International Day of Happiness

Tatatata: Heute ist “International Day of Happiness”, sagt die UN, und tatsächlich fühle ich mich auch schon ein bisschen glücklicher. Das mag an der Sonne liegen, die den wild bewachsenen Innenhof vor meinem Bürofenster in ein Frühlingsgedicht verwandelt. Oder daran dass auf der Facebook-Seite des internationelen Tags des Glücks von überall auf der Welt Nachrichten eingehen, die von Feiern des International Day of Happiness und von Menschen berichten, die sich mal für wenige Minuten in sich zurückziehen und ihrem Glück nachspüren. Da fühle ich mich so wohlig zugehörig.

Bevor ich mich nun in tiefe Kontemplation über mein Glück versenke frage ich mich, ob das „Nichtstun“ der Arbeitgeber zahlt. Rein arbeitsrechtlich ist eine fünfminütige Meditation am Arbeitsplatz vermutlich als Pause zu bewerten, und ob die bezahlt wird, hängt davon ab, was mit dem Arbeitgeber vereinbart wurde. Der Arbeitsvertrag gibt hierüber Auskunft. Völlig unzweifelhaft sind dagegen die positiven Auswirkungen von Meditation auf die psychische Gesundheit. Und unstrittig ist wohl auch, dass Arbeitgeber von gesunden Mitarbeitern profitieren.

Was das jetzt mit dem UN-Glückstag zu tun hat? Meditation entspannt und beruhigt den Geist, sagt die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.. Und Entspannung ist ein wunderbares Fundament für den achtsamen Umgang mit sich und der Welt. Achtsamkeit wiederum kann der Anfang sein vom glücklichen Sein, wenn sich im Denken das halbleere in ein halbvolles Glas verwandelt und wir uns daran gewöhnen, unseren Blick zunächst mal wohlwollend auf die Dinge zu richten, die wir als bereichernd empfinden und die funktionieren. Den Kritiker in uns nehmen wir dagegen so lange an die Leine, bis wir ihn wirklich brauchen. Dann kommt auch er zu seinem Recht.

Und das Geld? Was ist mit dem lieben Geld? Bei der Diskussion um den Glücks-Begriff finde ich die Aussage prägend, dass Glücksempfinden im Innen entsteht und nicht im Außen, weshalb das Anhäufen materieller Güter zwar in der Regel ein bequemes, aber noch lange kein glückliches Leben ermöglicht. Den Unterschied zwischen glücklich sein und Glück haben hat mir übrigens die Glücks-Expertin Dr. Eva Wlodarek im Interview erklärt. Ungezählte Wissenschaftler wollten jedenfalls schon herausfinden, ob Geld nun glücklich macht oder nicht. Um eine renommierte Studie hervorzuheben: Der an der Princeton-University erstellte Hapiness-Money-Report kommt zu dem Schluss, dass das Glücksempfinden bis zu einem Jahresgehalt von 60.000 Euro zunimmt – danach bleibt die Glückskurve auch nach einer Gehaltserhöhung auf gleichem Niveau.

Und dennoch liegt voll im Trend, wer auf „Sein“ setzt statt auf „Haben“. Die so genannte Generation Y der nach 1980 geborenen vollzieht mit Karacho einen Wertewandel, dass die Personalabteilungen kaum hinterher kommen. Nicht das höchste Gehalt macht den neuen Job attraktiver als andere, sondern die Work-Life-Balance, der Sinn der Tätigkeit und die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz. »Wir sind nicht faul! Wir wollen arbeiten«, sagt Kerstin Bund, „nur eben anders. Nachhaltiger. Im Einklang mit unseren Bedürfnissen.“ Die Journalistin und Autorin beschreibt in ihrem Buch „Glück schlägt Geld. Generation Y: Was wir wirklich wollen“, wie die Generation Y die Berufswelt verändert.

Schlau, das immaterielle Glück in den Vordergrund zustellen, wenn man die folgenden Forschungsergebnisse kennt. Zwei britische Wissenschaftler stellten sich die Frage: Werden glückliche Menschen eher reich? Ja, sagen sie.

Was für eine Erkenntnis: Wer reich ist, wird nicht eher glücklich als andere. Wer dagegen glücklich ist, wird eher reich.

Einen wunderbaren internationalen Tag des Glücks!

Karriereleiter: Der Start

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Das Erste Examen ist bestanden, doch wie geht es nun weiter? Welches sind die nächsten Pflichtstationen auf der juristischen Karriereleiter? Der Weg bis zur Partnerschaft in einer Großkanzlei sollte gut geplant werden. Mich führte er nach drei Jahren in einer kleineren Kanzlei und weiteren drei Jahren in der Rechtsabteilung eines Versicherungskonzerns 2007 zu CMS Hasche Sigle. Hier bin ich seit 2010 Partner.Von Dr. Stefan Segger, CMS Hasche Sigle

Als frisch examinierter Assessor sollte sich der junge Jurist Gedanken über seine weiteren Karriereziele machen: Senatsvorsitzender beim Bundesgerichtshof wäre toll. Oder doch besser Generalbundesanwalt oder Chefsyndikus bei einem großen Unternehmen? Manch einer hat auch die Idee, Partner einer Großkanzlei zu werden: Es locken unternehmerische Freiheit, hohe Reputation und ein gutes Einkommen. Für alle diese Positionen ist eine exzellente juristische Qualifikation Voraussetzung. Nicht weniger wichtig sind jedoch die sogenannten „weichen“ Faktoren. Jeder Jurist, der eine Karriere als Partner einer Großkanzlei anstrebt, sollte über die entsprechenden Soft Skills verfügen und sich zunächst folgende Fragen ehrlich beantworten, bevor er weitere Schritte plant:

Habe ich Spaß daran, kniffelige Rechtsfragen zu beantworten?
In Großkanzleien geht es fast immer darum, neue rechtliche Fragestellungen zu durchdringen und damit verbundene Lösungen zu erarbeiten. All das, was in den Kommentaren und Gerichtsentscheidungen nachzulesen ist, rechtfertigt nämlich keine Stundensätze im dreistelligen Euro-Bereich. Oder fühle ich mich eher auf „bekanntem Terrain“ wohler?
Habe ich Spaß daran, von spezialisierten Juristen mandatiert zu werden?
Die Mandanten der Großkanzleien verfügen selbst über ganz hervorragend qualifizierte Juristen (mit dem dazu passenden Selbstbewusstsein) und sind vielfach selbst spezialisiert. Der Anwalt einer Großkanzlei sollte diesen Mandanten „auf Augenhöhe“ begegnen. Passt das zu mir?
Habe ich Spaß an der Arbeit?
Anwälte in Großkanzleien arbeiten viel, und wer eine Karriere in diesem Umfeld anstrebt, sollte Spaß an der Arbeit haben. Was nicht heißt, dass Anwälte nicht auch ein Privatleben haben.
Habe ich Spaß daran, unternehmerisch tätig zu sein?
Der Erfolg als Anwalt verlangt strategisches und unternehmerisches Handeln. Das unterscheidet den Anwalt von vielen anderen juristischen Berufen. Die Verpflichtung zum unternehmerischen Handeln eröffnet auf der anderen Seite aber auch viele Gestaltungsspielräume: Nirgendwo sonst ist die Möglichkeit so groß wie in diesem Bereich, Einfluss auf die Arbeit zu nehmen und selbst strategisch, unternehmerisch zu gestalten.
Habe ich Spaß daran, parteiisch zu sein?
Der Anwalt vertritt die Interessen der Mandanten. Dies setzt den Willen zur Parteilichkeit voraus. Die juristische Ausbildung ist dagegen weitgehend auf die klassische juristische Begutachtung und Stellungnahme aus neutraler Sicht ausgerichtet. Wer Karriere als Partner einer Großkanzlei machen will, sollte beides können: sowohl objektiv (be-)urteilen, um dem Mandanten ein realistisches Bild zu vermitteln, als auch den Mandaten nach außen parteiisch vertreten.

Der Weg vom 1. Staatsexamen zum PartnerKönnen alle Fragen mit einem Ja beantwortet werden, gibt es viele Möglichkeiten, seinen Weg bis hin zur Partnerschaft zu gestalten:
Bis zum Zweiten Staatsexamen
Die Zeit zwischen den beiden juristischen Staatsexamen bietet zahlreiche Gelegenheiten herauszufinden, was einen interessiert oder interessieren könnte. Generell gilt es, soviel wie möglich auszuprobieren und Kontakte zu knüpfen. Die Spezialisierung aus dem Studium sollte der angehende Jurist dabei gleichwohl nicht überbewerten. So sinnvoll eine Spezialisierung ist: Viele Rechtsgebiete, die sehr gute Karrieremöglichkeiten bieten, kommen im Studium kaum vor. Es gibt wohl keine juristische Spezialisierung aus der Zeit der universitären Ausbildung, deren Spezialkenntnisse sich nicht auch durch die ersten sechs Monate „on the job“ erreichen ließen. Ein Wechsel der fachlichen Ausrichtung ist daher bei guten Gründen ohne Weiteres möglich. Bei der Wahl von Jobs, Referendariatsstationen und Praktika sollte man seinen persönlichen Vorlieben Raum geben: Wer in seiner Freizeit fußballbegeistert ist, sollte ein Praktikum beim juristischen Dienst des Fußballverbandes machen. Wer eine Weltreise machen möchte, sollte sich überlegen, ob er nicht ein Praktikum bei einem Rechtsanwalt in Singapur oder Neuseeland einschiebt.

