist er auch auf DVD erschienen. Zudem erschien zeitgleich zum Kinostart 2018 im Ch. Links Verlag ein Buch über Gerhard Gundermann. Auch dieses trägt einfach den Titel: Gundermann.

Kunst und Bau

Die Auseinandersetzung zwischen Architektur und Kunst in NRW verdient laut Baukultur Nordrhein-Westfalen mehr Unterstützung. Die Landesinitiative präsentiert daher online Kunst-und-Bau-Projekte. 40 Werke in einer weiter wachsenden digitalen Sammlung werden unter https://kunstundbau.nrw gezeigt. Und sie hat das Buch „Ohne Kunst kein Bau“ herausgebracht, in dem 33 Projekte mit farbigen Fotos gezeigt werden, die ein breites Spektrum künstlerischer Stile und handwerklicher Techniken abbilden. Baukultur Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Ohne Kunst kein Bau. 2019, kostenlos.

100 Jahre Gottfried Böhm

Am 23. Januar 2020 feierte der Architekt und Bildhauer Gottfried Böhm seinen 100. Geburtstag. Zu diesem Anlass haben sich 16 Institutionen und Vereine zu einer einmaligen Kooperation zusammengeschlossen: Gemeinsam stellten sie das Jahr 2020 unter das Motto „BÖHM1OO“ und würdigen den Baumeister mit Vorträgen, Symposien, Ausstellungen und Exkursionen. Auch im Dezember 2020 sind noch Veranstaltungen im Programm zu finden, unter anderem findet eine Besichtigung der Waisenhauskirche in Köln-Sülz unter dem Titel „Eine behutsame Betonsanierung“ statt.

Möglichkeitsräume

„Möglichkeitsräume – Raumplanung im Zeichen des Postwachstums“ ist das Thema der Ausgabe 01-2020 der im Oekom-Verlag erschienen Heftreihe „Politische Ökologie“. So stehen bei der räumlichen Entwicklung von Stadt und Land noch immer Wachstumsziele an erster Stelle. Gleichzeitig zeigen lokale Nachhaltigkeitsinitiativen den gesellschaftlichen Wunsch nach Wandel. Auch die Raumwissenschaften und Planungspraxis hinterfragen zunehmend das Wachstumsparadigma und sprechen sich für mehr gesellschaftliche Mitbestimmung, Gemeinwohlorientierung und Ressourcenschonung aus. Wächst da eine wachstumskritische Regional- und Stadtentwicklung heran, die Möglichkeitsräume für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft öffnet? Politische Ökologie 01-2020: Möglichkeitsräume. Oekom 2020, 17,95 Euro.

Pfälzer Bausünden

Es ist Kommissar Reiner Palzkis 19. Fall – und auch der hat es wieder in sich: Der Bau der Ludwigshafener Hochstraßen vor rund 50 Jahren ist mit einem gefährlichen Geheimnis verbunden. Ein Mord im Turmrestaurant des Ebertparks bringt Kommissar Palzki auf die Spur dieses hochbrisanten Skandals, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. Der geplante Abriss der baufälligen Hochstraße hätte fatale und tödliche Folgen für das Zentrum der Metropolregion. Bei seinen Ermittlungen kommt Palzki einem raffinierten Vertuschungsmanöver auf die Spur, in das auch die lokale Politikprominenz verstrickt zu sein scheint. Harald Schneider: Pfälzer Bausünden. Gmeiner 2020, 12 Euro.

Video zum Leben und Bauen auf dem Mond

Europas Weltraumforscher und Studenten der ESA-Initiative Spaceship EAC haben darüber nachgedacht, wie Menschen auf dem Mond leben könnten. In einem Videobeitrag, der zum internationalen Wettbewerb Newspace2060 International Moon Pitch der Moon Village Association im Jahr 2018 eingereicht wurde, wird ein architektonisches Konzept für die erste Bauphase auf der Mondoberfläche gezeigt. Willkommen in der Zukunft!

