Einzigartig – das ist der Begriff, der einem als erstes einfällt, wenn man einen der Standorte der Motorworld besucht. Beeindruckend ist aber auch die Idee hinter dem Konzept: Ziel ist es, denkmalgeschützte, historisch bedeutende Gebäude vor dem Verfall zu bewahren und zu erhalten. Zugleich besitzt das Konzept eine soziale Komponente, denn mit einer Motorworld werden die historischen Gebäude wieder für die Öffentlichkeit geöffnet und erlebbar gemacht, ohne eine Eintrittsgebühr zu verlangen. Etliche von ihnen sind Industriedenkmäler. Initiator und Realisator dieses einzigartigen Konzepts ist Unternehmer Andreas Dünkel, dem die Leidenschaft für Automobile in die Wiege gelegt wurde.
Die Idee der Motorworld entstand vor etwa 20 Jahren. Damals wurden Andreas Dünkel die denkmalgeschützten Gebäude auf dem bereits 15 Jahre brachliegenden Areal des ehemaligen Landesflughafens von Württemberg in Böblingen angeboten – der perfekte Ort für besondere Fahrzeuge, so die spontane Eingebung des Autoliebhabers. Nach zwei Jahren Bauzeit, mit zeitweise über 500 Handwerkern gleichzeitig vor Ort, öffnete 2009 die erste Motorworld – die Motorworld Region Stuttgart – die Pforten. Das Konzept war von Erfolg gekrönt: Die Motorworld Group hat sich rasant weiterentwickelt und ordentlich PS auf die Straße gebracht. 2018 folgte die Eröffnung der Motorworld Köln-Rheinland auf dem Gelände des ehemaligen Kölner Flughafens Butzweilerhof mit der Michael Schumacher Private Collection als Highlight. 2021 ist die Motorworld München an den Start gegangen, die in den beindruckenden Gebäuden eines ehemaligen Bahnausbesserungswerkes in München entstanden ist. Mittlerweile gibt es elf Motorworld-Standorte in Deutschland, der Schweiz, Luxemburg, Spanien und Bulgarien, die in Planung und Bau oder bereits (teil-)eröffnet sind.
MOTORWORLD Group
Die Motorworld Group ist eine eigenständige Unternehmensgruppe, die aus der Unternehmensgruppe Dünkel Holding mit Sitz in Schemmerhofen (Baden-Württemberg, Deutschland) hervorgeht. Der Ursprung des familiengeführten Unternehmens geht auf das Jahr 1930 zurück. Die Motorworld Group entwickelt, baut und betreibt Erlebniswelten, die der mobilen Leidenschaft gewidmet sind, und gilt in ihrer Gesamtheit als weltweit größtes, mehrfach auch international ausgezeichnetes, markenunabhängiges Oldtimer- und Sportwagenzentrum. Sie vereint mit über 40 der weltweit wertvollsten und exklusivsten Fahrzeugmarken das Marken-Who-is-Who der gesamten Mobilitätsbranche.
Voraussetzung dafür, dass ein brachliegendes Gelände zum Motorworld- Standort wird ist die Lage mit einem großen Einzugsgebiet und einer guten Erreichbarkeit durch einen Anschluss an Autobahn und an öffentliche Verkehrsmittel. Die Immobilie selbst muss über eine gewisse Größenordnung verfügen, denn zum Motorworld-Konzept gehören neben der Ausstellung der Fahrzeuge Flächen für den Handel und Werkstätten, für Event, Gastronomie und ein Hotel mit 100 oder mehr Zimmern. Nicht zu vergessen: ausreichend Parkflächen.
Herausforderungen bei der Gebäudesanierung
Eine Herausforderung bei den historischen Industriebrachen sind oftmals die mit Schadstoffen kontaminierten Böden. Diese müssen aufwendig dekontaminiert und von allen Altlasten wie Ölen befreit werden, der Aushub wird entsprechend entsorgt. Aber auch die Baustruktur stellt eine Herausforderung dar: Früher wurde mit weniger Statik gerechnet. Bei den Motorworld-Projekten muss diese auf den neuesten Stand gebracht werden. Das heißt: Alte Stahlkonstruktionen oder auch die Fundamente müssen verstärkt und gesichert werden. Fundamente werden per Düsenstrahlinjektion mit Beton unterfangen, damit die Tragfähigkeit in die Erde abgeleitet werden kann. Hinzu kommen Naturschutzauflagen, Brandschutz oder Schallschutzbestimmungen. Vor allem der Brandschutz gestaltet sich aufwendig, da wegen der verschiedenen Nutzungen – Hotel, Event, Gastronomie, Showrooms, Werkstätten etc. – Richtlinien aus allen Bereichen greifen und entsprechend hohe Auflagen für die Sprinklerung, Brandschutzwände sowie Entrauchungsanlagen erfüllt werden müssen.
