„Mit absolutem Fokus auf die Wertschöpfung“

Klemens Haselsteiner ist Vorstandsmitglied und Chief Digital Officer der Strabag SE. Im Interview mit dem karriereführer erklärt er, wie sein Unternehmen den Transformationsprozess angeht, welche Technologien dabei eingesetzt werden und welche Auswirkungen dies auf den Beruf von Bauingenieur*innen hat. Die Fragen stellte Christoph Berger

Zur Person

Klemens Haselsteiner beendete ein betriebswirtschaftliches Bachelor-Studium an der DePaul University, Chicago. Er startete seine Karriere 2004 bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich. Nach Absolvierung des Zivildiensts und Berufserfahrung bei einem russischen Industriekonzern trat er 2011 in den Strabag-Konzern in Russland ein. Dort war er u. a. mit dem zentralen Controlling betraut. Ab 2015 war er bei der deutschen Strabag-Konzerngesellschaft Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart, tätig – zunächst als kaufmännischer Bereichsleiter für den Schlüsselfertigbau, ab 2018 als kaufmännischer Direktionsleiter. Klemens Haselsteiner ist seit 1.1.2020 Mitglied des Vorstands der Strabag SE.
Herr Haselsteiner, mit Ihnen als CDO der Strabag SE wurden die Themen Digitalisierung, Innovation und Unternehmensentwicklung 2020 auf Vorstandsebene gehoben. Welche Strategie verfolgt Ihr Unternehmen seitdem? In jedem international agierenden Konzern gibt es engagierte Mitarbeitende mit jeder Menge innovativen Ideen und Initiativen. Diese ließen sich schneller realisieren, wenn sich diese klugen Köpfe frühzeitiger interdisziplinär und länderübergreifend vernetzen und austauschen könnten. Und wenn sie schnell und unkompliziert interne Ansprechpersonen für alle Innovationsthemen fänden – vom Fachsupport bis zur Unterstützung beim Initiieren von Forschungsprojekten. Unser Zentralbereich Innovation & Digitalisation setzt genau hier an: Seine Expertenteams agieren als Enabler für unsere Digitalisierungs- und Innovationsprojekte. Unser Fokus liegt auf der Koordination und Steuerung der Projekte sowie auf der vernetzten Entwicklungsarbeit, die einen konkreten Nutzen für derzeitige und zukünftige Baustellen und Dienstleistungstätigkeiten stiftet. Damit stärkt Strabag ihre Position als führende Technologiepartnerin für das Bauen von morgen. Auf welche Technologien setzen Sie? Im Hinblick auf die Digitalisierung und Automation sehen wir großes Potenzial in BIM 5D® sowie in Geoinformationssystemen (GIS) und Robotik – vor allem, wenn wir diese Technologien intelligent miteinander vernetzen. Und was ist derzeit noch Zukunftsmusik, wird in den nächsten Jahren aber die Baubranche erreichen? Künstliche Intelligenz und Automation stecken in der Baubranche heute noch in den Kinderschuhen. Wir nutzen bereits eine Vielzahl an Technologien, aber deren Einsatz ist bislang kein Standard. Welche Rolle wird der Mensch dabei zukünftig in Bauprojekten einnehmen, wird er noch auf Baustellen zu finden sein? Der Mensch wird weiterhin auf Baustellen zu finden sein, aber in weniger arbeitsteiligen Prozessen. Der Mehrwert der KI und der Robotik besteht darin, dass sie Arbeiten erfüllen, die für Menschen nicht mehr sinnstiftend sind. Das führt dann dazu, dass sich Bauleiterinnen und Bauleiter stärker auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren können und sich nicht mit bürokratischen Prozessen aufhalten. Wie würden Sie den Digitalisierungsgrad Ihres Unternehmens derzeit beschreiben? Die Bauindustrie ist in großen Teilen nicht mit anderen, digitalisierten Branchen wie der Automobilbranche vergleichbar, denn in der Regel bauen wir Unikate. Einen individuellen Bauprozess zu digitalisieren, ist grundsätzlich schwieriger als eine Fabrikation unter kontrollierten, standardisierten Rahmenbedingungen. Aber wir sind führend bei der Digitalisierung der Baubranche. Dafür arbeiten wir in erster Linie an der notwendigen Infrastruktur. Eine vernetzte Welt setzt Konnektivität voraus. Auch die Themen Sicherheit, Daten und Standardisierung spielen eine entscheidende Rolle. Nur im Einklang dieser Faktoren können neue digitale Projekte vorangetrieben werden.
Die Bauindustrie ist in großen Teilen nicht mit anderen, digitalisierten Branchen wie der Automobilbranche vergleichbar, denn in der Regel bauen wir Unikate. Einen individuellen Bauprozess zu digitalisieren, ist grundsätzlich schwieriger als eine Fabrikation unter kontrollierten, standardisierten Rahmenbedingungen.
Sie arbeiten bei Bauprojekten mit vielen anderen Unternehmen zusammen. Stellt ein unterschiedlicher Digitalisierungsgrad da ein Problem dar? Unterschiedliche Standards sind generell ein Thema. Das hat erst einmal nichts mit Digitalisierung zu tun. Dennoch ist es speziell bei digital abgewickelten Bauprojekten eine Herausforderung, wenn zwei gänzlich unterschiedliche Parteien miteinander kooperieren. Gerade in der Kommunikation mit kleineren Nachunternehmen sind leider noch vielmals Medienbrüche zu finden. Wie lassen sich diese dann in der Praxis überwinden? Auch hier sind wir wieder bei den gemeinsamen Standards. Wenn wir über Digitalisierung sprechen, dann sind wir nur dann effizient, wenn wir vor dem Digitalisieren und Automatisieren im ersten Schritt standardisieren. Generell gibt es in der Bauindustrie eine breite Software-Palette und nur wenige globale Standards. Daher werden oftmals große Aufwände in Systemintegration und die Definition von Schnittstellen gesteckt. Hier liegt wohl das größte bisher nicht voll ausgeschöpfte Potenzial. Welche Rolle spielen bei der Digitalisierung der großen Bauunternehmen Start-ups, die sogenannten ConTechs? Die dynamische Veränderung der Märkte durch die digitale Transformation erfordert Agilität und Innovationskraft. In diesem Zusammenhang spielen Start-ups eine wichtige Rolle. Sie treiben neue Entwicklungen und stellen mutig bestehende Lösungen und Prozesse in Frage. Durch strategische Partnerschaften mit ConTechs will Strabag als starke Partnerin Synergien heben, die uns langfristig einen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Anzahl der ConTechs steigt an, oft handelt es sich allerdings um digitale Einzellösungen. Wie schafft man es als Großunternehmen, derartige Lösungen zu integrieren bzw. ein gut funktionierendes Ganzes zu schaffen? Die steigende Anzahl ConTechs zeigt zunächst, dass sich die Bauindustrie in einem Umbruch befindet. Sonst würde es die Anzahl an ConTechs nicht geben – aus unserer Sicht eine positive und hoffnungsvolle Entwicklung. Was die Auswahl von Produkten, Partnerinnen und Partnern angeht, sind wir selektiv, so setzen wir nur die besten Lösungen für unsere operativen Einheiten sowie Kundinnen und Kunden ein. Eine erfolgreiche Integration benötigt aber weit mehr als nur eine intelligente technische Lösung – Professionalität bei Organisation und Prozessen sind ebenso Grundvoraussetzung wie ein gewisses Verständnis für Enterprise-Lösungen. Wie verändert sich die Unternehmenskultur durch diese technologischen Entwicklungen – Strabag bezeichnet sich ja auch nicht mehr als Bauunternehmen, sondern als Technologiekonzern für Baudienstleistungen? Intern erleben wir derzeit einen Transformationsprozess der Horizontalisierung – mit absolutem Fokus auf die Wertschöpfung. Damit überwinden wir Silos und Insellösungen, um noch stärker an einer gemeinsamen Vision des Konzerns zu arbeiten. Das verändert natürlich auch die Führungskultur innerhalb des Unternehmens. Was erfordert dieser Wandel von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren, welche Skills benötigen sie, und suchen Sie auch neue bzw. andere Abschlüsse, beispielsweise verstärkt IT-Fachkräfte? Das Wissen und die Anwendung von BIM, LEAN und agilen Arbeitsmethoden sind wesentlicher Bestandteil des Skillsets unserer Bauingenieurinnen und Bauingenieure. Der Transfer der Digitalisierungsprojekte in die Praxis erfordert einerseits tiefes technisches, andererseits aber auch fundiertes ITVerständnis. Gleichzeitig benötigt man die Fähigkeit, Veränderung zu begleiten und die richtigen Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung zu treffen. Das setzt auch ein neues Verständnis von Führung voraus. In Bereichen wie Application Services, Data Science oder Software Development suchen wir zudem vermehrt IT-Fachkräfte, um unsere Digitalisierungsprojekte voranzutreiben und weiterzuentwickeln.

