Die Law Clinic ist eine Kooperation der Bucerius Law School und der Diakonie Hamburg. Ehrenamtlich beraten 18 Hamburger Rechtsanwälte gemeinsam mit etwa 40 Studierenden der Law School Hilfesuchende von verschiedenen Beratungseinrichtungen der Diakonie in Rechtsangelegenheiten. Das Angebot richtet sich an Menschen, die aufgrund ihrer finanziellen und persönlichen Situation nur einen eingeschränkten Zugang zu qualifizierter Rechtsberatung haben und ihre Rechte ohne die Law Clinic nicht wahrnehmen könnten. Aufgezeichnet von Stefan Trees
Wie es dazu kam
Ich habe ehrenamtlich in einer interkulturellen Beratungsstelle der Diakonie in Hamburg gearbeitet. In den Beratungsgesprächen tauchten immer wieder Menschen mit rechtlichen Problemen auf. Mit dem Wissen aus meinem Jura- Studium war mir klar, dass viele bei entsprechender anwaltlicher Beratung und Vertretung ihren Fall hätten gewinnen können. Sie waren offensichtlich im Recht, aber es fehlte an passenden Beratungsangeboten, mit denen sie ihr Recht hätten durchsetzen können. Diese Beobachtung machten auch die Sozialarbeiter der Diakonie.
Weil mich dieser Umstand so bewegte, habe ich an der Uni davon erzählt und bei vielen Kommilitonen offene Türen eingerannt, die sich mit ihrem Wissen unentgeltlich für andere Menschen einsetzen und damit nicht bis zum Berufseinstieg warten wollten. So ist die Idee zur Law Clinic entstanden: Sie bringt Menschen zusammen, die einerseits Hilfe benötigen, andererseits helfen wollen. Die Ratsuchenden werden von Teams aus einem Fachanwalt und zwei Studierenden beraten – vom ersten Beratungsgespräch bis zur Lösung des Problems. Die Studierenden beraten also nicht nur, sondern vertreten die Mandaten auch gegenüber der gegnerischen Partei und vor Gericht, immer unter intensiver Anleitung und Aufsicht durch den Team-Fachanwalt und natürlich nur soweit dies rechtlich zulässig ist. Die Reaktion der Anwälte, die wir auf ihre Mitarbeit angesprochen haben, war übrigens einhellig: Endlich gibt es eine Organisation, die es ermöglicht, sich pro bono auf anwaltliche Beratung zu konzentrieren, ohne sich um die vielfältigen und oft zeitaufwändigen organisatorischen Belange kümmern zu müssen.
Warum ich das mache
Die Law Clinic ist ein Beitrag für mehr Chancengleichheit. Als ich an der Uni von meinen Erfahrungen aus den Beratungen an der Diakonie erzählte, brannten die Studierenden darauf mitzumachen – wie junge Menschen nun mal sind, wollen wir mit unserem Engagement die Welt ein Stück gerechter machen.
In der Law Clinic engagieren sich zurzeit rund 40 Studierende und 18 Anwälte. Darüber hinaus gibt es ein zehnköpfiges Leitungs- und Organisationsteam, bestehend aus Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Alumni. Und es gibt noch viel mehr, die mitmachen würden. Wer nach seiner erfolgreichen Bewerbung bei der Law Clinic einsteigt, wird geschult und vorbereitet und durch Lehrveranstaltungen, Workshops, Kolloquien und Feedback-Veranstaltungen begleitet. Somit sind wir mittendrin in der Praxis, und es ist alles andere als trocken.
Was es bislang gebracht hat
Im Oktober 2012 haben wir die erste Beratung durchgeführt. Seitdem läuft es genial: Innerhalb eines Dreivierteljahres konnten hundert Menschen professionell beraten werden, die ohne die Law Clinic wahrscheinlich nie einen anwaltlichen Rat erhalten hätten. Von den Studierenden und den Anwälten wurden rund 70 Mandate übernommen, vier Fälle sind gerichtlich anhängig. So hat beispielweise eine Familie unrechtmäßig ein Jahr lang kein Kindergeld erhalten und nun von der Behörde eine Nachzahlung bekommen. Und kurz vor Weihnachten hatten wir eine sechsköpfige Familie, die schon die Räumungsankündigung bekommen hatte. Innerhalb einer Woche hat das Beratungsteam mit dem Vermieter eine einvernehmliche Lösung gefunden. Die Familie wohnt nun immer noch dort.
