Eintauchen

Foto: AdobeStock/alfa27
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13,6 Milliarden Euro für „Neues Netz für Deutschland“

Für mehr Kapazität im Schienennetz und eine leistungsfähige Infrastruktur setzt die Deutsche Bahn (DB) ihr Investitionsprogramm „Neues Netz für Deutschland“ konsequent fort. Wie der Konzern im Februar 2022 bekanntgab, werden 2022 rund 13,6 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern in die Infrastruktur fließen. Das sind noch einmal rund 900 Millionen Euro mehr als im Jahr 2021 und somit die höchste Summe, die je innerhalb eines Jahres zur Verfügung stand. Inhaltlich geht es um neue, ausgebaute Strecken sowie leistungsfähige Bahnhöfe und Anlagen.

Weltweit einzigartige Computertomographie-Anlage für Beton

Mit „Gulliver“ entsteht an der TU Kaiserslautern (TUK) derzeit eine einzigartige Computertomographie-Anlage für Bauingenieure. Mit ihr können Forschende künftig erstmals auch Bauelemente in realen Abmessungen unter Last durchleuchten und praxisnahe Ergebnisse erhalten. So können beispielsweise Rissstrukturen und Schädigungen analysiert werden. „Bislang ist es nur möglich, Betonproben mit Abmessungen von wenigen Zentimetern mittels CT-Technologie zerstörungsfrei zu untersuchen. Dabei blieb stets die Frage offen, in welchem Umfang sich die Ergebnisse auf realistische Bauteilgrößen übertragen lassen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Matthias Pahn. Der Bauingenieur ergänzt: „Die neue CT-Anlage ermöglicht erstmals eine umfassende Bauteilanalytik: Zum einen lassen sich damit Risse von 0,1 Millimetern Größe in Betonteilen bis 30 Zentimetern Durchmesser und bis 6 Metern Länge analysieren. Zum anderen kann das Großgerät dabei auch statische und dynamische Lasten, wie sie in der Praxis üblich sind, auf die Bauteile wirken lassen.“ Das Gebäude für Gulliver an der TUK ist eine Strahlenschutzhalle aus bis zu zwei Meter dickem Stahlbeton, teilweise aus besonders dichtem Schwerbeton.

Spot, ein Robo-Hund

Spot, ein vom US-amerikanischen Robotikunternehmen Boston Dynamics entwickelter hundeähnlicher Roboter, soll die Baustellendokumentation auf ein völlig neues Level heben. So der Plan des auf Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE. Dazu soll der Robo-Hund regelmäßig und sicher alle baulichen Veränderungen aufzeichnen und speichern – ganz gleich, ob Probleme bei der Materialbeschaf fung, Störungen in den Lieferketten oder Ausfall von Gewerken. „Bisher lag es im Zuständigkeitsbereich des Baumanagements, den Baufortschritt und eventuelle Verzögerungen zu prüfen, zu dokumentieren und etwaige Änderungen im digitalen Zwilling zu aktualisieren“, erklärt Wolfgang Kroll, der als Teamleiter bei Drees & Sommer die Digitalisierung des Baumanagements vorantreibt. „Nun gibt es für diese zeitaufwändigen Aufgaben einen stabilen vierbeinigen Helfer. Unser langfristiges Ziel ist es, den gesamten Baufortschritt eines Projekts in einem einzigen konsistenten Modell darzustellen und den Soll-Zustand aus der Planung mit dem Ist-Zustand auf der Baustelle abzugleichen.“

Energetische Gebäudesanierung mithilfe von intelligenten Fabriken

Wie lassen sich 22 Millionen Wohngebäude in der Nordseeregion bis 2050 energetisch sanieren? Die Jade Hochschule am Fachbereich Seefahrt und Logistik hat in einem internationalen Projekt-Konsortium eine hochautomatisierte Fabrik entwickelt, in der Fassaden- und Dachpaneele zur energetischen Sanierung von Gebäuden hochautomatisiert gefertigt werden. Hierdurch sollen CO2-Emissionen vermieden, Kosten gesenkt und die Arbeitsbelastung auf Baustellen reduziert werden. „Die Fabrik, die wir entwickelt haben, ermöglicht die energetische Sanierung der Häuser nicht nur massenweise mit individualisierbaren Lösungen, sondern wird die gesamte Sanierung schneller durchführen und um rund 50 Prozent günstiger machen. So hoffen wir auf insgesamt schnellere Fortschritte bei den klimagerechten Sanierungen im Nordseeraum“, sagt Prof. Dr. Kerstin Lange, die an der Jade Hochschule eine Professur für Transportwirtschaft und Projektlogistik inne hat und das Projekt wissenschaftlich begleitete.