Jung und erfolgreich bei: RWE Innogy

Sarah Ostermann auf der Baustelle eines neuen Wasserkraftwerks der RWE Innogy. Foto: RWE Innogy
Sarah Ostermann auf der Baustelle eines neuen Wasserkraftwerks der RWE Innogy. Foto: RWE Innogy

Nach dem Abitur habe ich begonnen, an der Universität Flensburg Energie- und Umweltmanagement zu studieren. Mit meinem Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieurin in der Tasche stand für mich fest: Ich möchte mit meinem künftigen Beruf etwas bewegen, Verantwortung übernehmen und international arbeiten. Von Sarah Ostermann

Sarah Ostermann, Foto: RWE Innogy
Sarah Ostermann, Foto: RWE Innogy

Name: Sarah Ostermann
Position: Assistant Project Manager
Stadt: Perth (UK)
Alter: 27 Jahre
Schulabschluss: Abitur
Studium: Energie- und Umweltmanagement (Abschluss 2011)
Interessen: Sport, Reisen, Filme
Berufliches Ziel: Projektleiterin für Erneuerbare-Energien-Projekte

Im Internet bin ich dann auf das Renewables Graduate Programme (RGP), das grüne Traineeprogramm der RWE Innogy, gestoßen und habe mich direkt beworben. Nach zwei Auswahlgesprächen mit praxisnahen und persönlichen Fragen und einigen Wochen des bangen Wartens bekam ich dann den ersehnten Anruf: Ich war nun eine von sechs jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren, die im Rahmen des RGP 18 Monate lang Einblicke in die Planung, Errichtung und den Betrieb von regenerativen Kraftwerken erhielten.

Nach der Uni ab ins Grüne
Meine erste Projektstation war im Bereich Wasserkraft die Abteilung für „Internationale Entwicklung und Technik“. Dort unterstützte ich für sechs Monate das Team und erarbeitete zum Beispiel den Genehmigungsablauf für Wasserkraftanlagen in Serbien, begleitete Marktstudien oder half im Bereich der Direktvermarktung von grünem Strom. Zudem konnte ich Erfahrungen bei der Steuerung und dem Betrieb der unternehmenseigenen Wasserkraftanlagen sammeln. Anfangs war ich manchmal unsicher, ob ich genügend Fachwissen mitbringe und trotz meines jungen Alters und als Frau in einem immer noch stark von Männern bestimmten Berufsfeld auch ernst genommen werde. Aber ich habe mich als Trainee nie allein gelassen gefühlt. Neben den Kollegen der jeweiligen Fachabteilung, die mich immer sehr nett aufgenommen haben, steht jedem Trainee ein erfahrener Mentor aus dem Management zur Seite. Zudem gibt es ein Graduate-Begleitprogramm, das bei der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung und auch dem Erfahrungsaustausch mit anderen Trainees unterstützt. So fiel es mir leicht, im Unternehmen Fuß zu fassen.

Traineeprogramme

Viele Unternehmen bieten Traineeoder Graduate Programme an. Sie richten sich an Hochschulabsolventen und dauern in der Regel zwischen 12 und 24 Monaten. Die Trainees durchlaufen in dieser Zeit spezielle Förderprogramme und arbeiten in den Unternehmen in den unterschiedlichsten Abteilungen. Informationen und auch Angebote zu Traineeprogrammen halten zahlreiche Internetportale bereit, zum Beispiel: www.trainee-gefluester.de

Energie kennt keine Grenzen
Grundsätzlich ist das Geschäft mit Energie heute sehr international – besonders bei den erneuerbaren Energien wird dort investiert, wo die Bedingungen optimal sind. Klima, Sonneneinstrahlung, Windgeschwindigkeiten – das alles sind, je nach Erzeugungsart, Entscheidungskriterien für den Standort einer Anlage. Deshalb ist auch das Traineeprogramm international ausgerichtet und beinhaltet eine Projektstation im europäischen Ausland. Ich habe mir für meinen Auslandsaufenthalt das schottische Büro in Stanley ausgesucht, um dort das „Hydro Development & Construction“-Team zu unterstützen. Eigenverantwortlich habe ich etwa die Erneuerung einer existierenden Wasserkraftturbine vorangetrieben oder anhand von hydrologischen Daten mögliche Standorte für Wasserkraftwerke untersucht sowie deren potenzielle Wirtschaftlichkeit berechnet. Daneben unterstützte ich meine Kollegen bei einem Neubauprojekt, erhielt tiefe Einblicke ins angewandte Projektmanagement sowie in ausländische Bauverträge und konnte bei den regelmäßigen Baustellenbesuchen zum ersten Mal meine Arbeitssicherheitsschuhe richtig dreckig machen.

Steife Brise statt rauschender Fluten
Nach fünf Monaten in Schottland hieß es dann Koffer packen, auch wenn es schwerfiel. Denn in Hamburg wartete im Offshore-Wind- Interface-Engineering meine nächste Projektstation auf mich. Während die Wasserkraft schon seit über 100 Jahren ganz selbstverständlich zu unserem Energiemix gehört, gibt es im Bereich Offshore-Wind noch ein großes Entwicklungspotenzial. Umso spannender war es, bei der Planung eines Hochsee-Windparks in der deutschen Nordsee mitzumachen. Der Gegensatz zu meiner vorherigen Projektstation war im wahrsten Sinne des Wortes „groß“: Eine einzige Turbine in einem Offshore-Windpark kann die gleiche Leistung erzeugen wie eines von RWEs durchschnittlichen Wasserkraftwerken in Schottland. Statt einer Handvoll Leute besteht ein Projektteam dementsprechend auch aus zehnmal so vielen Mitarbeitern. Zu lernen, wie man die unzähligen Schnittstellen in einem solchen Mammut- Projekt managt, war eine sehr interessante Erfahrung.

Fest im Sattel
Im Anschluss an das Traineeprogramm habe ich das Angebot bekommen, fest bei RWE Innogy einzusteigen. Ich habe nicht lang gezögert, denn die gute Atmosphäre in diesem noch jungen Unternehmen habe ich schnell schätzen gelernt. Hier wird länderübergreifend in internationalen Teams gearbeitet, die hierarchischen Strukturen sind flach, und der Spaß kommt bei der Arbeit meist auch nicht zu kurz. Seit April bin ich deshalb wieder zurück in Schottland und arbeite fest als Assistant Project Manager im Bereich Hydropower Construction bei der britischen Innogy- Tochter, RWE npower renewables. Es ist einfach toll, mein Wissen und meine Fähigkeiten einzusetzen, um an einer nachhaltigen Energieversorgung mitzuwirken.