Um den steigenden Anforderungen in Sachen Umweltschutz und Effizienz gerecht zu werden, nutzt die Motorworld Group regenerative Energiequellen. In der Motorworld München sind beispielsweise 1.300 Kilowattpeak (kWp) Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke mit 360 Kilowatt elektrischer Leistung in Betrieb. Damit werden insgesamt ca. 2,7 Millionen kWh erneuerbarer Strom pro Jahr produziert und teilweise direkt verbraucht, was einer jährlichen Einsparung von ca. 780 Tonnen CO2 entspricht. Die gesamte Unternehmensgruppe Dünkel inklusive der Motorworld Group spart sogar jährlich über 10.000 Tonnen CO2 ein.
Work in progress
Von der Projektentwicklung bis zur Fertigstellung dauert es in der Regel vier bis fünf Jahre, bisweilen sogar zwölf, wie bei der Motorworld München. Aber wirklich fertig ist eine Motorworld nie, denn sie lebt davon, dass sie immer wieder angepasst und erweitert werden kann. Der nächste Standort, der eröffnet wird, ist die Motorworld Mallorca – die erste in Spanien. Sie entsteht in Toplage zwischen Flughafen und Palma, direkt an der Autobahn MA-19 auf dem Areal eines ehemaligen Coca-Cola-Werks. Aktuell laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Die Fertigstellung und Eröffnung ist für März 2025 geplant.
Die Zahl der Absolvent*innen eines Bauingenieurstudiums lag 2022 bei 10.266, im Jahr 2023 ist sie leicht gesunken auf 10.192. Damit liegt sie aber immer noch mehr als doppelt so hoch als zum Tiefpunkt 2008 mit 4.680.
Designstudent Aaron Metz aus Köln hat Pflastersteine in Form des Kölner Doms entworfen. Die Idee: Statt der rein funktionalen Rechtecke soll ein Symbol, das für Köln steht, auch die größte Fläche der Stadt schmücken – den Boden.
Schaubühne der Spitzenleistungen des Bauingenieurwesens
Vom neuen Wien Museum über die Faserverbundfassade für das Texoversum in Reutlingen bis zum Skywalk Königsstuhl in Sassnitz – das aktuelle Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2025 versammelt die Spitzenleistungen des Bauingenieurwesens. In den Beiträgen werden die bautechnischen Herausforderungen sowie die konkreten Lösungen bei Planung und Ausführung beschrieben. Die von einem unabhängigen Beirat ausgewählten Bauwerke und Diskussionsthemen heben die Leistungen des deutschen Bauingenieurwesens hervor. Der Band ist zugleich ein Forum für aktuelle Debatten rund um das Planen und Bauen, diesmal insbesondere zu den Beiträgen des Ingenieurbaus zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Bundesingenieurkammer (Hrsg.). Ingenieurbaukunst 2025: Made in Germany. 208 Seiten. Ernst & Sohn 2024. 49,90 €.
Pausen sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie sind wichtig für eine sichere und gesunde Arbeitsgestaltung und die Zufriedenheit – auch über die Arbeit hinaus. Welche weitreichenden Folgen es haben kann, wenn Pausenzeiten nicht eingehalten werden, hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) untersucht und in einem baua-Bericht veröffentlicht.
Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst
Laut Sustainability Transformation Monitor 2024 wächst das Bewusstsein für die Bedeutung der Nachhaltigkeit in den Unternehmen. Für mehr als die Hälfte der Unternehmen ist sie bereits zentraler Teil der Unternehmensstrategie.
Nachhaltigkeit im Bauen
Die Zeitschrift „nbau. Nachhaltig Bauen“ ist die ganzheitliche Wissensbasis, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit in der Baubranche geht. Sie stellt aktuelle Trends und Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung mit innovativen Lösungen vor, bietet Produkt- und Objektreportagen sowie Best-Practice-Beispiele. Die Zeitschrift bietet vielfältige Anregungen für die berufliche Praxis und ist das erste Fachmedium zum Thema Nachhaltigkeit, das die gesamte Bau- und Immobilienbranche adressiert.
Europameisterschaft: Wer baggert am Besten?
Der 30-jährige Robin Müller aus Fischbach bei Villingen-Schwenningen ist der beste Baggerfahrer Europas, berichtet der SWR. Er holte bei der diesjährigen VOLVO Fahrerclub-Challenge im französischen Belley den Pokal. Bei dieser Europameisterschaft der Baumaschinenfahrer sind neben Geschwindigkeit auch Geschicklichkeit und Genauigkeit gefragt. Herzlichen Glückwunsch!
„Wie wollen wir leben?“ Im Futurium dreht sich alles um die Antworten auf diese Frage. Es geht um Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser und gemeinschaftliche Ökonomien, es geht um Herausforderungen und Chancen der Zukunft. Die Dauerausstellung ist in drei Hauptbereiche unterteilt: Natur, Mensch und Technik. Das innovative Museum in Berlin zeigt: Es sind viele Zukünfte denkbar.