Frau vom Bau

Sylvia Adamec hat FrauVomBau gegründet, um Frauen in ihrer Unabhängigkeit zu stärken, wie sie auf ihrer Website schreibt. Sie gibt Handwerkskurse und hält Vorträge. Außerdem führt sie Interviews mit Frauen in „untypischen“ Berufen oder Freizeitfeldern. Daneben ist Adamec Handwerksunternehmerin und Baukoordinatorin für Sanierungs-, Modernisierungs- und Renovierungsobjekte. Und auch den Bereich Bauprojektleitung deckt sie ab.

Niemeyer-Sphere in Leipzig

Foto: dechant hoch- und ingenieurbau gmbh
Foto: dechant hoch- und ingenieurbau gmbh

Im Juli 2020 wurde die Niemeyer-Sphere ihrer Bestimmung übergeben. Dabei handelt es sich um einen der letzten Entwürfe des 2012 verstorbenen Star-Architekten Oscar Niemeyer. Ludwig Koehne, Gesellschafter der Kirow Ardelt GmbH und Kunstfreund, rang dem damals 102-jährigen Niemeyer erfolgreich einen Entwurf für dieses besondere Bauwerk ab. Der Meister lieferte schließlich die Pläne für eine Kugel, die nun eine Ecke des backsteinernen Kirow-Werksgebäudes aus dem 19. Jahrhundert ziert: Zwölf Meter im Durchmesser, im unteren und oberen Bereich verglast – und auf zwei Etagen ein öffentliches Gastrokonzept mit Café, Restaurant und Bar beherbergend. An dem aufsehenerregenden Bauwerk hat auch maßgeblich die Firma Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH mitgewirkt. Neben der anspruchsvollen Sichtbetonausführung einer bislang noch nicht in Stahlbeton hergestellten Form, gelang es dem Unternehmen, einen weiß eingefärbten Beton herzustellen, der mit höchster Einheitlichkeit der Farbe begeistert. Als eine der heikelsten Aufgaben stellte sich das Einbringen und Verdichten des Betons heraus, schließlich musste dieser den Ansprüchen der höchsten Sichtbetonklasse SB4 gerecht werden.

Ein ungewöhnlicher Roman über einen gewöhnlichen Mann

Marcus Conway hat sich bemüht, ein guter Mensch zu sein und doch vieles falsch gemacht, hat Erwartungen geweckt und enttäuscht, Träume gehegt und aufgegeben, fühlte sich zum Priester berufen und ist doch Bauingenieur geworden. Er hat seine Frau betrogen und wiedergewonnen, er liebt seine erwachsenen Kinder, tut sich aber schwer damit zu akzeptieren, was sie so treiben. Nun steht er an einem grauen Novembertag in seiner Küche, und alles ist auf seltsame Weise anders. Er hört Radio, liest Zeitung, genau wie sonst, nur wird er das Gefühl nicht los, dass die Welt kurz vor dem Kollaps steht, und dass das irgendwie auch mit ihm zu tun hat. Mike McCormacks: Ein ungewöhnlicher Roman über einen gewöhnlichen Mann. Steidl 2019, 24 Euro.

Die Kochertalbrücke

Die Kochertalbrücke ist Deutschlands höchste Brücke und die größte Balkenkonstruktion der Welt. Inzwischen ist sie Bau-Ikone und Kulturdenkmal geworden. Wie sich nach der Wiedervereinigung gezeigt hat, war ihr Bau auch ein Meilenstein für Europa, denn sie verbindet Paris mit Prag. Ihr imposantes Auftreten hat dem Kochertal eine neue Kontur gegeben und seinen Dörfern und Gemeinden eine neue Identität. Dieses Buch zeigt in Essays und Fotografien, wie ein monumentaler Brückenbau lokale, nationale und europäische Geschichte geschrieben hat. Verein Deutscher Ingenieure (Hg.): Die Kochertalbrücke. Molino 2019. 32,50 Euro.

