Schrift-Sätze – Kultur-, Buch- und Linktipps

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Die Schule des Lebens

Cover gelacht und geweintEr hat die große Gabe, Menschen zum Lachen zu bringen. Jürgen B. Hausmann ist Kabarettist und Gymnasiallehrer für Griechisch, Geschichte und Latein. In seiner Autobiografie mit dem Untertitel „Die Geschichte hinter meinen Geschichten“ beschreibt er, dass er selbst nicht nur fröhlich Tränen gelacht, sondern sie auch zuweilen verzweifelt geweint hat. Als Student hatte er Prüfungsangst bis hin zur nervösen Erschöpfung, bis heute plagt ihn Lampenfieber. Eindrücklich erzählt er, wie er es selbst in den schwierigsten Lebenssituationen schafft, Menschen zu unterhalten und woraus er Kraft schöpft. Ein besonderes Buch über das Aushalten, tragische Verluste, wunderbare Momente, großartige Erfolge, Glaube – und Humor. Bonifatius-Verlag 2022, 224 Seiten, 20,00 Euro, auch als E-Book erhältlich. Tour-Termine: www.juergen-beckers.de/25-jahre-dat-is-e-ding.html

Einblicke in ein Leben für die Politik

Cover SchaeubleWolfgang Schäuble hat als Bundesminister, Parteivorsitzender, Bundestagspräsident und leidenschaftlicher Parlamentarier das politische Geschehen der Bundesrepublik geprägt und die Mechanismen des politischen Betriebs aus nächster Nähe beobachtet. Die Autobiografie erzählt das politische Leben des Juristen, der auch als Architekt des Einigungsvertrages gilt. Wolfgang Schäuble. Erinnerungen. Mein Leben in der Politik. Klett-Cotta 2024. 38,00 Euro.

Führung neu denken – ein GPS für die Zukunft

cover das neue fuehrenBodo Janssen ist bekannt als Pionier einer neuen, Unternehmenskultur. Er untersucht Selbstverständnis, Rolle und Aufgaben von Führung und macht bewusst, dass jede Führungskraft den Mut haben muss, sich auch leiten zu lassen. Das Buch ist ein Wegweiser für die Zeitenwende und eine Lektüre mit hohem Praxiswert für Führungskr.fte aller Ebenen. Bodo Janssen. Das neue Führen. Führen und sich führen lassen in Zeiten der Unvorhersehbarkeit. Hardcover. Ariston Verlag 2023. 224 Seiten. 23,00 Euro.

Der Criminal Compliance-Podcast

Beim Podcast „Rosinius on Air“ dreht sich alles um die Themen Wirtschaftsstrafrecht, Steuerstrafrecht und Compliance. Ziel ist es, den Zuhörerinnen und Zuhörern einen unterhaltsamen und „mundgerechten“ Überblick über wichtige und aktuelle Themen des Wirtschaftsstrafrechts und der Compliance zu geben – inklusive Blick über den Tellerrand und inspirierende Interviews mit spannenden Gästen. Den Podcast gibt es auf iTunes, Spotify, Google Podcasts, Deezer und überall dort, wo Sie Podcasts finden.

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1.000 Jahre Rechtsgeschichte zum Schauen und Hören

Im mittelalterlichen Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber werden anhand von über 50.000 Exponaten 1.000 Jahre Rechtsgeschichte lebendig. Die Exponate zeigen, wie in früheren Zeiten Recht und Ordnung durchgesetzt wurden. Beleuchtet werden auch Hexenverfolgungen, Tierstrafen und Aufsehen erregende Kriminalfälle. Einige Themen des Museums werden zudem in einem Podcast aufgegriffen. Noch bis Dezember 2024 ist die Sonderausstellung „Schatz und Schatzsuche“ in Recht und Geschichte zu sehen. In diesem Jahr wird zudem ein Symposium zu Musik, Recht und Geschichte stattfinden.

Da arbeiten, wo andere Urlaub machen

cover workationArbeit bedeutet längst nicht mehr, den ganzen Tag im Büro zu verbringen. Jurist und Autor Omer Dotou beschreibt in „Workation“, für wen dieses Arbeitsmodell geeignet ist und wer es in Anspruch nehmen kann. Er benennt die Chancen, aber auch die Herausforderungen. Denn eine Workation will gut vorbereitet sein, vor allem im Ausland. Omer Dotou. Workation. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Haufe 2024. 128 Seiten. 11,99 Euro

Was wäre wenn? Dystopie vom Leben im Überwachungsstaat

cover everyWas könnte passieren, wenn es keine Gesetze gäbe, die die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger schützen? Wenn es nicht die durch die DSGVO vorgeschriebene Kontrolle und Transparenz bei Erfassung, Speicherung und Verarbeitung der personenbezogenen Daten gäbe? In seiner Dystopie entwickelt Dave Eggers ein Bild von der allumfassenden Überwachung des Lebens durch einen überm.chtigen Konzern. Dieser ist zugleich die größte Suchmaschine der Welt, der größte Social-Media-Anbieter und das größte Onlineversandhaus. Das Unternehmen strebt die vollständige Überwachung der Menschheit an und nutzt KI-Systeme, um Einfluss auf existenzielle Lebensbereiche des Menschen zu nehmen. Eggers entwirft in seinem Roman ein dystopisches Szenario davon, was passieren könnte, wenn ein Monopol die Macht übern.hme und mithilfe künstlicher Intelligenz die Grundsätze der informationellen Selbstbestimmung und der Freiheit der Menschen nach und nach aushebeln würde. Dave Eggers. Every. KiWi Taschenbuch 2023. 592 Seiten. 15,00 Euro

Was bedeuten Gerechtigkeit, Unschuldsvermutung und Verfahrensfairness?

cover der war´sWie erklärt man Kindern, was Gerechtigkeit ist oder wie das deutsche Justizsystem funktioniert? Vergebens suchte die Strafrechtsprofessorin Elisa Hoven nach einem Kinderbuch, das dieses Thema kindgerecht erklärt. Kurzerhand beschlossen sie und ihre Freundin, Juristin und Bestsellerautorin Juli Zeh: Wenn es das noch nichtgibt, dann schreiben wir ein solches Buch. In dem Kinderbuch zeigt das Autorenduo am Beispiel einer Schulklasse,wie die Gesellschaft mit Recht und Gerechtigkeit umgeht. In „Der war’s“ scheint anfangs klar zu sein, wer Schuld hat. Doch je mehr sich die Kinder von ihren Vorurteilen lösen und je genauer sie hinschauen, desto mehr bröckelt der zuvor so eindeutige Verdacht. Die stimmungsvollen Bilder stammen von Lena Hesse. Juli Zeh, Elisa Hoven, Lena Hesse. Der war‘s. Carlsen Verlag 2023. 160 Seiten. 12,00 Euro.

Das letzte Wort hat: Dr. Sarah Tacke, Juristin, Journalistin und Leiterin der ZDF-Redaktion Recht und Justiz

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Dr. Sarah Tacke ist Leiterin der Redaktion Recht und Justiz beim ZDF. Journalistin zu werden war von Anfang an das Ziel der promovierten Juristin. Die Fragen stellte Dr. Marion Steinbach.

