IT-Sicherheit bei Vattenfall

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Hola, soy Juan Esteban Velez Tamayo nacido y criado en Colombia. Übersetzt heißt das: Hallo, mein Name ist Juan Esteban Velez Tamayo und ich bin in Kolumbien geboren und aufgewachsen. Heute möchte ich Sie an meiner persönlichen Geschichte sowie meiner Leidenschaft für IT-Sicherheit teilhaben lassen.

Juan Esteban Velez Tamayo, Foto: Vattenfall
Juan Esteban Velez Tamayo, Foto: Vattenfall
Nach meinem Abschluss als Bachelor im Studiengangs Telekommunikationsingenieurwesen in Kolumbien bin ich nach Deutschland gezogen, um dort mein Studium zur Erlangung des Master-Abschlusses zu beginnen. Deutschland hat eine starke Wirtschaft und hat eine Vorreiterposition bei technologischen Entwicklungen. Das hat mich dazu veranlasst, mich für einen Master-Studiengang im Bereich Informationstechnologien einzuschreiben. Sicherheit war mir schon immer sehr wichtig. Ich finde, dass jeder sicher sein sollte. Mit meinem Hintergrund in der IT weiß ich, was alles passieren kann, wenn Sie, Ihre Daten und/oder Ihre Privatsphäre einem Cyber-Angriff zum Opfer fallen. Das ist der Grund, weshalb ich die Menschen schützen und ihnen bewusst machen möchte, welche Risiken es mit sich bringt, Teil eines globalen Netzwerkes wie dem Internet zu sein. Die IT ist ein sehr wichtiger Bereich für ein so großes Energieunternehmen wie Vattenfall. Sie versetzt uns in die Lage, für mehr Zuverlässigkeit in der Wertschöpfungskette zu sorgen, und ermöglicht es uns, diese Schritt für Schritt zu optimieren. Wir können die Energieerzeugung, die Netzeinspeisung und die Energiehandelssysteme überwachen. Aber auch die Verbrauchsberechnungen der Kunden beruhen auf verschiedenen IT-Systemen. Auch wenn die IT-Sicherheit unsichtbar ist, tragen wir kontinuierlich und aktiv dazu bei, die Infrastruktur von Vattenfall gegen Cyberbedrohungen, Datenverluste, Computerviren und viele andere IT-Bedrohungen zu schützen, die schlimmstenfalls vielleicht sogar den gesamten Betrieb von Vattenfall zum Stillstand bringen könnten. In meinem Team arbeite ich an mehreren Projekten, die von verschiedenen Business Areas kommen und in denen für die Konzeptions-, Planungs- und Umsetzungsphasen unser Know-how im Bereich der Internetsicherheit gefragt ist. Ein übergreifendes Projekt ist das Vattenfall Information Security Management System, in dem wir alle Anforderungen an die Informationssicherheit bei Vattenfall standardisieren, um den Schutz der Daten gemäß den international standardisierten bewährten Verfahren zu gewährleisten.
In diesem Informations- und Digitalisierungszeitalter ist es nicht genug, nur über die Sicherheit in unseren Kraftwerken und Stromnetzen zu reden.
Was die meisten Menschen nicht bedenken, ist, dass ein Computervirus wie ein Grippevirus ist. Wenn Sie sich in einem Raum mit einem kranken Kollegen befinden, laufen alle Kollegen in diesem Raum Gefahr, sich anzustecken. Das gleiche Prinzip gilt für einen Virus auf einem Computer. Wenn ein einzelner Nutzer mit einer Cyberbedrohung wie einem Virus infiziert ist, dann könnte nicht nur der Computer Schaden nehmen, sondern alles, was mit dem gleichen Netzwerk verbunden ist – und das könnte in diesem Fall das Netzwerk von Vattenfall sein. Derzeit ist mein Arbeitsplatz in Amsterdam, wo ich an meinem ersten Auftrag innerhalb des Teams IT Architecture arbeite und mich besser damit vertraut mache, was ich bei IT Security schütze. Das hilft mir in meiner aktuellen Funktion und wird mir auch nach dem Ende des Traineeprogramms helfen. In diesem Informations- und Digitalisierungszeitalter ist es nicht genug, nur über die Sicherheit in unseren Kraftwerken und Stromnetzen zu reden, sondern wir müssen auch alle anderen Infrastrukturen schützen, die uns zu noch mehr Effizienz bei unseren Produkten und Dienstleistungen verhelfen. Daher freut es mich sehr, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann. Gemeinsam halten wir unsere betrieblichen Abläufe so schlank wie möglich, arbeiten zugleich jedoch auf die Erfüllung eines der wichtigsten Ziele von Vattenfall hin: die Digitalisierung.

SGP Schneider Geiwitz & Partner

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Branche
Wirtschaftskanzlei

Produkte/Dienstleistungen
Mit den Sparten Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Corporate Finance, Immobilienverwaltung, Restrukturierung sowie Insolvenzverwaltung decken wir ein umfassendes Leistungsangebot für Unternehmen ab.

Anzahl der Standorte
23

Anzahl der MitarbeiterInnen
320 Mitarbeiter

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 10

Gesuchte Fachrichtungen
Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften

Angebote für StudentInnen
Wir bieten vielfältige Einstiegsmöglichkeiten: Als Praktikant, Werkstudent oder Referendar haben Sie bereits frühzeitig die Möglichkeit mit uns in Kontakt zu treten und uns kennenzulernen.

Ansprechpartner
Bettina Algrim

Anschrift
Bahnhofstraße 41
89231 Neu-Ulm

Fon
0731/97018-324

E-Mail
bettina.algrim@schneidergeiwitz.de

Internet
www.schneidergeiwitz.de/karriere

KAEFER Construction GmbH

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Branche
Bauindustrie

Produkte/Dienstleistungen
Trockenbau, Komplexer Innenausbau, Brandschutz, Fassade, Türen, International Tunnel-Protection

Anzahl der Standorte
13 Standorte

Jahresumsatz
120 Mio.€ im Jahr

Anzahl der MitarbeiterInnen
275 Deutschland

Bedarf an HochschulabsolventInnen
30 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurswesen, Architektur, Innenausbau, Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft

Einsatzmöglichkeiten
Bauleitung, Projektleitung, LEAN Construction, BIM, Kalkulation, Arbeitsvorbereitung, Controlling, Technischer/Kaufmännischer Innendienst

Einstiegsprogramme
Ausbildungsprogramm zum/zur Bau- und Projektleiter*in, zum Kalkulator*in oder Controller*in

Mögliche Einstiegstermine
In Absprache kurzfristig möglich

Auswahlverfahren
Vollständige Bewerbungsunterlagen über unser Online-Portal (www.kaefer-construction.com) und anschließendem Kennenlerngespräch

Einstiegsgehalt
Brutto 45.000 Euro im Jahr, positionsabhängig mit Firmenwagen auch zur Privatnutzung, Firmenfitness, betriebliche Altersversorgung

Auslandstätigkeit
Abhängig vom persönlichen Interesse kann die Tätigkeit, neben dem regionalen Einsatz, auch auf internationalen Großprojekten erfolgen.

