Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA

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Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA

Branche
Medical Devices, Health Care, Pharma

Produkte/Dienstleistungen
Weltweiter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen.
Behandlungen: über 40 Mio. (Stand 30.06.2014)
Patienten: über 280.000 (Stand 30.06.2014)

Anzahl der Standorte
In über 3330 Dialysekliniken betreut Fresenius Medical Care weltweit Patienten in über 120 Ländern. Größte Standorte in Deutschland: Bad Homburg v.d.H., Schweinfurt, St. Wendel

Jahresumsatz
Weltweit 14,61 Mrd. US-Dollar (Stand 31.12.2013)

Anzahl der MitarbeiterInnen
Weltweit über 94.000 (Stand 30.06.2014)

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Kontinuierlicher Bedarf

Gesuchte Fachrichtungen
Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen (v. a. Maschinenbau, Verfahrens- und Kunststofftechnik, Elektrotechnik), aber auch Wirtschaftswissenschaften, Humanmedizin, Informatik, Naturwissenschaften, Pflegeberufe, Rechtswissenschaften

Einsatzmöglichkeiten
Für Ingenieure insbesondere Forschung & Entwicklung, Marketing, Produktion, Qualitätssicherung, Produktmanagement, Projektmanagement. Je nach Fachrichtung auch Einkauf, Logistik, Finanzen, Personal, Services & Infrastruktur, Recht, Vertrieb

Einstiegsprogramme
Einarbeitungsprogramm bei Direkteinstieg, Graduate Development Programme

Auswahlverfahren
Telefoninterviews, Auswahlgespräche mit Fach- und Personalabteilung

Einstiegsgehalt
Marktgerecht, abhängig von der Funktion

Auslandstätigkeit
Bewerbung über die jeweilige Ausschreibung der Landesgesellschaft

Angebote für StudentInnen
Praktika, Abschlussarbeiten, Werkstudententätigkeiten

Logo Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA

Ansprechpartner
Ihren Ansprechpartner finden Sie auf der jeweiligen Stellenausschreibung und unter karriere.fmc-ag.de.

Anschrift
Else-Kröner-Straße 1
61352 Bad Homburg v.d.H.

Internet
karriere.fmc-ag.de

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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Branche
Energiewirtschaft

Produkte/Dienstleistungen
Strom, Gas, Wasser, energienahe Produkte und Dienstleistungen

Anzahl der Standorte
Hauptstandorte sind Karlsruhe und Stuttgart

Jahresumsatz
Über 18 Mrd. Euro (2019)

Anzahl der MitarbeiterInnen
Über 23.000

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Aktuelle Stellenausschreibungen finden Sie unter www.enbw.com/karriere

Gesuchte Fachrichtungen
(Wirtschafts-)Ingenieurwesen mit der Fachrichtung Elektro-, Informations-, Energie-, Netz-, Umwelt-, Versorgungstechnik, Bauingenieurwesen, Infrastrukturmanagement, (Wirtschafts-)Informatik, Datenanalyse und -management, IT-Security, Techno- und Wirtschaftsmathematik, (elektro-)technische Physik, Digital Business und Technologies, Innovationsmanagement

Einsatzmöglichkeiten
Wir bieten spannende Einsatzmöglichkeiten in allen Bereichen entlang unserer Wertschöpfungskette:
• Erzeugung und Handel
• Erneuerbare Energien
• Transport und Verteilung
• Vertrieb und energienahe Dienstleistungen

Einstiegsprogramme
Unser Corporate Traineeprogramm bietet Ihnen einen attraktiven Einstieg mitten ins Berufsleben, den Sie aktiv mitgestalten können und der Ihnen das spannende Geschäft der Energiewirtschaft näher bringt!

Mögliche Einstiegstermine
Laufend; Corporate Traineeprogramm: siehe www.enbw.com/trainee

Auswahlverfahren
Wenn Sie uns mit Ihren Bewerbungsunterlagen überzeugen konnten, laden wir Sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch ein. Beim Corporate Traineeprogramm gibt es ein mehrstufiges Auswahlverfahren.

Angebote für StudentInnen
Praktikum, Werkstudententätigkeit, Studienabschlussarbeit.

Logo EnBW

Ansprechpartner
Recruiting

Anschrift
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe

Fon
0721 915-32060

E-Mail
recruiting@enbw.com

Internet
www.enbw.com/karriere

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

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Branche
Pharma, Medizin, Healthcare

Produkte/Dienstleistungen
Innovative Medikamente, Impfstoffe, Medizinprodukte, Generika, Consumer Healthcare

Anzahl der Standorte
Frankfurt am Main, Berlin und Köln, weltweit in über 100 Ländern präsent

Jahresumsatz
In Deutschland € 4,8 Mrd., weltweit € 37,7 Mrd. (2021)

Anzahl der MitarbeiterInnen
In Deutschland 9.800, weltweit 100.000

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 100 p.a. (Uni/FH)

Gesuchte Fachrichtungen
Naturwissenschaften, Medizin, Ingenieurwissenschaften und BWL

Einsatzmöglichkeiten
F&E, Arzneimittelzulassung/Medizinische Abteilung, Wirkstoffproduktion & Arzneimittelfertigung, Ingenieurtechnik/Prozessentwicklung, Qualitätskontrolle/-sicherung, Einkauf/Logistik, M&V (Berlin), Controlling, Informatik, Personal, Kommunikation

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Traineeprogramme, Post-Doc, VIE

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Prüfung der Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräche, Assessment Center bei Traineeprogrammen