Zur Person

Dr. Sarah Tacke, Jahrgang 1982, hat in Freiburg, Lausanne und Hamburg Jura studiert. 2009 wurde sie in Hamburg mit ihrer Dissertation zum Thema „Medienpersönlichkeitsrecht“ promoviert. Schon während des Studiums begann sie, journalistisch zu arbeiten. Ihr Volontariat absolvierte sie beim NDR. Sie leitet die Redaktion Recht und Justiz beim ZDF und moderiert das Wirtschaftsmagazin WISO.
Warum haben Sie vor der Ausbildung zur Journalistin Jura studiert? Mit dem Jurastudium wollte ich mir Wissen und Freiheit erarbeiten – die Freiheit, nicht jeden Job zu jeder Bedingung machen zu müssen. Und ein juristisches Wissen, das einem hilft, Politik, Gesellschaft, aber auch den Alltag zu sortieren. Die beiden Arbeitsbereiche sind sehr unterschiedlich. Wie bringen Sie das zusammen? So unterschiedlich sind Jura und Journalismus gar nicht. Im Jurastudium wird man darin geschult, viele Informationen schnell zu erfassen und dann Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Genau diese Denkschule hilft mir heute jeden Tag. Außerdem muss ich auch in meinem Job immer wieder rein in die Tiefe. Denn die Fragen, die wir erklären, sind in der Regel sehr komplex und oft auch Neuland. Und um sie erklären zu können, muss man die Themenfelder erstmal selbst durchdringen. Da gehen wir oft unter sehr hohem Zeitdruck sehr in die Tiefe. Welche Kompetenzen aus dem Jurastudium kommen Ihnen heute zugute? Am Ende des Jurastudiums steht das Staatsexamen. Eine hammerharte Prüfung, in der sehr viel abgeprüft wird. Deshalb habe ich im Jurastudium zum ersten Mal richtig gelernt zu lernen. Nämlich nachhaltig – so, dass (fast) alles im Kopf bleibt. Und dieses geschulte Jura-Hirn ist bis heute in der Lage, blitzschnell Einschätzungen in allen möglichen Rechtsgebieten und Rechtsfragen zu geben. Nicht immer ad hoc vollständig – aber das Judiz, das juristische Urteilsvermögen, führt einen in der Regel in die richtige Richtung. Was ist die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit? Die größte Herausforderung ist das Verstehen, um verstanden zu werden. Denn nur das, was man verstanden hat, kann man auch erklären. Genau das ist meine Kernarbeit: recherchieren, lesen, nachhaken bis ich eine Frage wirklich durchdrungen habe. Was war Ihr „schwerster Fall“ bei der juristischen Berichterstattung? Vermutlich der Fall Sebastian Edathy: Ein Bundestagsabgeordneter, der im Verdacht stand, sich den Missbrauch von Kindern auf Bildern und Videos angesehen zu haben. Im Nachgang habe ich viel über Kinderpornographie berichtet, wie Ermittler vorgehen und welche Lücken unser Rechtssystem hier hat. Dafür musste ich mir auch Missbrauchsaufnahmen ansehen, um Bilder zu finden, die wir im Fernsehen zeigen können. Was ich da sehen musste, werde ich nie vergessen können. Sie sind überdies „Presenterin“ bei der neuen ZDF-Reihe „Am Puls“. Mit was für Themen beschäftigen Sie sich da? Ich empfinde es als großes Privileg, durch die Sendereihe „Am Puls“ intensiv in andere Lebenswelten eintauchen zu können. Bei meiner ersten „Am Puls“-Doku zum Thema Fachkräftemangel konnte ich viel in den Berufen der Protagonisten mitarbeiten und habe so nochmal ein anderes Verständnis für Jobs bekommen, die ich vorher nie ausprobiert hatte. Dieser Perspektivwechsel hat etwas mit mir gemacht. Bei meiner zweiten „Am Puls“-Doku bin ich in die Welt krimineller Jugendlicher eingetaucht. Da sind mir Schicksale anvertraut und Einblicke gewährt worden, die mich immer noch sehr bewegen. Beide Filme haben mir aus unterschiedlichen Gründen neue Perspektiven und damit auch ein neues Verständnis ermöglicht. Was raten Sie Jura-Absolventinnen und -Absolventen, wenn sie in den Journalismus wollen? Ich würde immer raten, sich neben dem Studium schon etwas auszuprobieren – ob bei einer Zeitung oder auf Social Media. Und dann in der Wahlstation im Referendariat drei Monate zum Beispiel bei uns in der ZDF-Redaktion Recht und Justiz oder in einem anderen Medienunternehmen als Journalistin zu arbeiten. Da kann man in relativ kurzer Zeit herausfinden, ob der Traumjob wirklich zu einem passt. Außerdem ist nach dem Studium oder nach dem Referendariat eine journalistische Ausbildung sehr sinnvoll. Was man grundsätzlich mitbringen sollte, sind Neugier, Freude am Verstehen und Erklären und ein aufrichtiges Interesse an komplexen Inhalten.

Die Autobahn GmbH des Bundes

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Branche
Verkehrsinfrastruktur, Bau, Verwaltung

Anzahl der Standorte
1 Zentrale, 10 Niederlassungen bundesweit

Anzahl der MitarbeiterInnen
13.000

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Maschinenbauingenieurwesen, Elektroingenieurwesen, Verkehrsingenieurwesen, Technikerausbildung, Vewaltung, Landespflege, Straßenbetriebsdienst

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Praktika, Duales Studium etc.

Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit

Einstiegsgehalt
Tarifvertrag Autobahn

Logo Die Autobahn

Ansprechpartner
Theresa Henschel
Anna Netzer

Anschrift
Hansastrasse 2
47799 Krefeld

E-Mail
theresa.henschel@autobahn.de
anna.netzer@autobahn.de

Internet
www.autobahn.de/die-autobahn

Ein Chef auf Augenhöhe

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Etwas großspurig formuliert könnte man sagen: Ohne ihn läuft am Flughafen nichts!

Lars Haberlah, Sachverständiger von TÜV Hessen am Flughafen Frankfurt Rhein-Main, ist bescheiden genug, um das gleich erst einmal richtig zu stellen: „Als Abteilungsleiter bin ich verantwortlich für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen der elektrischen Anlagen hier am Flughafen. Wir tragen erheblich zur sicheren Nutzung der Gebäude bei, was natürlich bedeutet: Ohne meine Kolleg*innen läuft nichts.“ Und dann macht er nochmal deutlich: „Ich habe keine Mitarbeiter, ich habe Kollegen, mit denen ich auf Augenhöhe zusammenarbeite!“
Lars Haberlah, Foto: TÜV Hessen
Lars Haberlah, Foto: TÜV Hessen
Für Lars Haberlah sind Sinn und Zweck seiner täglichen Arbeit bei TÜV Hessen sehr wichtig. „Zweck der Arbeit ist klar: Geld verdienen, das muss sein. Aber der Sinn ist für ihn das Entscheidende! Jeden Tag etwas Sinnvolles für die Gesellschaft tun!“ Sein Aufgabengebiet ist extrem vielschichtig: Brandmelde-Anlagen, Sicherheits-Stromversorgung, Blitzschutz-Anlagen, Anlagen in explosionsgeschützten Bereichen und vieles mehr. Für die Sicherheit in all diesen Anlagen und Bereichen ist er seit nunmehr sechs Jahren verantwortlich. Angefangen bei TÜV Hessen hat Lars Haberlah 1992. Seine erste Aufgabe: Aufzüge überprüfen. „Ich wollte schon immer hoch hinaus!“, fügt er mit breiten Grinsen hinzu

