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Consulting spezialisiert!

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Gewappnet für harte Verhandlungen

Cover Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehenMit Nettigkeit kommt man nicht immer weiter. Professor Heinz Ryborz, Kommunikationsexperte und Autor, zeigt, wie man die eigenen Interessen besser vertritt, um nicht zum Opfer verschlagener und tückischer Tricks zu werden. Mit listiger, skrupelloser und bösartiger Rhetorik in Gesprächen, Diskussionen, Debatten und Verhandlungen lässt sich der Gegner in die Enge treiben.
Heinz Ryborz: Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen. Walhalla, Juni 2016. 29,00 Euro

Sven Treystatzky, Foto: burgerlich
Sven Treystatzky, Foto: burgerlich

Guter Rat ist lecker! Leckere Burger aus qualitativ hochwertigen Zutaten und eine lässige Atmosphäre – das gibt es bei Burgerlich. Das Konzept wurde entwickelt von Gregor Gerlachund Sven Freystatzky, der einst in der Sterne-Gastronomie begann und viele Jahre als Partner und Berater in erfolgreichen Gastronomie-Unternehmen tätig war. Mittlerweile gibt es zwei Restaurants mit stilvollem Industrial Chic Ambiente, und zwar in Köln und in Hamburg.
www.burgerlich.com

Der Uni-Kater

Cover Roth: Pep, der Uni-KaterMenschen sind schon seltsame Wesen. Zu dieser Feststellung kommt Pep, Deutschlands gebildetster Kater, nachdem er die Studenten der Uni Regensburg gründlich beobachtet hat. Er beschließt, sich kurzerhand selbst zum Studium einzuschreiben. Als Student der Humanwissenschaften geht er dem Verhalten der Menschen auf den Grund – auf Katzenart natürlich. Vielleicht gibt es bald ein neues Berufsfeld: Den Berater-Kater.
Marlene Roth: Pep, der Uni-Kater. Bastei Lübbe, Mai 2016. 9,99 Euro

Philosophische Beratung und kreatives Denken

Cover Der unendliche AugenblickAnders denken ist das Credo von Dr. Natalie Knapp. Sie studierte Philosophie, Literaturwissenschaften, Religionsphilosophie sowie Religionsgeschichte und promovierte über Heidegger. Heute arbeitet sie als freie Autorin und philosophische Beraterin in Berlin und ist u.a. Gründungsmitglied des Berufsverbandes für philosophische Praxis. Auch im Wirtschaftsleben sind philosophische Kompetenzen in einer Zeit gefragt, in der viele Faktoren die Wirtschaft zur Neuorientierung aufrufen. In ihrem Buch „Der unendliche Augenblick. Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind“ plädiert sie dafür, Umbruchsituationen nicht möglichst schnell hinter sich lassen zu wollen, sondern sie auf eine andere Art und Weise wertzuschätzen. Die Autorin ist derzeit auf Lesereise.
Natalie Knapp: Der unendliche Augenblick. Rowohlt 2015. 19,95 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

Berufung: Kunstberatung

Eva Müller, Foto: Harald Rautenberg
Eva Müller, Foto: Harald Rautenberg

Im scheinbar unüberschaubaren Angebot des Kunstmarktes entdeckt sie das Besondere und versteht es, jedes Werk wirkungsvoll zu platzieren und verständlich zu vermitteln: Eva Müller. Sie berät Unternehmen bei der Auswahl der richtigen Kunstwerke und schlägt Bilder, Skulpturen,Farbkonzepte, Licht- und Medienkunst vor, die eine optimale ästhetische und inhaltlich überzeugende Wirkung erzielen sollen. Neben dem Studium der Sozialpädagogik studierte sie Kunst, arbeitete als Kunsttherapeutin mit jugendlichen Häftlingen, entwickelte ein städtisches Projekt zur Künstlerinnenförderung, kuratierte Ausstellungen, fand so ihren Weg in die Beratung und gründete 1993 ihr eigenes Unternehmen.
www.kunstberatung.de 

 

Achtsamkeit braucht Langsamkeit

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Bruder Paulus, Sie sind als Seelsorger ja durchaus auch eine Art „Persönlichkeitsberater“. Haben Sie einen Tipp für Einsteiger in der Beraterbranche – wie berät man richtig?
Rate, was du raten willst. Und nicht das, was du meinst, was andere gern geraten bekommen. Nichts ist erbärmlicher als eine Beraterpersönlichkeit, die Sprechblasen produziert, Charts und Analysen, die mehr vernebeln als klären. Gute Berater lassen sich beraten. Gute Chefs lassen sich korrigieren. Und gute Kunden behält man, wenn sie merken: Der Berater ist mehr interessiert am Kundenwohl als am eigenen.

Bruder Paulus, Foto: Rubén Zárate
Bruder Paulus, Foto: Rubén Zárate

Bruder Paulus ist Ordensbruder der Kapuziner und verkündet das Reich Gottes gern auf allen Kanälen: In seinen Büchern ebenso wie im Fernsehen oder bei Facebook und Twitter. Mit seiner Sendung „So gesehen – Talk am Sonntag“ ist er jeden zweiten Sonntag auf SAT.1 zu sehen.

www.bruderpaulus.de
www.facebook.com/br.paulus

Wenn nun ein Berufseinsteiger einen „ethischen Kompass“ entwickeln möchte – wie kommt man diesem auf die Spur, wie entwickelt man ihn?
Stille. Stille. Stille. Ich kann das nicht oft genug sagen. Eine Universität ohne Kapelle, eine Business-School ohne eine Zone des Schweigens: Das sollte es meines Erachtens nicht geben. Denn die Dinge zu lernen ist das eine, sie aber anzuwenden, oder auch nicht anzuwenden: Das ist eine Frage der Stimme des Gewissens, die einen nach dem ethischen Kompass führt. Auf die Spur kommt man dem mit guten Lehrerinnen und Lehrern, dem Meditieren heiliger Schriften. Und durch Stille.

