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Steile Lernkurve

Helen Weber berät Banken vor allem in Fragen zu Liquiditäts-, Markt- und Kreditrisiko-Themen. Die ersten Karriereschritte hat sie bereits hinter sich: Nach den Stationen Consultant und Senior- Consultant ist sie inzwischen auf der Manager-Ebene angelangt.

Zur Person

Helen Weber, 28 Jahre, BWL-Studium an der Universität Augsburg mit Bachelor- und Master-Abschluss, Managerin bei zeb in München

Schon während meines Studiums war mir klar, dass ich mal in einer Unternehmensberatung arbeiten möchte. Ich erhoffte mir abwechslungsreiche Aufgaben, eine steile Lernkurve und die schnelle Übernahme von Verantwortung. Nach einer einjährigen Zwischenstation in einer der Big 4-Wirtschaftsprüfungsgesellgeschaften wechselte ich zu zeb. Da ich dort während meines Studiums bereits ein Praktikum absolviert hatte und mit den dortigen Kollegen noch in Kontakt stand, konnte ich relativ unkompliziert wechseln. Das war im Januar 2015.

So begann ich dann in der Practice-Group IT-Strategie, wechselte aber aufgrund meiner fachlichen Orientierung schnell in die Practice-Group Risk, eine auf Finanzen fokussierte Einheit. In der behandeln wir alle Themen rund um das Risikomanagement im Finanzdienstleistungssektor. Ich beschäftige mich dabei vor allem mit den Themen Liquidität und Marktrisiko. Dazu zählen zum Beispiel regulatorische Aspekte, die wir sowohl zeb-intern als auch vor unseren Kunden vorstellen. Darüber hinaus beschäftigte ich mich in mehreren Kundenprojekten mit Kreditrisiko-Themen.

Interessant und spannend an der Arbeit ist, dass eigentlich jedes neue Projekt der sogenannte Sprung ins kalte Wasser ist. Man kennt sich zwar mit den Themen an sich aus, doch jedes Unternehmen ist intern anders aufgestellt. Daher muss man jede spezifische Kundensituation möglichst schnell erfassen, um direkt in die Projekte einsteigen zu können und den erwarteten Mehrwert zu schaffen. Da außerdem fast alle Projekte inzwischen eine IT-Komponente haben, bestehen auch unsere Teams oftmals aus IT- und Fachexperten.

Zudem gibt es die unterschiedlichsten Erfahrungs-Level. Oftmals ist ein Partner mit an Bord, der das Qualitätsmanagement und die Kommunikation mit dem Kunden übernimmt sowie die Teamstruktur im Blick hat. Dazu kommt ein (Senior-)Manager als Projektleiter, (Senior-)Consultants für die Fachthemen und auch Praktikanten, die durch ihre Teilnahme Einblicke in unsere Arbeit erhalten. Auf diesem Weg habe ja auch ich vor einigen Jahren Zugang zu meinem heutigen Job gefunden.

Jung und erfolgreich bei: CGI

Schon während meines Studiums war es mir wichtig, später in einem international agierenden Unternehmen tätig zu sein – ich wollte die Möglichkeit haben, in anderen Ländern zu arbeiten und fremde Kulturen kennenzulernen. An der Consulting-Branche im Allgemeinen reizte mich, dass man die unterschiedlichsten Unternehmen kennenlernt, die mit ganz verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sind. CGI erfüllte all diese Erwartungen und ich bewarb mich – mit Erfolg.

Zur Person

Name: Randy Bazer
Position: Consultant
Stadt: Heilbronn
Alter: 25 Jahre
Studium: Wirtschaftsinformatik
Abschlussjahr: 2015
Fremdsprachen: Englisch
Interessen: Fußball, American Football, Fitness, Reisen und Wandern
Berufliches Ziel: Sich persönlich sowie fachlich stetig weiterzuentwickeln

Im Januar 2016 stieg ich in das Unternehmen ein. Von meinem ersten Tag an wurde mir ein Mentor zur Seite gestellt, der mich direkt in das Unternehmen und das Team integrierte. Seine Erfahrungen im Berateralltag und im Unternehmen haben mir meinen Einstieg erheblich erleichtert. Aufgrund meiner Interessen und fachlichen Schwerpunkte wurde ich in das Team Manufacturing und Customer Services integriert, das seinen Fokus auf produzierende Industrieunternehmen gesetzt hat. Aktuell betreue ich als Service-Manager ein Softwareentwicklungsprojekt.

Da für den Kunden keine geeignete Standardsoftware verfügbar war, entwickeln wir derzeit ein Controlling-System für den Einkauf, das individuell auf die Anforderungen unseres Kunden zugeschnitten ist. Eine meiner Aufgaben ist es dabei, den Support der Webanwendungen zu koordinieren und einen reibungslosen Kunden-Support zu gewährleisten.

Die Erfahrungen und das Hintergrundwissen über die Anwendung des Kunden nutze ich auch in meiner neuen Rolle als Test- und Quality-Manager – ein Bereich, in dem ich für mich derzeit das größte Entwicklungspotenzial sehe. Als Qualitätsmanager erarbeite ich spezielle Testszenarios, die sowohl von unseren Entwicklern als auch vom Kunden als Testgrundlage für die Software genutzt werden. Durch dieses aktive Testmanagement kann die Qualität der Entwicklung maßgeblich verbessert werden.

Um mich umfassend weiterzubilden, nutze ich, neben der täglichen Arbeit im Bereich Testmanagement, die Schulungen und E-Learning- Seminare von CGI. Seit Beginn unseres Projekts konnte der Kunde seine Entwicklungsprozesse von 20 auf fünf Arbeitstage verringern. Diese Beschleunigung hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Entwicklung und das Testing. Für uns bedeutet das, dass wir noch agiler reagieren müssen. Teil dieses sich ständig wandelnden Prozesses zu sein, finde ich unglaublich spannend.

Blicke ich auf die letzten anderthalb Jahre zurück, kann ich sagen: All meine Vorstellungen und Wünsche haben sich erfüllt. Durch die abwechslungsreichen Aufgaben in den unterschiedlichsten Branchen habe ich die Chance, in unserer schnelllebigen Zeit mein Wissen und meine fachlichen Fähigkeiten immer weiter auszubauen. Und obendrein werde ich von meinem Arbeitgeber gefördert und arbeite in einem klasse Team, auf das ich mich verlassen kann. Was will man mehr?

Scanner-Blick!

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EIN ESSAY DER GROSSEN FRAGEN

Cover ReadyBekannt ist Jan Fischer nicht nur als Texter, freier Autor und Journalist. Inzwischen hat er sich international auch einen Namen als Luftgitarrist gemacht. Und nach Luft sucht er auch in seinem aktuellen Buch „Ready“ – einem Essay, der die großen Fragen stellt und somit mehr als die Biographie seiner Generation ist: Nach Arbeit und Zeit, die wirklich frei von allem ist, nach dem richtigen Lebensweg und dem Dahintreiben durch unendliche Spielwelten, nach Tetris, Zelda und uns. Jan Fischer: Ready. Hanser 2016. 2,99 Euro.

