Ich werde oft gefragt: Wie wird das Automobil der Zukunft aussehen? Meine Antwort: Es wird autonom fahren! Überraschend ist das nicht, eine entsprechende Entwicklung hat in der Automobilindustrie bereits begonnen. Von Dr.-Ing. Thao Dang, Daimler
Schon heute können Fahrzeuge beim Einparken selbstständig lenken, der Fahrer gibt nur noch Gas und bremst. Außerdem bieten viele Hersteller Fahrerassistenzsysteme an, die automatisch den Abstand zum Vordermann einhalten können, Lenkunterstützung auf Autobahnen geben oder teilautonom im langsamen Verkehr fahren können, wie zum Beispiel ein Stop- & Go-Pilot. Teilautonom bedeutet, dass das Fahrzeug zwar selbstständig lenkt und bremst, der Fahrer aber dennoch die Fahrsituation ständig im Auge behalten muss. Auf Autobahnen oder ähnlichen Straßen wird es wahrscheinlich in absehbarer Zeit sogar hochautomatisiertes Fahren geben: Der Fahrer wird sich nicht mehr auf den Verkehr konzentrieren müssen, sondern kann zum Beispiel seine E-Mails lesen, während ihn ein ständig aufmerksames Fahrzeug sicher über die Autobahn chauffiert.
Ein schönes Beispiel für die Zukunft des autonomen Fahrens ist der Mercedes-Benz S 500 Intelligent Drive. Dieses Versuchsfahrzeug wiederholte im Sommer 2013 die Pionierfahrt des Automobils. 125 Jahre zuvor fuhr Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen im Patent Motorwagen Nr. 3 ihres Ehemannes Carl Benz von Mannheim nach Pforzheim. Diese Fahrt im August 1888 wird heute als die erste Überlandfahrt in der Geschichte betrachtet und steht für den Beginn des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolges des Automobils. Der S 500 Intelligent Drive – von uns Ingenieuren Bertha getauft – bewältigte diese 103 Kilometer lange Strecke selbstständig, ohne Eingriffe eines Fahrers. Bertha fuhr über Landstraßen, passierte kleine Ortschaften und durchquerte die Innenstädte von Mannheim, Heidelberg und Bruchsal im realen Verkehr. Bertha musste komplexe Verkehrssituationen meistern, Kreuzungen überqueren, Kreisverkehre durchfahren, Ampeln erkennen und an Zebrastreifen anhalten. Sie reagierte auf andere Fahrzeuge, beachtete Radfahrer und Fußgänger.
Foto: Fotolia/Avantgarde
Die verschiedenen Fahrsituationen entlang der Bertha-Benz-Route deuten bereits das breite Spektrum der Entwicklungsaufgaben an, die für das autonome Fahren erforderlich sind. Eine zentrale Rolle spielt die Sensorik: Wie können Hindernisse, Fahrbahnmarkierungen und andere Verkehrsteilnehmer erkannt werden? Bertha löst diese Aufgaben mit Hilfe von Stereosehen und Radarsensoren. Eine Stereokamera kann eine Szene wie ein menschliches Augenpaar dreidimensional erfassen und damit Hindernisse vermessen. Außerdem nutzen wir Kameras für Klassifikationsaufgaben, das heißt, sie können entscheiden, ob es sich bei einem Objekt um einen Fußgänger, einen Radfahrer oder ein Auto handelt. Ein schwieriges Klassifikationsproblem ist etwa die Erkennung von Ampeln und die Bestimmung der Ampelphasen rot, gelb oder grün.
Sensoren alleine reichen aber nicht aus, um alle Information zu erfassen, die für das autonome Fahren erforderlich sind. Zusätzlich werden genaue digitale Karten benötigt, in denen beispielsweise der Verlauf von Fahrspuren oder Vorfahrtsregeln abgespeichert sind. Diese Karten dienen zum einen der Routenplanung wie in heutigen Navigationsgeräten. Zum anderen sind solche Daten besonders in der Innenstadt notwendig, wo klare Markierungen von Fahrspuren häufig fehlen oder komplexe Kreuzungen anzutreffen sind. Eine Verwendung von genauen Karten erfordert aber immer auch eine genaue Lokalisierung. In den letzten Jahren hat sich ein neues Forschungsgebiet entwickelt, das sich mit der Selbstlokalisierung von Robotern beschäftigt. Bertha verwendet einen solchen Ansatz, bei dem markante Punkte – sogenannte Landmarken – in der digitalen Karte abgelegt werden. Findet das autonome Fahrzeug während einer Fahrt mehrere solcher Landmarken in einem Kamerabild wieder, kann es seine aktuelle Kartenposition mit hoher Genauigkeit berechnen.
Die künstliche Intelligenz des autonomen Fahrzeugs findet sich in der sogenannten Manöverplanung. Diese besteht aus Algorithmen, die anhand der Karteninformation, der erfassten Umgebungsdaten und der Straßenverkehrsordnung entscheiden, wie sich das Fahrzeug verhalten soll. Für Bertha bedeutet das etwa, Vorfahrt an Kreuzungen zu beachten, ausreichend große Lücken bei der Einfahrt in Kreisverkehre abzuwarten oder entgegenkommende Fahrzeuge an engen Stellen vorbeizulassen. Zum Verhalten des Fahrzeugs gehört auch die Berechnung einer Bahn, die das Fahrzeug sicher an Hindernissen wie zum Beispiel parkenden Fahrzeugen vorbeiführt. Auch hier kommen Methoden aus der Robotik zum Einsatz. Schließlich muss die vorgegebene Bahn auch vom Fahrzeug umgesetzt werden. Dazu wird eine Regelung verwendet, welche die erforderlichen Lenk-, Beschleunigungs- oder Bremsbefehle berechnet. Hierzu müssen die Entwickler nicht nur die Lenkund Antriebskomponenten des Fahrzeugs beherrschen. An der Auslegung der Regelung entscheidet sich, ob die Passagiere ihre Fahrt als komfortabel erleben oder nicht. Damit sind aber noch lange nicht alle Aufgabenbereiche des autonomen Fahrens abgedeckt. Spannende Fragen sind auch: Wie kann der Fahrer das selbstfahrende System intuitiv bedienen? Wie gewinnt er Vertrauen zum autonomen Fahrzeug?
Nicht zuletzt müssen sich Entwicklungsingenieure auch gesellschaftlichen Fragen wie den rechtlichen Grundlagen des autonomen Fahrens stellen. Was bedeutet das für die Arbeit eines Entwicklers? Das Beispiel Bertha zeigt, wie interdisziplinär die Entwicklung eines selbstfahrenden Automobils ist. Viele Fragestellungen sind noch offen, und die Entwicklung orientiert sich wie in wenigen anderen Feldern an den neuesten Ergebnissen aus den Forschungsbereichen Robotik, Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz und Sensorik. Ich glaube, autonomes Fahren gehört zu den aufregendsten und anspruchsvollsten Aufgaben, die die Automobilindustrie bereithält.
Ich habe mich bereits während meiner Schulzeit sehr für Fahrzeuge interessiert: Damals habe ich mit Freunden an Autos geschraubt und war auf Tuning-Messen. Da ich nach dem Abitur nicht mehr nur theoretisch lernen wollte, entschied ich mich zunächst für eine Kfz-Mechatroniker-Ausbildung. In meiner Ausbildungswerkstatt kam fast täglich der Dekra-Prüfingenieur. Dieser hat mich schließlich auf seinen Beruf und das Duale Studium in seinem Unternehmen aufmerksam gemacht. Von Frauke Fischer
Duales Studium bei Dekra
eingestiegen 2005
als Kfz-Mechatronikerin
aufgestiegen 2010
zur Prüfingenieurin
Da ich mir den Job gut vorstellen konnte, habe ich mich 2005 dort beworben. Ich wurde genommen und begann an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Horb am Neckar mit dem Studium Maschinenbau (Vertiefung Kfz-Prüftechnik), welches ich mit dem Bachelor of Engineering abschloss.