Wir finden die Kombination der Zusammenarbeit von Sozialarbeitern und Anwälten und der Zuarbeit der Studierenden eine tolle Möglichkeit, sich pro bono einzusetzen. Wir haben den Traum, dass dieses Modell auch an anderen Universitäten eingeführt wird und die Idee der Law Clinic auf lange Sicht in Deutschland einen Unterschied für den Zugang zum Recht machen wird.
Die Titelheldin in Peter Høegs neuem Roman hat eine außergewöhnliche Gabe: Jeder, der mit der Experimentalphysikerin spricht, wird absolut aufrichtig. Jetzt soll sie einem hochrangigen Justizbeamten ein geheimes Protokoll beschaffen.
Zum Buch gibt es eine Website mit Trailer, Verhören, Autoreninfos
Peter Høeg: Der Susan-Effekt. Hanser Verlag 2015. ISBN 978-3446249042. 21,90 Euro
Sag die Wahrheit
Drei Menschen behaupten, ein und dieselbe Person zu sein. Zwei lügen, einer sagt die Wahrheit. Zu den Spürnasen im Rateteam gehören unter anderem Smudo und Pierre M. Krause. Seit vielen Jahren erfolgreiche TV-Sendung, seit Mitte September mit neuen Folgen. Montags, 22:00 Uhr, im SWR Fernsehen. www.swr.de
Ein Riecher für die Wahrheit?
Ob ein Duft die Wahrheit offenbaren kann oder aber bei der Wahrheits findung hilfreich ist? „Truth“ für die Damen und „Truth for men“, beide von Calvin Klein. Ausprobieren? www.calvinklein.com
Prof. Dr. Jack Nasher M. Sc., Foto: Campus Verlag
Der Wahrheit auf der Spur
Prof. Dr. Jack Nasher M. Sc. (Oxford) studierte Jura in Frankfurt am Main, dazu Philosophie und Psychologie sowie Management an der Universität in Oxford. In der Frühjahrsausgabe des karriereführer recht sprach er mit uns darüber, wie man Lügner durchschaut. In seinen Seminaren vermittelt er auch, wie Sie in Gesprächen der Wahrheit auf die Spur kommen. Seminartermine für Herbst 2015 unter: https://nasher.de/
Sein aktuelles Buch: Entlarvt! Wie Sie in jedem Gespräch an die ganze Wahrheit
kommen. Campus 2015. ISBN 978-3593501260. 19,99 Euro Zu unserem Interview mit Jack Nasher
Hubertus Meyer-Burckhardt, Foto: Gerald von Foris
Halbe Wahrheiten im Theater
Das junge Glück von Ginny und Greg scheint getrübt, als Greg unter dem Bett seiner Geliebten Pantoffeln findet, die nicht ihm gehören. Die Liebeskomödie des englischen Dramatikers Sir Alan Ayckbourn ist ein international erfolgreicher Klassiker, der frisch im Ernst Deutsch Theater in Hamburg aufgeführt wird. Regie führt Hubertus Meyer-Burckhardt, Filmproduzent, Schriftsteller und Gastgeber der NDR Talk Show. Erstmals seit seinem Studienbeginn an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), München, arbeitet Meyer-Burckhardt wieder als Theater-Regisseur.
Vor dieser Zeit war er als Regie-Assistent bei Boy Gobert, Hans Hollmann und Klaus Emmerich tätig und inszenierte selbst am Berliner Renaissance-Theater „Spiel’s noch mal, Sam“ von Woody Allen und „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind. Auf dem Weg zu den Proben zur Inszenierung von „Halbe Wahrheiten“ an der Elbe fragten wir ihn schnell … … Herr Meyer-Burckhardt, Ihr Lieblingszitat über die Wahrheit?
Stammt von Nietzsche: „Der Besitz der Wahrheit ist nicht schrecklich, sondern langweilig wie jeder Besitz.“ Insofern kann eine amüsante Lüge sehr viel unterhaltsamer sein als die Wahrheit.