Mut, Geschwindigkeit und Konsequenz

Cover Matthias Kolbusa KonsequenzKlarheit und Aufrichtigkeit im Miteinander und mehr Konsequenz im Handeln: Dies sind die Forderungen des Unternehmers, Referenten, Buchautors und bekennenden „Andersdenkers“ Matthias Kolbusa in seinem gerade erschienenen Buch „Konsequenz! Management ohne Kompromisse“. Anhand zahlreicher Beispiele, Prinzipien und Methoden vermittelt er, wie man Ziele nicht nur klar formuliert, sondern dann über alle Widerstände hinweg umsetzt und so zum Erfolg kommt. Denn: Was uns wirklich weiterbringt, sind nicht Meetings, Planung und Kontrolle, sondern Mut, Geschwindigkeit und Konsequenz. Matthias Kolbusa: Konsequenz! Ariston 2017. 22,99 Euro.

DIE DIGITALE ZUKUNFT

In Berlin wurde im April 2017 das Einstein Center Digital Future eröffnet, eine Einrichtung, in der zukünftig in den Bereichen digitale Infrastruktur, Industrie und Services, digitale Gesellschaft und Digital Health geforscht werden soll. Dafür sollen insgesamt 50 Professuren eingerichtet werden. Sechs Berliner Universitäten, die Charité, acht nicht-universitäre Forschungseinrichtungen zwei Ministerien sowie 20 Unternehmen sind an dem neuen Wissenszentrum sowohl finanziell als auch personell beteiligt. Weitere Informationen unter: www.digital-future.berlin

FÜHRUNGSKRÄFTE SICHERN IHRE TEAMS

Cover Simon Sinek Gute Chefs essen zuletztDer Bestsellerautor und Business-Berater Simon Sinek beschreibt in seinem gerade erschienenen Buch „Gute Chefs essen zuletzt“ das Zusammenspiel von Führungskräften mit ihren Teams. Dabei überträgt er die militärische Tradition „Offiziere essen immer zuletzt“ auf die Welt der Unternehmen. Demnach muss die Führungskraft einen sogenannten Safety Circle, einen Sicherheitskreis, bilden, der das Team vor Schwierigkeiten von außen schützt. Nur so bildet sich im Unternehmen eine vertrauensvolle Atmosphäre. Der Sicherheitskreis führt zu stabilen, anpassungsfähigen und selbstbewussten Teams, in denen sich jeder zugehörig fühlt und in denen alle Energie darauf verwendet wird, die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Simon Sinek: Gute Chefs essen zuletzt. Redline 2017. 24,99 Euro.

ADAM SMITH – WOHLSTAND UND MORAL

Cover Gerhard Streminger Adam Smith, Wohlstand und MoralAdam Smith war nicht nur einer der wichtigsten Vordenker von Kapitalismus und Marktwirtschaft, sondern auch ihr grundlegender Kritiker. So entdeckte der schottische Denker, dass der Markt einerseits manchmal zu Konsequenzen führt, die besser sind als die egoistischen Absichten der Menschen, andererseits manchmal aus Gutem auch Schlechtes folgt, etwa unbeabsichtigte negative ökologische Folgen. Deshalb plädierte Smith dafür, der unsichtbaren Hand des Marktes unter bestimmten Umständen „in den Arm zu fallen“. Das ist dann die sichtbare Hand des Staates, etwa durch aufgeklärte Bildung und Arbeiterschutz. Gerhard Streminger, der Philosophie an der Karl- Franzens-Universität in Graz und an der University of Minnesota in Minneapolis lehrte, hat dies in seiner fulminanten Biographie über den Wirtschaftstheoretiker und Moralphilosoph herausgearbeitet. Gerhard Streminger: Adam Smith – Wohlstand und Moral. C.H.Beck 2017. 24,95 Euro.

INNOVATIONSPREIS-IT 2017 IN DER KATEGORIE CONSULTING

Die Wirtschaftsinformatikerin und Projektmanagerin Sigrid Hauer hat für ihr Analysetool INSiRA© den Innovationspreis-IT 2017 in der Kategorie Consulting erhalten. Mit dem Tool soll sich die Qualität der Projektorganisation eines Unternehmens und der Umgang der Teilnehmer untereinander verbessern lassen – auch, weil im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt der Mensch und der Anspruch an eine sorgfältige, kommunikationsorientierte und wertebasierte Projektarbeit immer wichtiger werden. Ziel von Projekten müsse es sein, nicht nur die messbaren Faktoren zu analysieren und zu verbessern, sondern vor allem die Kommunikation in Teams auf den Prüfstand zu stellen, so die Gewinnerin. Weitere Informationen unter: www.ebh-muenchen.de

SECHS LOLAS FÜR TONI ERDMANN

Foto: Komplizen Film
Foto: Komplizen Film

Unternehmensberaterin Ines Conradi, gespielt von Sandra Hüller, arbeitet in Rumänien an einem großen Outscourcing-Projekt. Dort wird sie unerwartet von ihrem Vater, einem pensionierten, alleinlebenden und mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen neigenden Musiklehrer, besucht – Winfried Conradi alias Toni Erdmann, gespielt von Peter Simonischek. Winfried Conradi möchte Zeit mit seiner Tochter verbringen und sehen, wie sie lebt. So kreierte die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade das äußerst sehenswerte komödiantische Familiendrama „Toni Erdmann“. Der Film war für die Oscars und Golden Globes 2017 nominiert. Inzwischen ist er auf DVD erschienen. Weitere Infos unter: www.tonierdmann-derfilm.de

IM DOCUMENTA-JAHR 2017

… inspiriert der karriereführer zur Horizonterweiterung. In Beiträgen und verschiedenen Gesprächen gehen wir den Fragen nach, welche Bedeutung der Kunst innerhalb unserer ökonomisch dominierten Welt zukommt und auf welche Art gerade Hochschulabsolventen von ihr profitieren können – etwa hinsichtlich einer Schärfung ihres Blicks für Ambivalenzen und Wahrheiten jenseits beruflicher Interessenlagen. Wer sich einlesen will: Seit 2015 erscheint das documenta-Begleitmagazin: „South as a State of Mind“. Info: www.documenta14.de/de/south Im karriereführer-Web-Channel gibt es u.a. ein Interview mit der documenta-Chefin Annette Kulenkampff. Und wie wäre es mit einem Besuch der Kunstschau in Athen (8. April – 16. Juli 2017) und/oder Kassel (10. Juni – 17. September 2017)? Info: www.documenta14.de

Das letzte Wort: Christoph Schlick im Gespräch

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Christoph Schlick studierte Rechtswissenschaften und Theologie in Graz, Salzburg und Rom. Er war über 20 Jahre Benediktinermönch. 2001 gründet er das Institut für Logotherapie und Existenzanalyse und 2014 das SinnZENTRUM in Salzburg. Schlick ist als Unternehmensberater und Coach tätig.

Herr Schlick, Sie beraten Firmen vom 20-Mitarbeiter-Betrieb bis zum internationalen Großkonzern. Auf was kommt es Ihnen besonders an?

Mir geht es zuerst immer um die betroffenen Menschen und nicht primär um Zahlen, Umsatz und Gewinn. Natürlich ist mir bewusst, dass auch gesunde Zahlen für den Bestand eines Unternehmens wichtig sind, doch erst, wenn es den einzelnen Menschen in einem Unternehmen gut geht, dann werden auch die Zahlen nachhaltig stimmen.