Angebote für StudentInnen
Praktika, studentische Aushilfstätigkeiten, Werkstudententätigkeiten, Abschlussarbeiten (Bachelor-/Master-Thesis), Attraktive Jobs für Young Professionals

Ansprechpartner
Jens Badendick

Anschrift
Getreidestraße 3
28217 Bremen

Fon
0421 6109-289

Fax
0421 6109-120

E-Mail
Jens.Badendick@kaefer.com

Internet
www.kaefer-construction.com
www.kaefer.com

KRIEGER + SCHRAMM Unternehmensgruppe ausgezeichnet

In der Kategorie kleine Unternehmen war die KRIEGER + SCHRAMM Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Dingelstädt/Eichsfeld herausragend und erhält den Ludwig-Erhard-Preis in Silber. Der Gründer und heutige geschäftsführende Gesellschafter Matthias Krieger hat als ehemaliger Leistungssportler die Mentalität und Zielorientierung aus dem Sport konsequent auf das Unternehmen übertragen – mit Erfolg. Durch die ausgeprägte Mitunternehmer-Kultur schafft es KRIEGER + SCHRAMM die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Ursprünglich bewegte sich das Unternehmen in einem Umfeld mit scharfem, preisgetriebenem Wettbewerb. Heute ist es ein klar positionierter Bauträger im Geschosswohnungsbau mit Hauptsitz in Dingelstädt/Thüringen sowie Niederlassungen in Frankfurt/Main, Kassel, München und Berlin, der die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundstücksakquise, über die Planung, Bauausführung und Vertrieb bis weit über die Gewährleistungsphase hinaus abbildet. Zu den Hauptkunden zählen dabei vor allem private Selbstnutzer sowie Kapitalanleger. „Die klare strategische Ausrichtung hilft uns allen, unsere Vision nicht aus den Augen zu verlieren. Wir fokussieren uns ganz klar auf unsere Schlüsselziele, binden all unsere Mitunternehmer ein und arbeiten hart, aber mit Freude für die Erreichung. Das macht KRIEGER + SCHRAMM so besonders – ich bin stolz auf mein Team und freue mich auf die Zukunft.“, macht Matthias Krieger deutlich. Schlanke Prozesse in allen Bereichen sind der Anspruch und das Ziel. Vor allem bei den Bauprojekten ist die Lean-Construction-Methode unternehmensweit implementiert. Durch die strukturierte Taktplanung und Steuerung, die schlanke Projektabwicklung, die Visualisierung sowie die Regelkommunikation auf der Baustelle ist das Unternehmen in der Lage gemeinsam mit seinen Baupartnern und allen Beteiligten eine effiziente Ausführung zu gewährleisten. Und auch die innovative BIM Methodik (Building Information Modelling) wird maßgeblich vorangetrieben. „Es ist die Zukunft – wir haben bereits die Weichen gestellt und sind zuversichtlich dauerhaft eine führende Rolle in unserer Branche einzunehmen.“, ist sich Matthias Krieger sicher. Diese Innovation ist für alle Bereiche entlang des Wertschöpfungsprozesses relevant. KRIEGER + SCHRAMM hat in diesem Bereich umfangreiches Know-how aufgebaut und wird künftig weiter ausbauen, um sich weiterhin zukunftssicher aufzustellen.

Über den Preis

Der Ludwig-Erhard-Preis wird seit 1997 jährlich verliehen und würdigt ganzheitliche Managementleistungen deutscher Unternehmen und Institutionen – er ist der bedeutendste Qualitätspreis in Deutschland. Er würdigt ganzheitliche Managementleistungen deutscher Unternehmen und Institutionen.

innogy Consulting GmbH

Branche
Energie, eMobility, Smart Cities

Produkte/Dienstleistungen
Beratung

Anzahl der Standorte
9

Anzahl der MitarbeiterInnen
220

Bedarf an HochschulabsolventInnen
50

Gesuchte Fachrichtungen
Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaft

Einstiegsprogramme
Praktika, Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Telefoninterview, Assessment Center, Interview

Auslandstätigkeit
Möglich

Angebote für StudentInnen
Praktika möglich

Ansprechpartner
Theresa Brogt

Anschrift
Lysegang 11
45139 Essen

Fon
+49 201 8133 121

E-Mail
joinconsulting@innogy.com

Internet
www.innogyconsulting.com

karriereführer digital 2019.2020 – Auf dem Weg zur Mensch-Maschine-Intelligenz

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Auf dem Weg zur Mensch-Maschine-Intelligenz

Mittendrin in der digitalen Ära: Die Masse an Daten überfordert die Unternehmen, die Menschen verlangen hinsichtlich der künstlichen Intelligenz Ethik und Moral. Und es werden Fragen aufgeworfen: Was stellen wir mit künstlicher Intelligenz an? Und wie arbeiten wir mit ihr zusammen? Ein Blick auf die digitale Welt von heute, die sich jetzt dem stellen muss, was morgen kommt.

Auf dem Weg zur Mensch-Maschine-Intelligenz

Mittendrin in der digitalen Ära: Die Masse an Daten überfordert die Unternehmen, die Menschen verlangen hinsichtlich der künstlichen Intelligenz Ethik und Moral. Und es werden Fragen aufgeworfen: Was stellen wir mit künstlicher Intelligenz an? Und wie arbeiten wir mit ihr zusammen? Ein Blick auf die digitale Welt von heute, die sich jetzt dem stellen muss, was morgen kommt. Von André Boße

Dark Data – das klingt nach Informationen aus einer gefährlichen Schattenwelt, nach Unheil und Verbrechen. Doch haben diese dunklen Daten nichts mit dem Darknet zu tun: Als Dark Data bezeichnet man Daten, die Unternehmen helfen könnten, ihr Geschäft zu optimieren. Doch entweder wissen die Unternehmen nichts von deren Existenz, oder sie sind schlicht nicht in der Lage, diese Daten zu bergen, zu sichten, zu verarbeiten. Daher bleiben diese relevanten Informationen im Düsteren verborgen: Dark Data – eine verpasste Chance.

Dark Data: ungenutztes Potenzial

Der Daten-Dienstleister Splunk, ansässig im Silicon Valley bei San Francisco, hat Ende April die Ergebnisse einer Studie zum Thema Dark Data veröffentlicht. Die Autoren der Studie befragten dafür weltweit 1300 Verantwortliche in Unternehmen und kommen zu dem Schluss, dass den Führungskräften sehr wohl bewusst ist, dass die Nutzung aller vorhandenen Daten wertschöpfend ist. „Allerdings handelt es sich bei mehr als der Hälfte (55 Prozent) der gesamten Daten eines Unternehmens um Dark Data, von deren Existenz die Unternehmen entweder gar nichts wissen oder bei denen sie sich im Unklaren darüber sind, wie sie sie finden, aufbereiten, analysieren oder nutzen können.“
Die Unternehmen wissen, wie wichtig Daten sind. Sie wissen aber auch, dass sie längst nicht alle für ihre Organisation wichtigen Daten nutzen können.
76 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass sich im Wettbewerb „das Unternehmen mit der höchsten Datennutzung durchsetzen wird“. Sprich: Daten entscheiden über den geschäftlichen Erfolg. Andererseits gaben 60 Prozent der Befragten an, dass mehr als die Hälfte der Unternehmensdaten Dark Data sind, laut einem Drittel der Befragten sind sogar mehr als 75 Prozent der Unternehmensdaten Dark Data. Das Ergebnis ist bemerkenswert, weil es zeigt: Die Unternehmen wissen, wie wichtig Daten sind. Sie wissen aber auch, dass sie längst nicht alle für ihre Organisation wichtigen Daten nutzen können. Warum diese Schere? Auch hier gibt die Studie Auskunft: Nach den Gründen gefragt, weshalb so viele Daten im Dunkeln bleiben, nannten die meisten Befragten die schiere Masse der Daten, gefolgt von den Aspekten, dass in den Unternehmen das Know-how und die Ressourcen fehlen, um die Daten zu verarbeiten.