Welche Attraktivität geht denn von Lügnern aus?
Lügner sind immer attraktiv, vor allen Dingen für die Literatur und den Film. Selten stehen ehrhafte Moralpinsel im Zentrum der Fiktion.
Zu guter Letzt: Woran erkennen Sie, ob jemand nichts als die Wahrheit sagt – oder eben nicht?
Ich möchte meist gar nicht wissen, ob ich gerade einen Schwindler oder einen Wahrhaftigen vor mir habe, denn, und damit schließe ich mit einem Zitat meines Helden Georg Wilhelm Friedrich Hegel: „Die Wahrheit der Absicht ist nur die Tat.“
Halbe Wahrheiten, Ernst Deutsch Theater, Hamburg.
Regie: Hubertus Meyer-Burckhardt.
Ensemble: Peter Bongartz, Tobias van Dieken, Katharina Pütter, Gila von Weitershausen.
Spielzeit: 26.11.2015 (Premiere) bis 9.1.2016.
Info und Tickets: www.ernst-deutsch-theater.de
Zu unseren Interviews mit Hubertus Meyer-Burckhardt
Uwe Böschemeyer: Weil ich es dir nicht sagen konnte.
Befreiende Wahrheit
Warum belastet uns Unausgeprochenes so schwer? Wo finden wir den Mut, offen und damit angreifbar zu sein? Aus seiner langjährigen Erfahrung als Therapeut erklärt der Bestsellerautor Dr. Uwe Böschemeyer, wo Stillsein guttut und wo man gerade dann, wenn die Worte fehlen, etwas sagen sollte.
Uwe Böschemeyer: Weil ich es dir nicht sagen konnte. Vom Schatten des Schweigens zur befreienden Wahrheit.
Ecowin Verlag 2015, erhältlich ab 5.10.2015. ISBN 978-3711000798. 19,95 Euro
Dan Ariely: Unerklärlich ehrlich.
Die halbe Wahrheit ist die beste Lüge
Wie wir andere täuschen und uns selbst am meisten, beschreibt Dan Ariely, Verhaltensökonom und Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), auf originelle Weise samt theoretischem Überbau. Seit Sommer 2015 ist sein bekanntes Buch „Die halbe Wahrheit ist die beste Lüge“ als Taschenbuch erhältlich unter dem neuen Titel: Dan Ariely: Unerklärlich ehrlich. Warum wir weniger lügen, als wir eigentlich könnten.
Droemer Verlag 2015. ISBN 978-3426300626. 9,99 Euro
Weil er sich lieber mit Menschen als mit Paragrafen beschäftigte, starte der promovierte Jurist und Diplom-Psychologe Bertold Ulsamer eine Karriere als Therapeut. Doch Themen wie Schuld und Gerechtigkeit beschäftigen ihn auch weiter: Sein neues Buch behandelt die „Acht Gesichter der Schuld“. Interview: André Boße
Zur Person
Dr. Bertold Ulsamer, geboren 1948 in Haßfurt, studierte in Würzburg, Genf und Freiburg von 1969 bis 1978 Jura und Psychologie. Er beendete das Jurastudium mit der Promotion zum Dr. jur. und dem Zweiten Staatsexamen, das Psychologiestudium mit dem Diplom in Klinischer Psychologie. Er gründete 1984 ein Institut für Managementtraining, seit Mitte der 1990er-Jahre ist er hauptsächlich als Psycho- und Familientherapeut tätig. Zudem ist er Autor mehrerer Fachbücher, zuletzt erschien von ihm „Acht Gesichter der Schuld. Ansätze zur Überwindung“ (Scorpio Verlag 2015. ISBN 978-3958030022. 17,99 Euro).
Herr Ulsamer, warum sind Sie als promovierter Jurist Psychologe geworden?
Ich habe in der zweiten Hälfte meines Studiums sowie in meiner Zeit als Referendar gemerkt, dass ich lieber mit Menschen arbeiten möchte als mit Paragrafen. Ich war damals zum Beispiel im Verwaltungsrecht nicht so gut wie im Strafrecht. Ich habe mich dann gefragt, woran das liegt, und gemerkt, dass ich bei verwaltungsrechtlichen Fragen grundsätzlich auf der Seite der Bürger stand. Ich habe menschlich argumentiert, jedoch aus juristischer Sicht nicht sehr überzeugend. Vollblutjuristen müssen besser abstrahieren können. Daher bin ich schließlich lieber ganz in die Psychologie gegangen.
