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Interview mit Dr. Werner Breuers

Seine ersten Karriereschritte machte der Chemiker Dr. Werner Breuers im Labor. Heute ist er als Mitglied des Vorstands des Chemiekonzerns Lanxess eher in Meetingräumen statt in Laboren zu Hause. Im Interview berichtet er, warum ihm die Erfahrungen als Chemiker noch immer helfen und warum es für den naturwissenschaftlichen Nachwuchs wichtig ist, unternehmerisches Denken mitzubringen. Die Fragen stellte André Boße.

Zur Person

Der 54-Jährige wurde in Mönchengladbach geboren und schloss sein Studium der Chemie an der RWTH Aachen mit der Promotion ab. Seine berufliche Karriere begann er 1989 als Chemiker bei Hoechst in Frankfurt am Main im Bereich Forschung und Entwicklung. Nach leitenden Positionen bei Hoechst übernahm Breuers 1999 die Leitung des Lizenz- und Katalysator-geschäfts bei dem Polyethylen-Hersteller Elenac in Kehl, der ein Jahr später Teil des Basell-Konzerns wurde. Als Mitglied des Managementteams leitete er den weltweiten Bereich Technology Business mit Sitz in Mailand und war zuletzt als President Basell Polyolefins Europe mit Sitz in Amsterdam tätig. Seit Mai 2007 ist Breuers Mitglied des Vorstands von Lanxess und dort verantwortlich für die Geschäftssegmente Performance Polymers und Advanced Intermediates. Weiterhin gehören die Funktionsbereiche Global Procurement & Logistics, Innovation & Technology und Industrial & Environmental Affairs zu seinen Verantwortlichkeiten und strategischen Operationen.

Herr Dr. Breuers, Sie haben Ihre Karriere 1996 als Chemiker in der Forschungsund Entwicklungsabteilung von Hoechst begonnen. Denken Sie heute nostalgisch an Ihre Zeit als Forscher und Entwickler zurück?
Nicht nostalgisch, aber sehr gerne. Forschung und Entwicklung sind seit jeher die Basis unserer Branche. Zudem hat die Tätigkeit in diesem Bereich meine Fähigkeit zu analytischem Denken deutlich geprägt. Davon profitiere ich heute sehr, etwa wenn es darum geht, Prozesse und Anwendungen zu verstehen oder Geschäftspotenziale einzuordnen.

Sehen Sie sich denn heute auch noch als Forscher und Chemiker, oder dominiert als Lanxess-Vorstand ganz eindeutig die Business-Arbeit?
Als Vorstandsmitglied stehen bei meiner Arbeit natürlich strategische Themen im Vordergrund, beispielsweise Fragen der Marktpositionierung oder das Nutzen von Wachstumspotenzialen, aber eben weiterhin auch Forschung und Entwicklung. Dieser Bereich liegt in meiner Verantwortung und ist für unser Unternehmen von essenzieller Bedeutung. Daher haben wir die Ressourcen hierfür in den vergangenen Jahren auch deutlich ausgebaut.

Der Vorstand Ihres Unternehmens setzt sich aus zwei Chemikern und zwei Wirtschaftswissenschaftlern zusammen. Um dem naturwissenschaftlichen Nachwuchs Mut zu machen: Was haben Sie und Ihr Chemikerkollege den anderen beiden voraus?
Das ist wie bei einer guten Fußballmannschaft: Es geht nicht allein um das spezifische Können der einzelnen Spieler, sondern das Team muss funktionieren. Insofern ist es wichtig, dass Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationen zusammenkommen, die sich dann optimal ergänzen. Das ist bei uns im Vorstand so, das gilt aber auch für das gesamte Unternehmen.

Wie ist es Ihnen gelungen, sich im Laufe Ihrer Karriere betriebswirtschaftliches und unternehmerisches Denken anzueignen?
Das ist in erster Linie eine Frage der Lernbereitschaft, die man sich während seiner gesamten Karriere erhalten sollte. Ich habe meine Laufbahn nach dem Studium bei Hoechst begonnen und dort zahlreiche Trainings im betriebswirtschaftlichen Bereich erhalten. Das war eine gute Grundlage. Danach habe ich von meinen Tätigkeiten in unterschiedlichen Ländern sehr profitiert. Das Arbeiten in anderen Kulturen bereichert nicht nur persönlich, sondern regt auch dazu an, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Das ist wichtig, wenn man unternehmerisch entscheiden muss.

Gibt es Wissen und Know-how aus dem Studium der Chemie, das Ihnen bis heute hilft?
In erster Linie natürlich das chemische Grundlagenwissen, aber auch die Fähigkeit zum Analysieren und Bewerten. Das hilft mir heute, Wichtiges von Nebensächlichem zu unterscheiden und fundiert Entscheidungen zu treffen.

Ihr Unternehmen ist sehr international aufgestellt. Nun sind die Gesetze der Chemie weltweit gleich. Aber gilt das auch für die Forschungskultur in den verschiedenen Ländern?
Auch bei Forschung und Entwicklung geht es mehr denn je darum, maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Regionen und Länder zu entwickeln. Zum Beispiel sind die Zukunftsaufgaben bezüglich der Mobilität in Indien andere als etwa in Russland oder Brasilien. Daher bauen wir bewusst ein internationales Forschungsnetzwerk auf, um regionalen Input sowie länderspezifische Lösungsansätze für diese Zukunftsthemen einzubringen und unsere Produkte passgenau zu entwickeln. Dafür brauchen wir ein internationales Forscherteam, das seine Stärken aus der regionalen Sichtweise bezieht.

Worauf kommt es für einen Chemieabsolventen an, wenn er jetzt eine Karriere in Ihrer Branche starten möchte?
Die wichtigsten Eigenschaften sind Neugier – was für einen Naturwissenschaftler nichts Ungewöhnliches sein sollte – und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen – fachlich wie kulturell. Viele spannende und neue Entwicklungen finden heute in den Grenzbereichen verschiedener klassischer Disziplinen wie Biologie, Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaften statt. Hier liegt das größte Zukunftspotenzial. Es kommt also darauf an, im Team mit unterschiedlichsten Charakteren und Expertisen zu kooperieren und als Mannschaft eine gemeinsame Lösung zu entwickeln.

Wie gelingt es Ihnen zu gewährleisten, dass auch die naturwissenschaftlichen Nachwuchskräfte die wirtschaftlichen Zusammenhänge sowie die Strategie Ihres Unternehmens verstehen?
Wir leiten unsere Forschungs- und Entwicklungsziele aus Marktchancen und Marktbedürfnissen ab. Dabei verfolgen wir zwei Ansätze: Zum einen stellen wir durch einen stringenten Prozess sicher, dass die Fragen nach dem wirtschaftlichen Nutzen einer Entwicklungsidee direkt zu Beginn beantwortet werden und das Entwicklungsprojekt über die gesamte Laufzeit begleiten. Wir verfügen in diesem Hinblick auch über eindeutig formulierte Abbruchkriterien. Zum anderen stärken wir bewusst den Verantwortungsbereich des Projektleiters, damit er sein Projekt im Sinne des Unternehmens vorantreibt. Seine Aufgabe ist es dann vor allem, chemisch-technische Fragestellungen mit wirtschaftlicher Ratio zu verbinden.

Viele Absolventen prüfen im Vorfeld sehr genau, wie sich die Unternehmen für Nachhaltigkeit engagieren und wie Sie beim Thema GreenTech aufgestellt sind. Was haben Sie in dieser Hinsicht zu bieten?
Einerseits sorgen wir mit unseren Produkten dafür, dass Nachhaltigkeit auch bei unseren Kunden immer stärker Raum greifen kann. Wir entwickeln zum Beispiel Technologien, die grüne Mobilität erst möglich machen – etwa unsere Hochleistungskautschuke, mit denen spritsparende und sichere Reifen hergestellt werden. Gleichzeitig arbeiten wir an Produkten auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Nachhaltigkeit schaffen wir anderseits aber auch durch Investitionen in hochmoderne Produktionsanlagen mit höchstmöglicher Energieeffizienz.

Zum Abschluss: Wenn Sie nun noch einmal die Möglichkeit hätten, ein Forschungsjahr im Labor einzulegen, welches chemische Problem würden Sie in dieser Zeit angehen?
Ich würde mich dafür engagieren, chemische Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe voranzubringen. Auf diesem Gebiet liegen die Lösungen, die wir für die Zukunft brauchen.

Zum Unternehmen

Lanxess mit Stammsitz in Köln ist ein führender Spezialchemiekonzern, der 2004 aus der Chemie- und Kunststoffsparte von Bayer (Leverkusen) hervorgegangen ist. Das Unternehmen umfasst 13 Geschäftsbereiche. An zehn Standorten in Deutschland und weltweit 49 Produktionsstätten sind derzeit rund 16.800 Mitarbeiter in 30 Ländern beschäftigt.

Das Kerngeschäft bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen, Kautschuken, Zwischenprodukten und Spezialchemikalien für verschiedene Branchen: Für die Autoindustrie stellt das Unternehmen Premiumkautschuke für „grüne Reifen“ her sowie Hochleistungskunststoffe, die in Leichtbauweise Sprit sparen und CO2-Emissionen verringern; im Umweltbereich entwickelt und produziert der Konzern beispielsweise spezielle Harze zur Wasseraufbereitung.