Daten-Experten helfen Unternehmen

Tim Tully ist Chief Digital Officer (CTO) bei Splunk und bringt Verständnis für diese Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis auf: „Es ist schwer, mit Daten zu arbeiten, weil das Volumen mit alarmierender Geschwindigkeit anwächst und das Strukturieren und Organisieren sich daher schwierig gestaltet. Daher fühlen sich Unternehmen in dieser chaotischen Landschaft leicht hilflos.“ Aus dem Ergebnis der Studie ergebe sich seiner Meinung nach eine große Chance für Data-Talente: „Motivierte Führungskräfte und Fachleute können die Ergebnisse ihres Arbeitgebers durch die Aneignung neuer Kompetenzen auf ein neues Niveau heben“, sagt Tully.
Keine Führungskraft älteren Semesters darf erwarten, dass junge Menschen das nötige Data-Know-how von sich aus mitbringen, nur weil sie einer anderen Generation angehören.
Interessant ist dabei eine weitere Zahl aus der Studie: Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sie sich für zu alt halte, um selbst neue Datenkompetenz zu erwerben. Gefragt ist folglich also die junge Generation: Von ihr erhoffen sich die Unternehmen, dass sie genügend Kompetenz mitbringt, um die Daten vom Dunkeln ins Helle zu bringen – um sie also nutzbar zu machen, damit die Unternehmen im Wettbewerb bestehen. Da dieses Know-how im Bereich Daten hochspeziell ist, sollten junge Talente darauf pochen, sich das Wissen mit Hilfe von Fort- und Weiterbildungen, aber auch durch die Teilnahme an Workshops oder Konferenzen anzueignen: Keine Führungskraft älteren Semesters darf erwarten, dass junge Menschen das nötige Data-Know-how von sich aus mitbringen, nur weil sie einer anderen Generation angehören.

Yogeshwar für „reflektierten Fortschritt“

Doch das Geschäft mit Daten besitzt nicht nur eine ökonomische Dimension: Wer an Big Data und die Nutzung der Informationen denkt, darf die Verantwortung nicht außen vorlassen. Je mehr offensichtlich wird, wie viele Geschäftsmodelle sich aus Mengen an Daten ableiten lassen, desto lauter werden Stimmen, die fordern, auch aus ethischer Sicht über diese Neugestaltung der Geschäftswelt nachzudenken. Eine dieser kriti-schen Stimmen ist Deutschlands bekanntester Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, von Hause aus ohne Zweifel ein Verfechter des Fortschritts und glühender Bewunderer von neuen Techniken, die helfen können, das Leben auf der Erde zu verbessern und die Welt mit Blick auf den Klimawandel vor weiteren Schäden zu schützen.

Trendstudie: Vier Thesen, wie KI die Welt verändert

Die Trendstudie des Zukunftsinstituts zur künstlichen Intelligenz nennt vier Thesen für einen von der KI angetriebenen Wandel. Erstens habe Europa die Chance, sich durch eine vernünftige KI-Ethik global von der Konkurrenz in den USA und China nachhaltig abzusetzen. Zweitens stehe KI für eine neue Business-Intelligenz, die verborgene Muster sichtbar macht und eine hyperpersonalisierte Kundenansprache ermöglicht. Drittens werde das Teamplay aus Mensch und Maschine die Unternehmenskulturen prägen und neu definieren. Viertens biete KI das Potenzial, eine bessere Gesellschaft zu gestalten, wobei die Unternehmen und ihre Mitarbeiter die Chance haben, selbst als nachhaltige Player aufzutreten. www.zukunftsinstitut.de
Bei einer Gastvorlesung im Rahmen der SWR Mediendozentur an der Uni Tübingen Mitte Mai 2019 warnte er aber auch davor, eine ungebremste Weiterentwicklung der Themen Big Data und Künstliche Intelligenz sei in der Lage, die solidarische „Wir-Gesellschaft“ in Frage zu stellen: Schon heute, dozierte Yogeshwar, sei es erkennbar, dass Smartphones regelmäßig Daten über ihre Nutzer sammeln. Keiner wisse, wofür sie das genau tun. Aber natürlich habe man eine Ahnung. Was aber, wenn Internetkonzerne wie Google oder Amazon als „Großdatenbesitzer“ nun auf die Idee kommen, in das Geschäft mit dem Verkauf von Krankenversicherungspolicen einzusteigen? Daten über den Lebenswandel ihrer Kunden und Nutzer besitzen sie schließlich genug – mit der Folge, dass sie für die Fitten günstige Tarife anbieten könnten. Aber was wird dann aus den Hilfebedürftigen und chronisch Kranken, die vom solidarischen Prinzip gestützt werden? Für Yogeshwar gefährden solche Szenarien die Demokratie, und immer dann, wenn eine solche Gefährdung erkennbar sei, müsse der Staat einschreiten und Regeln setzen. Einen „reflektierten Fortschritt“ nennt der Wissenschaftsjournalist sein Konzept: Neue Technik ja – aber nie blauäugig und ohne Blick auf mögliche Gefahren für die Gesellschaft.

Kommt der „Homo digitalis“?

Was die Gefahr betrifft, steht besonders ein digitales Thema im Fokus: die Künstliche Intelligenz. Die Zahl der Romane, die sich mit von einer KI verursachten Horrorszenarien beschäftigen, steigt und steigt, der Sachbuchmarkt zieht nach, häufig sind die Cover schwarz und die Botschaften beunruhigend. Toby Walsh, KI-Forscher an der Uni Sydney, hat sogar das Jahr errechnet, in dem es soweit sein werde, dass die künstliche Intelligenz uns Menschen ebenbürtig sein wird: 2062 werde es soweit sein, prognostiziert er. Dann beginne das Zeitalter, in dem wir als „verstehende Menschen“ (Homo sapiens) Schritt für Schritt den Raum freigeben, wie es vor uns schon die Neandertaler getan haben. „Unseren Platz wird der Homo digitalis einnehmen – die Weiterentwicklung der Familie Homo zu einer digitalen Form“, schreibt Walsh in seinem Buch. „Was wir tun und wie wir es tun, wird zunehmend und in einigen Fällen ausschließlich digital werden. Das menschliche Denken wird durch digitales Denken ersetzt werden. Und die menschliche Aktivität in der realen Welt wird durch digitale Aktivität in künstlichen und virtuellen Welten ersetzt werden. Das ist unsere künstlich intelligente Zukunft.“
Angebracht ist es, weder in einer Utopie noch einer Dystopie zu denken, sondern hier und jetzt den Wandel zu gestalten. Denn das ist und bleibt ein Fakt: Wir Menschen sind es, die diese Prozesse steuern.
Wie aber sieht die Gegenwart aus? Antworten gibt eine neue Trendstudie des Zukunftsinstituts, die sich unter dem Titel „Künstliche Intelligenz“ damit beschäftigt, wie sich diese Zukunftstechnologie schon heute produktiv nutzen lässt. Basis der Überlegungen der Autoren ist dabei die Annahme, die Künstliche Intelligenz sei derzeit der stärkste Treiber des Wandels: „Kognitive Maschinen schaffen eine neue Realität, in der wir zunehmend von Technologie beobachtet werden und mit ihr interagieren.“ Wobei die Ausmaße dieser Veränderung sowohl übersteigerte Erwartungen als auch Ängste nährten – was dazu führe, dass der Blick nicht klar auf die Themen gerichtet sei, die heute eigentlich auf der Agenda stehen müssten. Damit warnen die Autoren vom Zukunftsinstitut davor, sich heute zu sehr mit dem zu beschäftigen, was am Endpunkt der Transformation stehen könnte. Angebracht ist es, weder in einer Utopie noch einer Dystopie zu denken, sondern hier und jetzt den Wandel zu gestalten. Denn das ist und bleibt ein Fakt: Wir Menschen sind es, die diese Prozesse steuern.