Ein weiterer aktueller Begriff ist Achtsamkeit. Interessant, dass man das erst wieder lernen muss, oder?
Achtsamkeit braucht Langsamkeit. Die hohe Emotionalisierung ist das größte Hin-dernis für Achtsamkeit. Der letzte Schrei in der Mode, die besondere Notlage bei Nachbar X oder das schreckliche Drama bei Y – wir springen von Gefühlsevent zu Gefühlsevent, werden immer leerer, was unsere echten Gefühle angeht, und landen am Ende in einer Suchtschleife, die das Denken und Fühlen abtötet, damit der Konsum weiterläuft. Berufseinsteiger lernen oft sehr viel, bekommen jedoch auch das Gefühl, die Balance zu verlieren.

Wie kann es gelingen, sich treu zu bleiben?
Freundschaften pflegen, Auszeiten nehmen, Urlaub gut planen, den Sonntag achten, nicht mehr als vierzig Stunden in der Woche mit Hingabe arbeiten und studieren: Das sind die guten alten Regeln der Menschheit, sein Herz zu bewahren.

Sie sind vom Papst als einer von 1000 „Missionaren der Barmherzigkeit“ ausgesandt worden. Was ist Ihre Aufgabe?
Ich sehe zwei Hauptaufgaben. Die eine ist innerkirchlich: Für die da sein, die in schweren inneren Konflikten nicht wissen, wie sie sich mit dem Glauben wieder in Einklang bekommen. Und außerkirchlich: Wirtschaft und Gesellschaft zu fragen, ob sie sich eher nach der Logik der Zahlen oder nach der Logik des Herzens formen wollen.

Warum ist es wichtig, sich als junger Mensch mit Barmherzigkeit zu befassen?
Wer weiterkommen will, muss die Quellen seines Lebens beständig reinigen. Meines Erachtens ist die ganze menschliche Person einzubringen in die Lebensplanung. Die Lebensziele und die beruflichen Ziele in Einklang bringen, das braucht Barmherzig-keit: Verständnis nach allen Seiten, Offenheit und auch Liebe.

Das Interview führte André Boße.

 

E-Paper karriereführer ingenieure 1.2016

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karriereführer ingenieure 1.2016 – Querdenken, experimentieren, innovieren – Enabling

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Cover karriereführer ingenieure 1.2016

Querdenken, experimentieren, innovieren: Trend „Enabling“

Der englische Begriff steht für einen neuen Trend in technischen Unternehmen. Es geht darum, Strukturen zu schaffen und Mitarbeiter zu finden, die Weiterentwicklungen ermöglichen. Ob Geschäftsmodelle aus Weltraumträumen oder ein Drachenantrieb für Ozeantanker: Innovative Unternehmen suchen nach experimentierfreudigen Ingenieuren. Damit das funktioniert, bieten sie eine Unternehmenskultur, die Innovationen ermöglicht, statt sie zu verhindern.

Kultur-, Buch- und Linktipps

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Feldenkrais: ein abenteuerliches Ingenieursleben

Wussten Sie, dass es ein promovierter Ingenieur war, der die Feldenkrais-Therapie begründet hat? Moshé Feldenkrais, geboren 1904 in der Ukraine, hat die Methode entwickelt, bei der es darum geht, sich die eigenen Körperbewegungen bewusst zu machen und so Verspannungen zu vermeiden oder aufzuheben und beweglicher zu werden. Über das abenteuerliche Leben von Moshé Feldenkrais ist nun ein Buch erschienen. Christian Buckard: Moshé Feldenkrais – Der Mensch hinter der Methode. Berlin Verlag 2015. 24 Eurowww.feldenkrais-biographie.de

Cover Plötz 4-Stunden Startup
Cover Plötz 4-Stunden Startup

Nebenher zum Start-up

Felix Plötz ist Diplom-Wirtschaftsingenieur, hat selbst bereits erfolgreich zwei Start-ups gegründet und empfiehlt nun: Mach Dein eigenes Ding. Nebenher! Neben der Denkweise von Startup-Gründern stellt Felix Plötz die Tools vor, um außergewöhnliche Ideen schnell und günstig zu testen und professionell umzusetzen. Das Buch zeigt die vielfältigen Chancen, neben dem Job die eigene Idee als kleines Business aufzuziehen – und so ein erfüllteres Leben zu führen. Felix Plötz: Das 4-Stunden-Startup. Wie Sie Ihre Träume verwirklichen ohne zu kündigen. Econ 2016, 16,99 Euro

Über den Wolken

Pia-Marie Witt, Foto: privat
Pia-Marie Witt, Foto: privat

Pia Marie Witt aus Kißlegg im Allgäu ist gelernte Heißluftschiffpilotin – die einzige Deutschlands. Im Sommer ist die 39-jährige überwiegend in der Luftfahrt tätig, fährt Luftschiffe und Heißluftballons. Im Winter widmet sie sich ihren anderen Leidenschaften: Dann schreibt sie Kinderbücher und gibt Konzerte, zurzeit macht sie außerdem eine Ausbildung zur Osteopathin.

Buchtipp: VUCA-Kompetenz

Die Abkürzung VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity. Auf Deutsch: Sprunghaftigkeit, Unsicherheit, Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit. Die vier Begriffe stehen für die Herausforderungen und Ungewissheiten, mit denen Unternehmen heute konfrontiert werden. Unsere Welt ist VUCA geworden. Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern Wirtschaft und Gesellschaft im großen Stil. Um dieser Herausforderung flexibel, reflektiert und pro-aktiv begegnen zu können,braucht man Futability – ein von Melanie Vogel entwickeltes Kunstwort, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern „Future“ (Zukunft) und „Ability“ (Fähigkeit, Befähigung). Melanie Vogel: Futability. Wie Sie Veränderungen und Transformationen bewältigen und selbstbestimmt gestalten. InnoLead Academy 2016. 14,99 Euro.
www.futability.com

Begehbare Kunstwerke

Foto: CGL-TH Köln
Foto: CGL-TH Köln

Die Raumillusionen des Künstlers und Grafikers M. C. Escher virtuell begehen – das ist noch bis zum 22. Mai 2016 im Max Ernst Museum Brühl möglich. Studierende des Cologne Game Lab (CGL) der TH Köln haben im Rahmen des Projekts „Escher 2.0 – Art meets Virtual Reality“ Raumwelten entwickelt: Die virtuellen Installationen können über eine 360 Grad-Technologie spielerisch selbst erlebt werden, die Besucher tragen dazu Virtual-Reality-Brillen. Das Projekt ist Teil der Ausstellung „M.C. Escher“, in der das Museum mehr als 110 grafische Arbeiten des Künstlers präsentiert.