Gibt es Inhalte aus Ihrem Jura-Studium, die Sie für Ihre Arbeit bis heute gut gebrauchen können? Ist etwas hängengeblieben?
Ich glaube, dass ich deshalb strukturierter denke und argumentiere. Ich kann meine Begründungen gut vermitteln, so dass sie nachvollziehbar sind. Scheinbar hat mir das strukturierte Arbeiten während des Jurastudiums also gut getan. (lacht)
Ihr neues Buch behandelt den psychologisch und juristisch sehr komplexen Begriff der Schuld. Welche Arten der Schuld gibt es?
Es gibt viele Formen, in meinem Buch unterscheide ich acht. Da ist zunächst einmal das Schuldgefühl, wenn ein Mensch tief in sich drinnen weiß, dass er einem anderen Leid zugefügt hat. Da geht es auch um die klassische juristische Schuld eines Täters. Eine zweite Form von Schuld entsteht im Kopf eines Menschen, wo eine eigene Instanz das Verhalten verurteilt. Das führt zum schlechten Gewissen. Das kann mit einer juristischen Schuld zusammenhängen, muss es aber nicht, denn das schlechte Gewissen entsteht auch, wenn ich mir vornehme, abends keine Schokolade mehr zu essen, dies aber doch tue. Oder wenn ich zu viel oder zu wenig arbeite. Eine dritte Form von Schuld ist eine Gegenreaktion zur Hilflosigkeit bei schlimmen Ereignissen. Man glaubt, die Geschehnisse in den Griff zu bekommen, wenn man einen Schuldigen findet. Zum Beispiel bei Unglücksfällen, Katastrophen oder auch schrecklichen Verbrechen.
Hat ein Schuldgefühl etwas mit Empathie zu tun?
Man kann es Empathie nennen, ja. Die Forschung hat aber auch die Spiegelneuronen entdeckt, die einen Menschen erfahren lassen, wie es dem anderen gerade geht. Menschen mit Empathie möchten nicht, dass es dem anderen schlecht geht. Also rechtfertigen sie ihr Handeln, suchen nach Ausreden, versuchen, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Oder das Handeln, das den anderen verletzt hat, rational zu erklären. Das passiert in der Erziehung ganz häufig: Eltern entschuldigen ihre Strenge damit, dass sie es ja nur gut fürs Kind meinen. Im beruflichen Alltag erleben wir häufig, dass Menschen behaupten, sie hätten diese oder jene Entscheidung zum Wohle des Unternehmens getroffen. Das stimmt sicherlich. Und trotzdem – gleichzeitig – ist ihr Handeln mit Schuld verbunden. Schuld ist so im menschlichen Leben oft unvermeidbar. Es ist daher schon ein großer Schritt, wenn jemand zugibt: Ja, ich habe den anderen verletzt. Ich schaue ihm tief in die Augen und kann dann erkennen, wie es ihm gerade geht.
Ist es für Juristen eine wichtige Aufgabe, den anderen dazu zu bringen, empathisch zu sein? Seine Schuld zu erkennen?
Nicht für alle Bereiche, aber im Strafvollzug ist das ein großes Thema. Wer mit Inhaftierten spricht und ihnen helfen will, sollte versuchen, bei diesen Menschen das Gefühl zu wecken, zu erkennen, wie es den Menschen geht, denen sie durch ihre Tat Leid zugefügt haben. Es ist wichtig, dass der Verurteilte zu seiner Tat steht.
Gibt es Tricks, diese Empathie bei anderen zu wecken?
Wichtig ist, dass ich selbst Empathie mitbringe. Ich muss zum Beispiel erkennen, wie es dem Täter geht, was er gerade durchmacht. Wenn ich ihn moralisch verurteile, macht er natürlich dicht. Je weniger ich einen Schuldigen angreife, desto mehr Möglichkeiten gebe ich ihm, seine eigene Schuld nachzuvollziehen. Das ist ein Prozess, den man von außen anstoßen kann. Erzwingen kann man ihn nicht.