Keine Buzzwords mehr, sondern schauen: Was geht?

Wie Unternehmen genau dies gelingt, erklärt die Trendstudie anhand einer kritisch-konstruktiven Perspektive, die dem von Ranga Yogeshwar geforderten „reflektierten Fortschritt“ ähnelt: Der Schlüssel liege in einem neuen, aufgeklärten Bewusstsein sowie einer zukunftsmutigen Haltung für die praktische Anwendung. „Entscheidend ist eine doppelte Optik: auf der einen Seite ein weiter, ganzheitlich-systemischer Blick auf das Big Picture des digitalen Wandels, dem KI einen völlig neuen Schub verleiht. Auf der anderen Seite eine mikroskopische Nahsicht auf die konkreten Potenziale, praktischen Anwendungsmöglichkeiten und unternehmenskulturellen Konsequenzen, die der Einsatz von KI mit sich bringt.“ Erst so entstehe in Unternehmen ein realistisches Verständnis dafür, was KI tatsächlich ist und kann – und welche KI-basierten Geschäftsmodelle tatsächlich sinnvoll sind. Kurz gesagt: KI muss endlich konkret werden. Denn: „Auf Unternehmensebene bedeutet ein konstruktiver Einsatz von KI vor allem: Abschied vom ‚Buzzword Talk’ und Hinwendung zu der Frage, was KI in organisationalen Kontexten konkret leisten kann – von automatisierten Prozessen und erhöhter Effizienz bis zu verbesserten Prognosen und hyperpersonalisierten Produkten und Services.“ Unternehmen müssten sich nur zwei Fragen stellen: Welche Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz gibt es? Und was macht bei uns wo Sinn? Denn zwar sei KI kein Werkzeug im herkömmlichen Sinn, aber doch weiterhin ein „Tool“, also ein Mittel zum Zweck – und damit die mögliche Lösung für ein konkretes Problem.

Mensch-Maschine-Umwelt entsteht

Verliert ein Unternehmen zu viel Zeit bei bestimmten Prozessen, die automatisierbar sind? Hier kann die KI die Lösung sein. Liegt ein neues Geschäftsfeld auf der Hand, weil die Nachfrage zu erkennen ist – fehlt es aber noch an einer Idee, das nötige Wissen dafür zu generieren? Auch hier kann die KI helfen. Hat sich ein Unternehmen für das „Tool“ KI entscheiden, muss es sich direkt einer Folgefrage stellen: Wie sollen die Mitarbeiter mit der intelligenten Maschine zusammenarbeiten? „In den Fokus rückt dabei das Thema Human Computation“, heißt es in der Trendstudie des Zukunftsinstituts. Es stelle sich die Frage, wie ein kooperatives Miteinander von Mensch und Maschine aussieht. „KI wird die menschliche Intelligenz nicht ersetzen. Aber sie kann sie komplementär und kreativ erweitern, etwa im Rahmen nichtautonomer Systeme, in denen Maschinen unterstützen, aber der Mensch final entscheidet.“ Diese Neugestaltung von Arbeit hin zu diesen „Mensch-plus-Maschine- Umwelten“ ermögliche und erfordere auch ein „Upgrade der menschlichen Intelligenz und Empathie“, wie die Studienautoren schreiben.

Die Zukunft der Arbeit? Das bin ich!

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bietet auf ihrer Homepage eine Micro-Site, die sich mit der Zukunft der Arbeit im Zeitalter der digitalen Transformation beschäftigt. Grafiken geben einen Einblick in Branchen und Berufsfelder, die besonders von der Automatisierung betroffen sind. Unter dem Motto „I am the Future of Work“ erzählen junge Talente aus Europa, was sie sich vom Wandel erhoffen und was sie befürchten. Zudem stehen auf der Micro-Site Studien zur Verfügung, in denen die Zukunft der Arbeit in der digitalen Ära beleuchtet wird. www.oecd.org/berlin/themen/zukunft-der-arbeit
Wenn man so will, gibt es neben der emotionalen Intelligenz – die schon heute ein bedeutsamer Soft Skill ist – die Notwendigkeit einer Mensch-Maschine-Intelligenz: Die Mitarbeiter müssen in der Lage sei, Verständnis für die Intelligenz der neuen KI-Kollegen zu erlangen sowie zu jeder Zeit erkennen können: Was kann diese Intelligenz leisten – und was nicht? Und wie kann die Maschine mir zuarbeiten, damit ich auf Basis ihrer intelligenten Arbeit noch kreativer sein kann, weil bislang blockierende Arbeitsschritte wegfallen?

Mehr denn je: Aufs Verstehen kommt es an

Toby Walsh sieht die Ära des „Homo digitalis“ kommen, aber vielleicht ist es gar nicht so sinnvoll, das Digitale so direkt an den Menschen anzudocken. Vielleicht ist es klüger, gerade jetzt Homo sapiens zu bleiben, also ein „verstehender Mensch“, der sich reflektiert und mit ethischem Background die Chancen nutzt, die eine künstliche Intelligenz uns bietet. Dazu gehört es für Unternehmen auch, Grenzen anzuerkennen für das, was erlaubt ist und was nicht. KI und Big Data sind für die Wirtschaft kein Freifahrtschein, um sich in Zukunft alles zu erlauben, nur weil es möglich ist. Gesucht werden daher auch in den Unternehmen Talente, die Chancen und Risiken erkennen. Die verstehen, dass die digitale Transformation ab jetzt nicht mehr ohne Ethik auskommt. Und die erkennen, dass alle digitalen Tools auch weiterhin einen Aus-Schalter besitzen.

Buchtipp

Ian McEwan, „Maschinen wie ich“ Wer genug von den Sachbüchern zum Thema Künstliche Intelligenz hat und auch der Thriller-Apokalypse von Frank Schätzings KI-Buch „Die Tyrannei des Schmetterlings“ wenig abgewinnen kann, sollte Ian McEwan eine Chance geben: Der britische Erfolgsautor hat mit „Maschinen wie ich“ einen Roman geschrieben, der zeigt, wie sich unsere Welt der Beziehungen verändern wird, wenn eine dritte Instanz in unser Leben kommt. Die heißt in diesem Buch Adam, ist ein Android – und bringt das frischverliebte Pärchen Miranda und Charlie in ethisch-moralische Konfliktsituationen, die auf uns zukommen werden. Ian McEwan: „Maschinen wie ich“. Diogenes 2019, 25 Euro (Amazon-Werbelink)

Dr. Nico Rose im Interview

Der „Sinnput-Geber“ Dr. Nico Rose gilt in Deutschland als führender Experte für Positive Psychologie in Organisationen. Seine These: Wenn es Unternehmen nicht gut geht, kommt häufig die psychologische Komponente zu kurz: Führung gelingt nicht, es herrschen Misstrauen und Angst. Das ist besonders dann ein Problem, wenn Organisationen vor der Herausforderung stehen, sich neu zu gestalten. Im Interview erzählt Nico Rose, wie die digitale Transformation mit Hilfe Positiver Psychologie gewinnen kann – und warum dabei der Sinn eine große Rolle spielt. Die Fragen stellte André Boße.