Gesammelte Zukunftsbilder

Cover Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto.
Cover Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto.

Wie wollen wir leben, wohnen, arbeiten? Seit jeher beschäftigen sich Menschen mit Konzepten und Visionen zur Gestaltung der Welt von morgen, unsere Hoffnungen für die Zukunft sind dabei stets im Wandel. Die Ausstellung „Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto“ im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen am Rhein präsentierte Zukunftsentwürfe aus Kunst, Architektur und Design von der russischen Avantgarde bis zu unserem digitalen Zeitalter. Eine umfangreiche Publikation zeigt nun diese Zukunftsentwürfe und zeichnet eine vielseitige Geschichte der Zukunft. René Zechlin für das Wilhelm-Hack-Museum (Hrsg.): Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto. Wienand 2015. 35 Euro

Krabbelnde Strandwesen

Eine riesige insektenartige Kreation bewegt sich über den Strand – doch es ist kein Lebewesen, sondern ein Kunstgebilde, geschaffen von Theo Jansen. Der niederländische Künstler baut seit 25 Jahren „Strandbeesten“ (deutsch: Strandtiere). Aus gelben Plastikröhren konstruiert der studierte Physiker skelettartige filigrane Wesen, die vom Wind angetrieben werden. Sie unterliegen einer Evolution – mittlerweile können die Strandtiere Energie gewinnen und speichern und haben Sensoren, die es ihnen ermöglichen vor der Flut davonzulaufen oder sich bei Wind zu verankern. Weitere Informationen und ein Shop, in dem unter anderem Bücher und Bauanleitungen angeboten werden: www.strandbeest.com

Robotic Natives

Foto: P. Schmitt, J. Voigt, S. Bogner
Foto: P. Schmitt, J. Voigt, S. Bogner

Nach den Digital Natives kommen die Robotic Natives, meinen viele Experten – für zukünftige Generationen wird Robotik also ein selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens sein. Wie das aussehen könnte, haben drei Studierende der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd nun dargestellt: Sie haben mögliche Interaktionen zwischen Kindern und Robotern erforscht, durch die diese zur ersten Generation von „Robotic Natives” werden könnten, und vier Objekte gestaltet, darunter eine Roboter-Fläschchenhalterung und das Kinderbuch „My First Robot”. http://ig.hfg-gmuend.de, Suche nach „Robotic Natives“

Coaching für Ingenieure

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Petra Grossmann ist Diplom-Ingenieurin und hilft als Coach anderen Ingenieuren dabei, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen und ihre Karriere zu beschleunigen. Sie ist überzeugt, dass es nicht reicht, fachlich gut zu sein, sondern dass Ingenieure auch zwischenmenschliche Fähigkeiten brauchen. Das Interview führte André Boße

Wie gut ist das Image des Coachings in technischen Unternehmen?
Eine gute Frage! Ich glaube, dass wir als Coaches das Image mit bestimmen. Relevant ist doch, wie das Angebot gestaltet ist. Ob Coaching eingesetzt wird, hängt weniger von der Branche ab, als vielmehr von der Firmenkultur und dem Verständnis im Unternehmen. Aber gerade Ingenieure erlebe ich, als sehr experimentierfreudig und offen. Da kommt eben wieder diese typische Ingenieureigenschaft zum Tragen, den Dingen immer ganz genau auf den Gund gehen zu wollen. Und Ingenieure neigen dazu, die Ergebnisse aus dem Coaching exakt auszuwerten – ein großer Vorteil für die Nachhaltigkeit.

Petra Grossmann, Foto: OLaf Rohl
Petra Grossmann, Foto: OLaf Rohl

Mehr Infos unter:
http://erfolgreiche-ingenieure.de.

Welche Eigenschaften sind wichtig, wenn man als Ingenieur eine Führungsposition einnimmt?
Je nachdem, was passiert, wenn ein Ingenieur eine Führungsposition einnimmt. Da muss man wirklich ganz genau hin schauen. Bleiben noch fachliche Aufgaben übrig, zum Beispiel wenn der Ingenieur die Leitung eines kleinen Teams übernimmt? Oder kommt der Ingenieur in eine Position, in der er zum reinen Manager wird? Dann ist es nämlich ganz wichtig, zu verstehen, ob der Ingenieur führen will. Wenn das klar ist, arbeiten wir im Coaching daran, Führungskompetenzen zu entwickeln und die neue Rolle zu reflektieren. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Führung funktioniert. Im Voraus lässt sich nicht pauschal für jede Aufgabe und jeden Typen sagen, welche Eigenschaften wichtig sind.

Die Sprache der Ingenieure ist ja nicht ohne Grund so technisch. Was sagen Sie einem Ingenieur, der behauptet, man könne diesen Fachjargon daher nicht vereinfachen?
Dem muss ich widersprechen! Wir leben in einer Zeit, in der alles immer schneller und komplexer wird. Da brauchen wir einen Gegenpol. Gerade von einem Ingenieur, der auch präsentieren und führen will erwarte ich, dass er mir komplexe Zusammenhänge in einer einfachen und verständlichen Sprache präsentieren kann ohne dabei zu sehr an Tiefe zu verlieren. Damit wird er immer punkten!

Ingenieure sollen heute beides sein, technische Experten und Menschenkenner. Wie oft erleben Sie, dass sich Ingenieure davon überfordert fühlen?
Mir begegnen schon häufig Ingenieure, die an ihre Grenzen kommen. Meist nicht fachlich, sondern in der Gestaltung der Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzen oder Geschäftspartnern. Wichtig finde ich, dass das nicht tabuisiert wird. Keiner kann und muss alles alleine lösen. Zum Glück ist es mittlerweile ja sehr positiv konnotiert, sich über das Coaching Unterstützung zu holen.

Gibt es einen Coaching-to-Go-Tipp, den Sie Einsteigern mit an die Hand geben können? Was kann man schnell im Alltag für sich tun?
Also da fällt mir wirklich jede Menge ein. Das ist das Gute am Coaching: sich hinterher aus einem Repertoire an neuen Möglichkeiten bedienen zu können. Hier einer, den sicherlich viele kennen, aber an den man sich immer mal wieder erinnern muss: Nehmen Sie sich Zeit für alles was Sie tun! Erledigen Sie die Dinge nicht auf die letzte Minute. Und zeigen Sie Präsenz und Interesse an allem, was Sie tun.

