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Studiengang Maschinenbau, Studienschwerpunkt Kraftfahrzeug-Antriebstechnik

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Neuer Studiengang an der Ruhr-Universität Bochum
Die deutsche Kraftfahrzeugindustrie und ihre Produkte gelten weltweit als führend. In der Bundesrepublik
gehört die Kraftfahrzeugindustrie mit ihren Zulieferern neben dem Maschinenbau
und der Elektrotechnik zu den bedeutendsten Industriezweigen bezüglich der Zahl der Beschäftigten
und des Umsatzes.

Da bereits heute ein erheblicher Prozentsatz der Maschinenbauabsolventen
in die Kraftfahrzeugindustrie bzw. in die große Zahl von Unternehmen eintritt, die
Zulieferer für die Kraftfahrzeugindustrie sind, erscheint die Bündelung aller
kraftfahrzeugtechnischen Lehrinhalte im Rahmen eines Studienschwerpunktes sinnvoll.

Eckdaten:

  • Studiengang Maschinenbau, Studienschwerpunkt Kraftfahrzeug-Antriebstechnik
  • Abschluss: Diplom-Ingenieur
  • Studienzeit: 9 Semester
  • keine Zulassungsbeschränkung
  • Studienbeginn: Wintersemester

Kontakt:

Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Maschinenbau
Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Kraftfahrzeuge
Gebäude IB – Ebene 1 – nördliche Hälfte
44780 Bochum

Hier geht`s zu den
Informationen zum Studienschwerpunkt Kraftfahrzeug – Antriebstechnik

www.ruhr-uni-bochum.de

 

Mehr Informationen zum Thema Karriere und Bewerbung!

Fahrzeugmechatronik – Technik der Zukunft

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Neuer Master Fahrzeugmechatronik an der FH München

Reduktion von Abgasemissionen und Kraftstoffverbrauch, intelligente Motorsteuerung
und Erhöhung der Fahrsicherheit – all dies und noch viel mehr steckt in dem Begriff
„Fahrzeugmechatronik“. Bis zum Jahr 2010 wird für elektronische und mechatronische
Systeme ein Anteil von 35 Prozent an der Wertschöpfung eines Fahrzeugs prognostiziert.
Aufgrund dieser enormen Bedeutung für die umsatz- und exportstärkste
Industriebranche Deutschlands bietet der Fachbereich Maschinenbau, Fahrzeugtechnik,
Flugzeugtechnik der FH München den Masterstudiengang Fahrzeugmechatronik an.

Dekan Prof. Dr. Michael Kortstock freut sich, „dass – aufbauend auf dem seit vielen
Jahren sehr erfolgreichen Studiengang Fahrzeugtechnik – nun im kommenden
Wintersemester der konsekutive Masterstudiengang Fahrzeugmechatronik starten wird.
Der Studieninhalt orientiert sich am aktuellen technischen Umfeld der
Fahrzeugindustrie auf dem Gebiet der Mechatronik sowie an Erfahrungen aus einer
fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen eines Zertifikats
Fahrzeugmechatronik, das wir schon zwei Jahre lang erfolgreich anbieten.“

Das Studienangebot wurde gemeinsam mit der Fahrzeug- und Zulieferindustrie
entwickelt und orientiert sich an der internationalen Berufspraxis. Es richtet sich an
AbsolventInnen mit einem guten ersten Hochschulabschluss auf dem Gebiet der
Fahrzeugtechnik, des Maschinenbaus, der Elektrotechnik oder einer verwandten
Ingenieurdisziplin. Das Vollzeitstudium dauert 3 Semester, das Teilzeitstudium 6
Semester.

Weitere Informationen gibt’s unter:
www.fh-muenchen.de

 

Mehr Informationen zum Thema Karriere und Bewerbung!

Karriere in Asien

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Daniel Schwenger vom Lehrstuhl für ABWL und Internationales Management an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) über den Studiengang zum deutsch-chinesischen Doppelbachelor:

Studierende im deutsch-chinesischen Doppelstudiengang
Studierende im deutsch-chinesischen Doppelstudiengang. Quelle: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Wenn die Ingolstätter Studenten Diana Beketova, Claudia Smarsly,Tobias Beuers, Alexander Breiter, Leo Hubensteiner und Sebastian Kienzlen im Juli für ihre Klausuren büffeln, sitzen sie quasi auf gepackten Koffern. Schon wenige Wochen später werden sie in Shanghai weiterlernen, um nach zwei Jahren den Abschluss „Bachelor of Science“ der KU und den „Bachelor of Management“ der Tongji Universität zu erhalten.

Die sechs studieren „Internationale Betriebswirtschaftslehre“ an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WFI) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Mit acht Semestern dauert der so genannte „Doppelbachelor“ zwar ein Jahr länger, der Mehrwert des deutsch-chinesischen Doppelpacks überwiegt jedoch deutlich: „Es ist eine Investition in Bildung, die sich um ein Vielfaches auszahlen wird“, meint Professor Dr. Michael Kutschker, Prodekan für Internationalisierung an der WFI, der das Programm ins Leben gerufen hat. Auch die Studenten sind sich sicher, dass sie mit dem wachsenden Engagement deutscher Unternehmen in China als gefragte Spezialisten gelten werden: „Wir haben nicht nur ein Praktikum im Ausland gemacht, sondern zwei Jahre dort verbracht. Wir kennen Chinas Land, Leute, Kultur und Sprache. Dazu kommt, dass wir die bekannt gute deutsche Ausbildung haben.“

Bis die Studenten zum Abflug ins Land der Mitte ansetzen, müssen sie ein BWL-Basisstudium absolvieren, also Kurse in Betriebs- und Volkwirtschaftslehre, Mathematik, Statistik und Recht besuchen . Zusätzlich zum Studienplan stehen ab dem ersten Semester wöchentlich fünf Stunden Chinesisch auf dem Programm. Zwar findet das Studium ab dem dritten Jahr in englischer Sprache statt. Aber mit den Chinesischkenntnissen sollen die Bewerber fit sein, in Shanghai einfache Vorlesungen auf Chinesisch zu besuchen sowie ihre praxisorientierte englische Bachelorarbeit auf Chinesisch zusammenzufassen.

Für Aufnahme in den Doppelbachelor-Studiengang ist die allgemeine Hochschulreife notwendig. Da das Studium in Shanghai in englischer Sprache erfolgt werden zudem bereits zu Beginn des Studiums in Deutschland sehr gute Englischkenntnisse vorausgesetzt. Bewerber erhalten daher einen Bonus im Bewerbungsverfahren wenn sie ein TOEFL-Test Ergebnis von mindestens 100 Punkten nachweisen können.

Die Bewerbung zum Doppenbachelor-Studium ist jeweils zum Wintersemester möglich.
Weitere Infos unter www.ku.de

Claudia, Diana, Tobias, Leo, Alexander und Sebastian konnten die Auswahlkommission bereits von sich überzeugen. Sie sind bereit für ein spannendes Studium, dass ihnen China so nahe bringt wie Wenigen. Neben Studium und Praktikum wollen sie die Zeit nutzen, um das Land richtig kennen zu lernen. Einen Heimaturlaub innerhalb der nächsten zwei Jahre haben sie daher noch gar nicht eingeplant. Wahrscheinlich geht es erst wieder nach Ingolstadt zurück, wenn sie den ersten deutsch-chinesischen Doppel-Bachelor-Abschluss in der Tasche zu haben.