Vielfalt unterstützt

Die Vielfalt von TÜV Hessen ist für Lars Haberlah ein ausgesprochener Vorteil. „Wir sind zuständig für die Sicherheit in Gebäuden, in der Arbeitswelt, bei Anlagen und Maschinen, bei Produkten und Materialien. Wir prüfen in den Bereichen Grüne Energie und Nachhaltigkeit, übernehmen die komplette Projektsteuerung von Großprojekten im In- und Ausland. Außerdem die Themen Mobilität und Automotive! Und das Beste daran: Ich profitiere bei meiner täglichen Arbeit von dem Spezialwissen meiner Kollegen aus all diesen Bereichen – jeden Tag!“ Lars Haberlah hatte nach dem Abitur studiert und ging danach zu TÜV Hessen. Aus seiner heutigen Sicht kann man das viel besser machen. „Es gibt mehrere Wege zum Sachverständigen bei TÜV Hessen, aber für alle gilt: Ausbildung ist alles!  Mir ist es viel lieber, wenn ich einen Bewerber habe, der erstmal eine Lehre gemacht und dann studiert hat. Oder ein Duales Studium – das ist aus meiner Sicht optimal. Solche Menschen sind von vornherein mit der praktischen Arbeit vertraut! Aber all das muss nicht sein: Jeder, der Technik-affin ist, kann sich bei TÜV Hessen bewerben!“

Einfach eine große Familie

Das war der Weg von Jannik Weiß. Er ist Sachverständiger für Fördertechnik bei TÜV Hessen. Er prüft Aufzüge und Fahrtreppen. Eben alles, was nicht nur Menschen bewegt. Für ihn gab es nach dem Abitur zwei klare Ziele: zu TÜV Hessen und ein duales Studium. Hat beides geklappt. „Ein duales Studium ist mit Abstand die beste Möglichkeit, sich von vornherein einen Eindruck zu verschaffen, was einen erwartet, die Arbeit in der Praxis zu erleben und auch mitzubekommen, was für ein Geist dort herrscht. „Ich musste oder besser gesagt ich durfte vom ersten Tag an mit dem Prüfer zum Kunden fahren, musste mir nichts erzählen lassen, sondern konnte alles selbst erleben. Dabei habe ich festgestellt, dass TÜV Hessen zwar ein großes Unternehmen ist mit über tausendvierhundert Mitarbeitern, trotzdem hast du das Gefühl, dass das eine große Familie ist.“
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Heute ist für Jannik Weiß mit seinen 28 Jahren das Ende der Leiter noch lange nicht in Sicht. Er schätzt und nutzt die vielfältigen Aus- und Weiterbildungs-Möglichkeiten, die TÜV Hessen bietet und hat inzwischen das Thema Führungsverantwortung ins Visier genommen. Dazu betont er sehr glaubhaft: „Ich liebe die Technik, aber ich weiß auch, dass sich auf dem Weg nach oben die Schwerpunkte verlagern. Da muss man sich entscheiden. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, in absehbarer Zeit eine Führungsrolle zu übernehmen.“ Sein älterer Kollege Lars Haberlah bewundert ihn für diese Einstellung. „das ist genau der Nachwuchs, den wir brauchen. Für Menschen mit solch einer Einstellung sind die Türen von TÜV Hessen weit offen!“ Jetzt bei TÜV Hessen bewerben!

Viel mehr als nur Auto

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Jannik Weiß ist groß und schlank und sieht genauso jung aus wie er ist – gerade mal 28 Jahre und bereits gestandener Sachverständiger für Förderanlagen.

TÜV Hessen war von Anfang an sein Wunsch-Arbeitgeber, dabei belustigt ihn eins immer wieder: „Wenn ich sage, dass ich bei TÜV Hessen arbeite, ist die erste Reaktion: kannst du mein Auto durch die HU bringen? Die Leute ahnen dabei nicht, wie vielfältig die Geschäftsfelder von TÜV Hessen sind!“ In der Tat: TÜV-Hessen sorgt im Privatkundenbereich dafür, dass Fahrzeuge, Gebäude, technische Anlagen und Produkte sicher funktionieren. Im Geschäftskundenbereich ist TÜV Hessen Garant für Sicherheit und Umweltschutz, für Qualität und die Marktfähigkeit von Anlagen für Produkte und Dienstleistungen. Für Jannik Weiß hat das viele Vorteile: „Egal, welche Frage ich habe, ich finde immer einen, der mir weiterhilft. Das gibt mir enorme Sicherheit und macht uns zu einer starken Gemeinschaft.“

Praxis von Anfang an

Angefangen hatte alles mit der Entscheidung für Elektrotechnik und dem Wunsch, ein duales Studium machen zu können. Für Jannik Weiß war das die beste Möglichkeit, sofort in die praktische Arbeit eintauchen zu können. „Natürlich gehört auch jede Menge Theorie dazu, aber ich durfte sofort mitmachen. Ich war vom ersten Tag an mit Sachverständigen unterwegs und habe so nicht nur viel gelernt, sondern hatte von Anfang an einen echten Einblick in meine zukünftige Arbeit. Das hat mich in meiner Entscheidung nur noch bestärkt!“
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiß liebt es, jeden Tag mit einer anderen Situation konfrontiert zu sein, jeden Tag mit anderen Menschen zu tun zu haben. Als Sachverständiger für Förderanlagen bietet ihm jeder Arbeitstag genau diese Abwechslung. „Außerdem bin ich mein eigener Herr. Ich kann über meine Zeit entscheiden und darüber, wo ich arbeite. Wenn’s sein muss, durchaus auch mal von zu Hause aus.“ Jeden Tag mit anderen Menschen zu tun zu haben, ist für Jannik Weiß eine sehr reizvolle Form der Abwechslung, die in einer Führungsposition so nicht mehr gegeben ist. Das weiß er, dennoch ist genau das sein Ziel: Führungsverantwortung zu übernehmen. Auch dabei unterstützt TÜV Hessen jeden seiner Mitarbeiter mit einem breit gefächerten Weiterbildungsangebot.

Theorie und Praxis – perfekt kombiniert

Davon ist Finn Schulze noch ein paar Semester entfernt. Maßgeblich für seine Entscheidung waren da durchaus die vielfältige Möglichkeiten, die TÜV Hessen seinen Mitarbeitern in allen Geschäftsfeldern bietet. Natürlich hat er sich kurz vor dem Abitur bei den unterschiedlichsten Firmen beworben, aber mit dem Vorstellungstermin bei TÜV Hessen war die Verwirklichung seines Traums in greifbare Nähe gerückt.

