OTTO CIO Dr. Michael Müller-Wünsch im Interview

Dr. Michael Müller-Wünsch startete seine Karriere als Informatiker und promovierte im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Schnell erkannte er, dass seine IT-Fähigkeiten im Handel besonders gefragt sind: In kaum einer anderen Branche sind die Umwälzungen der Digitalisierung so stark spürbar. Heute sitzt der 55-Jährige als CIO im Bereichsvorstand der OTTO-Einzelgesellschaft. Im Gespräch erklärt er, warum das Smartphone zum Zepter des Kunden geworden ist und weshalb der Handel trotz aller Automatisierung eine menschliche Branche bleiben wird. Das Interview führte André Boße.

Zur Person

Dr. Michael Müller-Wünsch, Jahrgang 1961 und gebürtig aus Berlin, ist seit Sommer 2015 Otto-Bereichsvorstand Technology (CIO).

Nach seinem Abschluss als Diplom-Informatiker an der TU Berlin im Jahr 1985 war er dort zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1991 promovierte er und setzte seine wissenschaftliche Laufbahn bis 1996 als Hochschulassistent im Bereich Wirtschaftsinformatik fort.

Danach wechselte er in die freie Wirtschaft und übernahm Führungspositionen in Unternehmen wie Herlitz, myToys.de oder Lekkerland, wo er bereits als CIO tätig war. In der neu geschaffenen Funktion des Otto-Bereichsvorstands Technology verantwortet der dreifache Vater die Weiterentwicklung der IT-Landschaft.

Herr Dr. Müller-Wünsch, Ihr Ziel ist es, Otto zu einem „Intelligenten Echtzeit-Unternehmen“ zu machen. Für welche Möglichkeiten steht der Begriff „Echtzeit“?
Wir wollen weg von der sogenannten Stapelverarbeitung. Stattdessen möchten wir Daten über zunehmend automatisierte und selbstlernende Prozesse jederzeit sofort nutzbar machen – und zwar möglichst ohne Brüche und ohne Zeitverzug. Unser Ziel ist es, die Wünsche der Konsumenten immer besser zu antizipieren und ihnen in jedem Augenblick und bei jedem Klick auf unsere Online-Seiten maximal relevante Angebote auszuspielen.

Sie sagen, die IT sei im Handel vielerorts kein Werkzeug mehr, sondern Kern jeglicher Prozesse. Was bedeutet das konkret?
IT schafft die Voraussetzungen dafür, dass wir schnell und flexibel auf Änderungen im Markt und im Kundenverhalten reagieren können. Nehmen Sie zum Beispiel das Thema Business Intelligence: Mit der Hilfe von Algorithmen können wir den Absatz unserer Artikel prognostizieren. Wir können ablesen, wie oft ein bestimmtes Kleid zu einem bestimmten Zeitpunkt voraussichtlich nachgefragt werden wird. Entsprechend zielgerichtet können wir die Mengen planen. Auf der anderen Seite sorgen Data-Science-Methoden unter anderem auch dafür, dass wir unsere Budgets für Onlinemarketingmaßnahmen optimal einsetzen. Beide Beispiele wirken sich damit direkt auf den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens aus.

Wie haben sich zuletzt die Shopping-Erwartungen der Kunden gewandelt? Welche Wünsche und Bedürfnisse nehmen an Bedeutung zu?
Kunden erwarten heute zurecht eine maximale Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Zustellung – insbesondere dann, wenn es um Speditionsartikel wie Möbelstücke geht, die übrigens immer öfter online gekauft werden. Wir haben deshalb mithilfe einer IT-Schnittstelle zu unserem Logistikpartner nicht nur eine stundengenaue Liefervorhersage für Normalsendungen, sondern auch eine Lieferung zum Wunschtermin für Großstücke eingeführt. Eine weitere wesentliche Entwicklung ist sicherlich der Mobile Shift: Kunden erwarten, dass sie die Online-Angebote auf jedem ihrer Geräte gleichermaßen nutzen können.

Im Handel geht es um persönlichen Kontakt, Beratung, Erreichbarkeit, Verantwortung,
Vertrauen. Diese Disziplinen und Werte kann uns keine Maschine abnehmen.

Welche Rolle spielt dabei das Smartphone? Ist es bereits der bedeutsamste Shopping-Assistent der Kunden?
Bei uns kommt inzwischen mehr als jeder zweite Online-Visit über mobile Endgeräte, mehr als ein Drittel der Nachfrage wird bereits über Smartphones und Tablets generiert. Das zeigt uns ganz deutlich, wohin die Reise geht. Wir setzen bereits seit April 2015 auf Responsive Design.

Sprich: Die Websites passen sich automatisch dem jeweils genutzten Endgerät an.
Genau. Wir tun viel dafür, unseren Shop zum besten Angebot im Hosentaschenformat zu machen. Als wohl persönlichstes Endgerät, das die Konsumenten auf Schritt und Tritt begleitet, bietet uns das Smartphone immense Möglichkeiten der Kundenbindung.

Während früher die Prozesse häufig von logistischen Bedingungen beeinflusst wurden, ist die neue IT-Technologie sehr stark am Kunden orientiert. Ist die Floskel, der Kunde sei König, nun endgültig digitale Realität geworden?
Unbedingt. Unser Konzernvorstand Alexander Birken hat mal gesagt: „Der Kunde ist König, und die Zepter der Moderne sind Smartphones und Tablets.“ Ich finde, das bringt es sehr gut auf den Punkt.

Was bedeutet die digitale Transformation im Handel für Absolventen, die sich für eine Karriere in der Branche interessieren? Muss ein Einsteiger heute dringend IT-Knowhow mitbringen? Und verlieren alte Handelskompetenzen gegenüber dem digitalen Wissen an Bedeutung?
Entscheidend für den Erfolg ist aus meiner Sicht, dass IT-Experten und die diversen Fachbereiche noch näher zusammenrücken und partnerschaftlich um die beste Lösung für die Konsumenten ringen. Technologie darf nicht länger im Maschinenraum verborgen bleiben, sondern muss direkt im Business mitmischen und hier auch Impulse setzen. Aus der  unmittelbaren Zusammenarbeit heraus wird das Verständnis füreinander weiter wachsen – übrigens in beide Richtungen. Gerade im Handel ist der menschliche und kommunikative Faktor auch weiterhin unerlässlich. Fachlich erwarte ich, dass Menschen neben einer natürlichsprachlichen Fremdsprache sich auch in einer Programmiersprache auskennen. Das ist eine der Dialogschnittstellen zur Technologie!