Quo vadis Wirtschaftsanwalt?

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Nach bestandenem Examen wählen siebzig Prozent aller Referendarinnen und Referendare den Anwaltsberuf. Viele reizt die Spezialisierung zum Wirtschaftsanwalt. Doch ein klarer Ausbildungsweg fehlt bislang.Von Ulrich von Falkenhayn

Zur Person

Der Autor Ulrich von Falkenhayn studierte Jura in Heidelberg und absolvierte seine Referendarzeit in Mannheim.

Der Wirtschaftsanwalt arbeitet auf Gebieten, die meist nicht unternehmensintern und auch nicht von anderen Berufen abgedeckt werden können. Dies sichert ihm die stetige Nachfrage nach einer Leistung, die letztlich nur durch Wettbewerb oder die konjunkturelle Situation beeinflusst werden kann.

Qualifikation zählt

Von einem jungen Wirtschaftsanwalt werden deshalb auch besondere Qualifikationen erwartet. Die – in Zukunft nur modifizierte – Ausbildung zum deutschen Einheitsjuristen ist eine solide Grundlage, aber eben nur das.

Die internationalen Wirtschaftskanzleien erwarten bei einer Bewerbung, dass die Examensergebnisse überdurchschnittlich sind. Verständnis und Überblick für schwierige wirtschaftliche Zusammenhänge sind das zweite wichtige Erfordernis. Grundkenntnisse kaufmännischer Buchführung und Bilanzierung, Grundlagen der Besteuerung von Unternehmen, Einblicke in wettbewerbspolitische Zusammenhänge und ein Verständnis für die Funktionsweise der Finanzmärkte sind unabdingbar. Die internationale Ausrichtung des Berufs macht sehr gute englische Sprachkenntnisse erforderlich. Der Bewerber muss in der Lage sein, komplexe Verhandlungen in Englisch zu führen, dies vor allem auf Video- oder Telefonkonferenzen. Schließlich sind Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Sensibilität für Erwartungen von Mandanten und Durchsetzungsvermögen gefragt. Wer diese Qualifikation hat, kann mit einem vergleichsweise hohen Einstiegsgehalt zwischen 70.000 und 80.000 Euro im Jahr rechnen.

Ausbildungsweg konsequent planen

Die Voraussetzungen für diesen Einstieg werden aber nicht durch die traditionelle Ausbildung geschaffen. Nach wie vor wird der junge Wirtschaftsanwalt sich mit eigener Initiative auf die hohen Anforderungen dieser besonderen Sparte des Anwaltsmarktes vorbereiten müssen. Eine institutionalisierte Ausbildung zum Wirtschaftsanwalt gibt es zurzeit bei uns leider nicht. Wer sich für diesen Beruf interessiert, wird schon frühzeitig in seine Sprachausbildung im Ausland investieren. Industriepraktika im Ausland während dieser Zeit geben Einblicke, die später aus Zeitmangel nicht mehr zu erlangen sind. Eine konsequente Ausrichtung auf unternehmensrelevante Rechtsgebiete während des Studiums und das Belegen betriebswirtschaftlicher Lehrveranstaltungen geben zusätzliches Rüstzeug über die rein juristische Ausbildung hinaus. Anwaltliche Tätigkeit oder auch ein Studium im Ausland nach den Examen schafft eine gute Grundlage für das erforderliche Verständnis anderer Arbeitsweisen und Rechtskulturen. Entscheidend für den Bewerbungserfolg ist das „Mehr“ gegenüber dem Durchschnitt der Jungjuristen.

Reform allein genügt nicht

Das Streben junger Juristinnen und Juristen in den Anwaltsberuf ist unverändert stark. Um so wichtiger scheint eine auf zwölf Monate verlängerte Tätigkeit bei einem Anwalt während der praktischen Ausbildung zu sein. Auch die Unterrichtung in Verhandlungstaktik und dem Entwerfen von Verträgen sind unter dem Gesichtspunkt größerer Praxisnähe für die operativen Belange der Berufstätigkeit begrüßenswert. Ob diese Reform allerdings auch die Berufschancen neu examinierter Juristen verbessern wird, darf bezweifelt werden.

Beruf Wirtschaftsanwalt

Weitere Informationen

Bewerber: „Zu lieb, zu ehrlich, zu offen“

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So charakterisiert Erfolgscoach Uwe Schnierda den „typischen“ Bewerber. Dem karriereführer erzählte er, welche Verhaltensformen und Strategien stattdessen im Vorstellungsgespräch gefragt sind.

Das Vorstellungsgespräch wird oft mit einem Verkaufsgespräch verglichen. Was halten Sie davon?
Gerade bei Hochschulabsolventen hat das Wort „Verkauf“ einen leicht negativen Touch. Das klingt einerseits nach Klinkenputzen, und damit erleiden viele Bewerber Schiffbruch. Andere wiederum treten zu überheblich auf, aber auch das klappt nicht. Denn dann wird erst recht nach Fehlern und Schwächen gesucht. Aber es gibt auch einen Mittelweg: die beschreibende, sachliche Darstellung der eigenen Stärken. Und diese Verkaufsmethode kann sich jeder mit guter Vorbereitung aneignen.

Und was macht eine gute Vorbereitung aus?
Neben den Informationen über das Unternehmen ist die Ausarbeitung einer Selbstpräsentation ganz wichtig. Schließlich kommen fast in jedem Vorstellungsgespräch Fragen wie „Warum sollen wir gerade Sie einstellen?“ oder „Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?“ Darauf sollte der Bewerber einen Kurzvortrag zum eigenen Profil liefern können – aber bitte keinen chronologisch aufgebauten Lebenslauf. Suchen Sie sich stattdessen zwei bis drei Kernelemente der angebotenen Stelle raus – zum Beispiel Marketingerfahrungen und Sprachkenntnisse – und liefern Sie dafür Belege aus Ihrem Werdegang. So vermeiden Sie das Chronologische und behalten die Stelle im Blick.

Trotz guter Vorbereitung sind viele vor dem Vorstellungsgespräch sehr nervös. Wie können Bewerber mit dieser Nervosität umgehen?
Gefühle sollte man ernst nehmen, schließlich geht es ja auch um etwas. Wenn ich Angst verspüre, ist das erst einmal ein Signal, das mich anspornen, mir aber keine schlaflosen Nächte bereiten sollte. Oft hilft eine mentale Vorbereitung: Machen Sie sich klar, dass es in dem Gespräch nicht um alles oder nichts geht.

Man will Sie kennen lernen und das ist eine Auszeichnung. Dass Sie sich im schriftlichen Verfahren schon gegen eine ganze Menge Bewerber durchgesetzt haben, sollte Sie beruhigen. Denken Sie außerdem daran, dass die Entscheidung ja nicht in dem Gespräch selbst fällt, sondern dass beide Seiten noch Zeit zum Überlegen haben. Und wenn die Gefühlsschwankungen Sie trotzdem überwältigen, arbeiten Sie noch einmal in aller Ruhe Ihre Korrespondenz mit der Firma, die Stellenanzeige und Ihre Bewerbungsmappe durch.