Kann der Gerichtssaal der Ort sein, an dem Schuld nicht nur festgestellt wird, sondern auch tatsächlich vergeben werden kann?
Nein, das passiert nur in Ausnahmefällen. Vor Gericht geht es um Gerechtigkeit und Bestrafung – nicht um Versöhnung. Daher dreht sich in einem normalen Strafprozess alles um den Angeklagten, also den mutmaßlichen Täter. Um die Opfer kümmert sich das Gericht nur am Rande. Ich halte daher den Täter-Opfer-Ausgleich für ein sinnvolles und wertvolles Instrument, um sich wirklich mit den Themen Schuld und Vergebung zu beschäftigen. Hier wird das Opfer viel stärker einbezogen. Es kommt zu einer Interaktion zwischen Täter und Opfer – und damit zu einer viel intensiveren Auseinandersetzung mit der Schuldfrage.
Aber ein Schuldspruch mit einer knackigen Geld- oder Gefängnisstrafe hilft dem Opfer doch auch, oder?
Vielleicht kurzfristig. Befriedigt wird hier aber nur das Rachegefühl. Das ist eine Genugtuung, ohne Frage. Aber diese Befriedigung geht schnell vorbei, weil das Opfer merkt, dass es persönlich nicht davon profitiert, wenn der andere hart bestraft wird.
Zum Abschluss: Ist es für einen jungen Juristen wichtig, psychologisches Wissen mitzubringen?
Es ist wichtig. Doch die Psychologie ist zweischneidig. Es gibt das theoretische, akademische Wissen, das einem Juristen eher wenig bringt. Die Themen sind einfach zu abstrakt, um sie in den beruflichen Alltag auf den konkreten Menschen zu transferieren. Es gibt allerdings eine Alltagspsychologie, man könnte sie auch mit dem Begriff der Menschenkenntnis beschreiben. Zu wissen, wie ich mit Menschen umgehen sollte und wie ich mich selbst als Mensch erfahre, ist auch für Juristen sehr wichtig. Dafür muss ich aber nicht unbedingt Psychologie studieren. Der Weg führt dahin, wenn ich achtsam gegenüber anderen bin, mich immer wieder austausche und selbst reflektiere.
Bevor Sie unsere Kanzlei- und Firmenporträts für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie die Checkliste zur Erstellung einer E-Mail-Bewerbung.
Allgemeines
Bewerben Sie sich entweder auf dem Postweg oder über E-Mail/Onlineformular – nicht auf mehreren Wegen.
Senden Sie nur eine E-Mail-Bewerbung, wenn Sie die Adresse der Personalabteilung oder einer konkreten Person kennen. Keine Mails an allgemeine Adressen wie info@unternehmen.de.
Achten Sie auf eine eigene seriöse Mailadresse (z. B. vorname.nachname@provider.de) und vollständige Kontaktdaten in der Signatur.
Nutzen Sie für die Bewerbung Ihre private, keine geschäftliche E-Mail-Adresse.
Verwenden Sie keine Emoticons, Sonderzeichen oder Abkürzungen wie MFG.
Senden Sie die E-Mail zur Überprüfung erst einmal an sich selbst.
Internet-Bewerbungen setzen sich durch
58 % der Unternehmen in Deutschland wollen Bewerbungen per Internet, (38 % per E-Mail, 20 % über Online-Formulare auf ihren Webseiten). 27 % der befragten Personalchefs bevorzugen eine Bewerbung auf Papier. 15 % haben keine Präferenz.
Quelle: Bitkom-Umfrage 2015
Anschreiben
Das Anschreiben wird als Text in der Mail sowie zusätzlich als Anhang gesendet.
Stellen Sie sicher, dass der Vor- und Nachname Ihres Ansprechpartners richtig geschrieben ist.
Haben Sie die Quelle der Stellenausschreibung in der Betreffzeile genannt?
Ist Ihr Anschreiben lesefreundlich aufbereitet (Absätze)?
Sind Sie auf das Anforderungsprofil der Stelle eingegangen?
