E-Mail für dich von: Floriane Montanari, Bayer AG

Von: Floriane Montanari Gesendet: 28. August 2020 An: Junge Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler Betreff: Infos für Absolventen der Naturwissenschaften

Liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Floriane Montanari und ich komme aus Frankreich. Ich habe Biologieingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Bioinformatik studiert. Konkret bedeutete das damals, dass wir nur vier Studierende waren und uns verschiedene Fähigkeiten wie das Kodieren in Python und Java oder das Verwalten und Abfragen von Datenbanken beigebracht wurden. Während meines Studiums absolvierte ich jeden Sommer ein Praktikum. Eines davon war in Irland mit der Idee, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Dort konnte ich auch meine erste wissenschaftliche Arbeit schreiben. Mein Master-Praktikum absolvierte ich bei Sanofi-Aventis, einem französischen Pharmaunternehmen. Dort arbeitete ich an der Entwicklung statistischer Modelle, die die Wahrscheinlichkeit vorhersagen sollten, mit der ein Wirkstoff langsam oder schnell von der Leber metabolisiert wird. Nach dieser Erfahrung verliebte ich mich in die pharmazeutische Industrie, in die computergestützte Chemie und in das maschinelle Lernen. Mir wurde sehr schnell bewusst, dass für eine Karriere als Forscherin in einem pharmazeutischen Unternehmen ein PhD und ein oder zwei Postdocs notwendig sein würden. Dennoch war ich mir mit 23 Jahren nicht wirklich sicher, zu welchem Thema ich promovieren sollte, und arbeitete stattdessen als Forschungsassistentin in einem öffentlichen Forschungsinstitut in Barcelona. Dort wirkte ich in mehreren Projekten mit, unter anderem bei einem katalanischen Pharmaunternehmen. Ich priorisierte dabei die Vorschläge der medizinischen Chemiker, wobei ich auf unterschiedliche Techniken und die Hilfe eines ehemaligen Computerchemikers zurückgriff. In dieser Zeit habe ich auf vielen verschiedenen Gebieten wirklich viel gelernt. Dann war es an der Zeit, mit der Doktorarbeit zu beginnen, und diesmal hatte ich keine Schwierigkeiten, das Thema auszuwählen. Ich zog nach Wien und studierte die sogenannten Lebertransporter. Das sind Proteine, die an der Membran der Hepatozyten exprimiert werden und ihre Substrate in Richtung Galle ausstoßen. Ich versuchte vorherzusagen, ob kleine Moleküle in ihre normalen biologischen Funktionen eingreifen könnten, und baute dafür verschiedene Modelle auf der Grundlage maschinellen Lernens. Nach der Promotion bewarb ich mich auf Stellen bei verschiedenen Pharmaunternehmen und bekam eine Postdoc-Stelle bei Bayer. Ich zog nach Berlin und arbeitete dort an Anwendungen auf Basis von „Deep Learning“ zur Entdeckung kleiner Moleküle. Ich bin inzwischen fest angestellt und ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu. In meinem Berufsleben habe ich schnell entdeckt, dass „Soft Skills“ entscheidend sind, um komplexe Projekte mit interdisziplinären Teams zu steuern. Für mich waren auf diesem Weg folgende Punkte entscheidend: so viele Praktika wie möglich zu machen, gute Englischkenntnisse zu haben, sich für Themen zu entscheiden, die das eigene Herz höher schlagen lassen, Chancen zu nutzen und mobil zu sein! Viel Erfolg beim Einstieg und viele Grüße Floriane Montanari Forscherin im Bereich „Maschinelles Lernen“ Bayer AG, www.bayer.de

Riester-Rente: Was Berufseinsteiger wissen sollten

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Die Altersvorsorge ist für junge Menschen oft noch sehr fern und selten wird sich schon früh damit auseinandergesetzt. Tatsächlich kann es sich aber wirklich lohnen, schon zum Berufseinstieg über das Thema nachzudenken.

Gerade die Riester-Rente belohnt Sparer, wenn sie schon vor dem 25. Lebensjahr einen Vertrag abschließen. Zudem punktet das Angebot mit Steuervorteilen, von denen jungen Menschen anschließend über einen langen Zeitraum profitieren können.

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist grundsätzlich eine privat finanzierte Rente, bei der der Staat Sparer durch zusätzliche Boni und Steuererleichterungen belohnt. Das Ziel ist es dabei, dass die Bürger in Deutschland sich zusätzlich zur gesetzlichen Rente ein weiteres Standbein der Altersvorsorge aufbauen, um im Alter ohne finanzielle Einschränkungen leben zu können. Dafür schließt der Sparer einen Riester-Vertrag mit einem privaten Anbieter, typischerweise Versicherungsunternehmen oder Banken, wobei es verschiedene Anlagearten gibt. So kann die Rente in Form von eines Banksparplans, einer Versicherung, eines Bausparvertrags oder mit einem Fonds angespart werden. Um die staatlichen Förderungen zu erhalten, muss anschließend in jedem Jahr mindestens ein Beitrag von 60 Euro beziehungsweise 4 Prozent des Bruttogehalts des Vorjahres eingezahlt werden. Bei der vollen Förderung minimiert sich der letztere Betrag allerdings um die Bonussumme von 154 Euro im Jahr. Dazu kommen bei Eltern jährlich noch 185 Euro pro Kind, das vor 2008 geboren wurde und 300 Euro für Kinder, deren Geburt nach 2008 erfolgte.

Berufseinsteiger profitieren von zusätzlichem Bonus

Für Berufseinsteiger macht die Regierung die Riester-Rente noch einmal besonders attraktiv. So erhalten junge Menschen, die vor dem Erreichen ihres 25. Lebensjahrs einen Riester-Vertrag abschließen einen zusätzlichen einmaligen Bonus von 200 Euro. Darüber hinaus lohnt es sich natürlich, möglichst früh mit dem Sparen anzufangen, da auf diese Weise über sehr viele Jahre der jährliche Bonus ausgezahlt wird. Zudem ist die Riester-Rente auch aus steuerlicher Sicht interessant. Sparer können pro Jahr 2.100 Euro inklusive der Zulagen von der Steuer absetzen.

Lohnt sich das Rentenangebot?

