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Nachhaltig handeln

Und nachhaltiger Konsum bedingt eine nachhaltige Produktion, weshalb das Verhältnis von Konsumenten zu Herstellern ein so sensibles und zugleich machtvolles ist. Fair gehandelter Kaffee, Recycling-Klopapier, Mode ohne Kinderarbeit – dem Umdenken der Konsumenten folgen die Produzenten. Langsam zwar, denn geringere Margen durch höhere Produktionskosten aufgrund nachhaltiger, weil fairer und ressourcenschonender Produktionsweisen bedeuten weniger Gewinn. Dass Nachhaltigkeit auf ein anderes Konto einzahlt als das Bankkonto, diese Erkenntnis setzt sich erst langsam durch.

„Jeder entscheidet“
Rat für  Nachhaltigkeit

„Wir brauchen mutige politische Entscheidungen, die weniger Wachstum und mehr Nachhaltigkeit belohnen, die Gemeinwohl statt Gewinnstreben fördern“, fordert deshalb Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).

Die Menschen wären wohl vielerorts schon bereit für einen solchen Wandel, mit Ungeduld und noch mehr Kreativität proben sie bereits Altes, Neues und Unkonventionelles:

Neue Ideen für Ökonomie und Zusammenleben

In der Share-Economy beispielsweise zählt Verfügbarkeit von Dingen mehr als ihr Besitz. Die Menschen teilen ihre Bohrmaschine im Nachbarschaftsnetzwerk, das Auto im Carsharing.

Am Tag des guten Lebens: Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit bleiben die Autos in den Vierteln Ehrenfeld und Sülz stehen und die Nachbarschaften nutzen die Straßen zum Kennenlernen, für gemeinsame Pflanzaktionen als Verschönerung, zum Flanieren auf der größten autofreien Fläche Kölns.

Auch das Bewusstsein für Ernährung und Lebensmittelproduktion steigt: Der Markt für Bio-Lebensmittel in Deutschland hat mit rund 7 Mrd. Euro Umsatz 2013 um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Mit dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft unterstützen Stadtbewohner landwirtschaftliche Betriebe vor den Toren der Stadt. Sie beteiligen sich an den Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs und erhalten im Gegenzug Möhren, Kohl oder Kartoffeln – erntefrisch und aus der Region.

Und was zu viel ist, wird wiederum mit anderen geteilt: Foodsharing heißt eine Initiative des Filmemachers Valentin Thurn („Die Essensvernichter“): Privatpersonen, Händler und Lebensmittel-Produzenten verschenken überschüssige Ware, die Internetplattform der Initiative ermöglicht die Kontaktaufnahme. So soll vermieden werden, dass wie bisher rund die Hälfte der Lebensmittel auf dem Weg von der Herstellung bis in die Küche verloren gehen. Sei es durch verrottete Ernten auf den Feldern, ineffiziente Lieferketten oder nicht geschlossene Kühlketten.

Selbstbewusste Generation Y

Viele dieser kreativen mutigen Köpfe, die andere Wege gehen und Neues ausprobieren, sind jung. Mit der Generation Y wachsen junge Menschen heran, denen soziale Verantwortung und eine intakte Natur wichtiger sind als große Dienstwagen und hohe Gehälter. Das stellt insbesondere Unternehmen vor neue Herausforderungen, die nicht nur mit flexiblen Arbeitsbedingungen und flachen Hierarchien antworten müssen. Sie müssen den jungen Bewerbern glaubhaft machen, dass sie selbst das Konzept der Nachhaltigkeit verstanden haben und danach handeln.

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