Schwimmende Städte

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Küstenstädte und an Küsten liegende Länder werden durch steigende Meerespiegel bedroht – ausgelöst durch den Klimawandel. Die Lösung könnten sich selbst versorgende, schwimmende Städte sein. Von Christoph Berger

Zwei von fünf Menschen auf der Welt leben weniger als 100 Kilometer von der Küste entfernt und einer von zehn Menschen lebt in Küstengebieten, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen; die große Mehrheit der Küstengebiete wird von Küstenerosion und Überschwemmungen betroffen sein, so Prognosen. Ausgelöst werden diese durch den Klimawandel. Daher werden Millionen von Menschen vertrieben, Häuser und Infrastruktur zerstört. Die Lösung für diese sich anbahnende Katastrophe könnten schwimmende Städte sein, wie sie etwa von UN-Habitat, dem Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen, und dem Unternehmen Oceanix vorgeschlagen werden. „Wir sind die UN-Organisation, die den Auftrag hat, mit Städten zu arbeiten, sei es zu Lande oder zu Wasser“, sagte die malaysische Städteplanerin Maimunah Mohd Sharif, die seit 2018 Exekutivdirektorin des UN-Programms ist, 2019. Man sei bereit, einen Dialog über nachhaltige schwimmende Städte zu führen, um sicherzustellen, dass dieser aufstrebende Sektor effektiv und zum Nutzen aller Menschen mobilisiert werde. So wurde beispielsweise im Rahmen eines Runden Tisches nach möglichen Lösungen gegen die Bedrohung gesucht. Eine Lösung wurde in sich selbst versorgenden und schwimmenden Städten, die ihre eigenen Nahrungsmittel, Energie und Frischwasser produzieren und keinen Abfall verursachen, gefunden. Der Entwurf von Oceanix City, der weltweit ersten nachhaltigen schwimmenden Stadt für 10.000 Einwohner, wurde zur Unterstützung der New Urban Agenda von UN-Habitat vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Blaupause für eine modulare maritime Metropole, die auf den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung basiert. Die additive Architektur könne organisch wachsen, sich verwandeln und anpassen und sich von einer Nachbarschaft mit 300 Einwohnern zu einer Stadt mit 10.000 Einwohnern entwickeln – mit der Möglichkeit einer unbegrenzten Skalierung, um florierende nautische Gemeinschaften für Menschen zu schaffen, die sich füreinander und für unseren Planeten einsetzen. Der Mitbegründer von Oceanix, Marc Collins Chen, sagt zu der Idee, dass es die Technologie gebe, mit der wir auf dem Wasser leben könnten, ohne die marinen Ökosysteme zu zerstören: „Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass nachhaltige schwimmende Städte erschwinglich und für alle bedürftigen Küstenregionen verfügbar sind. Sie sollten nicht zu einem Privileg der Reichen werden.“ Oceanix City sei zudem nicht nur nachhaltig, sondern auch hochwassersicher und so konzipiert, dass die Stadt auch Megastürme überstehe. Im Falle einer langfristigen Veränderung der Wetterverhältnisse könne die gesamte schwimmende Stadt abgetakelt und an einen geeigneteren Ort geschleppt werden.