Wie gelingt es dann im Gespräch, die Sympathie des anderen zu gewinnen?
Sympathie wird über das erzeugt, was man sagt, aber auch darüber, wie man es sagt. Körpersprache spielt dabei eine ganz große Rolle. Nicht besonders überzeugend ist es, wenn Sie in die Rolle des scheuen Mauerblümchens verfallen, im Stuhl zusammensacken, ängstlich zu Boden blicken und sagen: „Meine Führungsqualitäten sind sehr ausgeprägt.“ Das andere Extrem: der aggressive Bewerber, der mit bohrenden Blicken den Personalverantwortlichen bedrängt und dann Sätze fallen lässt wie „Warum stellen Sie mir eigentlich diese Fragen, das müssten Sie doch alles aus meinen Unterlagen wissen.“

Am besten überprüfen Sie Ihre Körpersprache im Vorfeld, möglichst mit Videokamera, Freund oder Freundin. So finden Sie heraus, welche Stressgesten Sie haben. Die einen klopfen mit den Fingern auf die Tischplatte, weil sie nervös sind, andere nesteln am Schmuck rum. Gewöhnen Sie sich an eine aufrechte Sitzhaltung, achten Sie darauf, Ihre Beine nicht zu verknoten und nicht verkrampft zu sitzen. So lösen Sie mögliche Anspannungen.

Ist auch das Outfit ein Sympathiefaktor?
Ja, denn mit der Kleidung signalisieren Sie: „Ich habe verstanden, worauf es ankommt.“ Wer sich für Berufe mit Kundenkontakt bewirbt, kommt im Business-Outfit. Und auch Absolventen der Natur- und Ingenieurswissenschaften sollten nicht mit abgewetzter Jeans und ausgelatschten Schuhen erscheinen. Denn im Bewerbungsgespräch zieht man sich nicht so an, wie man später arbeiten, sondern so, wie man die Firma im Außenkontakt vertreten möchte.

Nachlesen:

Püttjer, Christian; Schnierda, Uwe:
Souverän im Vorstellungsgespräch. Die optimale Vorbereitung für Um- und Aufsteiger
Campus Verlag
ISBN: 978-3593501192
Preis: 17,99 Euro

Wie verhalte ich mich bei mehreren Gesprächspartnern?
Neben den Personalverantwortlichen können auch Fachvorgesetzte oder Bereichsleiter bei dem Gespräch dabei sein. Wer da die Sympathie aller gewinnen will, sollte auch alle einbeziehen. Durch Blickkontakt, aber auch durch Inhalte. Am besten überlegen Sie sich im Vorfeld zwei bis drei Beispiele, die sowohl für die eine wie auch für die andere Zielgruppe interessant sind.

Personaler sind in der Regel sehr an Soft Skills interessiert. Sie wollen Beispiele aus der Praxis, die diese Soft Skills belegen – zum Beispiel die Organisation einer Studenteninitiative oder die Leitung einer Arbeitsgruppe.

Fachvorgesetzte und Geschäftsführer interessieren sich besonders für die Einsetzbarkeit des Bewerbers. Signalisieren Sie also mit Beispielen aus Studium und Praktika, dass der Theorie-Praxis-Schock bei Ihnen eher gering ausfallen wird.

„Welche Stärken und Schwächen haben Sie?“ – Empfehlen Sie, auf diese Frage, ganz ehrlich zu antworten?
Ehrlich sollten Sie sein, aber in Maßen. Die meisten Bewerber sind zu lieb, zu ehrlich und zu offen. Entscheidend ist, dass Sie das Verhältnis richtig gewichten. Überlegen Sie sich zwei bis drei Stärken, die Sie mit berufsbezogenen Beispielen belegen können.

Als Schwäche würde ich dagegen erstmal nur eine nennen und nur auf Nachfrage eine weitere. Ein Tipp: Zeigen Sie, dass Sie Ihre Schwächen erkannt und etwas dagegen unternommen haben. Zum Beispiel: „In einem Praktikum wurde mir mal gesagt, ich sei zu abwartend. Das war auch so. Ich war das erste Mal in der Firma, wollte niemanden nerven, sondern erstmal sehen, wie das so läuft. Aber mittlerweile habe ich mir angewöhnt, aktiver auf Leute zuzugehen.“ Mit so einer Antwort stehen Sie sehr gut da.

Gibt es Information, ohne die ich das Vorstellungsgespräch auf keinen Fall verlassen sollte?
Ja, denn das Vorstellungsgespräch ist ein Dialog und kein Frage-Antwort-Spiel. Deshalb sollten Sie schon zu Hause eigene Fragen vorbereiten – allerdings keine dummen. Was also schon aus der Stellenanzeige oder der Homepage hervorgeht, sollte man nicht fragen.

Fragen zur Einarbeitung bieten sich dagegen immer an und hinterlassen einen guten Eindruck: „Wie findet bei Ihnen die Einarbeitung statt? Gibt es einen festen Ansprechpartner? In welchen Abteilungen werde ich eingesetzt?“ Mit solchen Fragen zeigen Sie Ihr Interesse und können besser einschätzen, was auf Sie zukommt.

Und wie sieht es aus mit der Frage nach dem Gehalt?
Sie selbst sollten diese Frage auf keinen Fall zu Beginn des Gesprächs, sondern erst im letzten Drittel stellen. Im Idealfall spricht aber die Firma dieses Thema an, nachdem sie einiges über Ihre Person erfahren hat. Damit sendet sie ein Kaufsignal. Wenn ich mir ein Auto kaufen will, informiere ich mich schließlich auch erstmal über die Ausstattungsmerkmale und komme dann irgendwann zur Preisverhandlung.

Womit wir wieder beim Verkaufsgespräch wären.
Ja, und wie beim Autokauf sollte man auch hier die üblichen Preise kennen. Informieren Sie sich also im Vorfeld, was normalerweise in der Branche gezahlt wird.

Ansichten eines Gesprächs

Der Bewerber Marcus Hornung und die Personalreferentin Alexandra Hentschel erinnern sich an ein erfolgreich verlaufenes Vorstellungsgespräch.

Der Bewerber

„Für das Bewerbungsgespräch bei PwC Deutsche Revision habe ich mich thematisch und mental sehr gut vorbereitet. Freundlich werde ich von Frau Hentschel und dem zuständigen Partner am Standort Frankfurt begrüßt. Es entsteht schnell eine offene Atmosphäre und ich verliere meine anfängliche Nervosität.

Das Gespräch beginnt mit einer Vorstellungsrunde. Partner und Personalreferentin gehen dabei neben ihrer organisatorischen Einordnung und Aufgabenstellung auch auf Hobby und Familie ein, was mir sehr positiv auffällt.

 

Dann berichte ich. Bei der Vorstellung meines Lebenslaufs hebe ich Punkte hervor, die mir in bezug auf meine angestrebte Tätigkeit wichtig erscheinen. Sind Aspekte besonders interessant, sollen bestimmte Situationen näher beleuchtet werden oder werden weitere Informationen notwendig, stellen die beiden vertiefende Fragen. Ein gegenseitiger Informationsaustausch entsteht. Der interessierte Fragestil meiner Gesprächspartner lockert und entspannt die Atmosphäre.

 

Im weiteren Verlauf präsentieren sich das Unternehmen und der Fachbereich, für den ich mich beworben habe. Ich erfahre, in welcher Form meine Vorstellungen von einem zukünftigen Arbeitgeber und Arbeitsplatz erfüllt werden. Bei Unklarheiten frage ich direkt nach, sodass die Präsentation fließend mit der Beantwortung meiner Fragen einhergeht.