Zur Person

Dr. Nico Rose ist Diplom-Psychologe und promovierte an der EBS Business School in BWL. Zusätzlich hat er ein Master-Studium in angewandter Positiver Psychologie an der University of Pennsylvania abgeschlossen, wo er bei Martin Seligman lernte, Mitbegründer der Positiven Psychologie. Von 2011 bis 2018 arbeitete er im Stab des Personalvorstands der Bertelsmann-Gruppe, zuletzt als Vice President für das Employer Branding. Er spricht weltweit auf Firmenevents und Kongressen, für Unternehmen ist er im Bereich Team- und Organisationsentwicklung als Coach tätig. Seit April 2019 ist er Hochschullehrer für Wirtschaftspsychologie an der International School of Management (ISM) in Dortmund. Er lebt mit seiner Familie in Hamm und ist leidenschaftlicher Fan von Heavy Metal-Musik.
Herr Dr. Rose, der Begriff der Transformation ist in aller Munde. Wie unterscheidet er sich eigentlich von Begriffen wie Reform oder Wandel? Transformation klingt vermutlich ein bisschen cooler als die anderen Begriffe. Reform wird als Begriff vor allem im Politikbetrieb verwendet, da haben viele Menschen negative Assoziationen. Und Wandel? Klingt ein wenig altbacken. Grundsätzlich werden aber wohl ähnliche Phänomene beschrieben. Transformation impliziert vielleicht etwas mehr Konstanz – sprich: Wandel nicht im Sinne eines abgegrenzten Prozesses, sondern als kontinuierliche Aufgabe. Mit Blick auf die digitale Transformation wird behauptet, diese Transformation sei unumgänglich, wer sie nicht mitmache, verliere den Anschluss. Das klingt alles sehr negativ, wäre es nicht besser, eine positive Sprache für diese Veränderungen zu finden? Wir wissen aus der Forschung, dass Menschen sich gerne auf attraktive Ziele hinzubewegen. Die sogenannte digitale Transformation ist aber kein Ziel, sondern ein Prozess, ein Mittel zum Zweck. Wenn Unternehmenslenker merken, dass die Menschen bei der Transformation nicht mitziehen, dann liegt das meist daran, dass sie ständig über die „Reise“ sprechen, den Menschen aber nicht genug erläutern, was denn an der „Destination“ so attraktiv sein soll. Im Übrigen weiß man heute sehr gut, dass Schreckensszenarien nur bedingt als Motivation taugen. In den 70er und -80er-Jahren wurde noch die Ansicht vertreten, dass man als Change Manager eine „Burning Platform“ kreieren müsse, angelehnt an eine brennende Ölplattform, bei der die Menschen keine andere Wahl haben als zu springen – oder eben zu verbrennen. Heute weiß man es, zumindest in der Forschung, besser. Metaphorisch gesprochen: Die meisten Menschen verbrennen lieber, wenn sie keine wirklich attraktive Alternative wahrnehmen.
Die sogenannte digitale Transformation ist aber kein Ziel, sondern ein Prozess, ein Mittel zum Zweck.
Was genau bewirkt die digitale Transformation eigentlich in den Unternehmen? Wenn ich auf diese Frage eine allgemeingültige und einfache Antwort hätte, wäre ich reich. Das muss jede Organisation für sich selbst herausfinden. Die meisten Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass viele Prozesse im Marketing heute nicht mehr analog, sondern digital verlaufen. Am Ende des Tages kann die Digitalisierung jedoch Einfluss auf jeden Unternehmensprozess haben, vom Sourcing über Produktion und Logistik bis hin zu Marketing, Vertrieb und CRM. Genauso kann Digitalisierung die administrativen Prozesse eines Unternehmens betreffen, also zum Beispiel HR und Controlling. Es ist klar, dass bei knappen Ressourcen nicht alle Prozesse gleich schnell und gleich gut transformiert werden können. Aber darin liegt für mich gerade die Kunst guter Unternehmensführung: Prioritäten setzen, um die wichtigsten Dinge zuerst und mit voller Energie zu gestalten. Ganz konkret, wer leitet die digitale Transformation in den Unternehmen im Idealfall an? Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. In meiner Welt ist es die Aufgabe der Geschäftsleitung, den Mitarbeitern zu vermitteln, was der Sinn der Transformation ist. Platt gesagt: Warum sollte es die Kunden und die Welt an sich überhaupt kümmern, ob unser Unternehmen in zehn oder zwanzig Jahren noch existiert? „Damit unsere Aktionäre Geld verdienen!“ ist zwar eine relevante Antwort – aber auch eine, die den meisten Menschen unterhalb der Geschäftsführung herzlich egal sein dürfte. Darüber hinaus glaube ich aus persönlicher Erfahrung eher an dezentrale Entscheidungsprozesse. Das spricht tendenziell gegen den berühmt-berüchtigten Chief Digital Officer. Wandel funktioniert meines Erachtens am besten, wenn es gemeinsame übergreifende Ziele gibt – und gleichzeitig lokal entschieden wird, wie der beste Weg aussieht, um diese Ziele zu erreichen.
Für mich liegt gerade die Kunst guter Unternehmensführung darin: Prioritäten setzen, um die wichtigsten Dinge zuerst und mit voller Energie zu gestalten.
Sie sind ein Experte für Positive Psychologie in Organisationen. Was versteht man darunter? Um zu verstehen, womit sich die Positive Psychologie als wissenschaftliche Disziplin beschäftigt, hilft das Akronym PERMA: Hinter dem P verbirgt sich die Frage nach der Entstehung und dem Nutzen von positiven Emotionen wie Freude, Dankbarkeit oder Zufriedenheit. Das E steht für Engagement, also die Frage, unter welchen Umständen Menschen motiviert und leistungsbereit sind, auch über den Effekt extrinsischer Belohnung hinaus. Das R steht für Relationships, es geht also um den Aspekt, unter welchen Bedingungen Beziehungen gelingen, sei es im privaten oder im beruflichen Kontext. Das M steht für Meaning, hier werden die Bedingungen von Sinnerleben erforscht, im Leben allgemein, aber wiederum auch zum Beispiel im Bereich der Arbeit. Das A schließlich steht für Achievement, also die Frage, was Menschen dabei hilft, ihre Ziele zu erreichen – es geht aber beispielweise auch um die Frage, was überhaupt gute, stimmige Ziele sind. Wie hilft Positive Psychologie bei Transformationen? Sie liefert ganz verschiedene Ansätze und Denkweisen, mit denen man Transformationsprozesse flüssiger und menschlicher gestalten kann. Das P daran erinnern, dass Angst kein guter „Treibstoff“ ist – zumindest, wenn es darum geht, Neuland zu explorieren. Unter dem E könnte man die Selbstbestimmungstheorie der Motivation zu Rate ziehen. Dann würde klar, dass von oben verordneter Wandel so gut wie immer zum Scheitern verurteilt ist. Menschen möchten sich als Autor ihrer eigenen Geschichte wahrnehmen, das geht nur über Partizipation. Für den Buchstaben R könnte man sich zum Beispiel den Aspekt der relationalen Energie anschauen, hier geht es um die Frage, wie Motivation durch menschlichen Kontakt gestärkt oder auch vermindert werden kann. Im Zeichen des M könnte man darauf blicken, welche Handlungen und Haltungen von Führungskräften dafür sorgen, dass Mitarbeiter ihre Arbeit – inklusive der Transformation – als sinnvoll empfinden. Kleiner Tipp: Digitales Wasser predigen und Wein trinken, hilft nicht weiter, kommt aber in der Praxis allzu oft vor. Unter dem A schließlich könnte man berücksichtigen, wie man Menschen dazu verhilft, gute Entscheidungen zu treffen und Transformationsprozessen positiv zu begegnen. Wie werden denn die Unternehmen am Ende der digitalen Transformation aussehen? Am Ende der digitalen Transformation stehen wir mit großer Wahrscheinlichkeit vor einer anderen neuen Art der Transformation, die uns heute noch nicht bewusst ist. Aber ich bin Optimist. Wenn es uns als Gesellschaft gelingt, die Stärken von Robotern und künstlicher Intelligenz klug einzusetzen, dann können wir damit viele Personen von „unmenschlicher“ Arbeit befreien – also Aufgaben, die eigentlich zu gefährlich, zu gleichförmig oder zu unterkomplex sind, als dass sie sinnvoll von Menschen ausgefüllt werden sollten. Wenn Einsen und Nullen uns solche Jobs abnehmen, dann bleiben für die Menschen jene Aufgaben, die wahre Kreativität erfordern und nicht bloß Imitation; echtes Verstehen benötigen und nicht bloß das Erkennen von Mustern; authentisches Mitgefühl verlangen, nicht bloß Beziehungsmanagement. In so einer Welt möchte ich gerne arbeiten.