Diese Zeit habe ich in guter Erinnerung. Meine Kommilitonen und ich konnten viele Erfahrungen sammeln, da wir zahlreiche abwechslungsreiche Praxiseinsätze hatten. Wir bekamen die Möglichkeit, mehr als nur die Prüfhalle zu sehen – beispielsweise die mechanische Werkstatt und das Elektrolabor in der Hauptverwaltung, das Lack- und Karosserie-Schulungszentrum in Calw und vieles andere. Die Praxisanteile waren abwechslungsreich, und mein jetziger Arbeitgeber hat damit vielfältige Einblicke in das Unternehmen zugelassen. Nach dem Studium war klar, dass ich bei Dekra bleiben wollte, und ich startete die Ausbildung zur Prüfingenieurin. Nach acht Monaten erwartete mich eine vielseitige und abwechslungsreiche Tätigkeit. Neben der Prüfung von Kraftfahrzeugen und Anhängern (Hauptuntersuchung), bin ich auch für Änderungsabnahmen zuständig. Darüber hinaus betreue ich meinen eigenen Kundenstamm, was die Arbeit für mich besonders spannend macht. Jetzt bin ich seit mehr als drei Jahren Prüfingenieurin und muss sagen: Ich mache den Job gern.
Was meinen Beruf so besonders macht? Ich komme viel herum und habe mit Menschen zu tun. Außerdem kann ich meine Arbeit in gewissem Rahmen selbst organisieren. Dadurch habe ich einige Freiheiten und bin glücklicher – das ist zumindest meine persönliche Ansicht. Kürzlich habe ich die Weiterbildung zur Schadengutachterin abgeschlossen. Dieser zusätzliche Tätigkeitsbereich macht mir viel Freude. Die Weiterbildungsmöglichkeiten bei Dekra sind sehr gut: Jeder kann sich in eine Richtung entwickeln und in Themengebieten qualifizieren, die ihm liegen und gefallen. Möglichkeiten gibt es viele: Schadengutachter, Unfallanalytik, Prüfer von Kränen, Heizöltanks oder Gasanlagen von Wohnmobilen und viele mehr. Mal sehen, wohin es mich noch zieht.
Eigentlich hätte ich Physik studieren sollen. Mir liegt das Theoretische, Analytische. Aber mittlerweise bin ich trotz meines relativ praxisnahen Studiums der Luft- und Raumfahrttechnik in einem Bereich gelandet, in dem ich meinen Analyse- und Simulationswahn ausleben kann: in der Grundlagenentwicklung von Trumpf Werkzeugmaschinen, Abteilung Prozess-Sensorik. Von Karin Heller
Zur Person
Karin Heller spürt Fehler in Laserschweißnähten auf.
Dort beschäftigte ich mich mit dem Thema Laserschweißen. Dieses Schweißverfahren ist beispielsweise im Automobilbau, aber auch in der Medizintechnik, im Anlagen-, Gehäuse- und Schiffsbau, in der Möbelherstellung und vielen anderen Bereichen immer weiter verbreitet. Denn es bietet entscheidende Vorteile: Das Schweißen erfolgt ohne Zusatzmaterialien – also ohne Schweißdraht oder Ähnliches – berührungslos und nahezu verzugsfrei. Das Ergebnis sind schöne, schmale und dabei sehr stabile Schweißnähte, die nicht nachbearbeitet werden müssen.
Aber auch bei den besten technischen Verfahren gibt es hin und wieder Fehler – und die sind mein Thema: Ich suche, finde und analysiere Fehler in der Naht. Durch Simulationen und Berechnungen nähere ich mich den Problemstellen und zeige Wege auf, wie sie mit Hilfe von Thermografiesensorik detektiert werden können. Das war schon Thema meiner Masterarbeit, für die es mich im Rahmen eines Deutschlandstipendiums der RWTH Aachen zu deren Kooperationspartner, meinem jetzigen Arbeitgeber, verschlagen hat. Ich habe mich dabei mit „Falschen Freunden“ beschäftigt – das sind Schweißnähte, die toll aussehen, bei denen sich die Bauteile aber unter der Oberfläche nicht wirklich miteinander verbunden haben. Da dieses Phänomen in Experimenten schwer zu untersuchen ist, kommt man hier mit Simulationen deutlich weiter. Für meine Promotion, an der ich seit Juli 2013 arbeite, habe ich die Untersuchung auf verschiedene andere Fehler ausgedehnt. Meine Arbeit hat dadurch einen sehr praxisnahen Bezug bekommen, denn ich bin an der Entwicklung eines konkreten Produkts beteiligt. Mit meinen Ergebnissen trage ich dazu bei, eine Thermografiesensorik zu entwickeln, die unsere Kunden bei der Qualitätskontrolle ihrer Produkte unterstützen soll.
Noch viel wichtiger ist mir persönlich aber die wissenschaftlich-theoretische Komponente: Ich habe einen Physiker als Betreuer, der mir zeigt, wie er und seine Fachkollegen sich Problemstellungen nähern. Nicht mit Experimenten, wie Ingenieure, sondern mit einem analytischen Blick für die Zusammenhänge und mit vielen Formeln und Berechnungen. Das ist die ideale Ergänzung zu dem, was ich im Studium gelernt habe, und ein Weg, für den ich mich ganz sicher noch lange begeistern kann.
Mein Praktikum im Bochumer Prüflabor von Brunel hat meiner Karriere im wahrsten Sinne des Wortes erheblichen Aufwind verschafft. Heute arbeite ich für das Unternehmen als Prüfingenieur bei einer Zertifizierungsstelle, die unter anderem CE-Kennzeichen für Kleinwindanlagen vergibt. Von Oliver Gier
Name: Oliver Gier Position: Prüfingenieur/Sachverständiger Stadt: Bochum Alter: 27 Jahre Studium: Maschinenbau, Schwerpunkt Produktentwicklung/Konstruktion von Strömungsmaschinen Abschlussjahr:: 2013 Interessen: (Beach-)Volleyball, lesen, schwimmen, Inliner fahren, Musik hören, Doppelkopf
Begonnen hat alles im Frühjahr 2012. Während meines Maschinenbaustudiums hielt ich Ausschau nach Möglichkeiten für betreute Abschlussarbeiten. Über eine Stellenanzeige stieß ich auf meinen jetzigen Arbeitgeber und bewarb mich dort initiativ. Nach zwei Vorstellungsgesprächen wurde mir im Bochumer Prüf- und Testlabor „Brunel Car Synergies“ ein Praktikum angeboten. Für die Etablierung von Qualitätsstandards in der Windenergiebranche sollte ich mögliche Applikationen aus dem Automobilsektor untersuchen. Ein spannendes Thema, weil man sich mit zwei Branchen auseinandersetzt und die Aufgabe wirklich großes Potenzial für die Zukunft birgt.
Nach einigen Wochen Praktikum begann ich mit dem Verfassen der Bachelorarbeit zum gleichen Thema. Mit den Mitarbeitern war ich von Anfang an per Du. Sie hatten immer ein offenes Ohr und ließen mich an ihren Teamsitzungen teilnehmen. Bei der Ausarbeitung wurde mir sehr viel Freiraum gelassen – die Vorgabe war lediglich ein Zweizeiler. Noch vor der Fertigstellung signalisierten mir meine Vorgesetzten, dass sie mich gern übernehmen würden. Und so wurden für mich bereits erste Vorstellungsgespräche bei Kundenunternehmen organisiert. Als ich endlich meine Urkunde zum „Bachelor of Engineering” in den Händen hielt, hatte ich den ersten Job schon in der Tasche – und das, ohne eine weitere Bewerbung geschrieben zu haben.
Seit März 2013 bin ich über die Bochumer Niederlassung bei einem Marktführer für Prüfdienstleistungen tätig. Für dessen Kunden wiederum führe ich als Sachverständiger dynamische, statische und Korrosionsprüfungen an persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz durch. Dazu zählen beispielsweise Auffanggurte, Dachhaken, Abseil- und Höhensicherungsgeräte für das Klettern im industriellen Sektor. Nach jeder Prüfung verfasse ich einen Prüfbericht und bereite das entsprechende technische Zertifikat vor. Durch das Praktikum, in dem ich mich ja mit Qualitätsstandards auseinandergesetzt hatte, war ich gut vorbereitet. Zum Teil kann ich auch Kenntnisse aus meinem Studienschwerpunkt „Produktentwicklung und Konstruktion von Strömungsmaschinen“ anwenden. Das Projekt sehe ich als große Chance. Denn wer schon mal in einer Zertifizierungsstelle gearbeitet hat, wird von der Industrie mit offenen Armen empfangen. Ich kann mir durchaus vorstellen, Auditor für die Zertifizierung von Windkraftanlagen zu werden oder vielleicht später auch ins Qualitätsmanagement der Automobilindustrie einzusteigen.