Cover Was meinem Leben echten Sinn gibtChristoph Schlick: Was meinem Leben echten Sinn gibt – Die wichtigsten Lebensfragen klären. Scorpio 2017. 16,99 Euro.
Weitere Informationen unter:
www.christophschlick.com

Ihnen geht es immer auch darum, den Sinn des Lebens zu finden. Suchen bei Ihnen auch Unternehmen nach einer Form von Sinn?

In einem Unternehmen ist es oft nicht so einfach, das wirklich Sinnstiftende zu entdecken. Begriffe wie Vision und Leitbild scheinen etwas verbraucht zu sein, doch dahinter steht die Notwendigkeit in einem Unternehmen immer wieder klar zu bekommen, welches sind die „Werte“ die hier wirken, ja verwirklicht werden.

Besteht der Sinn für Unternehmen nicht vorrangig in der Suche nach profitablen Geschäftsfeldern, die auch langfristig zukunftsorientiert sind?

Vordergründig: Ja. Jedoch ist aus meiner Sicht ein Unternehmen erst dann wirklich erfolgreich, wenn es einen „Beitrag“ leistet – für die Welt, die Gesellschaft, für einzelne Menschen. Profit ist eine Größe, die für den Bestand eines Unternehmens total wichtig ist. Doch wenn es nur um Profit geht, werden Menschen auf der Strecke bleiben. Alle Unternehmen, die wirklich langfristig Bestand haben, schaffen eine gute Balance zwischen Profit und Verantwortung für die Menschen und die Welt.

Arbeiten und agieren die Menschen denn in sinn-orientierten Unternehmen anders?

Meine Erfahrung ist, dass in solchen Unternehmen Mitarbeiter mit viel mehr Freude und Begeisterung bei ihrer Arbeit sind. Dadurch steigern sich natürlich auch der Einsatz und die Identifikation mit dem Unternehmen. Als Folge ergeben sich auch eine erhöhte Produktivität und eine viel geringere Anfälligkeit für Erkrankungen oder andere Ausfälle. Oft sprechen wir über die sogenannte Life-Work-Balance, ein Begriff, den ich gerne in Frage stelle. Denn Vollzeit arbeitende Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit im Unternehmen: Ist das denn kein „Leben“? Kann ich Arbeit und Leben wirklich trennen? Wenn es gelingt, die Arbeitszeit als wertvolle und sinnvoll eingesetzte Lebenszeit zu empfinden, sind Menschen glücklicher und Unternehmen erfolgreicher.

Und wie definieren Sie dabei Erfolg?

Erfolg ist immer die Folge von etwas. So muss ich zumindest auf zwei Aspekte schauen: Was wird getan und was ist die Wirkung? Wenn beide Bereiche mit einem gesellschaftlich und ökologisch verantwortbaren, nachhaltigen Wertesystem in Einklang sind, werden die Faktoren sichtbar, an denen ich Erfolg messen würde: Zufriedenheit, Dankbarkeit, Gelassenheit und ohne Weiteres auch den finanziellen Erfolg und die dadurch erreichte Stabilität und Sicherheit.

Was raten Sie Absolventen, die in die Beratung einsteigen?

Ihr Klient kennt sein Unternehmen besser als Sie und weiß am besten um dessen Stärken und Schwächen. Versuchen Sie nicht alles besser zu wissen, sondern bieten Sie neue Blickwinkel an, um aus der oft eingelaufenen Betriebsblindheit herauszufinden. Potenziale (wieder) zu entdecken, Klarheit zu schaffen für Prozesse, Werte und dahinterliegende Visionen ist aus meiner Sicht ein Schlüssel zu einem gelungenen Unternehmenscoaching. Wenn Eigentümer, Mitarbeiter und Teams wieder spüren, wofür sie arbeiten, wird der Erfolg nicht ausbleiben.

Volkswagen vergibt den „Volkswagen Mobility Award“

Der Volkswagen Konzern vertieft seine Zusam­men­­arbeit mit jungen Gründerfirmen aus dem Tech-Sektor: Auf der inter­natio­na­len Startup- und Technologie­konferenz „CUBE Tech Fair“ zeichnete Volkswagen im Mai diesen Jahres das Top-Startup xxxxxx mit dem „Volkswagen Mobility Award“ aus.

„Wir haben im Volkswagen Konzern Top-Know-how und bauen es weiter aus. Dazu arbeiten wir weltweit mit erstklassigen Technolo­gieunternehmen zusammen – und genauso mit kleinen, aber hoch innovativen Startups“, sagt Dr. Martin Hofmann, CIO des Volkswagen Konzerns. Man gebe ihnen den Schub, mit dem sie ihre Ideen erfolgreich auf den Weg bringen könnten. Hofmann: „Das ist eine Win-win-Situation.“

Bereits Ende 2015 gründete die Volkswagen Konzern IT mit dem Ideation Hub eine Abteilung, deren Hauptaufgabe darin besteht, Volkswagen und junge Gründerfirmen zu­sam­men­­zubringen. Der Ideation Hub sondiert dazu Ideen in der internationalen Startup-Szene, geht auf die jungen Unternehmer zu und begleitet sie bis zur Umsetzung eines Pilotprojekts im Konzern. Die Bandbreite bereits umgesetzter Pilotprojekte reicht von Anwendungen im 3-D-Druck bis hin zu Mobilitäts­dienst­leistungen, etwa einer intelligenten Nutzung geografischer Daten.

Auf der „CUBE Tech Fair“ in Berlin zeichnete der Ideation Hub dasGewinner-Startup xxxxxx mit dem „Volkswagen Mobility Award“ aus. Die ausgezeichnete Gründerfirma erhält mit dem „Mobility Award“ die Chance, ein Indus­trie­projekt mit zusätzlicher Unterstützung durch 15.000 Euro Anschubfinan­zierung im Konzern an den Start zu bringen.

FDM Group

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Branche
IT-Dienstleister

Produkte/Dienstleistungen
IT-Consulting in verschiedenen Bereichen:
Projektmanagement
Business Analyse
Business Intelligence
Software Entwicklung
Software Testing
Application Management
Financial Application Management

Anzahl der Standorte
Inland: 1 | Ausland: 16

Jahresumsatz
158 Mio. EUR

Anzahl der MitarbeiterInnen
Inland: ca. 130 | Weltweit: ca. 2000

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 150 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Informatik, Wirtschaftsinformatik, Physik, Mathematik, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschafslehre oder vergleichbare Fachrichtungen

Einsatzmöglichkeiten
Projektmanagement
Business Analyse
Business Intelligence
Software Entwicklung
Software Testing
Application Management
Financial Application Management

Einstiegsprogramme
Traineeprogramm, Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Monatliche Starttermine

Auswahlverfahren
Telefoninterview, Bewerbertag

Einstiegsgehalt
Ca. 40.000 Euro im Jahr

Auslandstätigkeit
Möglich, abhängig vom Bereich

Angebote für StudentInnen
Praktika, Werkstudententätigkeiten

Logo FDM

Ansprechpartner
Sarah Riemer

Anschrift
Mainzer Landstraße 41
60329 Frankfurt am Main

Fon
069 9675 9286

E-Mail
sarah.riemer@fdmgroup.com

Internet
www.fdmgroup.com

BWI GmbH

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Branche
IT-Dienstleistungen
IT-Service-Unternehmen