Sicherheit verstehen

Mittlerweile ist Finn Schulze mittendrin – im dualen Studium und damit auch im TÜV Hessen. Ohne Übertreibung kann man sagen, Finn ist begeistert. Vom ersten Moment an. Dabei musste er zunächst einmal lernen, wie vielfältig der TÜV Hessen ist und wie vielfältig das Tätigkeitsfeld eines Sachverständigen ist. „Und das kriegt man halt nicht nur erzählt, sondern erlebt es selbst – jeden Tag.“ Finn Schulze, Foto: TÜV Hessen So hat Finn Schulze vom ersten Tag an ein Gefühl dafür entwickeln können, was die Prüfarbeiten eines Sachverständigen beinhalten und was es bedeutet, mit einem Stempel, einer Vignette und einer Unterschrift Sicherheit zu attestieren. „Und das nicht erst ab einem bestimmten Zeitpunkt – Nein, von Anfang an“, schwärmt Finn, „ich komme an Orte, die ein normaler Mensch nie zu sehen bekommt. Während „normale“ Menschen vielleicht nur den Eingangsbereich sehen, kriege ich einen tiefen Einblick in die Technik eines Unternehmens. Und das alles schon jetzt während meines Studiums!“ Dass TÜV Hessen auch seine Studiengebühren übernimmt und er zusätzlich ein monatliches Gehalt bekommt, hätte er fast vergessen zu erwähnen, so viel Freude hat er an der Kombination von Studium und praktischer Ausbildung. Finn erinnert sich noch gern daran, wie das alles zustande gekommen ist: „Ein Bekannter, der bei TÜV Hessen gearbeitet hat, gab mir damals die Initialzündung: Bewirb Dich mal bei uns, wir suchen junge Leute wie Dich! Ich glaub, dem werde ich für seine Empfehlung immer dankbar sein!“ Sein zufriedener Gesichtsausdruck macht diese Worte nur noch glaubhafter. „Ich kann diese Empfehlung nur weitergeben: Wer Spaß an Technik hat, bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und selbständig arbeiten möchte – mit der Sicherheit des TÜV Hessen, der sollte sich auf jeden Fall bewerben!“ Und noch etwas ist Finn wichtig: „Ich weiß, dass es auch noch andere Ausbildungswege gibt, aber für mich ist das Duale Studium die beste aller Möglichkeiten!“ Jetzt bei TÜV Hessen starten!

Welche Berufsmöglichkeiten bietet der Öffentliche Dienst?

Der Öffentliche Dienst bietet ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten für junge Menschen mit Hochschulabschluss. Die Qualifikationen und Studienabschlüsse, die für eine Einstellung erforderlich sind, variieren je nach Bereich und Aufgabengebiet.

Verwaltung

In der Verwaltung sind vor allem Studienabschlüsse in den Bereichen Rechtswissenschaften, Verwaltungswissenschaften, Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Sozialwissenschaften gefragt. In diesen Studiengängen werden die Studierenden mit den rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen der öffentlichen Verwaltung vertraut gemacht.

Typische Berufsbilder in der Verwaltung

  • Beamte und Beamtinnen des gehobenen Dienstes (Bachelor-Abschluss)
  • Beamte und Beamtinnen des höheren Dienstes (Master-Abschluss)
  • Juristen und Juristinnen
  • Verwaltungswirte und Verwaltungswirtinnen
  • Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftlerinnen
  • Sozialwissenschaftler und Sozialwissenschaftlerinnen

Arbeitsbereiche in der Verwaltung

  • Kommunalverwaltung
  • Landesverwaltung
  • Bundesverwaltung
  • Justiz
  • Polizei
  • Feuerwehr
  • Zoll

Bildung

Im Bereich Bildung sind vor allem Studienabschlüsse in den Bereichen Lehramt, Pädagogik, Psychologie, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften gefragt. In diesen Studiengängen werden die Studierenden mit den Grundlagen der Pädagogik, Psychologie, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften vertraut gemacht.

Typische Berufsbilder in der Bildung

  • Lehrer und Lehrerinnen
  • Erzieher und Erzieherinnen
  • Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen
  • Psychologen und Psychologinnen
  • Geisteswissenschaftler und Geisteswissenschaftlerinnen

Gesundheit

Im Bereich Gesundheit sind vor allem Studienabschlüsse in den Bereichen Medizin, Pflege, Pharmazie, Psychologie und Gesundheitswissenschaften gefragt. In diesen Studiengängen werden die Studierenden mit den Grundlagen der Medizin, Pflege, Pharmazie, Psychologie und Gesundheitswissenschaften vertraut gemacht.

Typische Berufsbilder in der Gesundheit

  • Ärzte und Ärztinnen
  • Pflegekräfte
  • Pharmazeuten und Pharmazeutinnen
  • Psychologen und Psychologinnen
  • Gesundheitswissenschaftler und Gesundheitswissenschaftlerinnen

Technik

Im Bereich Technik sind vor allem Studienabschlüsse in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik gefragt. In diesen Studiengängen werden die Studierenden mit den Grundlagen der Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik vertraut gemacht.

Typische Berufsbilder in der Technik

  • Ingenieure und Ingenieurinnen
  • Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen
  • Informatiker und Informatikerinnen
  • Mathematiker und Mathematikerinnen

Forschung

Im Bereich Forschung sind vor allem Studienabschlüsse in den Bereichen Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften gefragt. In diesen Studiengängen werden die Studierenden mit den Grundlagen der jeweiligen Fachgebiete vertraut gemacht.

Typische Berufsbilder in der Forschung

  • Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen
  • Forscher und Forscherinnen
  • Akademiker und Akademikerinnen

Sonstige Bereiche

Im Öffentlichen Dienst gibt es auch noch eine Reihe weiterer Bereiche, in denen Hochschulabsolventen und Absolventinnen gesucht werden. Dazu gehören unter anderem:
  • Justiz
  • Polizei
  • Militär
  • Kultur
  • Sport
  • Medien
Die jeweiligen Qualifikationen und Studienabschlüsse, die für eine Einstellung in diesen Bereichen erforderlich sind, variieren je nach Aufgabengebiet.

TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH

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Branche
Seit mehr als 150 Jahren ist TÜV Hessen Garant für Sicherheit, Umweltschutz, Qualität und Marktfähigkeit von Fahrzeugen, Anlagen, Produkten und Dienstleistungen.

Produkte/Dienstleistungen
230 Dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden

Anzahl der Standorte
90 Standorte

Jahresumsatz
Rund 171 Mio. € Jahresumsatz (Stand 2021)

Anzahl der MitarbeiterInnen
Rund 1400 Mitarbeiter

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Pro Fachbereich ca. 1-2 pro Jahr

Gesuchte Fachrichtungen
Maschinenbau, Elektrotechnik, Softwareentwickler, Auditoren, Psychologen, Ingenieure und vieles mehr!

Einsatzmöglichkeiten
Vielfältige Angebote von Prüfingenieure im Auto Service Bereich bis hin zu Auditoren oder verkehrspsychologische Gutachter. Ausführliche Informationen finden Sie hier: www.tuev-hessen.de/1511/arbeiten-bei-tuev-hessen/

Einstiegsprogramme
Praktikum, Duales Studium, Ausbildung, Direkteinstieg

Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit

Auswahlverfahren
Interview

Angebote für StudentInnen
Duales Studium

Logo TÜV Hessen

Ansprechpartner
Clarissa Schmenger

Anschrift
Robert-Bosch-Str. 16
64293 Darmstadt

E-Mail
personalwesen@tuevhessen.de

Internet
www.tuev-hessen.de
www.tuev-hessen.de/1511/arbeiten-bei-tuev-hessen/
jobs.tuev-hessen.de

karriereführer handel/e-commerce 2023.2024 – Inspiration und Nachhaltigkeit gewünscht: Social Commerce verändert stationären Handel

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Cover naturwissenschaften 2015.2016

Inspiration und Nachhaltigkeit gewünscht: Social Commerce verändert stationären Handel

Wer behauptet, der stationäre Handel stehe vor dem Aus, irrt. Vielmehr gilt: Läden, die sich behaupten wollen, müssen klug mit der Zeit gehen und haben dann alle Chancen. Trends wie Social Commerce in digitalen Räumen zeigen, dass Kunden ein großes Bedürfnis nach Inspiration haben. Was das für den klassischen Handel heißt und auch für unsere Innenstädte, in denen dieser meist stattfindet, erklären wir in der vorliegenden karriereführer-Ausgabe.