Wieviel Mensch braucht das Bauingenieurwesen?

Bauingenieure bleiben im Mittelpunkt des Baugeschehens, trotz aller digitaler Unterstützung und Hilfsmittel. Als kreativ planende und letztlich einzige vertrauenswürdige Instanz bleiben sie sowohl Anfangsals auch Endpunkt jedes Bauvorhabens. Von Fabian Hesse M.A. bauingenieur24 Informationsdienst

Dass man sich im Bauingenieurwesen eher mit technischen Inhalten befasst, ist allgemein bekannt. Weniger bewusst ist vielen Berufseinsteigern, dass auch die Form des Arbeitens in einem modernen Ingenieurbüro oder Bauunternehmen wie auch in der Verwaltung durch technische Prozesse und Anwendungen geprägt ist. Ein hoher Technisierungs- und Digitalisierungsgrad ist inzwischen Standard im Bauwesen und der Umgang mit smarten Geräten wie auch die Anwendung von Arbeitsmethoden wie BIM oder Lean- Management werden vorausgesetzt. Ziel ist es, Planungsprozesse vor allem zeitlich zu rationalisieren und dabei dem Menschen wiederkehrende oder körperlich belastende Aufgaben abzunehmen. „Die neu gewonnene Zeit kann für den Erfahrungsaustausch untereinander oder zum Gespräch mit Kunden genutzt werden, um deren Bedürfnisse noch besser zu verstehen“, sagt Jürgen Eggers, Personalleiter bei der Goldbeck-Gruppe. Konkret würden Roboter oder der Einsatz von Drohnen auf Baustellen für exaktere und schnellere Ergebnisse und damit eine höhere Kundenzufriedenheit sorgen, so Eggers. Zudem biete die Digitalisierung neue Beschäftigungs- und Forschungsfelder für die Beschäftigten im Bauwesen. Wie Eggers, betont auch Julia-Carolin Carbon von Wolff & Müller die Bedeutung menschlicher Akteure am Bau: „Bauprojekte lassen sich nur erfolgreich im Team realisieren. Dafür sind Fähigkeiten wie Empathie und Vertrauen unverzichtbar.“ Die Umstellung auf das Building Information Modeling (BIM) mit seinem Grundsatz, erst digital, dann real zu bauen, bedeutet für die Geschäftsführerin der Wolff & Müller Personalentwicklung GmbH eine schlichte Arbeitserleichterung: „So können sich die Menschen auf ihren eigentlichen Job konzentrieren – das Bauen!“
Bauprojekte lassen sich nur erfolgreich im Team realisieren. Dafür sind Fähigkeiten wie Empathie und Vertrauen unverzichtbar.
Neben den Bauprojekten können sich mit der Digitalisierung auch die Arbeitsbedingungen im Bauingenieurwesen verbessern. Denn bei aller Technik sollte es im Bauunternehmen und Planungsbüro – wie überall in der Arbeitswelt – immer menschlich zugehen. Für Christian Würfl, Leiter des Planungsbüros formTL, gehören eine gesunde Arbeitsumgebung, Weiterbildungsmöglichkeiten, aktives Teambuilding und Vertrauensmitarbeiter unbedingt dazu. Wichtig sei ein Team, das auf alle setzt und jeden individuell und langfristig fördert. Eine Kultur von „hire and fire“ lehnt Würfl dagegen vehement ab. Erkennbar ist schon lange, dass sich das Planen und Bauen mit der Digitalisierung stark verändert. Manche sprechen gar von einer Revolution. Laut Julia Zantke vom Ingenieurdienstleister Sweco böten sich besonders durch BIM sowohl für Beschäftigte als auch für Auftraggeber signifikante Potenziale und ein großer Mehrwert. Dennoch: „Ohne Menschen und persönliche Kontakte geht es nicht, denn jedes Projekt ist einzigartig und kann nur von und mit den Menschen umgesetzt werden. Diesen zwischenmenschlichen Aspekt unter Berücksichtigung der notwendigen Fachlichkeit zu begleiten und zu steuern ist das, was unseren Beruf auch in Zukunft kennzeichnen wird“, so Julia Zantke. Wie in der gesamten Gesellschaft muss die menschliche Kreativität also auch im Bauwesen nicht der Technik zum Opfer fallen. Vielmehr vergrößern sich mit ihr die Mittel und damit die Möglichkeiten der durch verantwortliche Planung und Beratung in unzähligen Wirtschaftsbereichen tätigen Bauingenieure.

Begeisterung für BIM

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Anna-Maria Peter ist seit rund einem Jahr als Bauleiterin bei der Firma Karl Krumpholz Rohrbau GmbH an Bord. Zum Berufsstart absolvierte sie eine Zusatzausbildung zur BIM-Baustellenmanagerin im Kommunalen Verkehrswegeund Tiefbau. Ziel war es, auch die Digitalisierung der Baustellenprozesse im eigenen Unternehmen eff ektiv voranzutreiben. Von Christoph Berger

Im vergangenen Jahr hat die Bauingenieurin Anna-Maria Peter ihr Bachelorstudium mit dem Schwerpunkt Infrastrukturplanung erfolgreich abgeschlossen und startete direkt mit dem Berufsstart als Bauleiterin auch eine Zusatzausbildung zur BIM-Baustellenmanagerin im Kommunalen Verkehrswege und Tiefbau. Für die hatte sie, Peter ist in ihrem neuen Job für ihre eigenen Baustellen voll verantwortlich, auch schnell die passende Idee für die abschließende Projektarbeit: „Die in der Regel sehr aufwändige Abrechnung von Einheitspreisverträgen mit bislang ordnerweise Aufmaßzetteln in Papierform sollte vereinfacht und durchgängig digitalisiert werden“, berichtet die Ingenieurin. „Mein Ziel war ein lückenloser Prozess vom Aufmaß auf der Baustelle bis hin zur Rechnungsstellung.“