Eines der großen Probleme rund um die Riester-Rente ist die Tatsache, dass sie nicht unbedingt einfach zu durchschauen ist. Wer sich ein umfassendes Bild rund um die Altersvorsorge verschaffen möchte, wird bei WeltSparen fündig. Dort gibt es einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema. Dazu kommt die Schwierigkeit, dass es sehr viele Angebote gibt, wobei so manche Anbieter auch vergleichsweise hohe Gebühren für den Abschluss und die laufenden Kosten verlangen. Für Interessenten ist es daher wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren und die Angebote zu vergleichen. Ebenfalls zu beachten ist, dass sich die Riester-Rente finanziell vor allem dann lohnt, wenn Menschen besonders alt werden. Zwar kann man sich einen Teil auch zum Rentenantritt direkt auszahlen lassen. Da die Summe aber versteuert werden muss, ist dies nicht unbedingt attraktiv. Gerade junge Menschen, die sehr lange sparen und dann kein hohes Alter erreichen, haben entsprechend viel Geld umsonst eingezahlt. Im Gegenzug punktet die Riester-Rente allerdings durch die hohen Förderungen sowie den Bonus für Berufseinsteiger und den Punkt, dass sie eben über das ganze Rentendasein ausgezahlt wird. Auch die Tatsache, dass die angesparte Summe pfändungssicher und damit auch vor Hartz IV geschützt ist, spricht für diese Sparvariante.

Veränderungsprozesse rechtssicher begleiten

Verwaltungen und Unternehmen wenden zunehmend neue Strategien an, um die Digitalisierung umzusetzen. Dabei ist vermehrt agile Führung die Lösung. Agile Arbeit – Chancen und Risiken für Arbeitnehmer erläutert verschiedene Methoden agiler Arbeitsweisen (von Scrum bis Design Thinking), gibt Praxisbeispiele und zeigt die Vor- und Nachteile dieser auf. Ebenso werden die Voraussetzungen für derartige Transformationsprozesse, wie die Unternehmenskultur und das erforderliche Mindset, beleuchtet. Die Einführung neuer Arbeitsmodelle ruft auch immer den Personal- oder Betriebsrat auf den Plan, der bei der Einführung agiler Instrumente Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte hat. Der Autor zeigt auf, welche kritischen Fragen sich die Arbeitnehmervertretung stellen muss, um ihrer Funktion gerecht zu werden. Personal- und Betriebsräte werden mit diesem Buch in die Lage versetzt
  • ihre Informationsrechte zu nutzen, um erkennen zu können, in welche Form der Arbeitgeber agile Instrumente einsetzt
  • ihre Beteiligungsrechte umzusetzen
  • die mit „agiler Arbeit“ verbunden Risiken zu erfassen und
  • eine eigene Strategie zu deren effektiver Umsetzung entwickeln zu können.
So kann die Arbeitnehmervertretung ihre Rechte und Pflichten rechtssicher und entschlossen durchsetzen.

Agile Arbeit – Chancen und Risiken für Arbeitnehmer. Handlungshilfe für Betriebsrat und Personalrat

Marcus Schwarzbach, metropolitan 2020, ISBN 978-3-8029-1606-9, 19,95 €

 

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Den drastischen Umbruch zu New Work meistern – so geht’s!

New Work hält überall Einzug mit offenen, flexiblen Raum- und Arbeitskonzepten, orts- und zeitungebundener Zusammenarbeit in verteilten Teams und vermehrter Homeoffice-Arbeit. Was einerseits enorme Innovations- und Einsparpotenziale verspricht, birgt andererseits Risiken wie HR-Probleme, Gesundheitsbelastungen und Produktivitätseinbußen. Die disruptiven Veränderungen führen zu Umstellungsdruck und Unsicherheiten bei den Mitarbeitern, müssen sie sich doch auf den Verlust ihres eigenen Schreibtisches und das Auseinanderdriften der „Bürofamilie“ einstellen, komplett digitale, virtuelle Prozesse beherrschen lernen und sich den ständigen Änderungen anpassen. Die Hauptlast tragen dabei die Führungskräfte, Teamleiter und Personalverantwortliche – in ihrer Sandwichposition zwischen hohen Unternehmenszielen und heterogenen Mitarbeiteransprüchen. Mit Fachwissen und Humor analysieren die Autorinnen die Veränderungen auf allen Ebenen. In diesem modular aufgebauten Ratgeber geben sie Führungskräften ein „Survival Kit“ mit erkenntnisreichen Selbsttests und Praxistipps für jede Stufe der Transformation an die Hand – von der Neuorientierung über die Eigenmotivation und Homeoffice-Organisation bis zu Teambuilding und neuem gesunden Führen.

Überleben in der neuen Arbeitswelt – Desksharing, Open Space, Mobiles Arbeiten & Co. / Survival Guide für Manager und Mitarbeiter

Ingrid Britz-Averkamp, Christine Eich-Fangmeier, metropolitan 2020, ISBN 978-3-96186-040-1, 29,95 €

 

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Starte Deine Karriere in Heilbronn-Franken!

Egal ob duales Studium, Praktikum, Traineestelle, Abschlussarbeit oder Direkteinstieg: Mit dem Akademikerjobportal regiojobs24.de bietet Dir die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH eine einzigartige Plattform für Deine Karriere an. Auf regiojobs24.de findest Du tagesaktuelle Angebote, die Dir vor, während und nach dem Studium neue Wege im Hinblick auf Deine Karriere- und  Entwicklungsmöglich-keiten aufzeigen. Neben Ausschreibungen von Praxissemestern und Werkstudententätigkeiten findest Du duale Studienangebote, Praktikastellen, Angebote für Abschlussarbeiten und natürlich viele offene Arbeitsstellen für Absolventen mit und ohne Berufserfahrung und jeden Alters. Es werden also nur Stellen veröffentlicht, für die ein Studium Voraussetzung ist.

Lerne Unternehmen aus Heilbronn-Franken kennen

regiojobs24.de ist eine kostenlose Plattform – sowohl für Unternehmen als auch für den User – also Dich. Aus diesem Grund findest Du auf unserer Seite eine täglich aktualisierte Anzahl an Unternehmen und Stellen-angeboten. Vom Kleinbetrieb über den familiengeführten Mittelständler bis hin zum Global Player und Weltmarktführer sind alle Größenordnungen auf regiojobs24.de vertreten. Somit lernst Du über regiojobs24.de zahlreiche neue Unternehmen und Arbeitgeber kennen, die Du vorher möglicherweise gar nicht gekannt oder nicht in der Region Heilbronn-Franken vermutet hast.

Informiere Dich über Branchen in der Region

Gleiches gilt auch für die Branchen. So werden beispielsweise nicht nur die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik oder Mechatronik abgedeckt, sondern auch die Informatik, die Betriebs- und Wirtschaftswissenschaft, die Naturwissenschaft, das Gesundheits- und Sozialwesen oder Architektur/Baugewerbe und vieles mehr. Du kannst aus über 25 Branchen und den zugehörigen Unterkategorien für die Suche nach Deinem Praktikum, Abschlussarbeit usw. oder zukünftigen Job auswählen. Zudem kannst Du Dich gezielt über bestimmte Branchen in der Region informieren. Hierzu sind Profile auf dem Portal hinterlegt.

