Die Beratung mit Daten

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Business Intelligence, Advanced Analytics und Big Data – der Umgang mit Daten ist zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen geworden. In Beratungs-Projekten geht es für Consulting-Unternehmen darum, zusammen mit den Kunden individuelle Lösungen zu finden und diese zu operationalisieren. Von Astrid Muhs, Senior Personalreferentin der Sieger Consulting GmbH

Die Themen Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigen zurzeit viele Unternehmen. Eine der größten Herausforderung besteht darin, ein Verständnis dafür zu entwickeln, was maschinelles Lernen ist und welche Probleme dadurch gelöst werden können. Oftmals sind auch irrationale Ängste in Bezug auf dieses Thema abzubauen und ein Verständnis dafür zu schaffen, dass maschinelles Lernen als ein unterstützender Prozess zu verstehen ist.

Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass es nicht ausreicht, einen KI-Spezialisten einzustellen, der ausnahmslos Algorithmen entwickelt, die dabei helfen sollen, die gewünschten Antworten zu finden. Lernsysteme stehen und fallen mit den Daten, die das Unternehmen dem Spezialisten zur Verfügung stellen kann. Was gebraucht wird, sind Datenexperten und Data Scientists. Diese entscheiden, welche Datensätze dabei helfen, die Unternehmensziele zu erreichen und wie diese Daten aufzubereiten sind, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Ein Teil der Herausforderung der Beratung ist es dabei, die Unternehmen auch auf Unvorbereitetes einzustellen. Denn: Nicht immer erhält man die erwarteten Ergebnisse. Lernsysteme können mitunter ganz andere und völlig neue Erkenntnisse generieren, die von den bereitgestellten Daten nicht erwartet wurden. Daher können Unternehmen nicht mit einem vorgefassten Begriff die Selektion beginnen, um die gewünschten Ergebnisse zu generieren. Unter Umständen werden neue und interessante Dinge herausgefunden, die viele andere Möglichkeiten eröffnen.

Maschinelles Lernen entwickelt sich ständig durch innovative Ideen und Plattformen weiter. Schon alleine aus diesem Grund sind Fortbildungen unerlässlich: Umzusetzende Projekte mit Googles Cloud Machine Learning Platform, Microsofts Azure Machine Learning Studio und Amazon Machine Learning sind da nur drei Beispiele, die eine intensive Beschäftigung mit der Thematik erfordern. Auch die Anwendung immer wieder neuer Lernstrategien und -ansätze versetzt einen in die Lage, leistungsstarke und skalierbare Lernsysteme auf jedes Kundenproblem individuell zuschneiden zu können.

Falls die cloudbasierten Systeme nicht sämtliche Anforderungswünsche erfüllen, sind wir darüber hinaus in der Lage, unseren Kunden selbstentwickelte und leistungsstarke Lernsysteme anzubieten. Je nach Anwendungsfall kann flexibel zwischen diversen Programmiersprachen wie zum Beispiel Java, Python oder R gewählt werden. Auf jeden Fall helfen Einsteigern, die sich für die Beratung in den Bereichen KI und Maschinellem Lernen interessieren neben einem Studienabschluss in den Fächern Informatik, Betriebswirtschaftslehre oder Naturwissenschaften erste Kenntnisse in der Analyse von Daten und im Bereich Datenbanken – beispielsweise erworben durch ein Praktikum.

Blockchain – Eine Chance auch für junge Berater

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Sie war eine der großen Überraschungen der letzten Jahre und doch steht sie mit ihrer Karriere noch ganz am Anfang. Die Rede ist von der Blockchain, einer der spannendsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit. Auf Einsteiger übt die Technologie ihren ganz eigenen Reiz aus und bietet vielfache Chancen. Von Christian Drevenstedt, Senior Business Analyst bei Capgemini

Die Blockchain hat viele Akteure bewegt im letzten Jahr: Entwickler in Hunderten von Start-ups rund um den gesamten Globus basteln motiviert vom disruptiven Potenzial an neuen, immer besseren Blockchain-Lösungen. Regulatoren erarbeiten Richtlinien für den rechtmäßigen Umgang und die öffentliche Verwaltung sowie etablierte Unternehmen quer über alle Branchen folgen dem Ruf der Visionäre und prüfen Chancen und Risiken des neuen Sterns am Firmament.

Wir als Beratungsunternehmen sind bei dieser Entwicklung von der Pike auf dabei und unterstützen Organisationen, sich mit der neuen Technologie zurechtzufinden. Ging es in den Anfangsjahren noch primär um Wissensvermittlung und die richtige Einordnung der Thematik, drehen sich unsere heutigen Leistungen bereits um die Ausarbeitung der richtigen Strategie, um die Identifizierung von besonders geeigneten Use Cases, die Erstellung von Proof-of-Concepts und letztlich auch um die Produktivsetzung von Piloten.

Dabei ist die gesamte Bandbreite unserer Expertise gefragt. Als Berater müssen wir das Geschäft und die Prozesse unserer Kunden kennen und in der Lage sein, ausgearbeitete Strategien in agile Projekte zu überführen. Außerdem benötigen wir jede Menge technisches Verständnis und Know-how, um unsere Visionen auch konkret umzusetzen. Unsere Teams sind folglich oft ein gesunder Mix aus Strategieberatern, Architekten und Entwicklern.

Gerade Berufseinsteiger oder Young Professionals fühlen sich vom Thema Blockchain angezogen. Es ist eine vergleichsweise junge Technologie, die sich fortlaufend weiterentwickelt. Welche Auswirkungen sie tatsächlich auf unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Verständnis haben wird, lässt sich bislang nur erahnen. Nicht wenige ziehen die Vergleiche zum Durchbruch des Internets in den 1990er-Jahren. Wiederum andere reden sie runter. Dieses Spannungsfeld und die Möglichkeit, die Zukunft der Blockchain-Technologie aktiv mitzugestalten, hat für viele Nachwuchsberater ihren Reiz. Eine Karriere in dem Bereich erfordert vor allem Folgendes:

• ein hohes technisches Verständnis,
• die Fähigkeit, Potenziale zu erkennen,
• Spaß an der permanenten Veränderung sowie
• Kreativität in der Umgestaltung.

Im Gegenzug bietet die Technologie die Chance, hautnah an einer der aufregendsten Entwicklungen des 21sten Jahrhunderts mitzuwirken.

Königsdisziplin Strategieberatung

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Die schnelllebige und von Veränderungen geprägte Zeit stellt viele Unternehmer und Manager vor die Frage: Welche Strategie brauchen wir, um auf Dauer zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben? Strategieberater sehen sich hier als Partner, neue Wege zu entwickeln und beim Gehen auf diesen, zur Seite zu stehen. Von Christoph Berger

Die deutsche Spezialchemiebranche steht vor vielfältigen Herausforderungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Ein vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater ins Leben gerufener Thinktank erstellte ein Themendossier, in dem der Branche eine Verringerung des technologischen Vorsprungs, schrumpfende Marktanteile, eine fehlende internationale Ausrichtung sowie ein Kosten- und Optimierungsdruck am Standort Deutschland attestiert wird. Um die Zukunftsfähigkeit der Branche zu erhalten, formulierten die am Thinktank teilnehmenden Berater aus vier Unternehmensberatungen neben vielen weiteren Maßnahmen zwei entscheidende Schwerpunkte: die Verteidigung der Position in den angestammten Heimatmärkten sowie die Teilnahme am Wachstum der Schwellenländer. Beides eindeutig strategische Schwerpunkte, die es nun gilt, umzusetzen.