Promotion oder LL.M.? Für den Beginn der Tätigkeit in einer Großkanzlei ist eine Promotion und/oder ein Mastertitel sinnvoll, zum Teil sind diese Qualifikationen sogar Voraussetzung. Wer seine Promotion möglichst frühzeitig in Angriff nimmt, belastet seine spätere berufliche Karriere nicht mehr damit. Promotionsbegleitend bietet sich eine Nebentätigkeit in einer Kanzlei an: Die Unabhängigkeit vom Unibetrieb ist größer, und gleichzeitig gewinnt man interessante Einblicke in die Tätigkeit der Anwaltskanzlei. Diese praktischen Einflüsse können auch die Dissertation bereichern.

Vom Junior Associate zum Partner
Auch die folgenden Jahre gilt es strategisch anzugehen. Welche Anforderungen stellt die Kanzlei an einen Partnerkandidaten? Hilfreich ist in diesem Zusammenhang, sich zu fragen, was man selbst von demjenigen verlangen würde, mit dem man wirtschaftlich sein Schicksal teilt. Schnell ist dann klar, dass wirtschaftlicher Erfolg unbedingt dazu zählt, aber nicht alles ist. Persönliche Integrität und ein überzeugender unternehmerischer Ansatz („Business Case“) sind ebenfalls notwendig. Die Kunst, Karriere in einer Großkanzlei zu machen, besteht darin, neben den verlangten „Billable Hours“ das eigene unternehmerische Profil nicht aus den Augen zu verlieren und sich stets kritisch zu fragen, ob man die richtigen Antworten auf Fragen geben kann, die einem spätestens bei der Partnerentscheidung gestellt werden: Warum sollten Mandanten ausgerechnet mich beauftragen? Wie grenze ich mein Geschäftsmodell von denjenigen der bereits vorhandenen Partnerinnen und Partner in der Kanzlei ab? Warum glaube ich, mit meinem Geschäftsmodell dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich tätig sein zu können? Wer für sich eine überzeugende Antwort auf diese Fragen geben kann, hat sehr gute Chancen und eine erfolgreiche Karriere in einer Großkanzlei vor sich.

Verpassen Unternehmen die mobile Jobsuche?

Mit dem Internet in der Jackentasche geht jeder dritte Bewerber mobil auf Jobsuche. Doch Unternehmen sind auf die mobilen künftigen Mitarbeiter nicht genügend vorbereitet.

Die Kölner Internetberatungsfirma NetFederation hat im Rahmen ihres jährlichen Human Resources Benchmarks 100 Karriere-Webseiten ausgewählter deutscher Unternehmen überprüft und anhand von 90 Kriterien aus den Bereichen Inhalt und Redaktion, Dialog und Services sowie Nutzerfreundlichkeit analysiert. Die Online-Experten wollen dadurch herausfinden, inwiefern deren Karriere-Auftritte aktuellen Ansprüchen genügen.

Im Vergleich zu den Vorjahren konstatieren die Berater eine deutliche Verbesserung der HR-Webseiten: Immerhin 70 % böten den verschiedenen Zielgruppen maßgeschneiderte Einstiege ins Karriereportal an und belieferten sie dort mit relevanten Informationen.

Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft

Die Problemzone der Personaler identifizieren die Online-Experten in der technologischen Weiterentwicklung der Webseiten. Besonders bei der Optimierung für mobile Endgeräte habe sich im Gegensatz zum Vorjahr kaum etwas zum Besseren verändert, so die Studie. Gerade mal ein Drittel der Firmen bietet der Studie zufolge ihre Karriereseite auch für mobile Endgeräte an. Job-Apps, die sich vor allem für Großkonzerne mit Hunderten oder Tausenden Stellen lohnen, haben nur die allerwenigsten.

Die Unternehmen hinken demnach dem gesellschaftlichen Trend hinterher, dass mobiles Internet und Social Media zusammenwachsen und die Grenzen von Arbeit und Privatsphäre durchlässiger werden. Ich denke, hier wird ein naturgemäßer Abstand sichtbar zwischen dem, was technologisch machbar und dem, was in Unternehmen realisierbar ist. Ob die Unternehmen hier ihre Hausaufgaben machen oder diesen technologisch-gesellschaftlichen Wandel verpassen, werden wir vielleicht schon nächstes Jahr im Human Resources Benchmark sehen.

Bachelorabsolventen willkommen

„Auf jeden Fall ein Masterabschluss!“ So denken viele Absolventen. Ein Bachelorabschluss erscheint den meisten nicht ausreichend für den Berufseinstieg, sodass sich viele für ein zusätzliches Masterstudium entscheiden. Von Sabine Olschner

Über 80 Prozent der Universitäts-Absolventen und mehr als 60 Prozent der Fachhochschul-Absolventen schließen derzeit an ihren Bachelor ein konsekutives Studium an, zeigt eine aktuelle Studie der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), die auch gleich die Gründe dafür nennt: Demnach wollen 89 Prozent der Befragten durch das Masterstudium ihre Berufschancen verbessern, 51 Prozent haben mit ihrem bisherigen Abschluss geringes Vertrauen in ihre Berufschancen. Laut Kolja Briedies, Projektleiter Absolventenstudien bei der HIS, geht die Tendenz dahin, dass in den nächsten Jahren sogar noch mehr Menschen den Master anstreben könnten.

Master für viele Berufe nicht nötig
Je nach Studienrichtung ist ein Master sicherlich sinnvoll für die Karriere: Bei vielen Berufen im naturwissenschaftlichen oder mathematischen Umfeld wurde und wird oft eine Promotion vorausgesetzt. Entsprechend hoch liegt heute die Zahl der Masterinteressenten in den naturwissenschaftlichen Fächern – vor allem Chemiker (92 Prozent) sowie Physiker und Astronomen (100 Prozent) streben in den meisten Fällen einen Masterabschluss an, der Voraussetzung für die Promotion ist. Auch bei zahlreichen technischen Fächern erwarten Arbeitgeber eher den Master- als den Bachelorabschluss – weil dieser inhaltlich mehr dem früheren Titel Dipl.-Ing. entspricht. Bei vielen anderen Fächern ist ein Masterstudium aber nicht nötig, um erfolgreich in den Beruf einzusteigen. Und auch für Ingenieure und Naturwissenschaftler gibt es eine ganze Reihe von Einsatzbereichen, für die ein Bachelor ausreicht – zum Beispiel im Vertrieb. Schließlich wurde der Bachelor offiziell so angelegt, dass er einem „erster berufsqualifizierenden Abschluss“ entspricht.

Unternehmen begrüßen Bewerbungen von Bachelorabsolventen
Dass Unternehmen Bachelorabsolventen gern einstellen, haben sie bereits früh signalisiert: 2004, 2006 und 2008 haben Personalvorstände und -verantwortliche führender großer und mittelständischer Unternehmen in Deutschland Erklärungen zu „Bachelor Welcome!“, „More Bachelors and Masters Welcome!“ beziehungsweise „Bachelor Welcome – MINT-Nachwuchs sichern!“ abgegeben. Damit verpflichteten sich die Unternehmen, Bachelorabsolventen attraktive Berufseinstiege und Karrierewege zu eröffnen und das berufsbegleitende Studium angemessen und durch geeignete Rahmenbedingungen zu fördern. Im Jahr 2010 trafen sich erneut zahlreiche Personalvorstände, um mit der Aktion „Bachelor Welcome 2010 – Was die Studienreform erreicht hat und was noch vor uns liegt“ eine Zwischenbilanz des Bologna-Prozesses zu ziehen. Erstunterzeichner dieser Erklärung waren 43 Unternehmen mit über drei Millionen Beschäftigten, darunter die Hälfte der DAX-Unternehmen. 2012 wurde die Bachelor-Welcome-Initiative unter dem neuen Motto „Bologna@Germany“ fortgesetzt.

Persönlichkeit zählt mehr als der Titel
Fragt man Personaler, ob sie Bachelor- oder Masterabsolventen bevorzugen, ist der Tenor der Aussagen für die meisten Einsatzgebiete: Die Persönlichkeit zählt mehr als der Abschluss. Ob jemand Zielstrebigkeit, unternehmerisches Denken, interkulturelle Orientierung und Kommunikationsfähigkeit mitbringt, ist keine Frage des Studientitels. Auslandsaufenthalte, Praktika und anderes außeruniversitäres Engagement sind oft wertvoller als ein zusätzliches Studium. Im Zweifel hat ein Bachelorabsolvent mit Praxiserfahrung bessere Chancen als ein Masterabsolvent ohne zusätzliche Qualifikationen. Dass Bachelorabsolventen nicht soviel Fachwissen mitbringen wie ihre Masterkollegen, ist in der Regel zweitrangig, weil besondere Kenntnisse für eine bestimmte Aufgabe ohnehin unternehmensintern und berufsbegleitend vermittelt werden. Spezielle Traineeprogramme für Bachelorabsolventen gibt es in den Unternehmen nur selten.