Produkte/Dienstleistungen
IT-Projektmanagement, IT-Infrastruktur, TK-Infrastruktur, IT-Services, TK-Services, IT-Consulting, IT-Betrieb, IT-Systemintegration, SAP

Anzahl der Standorte
Über 40 im Inland

Jahresumsatz
Ca. 640 Mio. Euro

Anzahl der MitarbeiterInnen
Über 4.000

Bedarf an HochschulabsolventInnen
100 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Informatik
Wirtschaftsinformatik
IT-Security

Einsatzmöglichkeiten
IT-Servicemanagement
IT-Betrieb
RZ-Betrieb
Netzwerk-Management
Managed PC
Telekommunikation
Mobile Computing
Softwareentwicklung
IT-Consulting
SAP-Beratung
IT-Architektur
Systemengineer

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg
Master@BWI (Masterprogramm
Bachelor@BWI (Bachelor-Programm)

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Interview

Auslandstätigkeit
In Ausnahmefällen

Angebote für StudentInnen
Praktika sind möglich auf Anfrage
Werkstudenten-Tätigkeiten
Bachelor-/Masterarbeiten auf Anfrage

Logo BWI

Ansprechpartner
Raphaela Lorsbach

Anschrift
Auf dem Steinbüchel 22
53340 Meckenheim

Fon
02225 988 2051

E-Mail
raphaela.lorsbach@bwi.de
info@bwi.de

Internet
www.bwi.de
www.bwi-karriere.de
https://blog.bwi.de/

FH Westküste

Auf einen Blick
Die Fachhochschule Westküste ist eine junge, innovative und familiäre Hochschule an der Westküste Schleswig-Holsteins. Es werden in den Fachbereichen Wirtschaft und Technik insgesamt neun Bachelor- und sechs Masterstudiengänge angeboten.

Green Energy, M.Sc.
Der Masterstudiengang Green Energy (Master of Science) bildet interdisziplinär und praxisorientiert für die Planung und Realisierung von Erneuerbare-Energien-Projekten aus. Das Studium setzt sich zu gleichen Teilen aus juristischen, wirtschaftswirtschaftlichen und technischen Inhalten rund um die Energiewende zusammen. Die Planung und Errichtung sowie der Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen (z.B. Windkraft- und Photovoltaikanlagen) sind ebenso Studiengegenstand wie die Vermarktung von erneuerbarem Strom und erneuerbarer Wärme. Die Studierenden werden zudem in die Lage versetzt, dezentrale Versorgungskonzepte, Projekte zur Energiespeicherung oder Vorhaben zur Sektorkopplung, d.h. die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien auch im Wärmesektor (z.B. in Power-to-Heat-Anlagen) und im Verkehrssektor (z.B. durch Elektromobilität), ganzheitlich fachlich zu begleiten. Abgerundet wird das Studium durch interdisziplinäre Module, etwa zum Projektmanagement, sowie durch Schlüsselkompetenzen.

Praxis & Theorie
Der Master Green Energy zeichnet sich durch eine Verzahnung von Theorie und Praxis sowie eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbänden der Energiebranche in Norddeutschland aus. Insbesondere wird die Masterarbeit im 4. Semester in der Regel in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen verfasst. Während des Studiums finden regelmäßig Exkursionen und Gastvorträge von Praktikern statt. Die Professoren und Lehrbeauftragten des Studiengangs verfügen über umfangreiche Praxiserfahrungen in der Energiebranche. Um den Wissenstransfer in die Region und den Praxisaustausch laufend zu gewährleisten, veranstaltet der Studiengang seit Juni 2015 zudem die „Green Energy Workshops“. In diesem Veranstaltungsformat werden aktuelle Themen der Energiewende aufgegriffen, durch Vorträge hochkarätiger Referenten vertieft und in der anschließenden offenen Diskussionsrunde aus unterschiedlichen Aspekten beleuchtet.

Logo FH Westkueste

Ansprechpartner
Anja Rathjen, B.A.

Anschrift
Fritz-Thiedemann-Ring 20
25746 Heide

Fon
0481 8555-544

E-Mail
ge@fh-westkueste.de

Internet
www.fh-westkueste.de/ge/

Bain-Studie zu Aufstiegschancen von weiblichen Mitarbeitern

In den Chefetagen und als Entscheider sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. Dabei hapert es nicht an Bildung oder Qualifikationen. Auch sind die Voraussetzungen beim Start ins Berufsleben für Männer und Frauen gleich. Vielmehr sehen sich Frauen in ihrem späteren Berufs- und Privatleben mit anderen externen Faktoren konfrontiert als Männer, was ihnen deutlich mehr Energie und Ausdauer abverlangt und in der Folge ihren Aufstieg oftmals bremst.

Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Studie „Charting the Course: Getting Women to the Top“, die die internationale Managementberatung Bain & Company gemeinsam mit dem Businessnetzwerk LinkedIn durchgeführt hat. Dafür wurden mehr als 8.400 weibliche wie männliche LinkedIn-Mitglieder befragt. Die Studienteilnehmer sind in US-amerikanischen Unternehmen tätig, haben mindestens einen Bachelorabschluss und repräsentieren alle Branchen sowie Karrierestufen – vom Berufseinsteiger bis hinauf ins Top-Manager.

Die Unterschiede werden der Bain-Studie zufolge schon zu Beginn der beruflichen Laufbahn deutlich. Für Männer scheint der Weg nach oben vielfach vorgezeichnet. Sie haben zahlreiche Vorbilder, an denen sie sich orientieren und die sie fördern können. Frauen hingegen treffen oft auf Voreingenommenheit und Vorbehalte, ihre Karriereambitionen und ihre Leistungsbereitschaft werden immer wieder infrage gestellt. Um dennoch den beruflichen Aufstieg zu schaffen, müssen Frauen nicht nur mehr Energie aufbringen, sondern auch beharrlicher sein als die Männer. Daher geht ihnen auf ihrem Weg nach oben häufiger als ihren männlichen Kollegen die Puste aus.

Abschied von den Karrierezielen

Bereits nach einigen Jahren und den ersten Karriereschritten öffnet sich die Schere zwischen den Geschlechtern. Zu diesem Zeitpunkt streben schon 64 Prozent der Männer, aber nur 56 Prozent der Frauen nach einer Führungsposition. Daran, dass sie dieses Ziel erreichen können, glauben 66 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen. Demnach haben weibliche Mitarbeiter bereits relativ früh in ihrer beruflichen Laufbahn geringere Karriereambitionen als ihre männlichen Kollegen – und weniger Selbstvertrauen, diesen Kraftakt schaffen zu können. Die Folge: Sie verabschieden sich eher von ihren ursprünglichen Karriereplänen.

In vier Schritten können Vorgesetzte zu guten Wegbereitern werden:

  • Leistungsstarke Frauen im Team ermutigen, Führungspositionen anzustreben.
  • Im Team vermitteln, dass es diverse Wege zum Erfolg gibt, aber auch unterschiedliche Führungsstile.
  • Mit kleinen Gesten eine große Wirkung erzielen. Täglicher Austausch, Feedback und Coaching schaffen mehr Vertrauen als lang geplante Mitarbeitergespräche.
  • Nicht nur den Mitarbeiter sehen, sondern den ganzen Menschen wahrnehmen. Berufliche Ziele müssen mit dem Familienleben in Einklang gebracht werden. Darüber sollte es einen offenen Austausch geben.