Entdecke die Region Heilbronn-Franken

regiojobs24.de schafft Transparenz auf dem Arbeitsmarkt der Region Heilbronn-Franken, die den Stadt- und Landkreis Heilbronn, den Landkreis Schwäbisch Hall, den Hohenlohekreis und den Main-Tauber-Kreis umfasst. Du bekommst viele Informationen, leicht zugänglich und auf einen Klick. Informieren kannst Du Dich auch darüber, was „Heilbronn-Franken – Die Region der Weltmarktführer“ abseits des Arbeitslebens noch alles zu bieten hat. Du wirst Augen machen! Besuche einfach unser Regionalportal heilbronn-franken.com und lass Dich überzeugen.

Wer steckt dahinter?

Logo Heilbronn-Frankenregiojobs24.de ist ein Angebot der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF). Wir sind die Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft der Region Heilbronn-Franken. Das Portal ist für angehende Fachkräfte und Absolventen komplett kostenlos und ohne Anmeldung nutzbar. Es ermöglicht Dir tiefe Einblicke in eine der wirtschaftsstärksten und attraktivsten Regionen Deutschlands.

Anne Kohlmorgen – von der Wirtschaftswissenschaftlerin zur Shiatsu-Praktikerin

Ihr Weg klingt ein wenig nach „Eat, Pray, Love“: Vom Fuße des Schwarzwalds aus führte er sie zum BWL-Studium nach Köln, über Agentur-Jetset und Luxushotels in ganz Europa zum Lehramt ans kaufmännische Berufskolleg und schließlich nach Indien und Portugal. Jetzt ist sie voller Energie zurück in Köln und unterstützt in ihrer Shiatsu Praxis Menschen dabei, auch ihre Lebensenergie in Fluss zu bringen.

Mein beruflicher Werdegang war alles andere als geradlinig und genau deswegen so zielführend. Ich bin Reiseverkehrskauffrau, habe ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und einen Master in Mathematik. Ich habe in der freien Wirtschaft und als Lehrerin an einem Berufskolleg gearbeitet. Außerdem bin ich ausgebildete Yoga-Lehrerin Shiatsu-Praktikerin. Ich war viel in der Welt unterwegs, jetzt bin ich dem Weg meines Herzens gefolgt und habe meine Praxis Sei Du Shiatsu eröffnet – und sehr glücklich, dass ich so weitreichende Veränderungen gewagt habe. Alle Stationen, beruflich und persönlich, Erfolge wie Krisen, haben mich weitergebracht. Ich habe gelernt, meiner Intuition und dem Leben zu vertrauen. Ich kann mich in Menschen auf unterschiedlichsten Stufen der Karriereleiter und in verschiedenen Berufsumfeldern versetzen. Und ich kann ihnen mit Shiatsu helfen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und die Balance von Körper, Geist und Seele zu finden. Gerade in stressigen Lebensabschnitten oder Umbruchsphasen wie Examen, Berufseinstieg oder bei anstrengenden Projekten kann Shiatsu gleichermaßen Entspannung wie Energie geben. Nach meinem Abitur und der Ausbildung als Reiseverkehrskauffrau habe ich ein Jahr lang im Reisebüro gearbeitet und anschließend Wirtschaftswissenschaften studiert. Dann habe ich einen kurzen Abstecher in eine Unternehmens- und Personalberatung gemacht. Bei meinem nächsten Arbeitgeber, einer international tätigen PR-Agentur, war ich hauptsächlich im Eventbereich für Kunden aus der Automobil-Industrie tätig. Eine Zeit lang waren die vielen Reisen und das Arbeiten in Luxushotels in ganz Europa toll. Doch irgendwann stressten mich die langen Arbeitstage, die oft wochenlangen Aufenthalte in Hotels sowie das schnelllebige Agenturleben.

Sabbatjahr: Von der Lehrerin zur Shiatsu-Praktikerin

Ich entschied mich für einen Seiteneinstieg als Lehrerin am kaufmännischen Berufskolleg mit den Fächern Wirtschaft und Mathematik und absolvierte ein berufsbegleitendes Mathematik-Studium. In dieser Zeit entdeckte ich Yoga und Meditation – was mir für die Doppelbelastung durch Studium und Beruf viel Kraft gegeben hat. Die Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat mir Spaß gemacht. Mit meinem zweiten Staatsexamen wurde ich verbeamtet. Ich war sehr gerne Klassen- und Beratungslehrerin und begleitete meine Schüler zum Fachabitur – alles lief rund. Trotzdem störte mich etwas: Das System Schule mit seinem starkem Leistungsdruck ließ wenig Zeit und Spielraum für die Bedürfnisse der einzelnen Schüler. Daher habe ich mich für ein Sabbatjahr entschieden. Ich reiste nach Portugal und Indien und beendete eine dreijährige Ausbildung zur Shiatsu-Praktikerin (GSD). Shiatsu ist eine ganzheitliche Massage und energetische Körperarbeit, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wurzelt und in Japan weiterentwickelt wurde.
Ich habe meinen Entschluss keine Sekunde bereut, ich fühle mich heute lebendiger und wohler in meiner Haut.
Durch die Auszeit und vor allem auch durch Shiatsu wurde mir klar, dass ich meinem Herzen folgen und nochmal neue berufliche Wege gehen wollte. Ich kündigte und gab meinen Beamtinnen-Status auf. Für viele in meinem Umfeld, Freunde und Familie, war die Entscheidung anfangs schwer nachzuvollziehen. Aber ich habe meinen Entschluss keine Sekunde bereut, ich fühle mich heute lebendiger und wohler in meiner Haut. Shiatsu hat mich bestärkt und begleitet, die Richtung zu ändern zu einem ganzheitlicheren und bewussteren Arbeitsumfeld. Nun helfe ich Menschen durch Shiatsu ihre eigenen inneren Kräfte anzuregen. Demnächst werde ich neben den Anwendungen in meiner Praxis noch Massagen auf einem mobilen Massagestuhl in Unternehmen anbieten. Eine erfrischende kurze Behandlung, etwa in der Mittagspause, lässt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auftanken und mit mehr Energie und Motivation zum Arbeitsplatz zurückkehren. Und auch für die, die gerade vielleicht nicht ganz genau wissen, wo es hingehen soll, kann Shiatsu vieles in Bewegung setzen. Manchmal muss man sich Zeit nehmen, um herauszufinden, was man kann und will. Und das ist nicht unbedingt das, was andere sich für einen wünschen. Sich entspannt und lebendig zu fühlen bedeutet für mich ganz bei sich selbst und authentisch zu sein. Daher kommt auch der Name meiner Praxis „Sei Du Shiatsu“.