Entscheidend für den Erfolg ist aus meiner Sicht, dass IT-Experten und die diversen Fachbereiche noch näher zusammenrücken und partnerschaftlich um die beste Lösung für die Konsumenten ringen.

Die Einsteiger aus den Generationen Y und Z sind Digital Natives und leben ein Online-Verhalten vor, das ältere Kollegen häufig erst noch erlernen müssen. Ist das ein echter Vorteil?
Wir können gar nicht genug bekommen vom digitalen Nachwuchs! Ganz im Ernst: Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Fachexperten in den technologischen Bereichen. Unser Erfolg basiert aber ebenso auf dem riesigen Erfahrungsschatz vieler Mitarbeiter, die den Wandel unseres Unternehmens schon länger mitgestalten. Entscheidend ist es, die gesamte Mannschaft in den digitalen Transformationsprozess zu involvieren und die Mitarbeiter ins Gespräch zu bringen.

Ein Beispiel dafür: In einem Prozess, an dessen Gestaltung unsere Mitarbeiter beteiligt waren, haben wir für die Otto-Einzelgesellschaft die Vision „Wir machen digitale Zukunft“ erarbeitet, die nun als emotionale Klammer der Organisation dient. Sie stärkt den Zusammenhalt und animiert explizit auch zum Erfahrungsaustausch. Andererseits scheint der Handel in Richtung Vollautomation zu gehen.

Mit Blick auf intelligente IT-Systeme, Packroboter und Transport-Drohnen – sind in Zukunft Handelsprozesse ganz ohne menschliches Zutun vorstellbar?
Auch wenn wir uns auf dem Weg zur Tech-Company befinden: Wir werden dabei ein sehr menschlich geprägtes Unternehmen bleiben. Das schließt sich für uns nicht aus. Im Handel geht es schließlich darum, die Bedürfnisse der Konsumenten zu verstehen. Es geht um persönlichen Kontakt, Beratung, Erreichbarkeit, Verantwortung, Vertrauen. Diese Disziplinen und Werte kann uns keine Maschine abnehmen.

Zum Unternehmen

Die Otto-Einzelgesellschaft ist Teil des Handels- und Dienstleistungskonzerns Otto Group. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Hamburg und beschäftigt deutschlandweit gut 4300 Mitarbeiter.Rund 90 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet das Handelsunternehmen mittlerweile über das Online-Hauptportal otto.de sowie über weitere Online-Spezialshops. Damit ist Otto in Deutschland der größte Onlinehändler im Bereich Fashion und Lifestyle sowie der zweitgrößte Online-Händler insgesamt.

Jung und erfolgreich bei: Lidl

Jeder Tag ist anders. Genau so hatte ich mir meine berufliche Zukunft vorgestellt: Herausforderungen und Verantwortung sollten meine ständigen Begleiter auf meinem beruflichen Weg sein.

Zur Person

Name: Mirjam Güleç
Position: Verkaufsleiterin
Region: Niederbayern, Bezirk Straubing
Schulabschluss: Fachhochschulreife
Studium: Diplom-Betriebswirtin mit
Schwerpunkt Controlling
(Abschluss: 2011)
Interessen: reisen, lesen
Berufliches Ziel: schnell Führungsverantwortung
übernehmen

Meine Suche nach dem passenden Job fing während meines BWL-Studiums an der Fachhochschule in Landshut an. Um mich über Arbeitsperspektiven zu informieren, besuchte ich eine Job-Messe und stieß dabei auf das Unternehmen Lidl. An den Bereich Handel hatte ich zunächst nicht gedacht, aber nach einigen konstruktiven Gesprächen vor Ort und zusätzlichen Informationen stieg meine Begeisterung für diese Branche. Die Position des Verkaufsleiters weckte bei mir besonderes Interesse.

Und kurz nachdem ich mich um eine entsprechende Stelle im Großraum Niederbayern beworben hatte, war ich auch schon mitten im Auswahlprozess. Hier wird vor allem nach dem „richtigen Typ“ für diesen Job gesucht: entscheidungsfreudige, sozial kompetente Menschen, die über ein hohes Maß an Pflichtgefühl verfügen. Im Jahr 2011 stieg ich schließlich als Verkaufsleiterin bei Lidl ein.

Zunächst war ich überwältigt von der Verantwortung, die mich erwarten würde. Aber die intensive und sehr gute Einarbeitung sowie die Unterstützung durch meinen „Paten“ haben dafür gesorgt, dass ich mich schnell sehr wohl gefühlt habe. Durch die Begleitung erfahrener Verkaufsleiter konnte ich gut in alle Tätigkeitsfelder – von der Filialarbeit bis zur Mitarbeiterführung – eingearbeitet werden. Mir war früh klar: Dieser Job ist die Herausforderung, die ich brauche.

Mittlerweile bin ich für sechs Filialen mit circa 120 Kolleginnen und Kollegen verantwortlich. Mein Team zu motivieren und gemeinsam immer neue Ziele zu erreichen, begeistert mich sehr und spornt mich immer wieder an. Besonders wichtig ist mir, dass jeder Einzelne im Team seinen Teil zum Erfolg beisteuert und seine ganz persönlichen Erfahrungen im Laufe eines Projekts sammelt. Um gute Arbeitsergebnisse präsentieren zu können, gehen Führungsqualitäten, Entscheidungsfreude sowie Kennzahlenanalyse Hand in Hand.