„Arbeit besser machen“

In seinem neuen Buch erläutert Nico Rose Theorie und Anwendung der Positiven Psychologie in Organisationen. Im Kern geht es dabei um die Frage, wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter und Kollegen unterstützen können, die Arbeit im Unternehmen positiv zu erleben und zu bewerten. Rose beschreibt dabei nicht nur den Rahmen der Positiven Psychologie, sondern bietet auch zahlreiche Werkzeuge und berichtet von seinen eigenen Erfahrungen als Führungskraft in einem großen Unternehmen. Nico Rose: Arbeit besser machen. 2019, Haufe Verlag, 39,95 Euro.(Amazon-Werbelink)

Digitaler Bau

Der Bau boomt. Und er verändert sich. Treiber für diese Veränderungen sind vor allem digitale Technologien. Von Christoph Berger

Das Bauwesen ist an sich schon eine Meisterin der Transformation. Die Bauindustrie baut, gestaltet und verändert damit Städte und Landschaften – ja, unsere gesamte Umgebung wird von ihr beeinflusst und ist einem ständigen Wandel unterworfen. Doch nun transformiert sich die Baubranche selbst. Es ist klar, dass sich Branchen weiterentwickeln, doch durch die Digitalisierung hat der Transformationsprozess nochmals einen ganz neuen Schub erhalten. Wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen auch, halten auch im Bauwesen digitale Technologien Einzug, die einerseits Prozesse verändern und zu Effizienzsteigerungen führen, andererseits aber auch Auswirkungen auf die Unternehmenskulturen und das Miteinander haben. Wirft man beispielsweise einen Blick in das Programm des diesjährigen Tags der Bauindustrie, wird schnell klar, wohin die Reise für das Bauwesen geht: Mit „[R]Evolution Bau 2030“ ist die Veranstaltung betitelt. Auf der Agenda stehen beispielsweise die Talk-Runden „Bauen 2030 – Prozesse und Kultur“ und „Digitalisierung im Bau – Maschine und Mensch“. Auch der Präsentation von Start-ups wird Raum geboten.

UniversalTypes – Bauprodukte und -materialien per Mausklick

buildingSMART International (bSI) und ProMaterial starten eine Initiative zur Weiterentwicklung der neuen Sprache „UniversalTypes“. UniversalTypes unterstützen den Verkauf von Bauprodukten und -materialien in Echtzeit und erleichtern so Online-Vertriebsprozesse zwischen Herstellern, Händlern und Käufern. http://bsdd.buildingsmart.org
Einer der Hauptreiber der Digitalisierung ist dabei die Methode Building Information Modeling, kurz BIM. Dabei geht es um die Erstellung eines digitalen Zwillings des jeweiligen Bauwerks in gleich mehreren Dimensionen. Neben dem 3-D-Modell können in der digitalisierten Version auch der Faktoren Zeit, Kosten sowie Lebenszyklusaspekte erfasst werden. Somit werden sämtliche Prozesse eines Bauvorhabens über Planung, Bau und Betrieb virtuell abgebildet, was bei den immer komplexer werdenden Bauvorhaben zu Transparenz, Zeit- und Kostensicherheit führt. Angetrieben und unterstützt wird die Entwicklung vom Bund, Ende 2015 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“ veröffentlicht, wonach bis Ende 2020 alle neu zu planenden Projekte im Zuständigkeitsbereich des BMVI nach einem konkret definierten Leistungsniveau mit der BIM-Methode geplant und gebaut werden sollen. Unternehmen, die sich um solche Aufträge bewerben, können also überhaupt nicht anders, als BIM anzuwenden. Wobei sich BIM, wie inzwischen erkannt, nicht nur für Großprojekte eignet. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass sich die Erstellung eines digitalen Zwillings auch für kleinere Projekte eignet. BIM ist aber längst nicht die einzige digitale Entwicklung, die in der Baubranche von sich reden macht. So erhielt beispielsweise die Technische Universität München für ein zusammen mit Partnern entwickeltes Fahrerleitsystem 4.0 den bauma Innovationspreis 2019 in der Kategorie Forschung/Wissenschaft. Mit diesem System werden Baumaschinenführer mit Holografien bei ihren Baustellentätigkeiten unterstützt. Virtuelle 3-D-Modelle und Daten aus verschiedenen Quellen überlagern dabei reale Objekte und die Umgebung. Die Bediener der Baumaschinen erhalten alle relevanten Informationen in ihrem Sichtfeld. Das ermöglicht mehr Übersicht und erleichtert Umsetzungen von Veränderungen im Bauprozess. Überhaupt kommt der Baustellenorganisation im Digitalisierungszeitalter eine ganz entscheidende Rolle zu.