Wie findet man einen Coach?

Z.B. www.coach-datenbank.de

Wenn Sie im Mitarbeitergespräch gedanklich schon bei der Nachkalkulation des neuen Auftrags sind, dann können Sie keine Ihrer Aufgaben gut lösen. Wenn Sie sich Zeit für die Dinge und Aufgaben nehmen, haben Sie nämlich als zusätzlichen Effekt noch die Option, noch einmal tief durchatmen zu können, Ihren Stand zu überprüfen und in Situationen schnell herauszu- finden, was gerade wirklich ansteht und entsprechend handeln zu können. Das macht erfolgreiche Ingenieure aus!

Greentech: Ausgezeichnete Forscher

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Werde Forscher! Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung sind eine wachsende Gefahr für unseren Planeten. Um Forschung und Engagement für die Umwelt auszuzeichnen vergibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) deshalb jährlich den Deutschen Umweltpreis, der mit insgesamt 500.000 Euro dotiert ist. 2015 wurden gleich drei Preisträger durch Bundespräsident Joachim Gauck ausgezeichnet. Der Klimaund Meeresforscher Prof. Dr. Mojib Laitif, der Nachhaltigkeitswissenschaftler Prof. Dr. Johan Rockström sowie Prof. em. Dr. Michael Succow, der den Ehrenpreis erhielt. Wir stellen die drei Preisträger vor. Von Leonie Pohlmann

Prof. Dr. Mojib Latif

Prof. Dr. Mojib Latif ist einer der herausragenden Klimaforscher Deutschlands. Er leitet den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und war 2001 und 2007 Mitautor der Berichte des Weltklimarates. Eines seiner zentralen Themen ist der Zusammenhang von Ozeanen und Leben auf dem Planeten Erde. Latif bemüht sich darum, Forschung auch für Laien verständlich zu machen und richtet seine Texte auch an fachfremdes Publikum, Kinder und Jugendliche.

Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der BDU, würdigte Latif mit den Worten: „Sprachgewandt, voller Optimismus, Leidenschaft und Faszination widmet sich Latif seinem Thema. Dabei bleibt er nicht bei der Vermittlung von Fakten stehen, sondern fordert immer wieder sehr konkret zum Handeln auf.“

Prof. Dr. Johan Rockström

Prof. Dr. Johan Rockström, 49 Jahre, ist ein führender Wissenschaftler der Ökosystemforschung und leitet seit 2007 das Stockholm Resilence Centre. Rockström hat sich vor allem durch das Konzept der „planetaren Grenzen“ einen Namen gemacht. Diese definieren nicht zu überschreitende Belastungsgrenzen, innerhalb derer eine verträgliche Entwicklung des Planeten möglich bleibt.

Als „Ingenieur der Zukunft“ betitelte Bottermann den Forscher in seiner Würdigung: „Wissenschaftlich akribisch und konstruktiv-optimistisch hat er gemeinsam mit namhaften Experten weltweit verfügbare Daten zum Zustand der Erde zusammengeführt, gewichtet und in einen konkreten Rahmen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft überführt. So lebt die Hoffnung, Mensch und Biosphäre wieder vereinen zu können.“

Prof. em. Dr. Michael Succow

Mit dem Ehrenpreis wurde Prof. em. Dr. Michael Succow, 74 Jahre, ausgezeichnet. Succow war Direktor des Botanischen Instituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald und ist seit 1991 Mitglied des deutschen Nationalkomitees für das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ der UNESCO. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Gründung mehrerer Nationalparks mit einer Fläche von über 4.800 Quadratkilometern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR in den Vertrag der Wiedervereinigung integriert wurden, wofür er 1997 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

„Prof. Succow ist national wie international eine Ausnahmepersönlichkeit im Naturschutz. Sein Engagement für große Wildnisgebiete und eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung in Deutschland ist einmalig, sein in großen Teilen ehrenamtlicher Einsatz herausragend“, sagte Bottermann. Mehr dazu: www.dbu.de

Redaktionstipp

Das Forum Nachhaltige Entwicklung
der Deutschen Wirtschaft:
http://econsense.de

Zur Kenntnis: Erneuerbare Energien

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Energiewende? Ja bitte! Die Zustimmung in der deutschen Bevölkerung ist weiterhin hoch: Laut einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) halten 93 Prozent der Befragten den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien für wichtig bis außerordentlich wichtig. Protokolliert von: Kerstin Neurohr

Als Vorteile der Energiewende betrachten sie besonders Generationengerechtigkeit und Klimaschutz, aber auch wirtschaftliche Argumente. So erklärten mehr als drei Viertel der Befragten, dass die Erneuerbaren zur Zukunftssicherung beitragen. Für mehr als zwei Drittel der Befragten tragen die Erneuerbaren zu größerer Unabhängigkeit von Energieimporten bei. Eine Chance für mehr Bürgerbeteiligung an der Energieversorgung sehen 57 Prozent.

Auch für die Bundesregierung hat das Thema Erneuerbare Energien weiterhin Priorität. Sie hatte zum zweiten Energy Transition Dialogue eingeladen, bei dem sich im März in Berlin hochrangige Entscheider aus über 70 Ländern getroffen haben. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Klimaverhandlungen von Paris sollte der internationale Dialog um eine sichere, umweltverträgliche und kosteneffiziente weltweite Energiewende intensiviert und vorangetrieben werden.

Die Teilnehmer diskutierten Konzepte für eine intelligente, nachhaltige und kosteneffiziente globale Energiewende – für sichere, umweltfreundliche, ökonomisch erfolgreiche Energiesysteme, orientiert an den Prinzipien der Energieeffizienz und Erneuerbarkeit. Mit dabei waren Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaftler, Interessenverbände und Zivilgesellschaft. Ihr Ziel: Die Energiewende in den jeweiligen Heimatländern in die Tat umzusetzen.