Auch im privaten Umfeld erfahren viele Frauen weniger Rückhalt und Unterstützung als Männer, vor allem in der mittleren Phase ihrer Karriere. Da haben 61 Prozent der weiblichen Mitarbeiter einen Partner, der mindestens genauso in seinen Job eingebunden ist wie sie selbst. Bei Männern liegt der Anteil derer, die einen ähnlich oder noch stärker beruflich engagierten Partner haben, bei lediglich 38 Prozent. Werden Kinder geboren, verschiebt sich diese Relation noch weiter zu Ungunsten der Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich hauptsächlich um den Nachwuchs kümmern, ist in dieser Karrierephase sechs Mal höher als bei ihren männlichen Kollegen.

„Heutzutage sind Männer und Frauen für ihren beruflichen Aufstieg gleich gut gerüstet“, erklärt Dominik Thielmann, Partner bei Bain & Company und verantwortlich für das Recruiting im deutschsprachigen Raum. „Doch für Frauen ist der Weg nach oben deutlich steiniger und voller Hindernisse. Diese Erfahrung lähmt ihren Ehrgeiz und schmälert ihr Selbstvertrauen.“

Zielstrebigkeit und Selbstbewusstsein sind Schlüssel zum Erfolg

Vor diesem Hintergrund sind Frauen auch weniger hartnäckig, wenn es darum geht, sich für eine Beförderung in Position zu bringen und Aufstiegsmöglichkeiten zu ergreifen. Sind sie sich der Unterstützung durch einen Vorgesetzten nicht vollkommen sicher, zögern sie länger als Männer. „Um voranzukommen, muss man hungriger, selbstbewusster, engagierter und widerstandsfähiger sein als die männlichen Kollegen“, stellt eine der Studienteilnehmerinnen fest, die es an die Spitze eines US-Technologiekonzerns geschafft hat. Denn das Klima in vielen Unternehmen ist für Frauen nach wie vor schwierig. Befragte berichten, dass männliche Manager oft davon ausgehen, dass eine Frau die Beförderung und mehr Verantwortung ablehnt. Gleichzeitig gibt es nach wie vor Feierabend- und andere Aktivitäten, die weibliche Kollegen bewusst ausschließen.

Gezielte Unterstützung ist wichtig, damit Frauen ins Top-Management aufsteigen können. Betriebliche Förderprogramme wie Trainings oder Fortbildungen sind hilfreich, genügen aber bei Weitem nicht. Noch entscheidender ist die Rolle der direkten Vorgesetzten. Sie müssen den Frauen Rückenwind geben, sie coachen, fordern, ermutigen und auch öffentlich loben. So stärken sie das Selbstbewusstsein ihrer weiblichen Mitarbeiter, helfen ihnen, sich zu Führungspersönlichkeiten zu entwickeln und auf der Karriereleiter weiter voranzukommen. Betont Bain-Partner Thielmann: „Jeder Kletterer weiß, dass ein guter Bergführer entscheidend für den Erfolg ist. Er ermöglicht den Gipfelsturm.“

karriereführer frauen in führungspositionen 2017.2018 – Vielfalt

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Cover frauen in führungspositionen 2017.2018

Vorteil Vielfalt

Der Wille ist da, doch noch bremsen zähe Unternehmenskulturen und strukturelle Hürden den Weg von mehr Frauen in die Top-Führungspositionen. Was hilft, ist immer wieder auf die Notwendigkeit zu pochen: Gelebte Diversität bringt Unternehmen in Sachen Pioniergeist und Innovationskultur voran. Gefordert ist aber auch die Gesellschaft, die lernen muss, den Gegensatz zwischen Erwerbs- und Familienarbeit zu überwinden.

Inspiring Women – das BCG-Event für weibliche Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung

Bei dem BCG Event Inspiring Women vom 23.-24. Juni 2017 in Berlin können weibliche Professionals das inspirierende Umfeld von BCG entdecken. Das Event ermöglicht den persönlichen Austausch mit BCG-Beraterinnen und -Beratern sowie die Teilnahme an einem begleitenden Training. Hierbei haben die Teilnehmerinnen, die über bis zu fünf Jahre Berufserfahrung verfügen, die Möglichkeit zu erfahren, was sie mit ihrem Talent bei BCG bewegen können. Bewerbungsschluss ist der 19. Mai 2017.

http://karriere.bcg.de/bewerben/events.aspx

Vorteil Vielfalt

Der Wille ist da, doch noch bremsen zähe Unternehmenskulturen und strukturelle Hürden den Weg von mehr Frauen in die Top-Führungspositionen. Was hilft, ist immer wieder auf die Notwendigkeit zu pochen: Gelebte Diversität bringt Unternehmen in Sachen Pioniergeist und Innovationskultur voran. Gefordert ist aber auch die Gesellschaft, die lernen muss, den Gegensatz zwischen Erwerbs- und Familienarbeit zu überwinden. Von André Boße

Beginnen wir mit Zahlen. Die Studie „Frauen im Management in Industrie 4.0“ untersucht den Anteil von Frauen im Management von deutschen Unternehmen aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Informationstechnologie – also genau den Branchen, in denen Innovationen und Pioniergeist gefragt sind. Die Studie zeigt, dass im Jahr 2016 der Anteil von Frauen im Top- sowie im mittleren Management bei 18,4 Prozent lag. 2006, also zehn Jahre zuvor, waren es 13,3 Prozent. Die Steigerung beträgt 5,1 Prozentpunkte. Man könnte sagen: Da ist noch Luft nach oben. Blickt man alleine auf das mittlere Management, liegt hier der Frauenanteil bei immerhin 26 Prozent. Wobei diese Zahl seit 2012 stagniert. Gering ist der Anteil von Frauen nach wie vor im Topmanagement: Im Zukunftsfeld Industrie 4.0 liegt er bei nur 7,2 Prozent.

Frauen in Vorständen

Eine Studie der Personalberater Korn Ferry zum Frauenanteil in den großen deutschen Unternehmen im Herbst 2016 bietet gute und weniger gute Nachrichten. Zuerst der negative Aspekt: In der Hälfte der DAX-Unternehmen gibt es im Vorstand nach wie vor überhaupt keine Frauen. Im MDAX (dem Aktienindex mittelgroßer Gesellschaften) ist das sogar in 88 Prozent der Unternehmen der Fall – nur sechs der 50 MDAX-Firmen haben weibliche Vorstandsmitglieder berufen. Das Positive: Die Mehrzahl der Vorstandsfrauen verantwortet operative Geschäftsbereiche. „Diese Frauen beweisen, dass sie Geschäft können“, sagt Floriane Ramsauer, Partnerin von Korn Ferry. „Mehr Offenheit bei Besetzungen wäre darum wünschenswert.“

MINT: Frauenanteil an der Spitze zu gering

Liegt es ganz banal daran, dass die Unternehmen zwar motiviert sind, diese Zahlen zu ändern, aber zu wenige Frauen im Rennen sind? Hier gibt ein Blick auf die Zahl der Absolventinnen in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern Aufschluss: Seit Anfang der Nullerjahre liegt der Frauenanteil unter Hochschulabsolventen in den technischen Fächern bei mehr als 20 Prozent.