Berater als Partner

Vor Herausforderungen steht natürlich nicht nur die Spezialchemiebranche. Prinzipiell kann gesagt werden: „Die Anforderungen an die Unternehmensführungen und das Management sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wir leben in einer Welt, die von Volatilität und großen Umwälzungen geprägt ist. Da brauchen Manager guten Rat von Partnern. Von Partnern, auf die sie sich verlassen können“, sagt Kathrin Kammer, Head of Global HR Marketing & Recruiting bei der Unternehmensberatung Roland Berger. Und genau solche Partner seien die Strategieberater, Partner, die Kunden in einem komplexen Umfeld Orientierung und neue Impulse geben. Nicht umsonst kommunizieren Strategieberater oftmals mit den oberen Führungsebenen der Unternehmen.

Die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Ausrichtung auf die Zukunft sind dabei Kerninhalte einer Strategie, dass es sich aber nicht immer um Internationalisierungsthemen wie in der Spezialchemie handelt, ist auch klar. „In der Strategieberatung dreht sich vieles um die Trends der Digitalisierung: von künstlicher Intelligenz und Machine Learning über neue Arten von Mobilität bis hin zu Workforce for the Future“, nennt Dr. Michael Lierow, Partner bei der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman, die derzeitigen Haupttrends. Und diese Themen ziehen sich durch sämtliche Unternehmen und Branchen, egal ob Konzern, Mittelstand oder öffentliche Hand. Wobei der Begriff der Digitalisierung natürlich äußerst weit gefasst ist. „Die Digitalisierung betrifft zum einen sämtliche Bereiche der Wertschöpfungskette, zum anderen aber auch die Themen agile Arbeitsprozesse und -methoden, die den Kunden in punkto Zusammenarbeit weiterbringen“, erklärt Kathrin Kammer.

Doch was sind das für Menschen, die bei der beschrieben Vielseitigkeit und Komplexität den Überblick behalten und gleichzeitig die Fähigkeit mitbringen, eine auf den Kunden und seine Bedürfnisse zugeschnittene Strategie nicht nur zu entwickeln, sondern auch zu implementieren? „Neben herausragenden analytischen und persönlichen Fähigkeiten ist auch der Umgang mit innovativen Technologien, wie zum Beispiel Python, sinnvoll“, nennt Michael Lierow einige Must-haves, die Einsteiger mitbringen sollten. Und immer wieder fallen die Begriffe kluge Köpfe, Innovatoren oder Vordenker. Ein Aspekt, auf den auch Kathrin Kammer großen Wert legt: „Ziel ist es, kreative Vordenker an Bord zu holen, die den Kunden helfen, neue Wege zu gehen.“

Ob jemand dieses Mindset mitbringt, ob jemand offen für Innovationen, flexibel und kreativ in seinem Denken ist, stellt man bei Roland Berger über strukturierte Recruiting- Prozesse fest, in denen ein festes Set an Fähigkeiten abgeprüft wird. Empathie hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. Denn nur ein Berater, der sich in den Kunden hineinversetzen und gut zuhören kann, wird auch dessen Probleme erfassen – egal ob Generalist oder Spezialist. Und: Das Arbeiten in Teams darf dabei natürlich keineswegs vergessen werden. Bringen Einsteiger all diese Skills mit und ist der Einstieg einmal geschafft, nimmt die Weiterbildung in Beratungsunternehmen einen besonders hohen Stellenwert ein. Laut einer Anfang 2018 veröffentlichten BDUStudie investieren erfolgreiche Unternehmen der Consultingwirtschaft pro Jahr durchschnittlich 5400 Euro pro Berater. Die höchsten Investitionen in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter tätigen Strategieberater mit einem durchschnittlichen Wert von 5900 Euro.

Plattformen: Neue Wege der Zusammenarbeit

Apropos Teamarbeit: „Wir haben ein Netzwerk gegründet, in dem wir starke Experten aus dem Digitalisierungsumfeld zusammenbringen. Denn: Wir als Unternehmensberatung halten ja nicht jedes Spezialwissen, jede Programmierungsdienstleistung bei uns selber parat, sondern wir kooperieren mit Partnern“, erklärt Kathrin Kammer Auswirkungen der schnellen Veränderungen auf die sich verändernde Beraterarbeit. Unter dem Mantel „Terra Numerata“ kooperieren unterschiedlichste Expertenunternehmen, die sich je nach Kundenanforderung, Bedarf und Projekt in immer wieder neuen Konstellationen zusammentun.

Masterstudiengang „Strategy and Digital Business“

An der ESCP Europe Business School in Berlin startet im September 2018 der Masterstudiengang „Strategy and Digital Business“. Er richtet sich an Bachelorabsolventen der Wirtschafts-, Sozial- und Naturwissenschaften, die sich intensiv mit der Welt der digitalen Unternehmensstrategien befassen möchten. Strategischer Partner des Studiengangs ist die Managementberatung Bain & Company.

In eine ähnliche Richtung geht auch das von Roland Berger mit dem Kreditkartenunternehmen Visa initiierte „Spielfeld“ in Berlin. Der Digital Hub liefert eine physische Infrastruktur, in der Kunden gemeinsam mit Beratern und Start-ups neue Digitalisierungskonzepte entwickeln können. Gemeinsam werden dort Ideen ausprobiert, neue Geschäftsmodelle erprobt und Prototypen programmiert. „Das ‚Spielfeld‘ bietet den Raum, um mit Kunden eng zusammenzuarbeiten und Innovationen zuzulassen“, so Kammer. „Natürlich gibt es noch das klassische Projekt, nicht alles ist im agilen Working-Flow. Aber es ist so, dass wir in vielerlei Aspekten Leute an einen Tisch bringen und den gegenseitigen Austausch fördern. Das ist mit Sicherheit ein wichtiger Aspekt, der bei unserer Arbeit hinzugekommen ist.“

Galt die Strategieberatung immer als Königsdisziplin des Consulting, so wird sie diesen Titel wohl auch in Zukunft behalten. Die Themen der Zeit, allen voran die Digitalisierung, bringen das einfach mit sich. Zumal, wie Dr. Michael Lierow von Oliver Wyman betont, die Transformation in vielen Industrien noch in den Kinderschuhen steckt. Auch Kathrin Kammer von Roland Berger prognostiziert dem Bereich weiteres Wachstum, „die Strategieberatung ist definitiv noch die Königsdisziplin im Consulting“, sagt sie. Daher bewertet sie, genauso wie Lierow, den Bereich auch als äußerst attraktiv für Einsteiger: Man wird mit den unterschiedlichsten Themen und Fragestellungen konfrontiert, arbeitet an Lösungen unserer Zeit, die Wirtschaft und Gesellschaft bewegen, lernt unterschiedlichste Unternehmen von innen kennen, hat mit Projektbeginn Kontakt zur Managementebene mit vielschichtigen und unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Und das alles meist in internationalem Umfeld, da die meisten Projekte grenzüberschreitend sind. Eine überdurchschnittlich ansteigende Lernkurve ist damit garantiert. Und dafür spielt das Studienfach noch nicht einmal die entscheidende Rolle. Gefragt sind Leidenschaft und Exzellenz.