Inspiration und Nachhaltigkeit gewünscht

Social Commerce in digitalen Räumen oder der Trend zu Reparatur und-Recycling: Der stationäre Handel in der City trifft auf Trends, die ihm Probleme bereiten. Aber nur dann, wenn er nur konventionell und nicht innovativ denkt. Denn hinter diesen Dingen steckt der Wunsch der Kundschaft nach Inspiration und Nachhaltigkeit. Und hier können die Innenstädte punkten – wenn sie an der richtigen Stelle investieren, nämlich ins Raumerlebnis und menschliche Kompetenz. Ein Essay von André Boße

Als der Autor dieses Textes noch sehr jung war, litt er unter einer Unternehmung, die er als Kind nie ganz verstanden hat: den Schaufensterbummel am Sonntag. Die Läden hatten zu, dennoch ging es mit der Familie in die City, um sich die Schaufenster anzuschauen. „Inspirieren zu lassen“, wie die Oma immer sagte. Unser Autor empfand diese Ausflüge als eine sinnlose Veranstaltung, aber wie sagt man so schön: Man hatte ja damals nichts anderes. Vor allem hatte man noch kein Online-Shopping.
„Die emotionale Ansprache aller Menschen in einer Stadt und derjenigen, die sie besuchen, ist unerlässlich für eine lebendige und lebenswerte Stadt.“

Die City als „Dritter Ort“

So antiquiert das Wort vom Schaufensterbummel auch klingen mag – hinter dem Umstand, dass an Sonntagen die Menschen in der Stadt flanierten, ohne etwas kaufen zu können, steckt mehr als nur eine Anekdote aus Vor-digitalen-Zeiten. Dahinter stecken Motiv und Sinn. Die Leute zog es damals deshalb in die Stadt, weil sie diese als inspirierenden Ort empfanden. Es gab nicht nur etwas zu sehen, nämlich dekorierte Schaufenster, auch ergab sich die Gelegenheit, anderen Menschen zu begegnen, in einem Café einen Kaffee zu trinken oder ein Eis zu genießen. Die City am Sonntag war ein attraktiver sozialer Raum. Und sie ist es im besten Fall auch heute noch. Man spricht von ihr als einem „Dritten Ort“, geprägt hat diesen Begriff der US-Soziologe Ray Oldenburg. Er meint damit einen Raum, der weder die Arbeit noch das Zuhause ist. „Dritte Orte“ sind Plätze, zu denen man sich freiwillig bewegt. Damit das passiert, müssen sie eine Anziehungskraft besitzen. Diese kann sehr verschieden definiert werden: Ein verlassener Spielplatz, der für eine Jugendgruppe attraktiv ist, könnte auf andere abstoßend wirken. Wichtig ist, dass der „Dritte Ort“ einer Zielgruppe das Angebot macht, sich mit ihm identifizieren zu können. Nicht ohne Grund spricht man bei Lieblings-„Dritten-Orten“ von „meiner Bar“, „meinem Bäcker“, „meinem Buchladen“.

„Dritter Ort“ braucht Raum

Die Idee, den Verkehr, das Einkaufen und das Wohnen räumlich zu trennen, entstand in Deutschland in den 1970er-Jahren. Weil die Vorstädte wuchsen, sollten die Zentren attraktiver werden. Dies gelang durch die Option, von Autos ungestört einkaufen zu gehen. Entsprechend reihte sich in der City Geschäft an Geschäft – unterbrochen nur von der Gastronomie. Ein „Dritter Ort“ braucht aber mehr, sagt die Architektin und Stadtplanerin Prof. Yasemin Utku in einem Interview für das Online-Portal der TH Köln: „Es braucht Räume, in denen man einfach so Zeit verbringen kann, konsumfrei. Räume, die Lust darauf machen, spazieren zu gehen, die aber vielleicht auch irgendeine Form von Erlebnischarakter haben und die für individuelle Aktivitäten angeeignet werden können.“ Auch plädiert sie für eine Mischnutzung: Es gelte, die City als „als Wohnumfeld attraktiver“ zu machen, denn dort, wo „aktive und vitale Nachbarschaften“ anzutreffen seien, entstehe auch eine Attraktivität.
In der Zeit vor der Digitalisierung gab es solche „Dritten Orte“ nur draußen, in der echten Welt. Heute finden sie sich auch im Netz, allen voran in den Sozialen Medien. Eine Innenstadt kann aber auch weiterhin ein „Dritter Ort“ sein. Wobei es nicht mehr reicht, sich einfach nur die Bezeichnung City zu geben. Das Zentrum muss etwas zu bieten haben, mit dem sich Zielgruppen identifizieren können. „Hierzu gehört es, dass eine Stadt Ambiente hat, Geschichten erzählen und Menschen begeistern kann. Die emotionale Ansprache aller Menschen in einer Stadt und derjenigen, die sie besuchen, ist unerlässlich für eine lebendige und lebenswerte Stadt“, heißt es auf dem Online-Portal „Zukunft des Einkaufens“, einem Think-Tank, das Shopping-Visionen der nahen Zukunft entwirft.

Der Feed wird zum Schaufenster

Wie eine solche „emotionale Ansprache“ funktionieren kann, zeigt ein Trend aus der Onlinewelt: Social Commerce. „Der Social-Media-Feed ist das neue Schaufenster – und die Nutzer machen mehr als nur einen Schaufensterbummel“, heißt es in einem Fachartikel der Unternehmensberatung Deloitte, veröffentlicht Ende 2022 auf dem Portal „Deloitte Insights“, verfasst von vier internationalen Deloitte-Retail-Expert*innen. Diese prognostizieren, dass der „Markt für Social Commerce im Jahr 2023 weltweit die Marke von 1 Billion US-Dollar überschreiten wird“. Das entspreche einem Jahreswachstum von 25 Prozent – was nicht übertrieben sei, „bedenkt man die mehr als zwei Milliarden Menschen, die im Jahr 2023 voraussichtlich auf einer Social-Media-Plattform einkaufen werden. Was genau hinter Social Commerce steckt? „Eine Kundenerfahrung auf einer sozialen Plattform, die Inspiration und Kauferfahrung miteinander verbindet“, definieren die Deloitte-Expert*innen.