Eine meiner Hauptaufgaben ist es, den Vertrieb vor Ort zu steuern und den Filialkollegen beratend zur Seite stehen. Ein Austausch auf Augenhöhe und Wertschätzung sind dabei elementar. Zufriedene und motivierte Kollegen sind die Basis, um erfolgreich zu sein. Die Weiterentwicklung der persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse jedes Einzelnen sind hierbei enorm wichtig. Das gute Arbeitsklima sowie die verantwortungsvollen und spannenden Tätigkeiten, bestätigen mich stets aufs Neue, den richtigen Beruf und Arbeitgeber gewählt zu haben. Ich freue mich sehr darauf, auch weiterhin gemeinsam mit meinem Team die täglichen Herausforderungen zu meistern und mit unseren Ideen und unserem Einsatz das Unternehmen mitzugestalten.

Duales Master-Studium: Regionalverkaufsleitung bei ALDI SÜD

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Judith Streicher absolviert im dritten Semester das duale Master-Studienprogramm mit dem Abschluss „Master of Arts International Retail Management“ zur Regionalverkaufsleiterin bei der Unternehmensgruppe ALDI SÜD. Als Regionalverkaufsleiterin bekommt sie nach ihrem Studium die Verantwortung für zirka sechs Filialen mit mindestens 50 Mitarbeitern übertragen. Hier beschreibt sie ihren beruflichen Alltag.

Die größte Besonderheit an meinem Job ist, dass ich schon während meines dualen Master-Studienprogramms Führungsverantwortung übernehmen darf und anschließend die Möglichkeit habe schnell aufzusteigen, da bei ALDI SÜD die meisten Positionen im gehobenen Management aus den eigenen Reihen besetzt werden. Im Tagesgeschäft selbst finde ich es besonders toll, dass ich mir meinen Tag selber einteilen und strukturieren kann.

Innerhalb meiner Theoriephasen bin ich während meines zweijährigen Studiums insgesamt acht Mal für zwei Wochen in Reutlingen an der ESB Business School mit insgesamt 34 Masterstudenten aus den 31 ALDI-SÜDRegionalgesellschaften. Hier findet ein großer Austausch untereinander statt und wir verbringen auch viel Freizeit miteinander.

Während der Praxisphasen durchlaufe ich das Training on the Job zum Regionalverkaufsleiter in der Regionalgesellschaft Dormagen in der Nähe von Köln. Meinen Arbeitstag beginne ich damit, dass ich zunächst die Mitarbeiter in einer meiner Filialen begrüße, ein Gespräch mit dem Filialleiter führe und administrative Aufgaben erledige. Anschließend analysiere ich Filialkennzahlen, führe Vorstellungsgespräche und übernehme die Personaleinsatzplanung.

Gegen Mittag breche ich dann meistens zur nächsten Filiale auf. Während meines gesamten dualen Studiums habe ich eine Mentorin, die meine erste Ansprechpartnerin für Fragen und Feedback ist. In einem regelmäßigen Turnus gehen wir gemeinsam meine Arbeit und Entwicklung durch. Einmal im Jahr findet dann ein Gespräch mit dem Vorgesetzten statt, in meinem Fall mit meiner Leiterin Verkauf.

Auf das duale Master-Studienprogramm überhaupt aufmerksam geworden bin ich während meines Bachelorstudiums durch meine Themenschwerpunkte Handel und Logistik an der Cologne Business School. Deshalb entschied ich mich zunächst für ein Praktikum, um hinter die Kulissen der Unternehmensgruppe blicken zu können.

Als Nächstes stehen für mich noch einige Klausuren und die Master-Thesis an. Ich kann es  kaum abwarten, meinen eigenen Bereich zu bekommen und freue mich jetzt schon, wenn ich beispielsweise dazu beitragen kann, einen Azubi von seiner Ausbildung bis zur Übernahme und Beförderung zum Filialführungsnachwuchs zu begleiten. Bei Eignung und offenen Vakanzen besteht für mich sogar die Möglichkeit der Entsendung in eine unserer Regionalgesellschaften im Ausland, zum Beispiel in Australien, Großbritannien oder in den USA.

Warenkorb – Kultur-, Buch- und Linktipps

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AUS DEM FUSSBALLSTADION IN DEN SUPERMARKT

Die beiden Ex-Profi-Fußballer Holger Stanislawski und Alexander Laas haben einen Rewe-Markt im Hamburger Stadtteil Winterhude übernommen – und nicht nur das: Mit über 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche und mehr als 45.000 Artikeln ist es der größte in Hamburg. In einem zehnminütigen Video, dass auf der Website des „Rewe Center Stanislawski & Laas“ abrufbar ist, erklären der frühere St.-Pauli-Trainer und der ehemalige HSV-Spieler, was das Besondere an ihrem Supermarkt ist – zum Beispiel, dass es hier viele Dinge zu kaufen gibt, die man sonst in einem Rewe nicht findet wie Softeis oder Fußballfanartikel. Warum sie das Business gewechselt haben? Haben sie eigentlich gar nicht – denn sie sagen über ihren neuen Job: „Wir sind wie eine Fußballmannschaft, wir haben drei Trainer, Führungsspieler und 130 Mitarbeiter.“
www.rewe-stanislawski-laas.de

DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT

Cover Arbeit, die schoenste Nebensache der Welt
Cover Arbeit, die schoenste Nebensache der Welt

Heutzutage organisieren nicht mehr wir unseren Job. Unser Job organisiert uns. Komplexität, Vernetzung, Flexibilität und Dynamik sind die zentralen Merkmale unserer modernen Arbeitsgesellschaft. Markus Väth liefert mit seinem Buch neue Blickwinkel auf die Zukunft der Arbeit und präsentiert Ideen und Impulse – auf individueller, organisatorischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Er nimmt uns mit in die Überlegungen der New-Work-Bewegung, um Arbeit neu zu denken. Die New-Work-Bewegung stellt die großen Fragen: Was ist menschenwürdige und sinnvolle Arbeit? Welche Fähigkeiten brauchen wir in der Arbeitswelt der Zukunft? Wie sieht eine gerechte Arbeitsgesellschaft aus?
Markus Väth: Arbeit – die schönste Nebensache der Welt. GABAL, 2016. 24,90 Euro.