Auszeichnung für besonderes Engagement
Vom Hartz-IV-Kind zum Dax-CEO? Natalya Nepomnyashcha fordert, dass dies möglich sein muss. Sie selbst hat sich hochgekämpft. In ihrem Buch erzählt sie offen von ihrem zähen Weg nach oben Sie berichtet, wie sie aufgrund ihrer Hartz-IV-Herkunft immer wieder diskriminiert wurde – bis ihr nach vielen Jahren der Karrieredurchbruch gelang. Sie macht jungen Menschen Mut. Zugleich zeigt Nepomnyashcha, wie stark unsere Gesellschaft davon profitiert, wenn Menschen unterschiedlicher sozialer Herkünfte auf allen Ebenen zusammenarbeiten. Anhand ihrer eigenen Geschichte, mithilfe von Fallbeispielen und der Lage in Unternehmen zeigt sie, wie Aufsteigerinnen und Aufsteiger in Unternehmen, Politik und Gesellschaft wirken können – und warum das gut für alle ist. Im Oktober 2024 wurde sie für ihren Einsatz für mehr Chancengerechtigkeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Natalya Nepomnyashcha. Wir von unten. Wie soziale Herkunft über Karrierechancen entscheidet. 272 Seiten. Ullstein 2024. 19,99 €.
Kevin Iannotta erlangte durch seine Rolle als Joschka in der Filmreihe „Die Wilden Kerle“ große Bekanntheit. Trotz seiner Leidenschaft für das Schauspiel wechselte er von der Unterhaltungsindustrie in die Bauwirtschaft. Nach dem erfolgreichen Studium des Bauingenieurwesens ist er aktuell als Bauleiter auf einer Großbaustelle in München verantwortlich für die Planung, Koordination und Überwachung von Bauprojekten.
Wie hat die Rolle bei den „Wilden Kerlen“ Sie geprägt?
Ich denke schon, dass die Rolle mir für mein echtes Leben viel gezeigt hat. So war mir klar, dass es kein bestimmtes Alter und keine Körpergröße braucht, um im Leben etwas Gutes zu tun oder etwas zu erreichen.
Was mögen Sie an der Schauspielerei?
Es hat einfach immer Spaß gemacht in andere Rollen zu schlüpfen und diese über einen gewissen Zeitraum zu leben bzw. zu spielen. Es sind auch die Interaktionen mit den Menschen, die Spaß machen.
Sie arbeiten auch als Synchronsprecher. Wie kam es dazu?
Zum Synchronsprechen bin ich durch meine Rolle bei den „Wilden Kerlen“ gekommen. Oftmals müssen einige Szenen im Nachgang in einem Synchronstudio noch einmal neu vertont werden. Da das so gut geklappt hat, wurde ich gefragt, ob ich gerne auch andere Sprechrollen spielen würde.
Warum haben Sie dann Bauingenieurwesen studiert?
Mein Bruder hat mir das Bauingenieurstudium vorgeschlagen – für mich eine überwältigende Vorstellung: Gebäude errichten, Hochhäuser, Tunnel oder Brücken … Ziemlich schnell habe ich mich für dieses Studium an der TU entschieden. Es war kein leichter Weg, aber ich bin froh, es durchgezogen zu haben.
Was reizt Sie an der Arbeit als Bauingenieur besonders?
Ich mag es, ein Teil von etwas zu sein, das später eine fertige, sichtbare Gestalt annimmt. Das reizt mich auch als Bauleiter. Ein Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden zu stampfen. Von Anfang bis zum Schluss dabei zu sein und zu sehen, wie sich durch das Zusammensetzen verschiedener Bausteine ein optisch ansprechendes Projekt bildet.
Welche Erfahrungen aus Ihrer früheren Arbeit kommen Ihnen jetzt zugute?
Ich denke, dass es hauptsächlich die Offenheit ist, die ich durch meine Schauspieltätigkeiten erlernt habe und die ich als Bauleiter gewinnbringend in ein Bauprojekt hineinnehmen kann. Denn Offenheit ist als Bauleiter sehr wichtig.
Was haben Sie für Pläne?
Der Beruf als Bauleiter gibt mir einen guten Halt im Leben. Dadurch habe ich mir die ersehnte Beständigkeit geschaffen. Ich schließe es aber nicht aus, irgendwann auch wieder öfter vor der Kamera zu stehen und meine Kreativität in Dreharbeiten auszuleben.
Die Gemengelage ist diffus: Mal ist die generative KI eine Heilsbringerin, mal verantwortlich für den Verlust vieler Jobs oder sogar die Apokalypse. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Ja, die KI wird viele Aufgaben übernehmen, von der Fleißarbeit bis zur Ideenfindung. Dennoch ergibt sich mit Blick auf die Arbeit von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern ein positives Szenario: Der Fachkräftemangel wird durch die KI abgemildert, die Zufriedenheit im Job steigt. Denn wenn Developer eines nicht mögen, dann Langeweile. Ein Essay von André Boße.