Gehaltsunterschiede bemerkbar?
Und wie sieht es mit dem Gehalt aus? Verdienen Masterabsolventen mehr als ihre Kollegen mit Bachelortitel? Hier gibt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2012 Auskunft:

Quelle: WSI-Lohnspiegel-Datenbank – www.lohnspiegel.de

Diese zeigt, dass Masterabsolventen in der Tat im Schnitt mehr Gehalt einstreichen – allerdings fangen Bachelorabsolventen zwei Jahre früher mit dem Geldverdienen an. Damit gleicht sich die Differenz im Laufe der Jahre etwas aus. Und wer sich nach einigen Berufsjahren doch noch für ein Masterstudium entscheidet, wird das voraussichtlich ebenfalls auf seinem Gehaltszettel merken. Daher spricht eigentlich nichts dagegen, nach dem Bachelorabschluss direkt in den Beruf durchzustarten – oder?

Blickpunkt: Pionierinnen

Frauen in Führungspositionen sind inzwischen keine Ausnahme mehr – aber das war nicht immer so. Die Frauen, die sich als Erste in ihren Disziplinen durchsetzten und auf diese Weise neue Berufsfelder für Frauen eröffneten, geraten oft in Vergessenheit. Wer also waren sie, die Vorreiterinnen, die sich für Frauenrechte einsetzten, die Wissenschaften für Frauen öffneten, sich als selbstständige Unternehmerinnen einen Namen machten und als Sportlerinnen Erfolge feierten? Wir stellen Ihnen eine kleine Auswahl solcher Frauen vor – Teil 2 finden Sie im karriereführer frauen in führungspositionen Ausgabe 2013.2014. Von Leonie Pohlmann

Olympe de Gouges – die erste Frauenrechtlerin (* 1748, † 1793)
Die französische Revolution gilt als Geburtsstunde der Menschenrechte in Europa. Allerdings wissen viele nicht, dass die Menschenrechte der französischen Nationalversammlung auf Männer beschränkt waren, Frauen waren vom politischen Leben weitestgehend ausgeschlossen. Diese Ausgrenzung stieß bei vielen Frauen auf Widerstand – auch bei Olympe de Gouges, einer der bekanntesten Frauenrechtlerinnen der Zeit: Sie wurde 1748 geboren und veröffentlichte nach Ausbruch der Revolution politische Texte, Flugblätter und Plakate. Ein Thema hatte für sie höchste Priorität: die Rechte der Frauen. Weil sie gegen die Jakobiner war, aber auch wegen ihres Einsatzes für die Frauenrechte, wurde sie im Sommer 1793 verhaftet und hingerichtet.

Marie Curie – die erste Nobelpreisträgerin (* 1867, † 1934)
Die sich im 18./19. Jahrhundert herausbildenden Naturwissenschaften waren zunächst eine reine Männerdomäne, auch, weil Frauen erst spät Zugang zur höherer Bildung bekamen. Von dieser Benachteiligung war auch die Nobelpreisträgerin Marie Curie betroffen: Sie wurde 1867 in Warschau geboren. Da Frauen in ihrer Heimat nicht zum Studium zugelassen wurden, schrieb sie sich 1891 an der Sorbonne in Paris ein, wo sie mit der Erforschung radioaktiver Substanzen begann. Sie entdeckte das strahlende Element Radium und wurde zur Pionierin auf dem Gebiet der Radioaktivität. Für ihre Arbeit erhielt sie 1903 als erste Frau den Nobelpreis für Physik und 1911 einen weiteren für Chemie. Sie war damit die erste Person, die zwei Nobelpreise erhalten hatte. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie 1908 als erste Professorin an der Sorbonne auf dessen Lehrstuhl für Allgemeine Physik berufen. Marie Curie starb 1934 nach langer Krankheit, die vermutlich auf ihre intensive Arbeit mit radioaktiven Elementen zurückzuführen ist.

Charlotte Hildegard Hass – die erste gefilmte Taucherin (* 1928)
Charlotte „Lotte“ Hass gelangte als Taucherin in den 1950er-Jahren zu Berühmtheit. Geboren 1928 in Wien, arbeitete sie zunächst als Sekretärin ihres späteren Ehemanns, des Naturforschers, Tauchpioniers und Dokumentarfilmers Hans Hass. Lange träumte sie davon, eine Tauchexpedition zu begleiten – möglich wurde dies erst, als eine Filmgesellschaft auf eine weibliche Hauptdarstellerin für Hans Hass‘ nächsten Dokumentarfilm bestand, um den Film damit attraktiver zu machen. 1950 ging sie für mehrere Monate ans Rote Meer, tauchte und wurde dabei gefilmt. Der Film wurde ein voller Erfolg, die Presse riss sich fortan um die junge Frau. Sie war schon bald auf den Titelseiten internationaler Magazine zu sehen. Lotte Hass war aber keinesfalls lediglich ein Unterwassermodel – durch ihre Taucheinsätze schrieb sie Sportgeschichte und machte das Tauchen auch für Frauen populär. 1970 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Ein Mädchen auf dem Meeresgrund“, die 2010 mit Yvonne Catterfeld in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Erna Baumbauer – die erste Schauspielagentin (* 1919, † 2010)
Erna Baumbauer schaffte ein völlig neues Berufsfeld in Deutschland: Sie machte sich selber zur Schauspielagentin. Geboren 1919 in München, arbeitete sie zunächst als Journalistin und Theaterkritikerin. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte sie ihre Kontakte am Theater für ein paar Freundschaftsdienste: Sie vermittelte Schauspieler und handelte Verträge für sie aus. Daraus entwickelte sich schon bald mehr: Erna Baumbauer gründete ihre eigene Agentur und wurde zur ersten und einflussreichsten Schauspielagentin der Bundesrepublik. Sie vermittelte nicht nur, sondern war stets darum bemüht, ihre Klienten gut zu beraten: So überredete sie drei ihrer Schauspieler – Ulrich Mühe, Ulrich Tukur und Sebastian Koch –, bei dem Erstlingswerk des damals noch unbekannten Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck „Das Leben der Anderen“ mitzuwirken – ein voller Erfolg, der Film bekam 2007 sogar einen Oscar. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den Bayerischen Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz, und beim Deutschen Filmpreis 2006 wurde sie mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Karin Stilke – das erste deutsche Topmodel (* 1916)
Nicht erst seit „Germany’s Next Topmodel“ träumen viele junge Mädchen von einer Laufsteg-Karriere. Zu den Pionierinnen der Modelbranche gehört Karin Stilke, das erste deutsche Model mit internationalem Erfolg. 1926 in Bremen geboren, absolvierte sie nach dem Schulabschluss in Berlin eine Dolmetscherausbildung, bis sie 1936 von der Fotografin Yva auf dem Kurfürstendamm entdeckt wurde. Sie ließ sich zu Modefotos überreden, und schon war ihre Karriere in vollem Gange. Bis 1957 stand sie für die bedeutendsten Modefotografen der Zeit vor der Kamera, war auf zahlreichen Titelblättern zu sehen. 2007 wurde ihr zu Ehren im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe die Ausstellung „Karin Stilke: Ich bin ein Sonntagskind“ gezeigt.

Elly Beinhorn – die erste Alleinpilotin rund um die Welt (* 1907, † 2007)
Die Entwicklung des Flugzeugs um 1900 zog eine weitverbreitete Begeisterung fürs Fliegen nach sich. Elly Beinhorn gehörte damals zu den wenigen Frauen, die im Cockpit Platz nahmen. Sie absolvierte 1929 ihren Flugschein und träumte von einem Langstreckenflug. Im Januar 1931 startete sie dann zu ihrem ersten Afrikaflug. Beim Rückflug nach Deutschland musste sie im Sumpfgebiet des Niger notlanden und blieb vier Tage verschollen. Dadurch wurde die Pilotin weltberühmt. 1931 erfüllte sie sich einen weiteren Traum und startete zu einem Flug um die Welt. Trotz vieler Schwierigkeiten schaffte sie ihr Vorhaben und stellte somit einen Rekord auf: Als erste Fliegerin vollendete sie eine Weltumrundung ohne Begleitung. Elly Beinhorn stellte noch viele weitere Rekorde auf und erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz. Erst im Alter von 72 Jahren gab sie ihren Pilotenschein freiwillig ab.

Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt

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(Aus BerufSZiel 2.2012) Brüche in der Biografie? Stehen für ein pralles Leben. Krisen? Müssen nicht sein. Hubertus Meyer-Burckhardt – TV-Produzent, Hochschulprofessor, Gastgeber der NDR Talk Show und Romanautor – kennt einige Rezepte, die vor schwarzen Löchern schützen. Immer wieder aufzubrechen zum Beispiel. Lustvoll Entscheidungen zu treffen. Oder: sich künstlich in Existenzangst zu versetzen. Wie das zusammenpasst, erzählt er im Gespräch mit André Boße.