PLASTIKFREI LEBEN

Cover Besser leben ohne Plastik
Cover Besser leben ohne Plastik

Ein Leben ohne Plastik? Kaum vorstellbar, oder!? Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben Kunststoffe einen wahren Siegeszug hinter sich, ihre Qualitäten scheinen unschätzbar, ihre Einsatzfelder unzählbar. Und dennoch wandelt sich der Segen so langsam zu einem Fluch. Denn der weltweit anfallende Plastikmüll zerstört nicht nur Ökosysteme, verschmutzt Wasser und tötet Tiere, er kommt als Mikropartikel in unseren Nahrungskreislauf und schädigt unsere Gesundheit. Genug Gründe den Einsatz von Kunststoffen im Alltag zumindest zu reduzieren. Schließlich verzichten auch die ersten Läden auf Plastiktüten. Hilfreiche Tipps gibt das bei Oekom neu erschienene Buch „Besser leben ohne Plastik“.
Anneliese Bunk und Nadine Schubert: Besser leben ohne Plastik. Oekom, 2016. 12,95 Euro.

SAUBERE SACHEN

icon_kleidungDie Buchautorin Dr. Kirsten Brodde (Saubere Sachen. Ludwig, 2009. 16,95 Euro) kennt sich mit Ökomode bestens aus. In ihrem Blog (www.kirstenbrodde.de) schreibt sie regelmäßig zum Thema und veröffentlich Listen mit Läden, die nachhaltige Kleidung , Bio-Garne und Bio-Stoffe anbieten. Informationen zu „grüner“ Mode finden sich auch auf Websites wie dieser www.modefairarbeiten.de. Licht in den Dschungel der Siegel für nachhaltige und Bio-Kleidung bringt diese Website: www.modeaffaire.de.

10 MILLIARDEN – WIE WERDEN WIR ALLE SATT?

Cover 10 Milliarden
Cover 10 Milliarden

Der neueste Film von Regisseur, Bestseller-Autor und Food-Fighter Valentin Thurn wurde mit dem Naturfilmpreis 2015 ausgezeichnet und die Rheinische Post nennt ihn einen „Mutmachfilm – nicht nur für Ökobewegte“. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie wir verhindern können, dass die Menschheit durch die hemmungslose Ausbeutung knapper Ressourcen die Grundlage für ihre Ernährung zerstört, erkundet Thurn die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion. Er spricht mit Machern aus den gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten, besucht Laborgärten und Fleischfabriken. Der Film ist auf DVD erhältlich. 10 Milliarden – wie werden wir alle satt?

BLOG ZUR MÜLLVERMEIDUNG

icon_muellShia Su bloggt nicht nur über Zero Waste – sie lebt dies auch. Auf ihrem Blog berichtet sie rund ums Thema Müllvermeidung von Praktischem, Theoretischem und Hintergründigem. Die 32-Jährige verspricht: „Auf Wasteland Rebel findet ihr viele handfeste und alltagstaugliche Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil, der einem auch endlich Zeit für sich und die wichtigen Sachen im Leben beschert.“
www.wastelandrebel.com

AN LEITUNG ZUM KRITISCHEN DENKEN

Cover Wie viele Sklaven halten Sie?
Cover Wie viele Sklaven halten Sie?

Wenn ein T-Shirt drei Euro kostet, können die Produktionsbedingungen nicht fair sein, so viel ist klar. Wir haben das große Ganze aus den Augen verloren und damit auch unsere Moral, sagt Evi Hartmann. Die Expertin für Supply-Chain-Management will die Globalisierung weder verteufeln noch abschaffen, denn nicht sie ist das Problem, sondern wir – als Wirtschaftstreibende und als Konsumenten – sind es. Hartmann hält uns in ihrem Buch den Spiegel vor und schildert in erfrischend lockerem Ton, doch inhaltlich drastisch und ohne Umschweife das Dilemma zwischen Moral und Moneten. Wo bleibt das Korrektiv, fragt die Autorin, und zeigt: Wir können eine Menge tun, um Sklaverei und Ausbeutung ein Ende zu bereiten, global wie lokal. Evi Hartmann: Wie viele Sklaven halten Sie? Campus, 2016. 17,95 Euro.

Interview mit Evi Hartmann in „Schrot und Korn“
https://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/interview-evi-hartmann.html

Das letzte Wort hat: Viola Fuchs, Gewürzmüllerin in dritter Generation

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Viola Fuchs konnte kaum anders: Schon ihre Großeltern besaßen eine Gewürzmanufaktur und auch ihre Mutter handelte mit den kleinen, aber feinen Zutaten, die jedem Essen das nötige Etwas geben. Und so eröffnete Viola Fuchs – in dritter Generation und als gelernte Schuhdesignerin – 1997 das VIOLAS’ in Hamburg, ein Gewürz- und Delikatessengeschäft, das sie nun schon seit fast 19 Jahren betreibt. Unabhängig davon führt sie mit ihrem Geschäftspartner Dr. Dirk Nonnenmacher (übrigens kein Verwandter des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank) ein Franchisingunternehmen mit mittlerweile 16 Franchisepartnern in ganz Deutschland.

Viola Fuchs, Foto: VIOLAS'
Viola Fuchs, Foto: VIOLAS‘

Frau Fuchs, was ist der erste Geruch, an den Sie sich erinnern können?
Als Kind fühlte ich mich inmitten unseres heimischen Weihnachtstumults geradezu berufen, geschäftig mitzuhelfen. Klassische weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Vanille, Kardamom, Sternanis und so weiter sind daher, denke ich, die ersten duftenden Erinnerungen aus meiner Kindheit.