Vollautomatische Übertragung der Massenermittlung

Zur Entwicklung dieser digitalen Lösung entschied sich die Bauleiterin zunächst für eine kleinere, lokale Sanierungsmaßnahme mit nur einem Gewerk, dem Wasserleitungsbau. Im ersten Schritt nahm sie selbst sämtliche Rohrleitungen, Bögen, T-Stücke sowie Schieber und Hydranten mit dem GPS-Rover, einem satellitengestützten Navigationssystem zum Aufmessen, auf, bearbeitete die aufgenommenen Daten zunächst im CAD-System und übertrug diese im Anschluss als dxf-Dateien nach iTWO civil, einer modellbasierten BIM-5D-Lösung für den Straßen- und Tiefbau des auf Bausoftware spezialisierten Unternehmens RIB.
Ein echter Fortschritt, der auch viel Zeit im gesamten Prozess einspart.
Nach Ergänzung sämtlicher Abrechnungsvorgaben, wie Elementmengen aus Stückzahlen, Längen oder Flächen im CAD-System, erstellte sie mit der Software-Lösung eine Massenermittlung in Verbindung mit einem Leistungsverzeichnis. Anschließend erfolgte eine Übertragung der Massenermittlung als Aufmaßdatei in ein digitales Projektmanagementsystem. „Die Massen wurden allesamt unmittelbar in die Rechnungsdateien übertragen“, berichtet Anna-Maria Peter. „Auf diese Weise waren keinerlei aufwändige Handaufmaße mehr erforderlich. Ein echter Fortschritt, der auch viel Zeit im gesamten Prozess einspart.“ Auch das zuständige Ingenieurbüro erkannte die Dateien vollständig an. Selbstverständlich sei die strukturelle Erstellung eines neuen, vollkommen digitalen Prozesses mit vielen Aufnahmen auf der Baustelle zunächst einmal mit mehr Aufwand als gewohnt verbunden, sagt Peter. Doch die Vorteile seien recht schnell zu Tage getreten. So konnte die Bauleiterin beispielsweise zahlreiche Informationen für die Baustellendokumentation und Abrechnung direkt weiterverwenden.

Durchgängige Digitalisierung auf dem Vormarsch

In der Umsetzungsphase der Projektarbeit musste Anna-Maria Peter zwar noch das eine oder andere Attribut in der BIM-Lösung händisch nachtragen, doch die Übertragung zwischen den verschiedenen Systemen verlief vollkommen lückenlos. Alle Informationen werden nun vollautomatisch innerhalb der BIM-Lösung erkannt. Da auch das Management des familiengeführten Unternehmens Karl Krumpholz Rohrbau sehr offen für neue, digitale Ansätze ist, kann die engagierte Bauingenieurin ihre Ideen und Überlegungen sehr gut einbringen.
Foto: Karl Krumpholz Rohrbau GmbH
Nach einer 3D-Aufbereitung der Planungsvorgaben ist der Baggerfahrer in der Lage, sämtliche Informationen zu Kanälen, Regenüberlaufbecken, Wasserleitungen und der Straße direkt in die Maschinensteuerung des Baggers zu übernehmen und danach exakt zu arbeiten. Foto: Karl Krumpholz Rohrbau GmbH

Modellbasierte Abrechnung im Fokus

Inzwischen arbeitet sie an einem weiteren und größeren Projekt: mit verschiedenen Gewerken und unterschiedlichen Plänen aus Planung und Vermessung als Grundlage. Zum Einsatz kommt dabei auch eine 3D-Maschinensteuerung für den Baggerfahrer. Genau wie Anna-Maria Peter ist auch er von modernen, digitalen Prozessen am Bau voll überzeugt. Nach einer 3D-Aufbereitung der Planungsvorgaben durch die Ingenieurin war der Fahrer in der Lage, sämtliche Informationen zu Kanälen, Regenüberlaufbecken, Wasserleitungen und der Straße direkt in die Maschinensteuerung des Baggers zu übernehmen und danach exakt zu arbeiten; den reduzierten Aufwand bei der Ausführung und Datenerfassung wusste er zu schätzen. Peter konnte die mit der Maschinensteuerung erfassten Daten anschließend als dxf-Datei wiederum in ihr BIM-System transferieren und dort ihre Planbearbeitung erstellen. Sämtliche weitere Angaben, wie Einbaudatum, Qualität und freie Informationen, stehen in ihr als zusätzliches Attribut zur Verfügung. Gleichzeitig schätzt sie die Sorgfalt, mit der die Poliere und Baggerfahrer auf den Baustellen arbeiten, auch mit der Zielvorgabe, die durchgängig modellbasierte Abrechnung Schritt für Schritt im Unternehmen voranzutreiben. „Ziel ist es, die Vorteile aus den neuen, digitalen Prozessen immerzu bestmöglich zu nutzen und den Arbeitsablauf von Tief- und Rohrleitungsbaustellen auf diese Weise kontinuierlich zu verbessern“, fasst die Ingenieurin zusammen. Bei ihrem Arbeitgeber ist es der jungen Bauleiterin gelungen, für diese Innovation zu begeistern, das Interesse für BIM zu wecken und jüngere sowie auch ältere Kollegen auf den neuen Weg mitzunehmen.

Hohes Zukunftspotenzial

Kaum eine Branche leidet so sehr unter dem Fachkräftemangel wie das Bauwesen. Es werden dringend Bauingenieurinnen und Bauingenieure gesucht. Dementsprechend gut sind die Einstiegsmöglichkeiten. Von Christoph Berger