Zur Person

Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt wurde 1956 geboren, studierte zunächst Geschichte und Philosophie in Berlin und Hamburg und wechselte dann zur Hochschule für Fernsehen und Film nach München. Nebenbei arbeitete er als Regieassistent am Theater bei Boy Gobert. 1988 stieg er als Creative Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Werbeagentur BBDO ein und ging danach in die Filmbranche.
Als Filmproduzent erhielt er u. a. mehrere Grimme-Preise. Von 2001 bis 2006 bekleidete er Vorstandspositionen bei der Axel Springer AG und ProSiebenSat.1 Media AG. Seitdem ist er Vorsitzender Geschäftsführer der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft. Parallel dazu besitzt er seit 2005 eine Professur an der Hamburg Media School.
Nebenbei engagiert sich der Vater von zwei Kindern im Beirat seiner Heimatstadt Kassel.

Herr Professor Meyer-Burckhardt, was war der bislang bahnbrechendste Aufbruch Ihres Lebens?
Die Entscheidung, Vater zu werden. Denn das ist die einzige Verantwortung, die man nie wieder abgeben kann. Ehen kann man scheiden, von Firmen kann man sich trennen. Selbst gute Freunde kann man in die Wüste schicken – oder von ihnen in die Wüste geschickt werden. Aber Vater oder Mutter bleiben Sie Ihr Leben lang. Ich bin das jetzt seit 20 Jahren – und zwar sehr gerne und mit großer Dankbarkeit.

Fällt es Ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen?
Ich finde es ungemein wichtig, Entscheidungen lustbetont zu treffen. Das Wort Krise steht im Griechischen für die Begriffe Meinung, Beurteilung – und eben auch Entscheidung. Man kann der negativen Bedeutung des Wortes Krise ausweichen, indem man sich mit Freude für etwas entscheidet und sagt: Ich gehe jetzt dorthin – und akzeptiere damit auch, dass meine Entscheidung für eine Sache automatisch auch bedeutet, dass ich mich damit gleichzeitig gegen Tausend andere Sachen entscheide. Je mehr Lust ich auf das Neue habe, desto weniger lasse ich negative Gefühle wie Verlustangst oder Reue zu.

Sind Sie generell ein Typ für Aufbrüche ohne Rückfahrkarte?
Es geht bei mir gar nicht anders. Aufbrüche machen Spaß. Aber sie ängstigen auch. Wichtig ist mir, dass mich diese Angst niemals daran hindert, immer wieder den Aufbruch zu wagen.

Was ist Ihnen wichtiger: wegzukommen oder anzukommen?
Zweiteres, definitiv. Es gab eine Zeit im vergangenen Jahrhundert, als viele Frauen heirateten, um mit diesem Schritt ihrem eigenen Elternhaus zu entkommen. In dieser Art von Aufbruch steckt eine Tragik: Man kann einen Aufbruch nicht nur damit erklären, dass man irgendwo wegwill. Man sollte schon irgendwo hinwollen. Darum mag ich auch den Begriff des Auswanderns nicht. Viel spannender ist doch die Frage: Warum wandert jemand ein?

Ging es Ihnen also bei Ihren beruflichen Wechseln auch darum, neue Ufer zu erreichen statt alte Zöpfe abzuschneiden?
Genau. Ich habe nie die Frage beantwortet, warum ich ein Unternehmen verlassen habe. Ich gab aber gerne Auskunft darüber, warum ich mich für das neue Unternehmen entschieden hatte. (überlegt) Man sagt, das Leben hat keinen Sinn, es sei denn, man gibt ihm einen. Man sollte bei der Sinnstiftung also selber aktiv werden – und das tue ich, denn ich bin der festen Überzeugung, dass es meinem Leben Sinn gibt, immer wieder zu neuen Destinationen aufzubrechen. Was keineswegs Unternehmen sein müssen.

Was auch schon Young Professionals kennen: kein Aufbruch ohne skeptische Stimmen, die einen dazu bewegen möchten zu bleiben. Was entgegnen Sie diesen Stimmen?
Gemeinhin gar nichts. Der Skeptiker lebt sein Leben, und es kann für ihn sinnvoll sein, in einer bestimmten Position zu verharren. Ich möchte das gar nicht bewerten: Mein Leben ist nicht besser, nur weil ich ein Reisender bin. Es gibt Menschen, die – ganz unironisch gemeint – Vergnügen darin finden, ihr Leben lang Beamte im Rathaus der Stadt Ulm zu sein. Warum denn nicht? Ich finde es jedoch schade, wenn Menschen schon in jungen Jahren ihre Aufbruchbereitschaft und auch ihre Kreativität abtöten, weil es sie ängstigt.

Sie verbringen Ihre Ferien gerne in Irland. Warum brechen Sie dorthin auf?
Weil ich dort Ruhe finde. Und in der Ruhe entstehen die Ideen.

Den Iren wohnt die Eigenschaft inne, immer wieder aufzubrechen, um dann in der Ferne nostalgisch ihre Heimat zu besingen. Kennen Sie dieses Gefühl auch?
Um zunächst kurz bei den Iren zu bleiben, da trifft folgender Satz zu: Leistung entsteht durch Mangel. Die Iren waren zumeist ein bettelarmes Volk, die Insel war viele Hundert Jahre lang von den Briten besetzt. Die Iren hatten gar keine andere Wahl, als aufzubrechen. Zu Ihrer Frage: Ja, derjenige, der aufbricht, vermisst das Zuhause. Und derjenige, der zu Hause ist, vermisst die Ferne. Das steckt wohl in jedem. Und auch in mir.

Sie haben gerade gesagt, Leistung entstehe durch Mangel. Sind Sie besser und kreativer, wenn es Ihnen an etwas fehlt?
Ja. Ich gehe sogar so weit, dass ich Existenzangst in mir künstlich erzeuge.

Wie funktioniert das?
Indem ich mich mental nicht auf das besinne, was mir Sicherheit gibt, sondern auf das, was in meinem Leben schiefgehen könnte. Daraus ziehe ich Energie.

Sie malen also vorsätzlich schwarz?
Nicht im Sinne des Pessimismus. Ich male nicht schwarz, um mich daraufhin in mein Schneckenhaus zu verkriechen. Ich glaube zutiefst daran, dass nichts im Leben sicher ist. Kein Job der Erde, keine Beziehung – und schon gar nicht eine anhaltende Gesundheit. Ich erinnere mich, dass wir als Kinder immer an einem Bach in Kassel gespielt haben, der Drusel. Unser Ziel war es, einen Staudamm zu bauen, der niemals Wasser durchlassen wird. Das war unsere kindliche Illusion der Perfektion: Wir wollten die Drusel „anhalten“.

Hat natürlich nie funktioniert.
Nein, irgendwann brach sogar der bestgebaute Damm. Das war eine frühe Lektion dafür, dass nichts sicher, alles in Bewegung ist. Daher betrachte ich das Leben als eine ziemlich riskante Sache. Ich könnte daran verzweifeln. Ich kann aber auch sagen: Risiko bringt Spaß – und genau an diesem Punkt wird für mich Existenzangst zu einem Aphrodisiakum.

99 Prozent der Menschen versuchen, sich in Krisensituationen zunächst einmal zu beruhigen. Da liefern Sie mit Ihrer künstlich hergestellten Existenzangst ein Gegenmodell.
Definitiv. Weil ich mir nicht selbst etwas vorspielen möchte, denn es ist eben nicht alles gut. Sie können auch als überaus talentierte Nachwuchskraft gefeuert werden. Sie können berufliche Rückschläge erleben. Von Ihrem Partner verlassen werden. Krank werden. Auf dieser Welt zerbrechen Dinge, das können Sie nicht ändern. Ich sage mir: Zu einem gelebten Leben gehören Siege und Niederlagen. Daher empfinde ich Niederlagen als nichts Verwerfliches. Schadenfreude hingegen schon. Übrigens ein typisch deutscher Begriff, ein englisches Wort dafür existiert gar nicht. Es ist nicht schlimm, wenn man mal 0:2 zurückliegt. Das kann passieren. Die Amerikaner sagen sehr häufig: „Das Leben ist ein Spiel.“ Also: Spiele es!

Der Held Ihres Debütromans sieht sich zunächst nicht als Spieler, sondern als Karrierefunktionär – und fällt nach der Kündigung in ein tiefes Loch. Wie gelingt es einem, dies zu vermeiden?
Man sollte sich immer wieder klarmachen, dass es so etwas wie eine sichere Karriereplanung nicht geben kann. Und auch, dass das Leben nicht immer gerecht ist. Wer sich davon frei macht, gewinnt Freiheit. Überlegen Sie doch einmal, wie viele von den wirklich wichtigen Begegnungen, die Sie im Leben hatten, tatsächlich geplant waren. Fragen Sie doch mal intakte Liebespaare, unter welchen Umständen sie die Liebe ihres Lebens kennengelernt haben. Bei 80 Prozent wird ein Partner sagen, er sei auf einer Fete gewesen, auf die er gar nicht gehen wollte, und da habe er den anderen Partner halt am Kühlschrank getroffen. Sie sehen: Das Leben ist nicht zu planen, nicht zu zähmen. Nicht die Liebe. Und auch nicht der berufliche Lebensweg.