Einstiegsgehalt
Marktkonform, positionsabhängig

Auslandstätigkeit
Möglich, positionsabhängig

Angebote für StudentInnen
Praktika: min. 6 Wochen, freiwilliges Praktikum bis zu 3 Monaten, Pflichtpraktikum bis zu 6 Monaten, Vergütung ab 850,- Euro/Monat
Abschlussarbeiten: Dauer laut Studienordnung, Themenvorschläge bitte angeben, Vergütung ab 900,- Euro/Monat
Generell: variable Eintrittstermine, Bewerbungsvorlauf 3 bis 4 Monate
Werkstudenten: Beschäftigung während Semesterferien, Vergütung ab 2150,- Euro/Monat, Bewerbungen bitte auf geschaltete Stellenanzeigen

Logo Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Ansprechpartner
Recruitment Center

Anschrift
Industriepark Höchst, Geb. K703
65926 Frankfurt am Main

Fon
069 305-21288

Internet
www.sanofi.de/karriere

Dürr AG

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Branche
Maschinen- und Anlagenbau

Produkte/Dienstleistungen
Produkte, Systeme und Dienstleistungen vorwiegend für die Automobilfertigung

Anzahl der Standorte
50 Standorte in 24 Ländern

Jahresumsatz
2,4 Mrd. Euro im Jahr 2013

Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca. 8200 weltweit, davon etwa 3800 in Deutschland

Gesuchte Fachrichtungen
Maschinenbau, Mechatronik, Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften

Einsatzmöglichkeiten
Projektmanagement, Engineering, Research and Development, Consulting, Einkauf, Marketing etc.

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Traineeprogramm

Mögliche Einstiegstermine
Laufend im Falle des Direkteinstiegs, im Oktober eines jeden Jahres im Falle des Traineeprogramms

Auswahlverfahren
Interview für den Direkteinstieg, Telefoninterview und Auswahltag für das Traineeprogramm

Einstiegsgehalt
Branchenüblich

Auslandstätigkeit
Auslandstätigkeit im Rahmen des Direkteinstiegs möglich, mehrmonatiger Auslandsaufenthalt Teil des Traineeprogramms

Angebote für StudentInnen
Praktikum, Auslandspraktikum, Werkstudententätigkeit, Abschlussarbeit (Bachelor, Master, Diplom)

Logo Dürr AG

Ansprechpartner
Silke Becker

Anschrift
Carl-Benz-Straße 34
74321 Bietigheim-Bissingen

Fon
07142 78-1313

E-Mail
hrmarketing@durr.com

Internet
www.durr.com/de

Bewerbung bei thyssenkrupp Presta AG

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Branche
Automobilzulieferung

Produkte/Dienstleistungen
Lenkwellen, Lenksäulen, Lenkgetriebe, Massivumformung

Anzahl der Standorte
Hauptsitz: Eschen, Fürstentum Liechtenstein
16 weitere Standorte weltweit

Jahresumsatz
2 Mrd. Euro

Anzahl der MitarbeiterInnen
Am Hauptsitz in Liechtenstein: rund 2.400
Weltweit: über 8.500

Bedarf an HochschulabsolventInnen
35 bis 40

Gesuchte Fachrichtungen
Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Fahrzeugtechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik

Einsatzmöglichkeiten
Entwicklung, Versuch, Konstruktion, Qualität, Projektleitung, technischer Einkauf, technischer Vertrieb, Fertigungsplanung, Supply Chain Management, Controlling

Einstiegsprogramme
Traineeprogramm, Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Interviews, Schnuppertag

Auslandstätigkeit
möglich; abhängig vom Bereich, obligatorischer Bestandteil des Traineeprogramms

Angebote für StudentInnen
Praktikum, Werkstudententätigkeit, Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten)

Logo thyssenkrupp

Ansprechpartner
Laura Schlegel
Sourcing & Recruiting

Anschrift
Essanestrasse 10
9492 Eschen, Fürstentum Liechtenstein

Fon
00423 377-2525

Fax
00423 377-2582

E-Mail
laura.schlegel@thyssenkrupp.com

Internet
www.thyssenkrupp-presta.com
karriere.thyssenkrupp-presta.com

SICK AG

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Branche
Elektrotechnik

Produkte/Dienstleistungen
Intelligente Sensoren und Sensorlösungen für die Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation

Anzahl der Standorte
In Deutschland Standorte in Waldkirch (Stammsitz) und Reute bei Freiburg im Breisgau, Hamburg, Karlsruhe und Überlingen (SICK AG), Donaueschingen (SICK STEGMANN GmbH), Dresden (SICK Engineering GmbH) und Düsseldorf (SICK Vertriebs-GmbH). Weltweit mehr als 50 Tochtergesellschaften und Beteiligungen.

Jahresumsatz
Knapp unter 1,4 Milliarden Euro in 2016

Anzahl der MitarbeiterInnen
Weltweit mehr als 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Nach Bedarf

Gesuchte Fachrichtungen
Automatisierungstechnik, BWL, Bildverarbeitung, Elektrotechnik, Informatik, Mathematik, Mechatronik, Optics & Photonics, Optopelektronik, Physik, Sensorsystemtechnik, Technische Informatik, Technomathematik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen

Einsatzmöglichkeiten
Controlling & Finance, Human Resources, IT, Marketing & Sales, Production & Manufacturing, Quality Management, Research & Development, Service und weitere

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, SensorING – Einstiegsprogramm

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Bewerbungsgespräche

Einstiegsgehalt
Gemäß ERA-Tarifvertrag Südwestmetall

Auslandstätigkeit
Optional

Angebote für StudentInnen
Praktika, Abschlussarbeiten sowie Werkstudententätigkeiten. Themen und Onlinebewerbungsformular unter www.sick.de/jobs

Logo SICK AG

Ansprechpartner
Helene Klaus

Anschrift
Erwin-Sick-Straße 1
79183 Waldkirch

Internet
www.sick.de

Schüco International KG

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Branche
Baubranche

Produkte/Dienstleistungen
Schüco – Systemlösungen für Fenster, Türen und Fassaden
Mit seinem weltweiten Netzwerk aus Partnern, Architekten, Planern und Investoren realisiert Schüco nachhaltige Gebäudehüllen, die im Einklang mit Natur und Technik den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Vordergrund stellen. Dabei werden höchste Ansprüche an Design, Komfort und Sicherheit erfüllt, gleichzeitig durch Energieeffizienz CO2-Emissionen reduziert und so die natürlichen Ressourcen geschont. Das Unternehmen mit seinen Geschäftsbereichen Metallbau und Kunststoff liefert zielgruppengerechte Produkte für Neubau und Modernisierung, die den individuellen Anforderungen der Nutzer in allen Klimazonen gerecht werden.