Schon als er bei SMA einstieg, hatte er eine Vision: Er wollte zu 100 Prozent erneuerbare Energien. So entwickelte Roland Grebe als Techniker damals eine grundlegende Innovation mit. Heute lenkt er als Vorstandsmitglied die technologische Entwicklung im Konzern. Im Interview spricht er über Kreativität, Innovationen und darüber, welche Eigenschaften Führungskräfte mitbringen sollten, um erfolgreich zu sein. Die Fragen stellte André Boße.
Zur Person
Roland Grebe, Jahrgang 1960, studierte Elektrotechnik und ist bereits seit 1984 bei SMA in verschiedenen Managementpositionen im Entwicklungsbereich tätig. Er entwickelte die ersten Photovoltaik-Wechselrichter, die später die Grundlage der Sunny Boy und Sunny Central Wechselrichter von SMA bildeten. Roland Grebe überführte im Unternehmen den Zentral-Wechselrichter-Bereich von der Einzelprojektbearbeitung zum Serienlieferanten für Kraftwerkstechnik und baute die Netzintegrationskompetenz von SMA zur Absicherung der zukünftigen Marktfähigkeit der Produkte auf. Seit Juni 2009 ist Roland Grebe Vorstandsmitglied für den Bereich Technologie.
Herr Grebe, Sie sind seit 1984 bei SMA und waren an der Entwicklung der ersten Photovoltaik-Wechselrichter beteiligt. War Ihnen damals bewusst, dass Sie hier an einer Innovation arbeiten, auf deren Grundlage sich ein Unternehmen wie SMA entwickeln kann?
Schon immer war es unsere Vision, dass die Menschen eines Tages zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Dass die Photovoltaik so schnell so stark wachsen würde, haben wir am Anfang nicht gedacht. Gleichzeitig haben unsere Technologien auch zur schnellen Verbreitung der Photovoltaik beigetragen, denn wir arbeiten seit 30 Jahren daran, den Betrieb von Photovoltaikanlagen noch einfacher, zuverlässiger, sicherer und wirtschaftlicher zu machen.
Was gehört generell dazu, wenn aus einer guten Idee eine Innovation werden soll?
Aus einer guten Idee wird nur dann eine Innovation, wenn daraus ein Produkt entsteht, das erfolgreich in den Markt eingeführt werden kann. Dabei muss schon in einer frühen Phase ein Nutzen darstellbar sein. Oft werden gute Ideen in Produkte umgesetzt, für die der Markt noch nicht reif ist. Daher bewerten wir die Ideen auch immer dahingehend, ob sie bereits zum aktuellen Zeitpunkt in ein Produkt einfließen sollten. Wenn wir denken, dass wir zu früh sind, kommt die Idee in einen Ideenspeicher, den wir jährlich neu bewerten.
Welche Grundvoraussetzungen sind für technische Entwickler wichtig, um kreativ und innovativ zu arbeiten?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur in einem von Offenheit, Transparenz und Teamgeist geprägten Umfeld kreativ und innovativ arbeiten kann. Die besten Ideen entstehen bei der Diskussion mit Kollegen beziehungsweise sie werden dort angereichert und verbessert. Wir führen mit unseren Entwicklern Zukunftsworkshops durch. Dort entwickeln wir mögliche Trends und Szenarien der nächsten Jahre und leiten Chancen und Herausforderungen ab. So entstehen neue Ideen für zukünftige Innovationen, aber auch für kurzfristig umsetzbare Produktverbesserungen.
Was ist im Innovationsprozess wichtiger: Kreativität oder Hartnäckigkeit?
Man benötigt beides. Kreativität, um gute neue Lösungen zu finden, anschließend aber auch Hartnäckigkeit, um trotz anfänglicher Widerstände an der Idee festzuhalten und daraus eine Innovation werden zu lassen.
Ihnen ist im Verlauf Ihrer Karriere der Sprung vom Techniker zum Top- Manager gelungen. Ab wann wussten Sie als junger Mann: „Ich kann auch Management!“?
Als ich vor 30 Jahren zu SMA kam habe ich mir keine Gedanken über eine Managementposition gemacht. Vielmehr hat mich die Vision einer hundertprozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien fasziniert. Mit dem Wachstum unseres Unternehmens erweiterte sich auch mein Verantwortungsbereich. Dass ich auch Management kann, war mir schon als Abteilungsleiter bewusst. Denn auch in dieser Position ist es wichtig, dass man sowohl Mitarbeiter führen kann und bereit ist, Ergebnisverantwortung zu übernehmen, als auch Strategien zu entwickeln, um die Unternehmensziele zu erreichen.
Mit Blick auf junge Ingenieure, die diesen Schritt später ebenfalls vollziehen möchten: Welche Fähigkeiten sind für sie, die ins Top-Management wollen, unverzichtbar?
Als Führungskraft sollte man Verantwortung übernehmen wollen, sie aber auch delegieren können. Weitere wichtige Eigenschaften sind Offenheit, Ehrlichkeit, Empathie und Vertrauen in die Mitarbeiter. Man muss verstanden haben, dass man nur mit motivierten und engagierten Mitarbeitern erfolgreich sein kann. Ein guter Entwickler ist nicht unbedingt ein guter Manager. Daher haben wir bei uns drei Karrierewege für Ingenieure eingeführt, die hinsichtlich ihrer Position und Vergütung gleichwertig sind: als Führungskraft, als Fachexperte und als Projektleiter.
Die Solarbranche hat derzeit mit großen Umbrüchen zu kämpfen. Was raten Sie einer Nachwuchskraft, die sich für einen Einstieg in diesem Bereich interessiert: Jetzt erst recht in die Branche – oder lieber erst einmal abwarten?
Der Energiesektor befindet sich in einem nachhaltigen Wandel und die mittel- bis langfristigen Aussichten für die erneuerbaren Energien sind gut. Wer also in einem dynamischen Umfeld aktiv an der Energieversorgung der Zukunft mitarbeiten möchte, sollte jetzt in die Branche einsteigen.
Welche Themen werden die Solarbranche in technischer Hinsicht in den kommenden Jahren bestimmen?
Ein sehr wichtiges Thema ist die Einbindung von Speichertechnologien aller Größen in das System. Dadurch machen wir Solarenergie jederzeit nutzbar und tragen zur Stabilisierung der Stromnetze bei. Das ist Voraussetzung, um eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien zu realisieren und die Netzausbaukosten so gering wie möglich zu halten. Ebenso intensiv arbeiten wir an der weiteren Kostensenkung der Photovoltaiksystemtechnik sowie dem Energiemanagement in Privathaushalten und Gewerbebetrieben zur optimalen Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen.
Als Vorstand haben Sie heute sicherlich weniger Zeit, um an technischen Herausforderungen zu tüfteln. Vermissen Sie das manchmal?
Auch als Vorstand nehme ich mir Zeit, mit den Entwicklern sowohl über neue technische Konzepte als auch über konkrete Herausforderungen zu diskutieren, die bis ins letzte Schaltungsdetail gehen können. Das macht nicht nur mir, sondern auch den Entwicklern Spaß. Das ist uns wichtig: Arbeiten bei uns soll Spaß machen.
Zum Unternehmen
SMA wurde 1981 gegründet, die drei Buchstaben stehen ursprünglich für das damalige Geschäftsfeld: System-, Mess- und Anlagentechnik. Seit 2008 nennt sich der börsennotierte Konzern SMA Solar Technology, um den Fokus auf die Photovoltaik-Branche zu unterstreichen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Niestetal bei Kassel entwickelt, produziert und vertreibt Solar-Wechselrichter – also die Schlüsselkomponenten, um den durch Photovoltaik gewonnen Gleichstrom in Wechselstrom zu wandeln, der dann zum Eigenbedarf oder als Einspeisung ins Stromnetz genutzt werden kann. SMA ist mit seinen internationalen Tochtergesellschaften in 21 Ländern präsent und beschäftigt derzeit mehr als 5000 Mitarbeiter.