Was raten Sie Nachwuchskräften, die sich zumindest eine gewisse berufliche Stabilität wünschen?
Erstens, fleißig sein. Ich glaube, ein guter beruflicher Lebensweg zeichnet sich durch vier Fünftel Fleiß und ein Fünftel Talent aus. Zweitens, eine gute Menschenkenntnis zu entwickeln. Zu wissen, wer es gut mit mir meint und von wem ich mir etwas abschauen kann. Und noch ein dritter Punkt bringt Stabilität, oder, um es anders zu sagen, Reichtum in der Seele und im Charakter: Bildung. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass dieser Reichtum dazu führt, schärfer und feiner auf Ihr Leben und das Leben der anderen zu blicken.

Können Sie das erläutern?
Wer ins Theater geht, ein Gedicht liest oder sich eine Ausstellung ansieht, sensibilisiert sich für andere Schicksale und Perspektiven. Das ist wichtig, verliert aber in den Lebensentwürfen der jungen Generation leider an Bedeutung. In der Folge entsteht eine Generation von Pragmatikern. Von gestressten Karriereplanern. Wie langweilig!

Was fehlt denen, die aalglatt vor sich hin leben, im Gegensatz zu denen, die zu ihren Brüchen stehen?
Ein pralles Leben! Rock ’n’ Roll!

Sind diese Pragmatiker auch krisenanfälliger?
Möglich. Dabei gibt es viele Möglichkeiten der Prävention. Ich empfehle an dieser Stelle – neben rauer Rock ’n’ Roll-Musik – die Lyrik! Ich kann mir das Lächeln im Gesicht einiger Leser bildlich vorstellen: Ich und Lyrik? Ja, bitte. Lesen Sie die Gedichte der drei großen deutschen Lyrikerinnen Else Lasker- Schüler, Nelly Sachs und Rose Ausländer. Es wird Ihnen guttun! Es ist eine günstige Gelegenheit, Urlaub von der Karriereplanung zu nehmen.

Warum ist diese Sensibilisierung für das Leben anderer denn so wichtig?
Weil ich über diese Geschichten und Perspektiven zum Beispiel erfahre, dass es Zeiten gab, in denen die ständige Suche nach dem Glück keine Rolle gespielt hat. Für einen hart arbeitenden nordhessischen Bauern Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutete Glück, die einzigen arbeitsfreien Minuten eines langen Tages Pfeife rauchend vor seiner Scheune zu verbringen. Das ständige Streben nach Glück in unserer Zeit ist ein grässliches Wohlstandsthema. Diese Suche ist nicht sinnstiftend, weil sie vom Wesentlichen ablenkt: Es ist nicht schlimm, wenn einem mal ein Unglück widerfährt. Leben darf auch mal schieflaufen. Sie dürfen dabei nicht vergessen: Hier spricht ein überzeugter Optimist. Denn zum Optimismus gibt es keine vernünftige Alternative.

Ihr Tipp: Wie lässt sich Optimismus gewinnbringend im beruflichen Leben anwenden?
Gehen Sie in ein schwieriges Geschäftstelefonat mit der Überzeugung: Ich werde mich behaupten. Nun kann es natürlich passieren, dass Sie sich behaupten – und dennoch verlieren. Na und? Kommt vor. Und ob diese objektive Niederlage überhaupt eine subjektive Niederlage ist – das ist eine ganz andere Frage. Ich habe zum Beispiel aus allem, was andere als Niederlage bewerten würden, für mich persönlich eine Menge gelernt. Und diese Lernerfolge verhindern Krisen, weil ich erfahre, wie ich mich künftig entscheiden muss, damit es funktioniert.

Ihr Roman ist Spiegel-Bestseller und erschien auch als Taschenbuch. Stellen wir uns vor, Sie erwischten Ihren Protagonisten Simon Kannstatt dabei, wie er sich das Buch kauft. Welche Widmung würden Sie ihm hineinschreiben?
Einen Ratschlag, den ich nicht nur allen Simon Kannstatts dieser Welt, sondern jedem geben möchte: Lebe, lese, lache! Und von mir aus: Trinke!

SPIEGEL-Bestseller: Der Roman „Die Kündigung“ von Hubertus Meyer-Burckhardt
Hubertus Meyer-BurckhardtWenn das Leben die Richtung ändert: Protagonist Simon Kannstatt, Jurist und Volkswirt, führt als Top-Manager im Controlling ein Leben in der „Formel 1 der Geschäftswelt“. Die Arbeit ist sein einziger Lebenssinn. Als ihm gekündigt wird, fällt er buchstäblich aus allen Wolken. Er lebt erst einmal weiter, als sei nichts geschehen und plant einen Rachefeldzug gegen seinen Ex-Chef. Bis er sich entkräftet in ein anderes Leben phantasiert, in dem er ein Flugzeug nach New York besteigt und einen Job in einem Plattenladen annimmt. In der skurrilen Umgebung erinnert sich Kannstatt seiner Ideale. Was bleibt von der Person ohne Funktion? Hubertus Meyer-Burckhardt plädiert in seinem Roman für Individualität und die Verwirklichung von Lebensträumen. Das Buch ist Spiegel-Bestseller.
Verlag: Ullstein Taschenbuch. ISBN: 978-3548284576. 8,99 Euro.
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Yucca-Palme und Gummibaum – die Klassiker der Bürobepflanzung dienen laut zweier norwegischer Studien nicht nur als Staubfänger, sondern fördern die Konzentration und Produktivität: Anschauen Ahhh, erholen. Die Wirkung sei ähnlich einem kurzen Power-nap, sagen die Forscher.
Gelesen bei WiWo green

Mehr Grün an unseren Arbeitsplätzen sollten wir daher ermöglichen, am besten nicht nur im Büro, sondern auch draußen in den Außenanlagen für die Kaffeepause im Grünen, in den Innenhöfen und auf Dachterassen. Alle Wir-haben-keinen-Platz-Sager sollten sich die außergewöhnlichen und raumsparenden vertikalen Gärten von Patrick Blanc ansehen. Denn wo ein Wille, da wächst auch eine Pflanze.
Gelesen bei Tagesspiegel

„Es gibt zu wenige Bauingenieure“

Ein Gespräch mit Dipl.-Ing. Klaus Pöllath, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

Für Bauingenieure gibt es nahezu unendlich viele Betätigungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Verkehrsinfrastruktur, im Energiesektor, im Hochbau rund um das Gebäude. Wo sehen Sie heute die Schwerpunkte der Tätigkeit?
Das Aufgabenspektrum von Bauingenieuren hat sich durch die Energiewende noch deutlich erweitert. Die Einsparung von Energie und Ressourcen ist heute der wichtigste Faktor beim Realisieren von Bauwerken. Nahezu alle Baumaterialien lassen sich recyclen. Wir bauen Passiv- und Plus-Energiehäuser und sanieren Altbauten energetisch. Hier gibt es einen großen interessanten Markt für Bauingenieure. Unser bautechnisches Know-how ist aber auch bei der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien, insbesondere im Offshore-Bereich und beim Speichern von Energie, gefragt.

Bauunternehmen übernehmen immer mehr Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks und bieten Dienstleistungen rund um das Bauwerk an, wie zum Beispiel Facility Management oder Industrieserviceleistungen. Diese Ingenieurleistung beginnt bereits in der Planungsphase, damit schon im Vorfeld Fehler vermieden werden können, die später zu Termin- und Kostenüberschreitungen führen würden.

Auch aus dem demografischen Wandel in der Gesellschaft ergibt sich für den Bauingenieur ein neues Geschäftsfeld. Hier ist vor allem der Stadtumbau zu nennen. Wir müssen die Verkehrsnetze intelligent weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse einer älter werdenden Bevölkerung abstimmen. Und wir müssen die Versorgungsleitungen in Regionen mit rückläufiger Bevölkerung entsprechend anpassen. In all diesen Bereichen ist das Spezialwissen der Bauingenieure höchst gefragt.

Welches Know-how und welche Fähigkeiten müssen junge Bauingenieure vor diesem Hintergrund mitbringen?
Für einen Bauingenieur ist es nach wie vor sehr wichtig, ein profundes bautechnisches Wissen zu erwerben. Aber auch Grundkenntnisse beispielsweise im Bau- und Planungsrecht, in der Betriebswirtschaft oder der Bewirtschaftung von Immobilien sollte er sich aneignen. Je mehr sich das Betätigungsfeld der Bauingenieure erweitert, desto mehr werden auch Kommunikationsfähigkeiten, Team- und Führungsfähigkeit erwartet. Denn moderne Bauprojekte sind sehr komplex, viele Menschen mit vielen verschiedenen Fertigkeiten und Fachkenntnissen sind daran beteiligt. Sie müssen „unter einen Hut gebracht“ und der anspruchsvolle Bauprozess muss effizient gestaltet werden.

Knapp 500.000 Erstsemester gibt es aktuell in Deutschland. 106.000 Studenten davon haben sich für eine Ingenieurwissenschaft entschieden. Überall wird für ein MINT-Studium geworben. Profitiert denn die Bauwirtschaft auch vom steigenden Interesse an Naturwissenschaft und Technik?
Ja, auch bei den Bauingenieuren verzeichnen wir seit 2008 einen deutlichen Anstieg der Studienanfängerzahlen. Derzeit studieren 16.300 Erstsemester Bauingenieurwesen. Wir benötigen noch wesentlich mehr. Es gibt zu wenige Bauingenieure. Zusätzlich werden in den kommenden Jahren viele aus Altersgründen ausscheiden. Bauingenieure haben zurzeit glänzende Berufsaussichten. Dafür lohnt es sich schon, sich in Mathematik und Physik durchzubeißen. Die Energiewende bringt viele neue, spannende Aufgabenbereiche mit sich, die einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz versprechen. Und man kann als Bauingenieur die Früchte seiner Arbeit sehen, gemäß dem Bauindustrie-Slogan: „Schaffen, was bleibt“.