 

Zum Abschluss des zweistündigen Gespräches skizziert Frau Hentschel die weiteren Prozessschritte, sodass ich weiß, wann ich mit einer Nachricht zu rechnen habe. Das war vor zehn Monaten, heute arbeite ich bei PwC als Prüfungsassistent im Bereich Financial Services.“

Die Personalerin

„Guten Tag und Herzlich Willkommen bei PwC!“ Schon die ersten Minuten meiner Begegnung mit Herrn Hornung sind für mich sehr wichtig, um einen persönlichen Eindruck zu bekommen. Wie wirkt der Bewerber auf mich? Ist er dem Gespräch angemessen gekleidet? Geht er locker mit Small Talk um? Für einen Prüfungsassistenten und späteren Wirtschaftsprüfer, der im engen Kontakt mit dem Mandanten steht, ist das professionelle Auftreten ein Muss.

 

Um eine freundliche Atmosphäre zu schaffen und die erste Anspannung von Herrn Hornung zu nehmen, wende ich mich zunächst seinem Lebenslauf zu. Hier beschreibt Herr Hornung wo, wie und in welchen Bereichen er seine Praktika absolviert hat. Anhand von Praxisbeispielen erkenne ich analytische Fähigkeiten, Fachkenntnisse und strukturiertes Vorgehen.

 

Neben dem fachlichen Know-how interessieren mich aber auch Aspekte, die nicht unmittelbar den schriftlichen Unterlagen zu entnehmen sind. Gab es besondere Erfahrungen während der Tätigkeit als Praktikant? Hat er während eines Auslandsaufenthaltes etwas Ungewöhnliches erlebt und wie ist er damit umgegangen? Diese Informationen erweitern mein Bild von Herrn Hornung und geben mir die Möglichkeit, ihn besser kennen zu lernen.

 

Als Prüfungsassistent arbeitet man in unterschiedlich großen Teams zusammen, die immer wieder neu gebildet werden. Deshalb spreche ich Herrn Hornung auf seine Teamfähigkeit an. Beispiele aus dem Sport sind dabei genauso hilfreich wie Erfahrungen aus Studium und Praxis. All diese Aspekte haben den Ausschlag geben, Herrn Hornung als Mitarbeiter bei uns zu begrüßen.

Warum ausgerechnet Steuerrecht?

Wie kommt eine Juristin dazu, sich ausgerechnet mit Steuerrecht zu beschäftigen? Tanja Maria Beck schreibt im karriereführer über die Faszination Steuerrecht und ihren Berufseinstieg bei der internationalen Anwaltssozietät Shearman & Sterlin.

Zur Person

Tanja Maria Beck studierte von 1993 bis 1998 an der Uni Göttingen und arbeitete als Rechtsanwältin im Steuerrecht von Shearman & Sterling in Düsseldorf.

Ich kann nicht behaupten, dass es schon immer mein Traum war, als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Steuerrecht tätig zu werden. Die Juristerei hätte mich zwar schon nach dem Abitur gereizt, aber ich hatte zunächst kein Interesse daran, wieder in einem Klassenzimmer oder Hö-saal zu sitzen und nur vor mich hin zu lernen. Daher beschloss ich, zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau zu machen. Die wirtschaftlichen Aspekte des Bankgeschäftes haben mich bereits damals in ihren Bann gezogen. Als reine Bankkauffrau ist man jedoch von den eigentlich interessanten Geschäften ausgeschlossen. Um also an diesen Transaktionen mitarbeiten zu können, begann ich nach dem Abschluss meiner Ausbildung mit dem Jurastudium.

„Steuerrecht?“ – „Faszinierend!“

Während des Studiums und den obligatorischen Praktika merkte ich schnell, dass mich Steuerrecht fasziniert. Aufgrund meiner Ausbildung hatte ich einen ersten Eindruck von Buchführung bzw. Bilanzsteuerrecht gewonnen. Daher entschloss ich mich, im ersten Staatsexamen Steuerrecht als Wahlfach anzugeben und besuchte die üblichen Steuerrechtsvorlesungen und -seminare. Viele Studierende lassen sich leider allein durch den Begriff „Steuern“ abschrecken (bei nicht wenigen meiner Kollegen hat sich das bis heute nicht geändert) und besuchen nicht einmal die Standardvorlesungen. Am Steuerrecht kommt jedoch niemand vorbei. Gerade für Juristen hat es mehr zu bieten als die Fähigkeit, lediglich eine Einkommensteuererklärung auszufüllen (obwohl das im späteren Berufsleben natürlich nicht zu verachten ist!).

Steuerrecht sollte auch im zweiten Staatsexamen mein Wahlfach bleiben. So habe ich schon bei der Planung der einzelnen Stationen nach dem ersten Staatsexamen darauf geachtet, soweit möglich, eine breite Palette des Steuerrechts kennen zu lernen, um endlich erste praktische Erfahrungen zu sammeln und damit letztlich eine Entscheidung für das spätere Berufsleben treffen zu können. Während der Anwaltsstation arbeitete ich in einer kleinen Kanzlei, welche mit einem Steuerberater kooperierte, die Wahlstation absolvierte ich bei einem Finanzgericht. Die Erfahrungen, die ich während meiner Ausbildung sammeln konnte, bestärkten mich darin, auch nach dem zweiten Staatsexamen „irgendwie“ steuerrechtlich tätig zu werden.

„Dienstschluss 15.30 Uhr?“ – „Nein danke.“

Möglichkeiten hierzu bieten sich reichlich. Zunächst dachte ich daran, eine verwaltungsrechtliche Laufbahn einzuschlagen, das bedeutet, zunächst bei einer Oberfinanzdirektion zu arbeiten, um später an das Finanzgericht zu wechseln. Da kam Shearman & Sterling auf mich zu und bot mir an, in der Steuergruppe in Düsseldorf zu arbeiten. Nun musste ich mich entscheiden. Ein Charakteristikum des Anwaltsberufs ist gerade für Anfänger gewöhnungsbedürftig: die Arbeitszeit. Im Gegensatz zu einem Kollegen, der als Sachbearbeiter bei einem Finanzamt tätig ist, endet meine Arbeitszeit nicht um 15.30 Uhr.

Steuerrecht – ein Querschnittsthema

Die Entscheidung, statt in einer Beamtenlaufbahn als Rechtsanwältin bei einer internationalen Kanzlei zu arbeiten, habe ich trotzdem nicht bereut. Im Rahmen meiner Tätigkeit bin ich hauptsächlich, jedoch nicht ausschließlich, mit steuerrechtlichen Sachverhalten beschäftigt, wobei die Arbeit nicht auf einzelne Steuerrechtsgebiete begrenzt ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Bereichen „Mergers & Acquisitions“ sowie dem „Capital Markets“ habe ich die Möglichkeit, auch in anderen Gebieten zu arbeiten, die häufig einen Auslandsbezug haben. Bei Unternehmenskäufen oder –zusammenschlüssen ist immer auch die steuerliche Seite der Transaktion zu beurteilen. Sofern die vom Mandanten bevorzugte Struktur steuerliche Nachteile aufweist, sind Lösungsalternativen zu entwickeln, welche die vom Mandanten gewünschten Ziele erreichen. Hierbei arbeite ich auch häufig in einem internationalen Team mit den Kollegen aus London, Paris, New York usw. zusammen. Daneben eröffnet die Kanzlei mir die Möglichkeit, in unseren ausländischen Büros tätig zu werden.