Der Bau spricht alle an

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Auch wenn die Absolventenzahlen im Studienfach Bauingenieurwesen bei weitem noch nicht den Bedarf decken, erfreut sich das Bauwesen an den aktuellen Zahlen: Gegenüber dem Tiefpunkt im Jahr 2008 hat sich ihre Zahl inzwischen mehr als verdoppelt. Doch die Statistik enthält auch einen Wermutstropfen. Von Christoph Berger

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, zeigte sich Anfang September 2020 erfreut, als er die aktuellen Absolventenzahlen des Statistischen Bundesamtes zum Fach Bauingenieurwesen präsentierte: „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr 10.550 Bauingenieure zusätzlich dem Bauarbeitsmarkt zur Verfügung stehen können. Das sind 5.870 mehr als zum Tiefpunkt 2008.“ Dies sei angesichts der nach wie vor hohen Zahl an offenen Stellen, sowohl bei Bauunternehmen als auch in den öffentlichen Verwaltungen, eine sehr gute Entwicklung. Die Anzahl der Absolventen, das Lehramt ist hierbei ausgenommen, sei 2019 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent auf 10.546 gestiegen, das hohe Niveau hätte also gehalten werden können. „Die Hälfte der Absolventen hat allerdings einen Bachelorabschluss, von denen einige noch einen Master anstreben. Somit stehen nicht alle unmittelbar dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.“ Der Anstieg der Absolventenzahlen sei vor allem auf die Zunahme der Frauen in dem Fach zurückzuführen. Babiel sagte: „2008 war nur jeder fünfte Absolvent eine Frau, mittlerweile ist es fast jeder Dritte. Damit ist die Bauwirtschaft für Frauen deutlich attraktiver als zum Beispiel der Maschinenbau mit einem Anteil von lediglich 20 Prozent.“ Die Zunahme allgemein wie auch die bei den Frauen ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Zum einen hat die Baubranche in den letzten Jahren besonders stark für ihr Fach geworben, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ein weiterer Grund dürfte in der Tatsache begründet sein, dass es sich beim Bau um eine Boombranche handelt, deren Peak bei all den gesellschaftlich zu bewältigen Aufgaben – sei es der Wohnungs- oder der Infrastrukturbau – noch längst nicht erreicht ist. Digitale Technologien führen darüber hinaus zu neuen Prozessen in den Bauunternehmen, die neue Jobs entstehen ließen, die ein flexibleres Arbeiten, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch nicht mehr zwingend für alle Beteiligten die Anwesenheit an Baustellen voraussetzen. Und last, but not least können Bauingenieure auch auf höhere Gehälter setzen. So führte die gute Baukonjunktur in den letzten Jahren zu steigenden Verdiensten im Hoch- und Tiefbau. „Einziger Wermutstropfen ist die Entwicklung der Anfängerzahlen“, führte Babiel weiter aus. Diese seien mit knapp 10.830 zwar nach wie vor auf einem vergleichsweise hohen Niveau, in den vergangenen sechs Jahren aber leicht rückläufig. Somit könne die positive Entwicklung bei den Absolventen auch bald vorbei sein. Eine Tendenz, die er gerne stoppen möchte: „Wir können nur jedem Abiturienten empfehlen, der sich für ein Ingenieurstudium interessiert, den Studiengang Bauingenieurwesen zu wählen. Einen abwechslungsreicheren Beruf kann man sich kaum vorstellen, allein schon, wenn man sich die Herausforderungen der Digitalisierung am Bau vorstellt.“

Das letzte Wort hat: Florian Martens, Schauspieler

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Wenn Florian Martens die Wahl zwischen einer Rolle als Bösewicht und der des Guten hat, würde er sich für Erstere entscheiden – das sind die spannenderen Rollen. Doch seine endgültige Bekanntheit erlangte er in der Rolle des Hauptkommissars Otto Garber in der ZDFReihe „Ein starkes Team“, für die er 2010 mit dem Bayerischen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Schauspieler in Serien und Reihen“ ausgezeichnet wurde. Und was nach einer bald 35-jährigen Bühnen- und Filmkarriere vielleicht ein wenig in Vergessenheit geraten ist: Seinen beruflichen Werdegang begann Florian Martens auf dem Bau. Die Fragen stellte Christoph Berger.