Mitarbeiter für unsere Auftragsabwicklung (m/w/d)

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Streif Weinsheim Mitarbeiter Auftragsabwicklung Zum nächstmöglichen Termin suchen wir für unseren Standort in Weinsheim einen

MITARBEITER FÜR UNSERE AUFTRAGSABWICKLUNG (M/W/D)

IHRE AUFGABEN:

  • Überprüfung, Bearbeitung und Bestätigung von Verträgen, Bauanträgen und Bemusterungsunterlagen
  • allgemeine Verwaltungstätigkeiten
  • Datenpflege

IHR PROFIL:

  • abgeschlossene Ausbildung als Techniker/in, Bauzeichner/in oder eine ähnliche technische Ausbildung
  • Kenntnisse im Umgang mit MS-Office und Outlook
  • Erfahrungen im Bereich Fertighausbau und Holzbau von Vorteil
Logo StreifHaben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins zu: STREIF GmbH · Abteilung Personalwesen Josef-Streif-Str. 1 · 54595 Weinsheim Tel.: 06551 12-382 · personal@streif.de www.streif.de/karriere

Forschen @ Home

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Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ziehen alle an einem Strang: Seit Mitte März hat ein Großteil der DLR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Homeoffice-Betrieb umgestellt.

Normalerweise arbeiten 9.000 Personen, davon über 4.000 Forscherinnen und Forscher, an 27 deutschlandweiten Standorten. Darunter sind viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studentinnen und Studenten, die direkt oder schon während ihres Studiums eingestiegen sind und gerade ihre Forschungskarriere starten. Der Umzug in viele dezentrale Homeoffices hat gut geklappt mithilfe der nötigen Infrastruktur und großem Einsatz aller für die Leistungsfähigkeit der Forschungsbereiche Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung. Mittlerweile kehren – unter Einhaltung hoher Sicherheitsmaßnahmen für jeden Einzelnen – die Mitarbeitenden in verringerter Zahl wieder an die Standorte zurück. Bevorzugter Arbeitsplatz bleibt nach Möglichkeit das Homeoffice, je nach individueller Situation werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber unterschiedliche Angebote seitens des DLR gemacht. Hier berichten Forscherinnen und Forscher verschiedener Bereiche aus den letzten ungewöhnlichen Wochen und darüber, wie sie sich in der neuen Situation eingerichtet haben:

So läuft Forschung von zuhause …

Carina Haupt hat auch im Homeoffice einen guten Draht

Mit Ihrem Team, der Gruppe Software Engineering am Institut für Softwaretechnologie, unterstützt Carina Haupt Forscherinnen und Forscher bei der Softwareentwicklung. „Wir beraten bei Umsetzung, entwickeln Guidelines und führen Schulungen durch. Chat, Telefon- und Videokonferenzen waren schon immer Bestandteil meines Alltags, da mein Team über ganz Deutschland verteilt in Berlin, Braunschweig, Köln und Oberpfaffenhofen sitzt.“ All das erledigt sie jetzt im Homeoffice, sie meint: „Mein guter Draht zu meinen Kolleginnen und Kollegen hilft mir gerade jetzt sehr. Ich bin sehr kommunikativ und gebe mein Wissen gerne weiter. Deshalb setze ich mich immer für die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein, die in verschiedenen Instituten an verwandten Fragestellungen der Softwareentwicklung arbeiten.“ Privat engagiert sie sich in Communities – zum Beispiel organisiert sie Konferenzen zum Thema Freie und Open Source Software. Zuhause Arbeiten ist für sie kein Problem – wenn die Infrastruktur passt! Ein VPN-Zugang war für alle im Team kurzfristig verfügbar. Schulungen bietet das Institut jetzt einfach online an, spontan umgesetzt. In der Zukunft soll das gleich beibehalten werden. „Einmal mehr kann ich die großen Spielräume und die Entscheidungsfreiheit, die ich beim DLR habe, nutzen.“

Geschäftsfeldentwicklung am heimischen Schreibtisch

Michael Meyer zu Hörste ist Ingenieur am Institut für Verkehrssystemtechnik. Seine Aufgabe ist die Geschäftsfeldentwicklung – er plant Projekte und stimmt Inhalte und Budgets ab. Im Moment bereitet er das Shift2Rail Projekt X2Rail-5 vor. Das DLR leitet dieses Projekt mit 22 Partnern aus ganz Europa. Wöchentlich hat er Telefonkonferenzen mit über 30 Teilnehmern – eine interessante Herausforderung. Die Inhalte müssen gut strukturiert werden, damit nichts vergessen wird. Wegen der europäischen Zusammenarbeit in Shift2Rail kommuniziert er immer viel über Telefon- und Webkonferenzen sowie E-Mail. Arbeiten im Homeoffice ist für ihn keine große Umstellung: Seiner Meinung nach muss ein Team, dass sich gut kennt, nicht für jede Abstimmung nach Brüssel oder Madrid fliegen. Wichtig ist ihm, Arbeit und Freizeit mit der Familie auch räumlich zu trennen, so kann er besser abschalten. Was er zuhause vermisst? Seinen Sitzball, den er im Büro gelassen hat, und seine Bücher – dafür hat er im Homeoffice die Literatur stehen, die ihm im DLR fehlt.

Trotz Corona-Krise: wie gewohnt beim DLR bewerben!

Nicht nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für Bewerberinnen und Bewerber läuft es beim DLR. Interessierte können sich wie gewohnt bewerben – die Institute und Einrichtungen wählen für das Bewerbungsgespräch dann passende Formate nach gegebenen Möglichkeiten. Unter den aktuellen Stellenausschreibungen sind auch derzeit viele, die einen Einstieg direkt nach oder schon während des Studiums ermöglichen. DLR Logo Als öffentliche Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland ist das DLR auch weiterhin gut gewappnet. Gemeinsam sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Krise angegangen, gemeinsam blicken sie in die Zukunft – um sie durch wegweisende Forschung mitzugestalten. Wann starten Sie Ihre Mission beim DLR? Zu den aktuellen Stellenausschreibungen.

karriereführer digital 2020.2021 – Die neue digitale Normalität in der Arbeitswelt

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Cover karriereführer digital 2020-2021

Die neue digitale Normalität
in der Arbeitswelt

Homeoffice ist plötzlich Standard, Video-Meetings sind kein Problem mehr. Offen wird über Tracing-Apps diskutiert, IT-Konzerne rüsten sich für den Kampf gegen den Klimawandel. Aus der Not heraus, hat die Welt durch die Pandemie einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung absolviert. Nun gilt es, diesen Trend nachhaltig und sinnvoll fortzusetzen.