Für Nachwuchskräfte, die jetzt ihre Karriere beginnen, spielt das Thema Work-Life- Balance eine wesentliche Rolle bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Wie reagieren die Unternehmen der Bauindustrie auf diese Entwicklung? Wie positionieren sie sich, um zum „Arbeitgeber der Wahl“ zu werden?
Die Work-Life-Balance stellt heute ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers dar und spielt deshalb für die Unternehmen eine große Rolle, wenn es darum geht, gute Fachkräfte zu binden. Damit die Arbeitnehmer Arbeit und Privatleben ins Gleichgewicht bringen können, bieten die Bauunternehmen zum Beispiel flexible Arbeitszeitkonzepte und Gleitzeitregelungen, sogar Sabbaticals an. Sie ermöglichen Familien Elternteilzeit oder kooperieren mit Kindergärten und -krippen in der Region. Es gibt ein Gesundheitsmanagement, zum Beispiel betrieblich geförderte Sportangebote, Kurse für Entspannungstechniken, Kooperationen mit Fitness-Studios und ausgewogene Ernährung in den Kantinen. Aber die Bauunternehmen könnten ihre Bemühungen durchaus noch verstärken. Es muss noch besser möglich werden, die Arbeit flexibel auf sich verändernde private Bedingungen anzupassen.

Bedarf an Fachkräften ungebrochen

Der dritte Branchenbericht „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“ ist erschienen. Dieser stellt die Entwicklung des Bauarbeitsmarktes in den vergangenen zehn Jahren dar und verdeutlicht erneut, dass der demografische Wandel in der Branche angekommen ist. Nachwuchskräfte sind allein aufgrund der Altersstruktur der Branche sehr gefragt. Von Vanessa Thieme, Abteilungsleiterin im Kompetenzzentrum für Berufsbildung und Personalentwicklung im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Obwohl sich die Beschäftigtensituation seit 2005 stabilisiert hat und die Bauunternehmen seit 2009 ihr Personal kontinuierlich aufstocken, fehlt es nach wie vor an Fachkräften. Wie sich die Situation weiter entwickeln wird, ist natürlich ungewiss. Doch immerhin sind beim Bauingenieurnachwuchs vorerst positive Signale zu erkennen: So ist das Interesse der Schulabgänger an einem Studium weiter angestiegen. Es ist erfreulich, dass es 2011 erneut deutlich mehr Studienanfänger als noch im Jahr zuvor gab – ihre Anzahl ist von etwa 10.000 Anfängern auf zirka 13.000 gestiegen. Damit hat das Bauingenieurwesen im Vergleich zu allen anderen Studiengängen zwischen 2006 und 2011 die stärksten Zuwachsraten zu verzeichnen. Das kann als ein Indiz für die Attraktivität des Berufs und die damit verbundenen Zukunftschancen gewertet werden.

Absolventen sind gefragt
Auch die Absolventenzahlen sind mit 6000 Bauingenieuren 2011 erneut positiv ausgefallen. Dies ist eine wichtige Entwicklung vor dem Hintergrund, dass der Bedarf an Bauingenieuren im Jahr 2012 den höchsten Stand seit zehn Jahren zu verzeichnen hatte. Allerdings stehen diese Absolventen nicht alle unmittelbar dem Arbeitsmarkt und somit den Bauunternehmen zur Verfügung. Denn 42 Prozent schlossen ihr Studium zunächst mit einem Bachelorabschluss ab. Laut Absolventenbefragung plant ungefähr die Hälfte der Bachelorabsolventen einen direkten Anschluss des Masterstudiums. Sie werden also erst ein bis zwei Jahre später auf die suchenden Unternehmen treffen.

Ein weiterer Indikator für den Bedarf an bestimmten Qualifikationsprofilen ist zudem die Vakanzzeit. Das ist die Zeit, die die Unternehmen momentan benötigen, um eine freie Stelle zu besetzen. Diese liegt mit 83 Tagen bei Bauingenieuren deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wert. Auch dieser Wert verdeutlicht noch einmal den Mangel an qualifiziertem Personal und zeigt, wie schwierig es sich für Bauunternehmen gestaltet, Stellen mit Bauingenieuren zu besetzen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. | Weitz | Stand: 05/2013
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. | Weitz | Stand: 05/2013

Auf dem Arbeitsmarkt ist diese Entwicklung bereits deutlich zu spüren: Bei Bauingenieuren herrscht quasi Vollbeschäftigung. Bei der Bundesagentur für Arbeit waren im August 2013 rund 2500 arbeitslose Bauingenieure registriert. Zum gleichen Zeitpunkt waren aber nur rund 1700 offene Bauingenieurstellen gemeldet. Wobei es weitaus mehr Angebote geben wird. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie geht nämlich davon aus, dass pro gemeldeter offener Stelle tatsächlich fünf bis sechs Bauingenieurstellen unbesetzt sind. Da Meldungen von Unternehmen bei den Arbeitsagenturen in der Regel erfolglos sind, verzichten viele inzwischen darauf. Demnach könnten in Deutschland etwa 8500 bis 10.200 vakante Stellen für Bauingenieure existieren.

Qualifizierte Absolventen treffen somit auf sehr gute Arbeitsmarktbedingungen und vielfältige Aufgabenfelder. Bauingenieure finden Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen jeder Betriebsgröße. Sie sind insbesondere in Ingenieurbüros oder im Baugewerbe tätig, einige arbeiten auch im öffentlichen Dienst oder in diversen anderen Wirtschaftszweigen. Hochschulabsolventen bieten sich somit sehr gute Zukunftsperspektiven in der Bauwirtschaft. Es erwarten sie spannende Aufgabenfelder und vielseitige Einsatzmöglichkeiten in einem innovativen Umfeld.

Angeklickt

  • Der Branchenbericht „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“ ist unter www.bauindustrie.de/downloads zu finden.
  • Informationen zum Beruf Bauingenieur gibt es unter www.werde-bauingenieur.de.
  • Orientierungshilfen zu den Abschlüssen Bachelor und Master im Bauingenieurwesen sowie zu Studienstandards für das Fach Bauingenieurwesen sind unter www.asbau.org aufgeführt.

Gut, dass ich es versucht habe

Der Schweizer Toni Rüttimann baut seit 26 Jahren Hängebrücken für Menschen in den ärmsten Regionen dieser Welt. Und will nicht einmal Geld dafür. Aufgezeichnet von Stefan Trees

Toni Rüttimann, Foto: Privat

Toni Rüttimann
Aufgabe: Brückenbauer
Ort: Weltweit
Web: keine Adresse

Wie alles anfing
Zwei Wochen vor meinem Abitur bebte in Ecuador die Erde. Ich habe die Bilder der Zerstörung gesehen und wusste: Da will ich hin. Helfen. Etwas Sinnvolles tun. In der Nacht meiner Abiturfeier bin ich losgereist, erspartes und gespendetes Geld im Gepäck, insgesamt 9000 Schweizer Franken. Bis ins Erdbebengebiet am Vulkan Reventador habe ich mich durchgekämpft, dann war Schluss. Am reißenden Río Aguarico warteten viele Menschen, die dort nicht mehr über den Fluss kamen. Da wusste ich, was ich mit meinem Geld anfangen würde: eine Brücke bauen. Ich lernte den holländischen Ingenieur Hugo van Drunen kennen, und zusammen mit der Bevölkerung bauten wir in vier Monaten eine Hängebrücke über den Río Shushudué. Da habe ich erkannt, dass ich etwas beitragen kann.

Zurück in der Schweiz habe ich mich an der ETH Zürich für ein Ingenieurstudium eingeschrieben. Doch nach sieben Wochen meldete ich mich wieder ab. Ich hatte mich entschieden, Brückenbauer der Armen zu werden – gemeinsam hatten mein Herz und mein Verstand meine Ängste um eine unsichere Zukunft besiegt. Studium, Freunde, Sport, die Lichter der Bahnhofstraße mit den Schaufenstern voll von Weihnachtsluxus – all das schaffte es nicht, den eindringlichen Ruf aus der Tiefe zum Schweigen zu bringen. Im Gegenteil: Sie verstärkten den Kontrast zu den Erinnerungen meiner sechs Monate im Erbebengebiet in Ecuador. Das ist nun fast 26 Jahre her.