Florian Martens, Foto: Privat
Florian Martens, Foto: Privat
Florian Martens wurde 1958 in Berlin geboren. Er ist der Sohn der Schauspielerin Ingrid Rentsch und des Schauspielers Wolfgang Kieling. Von 1982 bis 1986 absolvierte er, ohne Abitur, ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Es folgten Engagements an der Volksbühne Berlin und Gastauftritte an mehreren anderen Bühnen. 1986 gab er außerdem sein Filmdebüt. Seitdem wirkte er in an die 150 Produktionen mit.
Herr Martens, Sie kommen aus einer Schauspielerfamilie, wählten selbst den Weg in die Schauspiel- und Filmbranche und sind heute bekannt und erfolgreich. Vor dieser Karriere absolvierten Sie eine Lehre zum Baumaschinisten und arbeiteten fünf Jahre als Bagger- und Planierraupenfahrer auf Montage. Was reizte Sie an dem Beruf? Relativ wenig. Eigentlich hätte ich gerne etwas mit Rennpferden gemacht, Berufsreiter war mein Traumberuf. Doch dazu fehlten mir die körperlichen Voraussetzungen, ich war zu groß und zu schwer. Dann habe ich mich bei allen Gestüten in der DDR beworben, bekam aber wegen meiner schlechten Zeugnisse von überall Absagen. Die Zeugnisse waren tatsächlich miserabel, ich war nicht gerade ein pflegeleichter Jugendlicher. Ich hatte die Schnauze voll und wollte überhaupt nichts mehr machen. Da bekam meine Mutter Panik. Und überhaupt ging es nicht, dass man in der DDR keinen Beruf ausübte. Sie besorgte mir dann die Stelle. Das war Zufall. Ich hätte auch Maurer oder irgendeinen anderen Beruf lernen können. Was gab nach dieser Zeit den Ausschlag, doch in die Familienfußstapfen zu treten? Na ja, ich war vor allem auf Montage, arbeitete im Oderbruch und der Job hat mir leidlich Spaß gemacht. Auch die Typen waren okay. Hätte ich dort allerdings weitergearbeitet, wäre ich versackt. Ich bin dann noch eine Zeit lang in Berlin Beton gefahren, später einen Kras- Kipper bei Tiefbau und wusste, dass ich dies nicht mein ganzes Leben machen will. Damals ging ich auch schon immer ins Arbeitertheater und führte dort Sketche auf. Bei mir haben die Leute am meisten gelacht, und nach mir wollte keiner mehr auftreten. Der Theaterleiter sagte dann eines Tages, dass ich mich doch mal an der Schauspielschule bewerben soll. Da ich wegen meines Vaters, der damals einer der besten und renommiertesten Schauspieler war, wusste, dass man mit dem Beruf etwas erreichen kann, habe ich mich einfach beworben. Allerdings war der Termin für die Aufnahmeprüfung unter der Woche. Da mein Brigadier mir nicht glaubte, dass man Schauspiel studieren kann, gab er mir für die Prüfung nicht frei. Also bin ich während der Arbeitszeit in Arbeitsklamotten mit einem 24-Tonner auf den Hof der Hochschule gefahren und habe Romeo vorgespielt. Die lagen flach vor Lachen. Ich habe trotzdem bestanden. So habe ich angefangen zu studieren. War das eine schwierige Entscheidung, Sie waren 24 Jahre alt, als Sie zur Schauspielerei wechselten? Nein, überhaupt nicht. Ich dachte, wenn etwas von den Genen meiner Eltern in mir hängengeblieben ist, dann könnte das was werden. Was raten Sie jungen Menschen, die heute vor ähnlichen Entscheidungen stehen? Man sollte auf jeden Fall Lust auf das haben, was man macht und eine realistische Aussicht auf Eignung mitbringen. Meiner Tochter, die auch Schauspielerin ist, habe ich gesagt: Wenn Du den Beruf kannst und viel Glück hast, dann kann es Dein Traumberuf sein. Ansonsten wird es hart. Ich selbst hatte mir damals geschworen: Wenn ich nur unteres Mittelmaß bin, gehe ich zurück auf den Bau. Von welchen auf dem Bau gemachten Erfahrungen können Sie heute noch zehren? Von wenigen. Dass ich eine Planierraupe fahren kann, bringt mir heute nichts mehr. Genauso wenig die Führerscheine für schwere Fahrzeuge. Obwohl, einmal musste ich für eine internationale Produktion einen 40-Tonner steuern. Das war aber 30 Jahre nach meiner Arbeit auf dem Bau. Und das Fahrzeug hätte auch meine Oma fahren können: Man musste da nur noch auf einen Knopf zum Starten drücken und alles andere lief mehr oder weniger automatisch. Wenn ich auf etwas zurückgreifen konnte, dann war es auf die Sprache der Leute auf dem Bau. Außerdem denke ich, dass es mir gutgetan hat, Erfahrungen aus dem Leben gesammelt zu haben. Stehen heute noch Bauwerke, an denen Sie mitgearbeitet haben? Ich war einer von vielen Arbeitern beim Bau der Siedlungen Marzahn und Hellersdorf in Berlin. Und ich habe am Palasthotel in Berlin-Mitte Ende der 70er-Jahre mitgearbeitet. Das war damals ein Prestigeobjekt. Als das dann 2001 abgerissen wurde und ich die Abrissarbeiten auch gesehen habe, ich lebte zu der Zeit in den Hackeschen Höfen, war das ein sehr merkwürdiges Gefühl – das Gebäude wurde nur abgerissen, weil es dem Investor nicht gefiel. 22 Jahre sind doch kein Alter für ein Gebäude. Wenn Sie noch einmal für einen Tag zurück in den alten Beruf gehen könnten: An welchem bekannten Bauwerk würden Sie gerne mitarbeiten? Ich würde heute nicht mehr auf den Bau zurückkehren. Zum einen haben sich ja bestimmt die Anforderungen alle geändert, zum anderen war ich vor allem für Bodenarbeiten zuständig.