Buchtipps

Cover Future Room

Future Room

Die Welt, in der Unternehmen operieren, ändert sich ständig. Das ist die zentrale Herausforderung für jede erfolgreiche Unternehmensstrategie. Somit muss sich jedes Unternehmen mit Fragen zur eigenen Zukunft auseinandersetzen. Doch oft bleibt ein banges Gefühl zurück, weil keine befriedigenden Antworten auf diese entscheidenden Fragen gefunden werden. Der Future Room, entwickelt von Zukunftsinstitut-Geschäftsführer Harry Gatterer, will dieses Problem lösen.

Harry Gatterer: Future Room. Murmann 2018, 39,90 Euro.

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Cover Breaking Bad Habbits

Breaking Bad Habits

Freek Vermeulen, Professor für Strategie und Unternehmertum an der London Business School, empfiehlt den Mut zum Anderssein – so entstünden Innovation und Erfolg.

Freek Vermeulen: Breaking Bad Habits: Defy Industry Norms and Reinvigorate Your Business. Harvard Business Review Press 2017. 23,25 Euro.

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Operations Transformation

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Die Digitalisierung, schnelle technologische Entwicklungen, aber auch Führungswechsel oder M&A-Aktivitäten führen dazu, dass sich ganze Industrien verändern und Unternehmen neu ausrichten müssen. Es besteht ein hoher Druck zur Transformation! Von Christine Rupp, Partnerin und Mitglied des Executive Committee von Deloitte Consulting Deutschland

Wir, als Beratungsunternehmen, begleiten große Transformationsprojekte von der Entwicklung eines Konzepts bis zur Implementierung der einzelnen Initiativen. Im Berater-Sprech heißt das „End-to-End“. Die Zielsetzung variiert dabei je nach Unternehmen. Aber immer geht es darum, die Effizienz zu optimieren, das Wachstum zu beschleunigen und die Digitalisierung voranzutreiben. Die Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass eine Vielzahl von „Veränderungsbedürfnissen“ adressiert werden, mehrere Abteilungen betroffen und oft auch Standorte oder Tätigkeiten in anderen Ländern miteingeschlossen sind. Dadurch ergibt sich eine Vielschichtigkeit an Aufgaben.

Konkret nehmen wir als Berater vor diesem Hintergrund verschiedene Rollen ein, um unseren Kunden optimal bei seiner Transformation begleiten und unterstützen zu können. Eine Aufgabe ist es, das Projekt mit einem kritischen Blick zu betrachten, die Relevanz und Wertschaffung zu prüfen und schließlich auszuwerten, ob die strategischen Ziele erreicht werden. Eine zweite Aufgabe ist es, den Überblick über die Transformationsinitiativen zu behalten und diese aktiv zu steuern. Ferner gilt es Prozesse und Tools bei der Umsetzung einzuführen, die die Transformation unterstützen und insbesondere mit der Führungsebene und allen involvierten Mitarbeitern umfassend zu kommunizieren. Für solche Aufgaben braucht es analytisch und pragmatisch arbeitende Menschen, die sich gerne mit komplexen Zusammenhängen auseinandersetzen und gleichzeitig empathisch und kommunikativ sind.

Auch hier lassen sich wieder die drei bereits aufgezählten Berater-Rollen anführen: Benötigt werden Experten für Steering, Sparring und Change, also dem Führen, der Auseinandersetzung und dem Wandel – für alle drei Bereiche sind starke analytische Fähigkeiten und emotionale Intelligenz unerlässlich. Als Berater im Allgemeinen und bei der Transformation im Besonderen, ist außerdem eine sogenannte „Hands-on Mentalität“ unverzichtbar: Je nachdem, welche Aufgaben gerade anfallen, wird mit angepackt und eng im Team gearbeitet. Zwar haben die meisten Kollegen Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen oder Ingenieurwesen an einer Universität studiert, aber auch Kollegen anderer Studienrichtungen werden inzwischen vermehrt eingestellt, um den vielfältigen Anforderungen entsprechend begegnen zu können.

Aber es ist nicht nur die Vielfalt in unseren Teams, mit denen wir den Herausforderungen begegnen. Auch durch Trainings, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein Counseling Programm, wird sichergestellt, dass wir beständig lernen und uns auch persönlich weiterentwickeln, damit wir für unsere Kunden Bestleistung erbringen.

„Je mehr Hightech, desto mehr Hightouch“

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Bei aller technologischen Entwicklung wird oft die Frage vergessen: Wo bleibt eigentlich der Mensch dabei? Nicole Brandes gibt eine Standortanalyse ab und erklärt, worauf es nun ankommt. Die Fragen stellte Christoph Berger

Zur Person

Nicole Brandes ist internationaler Management Coach, Autorin, Partnerin des Zukunftsinstituts und gefragte Vortragsrednerin. Sie arbeitet seit fast zwanzig Jahren mit Top-Führungskräften. Weitere Informationen unter: https://nicolebrandes.com

Frau Brandes, wie verändert sich die Zusammenarbeit derzeit?
Sie verändert sich vielseitig und das in mehreren Dimensionen gleichzeitig. Ob groß oder klein, immer mehr Unternehmen kollaborieren mit Kompetitoren. Oder sie kooperieren mit Partnern aus radikal anderen Disziplinen. Einzelleistungen fusionieren zu einem neuen Gesamtprodukt. Konsumenten werden von Organisationen in die Produktherstellung miteinbezogen und werden so zu ‚Prosumenten‘. Unternehmen entwickeln sich also zunehmend zu einem lebendigen, offenen Organismus mit weitverzweigten Ästen zu Kunden, Partnern, internen und externen Mitarbeitern und Mitbewerbern. Auch die Grenze von Führen und Geführtwerden vermischt sich immer mehr. Führungskräfte bewegen sich immer mehr in großen, hyperdiversen Netzwerken von externen hochspezialisierten Experten, die zeitbegrenzt an internen Projekten mitwirken.

Was sind die Haupttreiber der Veränderungen?
Es gibt fünf wesentliche Treiber: die Technologie, die Millennials, die eine neue Arbeitskultur schaffen sowie neue Verhaltensweisen – die Mitarbeiter der Zukunft sind hochspezialisiert und wollen bestimmen, wann und wo sie arbeiten. Dazu kommen noch die soziodemografische Entwicklung und die Globalisierung.

Welchen Einfluss hat das auf die Unternehmenskulturen?
Um in dieser epochalen Veränderung erfolgreich zu sein, müssen sich die Unternehmen mitverändern. Unternehmen bestehen aus Menschen. Und Kultur ist der Kitt, der sie zusammenhält. In einer Welt der totalen Entgrenzung und Skalierung wird das Bedürfnis nach Orientierung, Zugehörigkeit und Sinn immer lauter und dringlicher. Unter diesen Rahmenbedingungen und dem gnadenlosen Druck der Wettbewerbsfähigkeit, wird eine sinn- und wertezentrierte Kultur zentral. Es ist eine wichtige Führungsaufgabe, eine Kultur zu schaffen, mit der sich Mitarbeiter identifizieren können und in der sie sich als einen bedeutungsvollen Teil der Organisation verstehen. Nach wie vor ist der Profit das Blut in den Venen einer Organisation. Aber der ‚Purpose‘ als Identifikation mit einer Gemeinschaft wird zum Herzschlag beziehungsweise zum entscheidenden Erfolgsfaktor eines Unternehmens.