Als Vorstandsmitglied von Siemens ist Prof. Dr. Siegfried Russwurm für den Sektor Industry des Konzerns verantwortlich. Im Interview erklärt der promovierte Ingenieur, warum er fest daran glaubt, dass die Ideen der Industrie 4.0 nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn Menschen dafür ihr Talent einbringen. Die Fragen stellte André Boße.
Zur Person
Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Foto: Siemens
Prof. Dr. Siegfried Russwurm studierte und promovierte am Lehrstuhl für Technische Mechanik der Universität Erlangen-Nürnberg. 1992 stieg er bei Siemens als Produktionsingenieur im Bereich Medizinische Technik ein. Seit 2008 ist er Mitglied des Siemens-Vorstands. 2009 wurde der heute 50-Jährige zum Honorarprofessor im Fachgebiet Mechatronik an der Universität Erlangen-Nürnberg bestellt.
Wie wird sich durch den Einzug der Industrie 4.0. die Arbeit für die kommende Ingenieurgeneration verändern?
Wir erleben aktuell eine ganzheitliche Weiterentwicklung von Maschinen und Anlagen – und das verlangt selbstverständlich auch eine Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Menschen. Denn bei aller Autonomie, die wir der Produktion mit intelligenten Maschinen zutrauen: Es ist und bleibt der Mensch, der die Funktionen der Maschinen definiert. Der Ingenieur muss festlegen, nach welchen Produktionsregeln und Zielgrößen die Produktionssysteme agieren.
Konkret: Was kann der Mensch, was die Maschine nicht kann?
Er weiß beispielsweise, wie ein Material bearbeitet werden muss. Er entscheidet auch, ob die Produktion besonders schnell oder besonders ressourceneffizient sein soll. Diese Aufgabe verlangt von den Mitarbeitern ein immer tieferes Verständnis von der Produktion. Wie stark dieser Trend bereits greift, wird gut sichtbar an der Qualifikationsstruktur der Mitarbeiter in unserem Unternehmen: Seit 1970 hat sich der Anteil an Hochschulabsolventen mehr als verdreifacht, sie machen inzwischen 37 Prozent der Belegschaft aus.
Sie sind vor mehr als 20 Jahren bei Siemens eingestiegen, seitdem hat sich die Technologie sehr schnell weiterentwickelt. Dennoch: Welches Ingenieur-Know-how, das damals wichtig war, ist auch heute noch für Einsteiger unverzichtbar?
Heute wie damals gilt, dass man in einem Unternehmen wie Siemens an der Spitze des technologisch Machbaren arbeitet. Auch in meinem Einstiegsjahr 1992 ging es schon um die Themen Produktivitätssteigerung, höhere Geschwindigkeit und Flexibilität. Jedoch stellen sich die Anforderungen heute anders als zu der Zeit, als ich als Produktionsingenieur begonnen habe.
Wo liegen die Unterschiede?
Produktivität bezieht sich heute nicht mehr lediglich auf die Produktivität einzelner Mitarbeiter. Heute ist damit auch gemeint, dass das gesamte Unternehmen produktiver sowie energie- und ressourceneffizienter wirtschaften muss. Sprechen wir heute über Geschwindigkeit, geht es nicht nur um eine schnellere Produktion. „Time-to-Market“ lautet das Zauberwort: Die Markteinführungszeiten von der Idee für ein neues Produkt bis zu seiner Verfügbarkeit für den Kunden sollen immer kürzer werden. Flexibilität bedeutet heute, dass Unternehmen auf immer differenziertere Kundenwünsche für ein Produkt eingehen müssen. Der Kunde konfiguriert sein Produkt selbst im Web – und hat den Anspruch, dass es am besten schon mit dem letzten Mausklick ausgeliefert wird. Für Produktionsingenieure bedeutet das: „Production on Demand“ und Produktionsplanung in Echtzeit.
Die Komplexität nimmt also zu. Hilft die Industrie 4.0 dabei, diesen Wandel zu gestalten?
Ja, denn sie gibt auf diese Herausforderungen genau die richtigen Antworten. Wenn Industrie 4.0 ein Erfolg wird, dann aber nur, weil viele heute noch eigenständige Disziplinen ihre Berührungsängste ablegen und zusammenarbeiten. Vor diesem Hintergrund steigen die Anforderungen an die Ausbildung, etwa durch interdisziplinäre Ausrichtungen wie die Mechatronik. Aber im Zentrum steht weiterhin der Mensch. Immer wieder taucht in Diskussionen zum Thema Industrie 4.0 der Gedanke auf, dass viele Menschen überflüssig werden, wenn Maschinen autark die Produktion übernehmen. Aber ich bin überzeugt, dass der Mensch in einer Industrie-4.0-Welt unerlässlich bleibt: als kreativer Lenker und Denker, der mit seiner Intelligenz wirklich alle Vorgänge und Abläufe vordenkt und in Software den Maschinen beibringt. Denn nur dann können sie so funktionieren, wie der Mensch es wünscht.
Der Ingenieur der Zukunft ruht sich nicht auf seinem Fachwissen aus, sondern denkt sich auch in die Welt der Informationstechnologie ein. Einsteiger, die in beiden Welten zu Hause sind, werden schon heute händeringend gesucht. Schließlich gibt es für die Unternehmen auf der Schwelle zur vierten industriellen Revolution einiges zu erreichen. Dies zeigt auch das Leitthema der Hannover Messe 2014: Integrated Industry – Next Steps. Von André Boße
Die Zukunft der Produktion sieht so aus: Maschinen kommunizieren untereinander. Sie besitzen die Intelligenz, um zu erkennen, wenn etwas nicht optimal läuft, um dann den Fehler entweder selbst zu beheben oder einem Ingenieur Bescheid zu geben. „Integrated Industry“ ist der Fachbegriff für diese industrielle Weiterentwicklung: Die technischen Systeme werden in die Produktionsplanung integriert. Es gibt keine Teile mehr, die nur noch blind ausführen. Alle Elemente einer Produktion nehmen Informationen auf, verarbeiten sie und geben Rückmeldung. So entsteht ein Internet der Dinge.
Linktipp
In der Rubrik „News & Trends“ auf der Homepage der Hannover Messe finden sich unter dem Punkt „Integrated Industry – Next Steps“ weitere Informationen zum Thema Industrie 4.0 und ihrer Anwendung in verschiedenen Branchen wie zum Beispiel der Autoindustrie und der Energieversorgung.
Für die Industrie ist diese Weiterentwicklung ein gewaltiger Schritt, denn wenn alle Systeme intelligent und vernetzt sind, lassen sich Produkte effizienter und flexibler herstellen als je zuvor. Man geht daher so weit, diesen Schritt in die „Integrated Industry“ als eine neue industrielle Revolution zu adeln: Für die erste industrielle Revolution sorgten Ende des 18. Jahrhunderts die mechanischen Produktionsanlagen, in der Regel angetrieben von Dampf. Als die Elektrizität Einzug in die Fabriken hielt, sprach man von der zweiten industriellen Revolution; die Automatisierung der Fertigung mithilfe von Elektronik und IT führte zur dritten. Der Schritt hin zu kommunizierenden Maschinen und intelligenten Netzwerken in der Produktion wird nun als die vierte industrielle Revolution bezeichnet.
Der Ingenieur steht im Zentrum
Doch was bedeutet diese Entwicklung für die Ingenieure? Werden sie als Fachkräfte früher oder später nicht mehr gebraucht, weil die Maschinen alles selbst übernehmen, von der Kommunikation über das Produktionskonzept bis zur Reparatur? „Nein“, gibt Peter Post Entwarnung. Der 54 Jahre alte Maschinenbauer leitet seit 2004 die Abteilung Forschung und Technik des Unternehmens Festo, einem weltweit agierenden Spezialisten für Automatisierungstechnik. Mit seinem Team gestaltet der promovierte Ingenieur die intelligenten Fabriken der Zukunft – und sieht dort den Ingenieur weiter im Zentrum: „Der Mensch ist ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil der Produktionswelt der Zukunft“, sagt er.
Erstens, weil es nicht so weit kommen werde, dass die Maschinen ausschließlich mit sich selber kommunizieren. „Wir forschen auch an Lösungen, bei denen der Mensch unmittelbar mit der Technik interagiert“, sagt Post. „So wie heute zwei Menschen zusammenarbeiten, muss es zukünftig möglich sein, dass Menschen mit Maschinen kooperieren.“ Zweitens, weil schließlich die Ingenieure dafür verantwortlich sind, die neuen Produktionssysteme der Industrie 4.0 zu konzipieren und umzusetzen.