Zuletzt steigerte dieser sich noch einmal auf 23 Prozent. Knapp jeder vierte Absolvent ist also eine Absolventin – und das schon seit vielen Jahren. Im mittleren Management der technischen Unternehmen entspricht die Quote diesem Anteil; im Top-Management jedoch nicht einmal ansatzweise. „Dabei sind unter diesen Absolventinnen durchaus genügend hochqualifizierte und ambitionierte Frauen, die an die Spitze von Unternehmen gelangen und erfolgreich ihre Aufgabe erfüllen könnten“, sagt Dr. Ulrike Struwe, Leiterin der Geschäftsstelle des Nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT“. „An den Zahlen wird deutlich, dass in den Unternehmen noch viel getan werden muss, um Frauen den gleichberechtigten Zugang zu höheren Positionen zu ermöglichen.“

Woran liegt es, dass gerade in den entscheidenden Führungspositionen in den technischen Unternehmen unverhältnismäßig wenige Frauen tätig sind? „Es zeigt sich, dass Unternehmenskulturen sehr zählebig sind“, begründet Ulrike Struwe.„Nachhaltige Veränderungen können daher nur erreicht werden, wenn strukturelle Veränderungen vollzogen werden und sich das Unternehmen als Ganzes zur Durchsetzung von Chancengleichheit verpflichtet.“ Dafür sei es unbedingt nötig, dass die ökonomischen Vorteile von mehr Frauen in Führungspositionen deutlich stärker kommuniziert werden.

Linktipps

www.womenindigital.org
www.generation-ceo.com
www.digitalmediawomen.de
www.dld-conference.com
www.globalfemaleleaders.com
www.initiative-chefsache.de
www.she-works.de
www.dibev.de
www.fidar.de

„Denn natürlich leidet eine echte Innovationskultur darunter, wenn Frauen aus höheren Positionen ausgeschlossen werden“, so Struwe. Die Vorteile gemischter Teams mit Blick auf den Pioniergeist und breitere Problemlösungsansätze könnten sich nur entfalten, wenn Frauen auf allen Ebenen im Unternehmen präsent sind. „Zudem wird eine diverse Unternehmenskultur – gerade im internationalen Umfeld – auch mehr und mehr zu einer Imagefrage“, gibt sie zu bedenken. Unternehmen, die beim Thema Diversity besonders träge wirken, geraten verstärkt in die Rolle, sich rechtfertigen zu müssen – zum Beispiel bei der Frage, warum das Top-Management weiterhin dermaßen männerdominiert ist.

Geht’s so weiter, haben Frauen erst 2087 aufgeholt

Dadurch entsteht eine neue Dynamik, die auch Dr. Anja Hartmann mit ihrem Blick auf die großen deutschen DAX-Konzerne positiv beurteilt. Die ehemalige Top-Beraterin von McKinsey ist heute als selbstständige Beraterin für viele DAX 30-Unternehmen tätig. „In meinen Gesprächen mit den Führungsgremien von Unternehmen beobachte ich, dass es immer selbstverständlicher wird, Frauen in die engere Auswahl einzubeziehen, wenn es um die Neubesetzung freier Positionen geht. Viele Unternehmen suchen sogar aktiv nach geeigneten Frauen. Das sind positive Zeichen, die Mut machen.“ Jedoch sei diese Tempoverschärfung auch notwendig: „Wenn sich die derzeitige Entwicklung linear fortsetzt und nicht exponentiell beschleunigt, müssten wir damit rechnen, dass es noch rund 70 Jahre dauert, bis ein Frauenanteil von 50 Prozent erreicht ist – und das ist viel zu langsam.“

Finanzsektor:
Aufholbedarf bei Frauenanteil

Zwar stellen Frauen in den Banken und Versicherungen nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) die Mehrheit der Beschäftigten, jedoch liegt der Anteil von Frauen in den Spitzengremien weiterhin zurück. In den Aufsichts- und Verwaltungsräten der 100 größten Banken des Landes lag der Frauenanteil im Jahr 2016 bei gut 21 Prozent. Das ist nicht mehr als im vorangegangenen Jahr und neun Prozentpunkte hinter der anvisierten Quote von 30 Prozent. Bei den 59 größten Versicherungen gab es immerhin einen Anstieg um drei Prozentpunkte auf etwas mehr als 22 Prozent. In den Vorständen blieb der Frauenanteil mit gut acht Prozent bei den Banken und fast zehn Prozent bei den Versicherungen sehr niedrig.

Anja Hartmann ist Beraterin und Coach, sie hat ihr eigenes Consulting-Unternehmen Bucketrider gegründet und spricht intensiv mit den Top-Managerinnen und -Managern der großen Konzerne. Dabei stellt sie fest, dass es für keine Management-Ebene zielführend ist, weiterhin über geschlechtsspezifische Unterschiede in der Führungskultur zu sprechen. Auf ihrer Homepage bringt sie ihre Einstellung humorvoll auf den Punkt:„Ich denke nicht, dass sich Frauen vom Menschen an sich unterscheiden.“

Was sie beobachtet, sei ein allgemeiner Trend zu einem Wandel von Führungs- und Unternehmenskulturen: weg von hierarchischen Command & Control-Strukturen und starren Prozessen, hin zu flacheren und vernetzten Organisationsformen und flexibleren, agileren Arbeitsformen. Jede Führungskraft – egal ob Mann oder Frau – tue gut daran, den eigenen Führungsstil mit diesen veränderten Rahmenbedingungen abzugleichen und an der Weiterentwicklung der eigenen Führungspersönlichkeit zu arbeiten.

„Für die einen mag das heißen, mehr zuzuhören, besser auf andere einzugehen oder die eigene Position häufiger in Frage zu stellen. Für die anderen, dieeigenen Überzeugungen klarer auszusprechen, Erwartungen deutlich zu kommunizieren oder sich in der Entscheidungsfindung weniger von anderen beeinflussen zu lassen.“ Für Anja Hartmann steht der Begriff Diversität längst nicht nur für eine oberflächliche Ausgeglichenheit von Männern undFrauen.„Er impliziert die Überzeugung, dass jedes Team, jeder Prozess und jedes Unternehmen besser wird, wenn die Diskussions- und Entscheidungskultur darauf ausgelegt ist, verschiedene Perspektiven nicht nur zuzulassen, sondern aktiv einzufordern.“

Unternehmen müssen Trägheit ablegen

So logisch der Mehrwert von Diversität erscheint, so klar ist aber auch, dass es auf dem Weg zur Vielfalt weiterhin strukturelle Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Sonst wird Diversität zu einer Wunschvorstellung. Ulrike Struwe hat in ihrer Position als Leiterin von „Komm, mach MINT“ sehr häufig mit jungen Frauen zu tun. Dabei stellt sie fest, dass sich die Forderungen vieler ambitionierter Nachwuchskräfte seit Jahren gleichen. „Ein Punkt, der nun unbedingt angegangen werden muss, weil damit eine permanente Missachtung der Leistungen von Frauen einhergeht, ist die Abschaffung der Lohnungleichheit“, sagt sie.

