Das letzte Wort haben: Elke und Ralf Raml, Business Coaching, Training, Mediation

Elke und Ralf Raml, Foto: Marco Seiboth
Elke und Ralf Raml, Foto: Marco Seiboth

Vom Wirtschaftsinformatiker zum Coach: 30 Jahre lang war Ralf Raml im IT- und Wirtschaftsumfeld aktiv, unter anderem als Consultant für Banken. Dabei ging es ihm stets darum, wie Menschen gemeinsam gute Ergebnisse erzielen können. Dieses Wissen übertrug er dann als Coach auf Paar-Beziehungen. Zusammen mit seiner Frau Elke, einer studierten Musikerin und ehemaligen Inhaberin und Geschäftsführerin einer erfolgreichen Eventagentur, coacht er Paare, damit sie Wünsche und Träume in die Tat umsetzen können. Beide Coaches sind auch als Trainer und Mediatoren aktiv und bieten Kommunikation im Team sowie Führungskräfte und Team-Coaching an. Die Fragen stellte Christoph Berger

Frau Raml, Herr Raml, Sie beschäftigen sich seit Jahren mit beruflichen und privaten Beziehungen. Gibt es bei den beiden Beziehungsformen Gemeinsamkeiten?
Ralf Raml:
Ja, die gibt es. Wenn es mit der Kommunikation nicht klappt und es dadurch zu Störungen und schlechten Gefühlen kommt, dann kommt man zusammen nicht zu guten Ergebnissen. Und es fehlt sogar schon der Antrieb, mit dem anderen gute Ergebnisse erzielen zu wollen, weil die Beziehung vor allem auf Probleme statt auf Lösungen fokussiert ist.

Woran ist eine gute Kommunikation erkennbar?
Elke Raml:
Wichtig ist ein respektvoller Umgang untereinander und dass jeder das Gefühl hat, alles sagen zu können – unabhängig von Hierarchieebenen.
Ralf Raml: Zumal es so ist, dass sich eine schlechte Kommunikation im Berufs- oder Privatleben auf den jeweils anderen Bereich übertragen kann. Der Kopf kann die eine Welt nicht einfach ausblenden und umswitchen.

Für die Partnerschaft ist Liebe, also das Herz, eine Grundvoraussetzung, aus der viel entspringen kann. Welche Rolle spielt das Herz in beruflichen Beziehungen?
Elke Raml:
Es spielt eine entscheidende Rolle, alleine schon vor dem Hintergrund, dass viele Menschen einen Job ausüben, den sie überhaupt nicht lieben. Später im Leben merken dann einige, dass es nicht der Job ist, für den ihr Herz schlägt. Dann wollen sie sich verändern, weil ihnen bewusst wird, wie viel Zeit sie mit der Arbeit verbringen. Wenn sich etwas hingegen stimmig mit dem Herzen anfühlt, kann es sogar passieren, dass es sich überhaupt nicht mehr wie Arbeit anfühlt.

Wie wird man sich seines Herzens bewusst?
Elke Raml:
Es ist kein Fehler, einen Weg falsch einzuschlagen. Oft ist es so, dass wir erst wissen, was wir wollen, wenn wir erfahren haben, was wir nicht wollen.
Ralf Raml: Es hilft sehr, sich selbst gegenüber aufmerksam zu sein und immer wieder zu fragen: Macht mir das Spaß, was ich da mache? Und wenn es keinen Spaß macht, kann man nach Wegen – auch gemeinsam mit Kollegen – suchen, um dies zu ändern.

Es geht also auch darum, gemeinsam Ziele und Visionen zu entwickeln?
Ralf Raml:
Ja, Sie brauchen ein gemeinsames Thema, das Sie zusammen entwickeln. Dann erst wird das Glück greifbar. Wir reden allerdings nicht davon, etwas machen zu müssen, sondern davon, etwas machen zu wollen. Dazu ist es wichtig nicht zu formulieren, was ich nicht mehr will, sondern auszusprechen, was ich will. ‚Wo möchte ich hin?‘ ist die entscheidende Frage sowohl in Paar- als auch Berufsbeziehungen. So werden Gespräche angestoßen, um gemeinsame Ziele zu entwickeln.
Elke Raml: Genau. Mit gegenseitigen Vorwürfen kommt man nicht weiter. Wichtig ist es, in Ich-Botschaften zu sprechen. Dazu muss natürlich die Bereitschaft zur gemeinsamen Lösungsfindung bestehen. Allerdings fehlt in vielen Teams dieses Commitment.

Cover Immer stecke ich zurück

Immer stecke ich zurück, Neue Ergebnisse UG, Elke und Ralf Raml, 2016 (Werbelink)

https://neue-ergebnisse.de

Warum lohnt es sich für den eigenen Weg, sich coachen zu lassen und mit Mediation u.a. auseinanderzusetzen?
Elke Raml:
Durch Coaching kommt der Coachee wesentlich schneller zum gewünschten Ziel. Wir Menschen haben oft blinde Flecken auf dem Weg unserer Weiterentwicklung, die wir allein nicht gut erkennen können. Daher braucht es ein Gegenüber, einen Experten, der unterstützen kann, diesen Weg zu gehen, der die Fallstricke kennt und weiß, wie sie gemeistert werden können. Das kann man zwar oft auch alleine schaffen, aber es würde wesentlich länger dauern, weil man in der eigenen Sichtweise und oft auch durch entsprechende Gefühle „gefangen“ ist. Das Gute am Coaching ist, dass man die Erkenntnisse nicht nur im Job anwenden kann, sondern dass sie sich oft auch auf weitere Lebensbereiche auswirken und diese sowie das Leben allgemein erleichtern.