Anzahl der Standorte
Unternehmenszentrale in Bielefeld; Niederlassungen und Vertriebsbüros deutschlandweit, weltweit in 78 Ländern aktiv

Jahresumsatz
1,425 Mrd. Euro (2014)

Anzahl der MitarbeiterInnen
4800 Mitarbeiter in 78 Ländern, davon ca. 2000 Ingenieure

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 40 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Insbes. Ingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften

Einsatzmöglichkeiten
Technologie- und Produktmanagement, Engineering, Vertrieb, Logistik, Marketing, etc.

Einstiegsprogramme
Traineeprogramm und Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Infos unter www.schueco.de/jobboerse

Auswahlverfahren
Auswahlverfahren und Interviews

Einstiegsgehalt
Nach Vereinbarung

Auslandstätigkeit
Nach Vereinbarung

Angebote für StudentInnen
Praktika, Diplom-, Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten

Logo Schüco International KG

Ansprechpartner
Melanie Grundmann-Möller

Anschrift
Karolinenstraße 1-15
33609 Bielefeld

Fon
0521 783-9832

Fax
0521 783-959832

E-Mail
career@schueco.com

Internet
www.schueco.de/karriere

karriereführer ingenieure 1.2014 – Industrie 4.0

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Cover karriereführer ingenieure Ausgabe 1.2014

Umsetzer gesucht! Von der Smart Factory zur Industrie-4.0-Fabrik

Industrie 4.0. Intelligente Fabriken, Internet der Dinge und kommunizierende Maschinen sind die Ideen der Zukunft. Auch auf der Hannover Messe 2014 war gerade „Integrated Industry – Next Steps“ das Leitthema. Doch an zentraler Stelle stehen die Ingenieure, denn sie entwickeln die Prozesse der Zukunft und bringen die Ideen in die Produktionshallen. Damit das funktioniert, müssen sie ihr klassisches Maschinenbau-Know-how mit modernem IT-Wissen kombinieren.

Weltkulturerbe

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2013 wurde der Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe mit seinen Wasserspielen in die Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO aufgenommen. Unter anderem wegen des Dreiklangs „Technik-Kunst-Natur“. Und daran hat Technikpionier Denis Papin seinen Anteil: Seine Erfindung war der direkte Vorläufer der Dampfmaschine, die wenig später die Welt revolutionierte. Von Christiane Siemann

Denis Papin, der Sohn einer wohlhabenden calvinistischen Familie aus Frankreich, erwarb sich erstes Ansehen an der Akademie der Wissenschaften in Paris und ab 1675 an der Royal Society in London. In diese Zeit fällt seine Erfindung des Dampfdruckkochtopfes. Es wird erzählt, dass die erste Vorführung vor den Mitgliedern der Royal Society in einer Explosion mündete – er musste erst noch ein Sicherheitsventil entwickeln, bevor seine Erfindung Gebrauchswert erhielt. Dann aber stand sie Pate für die modernen Dampfdrucktöpfe. Der Wissenschaft bleibt Papin in Erinnerung, weil seine Ideen einen Meilenstein auf dem Weg zur funktionierenden Dampfmaschine darstellen. 1690 baute Papin die erste Versuchsdampfmaschine, bei der es sich um die erste funktionierende Wärmekraftmaschine handelte – 80 Jahre vor James Watt, der als ihr Erfinder gelten sollte.

In der Stadt Kassel hat Papin jedoch seine bedeutendsten technologischen Spuren hinterlassen. Landgraf Karl holte Papin 1696 an den Hof, weil er sich von ihm Hilfe bei der Entwicklung einer großen Wasserpumpe versprach. Diese sollte die hessischen Bergwerkstollen entwässern, aber zugleich auch den neu angelegten Lustgarten in der Karlsaue trockenlegen. Wie viele Barockfürsten wollte Karl in einer Parkanlage mit hoher Fontäne seinen Glanz krönen. Dabei setzte er auf Papin. Der widmete sich vor allem der Frage, wie man Dampf in Energie umwandeln kann. Er entwarf verschiedene Pumpen, ein U-Boot und eine Hochdruckdampfmaschine, in der zum ersten Mal die Kraft von Wasserdampf auf einen Kolben übertragen wurde. In der Kurhessischen Eisenhütte Veckerhagen baute Papin den ersten Dampfzylinder und entwickelte daraus eine Hochdruckdampfpumpe, die Wasser 24 Meter hoch fördern konnte.

Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit wurde diese Konstruktion im Jahre 1706 vor dem Ottoneum vorgeführt. Dort erinnert heute der Papin-Brunnen an den genialen Physiker. Die Konstruktion, die dann im heutigen Schlosspark Wilhelmshöhe zum Einsatz kam, war allerdings nur kurz in Betrieb. Die Metallverarbeitung war noch nicht so weit: Das Wasser sprudelte, und dann brachen Rohre und Dichtungsringe. Heute erinnert nicht nur der Papin- Brunnen vor dem Ottoneum an den Physiker und Erfinder, sondern auch das Technik-Museum Kassel. Hier befindet sich der funktionsfähige Nachbau der Papin’schen Pumpe mit der Erläuterung, dass sich Denis Papin erfolgreich der „Kunst, das Wasser zu heben“ widmete und die erste Hochdruckdampfpumpe der Welt baute.

www.weltkultur-kassel.de

Linktipp

Die Geschichte zu Pionier Denis Papin.