BIM-Einsatz bei der HafenCity

In Hamburgs HafenCity entsteht mit der Entwicklung des südlichen Überseequartiers ein Bauprojekt mit gigantischen Ausmaßen. Für die reibungslose Umsetzung sind die Unibail-Rodamco-Westfield und Arcadis verantwortlich. Bei solch einem komplexen Bauvorhaben ist klar: BIM kommt zum Einsatz. www.arcadis.com/de/germany
Ein weiteres Beispiel: Das Bauunternehmen Wolff und Müller gab im März 2019 bekannt, eine digitale Lösung zu nutzen, um die gesamte Prozesskette des Transportbetons zu überwachen und zu dokumentieren. Die Lösung vernetzt alle Prozesse beginnend mit der Disposition und Herstellung des Transportbetons über den Transport zur Baustelle und die Übergabe bis zum Einbau in das Bauteil. So können alle Arbeitsschritte am Computer oder mobil per Tablet geplant, gesteuert und dokumentiert werden. Sämtliche Daten würden zentral verwaltet, alle Beteiligten seien auf dem gleichen Stand, was zu einer optimalen Betonqualität führe – entsprechend den jeweiligen Normen und Besonderheiten des Bauwerks, wie es vonseiten des Stuttgarter Unternehmens heißt. Bauwerksplanung und Bau, da bleibt schließlich noch der Betrieb. Hier zeigt das Lünendonk-Whitepaper „Digitalisierung: Fokus künstliche Intelligenz im Facility Management“ einige konkrete Anwendungen auf. Im Kern geht es darum, mithilfe der Sensorik Daten aus Gebäuden zu ziehen – etwa über die Präsenz von Menschen in Räumen, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Kohlendioxid, diese Daten miteinander zu vernetzen und eine künstliche Intelligenz daraus Erkenntnisse ziehen und Entscheidungen treffen zu lassen. Mithilfe der Sensoren sei außerdem eine vorausschauende Wartung der Gebäudetechnik möglich, schreiben die Studienautoren. Trotz des zunehmenden und konkreten Einsatzes digitaler Technologien in der Bau- und Immobilienbranche, befinden sich viele Projekte noch in der Test- und Pilotphase. Und dass längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, zeigt ein Blick auf den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgerufenen Wettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“. Um eine Förderung haben sich dabei auch drei Konsortien aus der Bauwirtschaft beworben: „KI meets BIM – Künstliche Intelligenz im Bauwesen“, „Planning Cloud“ sowie „SDaC – Smart Design and Construction“. Bei erstgenanntem geht es zum Beispiel um die Fragestellung, wie künstliche Intelligenz helfen kann, Bauwerke schneller und günstiger fertigzustellen. Erforscht werden soll dabei unter anderem, wie Muster, Regeln und Optimierungen aus vorhandenen Projekten in der Entwurfsphase verwendet werden können, um Architekturentwürfe automatisch zu erstellen. Oder in der Ablaufplanung: Wie kann künstliche Intelligenz helfen, eine möglichst effiziente und somit kurze und günstige Bauausführung auf der Baustelle zu planen? Ebenso werden mögliche KI-Einsatzszenarien für die Steuerung der Abläufe auf der Baustelle und die Nutzungsphase von fertigen Gebäuden untersucht. In anderen Projekten wird der Einsatz von Robotern auf Baustellen oder 3-D-Drucktechnologien untersucht. Es tut sich also sehr viel, in sämtlichen Sparten: Der Bau wird digital.

BIM bei DEGES

Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) präsentiert auf ihrer Website ihre BIM-Pilotprojekte: https://bit.ly/2XCh7KY

Der Einsatz von Baurobotern

In Kooperation mit Fastbrick Robotics Limited arbeitet die Wienerberger Gruppe an einer innovativen Lösung zur Zukunft des Bauens. Fastbrick Robotics Limited hat sich auf die Entwicklung von Baurobotern für Ziegelmauerwerk spezialisiert.„Dazu entwickeln und erproben wir derzeit Ziegel, die speziell für den Bauroboter Hadrian X von Fastbrick optimiert sind“, sagt Jürgen Habenbacher, Sprecher der Geschäftsführung der Wienerberger Deutschland GmbH.

Der nächste Schritt

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Was kommt nach der Digitalisierung mit ihren Nullen und Einsen? Quantentechnologien gelten als neue Schlüsseltechnologie, um Herausforderungen zu bewältigen, für die die klassischen Technologien bislang nicht ausreichen. Dazu gehören unter anderem technisch abhörsichere Datenkommunikation, ultrapräzise Messgeräte und Bildgebung oder wesentlich leistungsfähigere Computer. Von Christoph Berger

Am 17. Mai 2019 formulierte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das Ziel, dass Deutschland und Europa der vertrauenswürdigste Datenraum der Welt werden sollen. Geschehen soll dies durch den Einsatz der Quantenkommunikation. Den Grundstein für die sichere Kommunikation soll die Initiative QuNET legen – ein Gemeinschaftsprojekt der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Von diesem Verbund soll ein Pilotnetz zur Quantenkommunikation in Deutschland entwickelt und aufgebaut werden. Doch um was geht es bei der Quantenkommunikation eigentlich? Bestehende Kommunikationsnetzwerke werden durch eine Quantenschlüsselverteilung (QKD) auch langfristig sicher. Die Quantenverschlüsselung macht sich die Eigenschaft von vielen Quantenteilchen zunutze, dass sie nicht unbemerkt vermessen oder perfekt kopiert werden können. Eine Quantenquelle erzeugt Lichtpulse, die zwischen zwei Orten ausgetauscht werden. Aus den Ergebnissen einer quantenmechanischen Messung würde eine Manipulation oder ein Abhören der Lichtpulse sofort erkannt werden. Darauf aufbauend lassen sich zwei Schlüssel erzeugen, die nur dem Sender und Empfänger bekannt sind und die für eine Verschlüsselung genutzt werden können. Dieses Verfahren ist auch gegen alle zukünftigen Angriffe durch einen Quantencomputer sicher. Um größere Distanzen zu überwinden, können Quantenquellen beispielsweise verschränkte Photonenpaare von einem Satelliten mit interkontinentaler Reichweite an ihre Bestimmungsorte verteilen.
Das BMBF hat eine Informationsseite zu Quantentechnologien ins Internet gestellt: www.bmbf.de/de/quantentechnologien-7012.html Das Leitprojekt „QUILT“ der Fraunhofer-Gesellschaft: Quantum Methods for Advanced Imaging Solutions: www.fraunhofer.de/de/forschung/fraunhofer-initiativen/fraunhofer-leitprojekte/quilt.html
Doch bisher sind solche Verbindungen nur über beschränkte Distanzen von bis zu 100 Kilometern und nur von einem Punkt zum anderen möglich. In Zukunft soll aber auch eine sichere Verbindung über große Distanzen realisiert werden. Um dies in der Praxis zu erproben, sind Teststrecken erforderlich. Daher werden bereits jetzt die Bundesländer Bayern, Sachsen und Thüringen mit eingebunden, die Infrastruktur wie Glasfaserstrecken und Labors für Wissenschaft und Technologieunternehmen bereitstellen. Diese Vorteile beziehungsweise Eigenschaften der Quantenkommunikation will sich die Initiative QuNET bei der Arbeit zum Pilotnetz zunutze machen. Immerhin sei die Absicherung von Informations- und Kommunikationssystemen gegen IT-Angriffe eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass Wirtschaft und Gesellschaft die Fortschritte und Chancen der Digitalisierung nutzen könnten, erklärte Ministerin Karliczek. Und nicht zuletzt gehöre die Forschung in der Quantentechnologie in Deutschland zur internationalen Spitze. Es gelte daher mit weiteren Maßnahmen den Grundstein für eine Quantenindustrie und Quanten-IT in Deutschland zu legen

Scanner-Blick Kultur-, Buch- und Linktipps

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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ AUS UNGEWOHNTEN PERSPEKTIVEN