Beyond Crisis – Die neue digitale Normalität

Homeoffice ist plötzlich Standard, Video-Meetings sind kein Problem mehr. Offen wird über Tracing-Apps diskutiert, IT-Konzerne rüsten sich für den Kampf gegen den Klimawandel. Aus der Not heraus, hat die Welt durch die Pandemie einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung absolviert. Nun gilt es, diesen Trend nachhaltig und sinnvoll fortzusetzen. Ein Essay von André Boße.

Wie eine Lupe legt die Corona-Krise Stellen offen, an denen das, was möglich ist, nicht mit dem korrespondiert, was tatsächlich passiert. Bei digitalen Themen ist das besonders ersichtlich: Im Jahr 2020, das eigentlich von der digitalen Transformation durchdrungen sein sollte, gehört es noch immer zur Realität, dass Lehrerkräfte ihren Schülern die Home-Schooling-Aufgaben als Kopien über den Gartenzaun reichen, Ämter und Behörden wichtige Daten faxen und Homeoffice in ländlichen Gebieten deshalb nicht möglich ist, weil das Netz zu langsam ist. Durch die Pandemie wird sichtbar, was sich wo ändern muss – und zwar schnell. Nicht nur, um im Post-Corona-Zeitalter (wie immer dieses aussehen mag) für eine jederzeit mögliche neue Pandemie besser gerüstet zu sein. Zwei weitere Aspekte sind mindestens so wichtig: Erstens geht es für das digitale Deutschland darum, nicht den internationalen Anschluss zu verlieren. Zweitens muss die Digitalisierung helfen, die großen weiteren Herausforderungen zu meistern, vor denen die Weltgesellschaft steht. Denn sicher ist: Gegen die Erderwärmung hilft kein Impfstoff. Wir zeigen vier Felder, in denen jetzt etwas passieren muss. Die Technik wäre schon so weit, daher kommt es jetzt auf die Menschen an, die sie umsetzen und gestalten müssen.

Auf dem Weg in eine grün-digitale Transformation

Durch die Lockdowns in fast allen Industrieländern auf der Erde hat sich der globale CO2-Ausstoß deutlich reduziert. So lagen die Kohlenstoffdioxid-Emissionen Anfang April bis zu 17 Prozent unter den Tageswerten aus dem Jahr 2019, in Deutschland sank der Wert sogar um 26 Prozent, wie eine Studie von internationalen Klimaforschern zeigt, die Anfang Mai im Wissenschaftsmagazin Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Während einige „geht doch!“ rufen, verweisen andere auf die immensen Schäden, die dieser Lockdown angerichtet hat. Wie so oft: Recht haben beide Seiten. Entscheidend ist es, nun den richtigen Schluss zu ziehen: „Geht doch – anders!“ Ziel muss es sein, eine Wirtschaft zu gestalten, die eine Balance zwischen Leistung und Nachhaltigkeit findet. Dass die Krise die Gelegenheit für eine Art Neustart gibt, sagen auch die Wissenschaftler von der Forschergemeinschaft Leopoldina: „Angesichts der tiefen Spuren, welche die Coronavirus-Krise hinterlassen wird, vor allem aber wegen der mindestens ebenso bedrohlichen Klima- und Biodiversitäts-Krise, kann es nicht einfach eine Wiederherstellung des vorherigen Status geben“, heißt es in einem Positionspapier der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Es gelte daher, aus den Erfahrungen mit der Pandemie und ihren Ursachen Lehren für die Zukunft zu ziehen. Konkret werde es zwar darum gehen, wirtschaftliche Aktivitäten so anzustoßen, dass die Rezession nicht zu stark ausfällt und die Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zurückkehrt. „Dieser Pfad sollte allerdings stärker als zuvor von Prinzipien der Nachhaltigkeit bestimmt sein, nicht zuletzt, weil hierin enorme Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung liegen“, heißt es bei der Leopoldina.
Digitale Methoden helfen dabei. Sie sind Instrumente, um Risiken zu erkennen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Innovationen voranzutreiben, nachhaltige Wirkungen zu analysieren.
Was die Digitalisierung hierbei zu tun hat? Sie ist der entscheidende Treiber für diese Transformation der globalen Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit. Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts, fordert im Report „Die Welt nach Corona“ ein neues „systemisch-nachhaltiges Denken, das die Wirtschaft als Teilsystem der Gesellschaft versteht und auch die Interdependenzen mit anderen Teilsystemen wie Politik, Wissenschaft, Recht oder Religion untersucht“. Digitale Methoden helfen dabei. Sie sind Instrumente, um Risiken zu erkennen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Innovationen voranzutreiben, nachhaltige Wirkungen zu analysieren. Wichtig ist dabei jedoch, dass die digitale Wirtschaft nicht nur den anderen hilft, sondern auch auf sich selbst schaut: Noch sind viele Akteure der digitalen Welt blind für den eigenen CO2-Fußabdruck. Das muss sich ändern. Und es gibt Anzeichen, dass die Digital-Konzerne das Problem in Angriff nehmen: Bei einer Video-Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit kündigte Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung Microsoft Deutschland, Mitte Mai an, der Konzern wolle ab 2030 mit seinen Lösungen mehr CO2 aus der Atmosphäre entfernen als ausstoßen. Bis 2050 wolle Microsoft sogar eine Bilanz aufweisen, nach der das Unternehmen den gesamten Kohlenstoff aus der Atmosphäre beseitigt, den es seit seiner Gründung 1975 ausgestoßen hat. „Ein ehrgeiziger Plan“, sagt Sabine Bendiek, „aber Scheitern ist an dieser Stelle keine Option.“

