Startfrauen in führungspositionenDas letzte Wort hat: Janet Winkler, Gründerin der Karriere-Plattform bunton

Das letzte Wort hat: Janet Winkler, Gründerin der Karriere-Plattform bunton

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Janet Winkler ist Co-Gründerin und Geschäftsführerin von bunton, einem Start-up, das eine KIbasierte Karriere-Plattform für Frauen in Führungspositionen und in Aufsichtsräten aufbaut. Ihr Ziel: Frauen in Führungspositionen bringen! Dass das dringend nötig ist, hat Janet Winkler in ihrer Laufbahn als Finanzexpertin, Beraterin und Geschäftsführerin immer wieder erlebt. Die Fragen stellte Kerstin Neurohr

Frau Winkler, Sie haben die Community-Plattform bunton gegründet – was ist die Idee dahinter?
Das ist eine KI-basierte Karriere-Plattform für weibliche Führungskräfte und Aufsichtsräte. Ihr Hauptziel ist es, die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen zu thematisieren und mehr Frauen in Leitungsfunktionen in Unternehmen zu bringen. Die Plattform bietet Frauen einen sicheren, anonymen Raum, um sich Unternehmen vorzustellen, die aktiv nach einer Diversifizierung ihres Managements streben und adressiert gezielt die Bedürfnisse und Anforderungen weiblicher Führungskräfte.

bunton ist „von Grund auf KI-basiert“ – was heißt das, welche Vorteile sind damit verbunden?
Die KI spielt eine entscheidende Rolle in jeder Phase des Bewerbungsprozesses und basiert auf umfangreichen Datenanalysen und Research, um eine maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten. Unter anderem berät die KI Unternehmen bei der Gestaltung von Stellenbeschreibungen, die Frauen ansprechen. Sie schlägt den Kandidatinnen gezielt Unternehmen vor, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen. Durch die Analyse von harten und weichen Faktoren kann KI besonders passende Vorschläge für Unternehmen und Kandidatinnen machen, also das bestmögliche Matching erreichen. Wird eine Kandidatin ausgewählt, gibt die KI Empfehlungen für die Rolle, Verantwortung und den Weiterbildungsbedarf. Und bei Nichtauswahl bietet die KI datenbasiertes Feedback an beide Seiten, um Leistungs- und Verbesserungspotenziale für die Zukunft aufzuzeigen. Die geschlechtliche Identität ist nur eine von vielen Dimensionen von Diversity.

Wie divers waren bzw. sind Ihre Arbeitsumfelder?
Ich hatte das Privileg, in ganz unterschiedlichen Teams zu arbeiten. Mein aktuelles Arbeitsumfeld bei bunton ist besonders divers – sei es in Bezug auf Geschlecht, kulturellen Hintergrund, religiöse Überzeugungen oder geografische Herkunft der Teammitglieder, die an verschiedenen Standorten arbeiten. Zusätzlich bereichern Altersunterschiede das Team, unsere jüngste Mitarbeiterin ist in den Zwanzigern, die älteste Beirätin in den Sechzigern. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Dynamik und der Fülle an Ideen, die ein diverses Team mit sich bringt. Natürlich erfordert eine derartige Vielfalt auch Mut und die Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen, da unterschiedliche Charaktere auch unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen haben, die es wert zu schätzen und miteinander zu verbinden gilt.

Sie haben BWL studiert, waren erfolgreich im Consulting tätig – was hat sie dazu bewogen, zu gründen?
Ich bin in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen und habe als Erste in meiner Familie einen Hochschulabschluss erlangt. Bereits während meiner Schulzeit hatte ich den Traum vom Unternehmertum und sammelte erste Erfahrungen mit Jobs und Gründungsprojekten während meiner Ausbildung und meines Studiums. Dennoch entschied ich mich zunächst für eine Anstellung in einem Beratungsunternehmen. Es bereitete mir Freude, die Karriereleiter emporzusteigen, weshalb ich länger blieb als ursprünglich geplant – aber der Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit überwog. 2015 gründete ich zunächst eine Beratungsgesellschaft, 2020 lernte ich dann meinen heutigen Geschäftspartner Debjit D. Chaudhuri kennen und gründete mit ihm bunton.

Linktipp

www.bunton.de

Schließlich: Welchen Tipp geben Sie Hochschul-Absolventinnen mit?
Es ist außerordentlich wichtig, bereits während des Studiums ein starkes berufliches Netzwerk aufzubauen. Die Kommilitonen, mit denen man während des Studiums interagiert, könnten in Zukunft in Führungspositionen sein und dadurch wertvolle berufliche Kontakte bieten, von denen am Ende alle Beteiligten profitieren können.

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