„Forscher mögen Freiräume“

Worauf legen Forscher wert, wenn es um ihre Karriere geht? Und wie gelingt es Unternehmen, sich so zu organisieren, dass ihre Fachexperten motiviert und innovativ zu Werke gehen? Liza Wohlfart vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat zusammen mit ihrem Kollegen Kuno Moll eine Studie über „Innovative Karrieresysteme“ verfasst und sagt: Es muss beides geben, klare Strukturen und individuelle Freiheit. Das Gespräch mit ihr führte André Boße.

Zur Person

Liza Wohlfart, Jahrgang 1974, ist seit 2002 im Bereich Forschungs- und Entwicklungsmanagement des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) tätig. Sie arbeitet dort in verschiedenen nationalen und internationalen Forschungs- und industriellen Beratungsprojekten, ist Autorin zahlreicher Fachveröffentlichungen und Mitherausgeberin zweier Bücher zu den Themen Wissensmanagement und Unternehmensentwicklung. Ein aktueller Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist das Thema Karriere- und Anreizsysteme für die Forschung und Entwicklung.

Frau Wohlfart, ist ein guter Forscher ein guter Forscher – egal, ob er an einer Hochschule, in einem Start-up-Unternehmen oder in der Forschungsabteilung eines Konzerns arbeitet?
Bestimmte Eigenschaften, wie Neugier, eine hohe Lernbereitschaft oder ein gutes Gespür für aktuelle Themen, benötigt jeder Forscher unabhängig von seinem Arbeitsplatz. Das gilt auch für ein hohes Durchhaltevermögen. Ohne Frage sind aber je nach Arbeitsfeld spezielle Kompetenzen besonders gefragt: Ein Forscher an der Universität muss unter anderem fit in den Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens sein, während in Unternehmen vor allem Tatkraft und wirtschaftliches Denken unerlässlich sind.

Was sind denn bemerkenswerte Talente und Qualitäten, die ein Absolvent der Naturwissenschaften mitbringen sollte, um als Fachexperte in forschungsintensiven Bereichen Karriere zu machen?
Soziale Fähigkeiten werden für Forscher immer wichtiger. Den Forscher, der allein in seinem Zimmer vor sich hin tüftelt und Innovationen auf den Weg bringt, gibt es nicht mehr. Neue Ideen entstehen heute vor allem dann, wenn das Wissen vieler kreativer Köpfe zusammenkommt – sei es in der Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg oder auch in der Kooperation zwischen Unternehmen. Eine wichtige Aufgabe von Fachexperten, die oft in der Öffentlichkeit gar nicht so sehr wahrgenommen wird, ist die interne Beratung von Kollegen. Auch hier sind kommunikative Fähigkeiten gefragt. Man muss regelmäßig Antwort auf die Frage finden: Wie kann ich mein Wissen Fachfremden so anschaulich vermitteln, dass sie es verstehen? Notwendig sind darüber hinaus auch methodische Kenntnisse und Fertigkeiten, die es ermöglichen, eine Problemstellung systematisch zu bearbeiten.

Wie kann Forschung so organisiert, werden, dass möglichst innovativ gearbeitet wird?
Das A und O einer gut funktionierenden Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist eine Mischung aus klaren Strukturen und individuellen Freiheitsgraden. Eine Herausforderung dieser Abteilungen: Forschungsleistungen lassen sich nicht mit denselben Erfolgskennzahlen messen, die in anderen Bereichen wie zum Beispiel dem Vertrieb angewendet werden. Innovationen in der Forschung gehen immer mit Unsicherheit einher und benötigen ein gesundes Maß an Fehlertoleranz und Risikobereitschaft.

Welche Rolle spielen dabei die Führungskräfte?
Die Unterstützung von oben ist von hoher Bedeutung. Nachwuchskräfte, die darin bestärkt werden, auch einmal Risiken einzugehen, Altbewährtes infrage zu stellen und Neues zu wagen, gehen in ihrer Arbeit häufig genau den Schritt weiter, der dann aus einem ersten guten Einfall eine ganz neue Geschäftsidee entstehen lässt. Überdies ist ein Klima des Vertrauens und der Offenheit unerlässlich für eine erfolgreiche Arbeit. Die Grundlagen dafür müssen von der Führungsebene vorgelebt und von dort bis in die operative Ebene getragen werden.

Wie beurteilen Sie in dieser Hinsicht den Forschungsstandort Deutschland?
Was den Forschungsstandort als Ganzes anbelangt: Einige Rahmenbedingungen wurden in den vergangenen Jahren verbessert, sodass ein günstigeres Umfeld für Forschung entstanden ist. Im öffentlichen Bereich zum Beispiel haben exzellente Forscher heute bessere Einkommen. Ziel unserer Studie war es herauszufinden, welche weiteren Faktoren von Fachexperten als besonders attraktiv und motivierend angesehen werden. Dazu zählen inhaltliche Gestaltungsfreiräume, aber auch Zugang zu den Gremien, in denen die unternehmerischen Entscheidungen vorbereitet werden. Wichtig sind zudem viele Möglichkeiten, um kontinuierlich zu lernen und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Welchen Ratschlag können Sie Absolventen der Naturwissenschaften geben, die ihre Karriere in einem forschungsintensiven Bereich beginnen?
Viele Unternehmen bieten heute differenzierte Karrieresysteme mit Fach- oder Projektlaufbahnen an. Hier gilt es, die eigenen Neigungen und Fähigkeiten unter die Lupe zu nehmen: Was macht mir Spaß, wo liegen meine Stärken? Fachexperten lieben den fachlichen Austausch mit Gleichgesinnten und die Möglichkeit, sich in Themen zu vertiefen. Ein Projektleiter ist im Gegensatz dazu der „Indiana Jones“ unter den Mitarbeitern, wie es ein Interviewpartner in unserer Studie ausgedrückt hat. Er stellt sich gerne den vielfältigen Herausforderungen, die ein Projekt mit sich bringt. Gute Hilfe bietet hier der Austausch mit erfahrenen Kollegen, die bereits verschiedene Höhen und Tiefen einer Laufbahn gemeistert haben. Allgemein ist Einsteigern im Forschungsbereich zu raten, sich möglichst frühzeitig mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die Karriere mittel- und langfristig weiterentwickelt werden kann, zum Beispiel nach einer Promotion.

Forschung ist Teamwork

Netzwerke, wohin man schaut: Forscher forschen miteinander, Einrichtungen gehen gemeinsam Projekte an, Unternehmen kooperieren mit Universitäten oder kleinen innovativen Firmen. Vorteil für den Nachwuchs: Es bieten sich mehr Möglichkeiten für spannende Forscherkarrieren denn je. Von André Boße

Wer zum ersten Mal das Gründer- und Technologiezentrum Adlershof im Südosten Berlins besucht, erlebt sofort die Vielfalt des Forschungsstandorts. Hier ist immer etwas los: Die Mitarbeiter der mehr als 900 Unternehmen, die hier ihren Sitz haben, treffen sich draußen auf den Sitzbänken in den Höfen des Campus zu spontanen Meetings, führen in einem der Cafés Fachgespräche oder tauschen sich über Mobiltelefon mit Kollegen aus aller Welt aus.

Man spürt: Hier arbeitet man nicht nebeneinander her. Hier wird kooperiert. Ein Eindruck, den Ulrich Panne nur bestätigen kann. Der Chemieprofessor der Bundesanstalt für Materialprüfung ist ehrenamtlich Vorstand der Initiativgemeinschaft außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA).

Der Verein fördert das Miteinander der vielen Akteure, die im Technologiezentrum forschen. „Die Kooperationen werden durch eine Vielzahl von Netzwerken geknüpft. Einige davon sind koordiniert, andere informell“, sagt er. In Adlershof gibt es nichts, was es nicht gibt: Mal stellt ein junges Start-up zusammen mit der Humboldt-Universität ein Projekt auf die Beine, mal starten kleinere Adlershof-Unternehmen eine gemeinsame Initiative, um einen industriellen Großkunden zu gewinnen. „Diese vielfältigen Kombinationen sind Grundlage dafür, dass ein besonderer Innovationszyklus von der Idee bis zum fertigen Produkt entsteht. Der Campus Adlershof erzeugt damit wertvolle Synergie-Effekte der unterschiedlichsten Akteure“, sagt Panne.

Nichts geht ohne Kommunikation
Von dieser Synergie profitieren auch die Nachwuchsforscher, die in einem der vielen Unternehmen und Einrichtungen einsteigen. Voraussetzung dafür: Keiner darf Forschung als Tüftelei im stillen Kämmerlein verstehen. Die Herausforderungen der Gegenwart sind viel zu komplex und kompliziert, um sie als Einzelkämpfer zu meistern. Exemplarisch rückt Ulrich Panne die Thematik „Licht, Materialien und Modelle“ in den Fokus, die derzeit die Arbeit vieler Forscher prägt. „Dahinter verbirgt sich eine Fülle von Fragestellungen aus vielen verschiedenen Bereichen: Optik und Mikrosystemtechnik, Materialforschung und Mathematik, Informatik und ihre Anwendungen.“ Um mit anderen Forschern in den Dialog treten zu können, braucht man ein Talent für Kommunikation. „Ein Forscher muss in der Lage sein, einerseits die eigene Forschung zu kommunizieren und sich andererseits in komplexe Sachverhalte anderer Fachrichtungen einzuarbeiten“, sagt der IGAFA-Vorstand. „Forschung entspricht heute eben nicht mehr nur der romantisierten Vorstellung einer individuellen intellektuellen Leistung – auch, wenn es natürlich weiterhin wichtig bleibt, dass der Einzelne in seinem Bereich über viel Know-how verfügt.“

So hoch die Anforderungen, so gut sind die Chancen auf eine erfolgreiche Forscherkarriere. „An Standorten wie Adlershof wird durch die Vielzahl der Partner eine einmalige Ausbildung in großer Breite möglich. Der Nachwuchs erwirbt Fachkenntnisse, lernt Soft Skills und erhält Einblicke in akademische und industrielle Arbeitswelten. Damit ergeben sich auf dem nationalen und globalen Arbeitsmarkt natürlich sehr gute Karrierechancen“, sagt Ulrich Panne.