Was ist dieser Sam Altman denn nun, Prophet mit flexiblen Positionen oder einfach nur ein guter Geschäftsmann? Die Süddeutsche Zeitung brachte im Juli 2024 ein Porträt über den Chef des derzeit einflussreichsten KI-Unternehmens OpenAI; 2023 erkor das Time Magazine ihn zum „CEO of the year“. In dem SZ-Artikel wird noch einmal daran erinnert, dass Altman im Jahr 2015 die Ansicht vertreten hatte, die KI „wird uns vermutlich alle töten, aber bis dahin wird sie wirklich nützlich sein“. Okay, diese Aussage ist zehn Jahre alt. Seitdem ist aus der Zukunfts- eine Gegenwartstechnologie geworden, doch warnte Altman laut SZ auch im Jahr 2023 noch: „Wenn diese Technologie schiefgeht, kann es gewaltig schiefgehen.“
AdobeStock/SVIATOSLAV
OpenAI löst „Superalignment“-Team auf
Erst im Juli 2023 hatte OpenAI ein Team gegründet, das mit der Aufgabe betraut wurde, ein KI-System, das klüger ist als wir Menschen sind, so zu kontrollieren, dass es sich angemessen, also im Sinne der Menschlichkeit, verhält – und den Menschen nicht überw.ltigt. Dieses spezielle „Superalignment“-Team wurde knapp ein Jahr später wieder aufgelöst. So meldete es im Mai 2024 das Tech-Magazin Wired. Zuvor hatten mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Team verlassen. In einem Posting in den sozialen Netzwerken merkte das aus Deutschland stammende, leitende Ex-Teammitglied Jan Leike an, seine Entscheidung beruhe auf Meinungsverschiedenheiten über die Prioritäten des Unternehmens und die Höhe der Ressourcen, die seinem Team zugewiesen wurden. Laut Unternehmen werde der Auftrag des Teams von nun an in die generelle Forschung und Entwicklung integriert.
Schaut man wiederum auf die Homepage seiner Company OpenAI, heißt es dort in der Selbstbeschreibung des Unternehmens: „Unsere Mission ist es, sicherzustellen, dass künstliche allgemeine Intelligenz (i. O. „artificial general intelligence“) der gesamten Menschheit zugutekommt.“ Ein Satz, der sich nicht so liest, als sei die KI eine Gefahr – sondern eher die zentrale Hoffnungsträgerin, um die vielen Probleme der Menschheit zu lösen. Wo die Wahrheit liegt? Vermutlich wie so häufig in der Mitte. Weder ist davon auszugehen, dass es der KI eines Tages in den „Sinn“ kommt, die Menschheit abzuschaffen. Noch wird es so weit kommen, dass wir Menschen uns entspannt zurücklehnen können, während die KI die Klimakatastrophe beendet oder die Ernährung aller Menschen sicherstellt.
Sam Altman: Keine Angst, aber angemessene Vorsicht
Klar ist aber: Wie bei allen neuen Technologien müssen wir Menschen aufpassen, dass sie uns nicht über den Kopf wächst. Das funktioniert zum Beispiel mithilfe von Regularien. Technische Gesellschaften sind geübt darin, Fortschritte in ein funktionierendes Regelwerk einfließen zu lassen. Die gesamte Straßenverkehrsordnung ist ein gutes Beispiel dafür. Diese wurde bei der Erfindung des Autos ja nicht mitgeliefert, sie ist vielmehr das Ergebnis eines Prozesses, sich Gedanken darüber zu machen, wie es gelingen kann, motorisierte Fahrzeuge im öffentlichen Raum zu integrieren.
In einer Diskussion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Mai 2024 fand Altman ein anderes, differenziertes Beispiel, um die Notwendigkeit von Regulierungen zu veranschaulichen. Unterschiedliche Arten von KI-Systemen erforderten unterschiedliche Regulierungsniveaus, sagte Altman in dem Gespräch, das auf der Website des MIT dokumentiert ist. Er verglich diese Denkweise mit den kontextspezifischen Vorschriften für Lebensmittel: Baue man diese zu Hause in Gartenkästen nur für den Eigenverbrauch an, ergebe sich daraus kein Regulierungsauftrag. Werden Lebensmittel jedoch im großen Stil angebaut, um sie landesweit in Geschäften zu verkaufen, seien viele Vorschriften notwendig. Was Altman sagen will: Auf die Balance kommt es an. Darauf, aus dem jeweiligen Kontext und der jeweiligen Wirkungskraft je nach Nutzung die richtigen regulatorischen Maßnahmen abzuleiten. Sein Credo: „Lasst uns nicht aus Angst handeln, sondern mit einer angemessenen Vorsicht vorgehen.“ So wird Sam Altman auf der MIT-Homepage zitiert.
Heute noch programmieren lernen – sinnvoll oder nicht?