„Wir brauchen dafür zum Beispiel Maschinen, die in der Lage sind, sensorische Rückmeldungen eines Menschen zu verarbeiten“, erklärt Peter Post die Herausforderung des modernen Maschinenbaus. Solche Feedbacks könnten zum Beispiel Gedanken sein, mit denen sich die Maschinen steuern lassen. Auch müssten die Maschinen die Fähigkeit besitzen, ihre Daten bedienerfreundlich zu visualisieren. Post: „Wir benötigen dafür das Knowhow der Ingenieure. Ihre Innovationskraft wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. In Zukunft werden diejenigen Unternehmen erfolgreich sein, die über genügend ausgebildete Fachkräfte verfügen.“
Entscheidend wird dabei sein, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter den Anforderungen der vernetzten Industrie entsprechend weiter qualifizieren. Denn das Berufsbild des Ingenieurs wird sich im Zeitalter der Industrie 4.0 grundlegend wandeln. „Der derzeitige Trend zeigt, dass Ingenieure und Informatiker immer stärker zusammenarbeiten, denn die Industrie-4.0-Szenarien erfordern gleichermaßen das Know-how aus der IT wie aus der Produktion“, sagt Verena Majuntke, Solution Architect bei Bosch Software Innovations, der Tochter des Konzerns, die sich unter anderem auf die Umsetzung der Ideen von Industrie 4.0 fokussiert. Doch diese Kooperation zwischen IT-Experten und Ingenieuren bedeutet nur den ersten Schritt. „In Zukunft wird diese Teambildung aber nicht ausreichen, denn in der Industrie wird bald der Bedarf nach Fachpersonal entstehen, welches das Wissen aus beiden Bereichen mitbringt“, so die Bosch-Expertin. Gefragt sind dann Spezialisten, die beides können: die, so Majuntke, „sich in der Welt des Maschinenbaus auskennen, aber genauso in der Lage sind, in die abstrakte Welt der Modellbildung einzutauchen. Im Idealfall wird ein neues Berufsfeld entstehen, das beide Bereiche vereint.“ Schon heute existieren Plattformen, auf denen Ingenieure und IT-Experten ihr Fachwissen austauschen und gemeinsam an Lösungen arbeiten (siehe Kasten „Academy Cube“).
Die Experten sind sich einig: Schon bald werden die Unternehmen händeringend nach Fachkräften suchen, die sich sowohl auf den klassischen Maschinenbau verstehen als auch fit in Informationstechnik sind. Der Grund für den zu erwartenden Boom dieser Karriere-Ausrichtung liegt auf der Hand: Wer das Internet der Dinge beherrscht, verschafft seinem Unternehmen eine Reihe echter Vorteile. „Für die Produktion bedeuten intelligente Fabriken vor allem mehr Flexibilität und Agilität: Durch den Datenaustausch zwischen Maschinen, Produkten, Werkstücken und Systemen kann die Fabriksteuerung flexibel an sich ändernde Anforderungen angepasst werden“, erläutert Verena Majuntke. Die Unternehmen sind damit in der Lage, je nach aktueller Auftragslage die Produktionsprozesse neu zu konfigurieren, um die Kapazitäten und Ressourcen optimal zu verteilen. Dadurch wird sogar die Produktion kleiner Stückzahlen effizient, weil die vernetzte Produktion schnell und unkompliziert Anpassungen an individuelle Kundenwünsche vornehmen kann. Für Maschinenbauer, aber auch für Autobauer bedeutet das: Es gibt kaum noch Standardmodelle, jedes Produkt wird zum Einzelstück. Und auch andere Abteilungen profitieren von der intelligenten Produktion: Je flexibler die Prozesse sind, desto mehr Freiräume ergeben sich auch für den Einkauf und die Logistik, wodurch zum Beispiel hohe Lager- und Transportkosten vermieden werden. Zudem lässt sich der Energieverbrauch der Produktion leichter steuern, da das Internet der Dinge erkennt, wenn irgendwo unnötig Energie verbraucht wird. Die Folge: Unternehmen können nachhaltiger produzieren – und damit die zunehmende Anzahl an Kunden bedienen, die darauf gesteigerten Wert legt.
Academy Cube
Die europaweite E-Learning-Plattform Academy Cube fördert die interdisziplinäre Ausbildung von Ingenieuren und gibt ihnen wichtiges Know-how für Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 an die Hand. Besonders interessant für Einsteiger mit kleinem Weiterbildungsbudget: Die Plattform bietet (in englischer Sprache) eine Reihe Kurse und Curricula kostenlos an, zum Beispiel zu Themen wie ITbasiertes Prozessmanagement oder Produktionsoptimierung. Betrieben wird Academy Cube von öffentlichen Einrichtungen und internationalen Unternehmen – und ist damit ein Beispiel dafür, wie beim Thema Industrie 4.0 diverse Akteure an einem Strang ziehen.
www.academy-cube.eu
Fachwissen muss sich vernetzen
Bei allem Fokus auf die technische Aus- und Weiterbildung: Industrie 4.0 ist ein Thema, das auch in die Unternehmens- und Führungskultur hineingreift. Schließlich handelt es sich um eine Revolution – und Revolutionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie lang gelebte Traditionen über den Haufen werfen und von allen Beteiligten neues Denken einfordern. Regina Köhler ist Inhaberin der Unternehmensberatung Avilox und geht der Frage nach, wie sich Unternehmen in ihrer Organisation ändern müssen, um neue technische Prozesse zu unterstützten statt zu bremsen. Ihre Forderung: Wenn sich die Produktion vernetzt, muss sich auch das Unternehmen vernetzen. „Heute trifft man in Unternehmen noch vielfach Verhaltensweisen wie Bereichs- und Machtdenken, eine Fehler-Unkultur oder autoritäres Führen an. Aber auf diese Art können Sie keine komplexen, sich ständig verändernden Fragestellungen lösen.“ Regina Köhler hält daher den Wandel hin zu einer „Kultur des Teilens von Wissen und des Vernetzens“ für eine zwingende Voraussetzung, um die Chancen von Industrie 4.0 zu nutzen. Es komme entscheidend darauf an, dass die Mitarbeiter miteinander denken und lernen. Ihr Tipp für junge Ingenieure: Leben die Führungskräfte dieses kooperative Arbeiten noch nicht vor, sollten Einsteiger mutig mit gutem Beispiel vorangehen. „Ich kann mir vorstellen, dass diese Vernetzung dann sogar den Druck erzeugt, dass die Führungskultur sich wandelt und das Unternehmen somit offener sowie transparenter wird.“
Wobei Transparenz hier auch bedeutet, dass das Internet der Dinge kein Hexenwerk sein darf, das nur von wenigen Experten verstanden wird. „Industrie 4.0 wird nur dann einen großen Nutzen generieren, wenn die Prozesse beherrschbar und sicher sind“, sagt Regina Köhler. Wer als Ingenieur Innovationen im Bereich der Vernetzungen von Maschinen und der Kommunikation zwischen Maschinen und Menschen entwickelt oder im Unternehmen umsetzt, müsse immer im Blick haben, dass die Technik beherrschbar bleibe. „Sonst“, so Köhler, „werden Unternehmen nicht bereit sein, sich für die Chancen der Industrie 4.0 zu öffnen.“ Ingenieure sollten bei der Forschung und Entwicklung daher von Beginn an die späteren Anwender mit einbeziehen. Denn was nützt es, wenn die Maschinen zwar intelligent, aber kaum bedienbar sind?
futureTex: Revolution in der Textilbranche
Während derzeit noch die Autoindustrie die Vorreiterrolle bei der Industrie 4.0 einnimmt, beweist eine andere deutsche Traditionsbranche, wie offene Forschung und Entwicklung funktionieren kann: Das Projekt futureTEX bereitet die Textilbranche auf die Chancen und Herausforderungen der vierten industriellen Revolution vor. Fast 150 Partner, darunter rund 100 Unternehmen, forschen gemeinsam nach neuen Materialien, vernetzten Produktionsprozessen sowie textilen Zukunftsprodukten wie intelligenten Kleidungsstücken mit integrierten Chips oder neuen Technologien, um Markenpiraterie zu verhindern.