Forscher und Projektleiter

Neben der Expertenlaufbahn ergeben sich für Naturwissenschaftler in forschungsintensiven Unternehmen häufig Gelegenheiten, eine Karriere in der Projektleitung anzuvisieren. Hier kommt es jedoch auf weit mehr als Fachwissen an: Teams müssen zusammengesetzt und geführt, die Ergebnisse kommuniziert und Projektziele abgesteckt werden. Die Autorin Katharine Hölzle stellt in ihrem Buch „Die Projektlaufbahn“ (Gabler Verlag, 2010, ISBN 3834917729, 57,99 Euro) organisatorische Voraussetzungen und Instrumente zur Motivation von Teammitgliedern und Projektleitern vor.

Die ganze Bandbreite erfahren
Doch nicht nur die Technologiezentren der Metropolen bieten optimale Einstiegsmöglichkeiten. Auch viele mittelgroße Städte tun alles dafür, um sich als Forschungsstandort zu profilieren. Zum Beispiel Braunschweig. Hier hat Forschung Tradition, die Geschichte der Technischen Universität geht zurück bis ins Jahr 1745. Vor allem aber verfügt Braunschweig heute über einen herausragenden Stellenwert in der Forschungslandschaft: Laut dem „Eurostat Jahrbuch der Regionen“, einer statistischen Analyse europäischen Lebens der EU-Kommission, ist Braunschweig und Umgebung europaweit die Region mit der höchsten Dichte an Einrichtungen und Unternehmen, die forschen und entwickeln. Mehr als 15.000 Menschen arbeiten hier in der Forschung – ob an der TU oder in Hochschul-Spin-offs, in kleinen Unternehmen oder bei Konzernen wie Siemens oder Volkswagen.

Für Naturwissenschaftler besonders interessant ist Europas zweitgrößter Forschungsflughafen, wo Physiker mit Spezialisten anderer Disziplinen an vollautomatischen Flugsystemen arbeiten. Diese Forschung soll sich eines Tages auszahlen, doch zunächst einmal kostet sie viel Geld. Daher suchen forschungsintensive Einrichtungen und Unternehmen Forschernachwuchs, der ihnen dabei hilft, Förderungen an Land zu ziehen. Joachim Roth, Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig, empfiehlt daher allen naturwissenschaftlichen Absolventen, die Rolle des Selbstmarketings nicht zu unterschätzen. „Schließlich wollen Förderinstitutionen, Banken oder Investoren wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie Kapital geben. Das ist Kommunikation pur, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.“ Damit die verschiedenen Akteure miteinander ins Gespräch kommen, sieht sich auch die Stadt in der Pflicht. „Es ist wichtig, dass junge Forscher mit Geschäftsideen und die etablierte Wirtschaft zueinander finden, damit in einer frühen Phase Interesse entsteht und Ansatzpunkte für Kooperationen gefunden werden“, sagt Roth. Braunschweig hat dazu viele Plattformen aufgebaut – und für Nachwuchsforscher ist es wichtig, diese Angebote zu nutzen und gewinnbringende Netzwerke aufzubauen.

Forscherwissen nutzen
Diese Kontakte können Einsteiger dann auch als Brücke in die großen Unternehmen nutzen. Kaum ein Konzern, der nicht in eigenen F&E-Abteilungen nach Innovationen sucht und dafür exzellenten Forschernachwuchs mit naturwissenschaftlichem Hintergrund benötigt. Bei Daimler zum Beispiel steht die Materialforschung im Fokus. Stichwort Leichtbau: Die Autos sollen leichter werden, damit sie effizienter fahren. Doch die Suche nach passenden Materialien ist schwierig. Einerseits sollen sie möglichst wenig wiegen, andererseits müssen sie sich nach den Anforderungen der Autobranche verarbeiten lassen und bei Unfällen größtmögliche Sicherheit gewährleisten. Also machen sich Materialforscher bei Daimler auf die Suche nach neuen Stoffen mit teilweise komplexen und noch wenig erforschten Eigenschaften. In Labors testet man, wie sie bei Unfällen oder auf extremes Wetter und Niederschläge reagieren und ob diese Stoffe überhaupt wirtschaftlich vernünftig herstellbar sind. Dabei gilt: Jeder neue Stoff erfordert neues Fachwissen. Widmet man sich zum Beispiel dem karbonfaserverstärkten Kunststoff, ist textilchemisches Knowhow notwendig, das sich die Forscher mithilfe eigener Recherche zunächst einmal erarbeiten müssen. „Ich denke daher, man sollte sich nicht zu früh spezialisieren“, sagt Peter Berg, der bei Daimler für das Recruiting des Nachwuchses zuständig ist. Naturwissenschaftler besitzen in seinen Augen die besten Einstiegschancen, wenn sie Flexibilität beweisen. „Um sich in künftige Technologien einzuarbeiten, die heute noch gar nicht auf der Agenda stehen, ist ein breites Grundwissen wichtig. Darauf kann man aufbauen und sich während seines Berufslebens, wenn es darauf ankommt, auf neue Themengebiete spezialisieren.“

Im Fokus: Umwelt und Medizin
Diese Flexibilität ist auch wichtig, weil das Forschungs- und Entwicklungstempo in den vergangenen Jahren enorm zugenommen hat. Das liegt nicht nur am technischen Fortschritt: Auch der soziale und politische Wandel spielt eine Rolle. Nicht erst seit den Ereignissen in Fukushima und der Energiewende stehen zum Beispiel Umwelttechnologien im Fokus.
Deutschland ist hier weltweit Vorreiter. Das Know-how heimischer Forscher ist gefragt, was sich auch an Einrichtungen wie dem Climate Service Center in Geesthacht bei Hamburg zeigt, in dem Fachexperten die Wirtschaft beraten – und somit konkrete unternehmerische Impulse setzen. Mit Blick auf die medizinische Forschung stehen aktuell die spannendsten Entwicklungen im Zeichen der personalisierten Medizin: Neue Erkenntnisse über Krankheiten werden kombiniert mit Wissen aus der Molekularbiologie – und es entstehen individuelle Therapien und Behandlungsansätze. „Die rasante Entwicklung des Wissens in Naturwissenschaften und Technik öffnet die Türen für völlig neue Erkenntnisse“, sagt Bernd Manfred Schmitz, Leiter des Hochschulmarketings bei Bayer. Diese Chancen zu erkennen und Produkte mit ganz neuem Nutzen zu entwickeln, sei das Ziel des Unternehmens – und damit auch die Herausforderung, vor der der Forschernachwuchs steht. Offensichtlich ist, dass sich die alten Forschungsstrukturen aufgelöst haben: Hier die Experten im Labor, dort die produzierende Industrie, die deren Erkenntnisse umsetzt – dieses Bild stimmt nicht mehr. „Wir sind als Unternehmen offen für Innovationen von außen und kooperieren daher mit den besten Partnern aus den für uns wichtigen Bereichen“, sagt Schmitz. Zum Einsatz kommen schon jetzt alle denkbaren Möglichkeiten der Partnerschaften. Nun gilt es für den Forschernachwuchs, diese Chancen zu ergreifen.

BWL-Update für Naturwissenschaftler

Forschung funktioniert kaum noch ohne ausreichende Kenntnisse über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, denn selbst in öffentlichen Forschungseinrichtungen arbeiten heute Controller, und es entstehen wirtschaftliche Leistungsbilanzen. Die Academy der International School of Management bietet regelmäßig BWL-Updates auch für Naturwissenschaftler an. Das zweitägige Seminar vermittelt einen Überblick über die wesentlichen Methoden und Verfahren, um kaufmännisch sowie unternehmerisch handeln zu können, und führt in wichtige Themen wie Cash-Flow oder Return-of-Investment ein. Termine für das Seminar „Betriebswirtschaft für Nichtkaufleute“ auf www.ism-academy.de

Photonik Campus

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Langtext zur Meldung im kf ingenieure 2.2012 zum Photonik Campus

Musik und Licht gehören zusammen

High-Tech-Branche mit Nachwuchssorgen – Doktorand dreht ein Musikvideo

Photonik ist die technische Beherrschung von Licht in jeder Form. Im Blickpunkt stehen Erzeugung, Kontrolle, Messung und vor allem die Nutzung von Licht in nahezu allen gesellschaftlich und ökonomisch wichtigen Gebieten. Die Photonik ist eine führenden Branchen in Deutschland und Europa. Aber die High-Tech-Branche kämpft mit Nachwuchssorgen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb in Zusammenarbeit mit Forschung und Wirtschaftsverbänden die Förderinitiative Photoink Campus Deutschland ins Leben gerufen. Neben einer alljährlich stattfindenden Akademie ist auch eine eigene Website Teil der Kampagne. Hier können angehende Photoniker miteinander diskutieren, Kontakt zu künftigen Arbeitgebern aufnehmen und oder junge Menschen für ein Studium im diesem Bereich begeistern.