Baedeker für Entdecker

Buchcover Baedeker
Interessierte Erneuerbare-Fans können mit dem Baedeker-Reiseführer „Deutschland – Erneuerbare Energien erleben“ über 190 Energieziele im ganzen Land entdecken. Vom Windpark an der Küste bis zur regenerativ versorgten Wanderhütte in den Alpen – in Deutschland gibt es in Sachen Erneuerbare Energien viel zu sehen und zu erleben. Der Reiseführer stellt die spannendsten Orte vor, gibt Einblicke in zahlreiche Aspekte der Energiewende und zeigt den neuesten Stand klimafreundlicher Technologien. Seit kurzem gibt es ihn auch in englischer Sprache.

Buchcover BaedekerMartin Frey: Baedeker Travel Guide Germany – Experience Renewable Energy. Baedeker 2016. 16,99 Euro

Martin Frey: Deutschland – Erneuerbare Energien erleben. Baedeker 2014. 16,99 Euro

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor

ESCP Europe startet neuen Master in International Sustainability Management

Unternehmen stehen heute vor zahlreichen neuen Herausforderungen. Längst ist bekannt, dass Kunden und Verbraucher nicht mehr nur auf Preis und Qualität einer Ware oder Dienstleistung achten, sondern auch darauf, dass ihr Anbieter die Verantwortung für eine nachhaltige Produktion übernimmt. „Der faire Umgang mit Menschen, Ressourcen und der Umwelt entlang der gesamten Wertschöpfungskette hat heute nachweislich einen messbaren Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg – ob unmittelbar in den Herstellungskosten oder in der Reaktion von Kunden.

Die neue Verpflichtung größerer Unternehmen zur Integrierten Berichterstattung zeigt, dass die Bedeutung dieser Verantwortung auch von der Politik gesehen wird“, erläutert Dr. Sylvie Geisendorf, Professorin für Umweltökonomik und Allgemeine Volkswirtschaftslehre an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin den Bedarf, die Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in der Wirtschaft endlich „aus der grünen Ecke“ zu befreien. Um auch langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, gilt es für Unternehmen in Zukunft mehr denn je, alle Dimensionen ihres Handelns in Entscheidungen einzubeziehen.

Fakten zum Masterstudiengang

Dauer: 24 Monate (6 Trimester) inkl. Masterthesis und Praktikum Studienorte: Berlin und Paris Sprache: Englisch Start: September 2016 Studiengebühr: 21.800 Euro
www.escpeurope.de/SustM

Über alle Branchen hinweg wächst die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern in den Feldern Nachhaltigkeit und CSR. Die ESCP Europe Berlin kommt dem steigenden Bedarf entgegen und bietet zum Wintersemester 2016 den neuen Masterstudiengang International Sustainability Management an. Ab sofort können sich interessierte Bachelor-Absolventen aller Fachbereiche dafür bewerben. Der Masterstudiengang vermittelt nicht nur Fachwissen in allen Bereichen des nachhaltigen und verantwortungsbewussten Managements, sondern auch dessen internationale Dimension, ergänzt durch eine Einführung in naturwissenschaftliche Grundlagen und den ökonomischen Theoriehintergrund.

Ebenso werden umweltpolitische Aspekte oder neue innovative Geschäftsmodelle beleuchtet. Ergänzend zu den fachspezifischen Themen sind Unternehmenspraktika, Consulting- Projekte in Partnerunternehmen der ESCP Europe, Coachings zur aktiven Karriereförderung sowie Sprachkurse in bis zu zwei weiteren Fremdsprachen Teil des Studienprogramms. Der zweijährige, englischsprachige Studiengang ist international ausgerichtet und findet an zwei Standorten der ESCP Europe, in Berlin und Paris, statt.

Brauchen Ingenieure Ethik?

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Oftmals müssen Entwickler von Technik aufgrund unvollständigen Wissens entscheiden und können dann Nebenfolgen kaum oder gar nicht abschätzen. In seinem Gastartikel geht Prof. Dr. Klaus Kornwachs den Fragen nach, ob Ingenieure auch für unabsehbare Nebenfolgen ihrer Produkte verantwortlich sind und ob man Nichtwissen moralisieren kann. Von Prof. Dr. phil. habil. Dipl. Phys. Klaus Kornwachs, Universität Ulm und Deutsche Akademie für Technikwissenschaften, München

Zur Person

Prof. Dr. Klaus Kornwachs hat Physik und Philosophie studiert und in Philosophie promoviert. Er war viele Jahre am Fraunhofer-Institut tätig und nahm Lehraufträge wahr. Nach seiner Habilitation in Philosophie lehrte er in Ulm und Cottbus. Er ist Gründer der Deutschen Gesellschaft für Systemforschung und ehemaliger Leiter des Bereichs „Gesellschaft und Technik“ des VDI. Mittlerweile ist er als Inhaber seines „Büros für Kultur und Technik“ vorwiegend publizistisch und beratend tätig. Er ist Herausgeber und Autor zahlreicher Fachbücher und Veröffentlichungen und gefragter Vortragsredner.

Entscheidungen über technische Entwicklungen werden heute nicht mehr von einzelnen Ingenieuren, sondern von Teams, Gremien und Ausschüssen getroffen. Dies gilt auch für die Festlegung von Grenzwerten und Richtlinien. Dann stellt sich irgendwann später heraus, dass man eine Nebenfolge eines Produkts – man denke an die Giftigkeit des Pflanzenschutzmittels DDT oder an die Wirkung von FCKW als Kühlmittel – übersehen hatte. Wer ist nun für diese Nebenfolge verantwortlich, die Schaden und Kosten verursacht? Das einzelne Mitglied der Entwicklergruppe oder des Entscheidungsgremiums, das Gremium, die Herstellerfirma oder gar die Politik?

Ingenieure können schnell in ein Dilemma geraten, gerade dann, wenn sie sich an einer entsprechenden Scharnierstelle im Entwicklungsprozess oder im Prozessmanagement befinden. Beteiligen sie sich an Arbeiten und Projekten, die ihren eigenen ethischen Maßstäben und moralischen Überzeugungen nicht genügen (Militärtechnik, Missachtung von Umwelterfordernissen, Verletzung der Privatsphäre werden hier häufig genannt) oder lehnen sie dies ab und gefährden durch ihre Haltung ihre Karriere?

