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Aufgestiegen zum Abteilungsleiter

Erneuerbare Energien haben mich schon sehr früh in meinem Leben fasziniert. Bereits in der Schulzeit habe ich mich für diesen Themenkomplex interessiert. Zu Anfang wusste ich noch nicht, ob ich erst eine Ausbildung machen oder gleich im Bereich der erneuerbaren Energien studieren soll. Ich entschied mich für das Studium. Ein Erfahrungsbericht von Philipp Teichgräber.

Philipp Teichgräber
Studium Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Energie- und Umweltmanagement
eingestiegen 2003
als Diplomand/Praktikant bei LichtBlick
aufgestiegen 2013
zum Abteilungsleiter „Portfoliomanagement Strom“

Bevor ich anfing zu studieren, machte ich ein Praktikum in einem Solarunternehmen. Es machte mir sehr viel Spaß, die verschiedenen Technologien, von der Fotovoltaik bis zur Solarthermie und auch Blockheizkraftwerke, kennenzulernen.

Danach begann ich mein Studium der Elektrotechnik mit Fokus erneuerbare Energien in Berlin. Relativ früh nach dem ersten Semester wurde mir jedoch klar, dass die rein technische Ausrichtung für mich nicht das Optimum darstellt. Ich suchte nach einer Alternative, um meine Vorlieben für die Wirtschaft integrieren zu können. Diese fand ich in einem Studiengang in Flensburg mit der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen. Kurzerhand zog ich also aus der Metropole in die Kleinstadt an der dänischen Grenze. Hier konnte ich mit dem Fokus auf die Nachhaltigkeit von Energiesystemen endlich meine Vorlieben für Technik und Wirtschaft gleichermaßen miteinander verbinden.

Zum Ende des Grundstudiums stellte sich erneut die Anforderung eines Praktikums. Ich entschied mich bereits damals für einen Ökostromversorger und schrieb im Anschluss eine Studienarbeit über die Zahlungsbereitschaft von Gewerbekunden für Ökostrom. Dies machte mir sehr viel Spaß, und mir wurde klar, dass es nicht reicht, ein Grünstromprodukt zu haben, sondern dass auch ein attraktiver Preis notwendig ist.

Nach dem Praktikum ging ich für ein halbes Jahr nach Indonesien, um mein Auslandssemester zu absolvieren. Im Anschluss habe ich bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in einem Wasserkraftprojekt vor Ort mitgearbeitet. Es war eine äußerst interessante Zeit, und ich sammelte wichtige Erfahrungen, vor allem im sozialen Bereich. Die Strukturen in einem Entwicklungsland fordern sehr viel ab – man lernt, sich anzupassen und auch andere Vorgehensweisen zu akzeptieren. Immer nur auf Fachliches oder direkt Karriereförderndes zu achten, ist nicht alles im Leben und führt nicht unbedingt zum Ziel.

Ende 2003 ging es dann darum, die Diplomarbeit zu schreiben. Ich entschied mich wieder für einen Ökostromversorger – diesmal für meinen jetzigen Arbeitgeber, die LichtBlick SE. Die Marktposition als größter unabhängiger und ökologischer Energieversorger sowie die konsequente Ausrichtung auf massenmarktfähige ökologische Produkte begeisterten mich. Ich bewarb mich initiativ auf ein Praktikum mit anschließender Diplomarbeit und wurde angenommen. Mir war und ist es wichtig, in einem Bereich und bei einem Unternehmen zu arbeiten, mit dessen Leitlinien ich mich identifizieren kann und hinter dessen Zielen ich stehe. Meine Diplomarbeit habe ich im Themenbereich der Ausgleichsenergiebilanzierung geschrieben und die Abweichungen zwischen Prognose und Ist-Verbrauch untersucht, um Risiken bewerten und steuern zu können.

Nachdem ich die Diplomarbeit im Jahr 2004 abgeschlossen hatte, bekam ich glücklicherweise ein Angebot von Licht- Blick, in der Abteilung Energiehandel weiterzuarbeiten. Dabei konnte ich die Erkenntnisse aus der Diplomarbeit in die Praxis umsetzen. Das ist natürlich das Beste, was einem passieren kann. Es motiviert ungemein zu sehen, wie die eigenen Erkenntnisse in produktive Geschäftsprozesse umgesetzt werden. In der Folge dehnte ich meinen Tätigkeitsbereich immer weiter aus. Ich durchlief alle Stationen in der Abteilung Energiehandel und konnte mit den Strukturen mitwachsen. Angefangen von der Endkundenstromprognose bis zur Strombeschaffung übte ich fast alle Tätigkeiten aus. Hierbei lernte ich alle Basisprozesse kennen und konnte zentrale Projekte wie etwa die Einführung eines neuen Portfolio- und Energiedatenmanagementsystems von Grund auf mit konzeptionieren.

Mit diesem Erfahrungsschatz habe ich im Jahr 2009 bei der Ausschreibung einer Stelle zum Teamleiter im Portfoliomanagement den Zuschlag bekommen. Nun konnte ich mich verstärkt darauf konzentrieren, konzeptionelle Themen voranzubringen. Das fundierte Grundwissen über alle grundlegenden Geschäftsprozesse in dem Bereich Energiehandel half mir dabei sehr, mich in der neuen Position zu bewähren und erfolgreich zu sein.

Besonders interessant sind derzeit Projekte im Bereich der dezentralen Erzeugung. Die LichtBlick SE ist in diesem Zusammenhang eine Kooperation mit VW eingegangen, um dezentrale und ökologische Energieversorgungskonzepte in den Markt zu bringen. Mit meinen Kollegen kümmere ich mich um die optimale Vermarktung der elektrischen Energie. Die Grundlage ist ein im Haus eigenentwickeltes Optimierungskonzept. Kurzfristmärkte im Stromhandel spielen hier eine wichtige Rolle: Die elektrische Energie wird in den Anlagen sehr kurzfristig erzeugt, um das Stromnetz zu stützen, da immer mehr erneuerbare und damit fluktuierende Einspeiser am Netz sind. Perspektivisch wollen wir unser Vermarktungssystem für alle möglichen technischen Einheiten von der Windkraftanlage bis zum Batteriespeicher öffnen und neue Dienstleistungen in Form von optimierter Einspeisung anbieten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Energiewende in Deutschland.

Nach zweieinhalb Jahren als Teamleiter bekam ich Anfang dieses Jahres das Angebot, die Abteilungsleitung Portfoliomanagement Strom zu übernehmen. Es geht nun vor allem darum, sich auf die neuen Geschäftsfelder im Rahmen der dezentralen Erzeugung zu konzentrieren und diese voranzutreiben. Dadurch, dass ich mit den LichtBlick-Strukturen gewachsen bin, kann ich meine Erfahrungen auch für diese Aufgaben gut einbringen und freue mich sehr über die Vertrauensbekundung und auf die neuen Aufgaben.

Ich habe immer versucht, ein Gleichgewicht zwischen Job und Fachlichem sowie dem Privatleben hinzubekommen und meine beruflichen Vorstellungen auch wirklich zu verfolgen. Es ist schon toll, in einem dynamischen Unternehmen mit motivierten Mitarbeitern zu arbeiten und das in einem spannenden Markt mit einem klaren Ziel: der Energiewende.

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