Falk Eilenberger ist Doktorand am Abbe Center of Photonics an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In Jena, und zwar am Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik, findet auch die nächste Photonik-Akademie im Jahr 2013 statt, die Bewerbungsphase läuft bereits (www.photonik-campus.de/online-bewerbung). Für die Website des Photonik-Campus Deutschland hat Falk Eilenberger ein ungewöhnliches Video über seine Arbeit an der Universität gedreht. Im selbst gedrehten Musikvideo „Science of Light” schildert er den Hochschulalltag aus der Sicht des Rappers MCLightBullet. Klaus Mertens von der TEMA Technologie Marketing AG führte ein Interview mit dem kreativen Photoniker und stellte es dem karriereführer zur Veröffentlichung zur Verfügung.

Wie sind Sie auf die Idee mit dem Song gekommen?
Als das VDI Technologiezentrum mit der Bitte an uns herantrat, einen Beitrag für den Photonik Campus zu drehen, war uns sofort klar, dass man den Zuschauer überraschen muss, um ihn an den Bildschirm zu fesseln. Darüber hinaus ist es ein wohlgehütetes Geheimnis, dass Naturwissenschaftler im Allgemeinen und Physiker im Speziellen einen ziemlich deftigen Sinn für Humor haben und auch vor gnadenlosen Selbstparodien nicht zurückschrecken. Die eigentliche Idee für das Video ist aber auf unserer jährlichen Doktorandenkonferenz „DoKDoK“ entstanden, in einer jener herrlich blödsinnig-kreativen „was-wäre-wenn“ Diskussionsrunden, die recht typisch für Wissenschaftler sind. Und natürlich liegt es irgendwie nahe, dem Bild vom biederen sozial gehemmten Labornerd den Möchtegernrapper MCLightBullet gegenüberzustellen. Leider hat uns der Photonik Campus genötigt, unsere Groupies, die sich immer auf unseren Laborbänken räkeln, zu verstecken. Was denken die denn warum die Teile „optischer Tisch“ genannt werden?

Licht und Musik – passt das zusammen?
Das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Beziehungsweise im Ohr. Aber ich denke, dass ich nicht der erste bin, der diese Verbindung zieht. Von Händels Feuerwerksmusik bis zu Festivals mit Lasershow passt Licht und Musik einfach zusammen. Stellen Sie sich doch mal ein Konzert von Rammstein ohne Pyrotechnik vor. Oder MTV mit Bildstörung. Licht und Musik passt nicht nur zusammen, es gehört zusammen! Vom Standpunkt des Physikers gesehen ist aber zusätzlich spannend, dass Licht und Schall sehr verwandt sind. Unser Verständnis von ultraschnellen Lasern zum Beispiel, basiert auf der Interpretation von sogenannten Sonogrammen – die wir in der Alltagssprache als Notenblätter kennen. Die Probleme der nichtlinearen Optik spiegeln sich in quietschenden Bremsen und im Wind flatternden Fahnen, um nur einige Analogie zu nennen.

Wie sind Sie zur Photonik gekommen?
Zur Photonik bin ich über viele Zufälle gekommen. Obwohl ich schon immer ziemlich neugierig war und nicht nur den einen oder anderen Lehrer mit meinen Fragen zur Verzweiflung gebracht habe. Die wichtigere Frage ist doch: warum bin ich bei der Photonik geblieben? Ein Manager verdient mehr Geld, ein Politiker hat mehr Macht, ein Beamter hat ein sichereres Einkommen.
Als Wissenschaftler sind wir die Entdecker und Abenteurer unserer Zeit. Unsere Reisen führen uns vielleicht nicht zu neuen Kontinenten, dafür an die faszinierenden Grenzen des menschlichen Wissens und Denkens. Die Photonik erlaubt uns ungeahnte Einblicke in die Natur – wir können Atomen beim Schwingen zusehen und werden Zeuge, wie das Universum atmet. Und ganz nebenbei fällt die eine oder andere technische Revolution ab: Internet ohne Photonik? Undenkbar. Autos ohne Laser? Unfahrbar. Moderne Medizin ohne Licht? Unüberlebbar.

Wie stellen Sie sich ihre weitere Karriere in der Photonik/Musikbranche vor?
Ich werde nach diesem Interview wieder in mein Labor verschwinden und den Photonen beim Schwingen zuschauen, dann einige Ergebnisse der letzten Tage auswerten und zu Papier bringen. Wir arbeiten seit einiger Zeit an einer neuen Analysemethode, die uns ungeahnte Einblicke in die Eigenschaften des Lichts auf der Skala von Femtosekunden geben wird. Im Vergleich zu einer Sekunde ist das ungefähr so, als ob man ein einzelnes Atom auf der Oberfläche des Mondes sehen könnte.
Demnächst geht es wieder einmal auf Konferenz, um mit den Kollegen aus der ganzen Welt die neusten Entwicklungen zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Dann beginnt bald das Semester und ich bin schon mindestens so neugierig auf die neuen Studenten der Abbe School of Photonics, wie die Studenten auf uns.
Langfristig gibt es jede Menge interessanter Perspektiven. Gerade hier in Jena ist die Photonik extrem breit aufgestellt. Aber als Wissenschaftler, vor allem als Physiker, ist man ja immer auch ein Spezialist fürs Allgemeine und hat so viele Möglichkeiten den eigenen Talenten und Interessen beruflich nachzugehen, dass es manchmal schwer fällt eine Auswahl zu treffen. Selbst Kanzlerin kann man werden. Oder Chef von Volkswagen. Nur Gitarrist von Queen – der Posten ist schon weg – schade eigentlich.

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Novartis Pharma GmbH

Branche
Pharma

Produkte/Dienstleistungen
Die Novartis Pharma entwickelt, produziert und vertreibt ein umfangreiches Portfolio von innovativen und verschreibungspflichtigen Medikamenten. Spezialisiert ist sie auf die Therapiegebiete Herz-, Kreislauf-, Stoffwechsel- und Atemwegserkrankungen, Neurologie, Onkologie, Hämatologie, Augenheilkunde, Immunologie und Infektionskrankheiten. Die Novartis Pharma bietet Patienten, Ärzten und Gesundheitsorganisationen ein breites Angebot an innovativen, wirksamen und sicheren Medikamenten an.

Anzahl der Standorte
weltweit in 140 Ländern, davon 15 in Deutschland

Jahresumsatz
in Deutschland: 1,42 Mrd. EUR (2015)
Novartis-Gruppe weltweit: 49,4 Mrd. USD (2015)

Anzahl der MitarbeiterInnen
weltweit ca. 118.700, davon ca. 8.000 in Deutschland

Bedarf an HochschulabsolventInnen
Laufend

Gesuchte Fachrichtungen
Biologie, Chemie, Medizin, Pharmazie Gesundheitsmanagement & -ökonomie, Rechts- & Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik

Einsatzmöglichkeiten
Medizinisch-wissenschaftlicher Bereich, Marketing, Finanzen, Personal, Vertrieb

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Traineeprogramm inkl. Auslandsstation. Sie erhalten ein Training-on-the-Job sowie eine anschließende fortlaufende Mitarbeiterentwicklung mit internationaler Karriereperspektive

Mögliche Einstiegstermine
laufend

Auswahlverfahren
Assessment Center & Einzelinterviews

Einstiegsgehalt
positions-/qualifikationsabhängig

Angebote für StudentInnen
Praktika, BA/MA-Arbeiten; informieren & bewerben Sie sich unter www.karriere.novartis.de/

Logo Novartis Pharma

Anschrift
Roonstraße 25
90429 Nürnberg

E-Mail
karriere.novartis@novartis.com

Internet
www.karriere.novartis.de/

Schutz der Privatsphäre

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Von Gerhart Baum, Baum, Reiter und Kollegen, Rechtsanwälte

Spezialist: Datenschutzrechtler. Vom „Computergrundrecht“ bis zur Vorratsdatenspeicherung – Kanzleien, die sich auf Datenschutzrecht spezialisiert haben, müssen sich in vielen angrenzenden Rechtsgebieten auskennen, um ihre Klienten optimal beraten und vertreten zu können.

Im Datenschutz- und Informationstechnologie-Recht verfolgen wir übergeordnet ein gesellschaftliches Ziel, nämlich die Stärkung des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre als Bürgerrechte. Wir haben in diesem Bereich im Jahr 2008 erfolgreich die Verfassungsbeschwerde gegen die Online-Durchsuchung geführt und waren damit quasi die Geburtshelfer des neu geschaffenen „Computergrundrechts“ als Bestandteil des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Auch bei der erfolgreichen Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung haben wir im Jahr 2010 den Datenschutz gestärkt und zur Einhaltung der Persönlichkeitsrechte beigetragen.

Praktisch spielt der Datenschutz in Unternehmen eine immer größere Rolle. Was dort schieflaufen kann, zeigen unsere bekannten Großverfahren aus den letzten Jahren: Bei der Telekom-Datenaffäre aus dem Jahr 2008 haben wir die bespitzelten Betriebs- und Aufsichtsräte vertreten und immateriellen Schadenersatz durchgesetzt. Beim Datenschutzskandal der Deutschen Bahn aus dem Jahr 2009 haben wir im Auftrag des Aufsichtsrates zusammen mit einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Sonderermittlungen durchgeführt und die datenschutzrechtlichen Versäumnisse des Konzerns aus der Vergangenheit aufgezeigt.