Bleiben wir bei den Menschen: Wie reagieren sie auf diese Veränderungen, wie fühlen sie sich in dieser Zeit?
Der Wandel bringt uns viele Vorteile, von denen wir profitieren: sicherere Autos, leistungsfähigere Computer, medizinischer Fortschritt. Das finden wir super. Gleichzeitig fühlen sich viele von den unendlichen Weiten der heutigen Möglichkeiten überwältigt, haben das Gefühl, der Dynamik ständig hinterherzuhinken und wissen bei diesen großen und komplexen Umwälzungen nicht mehr, was sie denken oder wo sie ansetzen sollen. Vor allem Führungskräfte müssen diesem inneren Stress etwas entgegensetzen. Das gelingt nur, wenn nicht die äußeren Kräfte über sie bestimmen, sondern sie selbst die Kontrolle haben. Der Ansatz in meiner Arbeit mit Führungskräften ist, die inneren Kräfte zu mobilisieren und zu stärken, sodass sie vom Gefühl von Stress und dem Getrieben sein viel mehr in die Kraft, Kontrolle und Lebendigkeit kommen.

Man kann Menschen nicht mit Technologie führen. Maschinen führen aus. Menschen kann man nur mit Begeisterung, Sinn und sozialer Kompetenz führen.

Das klingt gut.
Ja, aber die Anforderungen, die an die Führungskräfte und Mitarbeiter gestellt werden, hängen natürlich vom jeweiligen Unternehmen und seiner Führungskultur ab. Was man schon jetzt sieht: Die Skills der Zukunft liegen im komplexem, lösungsorientierten Denken und Handeln. Wir brauchen Menschen mit gesundem Menschenverstand, viel Kreativität und vor allem hohen sozialen Fähigkeiten – unsere moderne Gesellschaft ist eine bunt schillernde Vielfalt. Wir müssen uns gegenseitig besser verstehen. Nur wer weiß, was Menschen bewegt, kann sie stark führen, gut zusammenarbeiten und bedürfnisorientierte Produkte und Services schaffen. Diese Fähigkeit ist das, was ich die Wir-Intelligenz nenne.

Leadership 4.0 hat also weniger etwas mit den technologischen Kommunikationsmöglichkeiten zu tun?
Genau. Man kann Menschen nicht mit Technologie führen. Maschinen führen aus. Menschen kann man nur mit Begeisterung, Sinn und sozialer Kompetenz führen. Führungskräfte müssen vier Kräfte verstehen: die Megatrends mit ihren spezifischen Auswirkungen auf ihre Industrie und Organisation. Zweitens: die treibenden Kräfte einer Organisation. Ebenso die treibenden Kräfte von Menschen – denn trotz der rasanten technologischen Entwicklung, bleiben die elementaren Bedürfnisse der Menschen nach wie vor bestehen. Und dabei geht es um soziale Aspekte. Und schließlich sind da noch die eigenen treibenden Kräfte für innere Stärke und Flexibilität. Je mehr Volatilität im Außen, desto mehr Stabilität braucht es im Inneren.

Sind die jungen Generationen überhaupt von den angesprochenen Veränderungen betroffen oder sind es eher die „Älteren“, die sich den Herausforderungen stellen müssen?
Wir sind alle betroffen. Technologie verändert unser Leben rasant. Aber die Bedürfnisse sind dieselben wie vor tausenden von Jahren: Wir brauchen Gemeinschaft, Beziehung, Zugehörigkeit und Identität. Der berühmte Zukunftsforscher John Naisbitt hat schon gesagt: Je mehr Hightech, desto mehr Hightouch brauchen wir.

Achtsamkeit als Katalysator für agiles Arbeiten

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Die positiven Wirkungen von Achtsamkeit auf die psychische und physische Gesundheit sind mittlerweile bekannt. Doch dass agiles Arbeiten und eine achtsame Organisationskultur untrennbar zusammengehören, ist vielen neu. Was hat es mit diesen Begriffen auf sich? Und wie wirkt sich Achtsamkeit auf unser Verhalten aus – gerade auch im Arbeitsleben? Von Sabine Fries, Trainerin im Netzwerk „Kölner Institut für Achtsamkeit“ und Co-Autorin des Buches „Achtsamkeit im Job“. Zusammen mit dem „Unternehmen Achtsamkeit“ begleitet und berät sie Unternehmen auf dem Weg zu einer achtsamen Organisation.

Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken – möglichst, ohne ihn dabei zu bewerten. Den Großteil unserer Zeit verbringen wir Menschen allerdings unbewusst. Meist sind wir mit Gedanken an Vergangenes beschäftigt, oder auch mit Zukunftsplanungen, mit Sorgen, Ärger, mit Vorfreude oder mit Tagträumen. Der Geist wandert umher und wir sind uns nicht wirklich bewusst, was wir gerade tun. Jon Kabat-Zinn, einer der Pioniere für Achtsamkeitstraining, nennt dies den Autopiloten.

Mithilfe von Achtsamkeit schalten wir diesen Autopiloten aus und die Wahrnehmung des Augenblicks an. Uns wird klar, was in uns und um uns passiert, welche Gedanken wir gerade haben, was wir fühlen und wie wir handeln. Wir registrieren aufmerksamer unsere Impulse, Bewertungen und Handlungsmuster, ohne in sofortige Reiz-Reaktions-Schemata zu verfallen. Eine trainierte Wahrnehmung eröffnet uns größere Freiheiten, unsere Entscheidungen und Handlungsweisen tatsächlich bewusst zu wählen, statt wie eine Marionette zu agieren, deren Fäden von inneren und äußeren Einflüssen beliebig gezogen werden.

Somit kann Achtsamkeit auch entscheidend die Produktivität, die Kommunikation und das soziale Miteinander in Unternehmen und Organisationen beeinflussen und den Ablauf von Arbeitsprozessen verbessern. Gerade auch für Führungskräfte. Achtsamkeit stärkt die innere Klarheit, unterstützt in Entscheidungsprozessen und hat Einfluss auf die emotionale Kompetenz und damit auf eine positive Gestaltung von Beziehungen. Qualitäten, die heutzutage für eine Unternehmenskultur erfolgsentscheidend sind.

In Zeiten zunehmender Komplexität und Dynamik zeigt sich, wie wichtig Achtsamkeit als innere Haltung in agilen Organisationen ist. Ohne Achtsamkeit entsteht häufig eine Ich-Zentrierung, fehlende Loyalität, Stress, Widerstand gegen Veränderungen und Werteverfall. Wie soll unter diesen Bedingungen agil, flexibel und kooperativ gearbeitet werden? Die Arbeitswelt braucht geschärftes Bewusstsein und Sinnzentrierung, um mit Geschwindigkeit, Veränderung und Instabilität klarzukommen. Mit einer achtsamen Haltung lernen wir flexibel und agil, auf die Realität einzugehen.

Wenn Menschen achtsam sind, können sie intuitiv und authentisch sein. Sobald wir frei sind von dysfunktionalen Mustern wie Druck, Stress, Ärger oder negativen Prägungen, steht uns unser innerer Sensor zu Verfügung, um in schwierigen Situationen bestmöglich und zielführend zu agieren. Und nur dann. Sobald wir fähig sind, auf Instinkt und Menschenverstand zuzugreifen, reagieren wir automatisch angemessen, handeln stimmig und können intuitiv entscheiden. Dies ist die Basis von Agilität, achtsamem Umgang mit sich, anderen und Ressourcen.