Praktische Erfahrung sammeln im Master-Programm

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Attraktive Studienangebote der renommierten Technischen Universität München können jetzt auch in Heilbronn wahrgenommen werden. Auf dem hochmodernen Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung trifft Exzellenzforschung und -lehre auf die spannenden, unternehmerischen Herausforderungen in einer der innovativsten Regionen Deutschlands.

Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 600 Professorinnen und Professoren, 43.000 Studierenden sowie 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas.

Lösungen für die Herausforderungen von morgen

Seit dem Wintersemester 2018/2019 ist die Technische Universität München mit ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, der TUM School of Management, am Bildungscampus Heilbronn präsent. Angeboten werden Lehrveranstaltungen mit den Schwerpunkten Management des digitalen Wandels, Familienunternehmen sowie Computer Science. Forschung und Lehre verbinden Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften. So entstehen moderne Forschungsfelder, etwa mit Bezug zu Digitaler Transformation und Plattformökonomie, die in den innovativen Unternehmen der Region Heilbronn-Franken, aber auch weltweit, Verwendung finden. „Wir legen Wert auf unternehmerische Fähigkeiten, indem wir unsere Studierenden zu verantwortungsbewussten Führungskräften ausbilden. Sie sollen nicht nur das Gelernte in der Praxis umsetzen, sondern im Beruf die richtigen Fragen stellen, um lösungsorientiert arbeiten zu können“, so Prof. Dr. Helmut Krcmar, Beauftragter des Präsidenten für den Campus Heilbronn der TUM School of Management. TUM Studierende am Tisch, Foto: TUMDie Studierenden in Heilbronn haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Studiengängen. Einer davon ist der Master in Management & Innovation. Junge Berufstätige mit Hochschulabschluss und erster Berufserfahrung können sich mit diesem Masterstudiengang für attraktive Karrieren in technologieorientierten Unternehmen qualifizieren. Der Studiengang beinhaltet immer eine Praxisphase in einem Unternehmen, in der die Studierenden das erlernte Wissen in die Praxis umsetzen und in einigen Fällen vielleicht sogar schon lösungsorientierte Veränderungen im Partnerunternehmen bewirken können. Nützliche Fähigkeiten wie analytisches Denken, Schnittstellenverständnis, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen sowie vertiefte Kenntnisse betrieblicher Funktionen erwerben die Studierenden bei ihren Professoren am Campus der TUM Heilbronn. Aufgrund des Coronavirus war die Anwendung des erworbenen akademischen Wissens auf reale betriebliche Problemstellungen in diesem Jahr eine besondere Herausforderung. Die Studierenden mussten sich in einem völlig abgelegenen Umfeld mit ihren Arbeitgebern, Kollegen, Verantwortlichkeiten, unternehmensinternen Strukturen, Maßnahmen und temporären Zielen vertraut machen. Dennoch setzten verschiedene attraktive Unternehmen mit spannenden Aufgaben ihre Kooperationen mit der TUM School of Management fort, darunter IBM, die Voith-Gruppe und die Alfred Kärcher SE & Co.KG. TUM School of Management