Angemessen aufmerksam zu sein, ist auch ein kluges Mindset für alle, die aktuell im IT-Bereich ihre Karriere beginnen. Henok Kuflom ist Vice President der IT-Personalberatung Ratbacher. Seit vielen Monaten werde er regelmäßig mit pessimistischen Prognosen aus der Branche konfrontiert, schreibt er in einem Meinungsbeitrag auf der Ratbacher-Homepage. „KI programmiert so gut wie ein Mensch“, „In fünf Jahren gibt es keine Programmierer mehr“ oder „KI wird die meisten Programmierjobs überflüssig machen“ – dies sei der Sound, der durch die Medien gehe, seit mit ChatGPT ein Large Language Model (LLM) den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Eine Phantomdiskussion sei das allerdings nicht, wie Kuflom schreibt: „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ChatGPT und Co. zu nutzen. Eine davon ist die Entwicklung von Code, denn die Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz unter der Haube beherrschen unter anderem beliebte Script- und Programmiersprachen wie JavaScript, Python, PHP, C++, C# und SQL.“
AdobeStock/OpenDesigner
Sinnhaftigkeit und Werte
Die Community-Befragung „#wanted and #misunderstood – A developer survey“ des Portals WeAreDevelopers kam zu dem Ergebnis, dass Sinnhaftigkeit der Arbeit und die Werte eines potenziellen Arbeitgebers für den Großteil der Befragten eine entscheidende Rolle spielen. So bevorzugten 70 Prozent der Teilnehmenden Unternehmen mit „klaren Nachhaltigkeitszielen“, wie es in der Pressemitteilung heißt. 46 Prozent der Befragten sei die Sinnhaftigkeit eines Jobs sogar wichtiger als die Vergütung. Damit stuften sie diese als wichtigsten Entscheidungsfaktor ein. 42 Prozent der Teilnehmenden bevorzugten eine Vier- Tage-Woche zugunsten einer ausgewogeneren Work-Life-Balance.
Noch jedoch sei der Code, den die KI-Tools generieren, „häufig teilweise fehlerhaft, instabil oder unsicher“. Es sei aber auch sicher, dass die Programmierfähigkeiten der LLMs besser werden. Weshalb er Verständnis dafür mitbringt, „wenn sich Einsteiger fragen, ob sie das Programmieren überhaupt lernen sollen. Schließlich könnten beide Gruppen schon bald mit KI-Anwendungen konkurrieren – und unter Umständen das Rennen verlieren.“
Egal, wie gut die KI programmiert: Developer sorgen für Qualität
Wie dieses Rennen ausgehen wird? Kuflom entwickelt in seinem Beitrag zwei Szenarien. Der – aus Sicht der Programmierer – negative Ausblick: „Die Künstliche Intelligenz beherrscht bald alle gängigen Programmiersprachen. Der Code ist exzellent und es gibt keinen Grund zur Beanstandung.“ In diesem Fall würden klassische Programmier-Skills tatsächlich überflüssig werden, „weil die KI-Programme effizienter – also schneller, fehlerfreier und billiger – als Menschen arbeiten“. War’s das dann für dieses Berufsbild? Nein, schreibt der Experte. Das Jobprofil gestaltet sich nur anders. Benötigt werden in diesem Szenario Skills im Bereich der Softwarearchitektur, wenn es also darum geht, zu planen und Qualität zu sichern. Ein weiterer Bereich, auf den sich Programmierer fokussieren könnten, sei das Prompting, also das Anweisen der LLMs. Ein drittes mögliches Feld, so Kuflom, sei der Fokus auf weniger häufig genutzte Programmiersprachen wie Cobol, Fortran oder ABAP: Hier könnten sich Nischen für versierte Software- Developer ergeben, schreibt der IT-Personalberater.
In seinem zweiten, positiven Szenario beschreibt Henok Kuflom eine IT-Welt, in der KI-Systeme „nur“ dazu dienen, die menschlichen Developer zu unterstützen. Dann müssten „bei komplexen Herausforderungen immer noch Entwickler aus Fleisch und Blut den Code durchleuchten und die Ergebnisse auf Herz und Nieren testen“, schreibt er. In der Praxis bedeute das, dass „der menschliche Softwareentwickler immer weniger selbst programmiert und immer mehr zum Projektleiter und QA-Manager (Quality Assurance Manager, Anmerk. d. Red.) wird“. Das sei wiederum eine sehr gute Entwicklung. Erstens mit Blick auf den eklatanten Fachkräftemangel. Zweitens, weil sich dadurch verhindern lässt, dass Softwareentwicklerinnen und -entwickler vor allem Routinearbeiten übernehmen müssen – und es damit zu Langeweile kommt.
Alles – bloß keine Langeweile
Wie zentral diese Entwicklung ist, zeigt der Report „#wanted and #misunderstood – A developer survey“, der vom Portal WeAreDevelopers auf Basis einer Umfrage in der Entwickler- Community erstellt wurde. Das Ergebnis laut Pressemitteilung: „Software-Entwickler legen vor allem Wert auf Zufriedenheit mit ihrer Arbeit – dieser Punkt ist für viele entscheidender als eine lange Unternehmenszugehörigkeit oder ein hohes Gehalt.“ So gab mehr als jeder zweite Befragte (59 Prozent) an, „sich in weniger als einem Monat weiter zu bewerben, wenn die aktuelle Stelle ihn oder sie langweilt“.