Im Gegensatz hierzu hat ein Mitarbeiter der Finanzverwaltung einen feststehenden Sachverhalt zu begutachten. Für Kreativität bleibt dabei nicht viel Raum. Und gerade im Steuerrecht wird kreatives Arbeiten verlangt. In jedem Jahr werden Steuergesetze geändert. Eine Struktur, die in diesem Jahr noch als Steuersparmodell gilt, ist bereits im nächsten Jahr überholt. Daher kann das Steuerrecht weder langweilig noch trocken sein. Es fordert die ständige Fortbildung. Hierbei bieten große Kanzleien einem jungen Anwalt die Möglichkeit, durch die Teilnahme an internen und externen Fortbildungsveranstaltungen seine Kenntnisse ständig zu erweitern.

Für mich wird das in naher Zukunft eine neue Prüfung nach sich ziehen: die zur Steuerberaterin. Obwohl ich in der Steuergruppe der Kanzlei arbeite, ist die Prüfung zur Steuerberaterin nicht zwingend vorgeschrieben. Die Entscheidung, sich auf diese Prüfung vorzubereiten und sie abzulegen, wird jedoch von der Kanzlei begrüßt: Unterstützt wird mein Ent-schluss zum einen finanziell, zum anderen durch die Gewährung von (unbezahltem) Urlaub.

Investmentbanker: Berufszweig mit Zukunft

Mittelfristig dürfte der Berufszweig Investmentbanking gute Job- und Gehaltsaussichten bieten. Zurzeit tut sich in der Branche jedoch noch nicht viel: Mit einer Zunahme des Wertpapierhandels wird erst nach dem Wiederanspringen der Konjunktur gerechnet. Gute Voraussetzungen für den Berufseinstieg im Wertpapierbusiness haben Wirtschaftswissenschaftler mit Kenntnissen in mathematischer Wahrscheinlichkeitstheorie.

Investment Banking ist der wertpapiergestützte Zweig des nationalen und internationalen Finanzgeschäftes. Seine Bedeutung werde weiter zunehmen, schätzt Friedrich Thießen, Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der TU Chemnitz: Beispielsweise sei bei den Banken eine Beschränkung auf das traditionelle Einlage- und Kreditgeschäft künftig undenkbar. Zudem werde die Finanzierung mittelständischer Unternehmen in Zukunft stärker reguliert. Statt großzügig Kredite zu geben, würden die Banken vorsichtiger und setzten auf Wertpapiertransaktionen. Damit werde das Know-how der Investmentbanker auch im Mittelstand gefragt.

Berufschancen zurzeit schwierig

Die Berufschancen von Investmentbankern werden sich jedoch erst in einiger Zeit verbessern. Zurzeit bringe der schwierige Kapitalmarkt schlechtere Berufsaussichten mit sich, so Achim Hahlbeck, Leiter für Qualifizierung und Entwicklung bei der Commerzbank in Frankfurt. Viele Investmentbanker hätten zur Zeit nur deshalb eine Beschäftigung, weil sich ihre Arbeitgeber qualifizierte Mitarbeiter für das Wiederanspringen der Konjunktur sichern wollen.
Als die TU Chemnitz 1999 die Studienrichtung Investment Banking einführte, stand der Wertpapierhandel ganz im Zeichen des Börsenbooms. Heute sind eher sichere Produkte gefragt. „Diversifikation“, heißt das Zauberwort: Um das Risiko zu streuen, wird Geld in mehreren Ländern, Branchen und Wertpapieren angelegt. Das hat Thießen zufolge auch Auswirkungen auf den Beruf der Investmentbanker: „Der Spekulant ist tot. Portfoliooptimierung ist heute gefragt.“ Dennoch habe der Bereich nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt: „Investment Banking gilt nach wie vor als chic.“

Der Sammelbegriff „Investmentbanker“

Ohnehin ist „Investmentbanker“ eher ein Sammelbegriff, der unterschiedliche Funktionen rund um den Kapitalmarkt umfasst. Ursprüngliche wurden damit Menschen bezeichnet, die industrielle Großprojekte über den Kapitalmarkt finanzierten, mittlerweile zählen dazu auch Finanzspezialisten für den An- und Verkauf von Firmen oder Firmenteilen, Fondsmanager sowie Händler, Kundenbetreuer, Analysten und Financial Engineers, die neue Strukturen oder Produkte für den Handel mit Wertpapieren, Devisen und Derivaten entwickeln.

Investmentbanking: 12 Stunden-Tag normal

Laut dem Berufsverband der Kapitalmarktexperten DVFA (Deutsche Vereinigung für Finanzanalysee und Asset Management) ist der Arbeitstag eines Investmentbankers häufig zwölf Stunden lang oder länger. Die Wertpapierexperten verarbeiten unter hohem Termindruck Informationen, schätzen sie ein und bewerten sie schließlich. Eine Aufgabe, zu der viel Engagement und Biss gehört. Die DVFA bietet eine berufsbegleitende, europaweit anerkannte Grundlagenausbildung zum Investmentbanker an. 10.200 Euro kostet die Ausbildung, doch die Investition kann sich auszahlen, denn das Einstiegsgehalt von Investmentbankern liegt bei 40.000 Euro und geht dann sehr schnell nach oben. Ein gestandener Senior Berater verdient der DVFA zufolge etwa 150.000 Euro im Jahr.

Weitere Informationen:

DVFA

Bundesverband Deutscher Investment-und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften

Quelle: Rheinische Post

Interview mit Wolfgang Grupp

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Welche Aufgabe haben Unternehmer heute? Welche Werte zählen bei Trigema? Diese und andere Fragen stellte Robert Piterek vom karriereführer Wolfgang Grupp. Der Trigema-Geschäftsführer wirbt damit, ausschließlich in Deutschland zu produzieren.

Für welche Werte steht Ihr Unternehmen?
Selbstverständlich ist es unser Ziel, erfolgreich zu sein, aber dabei muss Menschlichkeit garantiert werden. Es kann nicht sein, dass man über Leichen geht. Es muss so sein, dass ich auch am Wochenende einem Mitarbeiter über den Weg laufe und wir uns freundlich grüßen, statt dass er mit der Faust in der Tasche an mir vorbeiläuft. In einem Unternehmen darf es nicht nur auf materielle Werte ankommen. Mitarbeiter sollen nicht nur an der Leistung gemessen werden. Ein älterer Arbeitnehmer beispielsweise, der nicht mehr die Leistung bringt, ist für mich trotzdem eine wichtige Person, weil er früher viel für das Unternehmen getan hat.

Empfinden Sie Ihren Mitarbeitern gegenüber Verantwortung?
Die Verantwortung für meine Mitarbeiter steht bei mir an erster Stelle. Es ist wichtig, dass sie wissen, dass ich Verantwortung für sie und ihren Arbeitsplatz übernehme. Dann sind sie auch bereit die Leistung zu bringen. Wenn sie aber das Gefühl haben, dass sie heute gebraucht werden und morgen entlassen werden, werden sie die Leistung nicht mehr bringen. Wenn sie die Olympiamedaille im Springreiten gewinnen wollen, dann werden sie ihr Pferd bestimmt auch bestens pflegen.

Die Verantwortung für meine Mitarbeiter steht an erster Stelle.