Prof. Dr. Ulrich Furbach, Leiter der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz an der Universität in Koblenz, und die Geisteswissenschaftlerin Ulrike Barthelmeß gehen in ihrem jüngst erschienenen Buch „Künstliche Intelligenz aus ungewohnten Perspektiven – Ein Rundgang mit Bergson, Proust und Nabokov“ den Fragen nach: Können Maschinen nicht nur intelligent sein, sondern zudem über ein Bewusstsein oder Emotionen verfügen und Personen beeinflussen? Sie erläutern anschaulich einzelne Techniken oder Methoden der KI und bringen diese mit Ansätzen aus Philosophie, Kunst, Psychologie und Neurobiologie in Zusammenhang. Dabei spielen Themen wie logisches Schließen, Wissen und Erinnern ebenso eine Rolle wie maschinelles Lernen und künstliche neuronale Netze. Im Vordergrund steht die Frage, was Gedächtnis sowie Denken ausmacht und welche Rolle unsere Emotionen spielen, wenn wir uns als Menschen im Leben, in der Welt bewegen. Ulrike Barthelmeß, Ulrich Furbach: Künstliche Intelligenz aus ungewohnten Perspektiven. Springer 2019, 29,99 Euro (Amazon-Werbelink)

MINDSHIFT

In 20 Jahren werden 50 Prozent aller Jobs von Robotern erledigt, so eine aufrüttelnde Oxford-Studie. In Zukunft werden daher genau die Fähigkeiten gefragt sein, die in der heutigen Arbeitswelt oft zu kurz kommen: Kreativität, Intuition und Empathie. Karriereexpertin Svenja Hofert sagt: Dafür braucht es einen Mindshift – eine Neubelegung der Tasten in unserem Kopf. Ihr neues Buch stiftet zum Querdenken, Umdenken, Neudenken an. Gehirnyoga gewissermaßen. Jeder der 22 Mindshifts zielt auf einen Aspekt, der in der Zukunft des Lernens, Arbeitens und Lebens wichtig ist. Es geht um neue Blickwinkel, um Veränderung, um Erweiterung der eigenen Möglichkeiten. Svenja Hofert: Mindshift. Campus 2019, 19,95 Euro (Amazon-Werbelink)

AILA GEHT ALS ROBOTIK-BOTSCHAFTERIN NACH BERLIN

DFKI GmbH, Foto: Dennis Mronga
DFKI GmbH, Foto: Dennis Mronga
Als Bremer Botschafterin für Robotik reist AILA, der humanoide Roboter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), in diesem Sommer nach Berlin. Dort wird sie ab September 2019 für die kommenden Jahre den Besucherinnen und Besuchern des neuen Zukunftsmuseums „Futurium“ Einblicke in die faszinierende Welt der Robotik gewähren. Weitere Infos unter: https://futurium.de

DIAMANTEN AUS DEM 3-D-DRUCKER?

Das schwedische Unternehmen Sandvik Additive Manufacturing hat laut Eigenaussage das erste 3-D-gedruckte Diamantverbundmaterial entwickelt. Obwohl dieser Diamant nicht funkele, sei er perfekt für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen. Mit dem neuen Verfahren könne dieses superharte Material nun in hochkomplexen Formen in 3-D gedruckt werden und so die Art und Weise revolutionieren, wie die Industrie das härteste natürliche Material der Welt verwendet.

AUSSTELLUNG AUF DER MS WISSENSCHAFT – DEM SCHWIMMENDEN SCIENCE CENTER

Foto: Ilja Hendel/WiD
Foto: Ilja Hendel/WiD
Künstliche Intelligenz (KI) – Was ist das eigentlich genau? Wie lernen Menschen und wie lernen Maschinen? Wo bringt KI Vorteile und welche Risiken gibt es? Mitmach-Exponate direkt aus der Forschung geben Weitere Infos unter: in der Ausstellung auf der MS Wissenschaft 2019 Einblicke in die Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenzen. Dabei laden zahlreiche unterschiedliche Exponate aus Wissenschaft und Forschung zum Entdecken, Ausprobieren und Mitmachen ein. Die MS Wissenschaft startete ihre Tour am 16. Mai 2019 in Berlin und besucht bis Anfang Oktober 27 Städte in Deutschland, anschließend reist sie weiter nach Österreich. https://ms-wissenschaft.de

DIE ORBIT-ORGANISATION

Alle reden von der Digitalisierung und wie schwer man sich hierzulande damit tut. Doch über den wahren Grund für das Zaudern beim Aufbruch ins Neuland redet man nicht: Zahllose Unternehmen bleiben einem Organisationsmodell verhaftet, das aus dem tiefsten letzten Jahrhundert stammt. Tatsächlich geht es ja gar nicht um die Digitalisierung per se, sondern um die bahnbrechend neuen Geschäftsideen, die durch sie machbar werden. Und dazu braucht es eine passende organisationale Struktur. Ein Company Redesign ist unumgänglich, um mit unserer Hochgeschwindigkeitszukunft Schritt halten zu können. Hier setzt das von Anne M. Schüller und Alex T. Steffen entwickelte Orbit-Modell an. Es propagiert den Übergang von einer aus der Zeit gefallenen pyramidalen zu einer zukunftsweisenden zirkulären Unternehmensorganisation – in neun Schritten. Anne M. Schüller und Alex T. Steffen: Die Orbit-Organisation. Gabal 2019, 34,90 Euro (Amazon-Werbelink)

EIN DIGITALER UND INTERAKTIVER GESCHICHTSATLAS

Wissenschaftler der Universität Trier haben Mitte Mai 2019 den „Digital Atlas of European Historiography“, den ersten digitalen Atlas zur Geschichte der modernen Geschichtswissenschaft von 1800 bis 2005 in Europa, präsentiert und ins Netz gestellt. Dieser Atlas stellt Besucher*innen eine einzigartige Fülle an Informationen zur Entwicklung der Geschichtswissenschaft in allen Ländern Europas bereit. Er ist ein nützliches Instrument für die schnelle Suche nach Informationen zu Personen (wer war eigentlich um 1900 an der berühmten Berliner Universität oder in Oxford?), Organisationen und Sachverhalten der europäischen Geschichtswissenschaften. Er steht jedem offen und kann insbesondere auch von Hobby-Historikern, Studierenden und Forschern weltweit genutzt werden. Er ist aber auch ein Werkzeug für weitergehende Forschungen zur Geschichte des Faches in einzelnen Ländern, an einzelnen Orten über längere Zeiträume und bietet immer die Möglichkeit, vergleichend andere europäische Länder bzw. ganz Europa in den Blick zu nehmen. Weitere Infos unter: https://daeh.uni-trier.de

DIGITALE GEFOLGSCHAFT

Plattformen wie YouTube, Facebook, Twitter oder Amazon sind die neuen sozialen Magneten – Clanbildner einer sich anbahnenden globalen digitalen Stammesgesellschaft. Während die herkömmlichen sozialen Bindungskräfte von Familien, Institutionen, Parteien, Verbänden und Staaten zunehmend schwinden, entstehen um digitale Plattformen wimmelnde Kollektive, die sich wie Schwärme oder Horden ausnehmen. Ihre Benutzer sind „Follower“, digitale Gefolgschaft hält die neuen Clans zusammen. Christoph Türcke, Professor em. für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zeigt in einer brisanten Analyse, wohin die Dynamik der Digitalisierung führt. Christoph Türcke: Digitale Gefolgschaft. C.H. Beck 2019, 16,95 Euro (Amazon-Werbelink)