Crashkurs in Sachen New Work

Die Krise ist der stärkste Digitalisierungsturbo, den wir bisher kennen. Das Digitale hat den Mythos der Zukunft überwunden und ist endgültig im Alltag angekommen.
Aus der Not heraus haben die Deutschen einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung der Arbeit und des Lernens hingelegt. Schon nach wenigen Wochen waren die meisten mit Zoom-, Teams-, Slack- oder WebEx-Meetings vertraut. „Hat man über Jahre im Vertrauenskampf zwischen Führungskräften und Beschäftigten die Heimarbeit vermieden, ist diese nun über Nacht zur betrieblichen Realität geworden“, schreibt Harry Gatterer im Report des Zukunftsinstituts. Was für ein Paradigmenwechsel: Beim französischen Autohersteller PSA müssen Mitarbeiter heute nicht mehr begründen, warum sie von zu Hause aus arbeiten wollen – sondern warum sie ins Büro möchten. Höchstens eineinhalb Tage im Büro, sonst im Homeoffice, so lautet die Richtlinie des Konzerns. Wer hätte das noch im Februar dieses Jahres für möglich gehalten? „Dieser Crashkurs hat vielfache Nebeneffekte“, schreibt Harry Gatterer. „Immer mehr wird auch digital vorstellbar. Die Krise ist der stärkste Digitalisierungsturbo, den wir bisher kennen. Das Digitale hat den Mythos der Zukunft überwunden und ist endgültig im Alltag angekommen. Wir reden nicht mehr über die Digitalisierung, wir leben sie.“ Nun gilt es, diesen Schwung in Richtung New Work zu nutzen. Wobei eine Untersuchung des Think-Tanks Energy Factory St. Gallen zeigt, dass diese Schritte nicht automatisch folgen: „Die Nachhaltigkeit dieser Veränderungen ist fraglich“, schreiben die Autoren. So zeige das aktuelle Bild, dass fast „ausschließlich Veränderungen erfolgt sind, die zwangsläufiges Resultat der Corona-Beschränkungen sind, nämlich der Einsatz von digitalen Technologien und Kommunikationsformen sowie Homeoffice und eine sprunghaft gestiegene virtuelle Zusammenarbeit.“ Das Prinzip von New Work lebe jedoch davon, dass die Maßnahmen von einer inspirierenden und vertrauensbasierten Kultur getragen werden. „Nur dann können Menschen in ihrer Arbeit ihr Potenzial nutzen und selbstorganisiert im Team mit ihren Kollegen Dinge gestalten.“

Digitalisierung als Chance für Umwelt und Gesellschaft

Der digitale Wandel und das Entwickeln umweltfreundlicher Technologien sind eine Chance für Gesellschaft und Umwelt. – Das ist das Ergebnis zweier repräsentativer Befragungen der Forsa Politik- und Sozialforschung (Berlin) unter 1.029 Bundesbürgern ab 14 Jahren, die vor und während der Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie im März und im April 2020 durchgeführt wurden. Im Vergleich zum ersten „DBU-Umweltmonitor: Digitalisierung“ aus dem Jahr 2018 stehen die Bundesbürger dem digitalen Wandel insgesamt positiver gegenüber. Unter den Eindrücken der Pandemie und der Maßnahmen zur Eindämmung haben sich diese Tendenzen noch verstärkt. So sehen 57 Prozent der Befragten in der Digitalisierung eine Chance für die Gesellschaft. Im Vergleich zu den Erhebungen vom März (49 Prozent) und von vor zwei Jahren (44 Prozent) ist das ein deutlicher Anstieg. Diese erhöhte Akzeptanz dürfte auch zu einem weiteren Anstieg an Job-Angeboten für Absolvent*innen führen, die sich mit der digitalen Transformation beschäftigen. Weitere Infos unter: www.dbu.de
Jedoch zeige die Studie, dass durch die Corona-Pandemie bisher kaum Veränderungen von Leadership, Kultur oder Kompetenzentwicklung erzielt worden seien. Viele Unternehmen ließen die Chancen zur digitalen Transformation der Arbeit bisher ungenutzt. „Sie lassen damit nicht nur Potenziale für eine flexiblere und damit marktorientiertere Ausrichtung verstreichen, sondern nehmen auch die erhöhte Belastung ihrer Mitarbeitenden in Kauf.“ Es zeigt sich, dass die Corona-Krise die Diskrepanz zwischen den Unternehmen mit und ohne einer Digital-Work-Kultur noch erhöht. Anders gesagt: Die einen leben Digitalisierung und profitieren – die anderen müssen aufpassen, nicht noch schneller abgehängt zu werden, als gedacht.

Wieder mobil werden – aber smarter

Eine der gravierendsten Folgen des Shutdowns war der Eingriff in die Mobilität: Kaum ein Flugzeug am Himmel, der ÖPNV war auch zur Rush-Hour mit Feiertagsfahrplan unterwegs, die Hauptbahnhöfe verwaist, die Verkehrsnachrichten so kurz wie nie. Ob die Post-Corona-Welt das Mobilitätsniveau von 2019 erreichen wird, ist eine offene Frage. Gut möglich, dass der neue Fokus auf New Work, aber auch eine neue Sensibilität sowie ein gesteigertes Kostenbewusstsein dafür sorgen, dass die Mobilität zwar wieder zulegt, aber keine Rekorde mehr bricht. Klug wäre es, diesen Neustart ins Ungewisse mit den richtigen Impulsen für eine neue Form von Mobilität zu verbinden – einer ökologischen, sozialen und digitalen Mobilität. „Eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur ist für die Planung und Organisation von Mobilität unabdingbar“, heißt es in einem Positionspapier des Verkehrsclubs Deutschland. Bei der Microsoft-Nachhaltigkeitskonferenz stellte Marion Tiemann, bei Greenpeace für das Thema Mobilität und Klimawandel zuständig, dar, dass der Verkehr in Deutschland spätestens in 15 Jahren CO2-neutral sein müsse, damit Deutschland die vereinbarten Klimaziele von Paris erreicht. „Dabei sind digitale Lösungen, Sharing-Angebote, zentrale Mobilitätsplattformen und Datenpools eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Mobilitätswende“, sagt Marion Tiemann. Im Fokus steht dabei mehr denn je die Gesundheit: Feinstaub in der Luft, stickige Waggons und wenig hygienisches Ticketing werden in Zukunft kritischer betrachtet werden, die Digitalisierung kann zum Beispiel mit Air-Conditioning, Luft-Qualitätsanalysen oder Touchless-Ticketing-Lösungen dafür sorgen, dass ein Grundrecht auf sichere und gesunde Mobilität gewährleistet wird.

Gewusst, wo und wie: Tracing braucht Vertrauen

Bei Tracing-Apps im Kampf gegen das Virus schieden sich von Beginn an die Geister, die einen fabulierten früh vom „App-Heilmittel“, die anderen hielten das Tool für nutzlos. Es gab Verfechter einer Tracing-Pflicht mit ausgehebeltem Datenschutz, aber auch Stimmen, die Tracing nicht generell ablehnten, aber nur, wenn es vollkommen mit den Persönlichkeitsrechten der Nutzer in Einklang zu bringen ist. Unabhängig von dem, was die App letztlich leistet: Was Deutschland durch diese Debatte gewonnen hat, ist ein Zugang zu diesem Thema. Und das ist eine Menge Wert, denn in der Bundesrepublik werden Diskussionen über das Für und Wider digitaler Techniken häufig vor allem unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Beim Thema Tracing gestaltete sich die Debatte anders, alle potenziellen Nutzer machten sich früh ein eigenes Bild, formten daraus persönliche Einschätzungen zu Fragen wie: Wie weit darf der Datenschutz eingeschränkt werden, wenn es darum geht, eine Pandemie in den Griff zu kriegen? Wie weit würde man bei einer freiwilligen App ganz persönlich gehen? Besitzen Länder wie Singapur oder Südkorea mit ihren digitalen Nachverfolgungen von Infektionsketten Vorbildcharakter – oder eher eine abschreckende Wirkung? Es ist wichtig, dass sich eine Gesellschaft Gedanken zu diesem Thema macht. Digitale Vordenker sollten diese Dynamik nun nutzen, um Tracing-Konzepte weiterzudenken: Ob bei Themen wie Mobilität oder Gesundheit, im Kampf gegen die Erderwärmung oder im weiteren Umgang mit dem Virus, welche Chancen bieten Geodaten und das Tracing, welche Gefahren lauern dahinter? Wie kann man bei den Nutzern Vertrauen aufbauen, wo zieht man die Grenze zwischen Nutzen und Sicherheit, Pflicht und Freiheit? Die Debatte hat begonnen – und sie sollte offen und transparent fortgesetzt werden.