Die Absolvent*innenzahlen im Fach Bauingenieurwesen gehen zurück, trotzdem ist die Branche noch einigermaßen positiv gestimmt. So sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, zu den vom Statistischen Bundesamt im September 2021 veröffentlichten Absolventenzahlen: „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr 10.100 Bauingenieurinnen und Bauingenieure zusätzlich dem Bauarbeitsmarkt zur Verfügung stehen können. Das sind zwar 4,4 Prozent weniger als 2019, aber 5.400 mehr als zum Tiefpunkt 2008.“ Allerdings stehen auch nicht alle dieser Absolvent*innen dem Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen habe einen Bachelorabschluss, von denen einige noch einen Master anstreben würden, heißt es.
Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln.
Der Rückgang der Absolventenzahlen sei auf den von 2013 bis 2019 zu beobachtenden Rückgang der Anfängerzahlen zurückzuführen. Hier habe es im vergangenen Jahr aber eine Trendwende gegeben: Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger sei um 5,5 Prozent auf 11.300 gestiegen. „Somit können wir (hoffentlich) bald wieder mit steigenden Absolventenzahlen rechnen. Das ist angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen auch dringend nötig“, sagte Müller. So habe die Bundesagentur für Arbeit jüngst 4030 offene Stellen für den August 2021 für Bauingenieure (in Unternehmen) gemeldet. Das seien 29 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat – und der höchste gemeldete August-Wert. Dem hätten nur 1620 Arbeitslose gegenübergestanden, 14 Prozent weniger als im August 2020. Entsprechend ausgeprägt sei der Fachkräftemangel: Mittlerweile klage – im Rahmen des ifo Konjunkturtests – jedes dritte Bauunternehmen über eine Behinderung seiner Bautätigkeit aufgrund des Mangels an Fachkräften, im August des Vorjahres seien es nur 21 Prozent gewesen. Auch die für den im Oktober 2021 veröffentlichten CFO Survey von Deloitte befragten Finanzvorstände sehen in dem Fachkräftemangel das höchste Risiko für ihre Unternehmen. Besonders betroffen sind demnach die Immobilien- und Baubranche. So mahnt Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie: „Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln.“ Fügt aber direkt an, dass es kaum eine Branche mit mehr Zukunftspotenzial für junge Menschen als den Bau gebe. Denn die Megathemen unserer Zeit, der Umwelt- und Klimaschutz oder die Mobilitätswende, müssen vor allem auch durch eine Modernisierung von Infrastruktur gelöst werden – und zwar digitaler, smarter und vernetzter.    

Das Leben ist eine Baustelle: Kultur-, Buch- und Linktipps

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Ingenieurbaukunst 2022

Cover-Ingenieurbaukunst-2022Das von der Bundesingenieurkammer herausgegebene Buch „Ingenieurbaukunst 2022“ diskutiert die Zukunft des Planens und Bauens und zeigt wichtige aktuelle Bauwerke von Ingenieur*innen aus Deutschland. Es kann daher als eine Dokumentation von Leistungen des deutschen Bauingenieurwesens angesehen werden. Dafür wurden aktuelle Bauwerke und Diskussionsthemen von einem unabhängigen Beirat ausgewählt. Die beteiligten Ingenieur*innen beschreiben die bautechnischen Herausforderungen und erläutern die konkreten Lösungen bei Planung und Ausführung. Bundesingenieurkammer: Ingenieurbaukunst 2022. Ernst und Sohn 2021, 39,90 Euro

Deutsche Botschaften

Cover Deutsche BotschaftenBotschaftsneubauten sind prestigeträchtig und identitätsstiftend zugleich. Ihre primäre Aufgabe, einen Staat im Ausland zu vertreten und sein gesellschaftliches Selbstverständnis widerzuspiegeln, macht sie zu politischen Symbolen. In den vergangenen 150 Jahren suchte Deutschland in seinen auswärtigen Staatsbauten stets einen individuellen architektonischen Ausdruck. Insbesondere die während der vierzigjährigen deutschen Teilung von der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland errichteten Neubauten für diplomatische Vertretungen dokumentieren die enge Verknüpfung von politischen, kulturellen und personellen Entscheidungen sowie deren Rahmenbedingungen. Die Bauwerke eröffnen aus ihrer exterritorialen Position heraus einen erweiterten Blick auf die Geschichte und das Selbstverständnis aller deutschen Staaten. Sie prägen den auswärtigen Repräsentationsbau bis heute. Christiane Fülscher: Deutsche Botschaften. Jovis 2021, 55 Euro

In Hamburg entsteht eine neue Kunstwelt

Foto: teamLab
Foto: teamLab, Proliferating Immense Life, 2020, Interactive Digital Installation, Sound: Hideaki Takahashi
In der Hamburger HafenCity, im Quartier Elbbrücken, entsteht bis 2024 ein neues Museum für die digitale Kunst des Kollektivs Teamlab. Das Digital Art Museum wird über 7000 Quadratmeter Fläche, bis zu zehn Meter hohe Decken und zwei Geschosse umfassen. Damit soll es Europas erstes und größtes digitales Museum sein, wie es in der Ankündigung heißt. Basierend auf dem Konzept, dass alles in einer grenzenlosen Kontinuität existiert, ist teamLab Borderless Hamburg ein großer Raum für Kunst, bestehend aus immersiven Kunstwerken, die Grenzen überschreiten. Dieses Jahr wurde dafür die Digital Art Museum GmbH mit Hauptsitz in Hamburg gegründet. Deren Geschäftsführer ist Lars Hinrichs, der einst openBC, heute Xing, gegründet hat.

Beton_Liebe

Gina Stellbrinck aus Hückeswagen im Bergischen Land hat 2020 ihren Shop Beton_Liebe ins Leben gerufen. Dort bietet sie Produkte aus Beton an, alle selbst designt. Im dazugehörigen Blog gibt sie zudem allerhand Tipps an diejenigen weiter, die selbst mit dem Baustoff arbeiten möchten. Und sie erzählt, wie sie zu der Idee kam: „Es macht so viel Spaß, mir die Formen auszudenken, herzustellen und am Ende das Ergebnis in der Hand zu halten.“ An Beton gefällt ihr, dass sie plastisch arbeiten kann.

Betonklunker

Schmuckstücke und Accessoires aus Beton bieten Bärbel Wieneke und Katja Rodrian auf www.betonklunker.de.