Als Freelancer um die Welt

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Der Traum von der klassischen Berufslaufbahn ist für viele junge Ingenieure längst nicht mehr der Königsweg. Sie erkennen die vielfältigen Vorteile, die ihnen die Selbstständigkeit bieten kann. Ein schöner Nebeneffekt für alle Fachkräfte mit Fernweh: Bei Einsätzen im Ausland können sie verschiedenste Länder und Kulturen kennenlernen. Bei der Projektsuche und allen Fragen vor Ort können sie auf die Unterstützung von Unternehmen wie emagine setzen. Von Stefan Frohnhoff, Geschäftsführer von emagine in Deutschland

Ein Leben als externer Spezialist, sei es als Freelancer oder in Arbeitnehmerüberlassung, bedeutet: zeitlich begrenzte Projekte bei wechselnden Auftraggebern und das in unterschiedlichsten Regionen. Flexibel, gut organisiert und offen für Neues zu sein, sind daher auch drei der wichtigsten Eigenschaften, die junge Ingenieure mitbringen müssen, wenn sie sich gegen die traditionellen Berufswege im Unternehmen und für die Selbstständigkeit entscheiden. Es ist also auch eine Typfrage. Es geht um die richtige Mentalität und Einstellung. Wenn beides stimmt, haben externe Spezialisten vielfältige Vorteile gegenüber Festangestellten. Ein Pluspunkt von freiberuflichen Experten: Sie arbeiten für den Kunden besonders produktiv, weil sie durch wechselnde Kunden und Projektanforderungen geübt sind, sich schnell in neue Sachverhalte einzuarbeiten. Einer Studie der Fachhochschule Ludwigshafen zufolge dauert es bei ihnen im Schnitt nur einen Monat, bis sie ohne wesentliche Rückfragen effizient einsetzbar sind – dreimal so schnell wie bei festangestellten Mitarbeitern.

Die vielfältigen Einblicke, die Freelancer in ihren Projekten gewinnen, haben Vorteile für sie: Sie können sehr gezielt ihr fachliches Know-how ausbauen und so ihren Marktwert signifikant steigern. Gute Nachrichten also für den eigenen Geldbeutel.

Buchtipp – Klassiker

Béatrice Hecht-El Minshawi:
Interkulturelle Kompetenz. Soft Skills für die internationale Zusammenarbeit.
Beltz Verlag 2008. ISBN 978-3407293251. 14,99 Euro.

Einsatzmöglichkeiten weltweit
Besonders spannend ist für die flexiblen Fachkräfte der Einsatz in internationalen Projekten. Hier können sie Fähigkeiten aufbauen, die in der heutigen globalen Arbeitswelt echte Verkaufsargumente sind. Schließlich beweisen sie erfolgreich, dass sie ein Höchstmaß an Flexibilität besitzen und in der Lage sind, interkulturell zu arbeiten.

Wo aber gibt es diese Projekte? Und wie kommen junge Ingenieure an diese heran? Hier kommen Dienstleister mit ins Spiel, die gezielt zwischen dem Auftraggeber und den Experten vermitteln. Freelancer können zum Beispiel über unsere Projektbörse die passenden Jobs finden, oder – noch einfacher – sie werden von uns gezielt über spannende, neue Projekte informiert. Alternativ übernehmen wir auch Ingenieure in Festanstellung, um ihnen dann ebenfalls den Weg zu Kundenprojekten zu öffnen.

Im Weiteren begleiten wir den gesamten Besetzungsprozess. Ein persönliches Gespräch zum Auftakt dient beispielsweise dazu, vorab zu überprüfen, ob ein Kandidat sich tatsächlich für ein Projekt eignet. Das spart mitunter allen Beteiligten viel Zeit, Kosten und Mühe.

Bei Vertragsabschluss helfen wir, vor allem bei internationalen Projekten, den vermittelten Spezialisten, zum Beispiel die zahlreichen rechtlichen und steuerlichen Anforderungen in Ländern wie China ausreichend zu erfüllen: Je nach Einsatzort stellen wir den Experten etwa einen Dolmetscher zur Seite, der sie bei Behördengängen begleitet. Unsere Unterstützung beginnt schon einige Zeit vor Projektbeginn: Wir helfen unseren Spezialisten etwa, im Ausland eine Wohnung zu finden und Visaanträge rechtzeitig einzureichen.

Fast in aller Welt haben wir in den vergangenen Jahren Ingenieure erfolgreich in Projekten platziert. Hierzu zählen Kenia und Vietnam genauso wie Saudi-Arabien und Südafrika. Hinter diesen Projekten stehen oftmals deutsche oder europäische Großfirmen, die in den Regionen beispielsweise neue Kraftwerke bauen. Ihr Anspruch ist es, die gewohnten Qualitätsstandards aus dem heimischen Markt auch vor Ort bestmöglich einzuhalten. Der Bedarf an gut ausgebildeten, strukturiert arbeitenden Fachkräften aus Deutschland ist entsprechend groß.