Und das Salz in der Suppe – was bedeutet das und wie wichtig ist es?
Für mich ist Salz eine Unverzichtbarkeit. Es verleiht dem Leben Geschmack und Würze, steht zugleich auch für Veränderung und Spannung. Ich selbst bin ein Mensch, der sich pausenlos auf die Suche nach neuen, aufregenden Eindrücken begibt. Vielleicht ist das der Grund für meine Liebe zum Salz – ohne Würze ist das Leben doch recht fad und ziemlich uninteressant, nicht?

Warum sind Sie 1997 in die Fußstapfen Ihrer Vorfahren gestiegen und haben Ihren Job als Schuhdesignerin an den Nagel gehängt?
Als Schuhdesignerin fehlte mir die Nähe zum Kunden und darüber hinaus der Raum für eigene Entscheidungen. Ich wollte gern mein eigener Herr sein, um mit einem ganz persönlichen Konzept meine Kunden glücklich zu machen.

Haben Sie das jemals bereut?
Um ehrlich zu sein, niemals. Ich würde jeden Tag der vergangenen 18 Jahre genauso wieder leben und erleben wollen, wie bereits geschehen. Mit dem Werdegang meines Lädchens und der Franchise-Expansion zusammen mit meinem Geschäftspartner bin ich mehr als zufrieden.

Was ist der Vorteil, wenn man expandiert, und gibt es auch Nachteile?
Das Unternehmen wächst und man muss, oder besser gesagt man darf, sich mit viel mehr Problemen beschäftigen, die es vorher schlichtweg nicht gab. In Summe sind das allerdings kleine Holpersteine, deren Bewältigung ihren Teil zum Wachstum beitragen, das fordert heraus und macht Spaß. Ich merke aber auch, wie der Druck zunimmt. Im Laufe der Zeit umfasst der Verantwortungsbereich sehr viel mehr Angestellte und zusätzlich deren Familien, was zum Teil etwas unflexibler macht, auf der anderen Seite aber auch ein riesiges Gemeinschaftsgefühl schafft.

Wie schaffen Sie es, die Balance zwischen Job, Familie und Freizeit zu halten?
Ich denke, es geht mir da wie vielen anderen arbeitenden Müttern auch. An einigen Tagen beschleicht mich schon mal das Gefühl, meine Familie käme zu kurz, im Großen und Ganzen denke ich aber, dass ich sowohl meinem Job als auch meinen Liebsten gleichermaßen gerecht werde. Freizeit ist für mich zugleich Auszeit, in der ich wirklich nur Mutter und Ehefrau bin. Dann verreisen wir gern oder unternehmen kleinere Ausflüge, bei denen sich gut abschalten lässt und ich neue Energie für den Arbeitsalltag tanken kann.

Was sollten Absolventen beim Start ins Berufsleben unbedingt beachten?
Grundsätzlich finde ich es gut und richtig, sich auch mal eine Meinung von außerhalb einzuholen, halte es allerdings bei Entscheidungen, die das Berufsleben betreffen, in letzter Konsequenz für ratsam, in sich selbst hineinzuhorchen. Wer Freude an seinem Job hat und liebt, was er tut, kann dauerhaft ehrgeizig und zielorientiert über sich hinauswachsen, ohne dabei den Spaß am Arbeiten zu verlieren, und das macht wirklich eine Menge aus!

Mobiles Surfen auf dem Klo: Wann und wo greifen Studis zum Smartphone?

Das Online-Portal Uniplaces hat in einer Umfrage mit europäischen Studierenden herausgefunden, an welchen Orten und bei welchen Gelegenheiten sie das Smartphone am häufigsten nutzen.

Mails checken, Nachrichten lesen, Meldungen posten: dank Smartphone ist der Zugang zum World Wide Web jederzeit und an jedem Ort möglich. Wann, wo und wie Studierende von heute am häufigsten zum Handy greifen, zeigt eine Umfrage von Uniplaces unter 1.528 Studierenden aus Europa. Am häufigsten wird das Smartphone demnach unterwegs genutzt. Danach gefragt, wo sie innerhalb der letzten 24 Stunden auf das Handy geschaut haben, gab mehr als die Hälfte (60,73 Prozent) an, während des Laufens auf das Smartphone geschaut zu haben.

Öffentliche Verkehrsmittel, Toilette, beim Essen – das Smartphone wird überall genutzt

Auch in öffentlichen Verkehrsmittel greift mehr als die Hälfte der Befragten (55,30 Prozent) zum Handy. Dass der Blick auf das Smartphone ein Phänomen ist, das örtlich nicht beschränkt ist, zeigt auch die Tatsache, dass selbst auf der Toilette 53,14 Prozent der Studierenden ihr Smartphone innerhalb der letzten 24 Stunden genutzt haben. Während des Essens hat knapp jeder zweite Befragte (49,15 Prozent) zum Telefon gegriffen, beim Lernen selbst nutzten 44,31 Prozent die Möglichkeit einer Ablenkung durch das mobile Endgerät. Lediglich bei Tests zögert der Großteil der Befragten, nur zwei von hundert Personen greift hier zum Smartphone.

Ranking: An diesen fünf Orten nutzen Studierende das Smartphone am häufigsten*

  1. Beim Laufen                                     60,73 Prozent
  2. In öffentlichen Verkehrsmitteln         55,30 Prozent
  3. Auf der Toilette                                 53,14 Prozent
  4. Während des Essen s                       49,15 Prozent
  5. Beim Lernen                                     35,73 Prozent

Messaging und soziale Netzwerke: auf diese Apps wollen Studierende nicht verzichten

Wenn die Studierenden auf das Handy schauen, scheint die Kommunikation und der Austausch mit anderen im Vordergrund zu stehen. Gefragt danach, auf welche Apps die Studierenden nicht verzichten können, wurde der Messaging-Dienst WhatsApp mit 40,86 Prozent am häufigsten genannt. Facebook landete mit seiner App auf Platz zwei – nur für knapp mehr als jeden Vierten (27,61 Prozent) ist die Applikation des sozialen Netzwerks am unentbehrlichsten. Mit einigem Abstand landet der Videostreaming-Dienst YouTube auf Platz drei der für die Studierenden wichtigsten Apps.