Ein klassisches Beispiel stellt die Warnung des damals jungen Ingenieurs Roger Boisjoly dar, die dem Challenger-Unglück im Januar 1986 voranging. Es ging um mögliche Materialfehler an Dichtungsringen bei niedrigen Temperaturen. Das Management soll geantwortet haben: „Take off your engineering hat and put on your management hat!“ Heute weiß man, dass die politisch Verantwortlichen den Start unbedingt durchführen wollten. Das Ergebnis ist bekannt. In der Ethik nennen wir das den Konflikt zwischen einer allgemeinen moralischen Verantwortung und einer Rollenverantwortung, zum Beispiel als Ingenieur und Mitarbeiter einer Firma oder Behörde, die einen gewissen Loyalitätsanspruch haben.

Wer in einen solchen Konflikt gerät braucht zweierlei: Die Kompetenz, seine eigene Verantwortlichkeit im Lichte der eigenen moralischen Maßstäbe zu prüfen. Dazu bedarf es einer gewissen ethischen Urteilskraft, das heißt der Fähigkeit, seine eigenen moralischen Urteile auch begründen zu können. Dazu ist auch das Wissen nützlich, das Fachleute über solche Fragen erarbeitet haben. Diese Fachleute für Ethik kommen aus der Philosophie.

Und etwas zweites ist notwendig: Wer in einen solchen Konflikt gerät, braucht Unterstützung von außen. Ethische Leitlinien zur Ingenieursverantwortung, wie sie beispielsweise der VDI entwickelt hat, empfehlen zwar die Bildung geeigneter Einrichtungen, an die man sich in berufsmoralischen Konfliktfällen wenden könnte. Aber solche Einrichtungen eines Ombudsmanns gibt es, wenn überhaupt, nur selten.

Buchtipp

Philosophie für Ingenieure
Philosophie für Ingenieure

Klaus Kornwachs: Philosophie für Ingenieure. Hanser 2015. 24,99 Euro. Auch als E-Book, 19,99 Euro.

Bleibt also die Entwicklung einer eigenen Beurteilungskompetenz. Gut ist, wenn man im Rahmen seines Ingenieurstudiums auf das Angebot des fachübergreifenden Studiums zurückgreifen kann, das an den meisten Universitäten und Hochschulen auch Fragen der Ethik und der moralischen Beurteilung von Technik und Technikfolgen behandelt. Doch wie steht es um die Verantwortung?

Sicher stellt es eine moralische Überforderung des einzelnen Mitarbeiters dar, die Folgen und Nebenfolgen einer technischen Entwicklung, an der Firmenkonsortien, Konzerne und Labore aus aller Welt beteiligt sind, aufgrund seines Beitrages hierzu zu verantworten. Gleichwohl kann ein Nachdenken ja nicht schaden. Ebenso, wie man selbst nicht in eine dilemmatische Situation, also eine Zwickmühle geführt werden möchte, sollte man dies auch bei anderen zu vermeiden versuchen. Deshalb könnte ein guter Ausgangspunkt für eigene Überlegungen der folgende Vorschlag sein:

Eine Technik sollte so entwickelt und genutzt werden können, dass weder Nutzer noch Entsorger in eine Zwickmühle geraten. Anders ausgedrückt: Wir sollten Technik so gestalten, dass wir es jedem ermöglichen, mit dieser Technik verantwortungsvoll zu handeln.

Digitales Origami in der Greentech 4.0

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Greentech wird smart: Die Digitalisierung sorgt dafür, dass intelligente grüne Lösungen für gewinnbringende Innovationen stehen. Bionik, Adaptronik und Scientific Programming treiben die Entwicklung ebenfalls voran. Gesucht werden dafür Ingenieure, die gerne grün denken und Prozesse überblicken können. Von André Boße

Man bringt die traditionelle japanische Faltkunst Origami nicht sofort mit grüner Hightech in Verbindung. Doch wenn man sich einmal überlegt, wie häufig der Mensch in der Natur genialen Falt-Konstruktionen begegnet, erschließt sich die Verbindung sehr schnell. Neben Bionik, Adaptronik oder organischer Elektronik ist das Origami-Prinzip ein neuer Ansatz, um die Prinzipien der Natur für Technik nutzbar zu machen.

Ob Blütenknospen, Vogelflügel oder auch das menschliche Gehirn: die gefalteten Konstruktionen sind robust und wandelbar, können komplexe Aufgaben übernehmen – und zwar mit höchster Effizienz. Besonders in der Medizin- sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik schauen innovative Ingenieure und Naturwissenschaftler sehr genau auf den Origami-Code.

Greentech bedeutet heute weit mehr, als Energie zu sparen oder Recycling-Strategien zu entwickeln.

Neue technische Möglichkeiten wie 3-D-Drucker machen es möglich, dass in diesen Bereichen aus Computermodellen schnell Produkte werden. Analog zur Industrie 4.0: Greentech 4.0 Das Origami-Beispiel zeigt: Greentech bedeutet heute weit mehr, als Energie zu sparen oder Recycling-Strategien zu entwickeln. Die grüne Technik wird immer smarter, analog zur Industrie 4.0 kann man heute auch von Greentech 4.0 sprechen – einem faszinierenden, von Innovationen und Schlüsseltechnologien geprägten Feld, in dem Querdenker genauso gesucht werden wie akribische Beobachter, leidenschaftliche Tüftler und visionäre Führungskräfte.

Der Megatrend, der für die Endung 4.0 steht, ist die Digitalisierung. Greentech profitiert von neuen Lösungen, die so intelligent sind, dass sich nicht nur Energie sparen lässt, sondern ganz neue Produkte entwickeln lassen. Ort dafür sind die Digital Factories, wo Hard- und Software dafür sorgen, dass Entwicklung, Produktion und Logistik datentechnisch miteinander verbunden werden. Mit großen Vorteilen in Sachen Effizienz:

Die jeweiligen Bereiche interagieren miteinander, reagieren aufeinander. Logistische Prozesse starten genau zum richtigen Zeitpunkt und sind flexibel steuerbar, Entwicklung und Produktion stimmen sich immer wieder neu ab. Die Folge: In den Unternehmen kommt es zu deutlich weniger Leerlauf, logistische Prozesse können optimiert werden, die Lieferkette lässt sich nachverfolgen – was neue Chancen ergibt, diese auf das nachhaltige Arbeiten jedes Beteiligten zu prüfen.