Weitere Infos gibt es beim Sächsischen Textilforschungsinstitut.
Für viele Mitarbeiter bei Stern Stewart & Co. ist die Mitarbeit in Afrika-Projekten ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Sie erlaubt den Beratern, soziales mit unternehmerischem Engagement zu verbinden. Und sie bietet den berühmten Blick über den Tellerrand vom täglichen Umfeld der professionellen Unternehmen und hochentwickelten Märkten hinein in eine andere Welt. Damit tragen die Projekte wesentlich zur Weiterentwicklung der Persönlichkeiten bei, was für die Tätigkeit als Unternehmensberater von großem Wert ist. Von Fabian von Feilitzsch, Manager bei Stern Stewart
Lange ringe ich mit mir, wie ich Malaria, politische und religionsbedingte Stabilität, absehbare Magenbeschwerden sowie die anderen Unwägbarkeiten eines vierwöchigen Aufenthaltes in Westafrika für mich einordnen soll. Doch nach einem Jahr Austausch mit Desiré, Leopold und vielen anderen Partnern in Burkina Faso ist die Neugierde auf Land und Leute so sehr gewachsen, dass irgendwann klar ist: Nicht fahren ist keine Option. Zudem warten die gemeinsam erstellten Business-Pläne für den Neubau eines Imkerzentrums darauf, vor Ort realisiert zu werden. Also fliege ich Anfang März über Paris nach Ouagadougou, Hauptstadt von Burkina Faso.
Man muss den Human Development Index von hinten lesen, um Burkina Faso schnell zu finden. In einem der ärmsten Länder weltweit lebt etwa die Hälfte der Bevölkerung von einem Dollar pro Tag. Drei Dollar sind auf den Baustellen, die ich besuchen werde, ein guter Tageslohn, auch wir zahlen das unseren Bauarbeitern. Fast alles davon geht für Essen und – leider oft – für Bier und Telefonkarten drauf. Über sechs Kinder je Frau heißt, dass ich kaum eine Frau zwischen 20 und 40 sehe, die kein Kind auf dem Rücken gebunden hat. Dennoch sehe ich die Frauen überall als das Rückgrat der Familie. Mir wird gar erzählt, eines der großen Hoffnungen für Westafrika sei die Bildung der fleißigen Frauen, die historisch gegen die Männer in Schule und Ausbildung zurückstehen müssen. Die etwa 800 Schülerinnen in unserem Gymnasium sowie die ca. 500 Frauen, die pro Jahr unsere Alphabetisierungskurse besuchen, sind also ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch gibt es auch mehr als genug fleißige Männer – was uns zu den Imkern bringt.
Fast alle Menschen im ländlichen Burkina sind Subsistenzwirtschaftler, die meisten davon Imker. Die traditionellen Imker arbeiten mit Feuer, was das Bienenvolk vertreibt und den Honig verrußt. Die Grundidee des Projektes vor etwa zehn Jahren war, dass die modernen, schonenden Imkermethoden Ertrag und Qualität erhöhen und damit das Leben für viele Menschen verbessern könnten. Und tatsächlich ist es eine Erfolgsgeschichte: Seit Jahren sind wir mit „Wend Puiré“ der größte Honigproduzent Westafrikas mit etwa 60 Tonnen Produktion im Jahr, 40 festangestellten Mitarbeitern und über 3000 angeschlossenen Imkern. Das Modell ist simpel: Die Bauern werden ausgebildet und kaufen eine moderne Imker-Grundausrüstung. Wend Puiré garantiert einen Abnahmepreis, holt den Honig ab, verpackt und vermarket ihn. Wird Überschuss erzielt, wird in weitere Arbeitsplätze und Produktionsanlagen investiert.
Für die vierwöchige Reise haben wir uns einige Themen vorgenommen: Nachdem wir in den letzten Jahren gemeinsam eine Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Bilanz aufgebaut haben, geht es jetzt um operative Themen: Produktsortiment, Vergütungssystem, Optimierung der Fuhrparknutzung. Vor allem aber planen wir den Neubau eines Zentrums im fruchtbaren Süden des Landes, wo neben der Honigproduktion auch Früchte wachsen sowie Bienenkrankheiten erforscht werden sollen.
Mit mir fliegt Tobias – ein Kollege, der sein Acht-Wochen-Praktikum in Beratungsprojekten mit vier Wochen Burkina abschließt. Wir beide bemühen unser Schulfranzösisch und kommen schon nach einigen Tagen und viele verdutzten Gesichtern halbwegs zurecht. Die eigentliche Herausforderung ist, die westliche Brille abzulegen und die Probleme unserer Organisation überhaupt zu verstehen: Warum kaufen fast alle Kunden auf Kredit und nur Kleinstmengen? Weil die Supermarktbesitzer dort die „Könige“ sind und die Einkaufsbedingungen diktieren. Warum ist ein Wächter der erste Angestellte auf der neuen Baustelle? Weil in einer Gegend ohne Zäune, elektrisches Licht und viel Armut Diebstahl ein großes Problem darstellt. Warum muss der Bau für Wochen unterbrochen werden, sobald es regnet? Weil sämtliche Arbeiter nach Hause gehen, um Getreide für den Jahresvorrat anzubauen. Wir brauchen viele Stunden bei nächtlichen Treffen mit Bier und gebratenem Hühnchen, um uns in die Welt einzudenken. Es hat wenig mit BWL zu tun und viel mit Abstraktionsvermögen und Kreativität, um gute Ideen für die Weiterentwicklung des Unternehmens zu entwickeln. Aber wir haben völlige Freiheit bei unternehmerischen Entscheidungen rund um Strategie und Budget – das gilt für alle Afrika-Projekte, die meine Stern-Stewart- Kollegen in Burkina Faso und Ghana vorantreiben.
Wir besuchen in den Wochen viele Orte in Burkina, sprechen mit Stammesfürsten, Bürgermeistern, Regionalgrößen und Ministern auf Dorfplätzen auf dem Land, in unserer Schule in Ouahigouya oder in staatlichen Prachtbauten. Fast täglich sehe ich mich in der Situation, im Namen unserer Non-Profit-Organisation (The Stern Stewart Institute) ein paar salbende Worte des Dankes, der Intention unseres Tuns in Burkina, der Werbung für eine Mitarbeit bei Wend Puiré oder Ähnliches zu platzieren, was von Mal zu Mal auch flüssiger gelingt. Wir begleiten die Honigernte und warten vor allem immer wieder stundenlang auf Gesprächspartner, auf den Bus, auf Strom, auf Internet- oder Handyverbindung. In Mangodara, wo unser neues Zentrum entsteht, gibt es weder Strom noch fließend Wasser, und das betriebsame Leben im Ort geht nach Sonnenuntergang einfach in der Dunkelheit weiter. Der normale Arbeitsmodus funktioniert nicht, und wir ersetzen ihn durch Gelassenheit. Ohnehin braucht es für die Zusammenarbeit vor allem Vertrauen und intensive Kommunikation – mehr als Rocket-Science-Konzepte und Excel-Modelle.
Zum Abschied wird uns zu Ehren ein großes Fest mit Musik, Tänzern und allen 40 Mitarbeitern veranstaltet. Nach einer Stunde haben sich zudem etwa 100 sensationshungrige Kinder eingefunden. Wir üben afrikanische Tänze und werden zum Abschied zu Ehrenimkern ernannt. Wir sind fast beschämt von so viel Aufmerksamkeit – gleichzeitig vertieft es die Gewissheit, dass das Projekt von einem „mal was anderes“ längst zu einer Herzensangelegenheit geworden ist.
Stern Stewart Institute
Seit 2007 ist das Stern Stewart Institute als unabhängige Non-Profit-Organisation in Afrika aktiv. Alle Projekte verfolgen zwei Ziele: Eigenverantwortung und Unternehmertum zu fördern. Die Aktivitätsfelder sind dabei vielfältig: Die Teilnehmer bauten Schulen, installierten eine Micro-Financebank, riefen eine Alphabetisierungsinitiative ins Leben und halfen mit, durch Imkerei die Lebensgrundlage für viele Menschen in Burkina Faso zu sichern.
Eine Woche lang beschäftigen sich 57 DRIVE-E-Akademieteilnehmer mit Elektromobilität. Nun stehen vier Preisträger fest – und eine Preisträgerin.