Aber nicht nur auf der Ebene der Verfassung und der Großkonzerne, sondern auch im Bereich klein- und mittelständischer Unternehmen leisten wir täglich Rechtsberatung, wenn es um Compliance- und Datenschutzfragen geht. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Datenschutz ein Qualitätsmerkmal der Marktwirtschaft ist. Sie wollen dieses Qualitätsmerkmal auch für ihr Marketing verwenden, denn Datenschutz ist Kundenschutz und Verbraucherschutz. Ein Unternehmen kann sich besonders gegenüber seinen internationalen Konkurrenten hierdurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Hierfür benötigt es immer mehr spezifische rechtliche Beratung und Unterstützung.

Auch bei Einzelpersonen steht datenschutzrechtliche Beratung auf der Tagesordnung: Von Opfern unberechtigter Abmahnungen wegen angeblich illegaler Downloads über Kunden dubioser Telekommunikationsanbieter bis zu Leistungssportlern, die im Rahmen von Dopingkontrollen Datenschutzverstöße erleben, reicht unsere Mandantschaft.

Hochschulabsolventen sollten im Bereich des Datenschutz- und Informationstechnologie-Rechts zunächst Verständnis für technische und organisatorische Zusammenhänge der Informationstechnologie aufweisen. Ein weiter Horizont für rechtliche Strukturen ist ebenso erforderlich, da in diesem Bereich neben dem reinen Datenschutzrecht diverse weitere Rechtsgebiete – vom Vertragsrecht über das Urheberrecht bis zum Strafrecht – eine Rolle spielen. Außerdem müssen junge Juristen in diesem Bereich beachten, dass sich sowohl die technischen Sachverhalte als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen fast täglich weiter entwickeln. Eine ständige Fortbildung ist daher erforderlich, stellt aber auch eine besondere Herausforderung des Rechtsgebietes dar.

Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt

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Hubertus Meyer-Burckhardt; Bildnachweis: Gerald von ForisProf. Hubertus Meyer-Burckhardt, 1956 in Kassel geboren und dort aufgewachsen.
Nach dem Abitur studierte er zunächst Geschichte und Philosophie in Berlin und Hamburg und wechselte dann zur Hochschule für Fernsehen und Film nach München. 1988 stieg er als Creative Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei der internationalen Werbeagentur BBDO ein und ging danach in die Filmbranche. Von 2001 bis 2006 bekleidete er Vorstandspositionen bei der Axel-Springer AG und ProSiebenSat.1 Media AG. Seit 2006 ist er Vorsitzender Geschäftsführer der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft.Hubertus Meyer-Burckhardt erhielt als Filmproduzent zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Grimme-Preise. Nebenbei war er von 2005 bis 2011 Professor und Studiengangsleiter an der Hamburg Media School und leitet seit diesem Jahr dort die internationale Co-Produktion. Vor der Kamera wirkt er u.a. als Gastgeber der NDR Talk Show. Ferner ist er seit 2011 als Buchautor erfolgreich. Sein Roman „Die Kündigung“ wurde auf Anhieb ein SPIEGEL-Bestseller. Nebenbei engagiert sich der Vater von zwei Kindern im Beirat seiner Heimatstadt Kassel.

Preisgekröntes Interview:
Für sein Gespräch mit der Künstlerin Mary Bauermeister in der NDR Talk Show erhielt Hubertus Meyer-Burckhardt den NDR Fernsehpreis „Sehstern“.

Kassel ist dieses Jahr wieder Schauplatz der weltweit bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst – bis zum 16. September findet dort die 13. Documenta statt. Für Sie als Kasseler bestimmt ein ganz besonderer Sommer …
… Halt, halt, halt. Hier muss ich gleich einhaken und Grundsätzliches klären. Meine Heimatstadt unterscheidet ja drei Typen von Bürgern. Die nobelen sind die Kasseläner, die genauso in Kassel geboren wurden wie ihre beiden Elternteile. Wenn nur einer der beiden Eltern nicht in Kassel geboren wurde, ist man Kasselaner. Und schließlich gibt es die Kasseler, die lediglich zugezogen sind und die beiden ersten Bezeichnungen auf ewig verwirkt haben. Das trifft auf mich nicht zu. Ich bin waschechter Kasselaner!

Was Carolyn Christov-Bakargiev nicht von sich behaupten kann. Die hat bulgarisch-italienisch-amerikanische Wurzeln und ist dieses Mal die künstlerische Leiterin der Documenta. Geht es nach ihr, ist die Kunst ein Ort, um Fragen zu stellen, nicht um Antworten zu geben. Was denken Sie? Hat sie Recht?
Mit dieser Sichtweise kann ich eine Menge anfangen. Aber wissen Sie was? Ich betrachte mich als Kunstliebhaber, nicht als Kunstkenner. Und als solcher ist die Kunst für mich in erster Linie ein großes Abenteuer und ein Grundnahrungsmittel. Seit 1977 habe ich jede Documenta mit einer Art kindlichen Unschuld besucht und Spaß dabei gehabt. Überhaupt glaube ich, dass diese unbefangene Herangehensweise nicht nur eine ausgezeichnete Attitüde ist, durch Kunstausstellungen zu wandern. Sie hat sich auch in vielen anderen Situationen meines Lebens als wunderbare Voraussetzung erwiesen, prägende Erfahrungen zu machen.

Das heißt, Kunst weitet Ihren Horizont?
Richtig. Kunst bereichert mich, verblüfft mich, bringt mich auf neue Gedanken.

Aber worin unterscheidet sich dann die Beschäftigung mit bildender Kunst von anderen Bausteinen kultureller Allgemeinbildung?
Das kann ich so genau nicht sagen. Aber ich kann sagen, wo ich den Kern jener Faszination vermute, die Kunst schon seit frühester Kindheit auf mich ausübt und wegen der ich womöglich Film-Produzent geworden bin. Dieser Kern liegt wohl im Umstand, dass da Menschen etwas veranstalten, was keinen offenkundigen Sinn ergibt. Dass Menschen das Kostbarste geben, was sie haben, nämlich ihre Lebenszeit, um etwas zu tun, was dem Effizienzgedanken nicht gehorcht: das fasziniert!

Der kolumbianische Aphoristiker Nicolás Gómez Dávila hat einmal geschrieben, die Tiefe sei das Opfer, das die Effizienz fordert.
Da ist viel dran. Aber so bedeutungsschwer meine ich das gar nicht. Wenn Menschen aus einem inneren Antrieb heraus etwas machen – egal, wie vernünftig oder unvernünftig das ist –, dann mag ich das einfach. Das kann ein Flohzirkus sein, der echte Zirkus, irgendeine Komödie am Kurfürstendamm, eine Peer-Gynt-Inszenierung in Bochum oder eben die Documenta. Ich gehe auch immer wieder zu Rockkonzerten, wo Musiker auf der Bühne stehen, die meine Söhne sein könnten, und deren Musik ich manchmal gar nicht kapiere. Trotzdem kann mich das begeistern.

Weil die Kunst eine Welt für sich ist?
Bestimmt. Und das zu akzeptieren ist sicher wichtig für die kindliche Freude an ihr. Dazu kommt, dass es streng genommen gar keinen Unterschied gibt zwischen dem Besuch der Documenta und dem Besuch eines Boxkampfs. Denn die wesentlichen Voraussetzungen sind bei beiden Veranstaltungen gleich. Sie setzen sich irgendwo hin, treten einen Schritt aus dem Alltag heraus und stellen sich Fragen. Die mögen bei der Kunst gewichtiger sein als beim Boxkampf. Aber letztlich schauen Sie doch bei beiden einfach mal, was da passiert. Mir bereitet das Vergnügen. Auch, wenn ich etwas nicht begreife. Vielleicht dann sogar besonders.

Das geht mir auch so. Insbesondere dann, wenn es sich dabei um Nonsens handelt. Schließlich hat der ja eine anarchistische Kraft, ohne die Humor jenseits platter Witze gar nicht auskommt, oder? Man muss ja bloß mal an die britische Komikertruppe Monty Python denken, deren Sketche immer etwas Absurdes haben, das sich nicht auflösen lässt …
So ist es. Und wenn ich ihren Gedanken verlängere, dann fällt mir gleich der vertikale Erdkilometer ein, der 1977 während der sechsten Documenta entstand.

Der Amerikaner Walter de Maria bohrte damals einen Kilometer tief in die Erde und füllte das Loch mit ineinander gesteckten Messingstäben auf. Das Werk war praktisch unsichtbar und sollte darauf verweisen, dass unsere Vorstellungen vom Weltganzen immer noch irrational sind.
Bei diesem Ding habe ich zwei Kategorien von Menschen nicht verstanden: Zum einen jene Nörgler, die sofort schmallippig lospolterten und meinten, das sei niemals Kunst. Und zum anderen die Bewunderer, die sagten, dass gerade das jetzt Kunst sei. Ich stand dazwischen und dachte: Ich finde diese Aktion vor allem interessant. Aber ich will sie nicht bewerten. Und je älter ich werde, desto weniger möchte ich das. Ich erziehe mich da zu einer Art betagtem Buddhisten, der bei diesen ständigen Beurteilungen nicht mitmacht. Gerade in Fragen der Kunst halte ich das für besonders wichtig.