* Quelle: Uniplaces. Umfrage im November 2016 mit 1.528 Studierenden aus Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und anderen europäischen Ländern.

Pocketstory neuer Kooperationspartner des karriereführer

Wir heißen Pocketstory als neuen Kooperationspartner des karriereführer herzlich willkommen.

Drees & Sommer

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Branche
Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmen in der Bau- und Immobilienbranche

Produkte/Dienstleistungen
Entwicklungs- & Infrastrukturberatung
Projektmanagement
Engineering
Immobilienberatung
Strategische Prozessberatung

Anzahl der Standorte
63 Standorte weltweit

Jahresumsatz
900,0 Mio. Euro (Vorjahr 703,7 Mio. Euro)

Anzahl der MitarbeiterInnen
Über 6.000 Mitarbeitende weltweit

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Kontinuierlicher Bedarf

Gesuchte Fachrichtungen
Architektur, Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik, Infrastruktur- und Entwicklungsberatung, Projektmanagement Hochbau, Verkehrswissenschaften, Energiemanagement, Energietechnik, Green Building, Technische Gebäudeausrüstung, Workplace Consulting

Einstiegsprogramme
Praktika, Studentenjobs, Bachelor-/Masterarbeiten, Duales Studium, Ausbildung, Direkteinstieg als Absolvent oder Young Professional als Projektmanager, Projektingenieur oder als Consultant in allen Fachbereichen

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Interview

Einstiegsgehalt
Marktüblich

Auslandstätigkeit
Angebote für Praktika in Österreich, Schweiz und Luxemburg, nach erster Berufserfahrung ist auch eine Auslandstätigkeit in unseren weiteren Auslandsstandorten möglich.

Angebote für StudentInnen
Studierende und Absolvent: innen sind als Praktikanten bei Drees & Sommer jederzeit willkommen. Damit Sie in Ihrem Praktikum möglichst viele Themen in der entsprechenden Tiefe kennen lernen, sollten Sie für ein Praktikum mindestens zwölf Wochen Zeit mitbringen. Ein darüber hinaus gehender Zeitraum ist in jedem Fall besser, da Sie so Themen noch umfassender bearbeiten können. Praktika sind in allen Unternehmensbereichen möglich und werden angemessen vergütet.

Studienarbeiten betreuen wir sehr gerne, sofern die Themenstellung zum Drees & Sommer-Leistungsspektrum passt. Nennen Sie uns in Ihrer Bewerbung ein Thema oder Themengebiet, über das Sie Ihre Arbeit erstellen möchten. Bitte geben Sie auch den Zeitraum an, in dem Sie dieses bearbeiten wollen. Wir prüfen dann die Möglichkeit einer Umsetzung.

Logo Drees & Sommer

Ansprechpartnerin
Sara Bihler

Anschrift
Obere Waldplätze 13
70569 Stuttgart

Fon
0711 1317 1333

E-Mail
personal@dreso.com

Internet
www.dreso.com
career.dreso.com
www.instagram.com/drees_sommer
www.linkedin.com/company/drees-&-sommer

Bergische Universität Wuppertal

KOMPETENZ FÜR DIE ZUKUNFT.
BERUFSBEGLEITEND STUDIEREN.

Berufsbegleitend das richtige Know-how für eine erfolgreiche berufliche Zukunft und mehr Kompetenz für die Herausforderungen der Zukunft erwerben, das kann man in unseren berufsbegleitenden Masterprogrammen. Um unsere Studierenden auf eine digitale und teamorientierte Zukunft vorzubereiten, werden alle mit Tablet-Notebooks ausgestattet. Auf dem eCampus werden Vorlesungsunterlagen und Studieninformationen bereitgestellt und die Teams organisieren sich zur Bearbeitung ihrer semsterbegleitenden Fallstudien in digitalen Projekträumen.

MASTER OF BUSINESS ENGINEERING BAUBETRIEB (MBE)
Berufsbegleitender Masterstudiengang für Führungskräfte des Baubetriebs

Wer berufsbegleitend fundierte Kenntnisse entlang der Prozesse der Bauausführung erlangen will und eine Karriere im Baubetrieb anstrebt, der ist im Masterstudiengang BAUBETRIEB // Führung | Prozesse | Technik an der Bergischen Universität Wuppertal richtig.

Die Studieninhalte orientieren sich konsequent am realen Prozess der Bauabwicklung. Zudem ist die Methode BIM (Building Information Modeling) fester Bestandteil des Studiums. Führungskompetenz, übergeordnete bauwirtschaftlichen Kenntnisse und der Arbeitsschutz spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Studium ist sehr praxisorientiert. und findet über drei Jahre hinweg als Intensivstudium jeweils in den Monaten Februar und März statt.

Weitere Infos www.baubetrieb.de

Weitere Angebote:

MASTER OF SCIENCE REAL ESTATE MANAGEMENT + CONSTRUCTION PROJECT MANAGEMENT (M.SC.)
Bau- und Immobilienmanagement im Lebenszyklus

Mit dem Masterstudiengang Real Estate Management + Construction Project Management kann man sich berufsbegleitend umfassendes Wissen im Bau- und Immobilienmanagement über alle Lebenszyklusphasen hinweg aneignen.

Die Studierenden erlangen disziplinübergreifendes Wissen, von der Projektentwicklung über das Projektmanagement in Planung und Bauausführung bis hin zum Real Estate und Facility Management. Immobilienwirtschaftliche Kenntnisse werden ebenso vermittelt, wie juristische und technische Kenntnisse, die helfen Gesamtzusammenhänge besser zu beurteilen und richtige Entscheidungen zu treffen. Mit unseren zwei Auslandsmodulen an der Hanze University Groningen und in Hong Kong sind die Studierenden auch international gut gerüstet.