Einer von ihnen ist Ulrich Spittler. Zurzeit arbeitet der Ingenieur über uns in Guadeloupe in der Karibik. Dabei verantwortet er einen Teil der mechanischen Ausrüstung beim Bau eines neuen Dieselkraftwerks – in einem Team von 30 Spezialisten aus sechs Ländern. Er macht allen jungen Ingenieuren, die noch nicht recht wissen, ob sie den Weg ins Ausland wagen sollen, Mut: „Meine Motivation war in erster Linie, Langeweile aus meinem Berufsleben heraushalten und etwas über unsere Welt erfahren. Als Freelancer habe ich hier die maximale Flexibilität. Und wer bei internationalen Projekten die jeweiligen Denk- und Handlungsweisen toleriert und beachtet, wird kaum größere Probleme bekommen.“

Podcasttipp

Im Februar 2012 veranstaltete der Hochschulverband für interkulturelle Studien (IKS) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Leitung von em. Prof. Dr. Alexander Thomas (Regensburg/Köln) und Prof. Dr. Jürgen Bolten (Jena) die Fachtagung „Didaktische Konzepte zur Vermittlung interkultureller Kompetenz für Naturwissenschaftler und Techniker/Ingenieure“. Das Ergebnis gibt es hier als Podcast:
https://soundcloud.com/iks-portal/podcast-3

Seminartipps:

Recherchetipp:

Der Hochschulverband für Interkulturelle Studien e. V. hilft mit einer Datenbank bei der Suche nach einem passenden Angebot für Interkulturelles Training: www.interkulturelles-portal.de

Informationen zu einzelnen Ländern und zuDeutschlands bilateralen Beziehungen zu diesen finden Sie beim Auswärtigen Amt unter www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laender_Uebersicht_node.html.

Interview mit Martin Sprügl

Cellist, Tischler, technischer Zeichner, Projektleiter, Lehrer, Unternehmer, Selbstversorger: Der Lebens- und Arbeitsweg von Maschinenbauer Martin Sprügl hatte viele Kurven. Auf seinem Hof im Burgenland scheint er am Ziel angekommen zu sein. Nach zwei Burnouts weiß er, wie er Leben und Arbeiten miteinander verbinden kann. Das Interview führte Meike Nachtwey.

Zur Person

Martin Sprügl, Foto: Privat
Martin Sprügl, Foto: Privat

Der Österreicher Martin Sprügl besuchte zunächst die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, dann entschied er sich für die Höhere Technische Lehranstalt in Graz und damit für Maschinenbau. Nach dem Abschluss arbeitete er im Stahl- und Fassadenbau, als Lehrer an einer Waldorfschule und als Projektleiter für Beschattungsanlagen. Seit 2010 betreibt er einen Bauernhof als Selbstversorger. Martin Sprügl ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt im Burgenland in Österreich.

Herr Sprügl, Sie haben zunächst Musik studiert, bevor Sie an der Abendschule Maschinenbau studierten – wieso Maschinenbau?
Ich habe mit sechs Jahren begonnen, Cello zu spielen, und musste mich mit 14 Jahren entscheiden, ob ich Musik oder einen technischen Beruf studieren möchte. Ich habe mit 14 Jahren als sogenanntes „Begabtenkind“ an der Hochschule Musik studiert, nebenbei habe ich die Oberstufe absolviert. Aber mit 21 Jahren habe ich es mir dann doch anders überlegt. Ich habe das Musikstudium aufgegeben und ein Jahr lang „meinen“ Beruf gesucht, letztendlich bin ich dann doch beim Handwerk und dem Maschinenbau gelandet. Ich habe eine Abendschule besucht und nebenbei in einer Tischlerei gearbeitet. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich fünf Jahre lang fünf Tage in der Woche mit Job am Tag und Studium am Abend sehr ausgelastet war.

Haben Sie dann als Maschinenbauer gearbeitet?
Ja, mein erster Job war in einer Firma für Feinmesstechnik, doch das war überwiegend Büroarbeit, das war mir zu wenig handwerklich. Dann traf ich einen Freund aus der Abendschule, und er bot mir eine Stelle in seiner Stahlbaufirma an, die ich annahm. Dort wollte ich von der Pike auf alles lernen, habe als technischer Zeichner angefangen und mich zum Projektleiter hochgearbeitet. Nach zehn Jahren hatte ich die gesamte Bauabteilung unter mir, das war eine sehr spannende Zeit, und ich habe viel über die Baubranche gelernt. Aber ich wollte das nicht mein Leben lang so weitermachen, daher habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet.

Sie besaßen mit zwei Kollegen eine Firma für Stahl, Glas, Fassaden und Metalltechnik – bis ein Burnout alles veränderte. Was war passiert?
Alles lief sehr gut an, und natürlich muss man sehr viel arbeiten, wenn man eine eigene Firma aufbauen will. Als aber beide Kollegen nacheinander abgesprungen sind und ich allein ein Unternehmen mit 26 Mitarbeitern, das ursprünglich auf drei Chefs ausgelegt war, leiten musste, wurde es einfach zu viel. Nach zwei Jahren schlitterte ich in meinen ersten Burnout.

Wie ging es danach weiter?
Ich hatte vorher schon gemerkt, dass diese reine Technikzentrierung für mich nicht gut ist und bin just in dem Moment, als der Konkurs meiner Firma passierte, von der Schule, an der meine Frau Lehrerin war, gefragt worden, ob ich dort nicht als Lehrer für das Fach Werken anfangen wolle. Da ich während meines Musikstudiums auch Pädagogik gelernt hatte, sagte ich zu und unterrichtete von da an Werken und – als ehemaliger Leistungssportler – Sport. Währenddessen bildete ich mich kontinuierlich weiter und unterrichtete später auch noch Physik in der Oberstufe. Nach vier Jahren wollte ich aber doch noch einmal wissen, ob ich wirklich mit der Technik „durch“ bin und habe mich als Techniker in einem kleinen Stahlbetrieb beworben. Der Job war sehr abwechslungsreich, aber ganz zufrieden war ich nicht. Ich habe schnell gemerkt, dass es die Technik allein auch nicht ist. Trotzdem versuchte ich den Job so lange und gut wie möglich zu machen und geriet so unversehens in meinen zweiten Burnout.