Wenn Unternehmen auch in Zukunft IT-Talente auf dem umkämpften Arbeits markt halten wollen, sollten sie von Anfang an kontinuierlich in die Mitarbeiterbindung investieren und Herausforderungen sowie Entwicklungs möglichkeiten anbieten.
Viele Arbeitgeber stellt diese Einstellung vor besondere Herausforderungen: Da die Entwicklerinnen und Entwickler sich laut Studie potenziell sehr schnell gegen ihren derzeitigen Arbeitsplatz entscheiden und generell offen für kurzfristige Änderungen sind, bleibt den Unternehmen oder Organisationen, bei denen sie angestellt sind, häufig nur wenig Zeit, um zu reagieren, sobald sie erkennen, dass der Arbeitsalltag von Langeweile geprägt ist und dadurch Motivationsverlust droht. „Wenn Unternehmen auch in Zukunft IT-Talente auf dem umkämpften Arbeitsmarkt halten wollen, sollten sie von Anfang an kontinuierlich in die Mitarbeiterbindung investieren und Herausforderungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten anbieten“, fordert mit Blick auf das Studienergebnis der Autor Bernhard Lauer in einem Meinungsbeitrag des Entwickler- Online-Magazins dotnetpro.
Schon der Titel der Studie deutet an, dass der Vorwurf im Raum steht, die Arbeitgeber würden nicht unbedingt ein großes Verständnis dafür mitbringen, wie Entwicklerinnen und Entwickler arbeiten und worauf sie besonderen Wert legen: „#wanted and #misunderstood“ – gefragt, aber missverstanden. Die Umfrage, so Bernhard Lauer in seinem Beitrag, zeige, dass „europäischen Software-Entwicklern ihr Gehalt zwar sehr wichtig ist, es aber Werte gibt, denen die Arbeitgeber mindestens genauso viel Aufmerksamkeit schenken müssen, wenn sie im Rennen um die raren IT-Talente auf dem Markt die Nase vorn haben wollen.“ Zentral seien hier Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung sowie ständige neue Herausforderungen, die der Ambition von Entwicklerinnen und Entwicklern gerecht werden. Diese seien, so Bernhard Lauer in seinem Fazit zum Studienergebnis, „Schlüsselelemente, um IT-Talente anzuziehen und zu halten.“
Im besten Fall sind KI-Codierer also keine Jobkiller, sondern Langeweilekiller. Sie sorgen dann dafür, dass sich die Qualität der Jobs erhöht – und damit auch die Zufriedenheit.
Und an dieser Stelle könnte die künstliche Intelligenz den Unternehmen und Organisatoren helfen. Im besten Fall sind KI-Codierer also keine Jobkiller, sondern Langeweilekiller. Sie sorgen dann dafür, dass sich die Qualität der Jobs erhöht – und damit auch die Zufriedenheit. Kombiniert man die beiden Szenarien, ergibt sich ein neues Bild für die Arbeit von Entwicklerinnen und Entwicklern in der von KI-Systemen mitgeprägten Zukunft. Die durch das maschinelle Lernen immer tatkräftigeren LLMs machen das, was sie deutlich schneller können als der Mensch – nämlich beim Codieren „Strecke zu machen“. Der Mensch wird dadurch aber nicht ersetzt, im Gegenteil: Er nutzt die KI-Hilfe, um Projekte zu planen und zu managen, die Qualität zu sichern und kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Das Schöne: Auch bei diesen Prozessen bieten sich LLMs als unterstützende Systeme an. Was im besten Fall dazu führt, dass die IT-Welt im KI-Zeitalter den Menschen ein Multitalent an die Seite stellt, das im besten Fall beides ist: fleißig und genial. Wobei die KI abhängig vom Menschen bleibt. Zumal dieser weiß, wo sich der Off-Schalter befindet.