Im Alltag hat man es ja eher mit Design zu tun als mit Kunst. Doch beides überschneidet sich nicht selten. Ein Beispiel ist die berühmte Zitronenpresse von Phillipe Starck, die ja ein typisches Kunstprodukt ist: Zu allem ist das spinnenbeinige Ding zu gebrauchen – fürs Saftpressen sicher nicht. Wo hört denn Design auf, wo fängt Kunst an?
Wenn ich das so genau wüsste! Ich glaube wirklich, dass die Grenzen fließend sind. Wenn ich auf der Autobahn bin und diese Lastwagen von Renault sehe, dann finde ich deren Fahrerkabinen ganz bemerkenswert ästhetisch. Zwar müssen diese LKWs technischen Effizienzanforderungen gehorchen. Aber der Mensch, der diese Karosserie entworfen hat, besitzt gleichwohl eine große künstlerische Begabung.

Offenbar bringen diese Renaults etwas in Ihnen zum Klingen, was ein Mercedes-Laster nicht schafft. Vielleicht offenbart sich da ja der Berührungspunkt von Design und Kunst, ein Punkt, ab dem Kunst zum Leben erwacht?
Gut möglich. Aber auch, wenn da nichts in mir anklingt, kann es Kunst sein. So wie bei den aneinander gelehnten riesigen Stahlplatten von Richard Serra. Auch die sind eine Erinnerung an die Documenta von 1977. Schon die Baukräne haben fast alle in Kassel vergrätzt. Und dann verkam die Skulptur auch noch zum Pissoir. Das Gezeter war enorm. Aber die Tatsache, dass ich das Künstlerische nicht erkenne, heißt ja nicht, dass Serra kein Künstler ist.

Niemand versteht die Kunst außer dem Künstler, hat der amerikanische Bildhauer David Smith einmal gesagt.
Ja. Und deswegen sollte man sich auch zurücknehmen. Kunst funktioniert für mich wie instrumentale Musik, die ihr letztes Geheimnis nicht preisgibt. Sie fasziniert und regt an und gehorcht keinen objektiven Kriterien. Kunst ist für mich rein assoziativ.

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In der NDR-Talkshow interviewten Sie vergangenen September die Kölner Künstlerin Mary Bauermeister. Sie sprach davon, dass die Kunst verkrusteten Gesellschaften mit Anarchie zu Leibe zu rücken habe. In chaotischen Zeiten wie der unseren jedoch falle der Kunst eher eine ordnende Aufgabe zu. Sehen Sie das auch so? Und wo wäre sie heute besonders gefragt?
Ich glaube, dass Mary Bauermeister Recht hat, was die zerstörerische Aufgabe der Kunst betrifft. Die Wucht, mit der ein Joseph Beuys damals in der Kunstszene und darüber hinaus für Furore sorgte, war schon sehr wichtig. Dabei sehe ich es übrigens als Glücksfall, dass der ein Katholik vom Niederrhein war und einen entsprechend schalkhaften Humor hatte. Aber ich bin nicht der Kunsthistoriker, der sagen könnte, in welcher Phase wir uns gerade befinden und ob das eine ist, in der wieder viel geordnet werden müsste. Gerade mit Blick auf junge Menschen bin ich da sogar eher skeptisch. Mir scheint, dass bei denen oft ein materialistisches und ziemlich konservatives Weltbild vorliegt, dem es gerade an Unordnung, an Risikobereitschaft, an Abenteuergeist mangelt. In meiner Generation gingen ja nur die totalen Loser zur Bank. Oder die angehenden Juristen und Wirtschaftsprüfer damals – down and out waren die! Und heute? Heute gehen sie zu PWC oder McKinsey und sind die Könige!

Demnach mangelt es der jungen Generation also an einer künstlerischen Attitüde, die sich ja dem Mainstream eher versagt, als ihn zu bestätigen?
Genau. Soweit ich das beurteilen kann, fehlt es jungen Leuten manchmal am Wagnis, die Dinge auf eine ganz eigene, unverwechselbare Weise zu sehen. Mir kommt es so vor, als ginge ihnen vielfach der Wille ab, das große Thema ihres Lebens zu suchen und zu entdecken und sich dem dann mit Leidenschaft, ein bisschen Provokation und einer möglichst persönlichen Handschrift zu widmen. Wie Sie ganz richtig andeuten, sind das alles Facetten einer selbstbewussten Haltung, ohne die wahre Kunst gar nicht denkbar ist. Und deswegen bin ich davon überzeugt, dass junge Menschen viel von der Kunst lernen, dass sie sich an deren Chuzpe ein Beispiel nehmen können.

Als Dozent der Hamburg Media School unterrichten Sie auch hin und wieder in Kalkutta an einer kooperierenden Filmhochschule. Wie fällt Ihre Diagnose denn in Indien aus? Gleichen sich die Dinge in Zeiten der Globalisierung an – auch und vor allem hinsichtlich der Kunst, der Kultur, der Karriere?
Nicht sonderlich. Ich erlebe die indische Kultur als unglaublich vital und eigenständig. In Kalkutta schlägt sich das auch in einer anspruchsvollen Filmkultur nieder, die sich deutlich von den Massenproduktionen Bollywoods abhebt. Kalkutta ist immer noch das Armenhaus Indiens, aber gleichzeitig auch seine intellektuelle Hauptstadt. Die Stadt wird von einer unerbittlichen Leistungsbereitschaft und einem schrillen Optimismus angetrieben. Und sie steckt wie eigentlich alles in Indien voller Rätsel und Widersprüche.

So wie die Documenta?
Richtig, so wie die Documenta! Wenn Sie so wollen, schließt sich hier der Kreis. Ein Besuch Kalkuttas ist für mich in der Tat ein ähnlich großes Abenteuer wie ein Besuch der Documenta in Kassel. An beiden Orten kommen Sie an und verstehen erst einmal gar nichts. Aber dieses Nicht-Verstehen lässt sich wunderbar genießen!

Das Interview führte Wolf Alexander Hanisch.

Interview mit Prof. Gerald Hüther

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Burnout ist Kopfsache – sagt der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther. Im Gespräch mit BERUFSZIEL-Autor André Boße erklärt er, was oben falsch läuft, wenn die persönliche Krise einsetzt, und wie sich Nachwuchskräfte davor schützen können. Sein Rat für Young Professionals: „Suchen Sie den Sinn!“

Prof. Dr. Gerald Hüther studierte in Leipzig Biologie und absolvierte dort nach seinem Diplom ein Forschungsstudium in Neurobiologie. Nach seiner Promotion leitete er von 1979 bis 1989 am Max-Planck-Institut in Göttingen ein Forschungsprojekt zur Entwicklungsneurologie. 1988 hat er sich im Fachbereich Medizin habilitiert. Derzeit leitet der 63-Jährige an den Unis Göttingen und Mannheim die Zentralstelle für neurobiologische Präventionsforschung.

Hüther ist Verfasser von rund 100 wissenschaftlichen Fachbeiträgen, Fach- und Sachbüchern, vor allem zu den Themen Hirnentwicklung und Auswirkungen von psychischen Belastungen auf die Gesundheit. Der dreifache Vater lebt in Göttingen.

Herr Professor Hüther, was läuft im Gehirn falsch, wenn eine Nachwuchskraft schon früh in der Karriere die Krise kriegt?
In guten Zeiten und wenn alles passt, wird unser Gehirn von Harmonie bestimmt. Die verschiedenen Areale im Gehirn sind synchronisiert. Kritisch wird es, wenn ein Ereignis eintritt, das nicht den Erwartungen entspricht. Das ist selten der Löwe, der mit Getöse ins Zimmer springt, sondern es sind häufig irritierende Brüche. Zum Beispiel mit der Vorstellung, dass man alles kann und dass man sein Zeitmanagement im Griff hat. Erst, wenn man nicht mehr zur Ruhe kommt und die Überlastung zunimmt, stimmt plötzlich das Bild, das man von sich hatte, nicht mehr mit der Realität überein.

Was genau passiert im Gehirn, wenn die Synchronisation nicht mehr funktioniert?
Der Abgleich findet im Frontalhirn statt, wo sich angesichts der Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität ein sogenanntes unspezifisches Erregungsmuster ausbreitet. Wird diese unspezifische Erregung zu groß, ist das Frontalhirn nicht mehr in der Lage, Ihr Denken zu führen. Sie verlieren die Fähigkeit, nach Plan zu handeln, Ihre Gefühle zu kontrollieren oder sich in andere Leute hineinzuversetzen. Kurz gesagt: Sie reagieren kopflos.

Gibt es einen Notfallplan?
Der Hirnstamm übernimmt die Führung und man greift auf die archaischen Muster zurück: Rumbrüllen, also der Angriff. Oder das Verkriechen in eine stille Ecke, also die Flucht. Beides ist gerade für junge Leute in Unternehmen kaum realisierbar, sodass häufig früh das letzte Muster folgt: die ohnmächtige Erstarrung, die komplette Hilflosigkeit. Früher hieß das Depression. Heute nennt man es Burnout.

Was schützt denn Berufseinsteiger davor, ein falsches Bild von sich selbst zu entwickeln?
Zum Beispiel Erfahrungen mit dem Scheitern. Wer talentiert ist, dem gelingt in der ersten Phase seines Lebens vieles sehr leicht. Bester Abi-Schnitt, schnelles Studium, frühe Erfolge im Job mit erster Projekt- und Führungsverantwortung. Es scheint an nichts zu fehlen – nur gescheitert ist man nie. Man darf sich solche Menschen wie Wanderer vorstellen, die bislang nur gerade, gut ausgebaute Wege kennengelernt haben. Und plötzlich geht es auf steiniges, bergiges Terrain.