Ethics for Nerds

Seit 2015 wird an der Universität des Saarlandes die von Philosoph*innen und Informatiker*innen gestaltete Vorlesung „Ethics for Nerds“ für Studierende der Informatik und verwandter Fächer angeboten. Hintergrund des Angebots ist, dass Forschungen und Entwicklungen im Bereich der Informatik unsere Gesellschaft auf vielfältige Weise prägen. Viele dieser Wege sind nicht gut, aber die technologischen Errungenschaften könnten auch helfen, viele Probleme zu lösen und das Leben von Millionen und Milliarden Menschen zu verbessern. Daher zielt die Vorlesung darauf ab, den Hörer*innen einen methodischen und/oder philosophischen Hintergrund sowie die dafür notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, um ihrer Verantwortung gerecht werden zu können und sie nicht mit den moralischen und gesellschaftlichen Aspekten ihrer Arbeit allein zu lassen.

Buchtipp

Die aktuellen Herausforderungen unseres Landes werden in dem Buch „Der Wettlauf um die Digitalisierung“ systematisch erarbeitet: Kann das „Modell Deutschland“, das als Sozialstaat für attraktive Arbeitsplätze, für Wissenschaft, für freiheitliches Denken und Umweltschutz steht, überhaupt gegen die radikalen Digital-Ansätze in den USA und China erfolgreich Widerstand leisten? In einem umfassenden Spannungsbogen werden historische Entwicklungen technologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Natur dargestellt, unsere derzeitigen Infrastrukturen, Managementverfahren und Cyber Security betrachtet und herausragend wichtige Gebiete, deren weitergehende Digitalisierung wettbewerbsentscheidend ist, analysiert. Kai Lucks: Der Wettlauf um die Digitalisierung. Schäffer Poeschel 2020, 89, 95 Euro.
   

Der KI-Praktiker Prof. Dr. Wolf-Tilo Balke im Interview

Als Direktor des Forschungszentrums L3S beschäftigt sich der Informatik-Professor Dr. Wolf-Tilo Balke mit der Frage, wie sich Methoden der Künstlichen Intelligenz für Gesellschaft und Wirtschaft einsetzen lassen. Im Interview macht er klar, dass jede KI-Leistung davon abhängt, wie gut der Mensch das System aufgestellt und trainiert hat – was dazu führt, dass dieser Bereich schon jetzt eine Vielzahl an interessanten Job-Perspektiven bietet. Die Fragen stellte André Boße.