Falls verlangt, haben Sie Angaben zu Eintrittstermin und Gehaltswünschen gemacht?
Haben Sie Soft Skills mit aussagekräftigen Praxisbeispielen belegt?
Entspricht das Anschreiben trotz aller formalen Empfehlungen Ihrem Stil?
Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen?
Lebenslauf
Der Lebenslauf wird als Anhang in der Mail mitgesendet.
Integrieren Sie Ihr Bild in den Lebenslauf, statt es als Anhang mitzusenden.
Ist die Reihenfolge des Lebenslaufes korrekt?
Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt?
Ist der Schwerpunkt des Studiums herausgearbeitet, und passt er zur Stellenausschreibung?
Sind Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung benannt?
Sind zu Praktika und anderen Tätigkeiten erklärende Unterpunkte eingebaut?
Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben?
Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle?
Wurden Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet?
Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet?
Ist das aktuelle Datum angegeben, und haben Sie den Lebenslauf unterschrieben?
Anhänge
Versenden Sie Anhänge als PDF oder JPG – alles andere kann die Formatierung verlieren.
Die Dateien sollten zusammen eine Größe von 3 MB nicht überschreiten.
Soweit möglich fassen Sie die Anhänge in einer PDF-Datei zusammen.
Benennen Sie Anhänge eindeutig.
Schicken Sie Ihr Anschreiben aus der Mail auch als Anhang – dann kann es besser verarbeitet werden.
Senden Sie zunächst nur Anschreiben, Lebenslauf und wichtige Unterlagen wie Hochschulzeugnis, Praktikumsbescheinigungen und Ausbildungszeugnis als Anhang und bieten Sie an, weitere Informationen auf Wunsch nachzuliefern.
Die zehnte ARD-Themenwoche vom 4. bis 10. Oktober 2015 widmet sich ganz dem Thema „Heimat“.
Im Fernsehen und Radio werden die Sendeplätze gefüllt mit Filmen, Reportagen, Dokumentationen, Diskussionsrunden und Hörspiele – von der Heimat-Geschichte des Südwestens über Heimat im digitalen Raum und das Heimatgefühl beim Urban Gardening bis zu Spielfilmen wie dem „Leberkäseland“ über eine türkische Akademikerfamilie in Moers zwischen Tradition und Moderne. Heimat also in vielen Facetten: Kulturell, politisch, geografisch, geschichtlich u.v.m.
Als Paten der Themenwoche haben sich Schauspielerin Natalia Wörner, Musiker Herbert Grönemeyer und Fußballer Mesut Özil zur Verfügung gestellt. Was für Grönemeyer Heimat bedeutet, darüber spricht er in diesem Video:
Eine Studie belegt: Deutsche Auswanderer sind oftmals jung und hoch qualifiziert. Ihr Know-how fehlt auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Experten fordern daher, hochqualifizierte Abwanderer mit Rückkehrprogrammen wieder nach Deutschland zu holen.
Zwischen 2009 und 2013 sind rund 710.000 Menschen mit deutschem Pass in die Ferne gezogen. Zumeist weil sie neue Erfahrungen machen und ihren Horizont erweitern (72 Prozent) wollen. Berufliche Gründe kommen an zweiter Stelle (66,9 Prozent), gefolgt von familiären Gründen (50,9 Prozent). Dies geht aus einer Studie zur Migration deutscher Staatsbürger hervor, vorgelegt von Forschern des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR).
Rückkehr aus Unzufriedenheit – und weil die Familie fehlt
„Ich bin dann mal weg“ bedeutet bei vielen aber nicht für immer. Rund 580.000 Zuzüge im oben genannten Zeitraum haben die Behörden registriert. Die Gründe für die Rückkehr sind partnerschaftsbezogen und familiär (63,9 Prozent) sowie beruflich bedingt (56,5 Prozent). Rund 40 Prozent waren mit ihrem Leben im Ausland unzufrieden. Und 41 Prozent der im Ausland lebenden deutschen Auswanderer können sich sowieso vorstellen, wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Bei der Rückkehr von Fachkräften unterstützt das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Rückkehrer mit einem eigens entwickelten Programm. Auch speziell für Wissenschaftler gibt es Hilfestellung, das Karriereportal für Wissenschaft und Forschung academics hat eine Liste von Rückkehrprogrammen erstellt.