Welche Werte schätzen Sie bei Ihren Mitarbeitern?
Ich schätze generell bei meinen Mitarbeitern, dass sie akzeptieren, dass wir zusammen in einem Boot sitzen. Jeder hier ist auf den anderen angewiesen. Wir brauchen uns gegenseitig, dürfen aber nicht nur die Stärken der anderen schätzen, sondern müssen auch auf die Schwächen Rücksicht nehmen.

Welche Schwächen meinen Sie?
Die Schwächen können im Umfeld liegen. Beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter Probleme mit dem Partner hat. Oder wenn eine Mitarbeiterin Mutter von fünf Kindern ist. Wenn die Leistung eines Mitarbeiters nachlässt, muss man sein Umfeld berücksichtigen. Es kann einem ja selbst einmal so gehen, dass man wegen eines Problems nicht 100 Prozent Leistung bringen kann.

Welche Werte vermissen Sie in der heutigen Geschäftswelt?
Der Umgang wird immer unpersönlicher. Mitarbeiter werden zu Nummern. Man kennt sich kaum noch. Es geht nur noch um Egoismus. Es geht denen, die sich oben hoher Gehälter bedienen immer besser, unten wird es, wie sich an der Ausbeutung des Sozialstaats zeigt, nachgemacht. Wenn die Oberen für Fehlleistungen mit Millionen abgefunden werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn der Mitarbeiter unten sagt: „Rette noch, solange es was zu retten gibt.“ Dann arbeitet er schwarz nebenher und nutzt damit den Sozialstaat aus. Wir halten heute nicht mehr zusammen, sondern lassen uns vom Egoismus leiten.

Welche Aufgabe haben Unternehmer heute?
Die Aufgabe des Unternehmers in einem Hochlohnland wie Deutschland ist es, die Mitarbeiter so einzusetzen, dass sie ihrer Ausbildung und ihrem Können entsprechend arbeiten. Hier muss aber auch die Gesellschaft in die Pflicht genommen werden: Wenn immer mehr ausgebildet wird und immer mehr Leute studieren, müssen wir auch dafür sorgen, dass es Arbeit für diese Menschen gibt. Wir dürfen die Leute aber auch nicht überfordern, indem wir sagen, dass wir die einfachen, handwerklich begabten Leute nicht mehr brauchen. Das führt automatisch zu höherer Arbeitslosigkeit.

Ihr Textil- und Bekleidungsunternehmen produziert ausschließlich in Deutschland. Ihre Konkurrenz hat einen Teil der Produktion ins Ausland verlagert, wo die Personalkosten niedriger sind. Wie schaffen sie es, weiter rentabel zu produzieren?
Nehmen wir einmal die deutschen Textilunternehmer Schießer, Jockey und Steilmann. Ich kenne viele dieser Unternehmer. Sie waren gestandene Millionäre, als sie 100 Prozent in Deutschland produzierten. Ich kenne keinen der reicher geworden ist, seit er von den billigen Arbeitsplätzen im Ausland profitiert. Ich kenne aber viele, die ärmer geworden oder von der Bildfläche verschwunden sind. Hier stimmt etwas nicht. Ich muss wissen, dass eine Arbeitskraft in Deutschland teurer ist, weil sie mehr kann. Wenn ich eine einfache Sekretärin einstelle, ist sie sicher billiger als eine, die fünf Sprachen spricht. Auf meinen Betrieb übertragen ist das dann eine Näherin, die fünf Arbeitsgänge beherrscht. Um rentabel zu produzieren, darf ich keine Massenaufträge annehmen.

Der weltweite Preiskampf macht Ihnen also nichts aus?
Natürlich macht mir das etwas aus. Ich kämpfe mit jedem, wenn wir mit gleichen Bandagen kämpfen. Andere Unternehmen erhalten aber Subventionen, machen drei Mal Pleite, entledigen sich dadurch ihrer selbstverschuldeten Kosten und müssen damit auch ihren Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern nicht mehr nachkommen. Das ist kein regulärer Wettbewerb mehr, das ist subventionierter Wettbewerb. Damit wird unsere Wirtschaft über kurz oder lang ausgelöscht.

Sie haben ja auch gesagt, dass die Leistung eines Unternehmers sich nicht in Umsatz und Größe zeigt, sondern in der problemlosen Erhaltung der Arbeitsplätze. Das klingt wie eine Absage an die Renditementalität.
Natürlich, ich kann mich mit Hilfe der Banken verdoppeln und verdreifachen. Wenn ein Unternehmer sagt, er habe 380 Millionen Euro Umsatz und man erfährt, dass er weit über 200 Millionen Kredit hat, dann ist das für mich indiskutabel. Es geht doch darum, was dieses Unternehmen wirklich geleistet hat. Wenn einer sagt, er hätte den Umsatz verdoppelt, muss gefragt werden, wie viel Schulden und wie viele Arbeitsplätze er hat. Und wenn er sagt: Ich habe 1.000 Arbeitskräfte gehabt und jetzt 2.000 und die Schuldenlast von 100 Millionen Euro Schulden nicht vergrößert, dann ziehe ich den Hut. Wenn er aber sagt, dass er den Umsatz verdoppelt und die Schulden verdreifacht hat, dann sage ich: So nicht!

Zählt Umsatz und Gewinn nicht für Sie?
Für mich zählt das natürlich zu 100 Prozent, denn ich lebe ja auch nur vom Erfolg. Um erfolgreich produzieren zu können, müssen meine Mitarbeiter aber die Leistung bringen. Und sie bringen die Leistung eher, wenn ich sage, dass ich zu Ihnen stehe und Ihnen den Arbeitsplatz garantiere.

Weitere Informationen:

Homepage Trigema

Manager bekommen große Abfindungen, haften aber nicht für Ihre Fehler. Was kann man dagegen machen?
Es geht nicht an, dass jemand für eine Fehlleistung Millionen bekommt. Deshalb müssen Manager mit hohen Bezügen für Ihre Entscheidungen haften. Hohe Gehälter sollte es nur geben, wenn die entsprechende Leistung erbracht wird. Dann kann ich auch von einem Arbeitslosen erwarten, dass er mit zwei Dritteln des Geldes auskommt, wenn er den Arbeitsplatz selbstverschuldet verloren hat.

Würden Sie für Ihre Fehler haften?
Ich tue es ja. Ich bekomme keine Subventionen oder Steuergeschenke. Wenn ich eine Fehlentscheidung treffe, muss ich sie selbst bezahlen.

Was muss sich denn in Deutschland ändern, damit die Wirtschaft wieder wächst?
Die Verantwortung muss zurück von oben nach unten gehen. Leistung muss wieder honoriert werden, Nicht-Leistung darf nicht honoriert werden. Wenn man oben ein Beispiel setzt, wird man es unten nachmachen.

In der Krise bangen die Menschen um Ihre Arbeitsplätze. Der psychologische Druck nimmt zu. Was raten Sie Berufseinsteigern mit Hochschulabschluss in diesen Zeiten für den Berufseinstieg?
Wir ziehen unsere Leute ja selber auf und stellen wenige Leute von Außerhalb ein. Eins kann ich aber sagen. Wenn ich mich heute bewerben würde, würde ich sagen: Sie können mich einsetzen wo sie mich brauchen. Testen Sie, ob ich ihnen etwas bringe. Wenn ich ihnen nichts bringe, bin ich auch bereit den Arbeitsplatz wieder zu verlassen. Vor einem Hochschulabsolventen der so auftritt, würde ich den Hut ziehen.