Flexibel durch Agilität

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Der Wettbewerb und die Digitalisierung verlangen von Unternehmen immer kürzere Innovationszyklen und schnellere Prozesse. Hier bietet Agilität eine Lösung: Sie versetzt Unternehmen in die Lage, flexibel, aktiv, anpassungsfähig und mit Initiative in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit zu agieren. Der Erfolg einer agilen Transformation hängt vor allem von der Unternehmenskultur ab und verlangt einen gesamtunternehmerischen Wandel – einen Wandel, der oft von externen Experten begleitet wird. Von Miriam Berghaus, Senior Consultant bei Cassini Consulting

Agilität ist längst keine Domäne der Softwareentwicklung mehr. Die agilen Prinzipien lassen sich in allen Bereichen der Organisationskultur anwenden. Agile HR, Management 4.0 und auch Holokratie sind Schlagwörter, die den Trend von einer prozesszentrierten und starren Organisationskultur zu einem partizipativen Modell unterstreichen.

Unternehmen werden dadurch in die Lage versetzt, sich in einer sich stetig und kurzfristig verändernden Umwelt immer neu auf Kundenbedürfnisse auszurichten. Das Ziel ist es, bestmögliche (Teil-) Antworten auf notwendige Veränderungen zu finden und diese iterativ und basierend auf empirischen Erfahrungswerten weiterzuentwickeln. Eine Anpassung wird dabei nicht als Störung eines Plans wahrgenommen, sondern als (positives) Korrektiv auf Basis eines kontinuierlichen Erkenntnisgewinns.

Da dies oftmals eine signifikante Veränderung der Arbeitsweise von Unternehmen ist, wird weitreichendes Methodenwissen und vor allem auch Erfahrungswerte aus vergleichbaren Unternehmen benötigt, um den Unternehmenswandel zum Erfolg zu führen. Dieses Wissen wird, wenn nicht bereits im Unternehmen vorhanden, von Unternehmensberatungen hinzugeholt.

Dabei können Unternehmensberatungen auf verschiedene Arten unterstützen. Sie können Ressourcen im Rahmen eines Interimmanagements stellen, um neue Rollen zu besetzen, bis das Wissen innerhalb des Unternehmens aufgebaut beziehungsweise neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Eine weitere Option ist das Coaching: Interne (Schlüssel-)Mitarbeiter werden dabei durch erfahrene Agilisten begleitet und in ihrer jeweiligen Rolle weiterentwickelt, sodass sie die Herausforderungen des Wandels erfolgreich begleiten können. Im dritten Szenario begleitet die Beratung das Unternehmen von der ersten Idee über die Implementierung bis hin zur agilen Weiterentwicklung des ausgewählten Frameworks, um es auf Erfahrungswerte zu stützen und stetig den Unternehmensbedürfnissen anzupassen.
Die agile Transformation hat einen wesentlichen Fokus: den Menschen – sei es nun im Management oder auf operativer Ebene. Mit ihm steht und fällt, wie in jedem Change- Management, der Erfolg ebendieser Veränderung. In der Beratung ist daher nicht so sehr das Expertenwissen zu Fachbereichen wichtig, der Fokus liegt klar auf dem Methodenwissen zu den Frameworks sowie ihren Einsatzmöglichkeiten und Grenzen. Offenheit für neue Themen und geistige Flexibilität sind weitere wichtige Merkmale. Über allem steht aber die Fähigkeit, eine Veränderung der Einstellung des Einzelnen zu bewirken und eine Unternehmenskultur nachhaltig zu gestalten.

Der Start in die Agilität sollte in einer Beratung erfolgen, die eine breite Kundenbasis hat und wo Neueinsteiger zusammen mit erfahrenen Beratern bei Kunden vor Ort erste Erfahrungen sammeln können.

WOL: Working Out Loud

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Beratung einmal anders: Als eines der ersten Großunternehmen nutzt Bosch das Working Out Loud (WOL) Programm. Ziel ist es, die Mitarbeiter zu vernetzen und ihre Fähigkeiten zur digitalen Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, um so Produkte und Dienstleistungen für die vernetzte Welt zu entwickeln. Zur Beratung wird das im Konzern vorhandene Wissen genutzt. Von Christoph Berger

Der Name Working Out Loud bedeutet so viel wie „sei sichtbar mit deiner Arbeit und teile dein Wissen und deine Erfahrungen“. Prinzipiell also nichts Neues. Und doch bekommt die Methode vor dem Hintergrund der digitalen Transformation eine neue Bedeutung. So verbringen Arbeitnehmer in Deutschland laut einer Trendstudie rund ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Austausch und Zusammenarbeit, zunehmend in virtuellen Netzwerken. Um in die Zusammenarbeit Effizienz zu bringen, müssen technische, organisatorische und kulturelle Rahmenbedingungen stimmen.

Bei Bosch hat man sich für folgenden Weg entschieden: Um den gewünschten Output zu erhalten, ist die Zusammenarbeit über Bereichsund Unternehmensgrenzen, der Austausch von Wissen sowie Zugang zu Institutionen und Personen, zu denen man bisher keinen Kontakt hatte, erforderlich – also: eine agile Arbeitsorganisation mit aktiven Expertennetzwerken. Über ein sogenanntes Peer Coaching beraten und unterstützen sich die Mitarbeiter untereinander – in Circlen. So sagt Christoph Kübel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor des Unternehmens: „Der digitale Wandel ist auch ein kultureller Wandel. Mit Working Out Loud fördern wir die digitale Zusammenarbeit, entwickeln unsere Lern- und Arbeitskultur weiter und stärken so unsere Innovationskraft.“

Deutsche Social Collaboration Studie Die Deutsche Social Collaboration Studie liefert einen Gesamtüberblick über die Nutzung von modernen Technologien zur Förderung der vernetzten Zusammenarbeit in deutschen Unternehmen. www.collaboration-studie.de

Auch die Deutsche Social Collaboration Studie 2018, herausgegeben vom Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Buxmann, kommt unter anderem zu dem Schluss, dass Enterprise Social Networks ein besonderes Potenzial bei der Entwicklung von Innovationen bieten. Sie würden die Entwicklung von Metawissen – „Was wissen meine Kollegen?“ – fördern und damit neue Kombinationen bestehender Ideen und einen effektiven Wissenstransfer ermöglichen, lautet eine der Kernaussagen. Die sogenannten ESNs würden außerdem die persönlichen Netzwerke der Mitarbeiter stärken, insbesondere im Hinblick auf die Vielfalt verfügbarer Ideen und des zugänglichen Wissens. Also genau das, was mit WOL angestrebt wird.

Doch anders als bei vielen anderen Ansätzen, etablierte sich WOL bei Bosch nicht nach dem Bottom-down-Prinzip, sondern nach dem Bottom-up-Ansatz. Also auch hier: Beratung von Seiten der Mitarbeiter.

Scanner-Blick! Kultur-, Buch- und Linktipps

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FRANK SCHÄTZINGS NEUER THRILLER ÜBER KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Cover-Tyrannei

Im gerade erschienen Buch des Bestsellerautors Frank Schätzing „Die Tyrannei des Schmetterlings“ gerät ein Sheriff in der verschlafenen Goldgräberregion Sierra in Kaliforniens Bergwelt bei der Untersuchung eines rätselhaften Todesfalls in den Sog aberwitziger Ereignisse. Schon bald beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln und die Zeit selbst scheint aus den Fugen zu geraten. Das Geheimnis im Berg, wo auch die Forschungsanlage eines Hightech-Konzern betrieben wird, führt ihn an die Grenzen des Vorstellbaren – und darüber hinaus.