Warum ich das mache
Erstens, weil ich das Leiden der Leute hinter den Flüssen sehe, und weiß, wie ich es lindern kann. Zweitens, weil ich zum Brückenbauer geboren wurde. Ich schaue zurück und erkenne den Weg. Drittens, und am wichtigsten: weil ich es wirklich tun will. Jeden Tag. Denn auch wenn man weiß, wie es geht, und auch wenn es Schicksal zu sein scheint – wenn man es nicht tun will, passiert gar nichts. Es ist für mich wichtig, mein Leben hinzugeben für andere. Jede Brücke ist eine Verantwortung, und wie immer wird sie einen Teil meines Lebens abverlangen. Für den Preis eines Stückchens meines Lebens kann ich Leben erleichtern für ganze Dörfer. Für 5000 bis 10.000 Menschen, manchmal mehr. Was für ein gutes Geschäft.

Was es bislang gebracht hat
Bis heute haben wir weltweit 640 Hängebrücken gebaut, in Ecuador, Honduras, Mexiko, Kambodscha, Laos, Myanmar, Indonesien und anderswo, im Dienste von 1,8 Millionen armen Bauern, mit geschenkten und wiederverwerteten Stahlröhren und Stahlseilen. Die Bevölkerung trägt einen ebenso großen Teil bei mit Sand, Kies, kostenloser Arbeit und oftmals mit dem Langstreckentransport der Brückensets vom nationalen Schweißlager in ihre Dörfer. Ich finde keine exakte Beschreibung, um zu definieren, was wir tun. Denn wir sind keine NGO, keine Firma, keine politische oder religiöse Gruppierung, wir haben weder ein Büro, ein Zuhause, eine Fahne noch einen Facebook-Account. Wir – das sind meine einheimischen Team-Kollegen und ich sowie ein weltweites unsichtbares Netz an Menschen guten Willens.

Normalerweise arbeiten wir gleichzeitig an 20 bis 30 Brücken auf zwei Kontinenten. In jedem Land finde und trainiere ich drei bis vier Schweißer sowie einen praktisch begabten, hingebungsvollen und bescheidenen Kollegen, der über die Jahre hinweg an meiner Seite zum Brückenbauer wird. Es ist mir wichtig, einheimische Kollegen zu trainieren und mit ihnen zu arbeiten: Sie bleiben in ihrem Land, so wie die Brücken, und werden auch nach vielen Jahren noch bereit sein, den Bauern zu Hilfe zu eilen, falls deren Brücken eine Reparatur nötig haben.

Die lokalen Behörden in Vietnam haben einmal die Brücken-Überquerungen der 58 Hängebrücken im Mekong-Delta gezählt: Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang haben 38.126 Personen die Brücken überquert: zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Motorrad oder im Rollstuhl. Mehr als die Hälfte sind Schüler, die anderen gehen zur Arbeit, zum Markt, in die Krankenhäuser oder in die Regierungsbüros. Das bedeutet, dass jedes Jahr 13,9 Millionen Menschen über diese Brücken in Vietnam gehen. Und dabei zählen wir noch nicht einmal die Überquerer der Nächte dazu. Ich habe noch keine reale Verkehrszählung der anderen Brücken in Kambodscha, Laos, Myanmar und Indonesien, auch nicht in Ecuador oder den anderen lateinamerikanischen Ländern. Dennoch: Mit der Referenz von Vietnam schätzen wir vorsichtig, dass jede Sekunde mindestens eine Person über eine unserer Brücken läuft. Heutzutage tun wir also jede Sekunde jemandem einen Gefallen. Jede Sekunde wird einem Menschen ein Leid erspart oder zumindest eine Mühsal.

Der Gedanke bringt mich zum Staunen: Wie einfach wäre es gewesen, es nicht zu versuchen, nicht zu hoffen, nicht den ersten Schritt und dann all die folgenden zu tun. Gut, dass ich es versucht habe.

Martina bohrt sich durch

Nach zwei Jahren ist es vollbracht. So schnell bohrte der Erddruckschild „Martina“ des südbadischen Unternehmens Herrenknecht zwei parallel laufende Röhren des Sparvo-Tunnels in Italien an der Autobahn A1 zwischen Bologna und Florenz. Von Christoph Berger

Gleich zweimal konnte in den vergangenen zwei Jahren gefeiert werden. Erstmals Ende Juli letzten Jahres: Damals erblickte der Herrenknecht- Erddruckschild „Martina“ zum ersten Mal nach zwölf Monaten wieder das Licht der Erde. Bis zu 22 Meter pro Tag hatte sich der Schild mit dem Weltrekord- Durchmesser von 15,55 Metern bis dahin unter Tage voranbewegt und dabei jeweils 4215 Kubikmeter Erdreich abgetragen. Massen, die auch für das Baustellenmanagement eine enorme Herausforderung waren. Aber schon damals erklärte Alfonso Toto, Vorstand und Geschäftsführer der Toto Costruzioni Generali, dem führenden Partner des für den Ausbau beauftragten Joint Ventures: „Mit der größten TBM (Tunnelbohrmaschine) der Welt haben wir uns an Rekorde gewöhnt, zwei davon sind ihre Größe und ihre Vortriebsgeschwindigkeit.“ Nachdem die erste Röhre geschafft war, wurde „Martina“ samt dem Nachläufer um 180 Grad gedreht. Und von da an kam sie noch schneller voran. In nur acht Monaten bohrte sie sich zurück. So viel Zeit wurde für die zweite, parallel laufende Röhre benötigt, die sich in einem Abstand von 20 Metern zur ersten befindet. Auf dem Rückweg kam sie bis zu 24 Meter pro Tag voran. Der finale Durchbruch bei dem italienischen Großprojekt gelang am 29. Juli dieses Jahres.

Der Sparvo-Tunnel gehört zum Ausbau des vielbefahrenen Teilabschnitts „Variante di Valico“ der Autostrada A1 zwischen Bologna und Florenz und wird eine neue Ausweichstrecke darstellen. Ziel dieser Alternativroute ist es, die Reisezeit für bis zu 90.000 Fahrzeuge täglich erheblich zu reduzieren. Bauherr ist das italienische Bauunternehmen Toto Costruzioni Generali mit Sitz in Chieti; Lizenznehmer und Auftraggeber ist die Autostrade per l’Italia. Der Tunnel selbst ist 2413 Meter lang und besteht aus zwei Röhren. Jede bietet Platz für zwei Fahrbahnen und jeweils einen Standstreifen.

Der Vortrieb des Tunnels galt nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch aufgrund der geologischen Bedingungen als anspruchsvollster Teil des Gesamtprojektes. Die Geologie in der Tunneltrasse besteht vorwiegend aus Ton, Tonstein, Sandstein und Kalkstein. Zudem gibt es dort Grubengas in teilweise hohem Ausmaß. Um die notwendige Sicherheit sowie Schnelligkeit beim Bau erreichen zu können, hatte sich Toto für den Einsatz von maschineller Tunnelvortriebstechnik entschieden und 2010 eine Tunnelbohrmaschine bei Herrenknecht in Auftrag gegeben. Mit Hilfe des 4300 Tonnen schweren – so viel wiegen zehn Boing 747 zusammen – und 130 Meter langen Herrenknecht-Erddruckschilds, das mit 12.000 Kilowatt Antriebsleistung ausgestattet ist, wurden die Röhren schließlich fertiggestellt.

Baustellenmontage der weltgrößten TBM für den Sparvo- Straßentunnel in Italien, EPB-Schild, Durchmesser: 15,55 Meter, Foto: www.herrenknecht.com
Baustellenmontage der weltgrößten TBM für den Sparvo- Straßentunnel in Italien, EPB-Schild, Durchmesser: 15,55 Meter, Foto: www.herrenknecht.com

„Bei dieser Maschine ging es auch in Bezug auf die Ausrüstung für besonders gashaltige Böden darum, neue Maßstäbe zu setzen“, erklärt Herrenknecht- Projektleiter Alexander Ell. Hand in Hand mit Toto und mit der Unterstützung der lokalen Behörden sowie der Universitäten Bologna und Turin hat Herrenknecht ein komplexes Sicherheitssystem entwickelt. Es beinhaltet explosionsgeschütztes Equipment, ein vollständig eingehaustes Förderband, permanente Frischluftzufuhr in alle Bereiche sowie eine ständige Überwachung der Dichtigkeit der Einhausung und der Gaskonzentration. „Die Methankonzentration an der Ortsbrust (Anm. d. Red.: Fläche direkt vor dem Schneidrad der Tunnelbohrmaschine, an der der Materialabbau stattfindet) war so hoch, dass zum Teil über längere Zeit Frischluft in die Abbaukammer eingetragen werden musste“, berichtet Ell. Heute kann er zufrieden zurückblicken: Das System hat genauso funktioniert, wie er und sein Team es erwartet hatten.

Eine weitere Herausforderung war die Beförderung der Bauteile: Der Transport der zwei Meter breiten und über vier Meter langen Ringsegmente erfolgte mit einem explosionssicheren, 24-rädrigen Spezialfahrzeug, gefertigt von der Herrenknecht-Tochtergesellschaft Techni-Métal Systèmes. Mit einem dreifachen Aufbau und einer Breite von 2,5 Metern nimmt das Multi- Service-Fahrzeug einen kompletten Tübbingsatz aus zehn Segmenten auf. Tübbings sind die Innenteile eines Tunnels, die Wandelemente. Damit wurde mit nur einer Fahrt pro Tübbing-Ring die optimale Versorgung der TBM mit Ringbausegmenten gewährleistet.