Was in diesen Smart Factories benötigt wird, sind neben IT-Experten auch Ingenieure, die den gesamten technischen Prozess im Blick haben. Leute also, die sich darauf verstehen, die einzelnen, durch die Digitalisierung miteinander verbundenen Bereiche als System zu betrachten – so, wie die Software es ja auch tut. Zudem sind intelligente Energiesysteme dafür verantwortlich, dass die Effizienz in den Unternehmen weiter steigt.

Bei Google zum Beispiel existieren Teams, die sich ausschließlich damit beschäftigen, den Energieverbrauch der riesigen Serverparks zu reduzieren. Hier gehen IT-Experten und Ingenieure Hand in Hand. Auf der einen Seite tüfteln die Computer-Spezialisten neue Algorithmen aus, um den Stromverbrauch zu minimieren. Bei diesem Job kommt es sowohl auf mathematisches als auch IT-Know-how an – eine Kombination, die unter anderem im dualen Studiengang Scientific Programming ausgebildet wird.

Auf der anderen Seite entwickeln Ingenieure mit Händchen für grüne Ideen natürliche Kühlsysteme, die zum Beispiel mit Hilfe von Frischluft oder Wasser kühlen. Hat ein Unternehmen Greentech-Innovationen entwickelt oder wendet es diese an, heißt es schnell: „Damit steigt die Nachhaltigkeit, was einen positiven Effekt für die Umwelt hat.“ Aber stimmt das überhaupt? Und wie soll man Nachhaltigkeit überhaupt messen?

Hendrik Fink, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, ist der Meinung, dass es auch bei der Nachhaltigkeit Standards geben muss, die den Vergleich zwischen Produktionsweisen erlauben. „Wenn ein CEO entscheiden soll, ob es sich lohnt, ein Produkt nachhaltig zu produzieren, braucht er eine verlässliche Datengrundlage. Nur so kann er abschätzen, welche Folgen seine Strategie langfristig auf den Erfolg seines Unternehmens hat.“ Nachhaltigkeit messbar machen Beim Thema Treibhausgase gibt es diese Standards bereits. „Auf dieser Grundlage kann ein Unternehmen seinen CO2-Fußabdruck berechnen“, sagt Fink – wobei dieser Fußabdruck eben auch betriebswirtschaftlich beziffert werden kann.

Das Unternehmen Puma hat als eines der ersten eine ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung vorgelegt. Sie zeigt, wie sich die Umweltbelastung zwischen einer konventionellen und einer nachhaltigen Produktion unterscheidet. „Das Unternehmen macht damit seinen ökologischen Fußabdruck sichtbar“, sagt PwC-Partner Hendrik Fink. „Mit den Informationen ist eine risiko- und umweltbewusste Unternehmenssteuerung möglich. Das Unternehmen kann erkennen, wo Prozesse verbessert werden müssen, um die Umwelt weniger zu belasten, und kann damit nachhaltigere Produkte anbieten.“

Hendrik Fink glaubt, dass weitere Unternehmen diesen Schritt gehen werden – auch, weil der Kunde danach verlangt. Gefragt sind daher Greentech-Ingenieure, die zusammen mit Kollegen aus den Bereichen Prozessmanagement oder Controlling standardisierte Kriterien festlegen, um Nachhaltigkeit zu messen und zu bewerten. An diesem Beispiel zeigt sich: In vielen Unternehmen sind die grün denkenden Ingenieure längst nicht mehr die Mahner, die Bedenken aussprechen. Sie nehmen vielmehr die Rolle der Möglichmacher ein, die dafür sorgen, dass intelligente Greentech-Lösungen das Unternehmen voranbringen.

Interview mit Prof. Thorsten Jungmann

Der Ertüchtiger. „Enabling“ ist ein neuer Begriff aus dem Englischen – bei diesem Führungsansatz geht es darum, Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, ihren Job möglichst gut zu erfüllen. Der Ingenieur und Hochschullehrer Prof. Thorsten Jungmann findet im Interview schnell einen deutschen Begriff, der ebenfalls ins Schwarze trifft: den der Ertüchtigung. Im Gespräch erzählt er, welche Rolle dabei Führungskräfte übernehmen und warum der Prozess des Enablings für alle Seiten schweißtreibend ist. Das Interview führte André Boße.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Thorsten Jungmann absolvierte ein duales Studium der Mechatronik und arbeitete fünf Jahre lang als Systemingenieur in der Automobilindustrie. Von 2006 bis 2011 war er als wissenschaftlicher Angestellter an der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund tätig. In seiner Dissertation entwickelte er ein Modell für Forschendes Lernen in den Ingenieurwissenschaften. Am Hochschuldidaktischen Zentrum der TU Dortmund rief er die Forschungsgruppe Ingenieurdidaktik ins Leben. 2012 wurde Jungmann als Professor an die FOM Hochschule berufen. Dort war er maßgeblich am Aufbau des neuen Hochschulbereichs Ingenieurwesen beteiligt. Seit dem 1. April 2016 ist er Professor für Technikdidaktik an der FH Bielefeld. Der Wissenschaftler und Bildungsexperte berät mit seinem Jungmann Institut deutschlandweit mehr als 30 Hochschulen und Unternehmen. Mit seinem Team führt er Fortbildungen für Professoren und Manager durch.

Herr Jungmann, wie definieren Sie den Begriff des „Enablings“?
Es geht darum, Leute in die Lage zu versetzen, das zu erreichen, was sie erreichen möchten. Oder auch: erreichen sollen. Um das zu unterstreichen, würde ich gerne zwei eher alte deutsche Wörter ins Spiel bringen, nämlich befähigen und ertüchtigen.

Ertüchtigen – da steckt ja auch das tüchtig sein drin.
Genau, es meint, etwas aus eigenem Antrieb heraus zu schaffen. Also nicht nur, weil das von oben verlangt wird, sondern auch, weil man selber eine Lösung erreichen will. Dabei darf es aber nicht nur darum gehen, den Prozess des Enablings anzustoßen. Wichtig ist auch, dass Mitarbeiter auf dem Weg begleitet werden und dass der Prozess zu einem geordneten Ergebnis gebracht wird.