Nun benötigen innovative Unternehmen gesunde, leistungsfähige Nachwuchskräfte. Was muss sich ändern?
Die Medizin kümmert sich hauptsächlich um die Pathogenese, also um das, was uns krank macht. Ich denke aber, dass es wichtig ist, auch die Salutogenese in den Fokus zu stellen. Also das Wissen darüber, was uns gesund macht. Dabei gibt es drei wesentliche Erkenntnisse: Gesund ist und bleibt, wer erstens versteht, was
los ist. Wer zweitens in die Gestaltung eingreifen kann. Und wer drittens darin einen Sinn erkennt. Verstehbarkeit, Gestaltbarkeit, Sinnhaftigkeit – das
sind die drei Prämissen für ein gesundes LebenGehen wir mit diesen Begriffen mal in ein Unternehmen, in dem ein Hochschulabsolvent an seiner Karriere arbeitet.

Was bedeutet das für ihn?
Das Verstehen ist sicherlich nicht das größte Problem. Der Gestaltungsspielraum ist am Anfang einer Karriere noch nicht sehr groß, weil zunächst die anderen den Ton angeben – doch das kann sich im Laufe der Zeit ändern. Die größte Schieflage beobachte ich bei der Sinnhaftigkeit. Im Geldverdienen steckt kein Sinn. Wer tatsächlich denkt, er habe Schule, Universität, Assessment Center und Probezeit nur durchlaufen, um danach Geld zu verdienen, wird heute Probleme bekommen – spätestens, wenn die Aufstiegsluft dünner wird. Früher war das nur ganz oben der Fall. Depressive Top-Manager sind nichts Neues. Heute erleben jedoch
schon Young Professionals die Irritation, dass es nicht mehr weitergeht. Die alten Hierarchieleitern, auf denen man früher aufsteigen konnte, existieren
nicht mehr. Stattdessen wird man mit befristeten Verträgen abgespeist. Da stellt sich einer Nachwuchskraft sehr früh die Frage: Warum arbeite ich
überhaupt in diesem Laden?

Wohl dem, der eine andere Antwort als Geld hat.
Ja, denn wer diese nicht hat, bewegt sich auf dünnem Eis und wird früher oder später krank. Es ist kein Wunder, dass eine Berufsgruppe als besonders gesund gilt: die der Nonnen, denn Nonnen haben mit der Sinnhaftigkeit ihres Tuns kein Problem.

Wie gelingt es einem Young Professional, der nicht ins Kloster möchte, Sinnhaftigkeit im Beruf zu entdecken?
Ich muss neue Prioritäten finden und setzen. Mir die Frage stellen: Was ist mir wirklich wichtig? Vielleicht stellt sich dann heraus, dass ich in einem Unternehmen arbeiten möchte, das Produkte herstellt, mit denen ich mich hundertprozentig identifiziere. Bei einem Unternehmen, das eine Kultur des Miteinanders mit Leben füllt, die meinen Werten entspricht. Es wäre dann fatal, hier Abstriche zu machen, nur weil man woanders 100 Euro mehr verdienen kann.

Wie wandeln sich Wirtschaft und Gesellschaft, wenn die Unternehmen zunehmend mit Leuten besetzt sind, die echten Sinn in ihrer Arbeit sehen?
Es wird genau der spannende Transformationsprozess einsetzen, den wir in diesem Zeitalter der globalen Krisen benötigen. Worte wie Leistungsdruck, Hierarchien oder Pflichterfüllung sind Begriffe von gestern. Was die Unternehmen in Zukunft benötigen, sind leidenschaftliche Leute. Querdenker und Musterbrecher, die trotzdem teamfähig sind.

Interview mit Prof. Dr. h.c. Walter Smerling

Prof. Dr. h.c. Walter Smerling ist Betriebswirtschaftler und unter anderem Direktor des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg sowie Honorar-Professor für Kunst- und Kulturvermittlung an der Universität Witten/Herdecke. Im Interview erklärt er, wie Verwirrung und Freude beim Betrachten von Kunstwerken zusammenhängen, welche positiven Effekte Unternehmenssammlungen für die Szene haben und worauf es bei Kunst eigentlich ankommt. Das Gespräch führte Wolf Alexander Hanisch.

Walter Smerling, Foto: Wolfgang LienbacherProf. Dr. h.c. Walter Smerling ist Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn und Direktor des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg.Nach einer Banklehre sowie einem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Kunstgeschichte arbeitete Smerling zunächst als Fernsehjournalist, bevor er Kurator und Ausstellungsmacher wurde.
Seit 2010 ist er Honorarprofessor für Kunst- und Kulturvermittlung an der Universität Witten/Herdecke.

Kunst hatte jahrtausendelang den Auftrag, die Menschen zu unterstützen und zu trösten. Eine oft anzutreffende zeitgenössische Sichtweise widerspricht dem jedoch. Geht es nach ihr, muss gute Kunst vieldeutig sein und darf nichts von uns wollen. Entsprechend ratlos verlassen wir oft die Museen. Ist diese Verwirrung die Folge eines Missverständnisses? Oder ist sie vielmehr gewollt und heilsam?
Ihre Frage ist sehr komplex. Das fängt schon damit an, dass es die Unterscheidung zwischen guter und schlechter Kunst so gar nicht gibt. „Die Kunst ist Kunst-als-Kunst, und alles andere ist alles andere“, hat der Maler Ad Reinhardt 1962 gesagt. Damit meinte er unter anderem, dass in der Kunst etwas zum Ausdruck gebracht wird, was einen universellen Wirkungsanspruch hat, was die Menschen in ihrem geistigen oder spirituellen Sein berührt, was sie in vielerlei Hinsicht bereichert. Und dabei kann es durchaus passieren, dass wir eine Aussage zwar interessant finden, aber nicht auf Anhieb verstehen und darum verwirrt sind. Doch in der Regel denken wir dann darüber nach, warum uns die Kunst verwirrt. Und genau da wird die Sache spannend. Denn Kunst ist auch ein therapeutischer Prozess, der durch Provokation funktioniert. So holt sie aus dem Betrachter heraus, was in ihm steckt – und umgekehrt. Wenn dies zunächst als Verwirrung erlebt wird, dann in einer durchweg positiven Weise. Und je öfter man Kunst betrachtet, desto kleiner wird diese Verwirrung und desto größer die Freude.

Die moderne Kunst birgt also Geheimnisse und wirft Fragen auf…
… allerdings nicht die moderne Kunst allein! Kunst steckt immer voller Fragen. Unabhängig von der Epoche, in der sie entsteht.

Aber ist eine Arbeit von Joseph Beuys nicht buchstäblich fragwürdiger als etwa Leonardo Da Vincis Mona Lisa?
Warum das denn? Niemand kann behaupten, dass die Geheimnisse der Mona Lisa durchweg gelüftet seien. Warum lächelt sie so? Wer hat das Porträt in Auftrag gegeben? Was war der Grund dafür? Welches Leben führte sie? Was für eine Rolle spielte ihr Ehemann? Beim Betrachten der Mona Lisa taucht doch eine Frage nach der anderen auf.

Gut. Aber wenn Kunst prinzipiell Fragen aufwirft, dann provoziert sie auch mitunter kritische oder gar rebellische Haltungen. Dennoch leisten sich viele Unternehmen die Kunst als Steckenpferd. Wie passt das zusammen? Kritik ist doch etwas, was dem Profit gefährlich werden kann …
Auf diesem Feld muss man den Blick sehr weit fassen. Kunst und Kultur sind ja Synonyme für Freiheit, weil sie unzählige Erfahrungsangebote machen, seien die nun rebellisch oder nicht. Und das sind Angebote, ohne die unsere ganze Gesellschaft so nicht funktionieren würde. Das schließt die Unternehmen durchaus ein, die darum nicht nur eine soziale, sondern auch eine kulturelle Verpflichtung haben. Immerhin bieten sie Produkte oder Dienstleistungen für Menschen an, die diese auch bewerten müssen. Und dabei hilft die Kunst. Dazu kommt, dass man mittlerweile zwischen wirtschaftlichen und kulturellen Angeboten kaum noch unterscheiden kann. Gut zwei Drittel dessen, was wir heute konsumieren, ist doch ohne die Kulturindustrie gar nicht mehr denkbar. Nehmen Sie nur unsere Kleidung, die Filmbranche oder die Produktion all der Bilder für unsere Medienwelt. Kunst und Kultur sind ein enorm wichtiger weicher Faktor. Und tatsächlich leben wir in einer Kunst- und Kulturlandschaft, deren Dichte ihresgleichen sucht.

Der Einfluss von Unternehmern im Kunstbetrieb ist aber auch in einem sehr direkten Sinn gestiegen. Als Sammler haben sie das Geld, das den Museen oft fehlt. Besitzen sie darum auch eine Macht, die der Freiheit der Kunst womöglich schlecht bekommt?
Das sehe ich nicht so. Im Gegenteil: Das Engagement von privater Hand ist so wichtig wie unproblematisch. Mit ihren Mitteln erwerben Unternehmer nicht nur Kunstwerke unterschiedlichster Provenienz, sondern machen sie häufig auch auf vorbildliche Weise zugänglich.