Filmtipp

In einem Video des italienischen Bauunternehmens Toto Costruzioni Generali wird anschaulich die Arbeit mit der Herrenknecht-Tunnelbohrmaschine beschrieben – auch, wie die Maschine von Deutschland nach Italien kam: www.youtube.com/watch?v=C0EmG9wUYIY

„Viel Potenzial nach oben“

Wann immer von Megatrends die Rede ist, fällt auch der Begriff Demografie. Unsere Gesellschaft altert. Und zwar rasant. Die Bertelsmann-Stiftung hat festgestellt: Während im Jahr 2006 noch jeder zweite Bundesbürger jünger als 42 Jahre alt war, wird die Hälfte der Bevölkerung im Jahr 2025 älter als 47 Jahre sein – in den ostdeutschen Bundesländern sogar älter als 53 Jahre. Doch geht unsere Gesellschaft diesen Wandel mit? Ist diese Entwicklung in unseren Bauten ablesbar? Nein, meint Heike Böhmer. Die Leiterin des Instituts für Bauforschung in Hannover beschreibt ihre Sicht auf die Demografie und die damit zusammenhängende Barrierefreiheit und erklärt, was Bauingenieure damit zu tun haben. Die Fragen stellte Christoph Berger

Diplom-Ingenieurin Heike Böhmer leitet das Institut für Bauforschung in Hannover. Die Bauingenieurin forscht dort mit ihren Kollegen zu den Themen Energieeinsparung, Barrierefreiheit, Qualitätssicherung, Zukunftsentwicklung, Verkehrssicherungspflichten in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Umweltverträglichkeit und Kostendämpfung. Darüber hinaus berät das Institut Unternehmen in diesen Bereichen. Außerdem wird der zertifizierte Fachplanerlehrgang „Barrierefreies Bauen“ gemäß DIN 18040 angeboten. Weitere Informationen unter: www.bauforschung.de

Frau Böhmer, es ist bekannt, dass unsere Gesellschaft im Durchschnitt immer älter wird. Spiegelt sich die Entwicklung auch in unseren Bauten wider?
Noch nicht so, wie wir uns das wünschen. Wir merken, dass die Richtung stimmt, aber von einem Spiegel können wir noch nicht sprechen. In Bezug auf das Wort Barrierefreiheit haben viele an Planung und Bau Beteiligte noch immer Angst und Bedenken. Der Begriff klingt für viele weiterhin nach Heim und Krankenhaus, nach Plastikgriffen und fürchterlichen Bädern, die keiner mag.

Ist die Baubranche nicht auf die Entwicklung vorbereitet?
Zumindest nicht gut genug. Das fängt bei der Planung an, geht über die Ausführungsvorbereitung bis hin zu den Handwerkern. Es werden zwar vermehrt Weiterbildungen zu dem Thema besucht, auch Fachzeitschriften und Webseiten greifen es auf. Aber es gibt noch viel Potenzial nach oben.

Erkrankungen und Einschränkungen erfordern Anforderungen an Wohngebäude, das Wohnumfeld und den öffentlichen Raum. Was bedeutet also Barrierefreiheit?
Beim barrierefreien Bauen geht es nicht, wie häufig angenommen, ausschließlich um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Der Begriff „Barrierefreiheit“ ist in Gesetzen und Normen definiert mit dem Ziel, durch die barrierefreie Gestaltung des gebauten Lebensraums, wie zum Beispiel der Gebäude oder des Wohnumfeldes, weitgehend allen Menschen die Nutzung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zu ermöglichen. So die Theorie. Die Praxis ist natürlich nicht ganz so einfach, denn die Zielgruppe ist sehr differenziert und der Bedarf hängt immer von den Einschränkungen ab. In der Öffentlichkeit nehmen wir meist nur das körperliche wahr, den Rollstuhl oder den Blindenstock. Bei Höreinschränkungen wird es schon schwieriger – auch was diese für den Bau erfordern. Die Notwendigkeiten, die sich aus psychischen Erkrankungen ableiten, können schließlich von Laien kaum erkannt werden. Es sind also unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Bauten, die 100 Prozent für alle barrierefrei sind, gibt es demnach auch nicht. Dieser Aufwand ist aus meiner Sicht nicht zu leisten. Man kann es aber schaffen, ein Gebäude für möglichst viele Nutzer und individuell für bestimmte Nutzer barrierefrei zu machen. Und darum geht es.

Wo liegen von Ihnen festgestellte Mängel bei den Bauten?
Das Hauptmanko liegt in der Umsetzung vereinbarter oder erforderlicher Ziele. Allerdings geht die gutachterliche Tätigkeit auf dem Gebiet erst los. Es ist relativ neu, dass sich Menschen mit diesbezüglichen Mängeln oder Schäden in ihren Wohnungen oder Häusern bei Versicherungen melden. Inhaltlich ist ein kritischer Punkt die Zugänglichkeit: Wie kann ich Räume oder Gebäude so nutzen, dass ich dort gut und sicher leben kann?

Trifft das auch auf öffentliche Gebäude oder die Immobilien von Unternehmen zu?
Bei öffentlichen Gebäuden gibt es üblicherweise die rechtliche Verpflichtung, dass alles, was modernisiert oder neu gebaut wird, barrierefrei zugänglich und damit nutzbar ist. Denken Sie zum Beispiel an Rathäuser, Bürgerämter, Theater. Dort ist Publikumsverkehr. In Firmen, in denen gehandicapte Personen arbeiten, die das Thema Barrierefreiheit brauchen, wird meist nach Bedarf angepasst, prophylaktisch eher nur im Neubaubereich.

Was können Bauingenieure dazu beitragen?
Wichtig ist die Beschäftigung mit dem Thema, das viel mehr als nur die Technik beinhaltet. Bauingenieure haben überwiegend mit Planen, Technik und Bauphysik zu tun. Den für das barrierefreie Bauen nötigen Sozialaspekt erwerben sie bisher vor allem in der Praxis. Das ist schade, denn man könnte früher ansetzen. Absolventen sollten wissen, was Demografie bedeutet und welche Einschränkungen welche Anforderungen an das Bauen an sich stellen. Wer hier vorbereitet ist, hat einen enormen Vorsprung.

Lernen durch die Praxis – was bedeutet das in diesem Kontext?
Ganz wichtig sind Kompetenz und Kommunikation. Die eigene fachliche Kompetenz als Grundlage zu kombinieren mit dem Erfahren spezieller und individueller Bedarfe, das ist die Kunst. Und auch: Wo hole ich mir das notwendige Wissen her? Das kommt nämlich nicht nur aus der Norm.

Wer sind die Arbeitgeber für Absolventen im Bereich des barrierefreien Bauens?
Alle am Bau beteiligten Firmen – vor allem Bauunternehmen, Architekturund Ingenieurbüros. Diese machen jedoch nicht die Ansage: Ihr müsst jetzt nur noch barrierefrei planen und bauen! Aber in Zukunft werden Experten in diesem Bereich in allen Branchen gebraucht. Der Bereich Heizung, Lüftung, Sanitär ist vorangegangen. Bei Bädern ist das Thema barrierefreier Konzepte mittlerweile schon recht etabliert. Bei den Planern sind es derzeit vor allem die Themen betreutes Wohnen, Mehrgenerationshäuser und Heime. Zukünftig werden sich diese Bereiche ausweiten auf den gesamten Planungs- und Bauprozess.

Wie schätzen Sie die Perspektiven für Bauingenieure in dem Bereich ein?
Perfekt. Sowohl für die, die planen, als auch für diejenigen, die mit der Umsetzung betraut sind. Und weitergedacht auch für die Sachverständigen. Es muss jemand da sein, der entsprechend den Vereinbarungen prüft, ob etwas tatsächlich barrierefrei ist. Der Bedarf an solchen Experten wird extrem steigen.

Und warum ist das Thema barrierefreies Bauen spannend für Bauingenieure?
Weil man aus allen Bereichen des Lebens Dinge einbinden kann: Technik, Soziales, Wirtschaft, Gesundheit – das Spannungsfeld zwischen diesen Bereichen gilt es zu koordinieren. Das finde ich großartig. Zum anderen hat der Bereich eine Zukunft wie kaum ein anderer am Bau.

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Barrierefreiheit

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt Informationen zum Thema Barrierefreiheit unter der Internetadresse www.einfach-teilhaben.de zur Verfügung. Eine Auflistung mit Auszügen aus der Musterbauordnung und einzelnen Paragraphen zu barrierefreiem Bauen aus den Landesbauordnungen der Bundesländer und eine Liste der Technischen Baubestimmungen zu barrierefreiem Bauen finden sich hier: nullbarriere.de/bauordnungen.htm

DIN 18040

Die für das barrierefreie Bauen wesentliche Norm ist die DIN 18040 „Barrierefreies Planen und Bauen – Planungsgrundlagen“. Laut Heike Böhmer ist die Norm „sehr zielorientiert“. Sie setzt viele Kompetenzen voraus und beschreibt weniger, wie etwas ganz genau zu bauen ist. Bauingenieure brauchen ihrer Meinung nach deshalb umfassende Kompetenzen, um Sachverhalte zu verstehen, einzuschätzen und umzusetzen.
www.din18040.de[/quote_center]