Viele Frauen wünschten sich zudem eine gute Einarbeitung auf allen Karrierestufen sowie Unterstützung beim Aufstieg auf der Karriereleiter. Hier könnten Unternehmen durch spezielle Angebote viel erreichen.„Ein weiteres zentrales Thema für junge Frauen bleibt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Struwe. Auch hier müssten Arbeitgeber tätig werden:„Einige der Unternehmen unseres Pakts haben betriebseigene Kindergärten etabliert oder arbeiten mit einem Familienservice zusammen, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schnelle und flexible Hilfe bei der Betreuung von Kindern anzubieten. Solche Modelle finden großen Zuspruch.“

Viel Nachholbedarf gebe es jedoch noch beim Thema Elternzeit: „Besonders Männer erhalten seitens der Unternehmen viel zu wenig Unterstützung dabei, dieses Angebot zu nutzen oder nach der Geburt eines Kindes andere Arbeitszeitmodelle einzugehen“, sagt Ulrike Struwe. Im Gegenteil werde Vätern oftmals unterschwellig das Gefühl vermittelt, sie schaden ihrer Karriere, wenn sie diese Möglichkeiten wahrnehmen. „Auch hier sollte unbedingt ein Umdenken in den Unternehmen erfolgen.“

Neuer Blick auf die Arbeit

Top-Beraterin Anja Hartmann ist überzeugt, dass sich auch der gesellschaftliche Blick auf die Arbeit ändern muss: „Entscheidend wird sein, dass es uns als Gesellschaft gelingt, den Gegensatz zwischen Erwerbsarbeit und Familienarbeit zu überwinden. Beide Formen der Arbeit tragen schließlich gleichermaßen zum Funktionieren der Gesellschaft sowie zum Wohlbefinden und Wohlstand der Einzelnen bei.“ Die Unterscheidung zwischen Erwerbs- und Familienarbeit stammt noch aus dem 19.Jahrhundert, als die Industrialisierung die Arbeitsplätze aus dem unmittelbaren Lebensumfeld hinaus in die Fabriken verlagerte. „Heute“, so Hartmann,„sehen wir dagegen einen Trend, Arbeit und Familie wieder näher aneinanderzurücken.“

Home-Office-Arbeitsplätze oder IT-Berufe seien Beispiele für eine neue, deutlich weniger ortsabhängige Form von Arbeit. Die Möglichkeiten sind also bereits vorhanden, nun stehe jeder – ob Mann oder Frau – vor der Aufgabe, eine Balance aus Familienzeit, bezahlter Arbeit und Selbstverwirklichung zu finden. „Gesellschaft, Politik und Unternehmen sind gefragt, einerseits Mechanismen zur Verfügung zu stellen, um diese Gestaltungsfreiräume zu ermöglichen, und andererseits bewusst darauf zu achten, verschiedene Lebensentwürfe gleichberechtigt nebeneinander bestehen zu lassen“, sagt Anja Hartmann – und formuliert konkrete Ideen für Verbesserungen: Der Staat müsse Kindererziehung und Pflege Angehöriger konsequent anerkennen, die Unternehmen müssten flexible Arbeitsmodelle garantieren, räumlich wie zeitlich. Das sind echte Herausforderungen. Doch Anja Hartmann ist optimistisch:„Wir leben in einer Zeit, in der viele Familien- und Arbeitsmodelle nebeneinander möglich sind – wir sollten das als Chance sehen und nutzen.“

Frauen und Innovation: neueste Studie von BCG

Je mehr Frauen erwerbstätig sind, desto mehr Innovation gibt es in dem jeweiligen Land, das besagt die Studie „The Mix That Matters: Innovation Through Diversity“ der Boston Consulting Group (BCG) und der Technischen Universität München (TUM). Laut Studie liegt Deutschland mit einer Frauenerwerbsquote von knapp 70 Prozent im Mittelfeld und nutzt im weltweiten Vergleich nicht sein Innovationspotenzial. Anders sieht es in Skandinavien aus – die drei Spitzenreiter sind Schweden, Island und Norwegen. Dort gibt es überdurchschnittlich viele arbeitende Frauen. Aufholen müsse Deutschland vor allem beim Anteil von Frauen in Führungspositionen und Gehältergleichheit. Die Skandinavier machen es vor: Innovation und Wachstum gehen dort einher mit gezielter Frauenförderung, geregelten politischen Rahmenbedingungen und Infrastruktur sowie der gleichberechtigen Aufgabenteilung von Männern und Frauen.

Die Kunst-Managerin Annette Kulenkampff im Interview

Als Geschäftsführerin der documenta ist Annette Kulenkampff für die Durchführung der 14. Auflage einer der bedeutendsten Ausstellungsreihen für zeitgenössische Kunst verantwortlich. Kurz vor Beginn des ersten documenta-Teils in Athen ist der Kalender der  Kunsthistorikerin dicht gefüllt. Für den karriereführer nahm sie sich Zeit, um über ihren Werdegang zu sprechen. Dabei zeigt sich, dass der Macho-Spruch eines Professors bis heute ein wichtiger Antrieb für sie ist. Das Interview führte André Boße.

Zur Person

Annette Kulenkampff, geboren 1957 in Hannover, studierte zuerst Architektur und arbeitete für die Lufthansa als Stewardess, dann begann sie in Frankfurt das Studium der Kunstgeschich te, das sie 1986 abschloss. Schon als Studentin war sie Teilhaberin einer Galerie, ab 1989 arbei tete sie in leitender Position in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD in Bonn. Mitte der 90er-Jahre wechselte sie zum Kunstverlag Hatje Cantz, dessen Geschäftsführerin sie 1997 wurde. 2014 trat sie die Stelle der Geschäftsführerin der documenta in Kassel an. In dieser Position ist sie für die Durchführung der anstehenden documenta14 verantwortlich.

Frau Kulenkampff, das Jahr 2017 ist für Sie ein ganz besonderes Arbeitsjahr. Im April beginnt die documenta14 in Athen, im Juni dann in Kassel. Wie sieht für Sie im Frühjahr 2017 ein normaler Arbeitstag aus?

Es gibt an jedem Morgen den Plan, den Arbeitstag laut der Einträge im Kalender abzuarbeiten und dazu noch Zeit zu finden, diesen oder jenen Vortrag zu Ende zu bringen oder Gespräche zu führen. Das ist aber nur schwer möglich, weil regelmäßig spontane und wichtige Dinge dazwischenkommen, die man im Vorfeld gar nicht einschätzen kann. Das sind häufig akute Entscheidungen, die ich treffen muss, damit es vorangeht. Pläne sind in dieser Phase also eher dafür da, mich morgens ein wenig zu beruhigen. Einhalten kann ich sie meistens nicht.

Genießen Sie diese Art des Arbeitens?

Na ja, es ist nicht sehr angenehm, wenn man geplante Dinge verschieben muss und sich Berge mit noch nicht erledigter Arbeit auftürmen. Andererseits ist es ein gutes Gefühl, wenn man zusammen mit dem Team in der Lage ist, schnelle Entscheidungen zu treffen. Letztlich sind es diese überraschenden Entwicklungen, die meine Arbeit in gewisser Weise auszeichnen.

Besitzen Sie einen guten inneren Kompass, der Ihnen anzeigt, welche Entscheidungen wirklich dringlich sind – und welche nur von einigen als dringlich empfunden werden?