Aber sie entscheiden doch mit ihrem Geld darüber, welche Kunst Erfolg hat und welche nicht?
Das war doch nie anders! Seien es die Fugger, die Medici oder die Kirche: Alle haben sich in der Kunst engagiert. Heute dagegen existiert eine ungleich komplexere, vielfältigere und umfassendere Kunstszene als je zuvor. Alle zwei Monate findet irgendwo ein Kunstmarkt statt, der sehr verschiedene Interessen bedient. Da sehe ich die Heterogenität nicht gefährdet. Außerdem kenne ich keinen Sammler, der seine Werke in einem Museum unbedingt durchdrücken will. Museen fragen vielmehr nach einzelnen Objekten und treffen da in der Regel auf sehr kooperative Partner. Dennoch gebe ich zu, dass die Unabhängigkeit ein hohes Gut ist, auf das Museumsdirektoren unbedingt achten müssen.

Unter Galeristen hört man mitunter die Klage, dass die Leute viel über Namen und Geld sprächen, aber nur noch wenig über die Qualität. Woran erkennt man denn, ob ein Kunstwerk etwas taugt?
Ich habe ja eingangs erwähnt, dass Kunst umso verständlicher wird, je häufiger man sich mit ihr auseinandersetzt. Der Kontakt mit Kunst schult das Sehen und vergrößert die Vergleichsmöglichkeiten. Und das gilt auch für die Fähigkeit, die Qualität von Kunstwerken zu erkennen. Nicht das Reden über Kunst ist wesentlich, sondern das Betrachten.

Das mag ja sein. Aber wo liegt der Knackpunkt, an dem sich beim geschulten Betrachten von Kunst die Spreu vom Weizen trennt?

Der wahrscheinlich gravierendste Faktor ist die Zeitspanne, über die sich ein Künstler seinem Thema widmet. Wenn Sie bei einem Georg Baselitz über 50 Jahre, bei einem Gerhard Richter über fast 60 Jahre die klare Linie in den Werkprozessen nachvollziehen können, und wenn Sie etwa bei einem Markus Lüpertz herausfinden, dass er manche spannenden Aspekte schon in den Sechzigern bearbeitet hat, dann spüren Sie die Tiefe, die Durchdachtheit und den Wert von Kunst ganz deutlich. Dass sich dies auch in der Marktstellung der Künstler abzeichnet, liegt auf der Hand.

Apropos Markt: Unterliegt die Kunst einem Modediktat wie viele Branchen und Lebensbereiche? Etwa nach dem Motto: Was gestern gut war, ist heute alt? Anders gefragt: Gibt es trotz der Bedeutung der Zeit eine Art Jugendwahn auf dem Kunstmarkt?
Kurzfristig ja, etwa bei den „Jungen Wilden“ in den achtziger Jahren. Da war die Farbe auf der Leinwand noch nicht trocken, da wechselten die Gemälde schon den Besitzer. Langfristig aber spielt das keine Rolle, da zählt vor allem die Konsequenz von Idee und Ausdruck.

Wie wird man denn zu einem erfolgreichen Künstler? Was begründet eine Karriere?
Alle Künstler, die ich kenne, sind zu jeder Zeit angetreten, die Nummer Eins zu sein, und völlig überzeugt von dem, was sie tun. So eine Einstellung ist sicherlich die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Aber natürlich muss ein junger Künstler auch das System und den Markt verstehen, muss die Beziehungen zwischen den Galerien, den Kunstvereinen, den Kunsthallen, den Auktionshäusern und den Museen begreifen. Doch wie gesagt: Dieses Wissen nützt ihm wenig, wenn er dabei nicht authentisch ist, wenn er nicht weiß, was er ausdrücken will, und wenn er dafür keine eigene Sprache findet. Das ist und bleibt der Kern des Erfolgs im Kunstbetrieb. Aller manchmal irrationalen Auktionsergebnisse zum Trotz, die natürlich auch dem Spiel von Angebot und Nachfrage unterliegen.

Lassen Sie uns zum Schluss ein wenig pathetisch werden: Können Sie ein Kunsterlebnis nennen, das Ihr Leben verändert oder besonders stark beeinflusst hat?
Das war eine Ausstellung von Paul Klee 1978 im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. Ich war damals 18 Jahre alt, und außer mir war nur Joseph Beuys mit zwei oder drei seiner Studenten zugegen. So sind wir uns zufällig begegnet und haben uns über Kunst unterhalten. Am selben Abend habe ich dann einen Vortag besucht, in dem Beuys über seinen erweiterten Kunstbegriff sprach. Auf die sinnlichen, fast erotischen Landschaftsbilder von Klee folgten die komplexen konzeptionellen Ausführungen von Beuys. Natürlich hatte ich damals die Begriffe nicht drauf und habe weiß Gott nicht alles verstanden. Aber ich wusste: Das ist es. Wenn Sie so wollen, war auch ich verwirrt seinerzeit – aber ein für alle mal von der Kunst fasziniert.

Der Roman „Die Kündigung“ von Hubertus Meyer-Burckhardt

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Der Roman „Die Kündigung“ von Hubertus Meyer-Burckhardt

Jetzt auch als Taschenbuch erhältlich.

Hubertus Meyer-BurckhardtSimon Kannstatt, Investmentbanker, gelernter Jurist und Volkswirt, führt als Top-Manager ein Leben in der „Formel 1 der Geschäftswelt“. Die Arbeit ist sein einziger Lebenssinn. Als ihm gekündigt wird, fällt er buchstäblich aus allen Wolken. Er lebt erst einmal weiter, als sei nichts geschehen. Um die Demütigung zu verarbeiten, plant er gedanklich einen Rachefeldzug gegen seinen Ex-Chef bis er sich entkräftet in ein anderes Leben phantasiert. In seinem Traum besteigt er ein Flugzeug nach New York und landet in der schrägen Pension „Atlantic Crossing“. Deren Besitzer Python verwaltet im Nebenberuf das Erbe des Rock ‘n‘ Roll in seinem Plattenladen. Dort bietet er Kannstatt einen Job an. In der skurrilen Umgebung öffnet sich Kannstatt, er denkt über sein Leben nach, lässt lange verdrängte Gefühle zu und erinnert sich langsam seiner Ideale. Gibt es für ihn vielleicht doch ein ganz anderes Leben?

Was bleibt von der Person ohne Funktion, ist die Kernfrage in diesem unterhaltsam geschriebenen Roman. Es geht darin um Richtungsänderungen im Leben, um Selbsterkenntnis und -verantwortung, um Loslassen, innere Freiheit und Zivilcourage. Und um das Bekenntnis zur Individualität. Ein zeitgemäßes Buch und ein leidenschaftlich verfasstes Plädoyer für die Orientierung an Lebensträumen.

Verlag: Ullstein Taschenbuch, ISBN-13: 978-3548284576; 8,99 Euro.
Ebenso verfügbar: Das Hörbuch. Audio CD Verlag: Edel Germany CD/DVD, ISBN 978-3981474008; 19,99 Euro. Erschienen bei www.hypertension-music.de
Facebook-Seite zum Hörbuch: www.facebook.com/pages/Hubertus-Meyer-Burckhardt

PS: Bei unserem Partner www.managementbuch.de gibt es aktuell 3 Exemplare des Buchs „Die Kündigung“ zu gewinnen. Mehr dazu im Newsletter hier.

Über den Autor:
Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt, Jahrgang 1956, studierte zunächst Geschichte und Philosophie in Berlin und Hamburg und wechselte dann zur Hochschule für Fernsehen und Film nach München. 1988 stieg er als Creative Director und Mitglied der Geschäftsführung bei der internationalen Werbeagentur BBDO ein und ging danach in die Filmbranche. Von 2001 bis 2005 bekleidete er Vorstandspositionen bei der Axel-Springer AG und ProSiebenSat.1 Media AG. Seit 2006 ist er Vorsitzender Geschäftsführer der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft. Nebenbei war er von 2005 bis 2011 Professor und Studiengangsleiter an der Hamburg Media School und leitet seit diesem Jahr dort die internationale Co-Produktion. Hubertus Meyer-Burckhardt erhielt für seine Produktionen zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Adolf-Grimme-Preise. Vor der Kamera wirkt er u. a. als Gastgeber der NDR Talk Show. Er lebt in Hamburg und ist Vater zweier Kinder.

Hubertus Meyer-Burckhardt im Gespräch mit dem karriereführer.
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Evonik Industries AG

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Branche
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Produkte/Dienstleistungen
Spezialchemie; Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Kraftwerken für fossile Brennstoffe; Bewirtschaftung von rund 60.000 Wohneinheiten

Anzahl der Standorte
Produktions- und Vertriebsstandorte in 52 Ländern, in über 100 Ländern aktiv

Jahresumsatz
13,1 Mrd. Euro in 2009

Anzahl der MitarbeiterInnen
39.000 weltweit davon rd. 26.000 in Deutschland

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Biologie, Biotechnologie, BWL, Chemie, Chemieingenieurwesen, Elektrotechnik, (Technische) Informatik, Maschinenbau, Materialwissenschaften, Mechatronik, Physik, Verfahrenstechnik, VWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Automatisierungstechnik, Energietechnik, Kunststofftechnik, Umwelttechnik, Toxikologie

Einsatzmöglichkeiten
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Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Traineeprogramm (nach Bedarf)

Mögliche Einstiegstermine
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Auswahlverfahren
Strukturiertes Interview

Einstiegsgehalt
Nach Qualifikation

Auslandstätigkeit
Möglich

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Praktika, Abschlussarbeiten, Werkstudententätigkeiten, studentische Beraterprojekte

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Wirtschafts-/Geisteswissenschaftler:
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Praktika und Abschlussarbeiten:
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