Frank Schätzing: Die Tyrannei des Schmetterlings. Kiepenheuer&Witsch 2018, 26 Euro.

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EIN UNTERNEHMENSBERATER UND DAS „CALIFORNIA SOUL KITCHEN“

„The Sunshine State of Mind – From Ocean Drive // To Karl-Marx-Allee“. So heißt es auf der Internetseite des California Soul Kitchen. Gegründet wurde das Restaurant unter anderem vom früheren Unternehmensberater Dr. Benjamin Brudler. Obwohl: Restaurant stimmt nicht! Beim Konzept der Soul Kitchens handelt es sich um reine Bringdienste – mit schmackhaftem Essen aus der Großküche. Gasträume entfallen. Das senkt die Kosten, auch wegen der Lage. Die von Brudler mitgegründete Küche in Berlin ist dabei die erste dieser Art in Deutschland.
Weitere Informationen unter: www.californiasoul.kitchen

STORYTELLING-CONSULTANT: MIT GESCHICHTEN BEGEISTERN

Wer lebendige Geschichten erzählt, erzeugt Spannung. Und die Geschichte bleibt im Gedächtnis, vor allem dann, wenn die Zuhörer auch noch in die Geschichten eingebunden werden. Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen auf das sogenannte Storytelling setzen, um Probleme zu lösen, Unternehmenskultur aufzubauen oder es als Marketing-Instrument zu nutzen. So ist ein ganz eigener Beruf entstanden: der des Storytelling-Consultant. Dazu auch Matthias Horx in seinem Beitrag „Adieu, Marketing!“:
www.zukunftsinstitut.de/artikel/adieu-marketing

JUPP HEYNCKES – DIE BIOGRAFIE

Josef „Jupp“ Heynckes ist einer der besten deutschen Trainer. Autor Christoph Spöcker hat aber noch ganz andere Geschichten gefunden, die weit über seine sportlichen Leistungen hinausgehen: Zum Beispiel dass der gebürtige Gladbacher neun Geschwister hat und seine Frau während einer Krebserkrankung lange selbst gepflegt hat.

Christoph Spöcker: Jupp Heynckes – Die Biografie. Riva 2017, 17,99 Euro.

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HAMBACHER FRÜHLING

„Freuen Sie sich doch, Palzki“, schnauzte ihn sein Chef Diefenbach, kurz KPD genannt, an. „Nicht jeder bekommt in seinem Leben die Gelegenheit, mit hochrangiger Prominenz in Kontakt treten zu dürfen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit für Sie“. In KPDs Universum gibt es nur Eigenlob, Einbildung, Arroganz und Ignoranz gegenüber dem realen Rest der Welt…Entsprechend gelaunt nimmt Kommissar Palzki an einer Wochenendtagung auf dem Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße teil – dort, wo einst die Demokratie ausgerufen wurde. Während der Tagung kommt es immer wieder zu unerklärlichen Unfällen und Todesopfern. Palzki ist ermittlungstechnisch auf sich allein gestellt und macht sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder. Zu den realen und fiktiven Charakteren zählt diesmal auch „Palzki“-Verfasser Harald Schneider selbst. Er arbeitet als Betriebswirt in einem Medienkonzern und beschäftigt sich mit Strategieplanung im Verlagswesen. Seine Schriftstellerkarriere begann er während des Studiums mit Kurzkrimis in Studentenmagazinen. „Hambacher Frühling“ ist bereits sein 15. Roman. Schneider gehört zu den meist gelesenen regionalen Krimiautoren Deutschlands und ist derzeit auf Lesereise – Termine: www.palzki.de.

Harald Schneider: Hambacher Frühling, 2018, Gmeiner Verlag, 14 Euro.
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DIE VEREINDEUTIGUNG DER WELT

Überall wird Vielfalt reduziert, Unerwartetes und Unangepasstes zurückgedrängt. An die Stelle des eigentümlichen Inhalts rückt vermeintliche Authentizität: Nicht mehr das „was“ zählt, sondern nur noch das „wie“. Thomas Bauer zeigt die Konsequenzen auf, sollten wir diesen fatalen Weg des Verlustes von Vielfalt weiter beschreiten.

Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt. Reclam 2018, 6 Euro

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GET YOUR SHIT TOGETHER: WIE MAN IM LEBEN GEWINNT

In diesem Buch erklärt Bestsellerautorin Sarah Knight, wie sich all die Dinge wegorganisieren beziehungsweise wegrationalisieren lassen, die tagtäglich nerven und Sie davon abhalten, das zu erreichen, was Sie möchten: im Job erfolgreicher sein, kreativ sein, die Finanzen aufstocken, gesünder leben oder eine Beziehung endlich neu gestalten.

Sarah Knight: Get your shit together. Ullstein 2018, 10 Euro. Erscheinungstermin: 8. Juni 2018.

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ÜBERNACHTEN IN EINER BOING 747

Foto: Jumbo Stay
Foto: Jumbo Stay

Nördlich von Schwedens Hauptstadt Stockholm – genauer gesagt: beim dortigen Flughafen Arlanda, öffnete bereits 2009 das Hotel Jumbo Stay. Dabei handelt es sich um einen tatsächlich 1976 gebauten und später umfunktionierten Jumbo Jet 747-212B, der nun für Übernachtungen und Konferenzen genutzt werden kann. 33 Räume mit insgesamt 76 Betten sind in dem Flugzeug untergebracht. Im oberen Flugdeck können zudem kleinere Konferenzen abgehalten werden. Ein Muss für jeden Flugzeug-Fan und viel reisenden Vollblut-Berater.
Weitere Infos unter: www.jumbostay.com

Lohngerechtigkeit

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Henrike von Platen Finanzexpertin, Wirtschaftsinformatikerin, Hochschulrätin und Kämpferin für Lohngerechtigkeit  Zur Person Henrike von Platen gründete 2017 das FPI Fair Pay Innovation Lab, das Unternehmen bei der praktischen Umsetzung nachhaltiger Entgeltstrategien unterstützt. Die Finanzexpertin war von 2010 bis 2016 Präsidentin der Business and Professional Women Germany, gründete einen Fraueninvestmentclub, ist Hochschulrätin an der Hochschule München und engagiert sich im Arbeitskreis deutscher Aufsichtsrat e.V. sowie bei FidAR, der Initiative für Frauen in die Aufsichtsräte. Ihr Ziel: Lohngerechtigkeit für alle. Die Fragen stellte Christoph Berger

Frau von Platen, zu Beginn eine Frage zur Definition: Was heißt für Sie Lohngerechtigkeit?
Lohngerechtigkeit heißt erst einmal nichts anderes als gerechte Bezahlung für alle Menschen. Das Entscheidende daran ist: Wenn alle gerecht bezahlt werden, werden auch alle die gleichen Chancen und die gleichen Bedingungen haben. Geld ist die wichtigste Stellschraube auf dem Weg zur Gleichstellung von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Aus Unternehmenssicht gehört eine faire Entgeltstrategie zur Organisationsentwicklung, in Zeiten von Fachkräftemangel und Digitalisierung mehr denn je. Wer fair führt, wirtschaftet klüger und nachhaltiger.