Ich habe im Laufe meiner Karriere genug Erfahrungen gesammelt, um das gut einzuschätzen. Ich arbeite jedoch in einem künstlerischen Umfeld, da werden die Prioritäten manchmal anders gesetzt. Und zwar zu Recht. Für mich bedeutet das: Wenn die Kunst etwas dringend benötigt, dann muss sich die Politik schon mal hinten anstellen. Vernünftiger wäre es vielleicht hier und da, die Prioritäten anders zu setzen. Aber ich besitze nun einmal eine große Leidenschaft für die Kunst, und ich finde es wichtig, diese Leidenschaft auch durch die Priorisierung zu zeigen, denn nur so behalte ich Sinn und Spaß an meiner Arbeit.

Ich würde diesen Job nicht machen, wenn ich reich werden oder große Macht anhäufen wollte. Mir geht es um Kunst – und speziell um die Möglichkeit, zeitgenössische Kunst entstehen und öffentlich werden zu lassen. Das war die Entscheidungsgrundlage für meinen Beruf, und wenn mir das gelingt, dann bin ich zufrieden. Wobei mir hier mein Bauchgefühl die wichtigen Signale gibt. Wie ich überhaupt das Bauchgefühl als wichtigen Kompass bei Karrierefragen betrachte.

Haben Sie direkt Bauchgrummeln, wenn es in Meetings oder bei Entscheidungen statt um Kunst um Finanzen oder andere politische Fragen geht?

Das Schöne ist ja, dass es auch in diesen Runden ab einem bestimmten Punkt immer um die Kunst geht. Kunst ist ein wunderbarer Einstieg in Gespräche, sie schwingt auch dann immer mit, wenn es um Finanzen geht. Es geht ja häufig darum, was ich erreichen möchte, um mit meiner Arbeit die Kunst weiter zu fördern. Daher fühle ich mich auch dann wohl, wenn es nicht konkret um Kunst geht, sondern um die Rahmenbedingungen, die wichtig sind, damit sie entstehen kann.

Verstehen Sie sich selbst als Kunst-Managerin?

Durchaus, ja.

Ist die Leidenschaft, die Sie für die Kunst mitbringen, vergleichbar mit der Passion anderer Managerinnen für Autos oder IT-Produkte?

Das ist vergleichbar, ja, echte Leidenschaften gibt es natürlich nicht nur in der Kunst. Im Vorfeld der Planung eines großen Kunstwerks für die documenta habe ich vor kurzem eine Firma besucht, die sich auf Gerüstbau spezialisiert hat. Ich hatte vorher vom Gerüstbau keine Ahnung, war nach der Werksführung aber unglaublich fasziniert von den technischen Möglichkeiten, die dieses Unternehmen erarbeitet hat. Das Modul an sich ist ganz einfach,
doch die Einsatzmöglichkeiten sind schier grenzenlos. Man kann runde und eckige Konstruktionen erschaffen, Pyramiden und Brücken. Hätte ich die Kunst nicht mehr, wäre diese Art des Gerüstbaus eine interessante Alternative. (lacht)

Könnte es soweit kommen, dass Sie sagen: Genug mit der Kunst?  

Nein, die Kunst besitzt für mein Leben eine existenzielle Bedeutung.

Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für Kunst entdeckt?  

In meiner Familie war Kunst schon immer ein Thema. Mein Großvater war Museumsdirektor, meine Eltern waren sehr an Kunst interessiert und auch aktiv. Entscheidend Klick gemacht hat es bei mir aber wohl beim Besuch der documenta 5 im Jahr 1972. Ich war knapp 15, bin mit der Familie von Hannover nach Kassel gefahren und wurde vom documenta-Ansatz komplett umgehauen. Hier war alles Kunst – nicht nur abstrakte Sachen. Das hat mich ungemein fasziniert. Ich habe dann Architektur studiert und als Stewardess gearbeitet, bevor ich letztlich das Studium in Kunstgeschichte absolviert habe.

Das Bauchgefühl ist ein wichtiger Kompass bei Karrierefragen.

Sie sagten vorhin schon: Wer Kunstgeschichte studiert und in der Kunstbranche arbeitet, darf nicht auf schnelles Geld hoffen. Hatten Sie Zweifel, als Sie sich für das Studium der Kunstgeschichte entschieden hatten?

Es gibt da eine schöne Geschichte, ich hatte kurz vor Beginn meines Studiums schon einmal das Institut in Frankfurt besucht und war ganz aufgeregt, dass es nun bald losgehen würde. Dann kam ein emeritierter Professor auf mich zu, eine echte Koryphäe, und fragte, was ich denn hier tue. Ich erzählte ihm begeistert, dass mein Studium anstehe und ich mich schon einmal ein wenig orientieren wolle. Da musterte mich der ältere Herr von oben bis unten und sagte: „Sie studieren hier ja sowieso nur, um sich einen reichen Mann zu angeln.“

Oh. Was dachten Sie da?

„Na, Sie werden ja sehen!“ (lacht) Wobei die Einstellung dieses Professors damals durchaus der Wirklichkeit entsprach. Es gab Anfang der 80er-Jahre durchaus viele Frauen, die Kunstgeschichte studierten – wir waren in der Zahl den Männern deutlich überlegen. Karriere gemacht haben dennoch vor allem die Männer, viele Frauen sind dagegen gar nicht erst in den Beruf gekommen. Mich hat dieser Satz dieses Herrn jedoch unglaublich angestachelt. Ich wollte den Beruf ergreifen und damit Geld verdienen – und zwar nicht an der Uni, sondern in der Kunstwelt. Das war nicht immer einfach – und das ist es auch heute noch nicht.

Worauf kommt es an?

Man muss schon hart arbeiten. Ich begegne jungen Frauen, die denken, der Weg in eine gute Karriere sei heute bequem und dazu zu einem guten Teil von Glück abhängig. Klar, Glück gehört dazu. Das meiste ist jedoch sehr viel harte Arbeit. Man muss sich mit dem Thema, das man für seinen Beruf gewählt hat, intensiv beschäftigen.

Wie beurteilen Sie denn den Status Quo von Frauen in Führungspositionen in der Kunstbranche?

Ich glaube, dass sich meine Branche gar nicht so sehr von anderen unterscheidet. Das heißt auch, dass sich wie in anderen Bereichen durchaus etwas getan hat. Marion Ackermann leitete bis 2016 die Kunstsammlung NRW und ist jetzt Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Christiane Lange ist Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, Christine Macel ist künstlerische Leiterin der Biennale, mit Monika Grütters haben wir eine Frau als Kulturstaatsministerin. Es gibt also schon einige Frauen in Leitungspositionen. Solche Mentorinnen sind wichtig, keine Frage. Aber eines müssen junge Frauen schon eigenverantwortlich tun: nämlich selbst denken und selbst machen.

Zum Unternehmen

documenta ist der Titel einer der weltweit bedeutendsten Ausstellungsreihen für zeitge nössische Kunst. Sie findet in diesem Jahr zum 14. Mal statt. An ihrem Stammsitz in Kassel läuft sie vom 10. Juni bis 17. September, zudem ist Athen (8. April bis 16. Juli) ein gleichberechtigter zweiter Standort. Durchgeführt wird die Aus stellung von der documenta und Museum Fri dericianum gGmbH, deren Geschäftsführerin Annette Kulenkampff ist. Künstlerischer Leiter ist der polnische Kurator Adam Szymczyk, der sich mit seinem Konzept der documenta an zwei Orten auch gegen kritische Stimmen durchsetzen konnte.
www.documenta14.de