Das Ranking der Programmiersprachen

Language Ranking, Foto: AdobeStock/ sabuhinovruzov
Language Ranking, Foto: AdobeStock/ sabuhinovruzov

Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ermittelt jährlich das Language Ranking. Darin werden für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche die beliebtesten Programmiersprachen ermittelt. So auch 2021. Der Gesamtsieger ist eindeutig und steht bereits seit Jahren an der Spitze des Gesamtrankings. Von Christoph Berger

Die Programmiersprache Python ist und bleibt laut dem IEEE Language Ranking 2021 die beliebteste Programmiersprache, in drei von vier Kategorien belegt sie den Spitzenplatz: in den Bereichen Web, Enterprise und Embedded. Nur im Bereich „Mobile“ liegt Java vorne. Das IEEE steht mit dieser Einschätzung nicht alleine da. Auch der PYPL-Index, der „PopularitY of Programming Language Index“, führt Python auf Rang 1 der beliebtesten Programmiersprachen, wie das Statista Research Department vermeldet. Ihr Marktanteil betrug demnach im September 2021 weltweit rund 29,48 Prozent.

Laut dem IEEE Ranking folgen in der Kategorie Web auf den Plätzen Java, JavaScript, C#, und Go. In der Kategorie Enterprise sind es Java, C, C++ und C#. Die Plätze 2 bis 5 in der Kategorie Embedded belegen C, C++, C# und Arduino. Die Top 5 in der Kategoeire Mobile heißen Java, C, C++, C# und Swift. Und auch wenn Phyton die beliebteste Programmiersprache ist, die am weitesten verbreitete ist sie nicht. Hier führt laut dem Statista Research Department C die Liste an. Zudem kommt der Stack Overflow Developer Survey 2021 zu einer etwas anderen Rangliste. Hier belegt die Programmiersprache „Rust“ mit 86,98 Prozent die Spitzenposition. Es folgen „Clojure“ (81,12 %), „Type- Scrip“ (72,73 %), „Elixir“ (72,11 %) und „Julia“ (70,69 %). Erst auf Rang 6 liegt Phyton. Ein Blick auf die verschiedenen Ranglisten zeigt jedoch auch, dass es insgesamt weit mehr Programmiersprachen als die hier erwähnten gibt. In der Gesamtliste des IEEE-Rankings sind 55 Sprachen aufgelistet, wobei die Plätze 51 bis 55 die Namen „J“, „Ocaml“, „CoffeeScript“, „Eiffel“ und „Racket“ führen. Die Liste der bei Wikipedia aufgeführten Sprachen geht noch weit darüber hinaus. Doch warum gibt es so viel unterschiedliche Sprachen? Die liegt wohl an den vielen unterschiedlichen Anwendungsfeldern, für die die Sprachen entwickelt wurden, sowie an dem unterschiedlichen Aufbau der Sprachen. Auch die Weiterentwicklungen bereits bestehender Sprachen sind in den Listen oftmals zu finden.

Linktipp

Das ausführliche IEEE Language Ranking 2021
Ergebnisse des Stack Overflow Developer Survey 2021

Interessant ist darüber hinaus, was eigentlich im Gehirn der Programmierer*innen während des Erstellens von Code passiert. Hier liefert eine recht aktuelle Studie des Massachusetts Institute of Technology interessante Einblicke. Trotz der Tatsache, dass das Programmieren eines Computers in gewisser Weise mit dem Erlernen einer neuen Sprache vergleichbar ist, haben Neurowissenschaftler herausgefunden, dass das Lesen von Computercode nicht die Regionen des Gehirns aktiviert, die an der Sprachverarbeitung beteiligt sind. Stattdessen werde ein verteiltes Netzwerk, das sogenannte Multiple Demand Network, aktiviert, das auch bei komplexen kognitiven Aufgaben wie dem Lösen von mathematischen Problemen oder Kreuzworträtseln zum Einsatz kommt. Wobei: Auch in dem Netzwerk scheint sich die Aktivierung im Gehirn mehr auf andere Teile des Netzwerks zu stützen als bei Mathematik- oder Logikproblemen. Dies deute darauf hin, dass das Codieren auch nicht genau die kognitiven Anforderungen der Mathematik repliziere, so die Wissenschaftler. Laut ihren derzeitigen Erkenntnissen gebe es keine Region, die ausschließlich dem Programmieren gewidmet zu sein scheint. Es könnte sich aber eine solche spezialisierte Hirnaktivität bei Menschen entwickeln, die lange Jahre Erfahrungen im Programmieren gesammelt haben.