Die Digitalisierung im Ingenieurbau ist mein Steckenpferd

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Mit Building Information Modeling (BIM) werden Gebäude und andere Bauwerke digital modelliert. Das senkt Projektrisiken und Ausgaben, optimiert Zeitpläne und führt zu einer höheren Qualität – sowohl in der Planung als auch in der Ausführung. Die gebürtige Venezolanerin Mariel Rivero Dapena hilft als BIM-Entwicklerin bei Implenia, die Methode auch im Ingenieurbau zu etablieren.

Mariel Rivero Dapena, BIM-Entwicklerin, Foto: Implenia
Mariel Rivero Dapena, BIM-Entwicklerin, Foto: Implenia
„Bei Implenia habe ich die Chance, jedenTag Neues zu lernen und gleichzeitig etwas zu bewirken.“
Mit leisem Sirren erhebt sich die Drohne senkrecht in den blauen Himmel und schwebt kurz darauf über dem Rhein. Fast neugierig umkreist sie die Mülheimer Brücke, welche die Kölner Stadtteile Mülheim und Riehl verbindet. Die Mission: Der mit einer Kamera bestückte unbemannte Flugkörper soll aus allen erdenklichen Blickwinkeln hochauflösende Luftbilder der Hängebrücke liefern, die aktuell von Implenia einer Generalsanierung unterzogen wird. Navigiert wird die Drohne von Mariel Rivero Dapena, die als BIM-Entwicklerin im Bereich Ingenieurbau bei Implenia tätig ist. Ihr Schwerpunkt liegt in der Forschung und Entwicklung: „Zu meinen Hauptaufgaben zählen unter anderem das Testen und Anpassen von Software sowie die anwendungsbezogene Beratung der operativen Einheiten in Bezug auf die Softwareauswahl und die damit zusammenhängenden Kosten.“ Daneben führt sie Präsentationen und Schulungen durch und unterstützt die Einheiten mit Drohnen-flügen, Geländemodellierungen und -kartierungen oder der Entwicklung und Erstellung von digitalen Modellen in der Bauplanung und -ausführung.