AdobeStock/Ghori
KI hilft bei Kooperationen
Dass KI-Systeme die Arbeit in der Softwareentwicklung beeinflussen werden, ist klar. Wie sehr – das war das Erkenntnisziel einer Studie der Digitalisierungs- und Unternehmensberatung Capgemini. Die Untersuchung, veröffentlicht im Sommer 2024, geht davon aus, dass LLMs „Software-Entwickler in zwei Jahren bei voraussichtlich mehr als 25 Prozent ihrer Arbeit in den Bereichen Software-Design, -Entwicklung und -Testen unterstützen“. Mit 80 Prozent geht eine große Mehrheit der befragten IT-Experten davon aus, dass sich ihre Rolle durch Tools und Lösungen mit Gen AI merklich verändern wird: „Indem diese zur Automatisierung einfacher, repetitiver Tätigkeiten beitragen, gewinnen die Fachkräfte mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten mit höherem Nutzen“, heißt es in der Pressemitteilung zur Studienveröffentlichung. Mehr als drei Viertel der Softwareentwicklerinnen und -entwickler sind zudem davon überzeugt, dass „generative KI das Potenzial hat, die Zusammenarbeit mit Teams aus nichttechnischen Unternehmensbereichen zu erleichtern.“
Europaweit einzigartiges Forschungsprojekt zu virtuellen Abbildern
Reale Schauspieler in virtuellen Umgebungen sind aus Filmproduktionen nicht mehr wegzudenken. Nun plant das Institut für Informatik der Universität Bonn die Entwicklung eines Visual Computing Incubators (VCI) und einer neuen virtuellen Forschungsmethode, genannt InVirtuo 4.0. Ein Ziel ist beispielsweise die Erforschung von Krankheiten. Das Hardwaresystem des VCI soll es ermöglichen, digitale Zwillinge auszumessen. Dank einer Multi-Kamera sollen beispielsweise minimale Zitterbewegungen bei Parkinson dargestellt werden können. Mit InVirtuo 4.0 sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen unter Verwendung von virtueller Realität zusammenarbeiten.
Gute Aussichten für IT-Absolventinnen und -absolventen
Was sind die Herausforderungen und Kompetenzen von IT-Managern und IT-Teams? Diese Frage hat die Cegos Group und ihre auf Weiterbildung in digitalen Berufen und Technologien spezialisierte Tochtergesellschaft in einer internationalen Studie (PDF) ermittelt. Ein für Absolventinnen und Absolventen erfreuliches Ergebnis: 68 % der CIOs planen, neue IT-Fachkräfte einzustellen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Gefragt wurde auch nach den technischen Kompetenzen, in denen sich IT-Fachkräfte weiterbilden sollten: 90 % der CIOs nannten künstliche Intelligenz, 88 % Cybersicherheit und 85 % Datenanalyse als relevante Weiterbildungsthemen. Bei den Soft Skills wünschen sich die CIOs für ihre IT-Teams Schulungen zu Kreativität und Innovation (75 %), zur Stärkung von Tatkraft und unternehmerischem Denken (70 %). Außerdem sollen die Expertinnen und Experten lernen, ihr Wissen im Team zu teilen und zu delegieren.
Deutschlandweit einmaliger MI NT-Studiengang an der T U Chemnitz
Zum Wintersemester 2024/25 ist an der Technischen Universität Chemnitz der überarbeitete Bachelor-Studiengang „MINT: Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften mit Anwendungen in der Technik“ gestartet. Das Studium bietet eine solide Grundausbildung in zwei der drei wählbaren Fächer Mathematik, Physik und Informatik. Nach dem Studium können Absolventinnen und Absolventen direkt in den Beruf einsteigen oder einen aufbauenden Master anschließen. Neu ist, dass dieser Studiengang künftig auch die fachwissenschaftlichen Voraussetzungen für ein Studium „Lehramt an Oberschulen“ in den gewählten Fächern schafft.
Die Bauwirtschaft befindet sich mitten in der digitalen Transformation: Building Information Modeling (BIM) verändert die Art und Weise, wie Bauprojekte geplant, durchgeführt und verwaltet werden. Für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen auch aus dem Bereich IT bietet BIM spannende Berufseinstiegsmöglichkeiten und zukunftsweisende Trends. Von Christoph Berger
Zur Person
Christoph Berger arbeitet im Kommunikationsteam der Geschäftsstelle von buildingSMART Deutschland, dem Kompetenznetzwerk für das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. Ziel von buildingSMART Deutschland ist es, die digitale Transformation in der gesamten Wertschöpfungskette Bau voranzutreiben.
Building Information Modeling, kurz BIM, ist eine Methode, mit der Bauwerke besser geplant, gebaut und verwaltet werden können. Dabei bildet ein 3D-Modell die Grundlage, in dem alle wichtigen Daten zum Bauwerk digital erfasst und vernetzt werden. So können alle Beteiligten – zum Beispiel Architekten, Ingenieurinnen, Bauunternehmen und die späteren Betreiber – besser zusammenarbeiten. Sie alle greifen auf dasselbe Modell zu, wodurch Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden und somit in der Bauausführung erst gar nicht passieren. Auch die Bauprozesse laufen wesentlich effizienter ab.
Ebenso lassen sich Änderungen im Planungsprozess schnell und einfach umsetzen. Das spart Zeit und Kosten. Wobei der Aspekt reduzierter Kosten auch noch an anderer Stelle zum Tragen kommt: Mengen und Massen lassen sich mit dem modellbasierten Arbeiten exakt erfassen. Bessere Kosten- und Budgetplanungen sind also weitere Vorteile der BIM-Methode. Oder in aller Kürze: BIM führt zu besserer Qualität und besseren Bauwerken.