Der Diversity Manager

Diversity ist noch ein relativ junges Thema in der europäischen Unternehmenswelt, das aber in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Was macht ein Diversity Manager? Von Hans W. Jablonski.

Zur Person

Hans W. Jablonski ist studierter „Diplom Volkswirt“. Seit Anfang 2003 ist er Diversity Manager bei der Ford Werke AG in Köln für Deutschland.

Diversity bedeutet wörtlich übersetzt Vielfalt oder Verschiedenartigkeit. Bei der Ford- Werke AG steht dieser Begriff für die Vielfalt der Mitarbeiter des Unternehmens. Sie wird als Stärke in einem Unternehmen verstanden, in dem Mitarbeiter aus über 57 Nationen zusammenarbeiten. Deshalb ist Diversity bereits seit 1996 ein Eckpfeiler der weltweiten Ford-Unternehmenskultur. Neben anderen Elementen geht es dabei im wesentlichen um die Wertschätzung einer jeden Mitarbeiterin und eines jeden Mitarbeiters, unabhängig davon, welchen Geschlechts, welcher Nationalität, Religion, sexueller Orientierung oder gesellschaftlichen Gruppe sie oder er angehört.

Diversity ist daher kein Programm oder Initiative. Mit dieser Aufgabe verbindet sich vielmehr der ganzheitliche Ansatz, die Unterschiede der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Chance für diese selbst und das Unternehmen zu verstehen. Bei Ford gibt es seit Januar 2001 die Funktion eines Diversity Manager.

Aufgaben eines Diversity Managers

Der Diversity Managers setzt diesen ganzheitlichen Ansatz um. Das bedeutet, neben anderem, operative Personalprozesse anzustoßen und zu unterstützen. Dabei geht es in erster Linie um die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen und -bereichen. So arbeitet der Manager eng mit dem Bereich Human Resources, der Arbeitnehmervertretung sowie internen wie externen Diversity-Gruppen/Organisationen zusammen. Zu den weiteren Aufgaben eines Diversity Managers gehört die Unterstützung des Vorstands bei Fragen der strategischen Ausrichtung von Diversity und die Umsetzung konkreter Projekte.

Vielfalt im Betrieb

So haben sich im Laufe der Zeit Mitarbeitergruppen gebildet, die unterschiedliche Schwerpunktthemen vertreten: zum Beispiel das Netzwerk „Women’s Engineering Panel“ (WEP). Darin werben Ford-Ingenieurinnen an Universitäten für mehr Interesse an dem Ingenierberuf. Unsere türkische Mitarbeitergruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, die Marke Ford in Deutschland und der Türkei noch attraktiver zu machen. Daneben ist Ford GLOBE, die „Gay, Lesbian Or Bisexual Employees“-Interessenvertretung, unbedingt zu nennen.

Ergebnisse einer Vielfalt

Es sind mittlerweile konkrete Projekte aus diesen Interessenvertretungen erwachsen: Beispielsweise „Ford Pänz“, ein betriebsinterner Kindergarten, der bei Bedarf den Mitarbeitern zur Verfügung steht. Im Februar 2002 wurde die „Betriebsvereinbarung zu partnerschaftlichem Verhalten am Arbeitsplatz“ abgeschlossen. Daneben ist die Gewährung einer Hinterbliebenen-Betriebsrente für eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften seit Anfang 2003 aus diesem ganzheitlichen Ansatz erwachsen.

Die Kompetenzen eines Diversity Managers

Die Aufgabenvielfalt spiegelt sich auch im Kompetenzprofil eines Diversity Managers wider. Neben kommunikativen Fähigkeiten und einem Interesse am Thema, stehen ein hohes Maß an Sensibilität für die Belange unterschiedlicher Menschen ganz oben auf der Anforderungsliste. Die Bandbreite der nötigen Kompetenzen wird zudem deutlich, wenn der Manager gefordert ist, ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Diversity und dem Unternehmenserfolg zu entwickeln. Die vielfältigen Qualitätsansprüche unserer Kunden sind hierbei ebenso wie die Veränderungen im Arbeitsmarkt angesichts immer älter werdender Mitarbeiter starke Argumente für diese Aufgabe.Daher liegt die Zukunft von Diversity und Diversity Management darin, einerseits die Wertschätzung der Unterschiede der Mitarbeiter hervorzuheben und andererseits den aus diesem Respekt geknüpften Erfolg für das Unternehmen aufzuzeigen.

Daf-Lehrer: Pädagoge mit kulturellem Feingefühl

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Die Nachfrage nach Lehrern für Deutsch als Fremdsprache, kurz DaF, steigt. Gestiegen ist deshalb auch die Zahl derer, die sich für entsprechende Aufbaustudiengänge an deutschen Unis interessieren. Im Rahmen der Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ an der Uni Düsseldorf können Studenten und Absolventen in zwei Semestern das benötigte Wissen erlernen und Unterrichtspraxis sammeln.

Das Studium richtet sich an Studierende und Absolventen. Ebenfalls in Frage kommen, unabhängig vom Lehrfach, deutsche und internationale Lehrkräfte. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Methodik und Didaktik des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache, Unterrichtsanalyse und -planung, grammatikalische Didaktik, Wortschatztraining sowie interkulturelle Fragestellungen. Viele Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum bieten ähnliche Zusatzqualifikationen und Aufbaustudiengänge an.

DaF-Studiendauer:
Mindestens zwei Semester, bzw. 3 Seminare

DaF-Studienziele:
Die Zusatzqualifikation orientiert sich an den beruflichen Erfordernissen von DaF-Lehrerinnen und -Lehrern. Durch die Zusatzqualifikation sollen unter anderem folgende Kompetenzen erworben werden:

  • Orientierung im Berufsfeld Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.
  • Grundlagenkenntnisse in Bezug auf fremdsprachliche Erwerbsprozesse.
  • Grundlegende fremdsprachenmethodische und -didaktische Kenntnisse für die Planung und Durchführung allgemein- und fachsprachlicher Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung interkultureller Fragestellungen.
  • Fähigkeit zur Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur aus der Perspektive ihrer Fremdheit.

Die Zusatzqualifikation wird mit einem benoteten Zertifikat bescheinigt.

DaF-Links:

Das Verhältnis zum Chef: eine Frage der richtigen Taktik

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Knapp zwei Drittel der Angestellten sind unzufrieden mit ihrem Chef. Zu diesem Ergebnis kam eine Online-Umfrage der Jungen Karriere. Schuld an der Unzufriedenheit sind die Vorgesetzten selbst: Viele unterliegen einem Kontrollzwang und sind nicht offen für die Ideen ihrer Mitarbeiter. Loben, sachlich bleiben, vorschlagen statt fordern – wer so handelt kann das Verhältnis zum Vorgesetzten nachhaltig verbessern. Und wenn´s doch nicht hilft? Dann findet sich in der Strategiesammlung von Karrierefuehrer.de bestimmt eine Anregung, um den Chef milde zu stimmen.

Auch die Zeitschrift „Für Sie“ hat sich in einem Job-Report mit den unterschiedlichen Strategien zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Chefs und Angestellten beschäftigt. Im günstigsten Falle eignen sich die folgenden Verhaltensregeln sogar dazu, den Chef zu beeinflussen und damit eine gewisse „Führung von unten“ auszuüben. Die Tipps sollten nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern können auch beliebig kombiniert werden.