Sie unterstützen Unternehmen und Organisationen mit dem von Ihnen gegründeten Fair Pay Innovation Lab bei der praktischen Umsetzung von Lohngerechtigkeit. Mal naiv nachgefragt: Welche Unterstützung benötigen Unternehmen diesbezüglich – entweder sie wollen Lohngerechtigkeit oder eben keine?
Ja, das könnte man denken. Aber das Erstaunliche ist: Viele Unternehmen gehen davon aus, fair zu bezahlen – ohne ihre Entgeltstrukturen jemals überprüft zu haben. Sie sind dann oft sehr überrascht, wenn sie die Zahlen Schwarz auf Weiß sehen. Die gefühlte Lohngerechtigkeit entspricht selten der tatsächlichen. Andere Unternehmen wissen um den Missstand, aber nicht, wie sie ihn beseitigen können. Und noch andere ignorieren das Thema ganz. Wir brauchen daher im allerersten Schritt mehr Transparenz. Großbritannien geht da mit gutem Beispiel voran. Dort müssen Unternehmen ab einer bestimmten Größe seit dem Frühjahr 2018 ihre Daten zum unternehmensinternen Gender Pay Gap im Internet veröffentlichen und regelmäßig überprüfen. Natürlich hat sich manches bewahrheitet, was längst alle ahnten, aber es gab auch einige Überraschungen. Vor allem aber hat der Transparenzzwang einiges in Bewegung gebracht: Zeitgleich mit den Zahlen haben viele Unternehmen auch direkt eine Gleichstellungsstrategie präsentiert.

Warum ist eine Strategie bei der Einführung von Lohngerechtigkeit sinnvoll und auf was kommt es dabei an?
Zuallererst ist es natürlich wichtig, die Zahlen zu kennen und zu analysieren, um zu wissen, ob und wo Handlungsbedarf besteht. Ungleiche Bezahlung hat komplexe Ursachen, und Lohngerechtigkeit ist die Folge einer Vielzahl von Transparenz- und Gleichstellungsmaßnahmen. Wer in einem hierarchischen Unternehmen plötzlich sämtliche Gehälter offenlegt, hat noch lange keine Transparenzkultur, sondern wird aller Wahrscheinlichkeit auf großen Widerstand und Unmut stoßen.

Transparenz und Fair Pay lassen sich nicht per Knopfdruck bewerkstelligen. In aller Regel ist das ein umfassender Change-Prozess, der der Steuerung bedarf. Zum einen braucht es dafür Kriterien, die für alle gleich und nachvollziehbar sind. Zum anderen braucht es eine klischeefreie Zone, in der wir frei von Stereotypen und unbewussten Vorurteilen Entscheidungen fällen: Bei Stellenbesetzungen, Einstiegsgehältern oder Gehaltserhöhungen beeinflusst uns noch viel zu oft der Unconscious Bias. Hier braucht es Schulungen der Personalabteilungen und Führungskräfte.

Im Juli 2017 trat das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen in Kraft. Wie beurteilen Sie das Gesetz?
Wie gesagt: Transparenz ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Lohngerechtigkeit. Das Gesetz geht also genau in die richtige Richtung. Und je mehr Beschäftigte den Auskunftsanspruch wahrnehmen, desto mehr Unternehmen müssen sich mit ihren Entgeltstrukturen auseinandersetzen. Nicht nur am Beispiel Großbritannien sehen wir, wie viel es bewirken kann, wenn der unternehmensinterne Gender Pay Gap transparent gemacht werden muss. Island geht noch einen Schritt weiter: Für jeden Tag, den Unternehmen ihre Entgeltstrukturen nicht überprüfen, zahlen sie Strafe. Wo die Politik einen klaren Kurs vorgibt, ist die Entwicklung schneller, keine Frage. Da können wir uns von unseren europäischen Nachbarn eine ganze Menge abgucken.

Gibt es Vorteile, die Unternehmen aus der Einführung von Lohngerechtigkeit ziehen können?
Sagen wir einmal so: Die Gesetze brauchen wir eigentlich nur, weil noch nicht alle Unternehmen verstanden haben, wie wichtig gerechte Bezahlung für ihren wirtschaftlichen Erfolg ist. Viele setzen schon seit Jahren auf Transparenz und Lohngerechtigkeit. Und zwar nicht, weil sie die Welt verbessern wollen – das vielleicht auch, aber in erster Linie, weil sie wirtschaftlich erfolgreich sein wollen. Und die Ergebnisse geben ihnen Recht. Und zwar unabhängig von der Unternehmensgröße: Best Practice Beispiele gibt es vom globalen Konzern bis zum hippen Start-up mit einer hundertköpfigen Belegschaft.
Der Fachkräftemangel und die Digitalisierung sind die besten Komplizinnen für Lohngerechtigkeit, die man sich denken kann. Wer um die besten Kräfte kämpft, kann es sich schlicht nicht mehr leisten, das Thema zu ignorieren. Und die Digitalisierung schafft ganz neue technische Möglichkeiten der Arbeitsorganisation. Diverse Teams erzielen erwiesenermaßen bessere Ergebnisse. Wer die besten Köpfe binden und auch langfristig halten will, braucht faire Strukturen und eine passende Unternehmenskultur. Das wirkt sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit ebenso aus wie auf das Arbeitgeberimage oder die Attraktivität für Stakeholder und Investorinnen. Lohngerechtigkeit ist ein Wirtschaftsfaktor.

Sie bieten neben Ihrer Beratung auch Workshops für Studierende an Universitäten an. Welche Themen liegen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei besonders am Herzen?
Unsere Workshops für Berufseinsteigende haben den Titel „Reich, schön und glücklich“ – es geht also ganz klar um Erfolg und Geld. Der Zulauf ist enorm. Die Unsicherheit beim Berufseinstieg ist groß, gerade in Sachen Geld und Gehalt. Da das Thema Geld gerade hierzulande ein so großes Tabu ist, wissen viele nicht, wie sie den Wert der eigenen Arbeit und ihr Einstiegsgehalt realistisch einschätzen können. Und die allermeisten haben keine Vorstellung davon, welchen Einfluss es auf ihren späteren Berufslebensverlauf und vor allem auch auf ihr Privatleben hat, wenn sie diese Fragen nicht frühzeitig für sich beantworten. Wir wollen dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, von Anfang an die richtigen Weichen zu stellen. Die „typische Erwerbsbiografie“ von Frauen und Männern ist kein Schicksal – das wollen wir möglichst vielen Berufseinsteigenden vermitteln. Wir freuen uns daher über jede Workshop-Anfrage.

Was können vor allem Absolventinnen tun, die vor ihrem Berufseinstieg stehen, um eine gleichwertige Bezahlung zu erlangen?
Das allerwichtigste: Über Geld reden! So oft wie möglich und bei jeder Gelegenheit. Üben lässt sich das in der Familie oder im Freundes- und Bekanntenkreis. Eventuell ergibt sich auch Gelegenheit, bei potentiellen Kollegen und Kolleginnen einfach mal konkret nachzufragen: Was verdienst du eigentlich?