Auf Umwegen zur Traumstelle

Mariel Rivero Dapena ist seit knapp drei Jahren bei Implenia. Die gebürtige Venezolanerin hat in ihrer Heimat Bauingenieurwesen studiert und anschließend gemeinsam mit ihrer Cousine ein eigenes Bauunternehmen aufgebaut. 2015 hat die heute 36-Jährige aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Lage ihr Heimatland verlassen, um in Spanien ihr Diplom anerkennen zu lassen und eine weitere Mission anzutreten: Ihr Großvater war in den 1950er-Jahren vor dem Franco-Regime nach Venezuela geflüchtet und als Enkelin konnte sie im Rahmen des „Gesetzes des historischen Andenkens“ ihre spanische Staatsbürgerschaft anerkennen lassen Für Mariel Rivero Dapena war Spanien aber von Anfang an nur eine Zwischenstation. „Mein Ziel war klar. Ich wollte unbedingt nach Deutschland mit seinem modernen Bauwesen.“ 2016 ging ihr Traum in Erfüllung und nach einigen Umwegen – unter anderem hielt sie sich als Reinigungskraft über Wasser, später als Bauleitungsassistentin – heuerte sie Mitte 2018 bei Implenia an. „Die ausgeschriebene Stelle war wie für mich gemacht, denn die Digitalisierung im Bauwesen ist mein Steckenpferd. Meine Arbeit ist unglaublich facetten- und abwechslungsreich“, freut sich die ehrgeizige Bauingenieurin.

BIM: Der virtuelle Bauwerkszwilling

Implenia nimmt im Bereich BIM eine Vorreiterrolle ein: Die Gruppe unterhält ein eigenes Kompetenzzentrum und gestaltet aktiv die digitale Zukunft im Bauwesen. Mit BIM wird ein digitaler Zwilling eines Bauwerks erstellt. Jedes Element wird dabei mit all seinen Eigenschaften als Datenobjekt in einem zentralen, virtuellen mehrdimensionalen Modell definiert. Berücksichtigt werden dabei nicht nur sämtliche Baubestandteile, sondern beispielsweise auch Zeit- und Kostenpläne oder Umgebungsinformationen. Das Modell steht allen Fachdisziplinen zur Verfügung. So können die Prozesse über den ganzen Lebenszyklus eines Projekts von der Planung über die Erstellung bis hin zur Bewirtschaftung entworfen, simuliert, optimiert und Probleme frühzeitig erkannt werden.

Erfolgreich gestartet

Bei Implenia fühlt sie sich rundum gut aufgehoben und integriert, wie Mariel Rivero Dapena ausführt: „Zum einen habe ich die Chance, jeden Tag Neues zu lernen und gleichzeitig etwas zu bewirken. Zum anderen profitiere ich von zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben fachlichen Ausbildungen habe ich inzwischen auch schon an einem privaten Sprachkurs und einem Feuerwehrhelferkurs teilgenommen.“ Sie hebt aber auch das ganz spezielle Zusammengehörigkeitsgefühl bei Implenia hervor: „Der Teamspirit ist einfach einzigartig – auch auf den Baustellen.“ Sie singt sogar in der 2018 spontan gegründeten BimPlenia Band, die unter anderem an einer Firmenweihnachtsfeier für Stimmung sorgte

Virtuelles 3D-Modell der Mülheimer Brücke

Nach dem wortwörtlichen Ausflug an den Rhein wertet Mariel Rivero Dapena an ihrem Arbeitsplatz die auf dem Drohnenflug gesammelten Daten aus, bearbeitet sie und lässt sie anschließend in ein 3D-Modell der Mülheimer Brücke einfließen. Letzteres wird man später im Virtual-Reality-Raum bei Implenia virtuell begehen können und so einen realistischen Eindruck des Bauwerks erhalten. Eine der Hauptaufgaben ist es, einen digitalen Katalog der einzelnen Bauelemente zu erstellen, die auch für künftige BIM-Projekte genutzt werden können. Das ist umso wichtiger, als dass die Methode im Ingenieurbau noch in den Kinderschuhen steckt, wie Mariel Rivero Dapena erklärt: „Während BIM im Hochbau mittlerweile häufig Anwendung findet, fangen wir in Deutschland im Ingenieurbau praktisch auf der grünen Wiese an. Bei Brücken sind die Anforderungen schlichtweg andere als bei Gebäuden.“ Mit ihrer Arbeit trägt Mariel Rivero Dapena dazu bei, BIM im Ingenieurbau weiter voranzutreiben: „Ich bin überzeugt, dass BIM nicht nur eine hoffnungsvolle Option ist, sondern bald schon vollständig in Ingenieurbauprojekte integriert sein wird.“

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