UN-Studie: Migration weltweit so hoch wie noch nie zuvor
Das Glück, die Rückkehr in die Heimat frei wählen zu können, hat nicht jeder Migrant. Die weltweite Migration hat nach Angaben der Vereinten Nationen einen neuen Höchststand erreicht. Wie der UN-Bevölkerungsfonds in New York mitteilte, leben derzeit 232 Millionen Menschen freiwillig oder gezwungenermaßen außerhalb ihrer Heimat. Die weltweiten Ströme der Menschen, die nationale Grenzen passieren, visualisiert sehr anschaulich eine Grafik auf faz.net.
Ist Heimat der Wohnort? Die Familie oder der Geburtsort? Wir haben uns Umfragen und ihre Ergebnisse für euch angesehen.
Was ist Heimat – die Frage scheint auf den ersten Blick ganz einfach zu beantworten zu sein. Doch schnell wird klar: Heimat kann ganz viel sein. Ein Gefühl der Geborgenheit oder ein physischer Ort beispielsweise. Die folgende Statistik bildet die Ergebnisse einer Umfrage in Deutschland zu der persönlichen Bedeutung des Begriffs der Heimat für die Befragten ab. Im März 2012 gaben 31 Prozent der Befragten an, dass sie mit dem Heimatbegriff vor allem die Familie verbinden.
Auch die Frage nach dem (inter-)nationalen Zugehörigkeitsgefühl ist spannend, denn sie verdeutlicht, dass der Heimatbegriff je nach individuellem Empfinden skalierbar ist auf Weltbürger, Europäer oder Deutscher.
Die unten stehende Grafik zeigt das Ergebnis einer Umfrage zum Verständnis von Heimat und dem entsprechenden Zugehörigkeitsgefühl. 43 Prozent der befragten Personen gaben an, dass sie sich am ehesten als Deutscher fühlen bzw. bezeichnen würden.
Kann man die Arbeitswelt so gestalten, dass Menschen ihre Potentiale entfalten und ihre Fähigkeiten einbringen können – zu ihrem eigenen Wohl und dem der Unternehmen, für die sie tätig sind? Ja, antwortete der erfolgreiche Film „Augenhöhe“. Nun soll eine Fortsetzung gedreht werden.
Auch im zweiten Teil wollen die Filmemacher den für sie notwendigen Wandel der Arbeitswelt dokumentieren und Antworten finden auf die Fragen: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Wie macht man sich auf den Weg zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit? Wohin soll die Reise gehen?
Die Sehnsucht nach sinnstiftender Arbeit sei mindestens so groß, wie die Notwendigkeit Wertschöpfungsprozesse agil zu gestalten, sind die Filmemacher überzeugt. Mit ihrem neuen Projekt „AUGENHÖHEwege“ wollen sie mutige Firmen zeigen, die sich auf den Weg gemacht haben, die Arbeitswelt neu zu erfinden.
Nach dem Erfolg der preisgekrönten Filmproduktion „Der Upstalsboom Weg“ folgt ein neuer Film zum Kulturwandel der Arbeitswelt: Die stille Revolution.
Die Zeit ist reif für eine neue Unternehmenskultur, so der Tenor des Films, nicht Gewinnmaximierung, sondern die Wertschätzung des Menschen, die Anerkennung seiner Begabungen und Talente führe zu mehr Innovation und Einsatzbereitschaft (und somit zu noch besseren Betriebsergebnissen), da der Mensch wieder einen Sinn in seiner Arbeit und damit auch in seinem Leben sehe.
Produkte/Dienstleistungen
Nach dem Motto „Alle Shops unter einem Dach“ können Besucher unserer Online-Shoppingportale Produkte aus den Kategorien Mode, Möbel und mehr finden.
Ein Hotelier bekam aus einer Personalbefragung niederschmetternde Rückmeldungen seiner Mitarbeiter. Er zog sich in ein Kloster zurück, um über Veränderungen nachzudenken. Er begann seinen Mitarbeitern einen Sinn und dem Sinn eine Heimat in seinem Unternehmen zu geben.