Know your customer

Wissen über die Kunden zu vermarkten, ist für Händler ein Geschäftsmodell der Zukunft. In Frage kommt es vor allem für Anbieter mit einem breiten Sortiment. So hat in den USA Walmart die Tochter „Walmart Connect“ gegründet, ein Unternehmen, das Verbindungen herstellt: zwischen dem Anbieter eines Produkts und seinen potenziellen Kunden. Der Online-Riese Amazon geht den Weg über Inhalte: Er zeigt exklusiv große Sportereignisse und verkauft dafür auf der Plattform zielgruppengerechte Werbeinseln, mit direkter Kaufoption über Amazon. Wie der stationäre Handel hier mithalten kann? Zum Beispiel mit anlassbezogenen Angeboten und dem Verkauf von Werbeflächen im eigenen Store. Dafür muss der Handel altes Konkurrenzdenken ablegen und bestimmte andere Händler als Wettbewerber und Partner begreifen.
Ein typischer Ablauf von Social Commerce funktioniert so: Ein Produkt wird mehr oder weniger „zufällig“ entdeckt, über einen Influencer wird eine persönliche Verbindung hergestellt, eine Emotion für das Produkt. Wird dieses daraufhin gekauft, kann es mühelos digital bezahlt werden. Auf diese Art und Weise entstehen „Einkaufsmöglichkeiten, denen viele nur schwer widerstehen können“, heißt es im Deloitte-Artikel. Ein typisches Beispiel: Eine Influencerin oder ein Influencer zeigt sich in einem neuen Outfit. Das Shirt begeistert? Der virtuelle Einkaufswagen, in den man es legen kann, ist nur wenige Clicks entfernt, an der digitalen Kasse stehen mehrere Pay-Dienstleister zur Auswahl, einige wie Klarna bieten sogar an, erst in 30 Tagen zahlen zu müssen. Das Shirt dagegen wird schon am nächsten oder übernächsten Tag geliefert. Zu schön, um wahr zu sein? Nein, das ist der neue Standard: Ein Social-Media-Bummel mit super einfacher Konsumfunktion.

Influencer triggern Wünsche

Angetrieben wurde der Social-Commerce-Markt zunächst durch einen Popularitätsschub während der Corona-Pandemie, schreiben die Autor*innen vom Deloitte-Expertenteam. Und der Trend hat sich verfestigt, eng verbunden mit dem Aufstieg einer „Creator Economy“, in der Millionen Influencer oder Creators Einfluss auf ihre Follower nehmen, indem sie für Produkte werben und diese mehr oder weniger direkt an ihr Publikum verkaufen. „Diese Online-Persönlichkeiten besitzen eine globale Reichweite“, heißt es im Deloitte-Text. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, gäben rund 60 Prozent der Menschen an, Influencern zu folgen. „Um diese treuen Fans in Stammkunden umzuwandeln – und damit ihre Online-Inhalte zu monetarisieren – bauen Influencer Beziehungen zu ihren Followern auf, fördern die Gemeinschaft unter ihren Anhängern und verkaufen ihren Lifestyle mit jedem neuen Snapshot und Selfie.“
Ein typischer Ablauf von Social Commerce funktioniert so: Ein Produkt wird mehr oder weniger „zufällig“ entdeckt, über einen Influencer wird eine persönliche Verbindung hergestellt, eine Emotion
Das Phänomen, sich von einem Sozialen Netzwerk zum Konsum verleiten zu lassen, hat sogar einen eigenen Hashtag: „TikTok made me buy it“. In Ländern wie den USA und Großbritannien gibt es bereits einen TikTok-Shop, über den man die Produkte direkt kaufen kann – es geht also nahtlos von der Community in den Konsumvorgang. Bei uns gibt es diese Funktionen noch nicht, „vermutlich kommen diese auch früher oder später nach Deutschland“, prognostiziert Florian Treiß, Gründer von LocationInsider, einem News-Fachdienst für Themen zur Digitalisierung des Handels. Und er nennt noch einen weiteren Trend: „Live Shopping“. „Dabei präsentieren Verkäufer ihre Produkte in Echtzeit, und Kunden können diese direkt kaufen.“ Auch wenn das Prinzip an eine Mischung aus Modenschau und Verkaufsfernsehen erinnert, sei es doch ein neuer Weg, ein interaktives und unterhaltsames Einkaufserlebnis zu erschaffen, schreibt Treiß: Je nach Plattform könnten die Zuschauer des Livestreams kommentieren und Fragen stellen. „Das setzt genau an einem Punkt an, den viele Kunden bislang beim Onlineshopping vermissen: das persönliche Gespräch und die individuelle Beratung.“

Stationärer Handel ist das Original

Ein Produkt haben zu wollen, von dem man eben noch gar nicht wusste, dass es existiert – und dabei individuell beraten zu werden: Was im Social Commerce zum globalen Wachstum führt, ist den stationären Händlern in der City nicht fremd. Auch sie können Bedürfnisse entstehen lassen und Konsumenten triggern. Und bei der individuellen Beratung sind sie das Original – mit dem Vorteil, sich am selben Ort zu befinden wie die Kunden: Augenkontakt statt ChatBot. Der Retail in den Innenstädten steht damit vor der Aufgabe, seine Kernkompetenzen neu zu entdecken und mit innovativer Kraft wiederzubeleben. Das bedeutet: Die Verkaufsfläche wird zum Showroom, das Personal zu Berater*innen, die ihre Kundschaft kennen, ihre Sprache sprechen, im Idealfall das ausstrahlen, was auch Influencer zu bieten haben: eine als authentisch wahrgenommene Überzeugung für das Produkt.
„Reparatur, Recycling, Wiederverwendung und Sparsamkeit werden zunehmen. Einfach ausgedrückt: Die Verbraucher werden weniger Dinge kaufen und sich mehr mit dem Lebenszyklus von Produkten befassen.“
Daher kommt es für den stationären Handel darauf an, in Menschen und Raumkonzepte zu investieren. Mit dem Ziel, im Laden eine „Retail-Atmosphäre“ entstehen zu lassen, die es in Sachen Attraktivität mit den Social-Media-Communitys aufnehmen kann. Was wiederum nicht bedeutet, den Showroom zu „TikTok-isieren“, sondern eigene Wege zu finden – mit Hilfe von motivierten und innovativen Talenten, die sich nicht nur auf den Verkauf verstehen, sondern auch auf die Ansprache. Wichtig ist dabei, das anschließende Bezahlen nicht zu einer Hürde werden zu lassen. Lange Schlagen an den Kassen sind heute im Grunde ein No-Go – das Tempo geben die Pay-Dienstleister im Netz vor, mit ihren schnellen, unkomplizierten und kundenfreundlichen Bezahlmöglichkeiten.

Positive Konsumerfahrungen generieren

Der stationäre Handel muss seine Scheuklappen ablegen und das Geschäft neu denken – und zwar nicht am Reißbrett oder als Online-Kopie, sondern auf Basis von Wissen über die Kunden und die gesellschaftlichen Veränderungen. Eine solche nennt die amerikanische Retail-Expertin Shelley E. Kohan in ihrem Meinungsbeitrag „The 5 Biggest Retail Trends For 2023“, erschienen im US-Wirtschaftsmagazin Forbes und dort auf der Homepage abrufbar: „Reparatur, Recycling, Wiederverwendung und Sparsamkeit werden zunehmen. Einfach ausgedrückt: Die Verbraucher werden weniger Dinge kaufen und sich mehr mit dem Lebenszyklus von Produkten befassen.“