Beeinflussung durch Akzeptanz

Billige Schmeicheleien haben noch kein zerrüttetes Arbeitsverhältnis gekittet. Entscheidend ist vielmehr sich mit den positiven Seiten des Vorgesetzten zu beschäftigen, mit den Eigenschaften, die man selbst gern hätte. Um diese zu ermitteln sollten Fehler und nervtötende Charaktereigensachaften des Chefs erst einmal ausgeblendet werden. Angestellte, die sich einmal über die guten Seiten des Vorgesetzten klar geworden sind, können dies nun auch vorsichtig durchblicken lassen. Da die Anerkennung echt sei, könne sie nicht mit opportunistischer Lobhudelei verwechselt werden, betonen Fachleute. Verbessert sich das Verhältnis, kann mittelfristig auch der eine oder andere Verbesserungsvorschlag geäußert werden.

Lösungen präsentieren

Schwierigkeiten hin oder her. Die Herangehensweise an Probleme sollte immer lösungsorientiert sein. Es geht nicht darum gegenüber dem Chef nur darauf hinzuweisen was alles nicht geht. Kann also ein Problem nicht auf eine Weise gelöst werden, sollten Angestellte möglichst bereits ein Alternativplan im Hinterkopf haben. Fachleute raten: „Gleichen Sie seine Schwächen aus. Geben Sie ihm Unterstützung, wo er unsicher ist.“
Denn: Auch ein Vorgesetzter hat Schwächen und ist unsicher, auch wenn er beides verbirgt.

Probleme aus seiner Perspektive betrachten

Vertrauen zu den Angestellten gewinnt der Chef jedoch nicht durch geheucheltes Verständnis. Um diesen Eindruck zu vermeiden, sollten sich Mitarbeiter bemühen Sachverhalte aus der Perspektive des Vorgesetzten zu betrachten. So redet man nicht aneinander vorbei und kommt schneller zum Punkt. Mit dem wachsenden Vertrauen zum Mitarbeiter erhöht sich auch die Bereitschaft zu Offenheit und verstärkter Zusammenarbeit beim Vorgesetzten. Gleichzeitig manifestiert sich bei ihm das Gefühl, dass er sich auf den Mitarbeiter verlassen kann.

Fehler ohne wenn und aber eingestehen

Das direkte Eingeständnis eines Fehlers ist Experten zufolge die beste Möglichkeit zwischenmenschliche Probleme zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zu vermeiden. Der Grund: Die Sache wird schneller ad acta gelegt, darüber hinaus wiederholt sich ein schnell und deutlich zugegebener Fehler erfahrungsgemäß nicht, im Gegensatz zu einem Vertuschten. Tobt ein Chef auch ohne dass Mitarbeiter Fehler begehen, kann dies an dem Erfolgsdruck liegen, unter dem er steht. Seine überreizte Stimmung wird in der Regel nachlassen, wenn die Mitarbeiter ihn entlasten.

Quelle: Verbrauchernews.de, Junge Karriere

Botschaftspraktikum in USA: Einmal Schnupperdiplomat sein

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Ein Praktikum in der Deutschen Botschaft in Washington: Das ist für Rechtsreferendare und Studenten mit Interesse am diplomatischen Dienst kein Ding der Unmöglichkeit. Pro Jahr werden zwar nur zehn Praktikanten in der größten Deutschen Botschaft im Ausland aufgenommen. Die Tätigkeit dort ist jedoch abwechslungsreich und anspruchsvoll – eben alles andere als ein „Kaffee-Koch-Praktikum“.

Pro Jahr gehen in der Botschaft 300 Bewerbungen ein, so dass die Chance, eine der begehrten Praktikumsstellen zu bekommen, eher bescheiden ist. Doch Praktikanten und Referendaren in der 190-Mitarbeiter starken Vertretung in den USA steht auch nicht nur ein Schreibtischpraktikum bevor: Besuche bei Vorträgen gewichtiger Weltpolitiker stehen auf dem Programm, ebenso wie beispielsweise Gespräche mit Vertretern von NGO´s (Non Government Organisations). Sie arbeiten an Berichten über das wirtschaftliche Interesse Rußlands der WTO beizutreten oder bereiten Reden über den Euro vor. Die Bandbreite der Aufgaben ist groß, ebenso wie die Aufgabenpalette der Interessenvertreter Deutschlands in den Vereinigten Staaten, deren Arbeitsplatz im Stadtteil Foxhall Schnittpunkt des deutsch-amerikanischen Verhältnisses ist.

Aufgaben der deutschen Botschaft

  • Die Beobachtung und Analyse dessen, was sich im Weißen Haus, im Kongress und in den USA im allgemeinen tut.
  • Unterrichtung der deutschen Regierung über die Entwicklungen dort.
  • Pflege von Verbindungen zu Politikern, Geschäftsleuten, Wissenschaftlern, Journalisten und Vertretern gesellschaftlicher Organisationen.

Aufenthalt muss selbst finanziert werden

Praktikanten müssen ihren sechs bis acht-wöchigen Aufenthalt allerdings selbst finanzieren, was in der US-Hauptstadt mit ihren hohen Mieten und Lebenskosten nicht ganz einfach ist: Eine Monatsmiete von 600 Dollar für ein WG-Zimmer ist bereits ein gutes Angebot. Die Deutsche Botschaft hilft mit Adresslisten weiter, so dass Zimmer in wenigen Tagen bezogen werden können. Referendare erhalten Ausbildungsgeld und einen Kaufkraftausgleich und können seit kurzem bis zu sechs Monate in der Deutschen Vertretung arbeiten.

Voraussetzungen

Ein spezifisches Studium wird von potenziellen Praktikanten nicht gefordert. Aussichtsreiche Kandidaten sind jedoch Studenten der Fachbereiche Jura, Politik, Volkswirtschaft, Geschichte oder Sprachen. Darüber hinaus sind Englischkenntnisse selbstverständlich und Auslandserfahrungen hilfreich. Bewerbungen müssen zeitig vorliegen: für ein Sommerpraktikum am Anfang des Jahres.

Falsche Vorstellung sollten sich Praktikanten in Washington allerdings nicht machen: Eine Stelle wird den Schnupper-Diplomaten nicht angeboten, da das Auswahlverfahren für den Auswärtigen Dienst streng reglementiert ist. Einen deutlichen Eindruck vom Leben eines Diplomaten erhalten sie allerdings schon. Dazu nur so viel: Es ist ein abwechlungsreiches Berufsleben auf Abruf, welches alle paar Jahre in einem anderen Land wieder von vorne anfängt.

Weitere Informationen

Bewerbungen für ein Praktikum sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Studiennachweise) direkt an die Deutsche Botschaft in Washington zu richten.

Adresse:
German Embassy
Herr Lätsch
4645 Reservoir Road, N.W.
Washington D.C. 20007
U.S.A.

Rechtsreferendare, die ihre Wahl- oder Verwaltungsstation in einer deutschen Vertretung im Ausland absolvieren möchten, müssen sich über das Auswärtige Amt bewerben. Ortswünsche können angegeben werden.

Adresse:
Auswärtiges Amt
Referat 1-AF
Werderscher Markt
11020 Berlin

Quelle: FAZ