Mehr als 50 Studierende und Nachwuchswissenschaftler hatten sich mit ihren Studien- und Abschlussarbeiten um die Drive-E-Studienpreise beworben, mehr als 120 Bewerbungen waren für eine Teilnahme an der DRIVE-E-Akademie eingegangen. „Das ist eine tolle Resonanz“, begeistert sich Dr. Georg Schütte. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung verlieh gemeinsam mit Fraunhofer Vorstand Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Alexander Verl gestern in Stuttgart den DRIVE-E-Studienpreis 2014.
Eine, die sich nun über Anerkennung und ein Preisgeld von 4500 Euro freuen kann, ist Lisa Braun. Die Doktorandin vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) teilt sich den ersten Preis mit Jonathan Jürgens von der Leibniz Universität Hannover.
Eine Woche lang hatte sie sich im Rahmen der DRIVE-E-Akademie intensiv mit Elektromobilität auseinandergesetzt. Das ist nicht ungewöhnlich für die Wissenschaftlerin aus Vaihingen bei Stuttgart, die im Bereich Maschinenbau/Elektromobilität zum Thema „Entwurf zukünftiger Elektrofahrzeugkonzepte“ promoviert. Doch neben Exkursionen ins Porsche Museum sowie zu Bosch und Daimler beschäftigten sich die Teilnehmer jeden Tag der Veranstaltungswoche mit einem anderen Themengebiet der Zukunftstechnologie – von Fahrzeug- und Antriebskonzepten über Speicher und Netze bis hin zum elektrischen Antrieb samt Leistungselektronik.
Warum sie sich für Elektromobilität begeistert und welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchte, das verrät uns die Nachwuchswissenschaftlerin Lisa Braun in einem Interview in den nächsten Tagen hier auf karrierefuehrer.de.
Über DRIVE-E
Zum fünften Mal zeichneten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Fraunhofer-Gesellschaft exzellente studentische Arbeiten zum Thema Elektromobilität aus. Die DRIVE-E-Studienpreise sind Teil des DRIVE-E-Programms, das von BMBF und Fraunhofer-Gesellschaft 2009 gemeinsam ins Leben gerufen wurde und den akademischen Nachwuchs für ein Engagement im Bereich der Elektromobilität begeistern will. Bewerben konnten sich Studierende deutscher Hochschulen mit ihren Arbeiten aus allen Bereichen der Elektromobilität.
Achtsamkeit
Der Begriff kommt aus der buddhistischen Lehre und beschreibt eine bestimmte Form der Meditation. Ziel der Übungen ist es, besser auf sich und seinen Körper, auf seinen Geist oder Gefühle zu achten, das eigene Bewusstsein zu erweitern oder sogar Leiden zu lindern. Britta Hölzel, Diplom-Psychologin und Yoga-Kursleiterin, hat die Auswirkungen der Achtsamkeitsmeditation unter anderem an der Harvard Medical School und an der Charité Berlin untersucht. www.arbor-seminare.de/infos-zu-britta-hölzel
Bewegung
Wer den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, sollte seinem Körper ab und zu etwas Bewegung gönnen. Das Rad zu nehmen statt die U-Bahn und die Treppe statt den Aufzug ist ein guter Anfang. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sind regelmäßige Übungen sinnvoll, zum Beispiel mit dem Rückenpräventionsprogramm der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft.
Coaching
Es gibt viele Gründe, sich coachen zu lassen: zum Beispiel, um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen, sich besser ins Team integrieren zu können oder um den Sprung aus einer Krise zu schaffen. Ein Coach stellt sich begleitend zur Seite, hilft bei der Problemlösung und liefert Impulse, um Liegengebliebenes endlich anzupacken, Entscheidungen zu treffen und herauszufinden, was sich der Coachee eigentlich wünscht – sowohl privat als auch beruflich. Mehr dazu beim Deutschen Bundesverband
Coaching: www.dbvc.de
Eigenmassage
Wer viel am PC sitzt, für den sind Nackenschmerzen kein Fremdwort; wer beruflich viel unterwegs ist, spürt es schnell in den Füßen. Mit etwas Übung kann man seine Verspannungen selbst lindern. Ein Igelball, das ist eine Kunststoffkugel mit Noppen oder weichen Stacheln, ist ein gutes Hilfsmittel, um die Schulter- und Nackenmuskulatur zu lockern. Für die Füße sind Massagesocken praktisch, auf denen die Fußreflexzonen abgebildet sind. Birgit Frohn: Reflexzonenmassage. Sanfte Selbstheilung von Kopf bis Fuß.
Mankau, Mai 2014. ISBN 978-3863741471. 9,95 Euro.
Fantasiereise
Man kann nicht jedes Mal einen Urlaub buchen, wenn der Alltag stresst. Eine Alternative bietet die Fantasiereise, ein gelenkter Tagtraum, der beim Entspannen hilft. Diese Technik wird auch in der Verhaltens- und Ergotherapie angewandt. Auf www.youtube.com/user/BodyMindPower gibt es Videos, mit denen man eine solche Reise zu verschiedenen Orten unternehmen kann, zum Beispiel auf eine traumhafte Insel. Auch unterwegs auf Geschäftsreise kann man mithilfe des Handys abschalten: Die App „Get Relaxed! Free“ hilft beim Entspannen und Einschlafen und ist kostenlos für Android und iOS erhältlich.
Gut gemacht!
Wer im Job oder Privatleben eine tolle Leistung erbringt, kann stolz auf sich sein. deswegen sollte man sich hin und wieder eine kleine Belohnung zugestehen: Das kann ein gutes Essen, eine neue DVD oder eine Riesenportion Eiscreme sein. Eine von Vornherein geplante Belohnung motiviert zusätzlich bei der Erarbeitung des Ziels. Einen „Applaus“ für die erbrachte Leistung gibt es von den Sportfreunden Stiller:
Hahaha!
Lachen ist gesund: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen und schlechte
Laune gibt es rezeptfrei: Wer sich vor Lachen schüttelt und biegt, der setzt viele Endorphine frei. Die sogenannten „Glückshormone“ wirken schmerzlindernd und vermindern Stressgefühle. Unser Tipp aus der Redaktion: Die Wiwaldi Show von Puppenspieler Martin Reinl.
Ich
Auf sich selbst zu achten, heißt nicht, egoistisch zu sein. Wer sich und seine Stärken kennt, erreicht leichter seine Ziele. Das heißt auch, dass man manchmal die eigenen Bedürfnisse und Wünsche anderen vorzieht
und nicht immer nur zurückzusteckt. Dazu gehört, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Charlie Chaplin hat das auch erkannt und teilte seine Erkenntnisse über die Selbstliebe in einer Rede.
Konzentration
Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit – wichtig ist, gedanklich bei dem zu sein, das man gerade tut, gegenwärtig zu sein. Kaugummikauen hilft bei der Konzentration, wie eine Studie der Cardiff University in England belegt. Durch das kontinuierliche Kauen wird die Blutzufuhr zum Gehirn verbessert und die Gehirnaktivität angeregt. Eine schöne Übung für zwischendurch ist das Buchstabenzählen. Wie viele „I“ hat zum Beispiel dieser Text? Anfänger nehmen sich einen Marker zu Hand, Fortgeschrittene probieren es mit bloßem Auge. Weitere Konzentrationsübungen gibt es auf www.neuronation.de.
Listen
To-Do-Listen kennt jeder – wie wäre es stattdessen mit einer Wunschliste? Man notiert alle Wünsche, Ziele und Hoffnungen, die in nächster Zeit erreicht
werden sollen, und prüft ab und zu, welche Träume man sich schon erfüllt hat. Am besten, fängt man gleich damit an!
Meditation!
Die Meditation wird seit Jahrtausenden in vielen Religionen als bewusstseinserweiternde Methode angewandt und ist auch in der Medizin als Entspannungstechnik anerkannt. Um zu meditieren, muss man nicht unbedingt im Schneidersitz „Om“ sagen. Wichtig ist, dass man es bequem hat und den Gedanken freien Lauf lassen kann, dann kann man mit verschiedenen Übungen Bewusstsein und Konzentration schulen.
Monika A. Pohl: Business-Meditation.
Gabal 2013. ISBN 978-3869364858. 8,90 Euro.
Nein sagen!