Eine Frage des Designs

Size matters? Glaubt man der Autorin Katelijn Quartier, war das einmal so, ist es heute aber anders. Worauf es im Jahr 2023 im stationären Handel ankomme, sei ein passendes Store-Design – ein Design, dass erstens den Sinn des Stores deutlich macht und zweitens für den Kunden attraktiv ist. „The Big Book of Retail Design: Everything You Need to Know About Designing a Store“, erschienen im September 2023 bislang nur in englischer Sprache, ist ein reich illustriertes und praxisnahes Buch mit Ideen für ein zeitgemäßes Store-Design. Katelijn Quariter: The Big Book of Retail Design: Everything You Need to Know About Designing a Store. Lannoo Publishers 2023. 34,99 Euro.
Wer konservativ denkt, erkennt hier einen negativen Trend. Die Stärke des Handels muss es aber sein, die Potenziale zu nutzen: „Einzelhändler haben bereits damit begonnen, diesen Bereich anzusprechen, indem sie gebrauchte Artikel in ihr Sortiment aufnehmen“, schreibt Shelley E. Kohan. Auch Reparatur- oder Tauschangebote sind mögliche Reaktionen auf den „Reparatur und Recycling“-Trend. Retail entwickelt sich damit zum Teil einer Kreislaufwirtschaft: „Gebrauchte Produkte, Recycling und Wiederverwendung werden immer mehr zum Mainstream und von den Verbrauchern zunehmend erwartet“, schreibt die Handelsexpertin. So kann es sein, dass nicht mehr der Kauf eines neuen Produkts im Fokus steht, sondern der Tausch oder die Reparatur. Was das dem Händler bringt? Mindestens so viel wie das schön dekorierte Schaufenster am Sonntag. Der Autor dieses Textes hat an einem dieser Sonntage den Besitzer des Spielwarenladens in seiner Heimatstadt gefragt, warum das Schaufenster an den Sonntagen besonders schön und üppig dekoriert sei. „Weil die Kinder beim Bummeln am Sonntag die Zeit haben, sich alles anzuschauen, und ihre Eltern dann so lange mit ihren Wünschen nerven, dass die am Montag zum Kaufen kommen.“

Der Oberhändler Alexander von Preen im Interview

Als CEO von Intersport Deutschland hat Dr. Alexander von Preen das Sport-Handelsunternehmen auf einen erfolgreichen Omni-Channel-Weg geführt. Im November 2022 ist er darüber hinaus zum Präsidenten des Handelsverbandes Deutschland (HDE) gewählt worden. Die Zukunft des Handels? Sieht er auch im digitalen Raum – aber nicht nur. Er sagt, die City stehe für die Zukunft und der Handel müsse mit dem Leben der Menschen verankert sein. Was zu tun ist, damit der Handel diese Versprechen einhält – auch darum geht es im Gespräch. Das Interview führte André Boße.

Zur Person

Als CEO von Intersport Deutschland verantwortet Dr. Alexander von Preen die Bereiche der Unternehmensstrategie und -kommunikation, Human Resources sowie das Business Partnering des Sportartikelhändlers. Der promovierte Forstwissenschaftler war mehr als 20 Jahre für die internationale Managementberatung Kienbaum Consultants tätig, zuletzt als Geschäftsführer und Equity Partner. Dabei betreute er zahlreiche Unternehmen im Handelsumfeld zu ausgewählten Themen der Corporate Governance sowie zur strategischen und operativen Unternehmensführung und Change. 2022 wählte ihn der Handelsverband Deutschland (HDE) zum neuen Präsidenten, als Nachfolger von Josef Sanktjohanser, der das Amt 16 Jahre lang ausfüllte.
Herr Dr. von Preen, die Digitalisierung hat den Handel verändert und verändert ihn weiter. Wie beurteilen Sie den Status quo der digitalen Transformation? Die Digitalisierung ist im Einzelhandel längst angekommen. Vor allem in Zeiten pandemiebedingt vorübergehend geschlossener Ladentüren haben viele Händlerinnen und Händler alternative, digitale Kanäle genutzt, um den Kontakt zu ihrer Kundschaft zu halten. Das hat der Digitalisierung in der Branche einen weiteren Schub verliehen und das Bewusstsein für die Bedeutung innovativer Technologien für das eigene Unternehmen geschärft. Denn eine zusätzliche Online-Präsenz, die Digitalisierung von Geschäftsprozessen oder auch die Einbindung digitaler Tools in den Point of Sale bedeuten einen echten Mehrwert für Handelsunternehmen. Die Digitalisierung kann die Kundenkommunikation auf ein neues Niveau heben und Unternehmensabläufe optimieren. Wo liegen die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser sinnvollen Digitalstrategie? Händlerinnen und Händlern steht oftmals eine finanzielle Hürde im Weg. Viele Unternehmen sind krisenbedingt angeschlagen, haben ihre Rücklagen in die Unternehmen zur Krisenbewältigung investiert und können die Kosten für eine umfassende Digitalisierung nicht allein stemmen. Daher ist die Branche auf politische Unterstützung zur Zukunftsgestaltung angewiesen, um sich erfolgreich für ein nachhaltiges Wachstum aufstellen zu können. Mit Blick auf die Innenstädte: Wie groß ist die Bedeutung der Citys noch für den Handel? Sind sie weiterhin im wahrsten Sinne des Wortes das „Zentrum“ oder nur noch ein Standbein von vielen? Die Innenstadt ist die Zukunft. Unsere Stadtzentren stehen zwar vor großen Herausforderungen. Sie abzuschreiben, wäre aber vollkommen falsch. Attraktive und  lebendige Innenstädte ziehen die Menschen an und sind als Treffpunkt von gesellschaftlicher Bedeutung. Gleichzeitig sind sie Handelsstandorte, die ein persönliches Einkaufserlebnis erst möglich machen. Produkte vor Ort anzuprobieren und anfassen zu können, sich im persönlichen Gespräch beraten zu lassen oder ganz einfach zu stöbern, ist eine nicht ersetzbare Einkaufserfahrung. Vielmehr geht es darum, die stationären und digitalen Angebote des Handels verschmelzen zu lassen und das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen. Die Zukunft muss kanalübergreifend gedacht werden. Und hierbei ist die Innenstadt ein entscheidendes Standbein. Was können Innenstädte tun, um für die Kunden attraktiver zu sein? Attraktive Innenstädte sind Orte mit hoher Aufenthaltsqualität. Um sie zu gestalten, müssen alle innerstädtischen Akteure an einem Strang ziehen und zukunftsfähige Konzepte entwickeln. Zu berücksichtigen sind Elemente wie Grün- und Wasserflächen, die richtige Mischung aus Handel, Gastronomie, Kultur und Verwaltung sowie die Verkehrsplanung. Ein Patentrezept gibt es nicht. Doch es gibt viele Städte, die schon heute mit tollen Projekten und Aktionen vorangehen. Nicht vergessen dürfen wir, dass der Klimawandel unsere Innenstädte vor eine zusätzliche Herausforderung stellt. Städte müssen sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen – und der Handel mit ihnen.
Attraktive Innenstädte sind Orte mit hoher Aufenthaltsqualität. Um sie zu gestalten, müssen alle innerstädtischen Akteure an einem Strang ziehen und zukunftsfähige Konzepte entwickeln.
Wie sehen Sie den Handel in Deutschland aufgestellt, wenn es darum geht, Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu ergreifen? Dem Handel kommt an der Schnittstelle zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch im Klimaschutz eine besondere Rolle zu. Dieser Verantwortung sind sich die Handelsunternehmen bewusst. Nachhaltigkeit in den Sortimenten und in den Lieferketten wird immer wichtiger, Gleiches gilt für die Energieeffizienz des eigenen Unternehmens. Daher leisten Händlerinnen und Händler schon heute einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau von Photovoltaik und E-Ladeinfrastruktur in Deutschland. Da ist der Handel auf einem guten Weg. Sie haben einmal gesagt, der Handel müsse „im Leben verankert“ sein. Was meinen Sie konkret mit diesem Bild? Der Einzelhandel ist ein Ort der Begegnung, der nicht aus dem Alltag der Menschen wegzudenken ist. Als Versorger, Arbeitgeber und Treffpunkt ist der Handel fester Teil der Gemeinschaft vor Ort. Ihm kommt eine gesellschaftliche Rolle zu. Geschäfte sind Anziehungspunkte, die Städte und Regionen beleben. Zudem unterstützen Händlerinnen und Händler örtliche Veranstaltungen und fördern Vereine. Sie prägen das Miteinander und verbinden Menschen. Wenn ein Betrieb seine Türen für immer schließt, verliert eine Stadt daher nicht einfach ein Geschäft. Jede Geschäftsaufgabe hinterlässt eine Lücke in der Gesellschaft. Da geht ein Stück Heimat verloren. Umso wichtiger ist es, sich für einen starken, vitalen und vor Ort verankerten Handel einzusetzen.
Für erfolgreiche Veränderungsprozesse muss man Überzeugungsarbeit leisten, zuhören können und als Vorbild vorneweg gehen.
Der Handel ist schon immer von Veränderungen geprägt worden, Sie sind damit ein Experte für den Wandel? Intersport ist eine erfolgreiche Transformation in Richtung E-Commerce gelungen. Wie begeistert man Menschen für Veränderungen? Für erfolgreiche Veränderungsprozesse muss man Überzeugungsarbeit leisten, zuhören können und als Vorbild vorneweg gehen. Wichtig ist, den Mehrwert einer Veränderung greifbar zu machen. Wenn jeder Einzelne seine Rolle im Prozess kennt, sich dieser Aufgabe aus Überzeugung annimmt und sich mit dem Vorhaben identifiziert, lässt sich das Ziel der Veränderung gemeinsam erreichen. Doch es kommt auch darauf an, zuzuhören. Um alle Beteiligten an Bord zu holen, braucht es einen engen und persönlichen Austausch. Hier geht es vor allem darum, sich mögliche Bedenken anzuhören, diese auszuräumen oder die Anregungen im Veränderungsprozess zu berücksichtigen. Alle Akteure sollten sich einbringen können. Dadurch wächst meist die Begeisterung für Veränderungen. Bei der Transformation von Intersport Deutschland habe ich erlebt, wie wichtig das persönliche Vorleben und auch das Vertrauen des Führungsteams sind. Wenn alle an einem Strang ziehen und klare Ziele gemeinsam verfolgen, gelingt auch scheinbar sehr Herausforderndes. In welchen Momenten merken Sie immer wieder: „Ja, der Handel ist genau die richtige Branche für mich“? Das sind viele Momente und vor allem die persönlichen Begegnungen mit unseren Händlerinnen und Händlern in ganz Deutschland und mit meinem Team in Heilbronn. In jedem Austausch mit unseren Händlerinnen und Händlern erlebe ich, welche Leidenschaft sie für Sport und unsere Produkte mitbringen. Der gemeinsame Spirit, aus Liebe zum Sport, Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, eint uns. Das ist eine große Triebfeder – es ist unser Purpose. Angenommen, Sie hätten die Möglichkeit, für eine Gruppe junger Absolvent*innen, die sich für einen Einstieg im Handel interessieren, ein Tagesprogramm zu organisieren, um einen Tag lang möglichst viel über den Handel zu lernen. Was würden Sie mit der Gruppe unternehmen? Mein Ziel wäre es, den Absolventinnen und Absolventen im Laufe des Tages die gesamte Vielfalt und Breite des Einzelhandels zu zeigen. Der Tag wäre ein abwechslungsreicher, der uns durch Warenlager, Büros in Unternehmenszentralen sowie insbesondere auf die Verkaufsfläche führen würde, um den wertvollen Kontakt zu unseren Kunden erleben zu können, und natürlich in die Innenstadt. So erhalten die jungen Menschen einen Einblick in die vielen Facetten des Einzelhandels. Als Ausklang am Abend gäbe es ein Treffen mit Führungskräften, die ihre Karriere mit einer Ausbildung im Einzelhandel begonnen haben.