Nastjas Tränen

Cover Nastjas TränenAls Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Natascha Wodin: Nastjas Tränen. Rowohlt 2021, 22 Euro

Queens of Structure

Im Sommer 2021 wurde im Tiefgarten des Architekturmuseums der TU Berlin die Ausstellung „Queens of Structure“ gezeigt. Vorgestellt wurden zwölf Bauingenieurinnen, die mit ihren Projekten die weitgefächerten Tätigkeits- und Themenfelder des Bauingenieurwesens repräsentieren und mit ihren Positionen die Vielfalt der Herausforderungen und individuellen Herangehensweisen darin sichtbar machen. „Die Protagonistinnen begeistern mit ihrer Leidenschaft für ihre Profession und agieren mit großer Selbstverständlichkeit in einem männlich geprägten Berufsfeld. Sie haben Gelegenheiten ergriffen, Ideen vorangetrieben und kreativ umgesetzt und die Technikkompetenz längst zu ihrem Programm gemacht“, heißt es in der dazugehörigen Beschreibung. Die Website Queens of Structure, auf der die zwölf Bauingenieurinnen mit ihren Projekten vorgestellt werden, existiert weiterhin.

Basics of Urbanism

Cover Basics of UrbanismAnhand von zwölf Begriffen werden in diesem Buch aktuelle städtebauliche Herausforderungen mit konkreten Projekten verknüpft, Konzepte und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie Umsetzungsprozesse beschrieben. Im Vordergrund steht die Interaktion der gebauten Umwelt mit lebenden Systemen – ein Zugang, der sich innerhalb der Disziplin des Städtebaus langsam durchsetzt und die bisher prioritär gebäudeorientierte Praxis zugunsten einer Aufwertung des öffentlichen Raums zurückstellt. „Basics of Urbanism“ definiert und veranschaulicht Parameter, die einen territorialen Ansatz im Städtebau ins Blickfeld rücken. Der Raum zwischen den Gebäuden wird als wesentliche Struktur für ökologische und soziale Veränderungen innerhalb von kleinräumigen Nachbarschaften, Ensembles, Stadtteilen bis hin zu ganzen Städten behandelt. Dieser Ansatz umfasst vorausschauende zeitliche Aspekte ebenso wie die Miteinbeziehung bestehender Ressourcen bei der Schaffung räumlicher Qualitäten. A. Degros, E. Schwab, S. Bauer, R. Radulova-Stahmer, A. M. Bagaric, M. Stefan, M. (alle Hrsg.): Basics of Urbanism. Park Book 2021, 38 Euro

Bridge Constructor

Mit der Spiele-App „Bridge Constructor“ ist es möglich, eigene Brücken zu entwerfen und zu erschaffen. Anschließend kann beobachtet werden, wie Autos und Lastwagen über die Eigenkonstruktionen hinwegfahren. Oder, ob die Brücke aufgrund von Fehlberechnungen einstürzt. Ein Stresstest sozusagen. 64 Level können in dem Spiel durchspielt werden, die Brücken können über Täler, Kanäle oder Flüsse verlaufen, aus Holz, Stahl, Seilen oder Betonpfeilern bestehen. Allerdings muss das Budget eingehalten werden.

Vom Rotorblatt zum Möbelstück

Ausrangierten Rotorblättern von Windkraftanlagen ein zweites Leben geben – und zwar in Gestalt von Outdoor-Möbeln, das ist das Ziel des in Dresden ansässigen Unternehmens Wings for Living. Die verwendeten Windräder kommen aus dem Windpark Carinerland in Mecklenburg-Vorpommern und befanden sich 25 Jahre im Einsatz. Sie hätten täglich etwa 12,5 Megawatt sauberen Strom erzeugt und rund 1000 Haushalte versorgt – und ganz nebenbei circa 36.500 Tonnen CO2 gespart. Das Herstellen von Möbeln sei nun eine ökologisch und ökonomisch vertretbare Entsorgungsmöglichkeit, da die bisherigen Verfahren der Pyrolyse oder Zerspanung sehr kosten- und energieaufwändig seien.

Moritz Menge, Bauingenieur und Autor

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Brücken gibt es nicht nur als Ingenieurbauwerke. Brücken existieren auch als soziale Verbindung zwischen Menschen. Bauingenieur Moritz Menge hat zu dieser Thematik das Buch „Brückenbau beginnt im Kopf“ geschrieben. Hier erklärt er, um was es ihm geht. Die Fragen stellte Christoph Berger