Weitere Infos www.rem-cpm.de

WEITERBILDUNG // BIM IN DER BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT

Weitere Infos http://www.biminstitut.de/bildung/weiterbildung

Logo Bergische Universität Wuppertal

Ansprechpartner
Katja Indorf

Anschrift
Pauluskirchstr. 7
42285 Wuppertal

Fon
0202-439-4192

E-Mail
info@baubetrieb.de

Internet
www.baubetrieb.de
www.rem-cpm.de
www.biminstitut.de
www.uni-wuppertal.de

Implenia Deutschland GmbH

Branche
Bau- und Immobiliendienstleistungen

Produkte/Dienstleistungen
Hochbau, Projektentwicklung, Fassadentechnik, Ingenieurbau, Tragwerksplanung, Spezialtiefbau, Tunnelbau, Baustofftechnik, Vorspanntechnik, Baustellenlogistik, Schalungsbau, Maschinen- und Elektrotechnik

Anzahl der Standorte
Implenia hat mehr als 100 Standorte, v.a. in den Heimmärkten Schweiz, Deutschland, Norwegen, Schweden und Frankreich.

Jahresumsatz
4 Mrd. CHF (2020)

Anzahl der MitarbeiterInnen
2.750 in Deutschland, 8.700 insgesamt

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 60 pro Jahr (Deutschland)

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Geowissenschaften, Betriebswirtschaft

Einsatzmöglichkeiten
In allen Bereichen, bedarfsabhängig

Einstiegsprogramme
Trainee-Programm: Sie haben einen betriebswirtschaftlichen oder bautechnischen Masterabschluss und bringen Leidenschaft mit, um zusammen mit den Besten der Branche Ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen.

Direkteinstieg: Bei uns finden Sie die Chance, in engagierten Teams verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Wir sorgen für Ihre fachliche und persönliche Weiterentwicklung.

Mögliche Einstiegstermine
Laufend

Auswahlverfahren
Online-Bewerbung, Interview

Einstiegsgehalt
Abhängig von Tarifgruppe und Ausbildung

Auslandstätigkeit
z.B. Österreich, Schweiz, Skandinavien

Angebote für StudentInnen
Praktika und Werkstudententätigkeiten
Bachelor-/Masterarbeit bedarfsabhängig

Persönliches Kennenlernen über diverse Messen, den Inhouse Day oder den Implenia Award für herausragende Bachelorarbeiten

Logo Implenia

Ansprechpartner
Tobias Weber
Implenia Deutschland GmbH

Anschrift
Am Prime Parc 1
65479 Raunheim

Fon
+49 6142 8737 275

E-Mail
tobias.weber@implenia.com

Internet
implenia.com
implenia.com/karriere
implenia.com/de-de/karriere/deutschland/jobs-deutschland/

karriereführer ingenieure 2.2016 Künstliche Intelligenz

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Cover karriereführer ingenieure 2.2016

Künstliche Intelligenz –
Zwischen Mensch und Maschine

Durch immer schnellere Rechner und Innovationen wie smarte Handschuhe und autonom fahrende Autos gelingt immer mehr KI-Lösungen der Durchbruch. Weil von jungen Start-ups bis hin zu den großen Konzernen alle auf künstliche Intelligenz (KI) setzen, heißt es für junge Ingenieure: Wer durchstarten will, braucht KI-Know-how.

Künstliche Intelligenz: Zwischen Mensch und Maschine

Das Gerät sieht wie ein leichter Arbeitshandschuh aus, den man mit Hilfe eines Steckers an ein Armband anschließt. Doch das Produkt ist nicht dafür da, die Hände zu schützen. Die Innovation macht das wichtigste Arbeitswerkzeug smart: die menschliche Hand.

In dem Armband, das direkt mit einem Sensor am Zeigefinger des Arbeiters verbunden ist, befinden sich mehrere digitale Techniken. Motion Tracking zeichnet die Bewegungen auf, RFID-Technologie erkennt und ortet Gegenstände, Sensoren erheben eine Vielzahl von Daten. Mit dieser Ausstattung wird der Handschuh für den Arbeiter zu einem wertvollen Kollegen, der gleich mehrere Jobs übernimmt. Die Sensoren überwachen die Handbewegungen und signalisieren, wenn es ungenau wird. Die RFID-Technik hilft beim Suchen und Kategorisieren von Teilen, die Sensoren sammeln automatisch Daten des gesamten Produktionsprozesses und dokumentieren jeden einzelnen Schritt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Handschuh mit dem Namen ProGlove ermöglicht es der Fachkraft, schneller, effizienter und genauer zu arbeiten.

Smarter Handschuh

Das Produkt des Start-up-Unternehmens aus München ist ein typisches Beispiel für den industriellen Nutzen von Wearables. Smarte Handschuhe, Arbeitsanzüge oder Brillen stehen dabei für eine Form von künstlicher Intelligenz, die menschliche Arbeit nicht ersetzen, sondern auf ein höheres Niveau heben soll. Die Entwicklungsingenieure bei ProGlove haben erkannt:

Die menschliche Hand ist ein einzigartiges Werkzeug, das Geschick und Intuition mit kognitiver Intelligenz kombiniert. Die digitalen Techniken im Wearable haben die Aufgabe, die Handarbeit zu optimieren sowie die Resultate dieser Arbeit anhand von Big Data zu dokumentieren. Die künstliche Intelligenz soll die menschliche Arbeitskraft also nicht ersetzen – der Handschuh alleine kann nämlich nichts. Stattdessen wird er zum Kollegen.

OpenAI: Eine Milliarde gegen die Bedrohung

Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen. Aber die Vorstellung von intelligenten Maschinen weckt auch böse Vorahnungen: Was, wenn KI missbraucht wird? Oder sich Roboter tatsächlich gegen die Menschheit auflehnen? Diese Fragen stellen unter anderem intelligente Köpfe wie Stephen Hawking, Bill Gates oder Tesla-Gründer Elon Musk. Musk hat nun mit OpenAI eine Plattform gegründet und mithilfe von Partnern mit einer Milliarde Dollar ausgestattet. Hier entwickeln digitale Pioniere, Forscher und Unternehmen die künstliche Intelligenz weiter und diskutieren auch ethische Fragen, um zu verhindern, dass die künstliche Intelligenz nicht nur eine der besten Erfindungen der Menschheit ist – sondern auch die letzte.