Heute fühlen sich seine Mitarbeiter gehört, gesehen und mit Wertschätzung bedacht. Persönliche Weiterbildung wird im Unternehmen gleichermaßen gefördert wie fachliche. Während die durchschnittliche Verweildauer im Unternehmen branchenweit von 2 auf 1,5 Jahre sank, stieg sie bei Upsalsboom auf sechs Jahre.
Dieser Wandel des Unternehmers Bodo Janssen und seiner Hotelkette Upstalsboom wird im Film „Der Upstalsboom Weg“ porträtiert, der unter anderem als bester Film den Deutschen CSR-Preis 2015 gewann, beim COSMIC CINE Festival 2014 als bester Kurzfilm ausgezeichnet wude und bei den Human Resources Excellence Awards 2013 in der Kategorie „Bestes „Arbeitgebervideo“ nominiert war.
Es ist Freitagabend und Emily, 24, will ins Wochenende. Doch der Chef bittet sie länger zu bleiben: in der Produktion sei etwas schief gelaufen, nun drohe ein Auftrag zu platzen. Emily denkt kurz nach, dann erinnert sie ihren Chef an die vereinbarte Arbeitszeit und fährt nach Hause.
Emily gehört der Generation Z der ab Ende der 1990er-Jahre Geborenen an. Sie ist eine Kunstfigur, die der Saarbrücker BWL-Professor und Fachmann für Personalmanagement Christian Scholz ausgedacht hat, um zu illustrieren, wie die neue Generation tickt, die in den nächsten Jahren den Arbeitsmarkt betreten wird. „Generation Z ist anders als ihre Vorgänger: Sie ist hochgradig auf ihre eigenen Ziele konzentriert und definitiv kein Teamspieler“, erklärt Scholz, zu ihrem Arbeitgeber habe sie „noch weniger Loyalität als zu ihrer Turnschuhmarke“.
Buchtipp
Philipp Riederle, Wer wir sind, und was wir wollenPhilipp Riederle. Wer wir sind, und was wir wollen. Ein Digital Native erklärt seine Generation. Droemer Knaur. ISBN 978-3-426-78611-6. € 12,99
Heimatgefühle am Arbeitsplatz? Fehlanzeige. Es zählen Freunde und Familie. Die Generation Z „will klar zwischen Arbeitswelt und Privatleben in der eigenen kleinen Welt trennen“, stellt Scholz in einem Gastbeitrag für das Fachmagazin Human Resources Manager fest.
Sinnvoll beschäftigt sein
Damit geht sie noch einen Schritt weiter als die vorherige Generation Y der Milleniums. Auch den um 1980 bis Mitte der 1990er-Jahre Geborenen sind Freunde und Familie überdurchschnittlich wichtig. Allerdings versuchen sie ihr Privatleben in Einklang mit den Anforderungen ihres Jobs zu bringen, in die vielbeschworene Work-Life-Balance. Desk-Sharing, Home-Office, Teilzeit – alle Möglichkeiten eines modernen Personalmanagements werden hierzu aufgefahren. Auf eine Karriere verzichten Milleniums dann auch schon mal zugunsten ihrer persönlichen Freiheit. Den Job einfach Job sein lassen, nur um pünktlich nach Hause gehen zu können? Auf keinen Fall, wo bliebe da der Sinn?
Sinn steht hoch im Kurs bei der Generation Y. Heimat, Nachhaltigkeit, eine intakte Umwelt und Arbeitgeber, die diese Werte teilen – zumindest aber nicht dagegen arbeiten. Mit diesen Ansprüchen verändern sie das Personalmanagement wie Thomas Sigi, Personalvorstand von Audi, in einem Spiegel-Interview zugibt. Dort berichtet er von einer Studie, die Er in Auftrag gegeben hatte, um deren Wünsche und Ansprüche besser kennenzulernen.
Lieber in der Heimat als im Ausland
Hierbei war unter anderem herausgekommen, dass die Mobilität der Milleniums nachlässt. Im Ausland waren die meisten während des Studiums. Nun, mit einem festen Job, wollen sie nur ungern im Interesse des Unternehmens umziehen oder im Ausland arbeiten. Freunde und Familie lassen sich mit einem modernen Nomadentum nur schwer vereinbaren.