„Unsere Stadtimpulse“

Wie bleiben Innenstädte attraktiv, auch gegen den Konkurrenten Internet und durch den Klimawandel immer heißere Temperaturen? Und können sie selbst zu mehr Klimaschutz beitragen, zum Beispiel, indem sie die Mobilitätswände fördern? In vielen deutschen Städten entstehen gute Ideen – damit sich andere von diesen inspirieren lassen können, hat der HDE gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Städtetag den Best-Practice-Datenpool „Stadtimpulse“ ins Leben gerufen. Unter unsere-stadtimpulse.de sind gelungene Beispiele für innerstädtische Projekte online abrufbar, die zeigen, wie es gehen kann.

telegramm – Neues aus der Welt der Nachhaltigkeit

Lebensmittel drucken

Jährlich landen rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel auf dem Müll. Dagegen will die niederländische Industriedesignerin und Lebensmitteltechnologin Elzelinde van Doleweerd vorgehen. Sie hat einen 3D-Drucker entwickelt, mit dem aus Lebensmittelresten neue Produkte zum Verzehr entstehen. Altes Brot, Gemüse, Schalen oder gekochter Reis werden zu einer Masse verarbeitet. Der 3D-Drucker macht daraus, zusammen mit Kräutern und Gewürzen, neues ansehnliches Essen. Elzelinde van Doleweerd berät mit ihrem Start-up Upprinting Food Restaurantmanager und Köche, welche Lebensmittelabfälle in ihrer Küche wiederaufbereitet werden können.

Hanfleder statt Tierleder

Wer kein Leder will, greift oft zu Kunstleder. Dies besteht allerdings aus Plastik und ist daher schädlich für die Umwelt. Das Darmstädter Start-up Revoltec, eine Ausgründung der TU Darmstadt, hat nun eine Alternative entwickelt: Lovr sieht aus wie Leder, fühlt sich an wie Leder, wird aber aus übriggebliebenen Materialien aus der Hanfproduktion hergestellt. Es ist recycelbar und biologisch abbaubar. Lovr ist die Abkürzung für „lederähnlich, ohne Plastik, vegan, reststoffbasiert“. Noch ist das Produkt nicht auf dem Markt. Die Gründer planen derzeit den Schritt vom Labor in die Industrie.

Mineralölfreie Hydraulikflüssigkeiten

Die Stahl-, Aluminium- und Kupferindustrie setzt häufig Hydraulikanlagen ein, die mit umweltschädlichem Hydrauliköl laufen. Der Kamener Mittelständler„Fluid Competence“ hat eine umweltfreundliche Alternative entwickelt: Seine mineralölfreien Hydraulikflüssigkeiten sind in 28 Tagen bis zu 99 Prozent biologisch abgebaut. Die Mischung der Flüssigkeiten ist ein Betriebsgeheimnis, Wasser und Polymere sind auf jeden Fall enthalten. Die neuen Hydraulikflüssigkeiten sind auch besser für die Maschinen, so dass sie länger wartungsfrei laufen. Auch das belastet die Umwelt weniger.

Whisky im Tank

Die schottische Whiskybrennerei Glenfiddich nutzt seit einiger Zeit Destillerie-Abfälle als Treibstoff für ihre Lkw. Das Getreide, das im Mälzprozess übrigbleibt, wird zur Herstellung von Kraftstoff verwendet. Die Brennerei hat bereits drei Lkw umgerüstet. Sie fahren nun statt mit Flüssigerdgas mit dem auf Whiskyabfällen basierenden Biogas. Die gesamte schottische Whisky-Industrie will bis 2040 emissionsfrei werden.