Weitere Infos unter www.openai.com.

Doch KI-Lösungen stecken längst nicht nur in kleinen Helfern. Auch große Maschinen werden smart gemacht. Ingenieure sind daran beteiligt, diese KI-Anlagen zu entwickeln, in die Smart Factories zu integrieren und später dafür zu sorgen, dass sie das leisten, was sie zu leisten imstande sind. Dass es dabei nicht ausschließlich um an Science-Fiction erinnernde Innovationen wie smarte Handschuhe gehen muss, zeigt das Bespiel von Dr. Alexander Hildebrandt, Forschungsingenieur und Experte für künstliche Intelligenz beim deutschen Automatisierungsspezialisten Festo.

Aktuell arbeitet er an einer Lösung für elektrische Antriebe, die mit einem Servocontroller betrieben werden. „Diese Controller regulieren beispielsweise den Motorstrom, die Lastgeschwindigkeit und die Lastposition der gewünschten Anwendung“, erklärt Hildebrandt. Je nach Einsatzort in den Fabriken sind die Parameter des Controllers anders. Üblich ist bislang, dass die Kunden selbst diese Einstellungen in der tatsächlichen Maschinenumgebung vornehmen und anpassen müssen. Das kostet Zeit und Manpower, oder es kann zu Produktionsausfällen kommen, wenn die Einstellungen nicht optimal sind. „Daher arbeiten wir derzeit an einer Lösung, bei der sich der Servocontroller in der realen Anwendung selbst an die dort vorherrschenden Begebenheiten anpasst“, sagt Hildebrandt. Die Maschine richtet sich damit also eigenständig in der Fabrik ein. Sie ist nach der Konfiguration sofort einsatzbereit und optimiert die Einstellungen, sobald etwas nicht mehr passt.

Computernetz simuliert Gehirne Viele KI-Lösungen klingen nach Zukunftsmusik, doch über künstliche Intelligenz wird in den Ingenieurwissenschaften und in der Informatik schon lange diskutiert. Bereits drei Jahrzehnte alt ist der Ansatz, die Struktur des menschlichen Gehirns mit Hilfe eines Netzwerks von Computern nachzubauen. Diese künstlichen neuronalen Netze waren einige Zeit lang in der Forschung und Entwicklung sehr angesagt. Die Idee: Ein Netzwerk aus vielen Computern saugt Informationen auf, bewertet sie und sucht nach Mustern.

„Schon vor Jahrzehnten wurden sehr interessante Lösungsmöglichkeiten publiziert“, sagt Festo-Forschungsingenieur Alexander Hildebrandt. Nach diesem ersten Hype sei zunächst einmal Ruhe eingekehrt, weil die Ergebnisse nicht an die Erwartungen heranreichten. „Nun“, sagt Hildebrandt, „ist das sogenannte Deep Learning in aller Munde, das die bereits vorhandenen Theorien der künstlichen neuronalen Netze nutzt.“ Der Zeitpunkt des neuen Hypes ist nicht zufällig: „Der Unterschied zu früheren Zeiten liegt in der deutlich schnelleren Rechen- und Speicherleistung moderner vernetzter Rechner-Architekturen“, so Hildebrandt. Sprich: Erst die neueste Generation von Prozessoren kann die alte Idee von künstlichen neuronalen Netzen umsetzen. Nun werden durch das Deep Learning Maschinen in die Lage gebracht, Muster in Bild-, Audio- oder Textdateien zu erkennen – und genau das ist es, was den menschlichen Denkapparat auszeichnet.

Maschine wird zum Gehirn

Das Berliner Start-up Heuro Labs zählt weltweit zu den Pionieren bei der Entwicklung neuer KI-Technologien. Das IT-System Cognitio wird in die Lage gebracht, Daten wie Bilder oder Audios zu erkennen, zu verstehen – und daraus Schlüsse zu ziehen. „Menschliche Intelligenz hat ein Limit, was Raum und Zeit betrifft“, sagt Co-Gründer Mohammed Sayed. „Es dauert, bis wir Dinge herausbekommen, zudem können wir nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.“ Maschinen sind rasend schnell, werden nicht müde und können dupliziert werden. Derzeit arbeitet das Team daran, Systeme auch aus kleineren Datensätzen lernen zu lassen und weniger Rechner einzusetzen. Sayed: „Wir können gut arbeitende Modelle innerhalb von Minuten aufbauen.“

Weitere Infos unter www.heurolabs.com

Schlüssel für autonome Autos

Das Beispiel zeigt: Künstliche Intelligenz und Digitalisierung – das ist ein Geben und Nehmen. Einerseits fördern schnellere Prozessoren neue KI-Lösungen. Andererseits ermöglichen neue KI-Entwicklungen bahnbrechende Innovationen. Zum Beispiel die Einführung des autonom fahrenden Autos. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren und damit eine Investition in unsere Zukunft“, sagte laut einer Pressemitteilung Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, aus Anlass der Beteiligung des Autobauers am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) (lesen Sie dazu auch das Interview mit DFKI-Chef Prof. Wolfgang Wahlster). Volkswagen verspricht sich von der DFKI-Beteiligung neue Impulse für die Digitalisierung seiner Fabriken und die Automatisierung von Unternehmensabläufen. „Wir wollen die KI-Forschung in der Autobranche und darüber hinaus voranbringen“, so Müller.

Für Ingenieure bedeutet das Engagement eines großen Technikkonzerns wie Volkswagen: Es geht künftig kein Weg mehr an den Themen der künstlichen Intelligenz vorbei. „Die rudimentären Ideen der KI entspringen der Mathematik und der angewandten Informatik“, definiert Alexander Hildebrandt von Festo die Anforderungen, vor denen junge Ingenieure stehen. „Um sich tiefgehend mit dem Thema der KI zu beschäftigen, muss ein Ingenieur genau diese beiden Schwerpunkte beherrschen.“ Die Zukunft gehört also Ingenieuren, die wissen, worauf es bei der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ankommt.