Warum tun sich viele technische Unternehmen schwer damit, ihre Leute in diesem Sinne zu ertüchtigen?
Ich glaube, dass viele Führungskräfte gar nicht auf dem Schirm haben, dass ihre Leute dabei Unterstützung benötigen. Ich schätze, dass mindestens die Hälfte aller Führungskräfte der Meinung ist, ihre Mitarbeiter würden diese Fähigkeit mitbringen. Naturbedingt. Oder weil sie ja ein Studium absolviert haben. Man stellt selbst an Einsteiger die Anforderung, als eine Art Plug-and- Play-Lösung zur Verfügung zu stehen. Sprich, hier ist das Problem – arbeite dich ein und löse es. Die Erkenntnis, dass Führung von Mitarbeitern immer auch etwas mit der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu tun hat, ist längst nicht selbstverständlich. Ich begegne immer wieder Führungskräften, die diese Art des Enablings nicht zu ihren Aufgaben zählen.

Woran liegt das, warum ist die Bedeutung des Enablings noch nicht in den Unternehmen angekommen?
Es gibt eine einseitige Sicht auf die Dinge, die häufig schon im Studium beginnt – wenn auch unter anderen Vorzeichen. Dort setzen sich die Studierenden in die Hörsäle und denken: „So, und jetzt macht mich mal schlau.“ In den Unternehmen wiederum begrüßen die Führungskräfte ihre Einsteiger und denken: „So, und jetzt sei du mal schlau und produktiv.“ Oder anders gesagt: Enabled als Zustand wird erwartet. Enabling als Prozess findet hingegen nicht immer statt, weil er viel Anstrengung kostet und gegenseitiges Bemühen verlangt.

Die Erkenntnis, dass Führung von Mitarbeitern immer auch etwas mit der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu tun hat, ist längst nicht selbstverständlich.

Warum wird diese Arbeit in technischen Unternehmen gescheut? Ist das nicht eigentlich der Kern von Personalentwicklung?
Theoretisch ja. Ich befürchte aber, dass die Sicht auf den Menschen in den Unternehmen, aber auch in den Hochschulen, heute vielfach eine andere ist. Man orientiert sich nicht am Prozess, dem schweißtreibenden Weg zu einer Lösung und der damit einhergehenden persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung, sondern fokussiert sich zu sehr allein auf das „Outcome“ – also auf das Ergebnis. Dabei müssten die Führungskräfte Wegbegleiter im besten Sinne sein. Und nicht nur Leute, die am Startpunkt mit der Fahne wedeln und im Ziel Punkte vergeben.

Was kennzeichnet die Rolle des Wegbegleiters?
Was sie eben nicht kennzeichnet, ist jemandem dem Weg zu weisen, als trage dieser eine Augenbinde. Der Lerneffekt ist ein anderer, wenn sich die Führungskraft mit einem Einsteiger zusammensetzt und den Weg bespricht: Wohin würdest du gehen? Welchen Weg hältst du für angebracht? Dabei sollte man als Führungskraft auch mal Fehler zulassen, denn das ist der Weg des forschenden Lernens, für den ich plädiere: Es gehört einfach dazu, zu erkennen, dass es sich beim eingeschlagenen Weg um eine Sackgasse handelt, zurückzugehen und sich neu zu orientieren.

Welche konkreten Rahmenbedingungen in den Unternehmen verhindern, dass die Führungskräfte ihre Mitarbeiter begleiten?
Zeitdruck ist ein wichtiger Punkt, denn häufig genug finden die Führungskräfte nicht einmal die Zeit, sich um die eigene persönliche Weiterentwicklung zu kümmern – geschweige denn um die ihrer Leute. Enabling wird auch verhindert, wenn die Ausbildung der Führungskräfte rein technischer Natur ist. Sprich, ein herausragender Techniker erhält immer mehr Personalverantwortung, er kann diese aber nicht wahrnehmen, weil er nie dazu ertüchtigt worden ist, ein Thema wie Men schenführung – neudeutsch Leadership – umzusetzen. Und das funktioniert eben nicht auf Abruf, nur weil es plötzlich nach der Beförderung im Arbeitsvertrag steht. Hier ist zum Beispiel Empathie ein wichtiger Faktor: Es kommt häufig genug vor, dass Führungskräfte gar nicht erkennen, dass sie eine junge Nachwuchskraft vor sich sitzen haben, die gerne Enabling erfahren würde.

Ich empfehle Absolventen, in Bewerbungsgesprächen zu erfragen, inwiefern es Teil der Unternehmenskultur ist, Führungskräfte aktiv durch Enabling zu entwickeln.

Und was begünstigt das Enabling?
Wenn das Thema der Führungskräfteweiterentwicklung organisatorisch im Unternehmen verankert ist. Sprich: Wenn jemand im Unternehmen ein Auge darauf hat und sich um die Personalentwicklung kümmert. Das ist dann auch die Person, die mahnt, wenn das Thema Enabling wegen Zeitmangels an den Rand zu rutschen droht. Oder wenn Führung zu stark technisch und fachlich interpretiert wird. Ich weiß, dass Unternehmen, die großen Wert aufs Enabling legen, bei Hochschulabsolventen einen sehr guten Ruf als Arbeitgeber genießen. Ich empfehle daher Absolventen, in Bewerbungsgesprächen zu erfragen, inwiefern es Teil der Unternehmenskultur ist, Führungskräfte aktiv durch Enabling zu entwickeln.

Was ist die wichtigste Eigenschaft, um als junger Ingenieur vom Enabling zu profitieren?
Sie oder er muss rechnen, lesen, schreiben, zuhören und sprechen können. Und das meine ich ganz ernst. Diese fünf Fähigkeiten entscheiden dann darüber, ob ein junger Mensch während des Studiums oder auch später in der Arbeitswelt an einem wissenschaftlichen, fachlichen und interdisziplinären Diskurs teilnehmen kann. Nehmen wir zum Beispiel die ethischen Fragen, die beim Themenkomplex Industrie 4.0 eine große Rolle spielen. Taucht das Fach Ethik auf dem Stundenplan an der Hochschule auf, stöhnen die angehenden Ingenieure und denken sich: Laberfach, da gehe ich nicht hin. Durchdringen sie jedoch die Chancen und Risiken von Industrie 4.0, weil sie übers Rechnen, Lesen und Schreiben ins Nachdenken kommen und sogar an der Diskussion teilnehmen, begegnen sie diesen und anderen spannenden Fragestellungen auf Augenhöhe und können sich weiterentwickeln. Daraus folgen Reflexion und die Wahrnehmung von Verantwortung im Job und im Leben.