Man will gleich ins Wochenende starten und der Chef bringt noch einen Stapel Aufgaben? Oder man möchte gemütlich auf der Couch lümmeln, doch die Freundin drängt zum Ausgehen? Nein! Es ist wichtig, auf die eigenen Wünsche zu hören und nicht die der anderen zu erfüllen.
Gabi Pörner: NEIN sagen will gelernt sein: Erfolgreich Grenzen setzen.
Allegria 2013. ISBN 978-3548745701. 12,99 Euro.
Offenheit
Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht – und dabei entgehen ihm vielleicht die besten Leckereien! Wer Änderungen und Neuheiten aufgeschlossen
entgegentritt, erhält viele Chancen.
Sibylle Tobler: Neuanfänge – Veränderung wagen und gewinnen.
Klett-Cotta 2012. ISBN 978-3608861150. 16,95 Euro.
Positives Denken
„Natürlich schaffe ich das. Ich bin kompetent, und das werde ich beweisen.“
– wer so denkt, macht sich das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung zunutze und richtet das eigene Denken und Handeln auf den Erfolg aus. Erkenntnisse aus der Hirnforschung belegen, dass solche Denkmuster sogar positiven Einfluss auf unsere Gehirnaktivität nehmen.
Mathias Fischedick: Wer es leicht nimmt, hat es leichter.
Piper 2014. ISBN 978-3492305136. 9,99 Euro.
Querdenken
Normen, Richtlinien, Vorgaben, Anleitungen oder Regeln können hilfreich sein, führen aber oft zu ähnlichen Ergebnissen und sind vor allem eins: langweilig. Kreative Köpfe denken um die Ecke. Das macht mehr Spaß und bringt kreative Ergebnisse! Auf www.querdenker.de kann man sich mit anderen Querdenkern austauschen, an Querdenker-Wettbewerben teilnehmen und sogar einem Querdenker-Club beitreten.
Rituale!
Im Berufsalltag ist es wichtig, regelmäßig bestimmte Dinge einzuplanen, die Freude machen. Zu den beliebtesten Ritualen zählen wohl die Tasse Kaffee am Morgen und die Lieblingssendung am Abend. Wer kein Ritual hat, sollte sich eines überlegen. Wie wäre es mit einem heißen Bad nach der langen Arbeitswoche oder einem gemeinsamen Mittagessen mit den Kollegen nach erfolgreichem Geschäftsabschluss?
Oliver Driver: Über das Gelingen – Kleine Rituale zur Selbstheilung.
Schirner 2013. ISBN 978-3843450768. 6,95 Euro.
Selbstmanagement
Motivation, Zeiteinteilung, Organisation, Erfolgskontrolle und Freizeitplanung sind nur einige der vielen Aspekte, die zum Selbstmanagement gehören. Ein einfaches Mittel, um sich einen Überblick über Aufgaben und Termine zu verschaffen, ist ein Zeitplan. Hier werden alle Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert und abgehakt, sobald sie erledigt sind.
Klaus Bischof, Anita Bischof, Horst Müller: Selbstmanagement.
Haufe 2014. ISBN 978-3648053874. 8,95 Euro.
Trommeln
Musik hebt die Stimmung – insbesondere Trommeln oder Schlagzeug spielen haben positive Effekte auf das Gehirn können sogar Depressionen lindern. Das hat der englische Sportmediziner und Trommelforscher Peter Wright mit seinem Forschungsprojekt „The Drum Beat“ an der Technischen Universität Chemnitz herausgefunden: www.aerztezeitung.de/panorama/article/660450/trommel-therapie-blues.html. Wer Lust aufs Trommeln hat, aber kein Schlagzeug besitzt, der kann ein paar Rhythmen auf seinem Smartphone spielen. Die App Congas von Skunk Brothers gibt es kostenlos für Android und iOS.
Unplugged
Ständig erreichbar zu sein, kann anstrengend sein und fördert Stress. Ein Tag ohne Anrufe, SMS oder das Gedudel aus Fernseher und Radio kann eine schöne Abwechslung bieten. Dass das wortwörtliche „Abschalten“ am Feierabend eine große Rolle spielt, hat auch Volkswagen erkannt. Dort wird nach Feierabend der Betriebsserver heruntergefahren, sodass keine Mails mehr an die Mitarbeiter weitergeleitet werden können.
Nina Pauer: LG ;-) – Wie wir vor lauter Kommunizieren unser Leben
verpassen. Fischer 2012. ISBN 978-3100606303. 14,99 Euro.
Veganes Essen ausprobieren
Du bist, was du isst. Leichte Kost, zum Beispiel in veganer Form, liefert neue Energie für die nächste Arbeitsrunde, ohne unangenehm im Magen
zu liegen. Eine Ernährung ohne tierische Produkte wie Fleisch, Eier und Milch kann sich positiv auf den Körper und die Umwelt auswirken. Experte zum Thema ist Christian Vagedes, Gründer und Vorsitzender der Veganen Gesellschaft Deutschland. Mit seinem Buch „veg up“ hat er sogar den Utopia Award gewonnen. Hier gibt es Infos: www.veg-up.de
Weg damit!
„Wo war nochmal…?“ Chaos in der Wohnung und besonders auf dem Schreibtisch kann auch den Kopf ganz schön durcheinanderbringen.
Die Ausrede „Ich könnte es ja nochmal brauchen“ gilt nicht mehr – jetzt ist es Zeit, ordentlich auszumisten und sich von Ballast zu befreien. Hilfestellung gibt dieser Bestseller aus Japan:
Marie Kondo: Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben
verändert. Rororo 2013. ISBN 978-3499624810. 9,99 Euro.
Das X im Kalender
Große Vorhaben stehen auf dem Plan: endlich den Dachboden ausmisten,
sich um Versicherungen kümmern, der große Frühjahrsputz. Jetzt gilt es, ein Datum festzulegen, an dem die Aufgaben angepackt werden,
und es dick im Kalender anzustreichen – so schiebt man bestimmt nichts mehr auf. Das Ankreuzen ist rückwirkend aber genauso motivierend:
Die Tage, an denen etwas Tolles passiert ist oder man eine große Aufgabe geschafft hat, werden im Kalender markiert und erinnern an schöne Zeiten und Erfolge. Seinen eigenen Kalender gestalten kann man hier: www.mein-taschenkalender.com
Yoga
Die indische Harmonielehre bringt Körper und Geist durch verschiedene Übungen, Asanas genannt, in Einklang. Yoga wirkt beruhigend und ausgleichend, Konzentration und Körperbewusstsein werden geschult. So kann Stress und seinen Folgeerscheinungen vorgebeugt werden. Bestimmte Übungen eignen sich besonders für das Büro.
Sébastien Martin: Office Yoga für Körper, Geist und Seele.
Kreuz 2014. ISBN 978-3451612633. 16,99 Euro.
Zen
Zen ist eine Form des Buddhismus, die stark auf die Erfahrung der Wirklichkeit
ausgerichtet ist. Die verschiedenen Zen-Praktiken helfen dabei, den Geist zu beruhigen und sich ohne Ablenkungen auf den Alltag und die gegenwärtige Beschäftigung zu konzentrieren. Willigis Jäger ist Zenmeister und bietet auf dem Benediktushof in Holzkirchen die Möglichkeit,
auf moderne, aufgeklärte Weise in Kursen oder Seminaren mehr über Zen und Spiritualität zu erfahren.
www.west-oestliche-weisheit.de/zen.html
Spannende Aufgaben im Vertrieb – Karriere für Kundenkenner
Für Absolventen mit Verkaufstalent ist der Einstieg in den Vertrieb der perfekte Weg in eine erfolgreiche Karriere. Und die Jobs sind spannend und anspruchsvoll: Sie bieten Abwechslung und Kundenkontakt, verlangen nach Eigenverantwortung und Verhandlungsgeschick. Wir zeigen, welche Chancen Einsteiger haben und welche Qualifikationen heute gefragt sind.
Laut Sprichwort reicht ein Apfel am Tag, um nie zum Arzt gehen zu müssen. Juristen jedoch wissen: Der Berufsalltag ist nicht ohne, und manchmal sind besondere Maßnahmen nötig, um frisch zu bleiben. Erfahren Sie, warum Gesundheitsmanagement und Work-Life-Balance so sehr im Trend liegen…