Heute sind Sie Selbstversorger mit eigenem Bauernhof – wie kam es dazu?
Nachdem ich in meiner Kindheit viel Zeit auf einem Bauernhof verbracht habe, war immer der Wunsch im Hinterkopf, irgendwann einmal einen Hof zu besitzen. Der Zeitpunkt nach dem zweiten Burnout war günstig: Zwei unserer drei Töchter waren bereits ausgezogen, also hatten wir nur noch Verantwortung für uns selbst und die „kleinste“ Tochter. Und eines Tages rief mich ein Freund an und hatte einen Hof zu verkaufen. Als meine Frau und ich ihn uns ansahen, war es Liebe auf den ersten Blick. Wir haben ihn gekauft und wollten am Anfang eigentlich nicht als Selbstversorger den Hof bewirtschaften, aber es hat so gut funktioniert, dass wir uns heute zu 80 Prozent selbst versorgen.

Kommt Ihnen dabei Ihre Ausbildung zum Maschinenbauer zugute?
Bauphysik, Wärmetechnik, Statik … oft bin ich in eine Arbeit vertieft und frage mich dann manchmal: Warum kann ich das alles? Das verdanke ich dieser Ausbildung zum Maschinenbauer. Außerdem habe ich Problemlösungsverständnis entwickelt und strukturiertes Denken gelernt. Das hilft mir heute sehr, nicht vor mich hinzuwurschteln, sondern Struktur in Arbeitsabläufe zu bringen oder zu erkennen und diese einzuhalten.

Was können Ingenieure tun, um die Welt noch ein bisschen besser, grüner zu machen?
Ganz wichtig erscheint mir, Dinge zu beobachten und auf sich wirken zu lassen, bevor man sie beurteilt und erlerntes Wissen anwendet und wiederkäut. Die neuen Studiengänge, wie Bio-Engineering oder Technischer Umweltschutz, halte ich in dieser Hinsicht für eine Sackgasse, da heute eine Ingenieurskunst gefragt ist, bei der das ganze Know-how in eine umweltverträgliche Technik und nicht in eine Umwelttechnik fließen sollte. Dort sehe ich großen Handlungsbedarf.

Was raten Sie jungen Ingenieuren für die Karriere?
Ich denke, es ist wichtig, sich nicht nur technisch zu bilden, sondern auch in Richtung einer humanistischen Bildung zu bewegen, zum Beispiel in Form von Philosophie, damit man ein breiteres Spektrum von Weltverständnis bekommt. Das Problem an den Unis heute ist, dass nur noch fachspezifisch ausgebildet wird, es werden kaum Allgemeinbildung oder humanistische Bildung im Sinne eines Humboldt vermittelt. Ich glaube aber, dass dies notwendig ist, um die Zusammenhänge, die wir in Zukunft brauchen, zu verstehen, und um vernünftig eingreifen zu können.

Redaktionstipp

Christoph Quarch:
Der kleine Alltagsphilosoph.
Gräfe und Unzer Verlag 2014.
ISBN 978-3833835605. 9,99 Euro

Weich – aber nicht weniger wichtig

Der Fokus von Unternehmen bei der Auswahl von Führungskräften verändert sich: Soft Skills werden immer wichtiger – das bestätigt eine Studie der Personalberatung Boyden. Auf Platz eins der Wunschliste stehen schon heute Offenheit und Sensibilität (87 %), gefolgt von Anpassungsfähigkeit (82 %). Für angehende Ingenieure eine seltsame Sache: Da hat man den Hochschulabschluss in der Tasche, fühlt sich bestens auf die Karriere vorbereitet – und dann werden plötzlich diese weichen Kompetenzen verlangt. Warum sind sie für Ingenieure wichtig, welche Bedeutung spielen sie im Bewerbungsprozess, und wie kann er sie weiterentwickeln? Wir haben technische Unternehmen befragt – und dabei alles erfahren, was man als Nachwuchskraft über Soft Skills wissen muss. Von André Boße und Kerstin Neurohr

Unter Hard Skills versteht man das Fachwissen, unter Soft Skills alle sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, die für den Beruf wichtig sind. Und Ingenieure brauchen beides: Die harten und die weichen Fähigkeiten müssen heute Hand in Hand gehen. „Der Ingenieur der Zukunft wird sein Fachwissen situationsgerecht vermitteln – ob in der Zusammenarbeit mit seinen Entwicklungskollegen, mit Fachabteilungen oder im direkten Kundengespräch“, sagt Vera Winter, Leiterin Personalmarketing bei Bosch. Will heißen: Das technische Wissen zu besitzen, reicht nicht mehr aus. Es gehört dazu, es an andere weiterzugeben. Und dazu braucht man soziale und kommunikative Fähigkeiten.

Trotzdem glauben noch immer viele Hochschulabsolventen, es sei ausreichend, fachlich fit zu sein. Weit gefehlt, denn die Arbeit in den technischen Unternehmen hat sich grundlegend gewandelt. „Es gibt heute deutlich weniger Ingenieurstellen, bei denen man sich in ein Büro oder ein Labor setzen kann und wieder herauskommt, wenn man ein Ergebnis hat“, bringt es Martin Töpler, Leiter des Personalmanagements der Gebr. Heller Maschinenfabrik auf den Punkt. Seine Bewertung der Soft Skills: „Wir reden hier tatsächlich von Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeitsleben.“ Für Rüdiger Bechstein, Personalchef des Reinigungsgeräteherstellers Kärcher, hängt es vom Jobprofil ab, wie bedeutend Soft Skills sind: „Für Ingenieure, die als Führungskräfte oder als Projektleiter tätig sind, sind die Soft Skills genauso wichtig wie die fachlichen Kompetenzen. Dies gilt ebenso, wenn Ingenieure in direktem Kontakt mit Kunden stehen.“

<img title=“Dr.-Ing. Thao Dang, Foto: Daimler AG“ alt=“Dr.-Ing. Thao Dang, Foto: Daimler AG“ src=“https://www.karrierefuehrer.de/magazin/bilder/thao-dang.jpg“ width=“107″ height=“120″ /> Dr.-Ing. Thao Dang, Foto: Daimler AG