Und dann ermutigen wir die Studierenden sich zuallererst über die eigenen Wünsche und Ziele klarzuwerden: Was möchte ich erreichen? Was ist mir wichtig? Wie viel Geld brauche ich? Bei einer Bewerbung ist es extrem wichtig, sich vorab über die Höhe der Gehälter im Unternehmen zu informieren und herauszufinden, welche sonstigen Gehaltsbestandteile es gibt. Das lässt sich vor dem Vorstellungsgespräch auf Plattformen wie Glassdoor, kununu oder Lohnspiegel recherchieren. Meist finden sich hier auch schon wertvolle Informationen über die Unternehmenskultur. So kann man sich in Sachen Gleichstellung und Vereinbarkeit gezielt informieren, wie es beim potentiellen Arbeitgeber aussieht: Gibt es Führungskräfte in Teilzeit? Gehen Väter länger als zwei Monate in Elternzeit? Wird im Home Office gearbeitet? All das sind Indikatoren für einen fairen Umgang miteinander. Und der spiegelt sich wiederum in der Bezahlung wider.

Das Ziel ist ein Austausch auf Augenhöhe. Das heißt im Zweifel auch festzustellen, dass ein Unternehmen nicht zu mir passt.

Ihre Prognose: Wie lange wird es in Deutschland noch dauern, bis Lohngerechtigkeit erreicht ist?
Ein paar Jahre wird es trotz Digitalisierung und Fachkräftemangel wohl noch dauern. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass Lohngerechtigkeit über Nacht möglich wäre – wenn alle sie wollten. Ich persönlich peile Lohngerechtigkeit für 2020 an und plane daher eine Fair Future Party für den 31. Dezember 2019. Sie sind herzlich eingeladen! (Anm. d. Red: www.fairfuture.party)

Kamen Sie schon einmal persönlich in einem Job in die Situation, für Lohngerechtigkeit kämpfen zu müssen?
Ich war als Unternehmerin immer in der komfortablen Situation, die Regeln selbst zu machen – und habe von Anfang an für faire Strukturen gesorgt. Natürlich setzen wir im Fair Pay Innovation Lab um, was wir anderen ans Herz legen: Flexible Arbeitszeiten, Home Office, 32-Stunden-Vollzeit et cetera. Außerdem machen wir die FPI-Gehälter transparent (http://www.fpi-lab.org/fpi-gehaltsrechner/). Zugegeben, wir sind ein kleines Team, das macht manches einfacher. Doch warum sollte im Großen nicht funktionieren, was im Kleinen machbar ist? Irgendwer muss ja schließlich den Anfang machen!

Dresscode beim Vorstellungsgespräch

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Bewerbungen sind wichtige Schritte im Laufe eines Lebens, denn Sie stellen meistens ein Neuanfang dar. Nach dem Hochschulabschluss erfolgt prompt die Bewerbung auf einen Job in der studierten Branche, dabei gilt es zu überzeugen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Erste Erfahrungen in Bewerbungsgesprächen haben die meisten aufgrund von Praktika und Werkstudentenstellen schon gesammelt. Die Investition in ein gutes Bewerberoutfit lohnt sich, denn es wird nicht bei einer Bewerbung im Leben bleiben und das optische Erscheinungsbild macht den ersten Eindruck aus, der oft sehr entscheidend ist. Es gibt unterschiedliche Kriterien, die die Kleidung erfüllen muss, um bei Personaler einen guten Eindruck zu erzielen. Aspekte, wie die Anpassung an die Branche sind dabei von hoher Bedeutung.

Grundlagen für jegliche Bewerbungsoutfits:

  1. An der Branche orientieren:
    Im Prinzip ist die Branche entscheidend für die Auswahl des Outfits. Berufe, wie das Finanzwesen, in denen ein Anzug während der Arbeitszeit Pflicht ist, entscheiden sich deutlich von jungen Start-ups. Daher sollte vorab ein Blick auf die Webseite des Unternehmens und deren Mitarbeiter geworfen werden, um sich an deren Kleidung zu orientieren. Wie präsentiert sich das Unternehmen und wie ist der Dresscode in der Branche? In einer lockeren Atmosphäre, gerade in der Kreativbranche, ist sogar ein Bewerbungsgespräch in Jeans und Pullover möglich. Üblicher ist aber ein Hemd oder eine Bluse in gedeckten Farben, abgerundet durch einen Sakko oder Blazer. Der Personaler sollte nur nicht mit dem Outfit „übertrumpft“ werden.
  2. Sich selbst treu bleiben
    Einerseits muss die Kleidung für das Vorstellungsgespräch zu dem zu besetzenden Job passen, aber auf keinen Fall soll sich der Bewerber verstellen müssen. Bei einer Bewerbung geht es auch darum den Mensch hinter dem Lebenslauf kennenzulernen, daher sollte der Bewerber ein Outfit auswählen, das zu sich passt und indem er sich wohl fühlt.
  3. Wie die Kleidung, so der Bewerber
    Kleidung spiegelt einen Menschen wieder, so heißt es. Zum Teil stimmen diese Aspekte mit der Persönlichkeit überein, aber oft werfen die Fehler bei der Kleidung automatisch ein schlechtes Licht auf den Bewerber. Eine Bewerbung ist nur kurz und der Personaler macht sich einen Eindruck über den Jobsuchenden. Die nötige Zeit um alle Charaktereigenschaften kennenzulernen ist nicht vorhanden. Daher werden diese vom Outfit abgeleitet. Dreckige oder verknitterte Kleidung lässt vermuten, dass der Bewerber schlampig und faul ist. Dass die Schuhe nur dreckig sind weil der Weg zum Vorstellungsgespräch matschig war interessiert den Personaler nicht.

Daher:

  • Kleidung vorher waschen und bügeln und Stücke, die schnell verknittern lieber weglassen.
  • Schuhe polieren und keine alten Sneaker anziehen
  • Genügend Zeit vor dem Gespräch einplanen um sich auf der Firmentoilette nochmal zurecht zu machen

No- Gos bei der Outfitwahl:

  1. Falscher Dresscode: Sehr lässige Kleidung, wie eine Jogginghose ist auch in der Kreativbranche bei einem Vorstellungsgespräch fehl am Platz. Das gleiche gilt für ein Outfit, welches overdressed ist. Bewerber im Anzug für eine Stelle als Audiodesigner harmonieren nicht.
  2. Weniger ist mehr: Diese Divise gilt gerade beim Bewerbungsgespräch. Zu viel Schmuck und bunte Farben sind fehl am Platzen. Dezente Perlenstecker und zeitlose Farben (weiß, grau, blau und schwarz) sind deutlich geeigneter als ein dicker Ring und grelle Farbtöne. Aber nicht falsch verstehen, knappere Outfits sind hiermit nicht gemeint. Es gilt nicht „Sex sells“. Gerade bei den Damen sind tiefe Ausschnitte und kurze Röcke verboten, denn dies unterstreicht nicht das Know-How.

Ein gelungenes Outfit, das zum Unternehmen und der eigenen Persönlichkeit passt, überzeugt. Es sollte Kompetenz und Professionalität ausstrahlen. Gerade bei einem Vorstellungsgespräch sollten diese Faktoren im Fokus stehen. Ergänzend zu Anschreiben und Lebenslauf erhält der Personaler mit dem gewählten Outfit des Bewerbers das letzte fehlende Puzzleteil für den ersten Eindruck. Jedoch sollten Bewerber stets im Hinterkopf behalten, dass es mehr bedarf, um zu überzeugen, denn neben dem Outfit spielen auch das Fachwissen und das Verhalten, eine wichtige Rolle bei der Frage, welcher Bewerber den Job bekommt.