Zur Person

Dipl.-Ing. Moritz Menge, 1975 geboren in Bonn, hat Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen studiert und ist seither als Statiker, Projekt- und Teamleiter tätig im Konstruktiven Ingenieurbau für Brücken, Tunnels und Hochbauten. Aus diesen Projekten heraus veröffentlicht er regelmäßig in den einschlägigen Fachzeitschriften. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Linz an der Donau.
Herr Menge, was bedeutet es für Sie, Bauingenieur zu sein? Als Bauingenieur möchte ich nicht nur technisch abarbeiten, um mein Geld zu verdienen, sondern mich als Mensch entwickeln, gemeinsam mit anderen, etwas aufbauen, mit Leidenschaft, mit Neugier, mit Zielen in einem komplexen Beziehungsfeld aus Auftraggebern und Gesellschaft, aus Umwelt und Technik. Dazu muss ich mit meinem Wissen handeln, es weitergeben, neues aufnehmen und vor allem: vernetzen. Dieses Miteinander, das komplexe Beziehungsfeld in dem Bauingenieur*innen agieren: Wurde dieser soziale Aspekt bisher beim Blick auf den Berufsstand Bauingenieur vernachlässigt? Das lässt sich nicht so pauschalieren. Ich kenne etliche Bauingenieure, die sich in hohem Maße für ihr soziales Berufsumfeld interessieren und die sozialen Aspekte mindestens so wichtig einstufen wie die technischen. Andererseits beobachte ich regelmäßig, dass sich Ingenieure in Ausbildung und Berufsalltag so stark auf die Technik fokussieren, dass der soziale Aspekt zu kurz kommt. Wie bekommt man es hin, dass dies nicht passiert? Beispielsweise in der Zusammenarbeit mit den direkten Kollegen im Ingenieurteam – mit jüngeren, mit erfahreneren und sich selbst – ist es für mich absolut wichtig, aufgeschlossen, neugierig und großzügig zu sein. Im Kontext der Zusammenarbeit plädieren Sie auch für einen neuen Umgang mit Fehlern. Wie sollte dieser aussehen? Dieses Thema erfährt branchenübergreifend immer mehr Beachtung. Speziell bei Bauingenieuren können Fehler in der Planung kapitale Folgen haben – eben nicht nur wirtschaftlich, sondern auch an Leib und Leben. Daher braucht es ein durchgreifendes Qualitätsmanagement. Aber wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir auch Fehler machen, diese offen ansprechen, daraus lernen. Wir müssen Fehler möglichst früh thematisieren und dürfen sie nicht verschweigen. Nur dann gibt es die Chance, möglichst viel Schaden abzuwenden und andererseits offen Erfahrungen mitzunehmen. Auch die Digitalisierung hat Einfluss auf dieses Miteinander, ebenso kommen durch sie neue Herausforderungen auf jeden einzelnen Bauingenieur zu. Und Veränderungen. Wie sollte man mit diesen Veränderungen umgehen? Veränderungen geben immer die Chance zur Vorwärtsbewegung, können aber auch Angst machen. Wenn wir bewährte Gewohnheiten ablegen, begeben wir uns auf unbekanntes Terrain. Das fällt nicht nur bei der Digitalisierung den jüngeren Generationen leichter. Doch die vermeintlich weniger „Digitalaffinen“ haben riesiges Potenzial, wenn sie ihre Erfahrung mit den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung kombinieren. Denn wir dürfen unseren Ingenieurverstand nicht vernachlässigen. In Ihrem Buch „Brückenbau beginnt im Kopf“ hat ein Kapitel den Titel „Ingenieure und (ihre) Kinder“. Darin geht es einerseits darum, was Erwachsene Kindern mitgeben können, aber auch darum, was wir „Großen“ von Kindern lernen können. Sie selbst sind Vater von drei Kindern, was konnten Sie zuletzt von Ihren Kindern mit ins Büro nehmen? Es ist gar nicht so leicht, im Alltag die Muße zu haben, die faszinierende Kinderwelt auf den Ingenieurberuf zu übersetzen. Das muss ich mir immer wieder bewusst vornehmen. Was immer gut tut, ist das kindliche „Wieso?“. Wenn ich so meine Arbeit hinterfrage und gute Antworten habe, dann bin ich sicher auch auf einem richtigen Weg.

Das Buch

Cover Brückenbau beginnt im KopfMoritz Menge: Brückenbau beginnt im Kopf. Springer 2021, 27,99 Euro

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d) Hannover

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Wir gestalten Infrastruktur. Unser Ziel ist es, Deutschlands Verkehrswege in den allerbesten Zustand zu bringen. Mit bundesweit über 125 Standorten und ca. 3.600 Mitarbeitern zählt EUROVIA zu den führenden Unternehmen im Asphalt- und Straßenbau. Unsere Niederlassungen sind fest in ihren Regionen verankert und entsprechend ihrer Spezialisierung zusätzlich überregional tätig.

Die Kollegen aus der EUROVIA Teerbau GmbH suchen Dich am Standort Hannover zum nächstmöglichen Zeitpunkt im

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d), Schwerpunkt Straßen- und Tiefbau

Foto: Eurovia
Foto: Eurovia
DEINE ZUKÜNFTIGEN AUFGABEN
  • Kennenlernen der Organisation und Abläufe sowie Unterstützung der Bauleitung / Oberbauleitung
  • Umsetzung von eigenen Bauvorhaben nach individueller Einarbeitungszeit – von der Planung bis zur Abnahme
  • Erkennen und Verfolgen von Nachträgen
  • Koordination und Führung von Personal und Nachunternehmern
  • Unterstützung und Mitarbeit in Fachabteilungen Kalkulation, Einkauf, Recht und Maschinentechnik
DAS BRINGST DU MIT
  • Abgeschlossenes technisches Studium oder bautechnische Ausbildung mit entsprechender Fortbildung
  • Erste Praxiserfahrungen in der Baubranche – vorzugsweise Straßen- und Tiefbau
  • Einsatz- und Lernbereitschaft, Ideenreichtum sowie Flexibilität
  • Selbstständiges und zielstrebiges Arbeiten sowie Teamgeist
  • Solide Anwenderkenntnisse in MS-Office Kenntnisse
UNSER ANGEBOT
  • Teilnahme an einem 24-monatigen Entwicklungsprogramm zur Führungskraft
  • Attraktive Vergütung gemäß Bautarif + ausgezeichnete Sozialleistungen
  • Flexible Arbeitszeiten und moderne Technik
  • Einen Dienstwagen – Nutzung auch zu Privatzwecken
  • Eine qualifizierte Einarbeitung sowie Begleitung und Unterstützung durch Mentor
  • Förderung durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Unbefristete Einstellung von Beginn an
  • Möglichkeit zur schnellen Übernahme von Verantwortung
  • Kostengünstiger Erwerb von VINCI Aktien im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms
DEINE BEWERBUNG Neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt über https://jobs.eurovia.de EUROVIA Teerbau GmbH, Niederlassung Hannover, Herr Marius Wellhausen, Lohweg 46 E, 30559 Hannover, Tel.: +49 5522 5098-47

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d) Köln

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Wir gestalten Infrastruktur. Unser Ziel ist es, Deutschlands Verkehrswege in den allerbesten Zustand zu bringen. Mit bundesweit über 125 Standorten und ca. 3.600 Mitarbeitern zählt EUROVIA zu den führenden Unternehmen im Asphalt- und Straßenbau. Unsere Niederlassungen sind fest in ihren Regionen verankert und entsprechend ihrer Spezialisierung zusätzlich überregional tätig.