Zur Person

Professor Dr. Wolf-Tilo Balke ist Direktor des Forschungszentrums L3S sowie seit 2008 Professor am Institut für Informationssysteme an der TU Braunschweig. Studiert hat Balke ab 1991 Mathematik in Augsburg, an dieser Uni arbeitete er von 1998 bis 2001 am interdisziplinären Projekt HERON. Seit den 1990er-Jahren forscht er zu Daten und Algorithmen, 2004 stieß er als Associate Research Director zum L3S, zuvor hatte er einen Forschungsaufenthalt an der Universität in Berkeley, Kalifornien, absolviert.
Herr Balke, eine Frage zu Corona. Es gibt Leute, die enttäuscht fragen: Wo bleibt eigentlich der Beitrag der Künstlichen Intelligenz, um diese Pandemie zu beenden? Was erwidern Sie darauf? Es gibt zahlreiche Projekte weltweit, die mit Hochleistung an intelligenten Verfahren zur COVID-19-Bekämpfung forschen und auch schon Ergebnisse liefern, zum Beispiel Vorhersagen möglicher Wirkstoffe und ihrer pharmazeutischen Eigenschaften. Einerseits sind das Verfahren auf Dokumentenkollektionen wie zum Beispiel der mehr als 60.000 Fachpublikationen umfassende CORD-19-Corpus des Allen Institute For AI in Seattle, andererseits Verfahren, die auf medizinische oder epidemiologische Datensätze zum Beispiel aus dem Forschungsdatenzentrum des Robert Koch Instituts angewandt werden. Der Vorteil liegt hier in der effizienten Verarbeitung und Auswertung massiver Datenmengen, der intelligenten Auswertung sowie Verknüpfung von Fachliteratur und der Zusammenführung von Daten aus heterogenen Quellen. Wo stößt die Anwendbarkeit dieser Lösungen an ihre Grenzen? Es gibt natürlich eine Sorgfaltspflicht gegenüber den betroffenen Patienten. Ärzte können nicht einfach ein „von der KI verordnetes“ Medikament einsetzen. In jedem Fall müssen zunächst klinische Studien durchgeführt werden, bei neuen Wirkstoffen ist das ein komplexes Zulassungsverfahren, um unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Wenn die Erkenntnisse der KI-Werkzeuge aber auch hier helfen, eine Priorisierung der Tests mit den wahrscheinlich wirksamsten Wirkstoffen zu bewirken, ist schon deutlich mehr erreicht, als wenn man unkoordiniert ausprobieren müsste. Wo liegt generell das größte Missverständnis unserer Gesellschaft gegenüber Künstlicher Intelligenz? Ich glaube, diese Frage hängt eng mit Ihrer ersten Frage zusammen. Die Künstliche Intelligenz wird zu oft als Allheilmittel verstanden, nach dem Motto: Ich werfe einfach alle Daten in ein System – und auf geradezu wunderbare Weise sucht die KI genau die für mich interessanten Zusammenhänge heraus, um auf dieser Basis immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es ist eine oft bestätigte Faustregel, dass jedes technische System nur so gut sein kann wie der Input. KI-Systeme, die auf der Grundlage veralteter, verzerrter, verfälschter Daten arbeiten, werden die Eigenschaften dieser Daten als Realität ansehen – und deshalb manchmal unfaire oder sogar diskriminierende Entscheidungen ableiten.
Wichtig ist es jetzt, jenseits der üblichen technischen Hypes und politischer Parolen eine solide Infrastruktur zu finanzieren und zukunftsfähige, das heißt umfassend gebildete Fachkräfte an den Universitäten auszubilden.
Die Idee Ihres Forschungszentrums ist es, das Internet an die reale Welt anzubinden. Was muss gewährleistet sein, damit dadurch die reale Welt Vorteile erfährt – und keine Nachteile? „Nur Vorteile und keine Nachteile“ ist natürlich eine Utopie, das muss durch die Formulierung „deutliche Vorteile bei akzeptablen Nachteilen“ ersetzt werden. Und das L3S arbeitet an genau diesen Problemen. Dazu gehört es, einerseits die Forschung voranzutreiben, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Andererseits ist die Abschätzung der technischen und gesellschaftlichen Folgen eine wesentliche Aufgabe. Denn man kann eben zwar nicht alle Nachteile vermeiden, es sollte aber eine bewusste Entscheidung darüber möglich sein, worauf man sich einlässt und wie man den Rahmen bestmöglich regulieren kann. Wenn wir also durch unsere Forschung Vor- und Nachteile transparent machen und diese dadurch abgewogen werden können, haben wir viel erreicht. Die aktuelle Pandemie zeigt uns auf, wie weit die Digitalisierung in Deutschland bereits fortgeschritten ist. Wie lautet ihr Urteil des Fortschritts? Es wurden in Deutschland sicherlich einige Investitionen in die grundlegende digitale Infrastruktur, in die fokussierte Überarbeitung von Unternehmensprozessen sowie in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften versäumt. Allerdings sehen wir auch immer wieder positive Beispiele für Fortschritte in der Digitalisierung. Wichtig ist es jetzt, jenseits der üblichen technischen Hypes und politischer Parolen eine solide Infrastruktur zu finanzieren und zukunftsfähige, das heißt umfassend gebildete Fachkräfte an den Universitäten auszubilden. Ich glaube nicht, dass uns auf diesem Weg einfache Patentrezepte und schnelle Abkürzungen nützen, stattdessen müssen nachhaltige Prozesse an der Basis angesetzt werden. Das erzwingt, alte verkrustete Strukturen aufzubrechen – weshalb das Vorhaben einiges an Zeit und Geld kosten wird. Wer sich als junge Fachkraft im Bereich der KI tummeln will, welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind für diese Person unabdingbar? Ich glaube, dass hier ein breiter Raum an Möglichkeiten zur Verfügung steht und man diesen mit verschiedenen Fertigkeitsprofilen erschließen kann – und auch muss. Im Zentrum stehen ganz offensichtlich Informatiker, Wirtschaftsinformatiker und Mathematiker, die technische Grundlagen in innovative Produkte, intelligente Prozesse und effektive Unternehmensstrukturen einbringen. Dazu gehört ein tiefes Verständnis der abstrakten technischen Konzepte, ihres Zusammenspiels und ihrer Möglichkeiten – aber eben auch ihrer Grenzen. Mit einfachen Parolen wie „Ab jetzt alles mit KI!“ ist niemandem geholfen, man benötigt das richtige Augenmaß – und dieses setzt ein tieferes Verständnis der Methoden voraus. Ergänzend werden sich auch die Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftsingenieure stärker auf die Anwendung intelligenter Verfahren und Softwarekomponenten fokussieren. Da tut sich gerade viel, auch in der Gestaltung der entsprechenden Studiengänge. Dazu sind auch wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Kompetenzen wichtig, um KI erfolgreich und verantwortungsbewusst in verschiedenen Arbeits- und Lebensbereichen einzusetzen. In jedem Fall verdient es gerade dieses Thema, dass man sich tief mit seinem transformativen Charakter auseinandersetzt. Denn nutzt man es nur als Schlagwort, ohne zu verstehen, was es wirklich bedeutet, richtet man am Ende wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen an.
Für Studierende im MINT-Bereich mit einem entsprechenden Fokus auf maschinellem Lernen, Neuronale Netze, Data Mining oder deren Anwendung in Security, Robotik oder Bio-Informatik sehe ich ein breites und wachsendes Feld von Betätigungsmöglichkeiten.
In welchen Bereichen werden in den kommenden Jahren mit Blick auf die KI ganz neue Job-Profile entstehen? Wir haben in den vergangenen Jahren bereits die Vorboten gesehen: Big Data Analytics, Network Analysis, Data Science – für diese Themen werden in naher Zukunft einerseits Fachkräfte gebraucht, die intelligente Komponenten und Entscheidungsprozesse als Werkzeuge entwerfen und entwickeln. Andererseits werden Fachkräfte gefragt sein, die neue Werkzeuge zusammen mit den veränderten Prozessen in die betriebliche Praxis tragen. Für Studierende im MINT-Bereich mit einem entsprechenden Fokus auf maschinellem Lernen, Neuronale Netze, Data Mining oder deren Anwendung in Security, Robotik oder Bio-Informatik sehe ich ein breites und wachsendes Feld von Betätigungsmöglichkeiten. Wobei auch für Absolventen im rechts-, wirtschaftsund sozialwissenschaftlichen Bereich mit einem klar technologie-orientierten Fokus große Karrierechancen entstehen werden. Noch ein Blick in die technische Zukunft: Welche Entwicklungsschritte werden KI-Methoden machen müssen, damit sie noch stärker als heute im Dienst für Mensch und Gesellschaft arbeiten? Ja, das ist in der Tat die große Frage. Das Potenzial selbstlernender KI-Technologien ist unglaublich, und ich bin sicher, dass viele der derzeitigen Probleme in den Griff zu bekommen sind. Darunter fallen zum Beispiel die mangelnde Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit KI-basierter Entscheidungen, die Verlässlichkeit und Stabilität intelligenter Werkzeuge, Probleme der Robustheit und Anwendungssicherheit, aber auch Dinge, an die man nicht sofort denkt, wie zum Beispiel ethische Herausforderungen, die sich bei zunehmend autonomen Systemen ergeben. Es wird also auch in den nächsten Jahren noch jede Menge zu tun geben!

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Das L3S als gemeinsame zentrale Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig arbeitet mit rund 150 Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen daran, den digitalen Wandel zu erforschen, um aus den Erkenntnissen Handlungsoptionen, Empfehlungen sowie Innovationsstrategien für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft herzuleiten. Dazu gehört es einerseits, die Forschung voranzutreiben, um somit international konkurrenzfähig zu bleiben. Andererseits steht auch die Abschätzung der technischen und gesellschaftlichen Folgen im Fokus, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus der Soziologie oder den Rechtswissenschaften. www.l3s.de