Dr.-Ing. Thao Dang, 38 Jahre,
Ingenieur für Elektrotechnik,
Senior Engineer Autonomous Driving

Hochschulabsolventen tun sich oft schwer damit, ihre sozialen Kompetenzen einzuschätzen. Viele haben sich nie bewusst darum gekümmert – aber erworben und geschult haben sie diese Kompetenzen meist dennoch. Die Personaler sind sich einig, dass die Universitäten und Fachhochschulen gute Arbeit leisten: „An den Hochschulen wird heute deutlich mehr Wert auf die Vermittlung von Soft Skills gelegt“, sagt Heller-Personaler Töpler. Früher sei es vorgekommen, dass man einem Ingenieurabsolventen, der fachlich hervorragend ausgebildet war, nach dem Einsteig erst einmal den Umgang mit anderen Menschen vermitteln musste. „Dies ist heute in aller Regel nicht mehr der Fall“, so Töpler. Sein motivierendes Urteil: „Wer heute ein Ingenieurstudium erfolgreich abschließt, hat bewiesen, dass er kognitiv etwas drauf hat und sich genug Wissen angeeignet hat, um in seinem Beruf erfolgreich zu starten.“

Breite Palette
Engagement und emotionale Intelligenz sind ganz wichtige Soft Skills – aber es gehört noch mehr dazu: Fähigkeiten im Umgang mit sich selbst, beispielsweise Eigenverantwortung und Selbstdisziplin, und im Umgang mit anderen Menschen, beispielsweise Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft und interkulturelle Kompetenz. Außerdem zählen Qualifikationen, die bei der Zusammenarbeit wichtig sind, etwa Kommunikationsfähigkeit und Führungsqualifikationen, darunter Verantwortung und Konsequenz. Die Palette an Soft Skills ist breit, für Absolventen sind aber einige davon besonders wichtig: „Generell werden bei einem technisch orientierten Berufseinstieg neben einer fundierten technischen Qualifizierung auch Teamfähigkeit, Offenheit gegenüber Trends sowie Flexibilität und Veränderungsbereitschaft erwartet“, formuliert es Boris Wörter, Leitung Human Resources beim Automatisierungstechnik-Spezialisten Festo mit Zentralsitz in Esslingen. Das ist die Soft-Skill-Basis. Je nach Unternehmen und Aufgabengebiet kommen weitere weiche Fähigkeiten hinzu. Ist der Ingenieur in einem Bereich tätig, in dem er häufig auf Kunden oder Kollegen trifft, kommt es vor allem auf den Auftritt an, wie Rüdiger Bechstein von Kärcher sagt: „Da unsere Ingenieure nicht als Einzelkämpfer unterwegs sind, zählt in erster Linie die Fähigkeit, mit anderen auf angemessene Art und Weise umzugehen. Dazu gehören alle Facetten der Kommunikation, also verbal und nonverbal.“

In der globalisierten Arbeitswelt ist nicht nur Mobilität gefragt, sondern auch die Bereitschaft und Fähigkeit, mit Kollegen, Kunden und Partnern im Ausland zusammenzuarbeiten. Das bestätigt auch die Boyden-Studie: „Für komplexe Aufgabenstellungen brauchen Unternehmen eher offene und sensible Persönlichkeiten, die sich auch im Ausland den dortigen Gegebenheiten anpassen können“, so die Autoren. Jörg Kasten, Managing Partner bei Boyden, bestätigt: „Vor 20 Jahren haben Führungskräfte in der Regel in deutschen Unternehmen mit deutschen Teams an deutschen Problemen gearbeitet. Das ist heute nur noch ganz selten der Fall. Man sollte wissen, dass in Frankreich, Großbritannien oder Indien die Dinge anders laufen als bei uns in Deutschland. Und man sollte auch auf dem Schirm haben, was für ein Image wir Deutschen in anderen Ländern besitzen, damit man genau diesem Klischee gerade nicht entspricht. Ein Beispiel: Wir Deutschen gelten in der Welt als relativ humorlos. Wenn Sie daher auf einer internationalen Teamsitzung reden und die Kollegen zum Lachen bringen, dann ist das schon die halbe Miete, um später inhaltliche Ziele durchzusetzen.“ Wer als Einsteiger interkulturelle Kompetenz beweise, habe gute Aufstiegschancen, meint der Personalberater: „Man muss daher die Bereitschaft mitbringen, offen für andere Menschen und andere Kulturen zu sein. Wenn man das kann, dann werden automatisch schnell weitere Karriereschritte folgen.“

Aktuelle Studie

Die Personalberatung Boyden hat in Kooperation mit der EBS Business School die Umfrage „Recruiting 2020“ entwickelt. Ergebnis: Top-Managern mit Soft Skills gehört die Zukunft.
www.boyden.de/mediafiles/attachments/7673.pdf

Starke Partner
Für viele Soft Skills gibt es im Unternehmen eigene Experten wie Kommunikationsprofis oder Verkäufer. Keine Angst – an Ingenieure werden andere Anforderungen gestellt, als an diese Fachleute. Kommunikation und Marketing sind für die Spezialisten die Hard Skills, die sie wiederum an den Hochschulen gelernt haben. Daher raten Personaler den jungen Ingenieuren, auf Teamwork zu setzen, statt zu versuchen, diese Experten zu überholen. Mit Blick auf Kundengespräche empfiehlt Stefanie Püpcke, Human Resources Managerin beim global tätigen Telekommunikations- und Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent: „Suchen Sie sich im Team den richtigen Partner, zum Beispiel aus dem Vertrieb, um gemeinsam ihre Stärken im Tandem zu präsentieren und beim Kunden einen kompetenten und überzeugenden Eindruck zu hinterlassen.“