Die Kollegen aus der EUROVIA Teerbau GmbH, Niederlassung Köln, suchen Dich am Standort Troisdorf-Spich zum nächstmöglichen Zeitpunkt im

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d), Schwerpunkt Straßen- und Tiefbau

Foto: Eurovia
Foto: Eurovia
DEINE ZUKÜNFTIGEN AUFGABEN
  • Kennenlernen der Organisation und Abläufe sowie Unterstützung der Bauleitung / Oberbauleitung
  • Umsetzung von eigenen Bauvorhaben nach individueller Einarbeitungszeit – von der Planung bis zur Abnahme
  • Erkennen und Verfolgen von Nachträgen
  • Koordination und Führung von Personal und Nachunternehmern
  • Unterstützung und Mitarbeit in Fachabteilungen Kalkulation, Einkauf, Recht und Maschinentechnik
DAS BRINGST DU MIT
  • Abgeschlossenes technisches Studium oder bautechnische Ausbildung mit entsprechender Fortbildung
  • Erste Praxiserfahrungen in der Baubranche – vorzugsweise Straßen- und Tiefbau
  • Einsatz- und Lernbereitschaft, Ideenreichtum sowie Flexibilität
  • Selbstständiges und zielstrebiges Arbeiten sowie Teamgeist
  • Solide Anwenderkenntnisse in MS-Office Kenntnisse
UNSER ANGEBOT
  • Teilnahme an einem 24-monatigen Entwicklungsprogramm zur Führungskraft
  • Attraktive Vergütung gemäß Bautarif + ausgezeichnete Sozialleistungen
  • Flexible Arbeitszeiten und moderne Technik
  • Einen Dienstwagen – Nutzung auch zu Privatzwecken
  • Eine qualifizierte Einarbeitung sowie Begleitung und Unterstützung durch Mentor
  • Förderung durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Unbefristete Einstellung von Beginn an
  • Möglichkeit zur schnellen Übernahme von Verantwortung
  • Kostengünstiger Erwerb von VINCI Aktien im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms
DEINE BEWERBUNG Neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt über https://jobs.eurovia.de EUROVIA Teerbau GmbH, Niederlassung Köln, Herr Jens Laber, Belgische Allee 11a, 53842 Troisdorf-Spich, Tel. +49 2241 4805-28

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d)

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Foto: Eurovia
Foto: Eurovia

Wir gestalten Infrastruktur. Unser Ziel ist es, Deutschlands Verkehrswege in den allerbesten Zustand zu bringen. Mit bundesweit über 125 Standorten und ca. 3.600 Mitarbeitern zählt EUROVIA zu den führenden Unternehmen im Asphalt- und Straßenbau. Unsere Niederlassungen sind fest in ihren Regionen verankert und entsprechend ihrer Spezialisierung zusätzlich überregional tätig.

Die Kollegen aus der EUROVIA GmbH, suchen Dich zum regionalen Einsatz an unseren bundesweiten Standorten zum nächstmöglichen Zeitpunkt im

Traineeprogramm Bauleitung (m/w/d)

DEINE ZUKÜNFTIGEN AUFGABEN

  • Kennenlernen der Organisation und Abläufe sowie Unterstützung der Bauleitung / Oberbauleitung
  • Umsetzung von eigenen Bauvorhaben nach individueller Einarbeitungszeit – von der Planung bis zur Abnahme
  • Erkennen und Verfolgen von Nachträgen
  • Koordination und Führung von Personal und Nachunternehmern
  • Unterstützung und Mitarbeit in Fachabteilungen Kalkulation, Einkauf, Recht und Maschinentechnik

DAS BRINGST DU MIT

  • Abgeschlossenes technisches Studium oder bautechnische Ausbildung mit entsprechender Fortbildung
  • Erste Praxiserfahrungen in der Baubranche bspw. Straßen-/ Tiefbau, Gleisbau oder Instandhaltung
  • Einsatz- und Lernbereitschaft, Ideenreichtum sowie Flexibilität
  • Selbstständiges und zielstrebiges Arbeiten sowie Teamgeist
  • Solide Anwenderkenntnisse in MS-Office Kenntnisse

DAS KANNST DU ERWARTEN

  • Teilnahme an einem 24-monatigen Entwicklungsprogramm zur Führungskraft
  • Attraktive Vergütung gemäß Bautarif + ausgezeichnete Sozialleistungen
  • Flexible Arbeitszeiten und moderne Technik
  • Einen Dienstwagen – Nutzung auch zu Privatzwecken
  • Eine qualifizierte Einarbeitung sowie Begleitung und Unterstützung durch Mentor
  • Förderung durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Unbefristete Einstellung an einem regionalen Standort
  • Möglichkeit zur schnellen Übernahme von Verantwortung
  • Kostengünstiger Erwerb von VINCI Aktien im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms

DEINE BEWERBUNG

Neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt über https://jobs.eurovia.de

EUROVIA Services GmbH, Frau Nina Mecking und Anika Krachalsky, Rheinbabenstr. 75, 46240 Bottrop, Tel. +49 2041 792 – 382

MEHR BLING. FÜR DEN ING.

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Mit einem Merch-Store bringt die Ingenieurkammer-Bau NRW den Berufsstand in Mode.

Obwohl Bauingenieur*innen zu den gefragten Fachkräften zählen, hat die Branche bei der Nachwuchsgewinnung mit Vorurteilen zu kämpfen. Um ein frisches Bild des Ingenieurberufs in den Köpfen der Menschen zu zementieren und bei jungen Talenten Interesse am Fachgebiet und der Mitgliedschaft in der Ingenieurkammer zu wecken, hat die IK-Bau NRW daher eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne entwickelt.

Das Ziel: den Ingenieurberuf sprichwörtlich in Mode zu bringen.

Dazu wird unter dem Label BLING. BLING. eine eigene Kollektion für Ingenieur*innen produziert, vom Dreikant bis zum T-Shirt. Augenzwinkernde Spruchmotive greifen dabei ironisch die Eigenheiten und „Insider“ der Ingenieurwelt auf. So werden  Ingenieur*innen nicht nur zu Botschafter*innen eines neuen Selbstverständnisses, sondern setzen auch ein starkes Statement für einen der wichtigsten Berufe unserer Zeit. Die Kampagne ist im April mit einer Abstimmung über die Produktpalette im Webshop und in Social Media gestartet. Seit September sind die am häufi gsten ausgewählten Produkte im Web-Shop zu kaufen blingbling.de Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: conrath@ikbaunrw.de

E-Paper karriereführer informationstechnologie 2021.2022 – IT trifft Klimaschutz: Wie weit ist Green-IT?

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