Weil Soft Skills so wichtig geworden sind, spielen sie natürlich auch schon in den Bewerbungsgesprächen eine Rolle. Kein Unternehmen schaut ausschließlich auf Noten und die schriftliche Vita. „Wir legen bei unseren Vorstellungsgesprächen großen Wert darauf, auch einen Eindruck von der Persönlichkeit unserer Bewerber zu bekommen“, sagt Martin Töpler von Heller. Sehr analytisch widmet sich Festo den Soft Skills: Ein Kompetenzmodell unterscheidet zwischen Kompetenzen, die nur für bestimmte Rollen im Unternehmen wichtig sind, und Basis-Skills wie Leistungsmotivation, Lösungsorientierung, Kommunikation, Teamfähigkeit und Toleranz. „Diese Basis-Skills gelten für alle Funktionen und Hierarchien“, sagt Boris Wörter. Abgefragt werden sie über teilweise standardisierte Interviews; zudem fragen die Festo-Personaler nach Einstellungen und der Motivation.

Sind die Soft Skills also dabei, die Hard Skills als wesentliches Kriterium zu verdrängen? Nein, sagen die Personalexperten großer technischer Unternehmen. „Als ein von Innovationskraft geprägtes Unternehmen setzen wir weiterhin auf das technische Fachwissen unserer heutigen und künftigen Mitarbeiter“, sagt Vera Winter, Leiterin des Bosch-Personalmarketings. „Deshalb werden wir in Bewerbungssituationen weiterhin zuerst die fachliche Eignung prüfen, gefolgt von den persönlichen Skills – die jedoch nicht weniger bedeutend sind.“ Auch bei Festo hat das technische Know-how von Ingenieuren nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert bei der Personalauswahl. „Wer an technologisch anspruchsvollen Projekten mitarbeiten und den technischen Fortschritt beeinflussen möchte, kommt an einem fundierten Fachwissen sowie Know-how im Projektmanagement nicht vorbei“, sagt Boris Wörter. Das gelte besonders in stark spezialisierten Funktionen. „Aber auch in Führungspositionen ist die technische Expertise häufig ein bedeutendes Kriterium.“

Kompetenzen entwickeln
Wer im Bewerbungsverfahren überzeugt und den Einstieg geschafft hat, sollte seine sozialen Kompetenzen im Blick behalten und weiter ausbauen. Die befragten Unternehmen unterstützen ihre Einsteiger dabei, schließlich hat sich die Entwicklung der Soft Skills bei Ingenieuren zu einem Kernziel moderner Personalarbeit entwickelt. „Ziel sollte es sein, Menschen mit großer Technikaffinität zu Beginn in einem Umfeld einzusetzen, in dem sie mit ihrer eigenen Persönlichkeit und ihrem fachlichen Wissen am meisten beitragen können“, erklärt Stefanie Püpcke die Strategie bei Alcatel-Lucent. Die Erfahrung zeigt, dass sich Einsteiger dann recht schnell weitere Entwicklungsziele setzen. „Das erfordert neue Kompetenzen, die sich automatisch im Alltag entwickeln oder durch Impulse von außen angestoßen werden, zum Beispiel durch Qualifizierungsgespräche.“ Auch bei Heller wird darauf geachtet, die Nachwuchsingenieure nicht zu überfordern. „Wer als frischgebackener Ingenieur bei uns angefangen hat, fliegt nicht nach einem halben Jahr alleine nach China, um dort mit unseren Kunden die Endverhandlungen zu einem Großprojekt abzuschließen. Wir geben unseren Jungingenieuren die Möglichkeit sich individuell nach ihren Fähigkeiten zu entwickeln“, sagt Human-Resources-Leiter Martin Töpler.

Grundsätzlich gilt natürlich: Soft Skills kann man jeden Tag trainieren, und zwar von Anfang an. Jörg Kasten von Boyden empfiehlt: „Mit Blick auf Einsteiger gebe ich den Rat, soziale Kompetenzen schon früh auszuprobieren und einzusetzen. Man kann auch als fachlich Verantwortlicher in einem kleinen Team Offenheit einüben, dafür muss man nicht warten, bis man in fünf Jahren befördert wird. Wichtig ist dabei, seine sozialen Kompetenzen hierarchieübergreifend einzusetzen. Es hilft nichts, einen guten Draht zum Vorstand zu besitzen, wenn einen gleichzeitig die Sekretärinnen für einen Stinkstiefel halten.“

Stellt man in der beruflichen Praxis Defizite im Bereich der Soft Skills fest, empfehlen die Personaler, sich nicht nur auf das Unternehmen zu verlassen, sondern auch selbst tätig zu werden. Ansätze gebe es genug, sagt Stefanie Püpcke von Alcatel-Lucent. „Die eine Nachwuchskraft erprobt das Angestrebte im privaten Umfeld, zum Beispiel über ehrenamtliche Tätigkeiten. Eine zweite absolviert ein Seminar, nimmt danach die Kompetenzen ihrer Mitmenschen bewusster wahr und lernt durch das Beobachten. Eine dritte wiederum packt die Sache gleich an und probiert ein neues Verhalten direkt in der Praxis aus.“ So verschieden die Persönlichkeiten sind, so unterschiedlich sind die Erfolgsrezepte – wobei Stefanie Püpcke Einsteiger motiviert, pro-aktiv und offen an die Qualifizierung von Soft Skills heranzugehen. Ihr Ratschlag: „Spielen Sie das Spiel der Entwicklung von weichen Kompetenzen selbst – und lassen sie andere Mitspieler zu, mit denen Sie Ihre neu erworbenen Soft Skills ausprobieren können.“

Soft Skills online testen

Die Technische Universität Bergakademie Freiberg stellt ein kostenloses Onlinetool zur Verfügung, mit dem man seine eigenen Soft Skills testen und auswerten lassen kann:
tu-freiberg.de/career/individuelle-beratung/soft-skill-analyse