Nachhaltigkeit und Ökobilanzierung
Und auch beim Thema Nachhaltigkeit kann der Einsatz der BIM-Methode wesentliche Verbesserungen mit sich bringen. Die genaue Bilanzierung von benötigten Mengen und Massen durch den Einsatz der BIM-Methode hat bereits einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit von Bauwerken. Mit der ausführlichen und gezielten Erfassung von Daten zum jeweiligen Bauprojekt kann zudem eine ganzheitliche Ökobilanzierung durchgeführt werden, bei der alle Phasen des Lebenszyklus berücksichtigt werden – von der Rohstoffgewinnung über den Bau und Betrieb bis hin zum späteren Rückbau und dem Recycling der einstmals verbauten Materialen. Auch dies geschieht bereits in der Planungsphase.
So lassen sich mit BIM verschiedenste Szenarien anhand von Daten zur Materialherkunft, zu Transportwegen und Bauprozessen simulieren und vergleichen. Auch zu Konstruktionen. Es lassen sich durch diese Vorgehensweise nicht nur die besten ökonomischen, sondern auch die besten ökologischen Entscheidungen treffen, da viele negative Umweltauswirkungen vermieden werden. Weniger Energie- und Ressourcenverbräuche sowie geminderte Emissionen sind die Stichpunkte, die übrigens auch durch Regularien immer häufiger gefordert werden.
Open-BIM – die offene Zusammenarbeit
Im Gegensatz zu proprietären Lösungen, die auf herstellerspezifischen Softwarelösungen basieren, setzt Open-BIM auf offene Standards und Interoperabilität. Das heißt, dass verschiedene Softwarelösungen miteinander kompatibel sind und Daten ohne Probleme ausgetauscht werden können. Open-BIM ist demnach das Plus an BIM, da es nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren am Bau möglich macht, sondern die BIM-Daten auch noch flexibel und herstellerunabhängig genutzt werden können.
Mit BIM-Weiterbildungen zu BIM-Wissen
buildingSMART hat zusammen mit dem VDI das Professional Certification Program entwickelt und damit einen weltweit gültigen Qualitätsmaßstab für die Bewertung und Vergleichbarkeit von Kenntnissen und Fertigkeiten in Building Information Modeling geschaffen.
Ein wichtiger Bestandteil ist dabei das Industry Foundation Classes (IFC)-Format. Von buildingSMART entwickelt, handelt es sich bei IFC um einen offenen, herstellerunabhängigen Standard, der dafür sorgt, dass BIM-Daten zwischen verschiedenen Softwareanwendungen ausgetauscht und gemeinsam genutzt werden können. Alle Beteiligten eines Bauprojekts können sich darauf verlassen, dass die Daten konsistent und korrekt übertragen werden – ganz egal, welche Software sie nutzen. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleisten.
Ebenso sind die Informationsanforderungsspezifikationen oder Information Delivery Specifications (IDS) ein wichtiger Bestandteil von Open-BIM. Dieser, ebenfalls von buildingSMART entwickelte Standard, kann von Menschen leicht gelesen und von Computern interpretiert werden. Er ermöglicht die Automatisierung für Endbenutzer und schafft Klarheit, Vertrauen und Konsistenz. So kann mit IDS festgelegt werden, welche Daten in einem BIM-Datensatz enthalten sein müssen. Anschließend wird überprüft, ob sie auch tatsächlich geliefert werden bzw. wurden. IDS stellen außerdem sicher, welche Informationen in den verschiedenen Phasen eines Bauprojekts benötigt werden, sodass alle Beteiligten immer die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und im richtigen Format bekommen. Damit ist dafür gesorgt, dass alles schneller geht und keine wichtigen Infos verloren gehen.
Mit BIM-Know-how durchstarten
Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen bieten sich vor dem Hintergrund dieser Entwicklung mit BIM ganz neue Karrierechancen. Die Nachfrage nach Expertinnen und Experten mit BIM-Kenntnissen steigt. Hier haben auch IT-Expertinnen und Experten gute Chancen, die fit sind im Umgang mit digitalen Werkzeugen, die bereit sind, sich klassisches Know-how des Bauingenieurwesens anzueignen und Kenntnisse mit BIM-Software besitzen. Ist dieses Wissen oder die Bereitschaft vorhanden, sich BIM-Know-how anzueignen, ergeben sich für Berufseinsteiger diverse Möglichkeiten, in unterschiedlichsten Bereichen durchzustarten: in Planungsbüros und Bauunternehmen, bei Projektentwicklern, der öffentlichen Hand oder im Facility Management. Auch die entsprechenden Softwarehersteller sind auf der Suche nach den oben genannten Kombinationen. Eine Spezialisierung auf bestimmte BIM-Bereiche, wie etwa die Koordination oder das Management von BIM-Projekten, ist ebenfalls spannend.
Das Fazit lautet: Unternehmen, die auf BIM setzen, profitieren langfristig von effizienteren Prozessen, geringeren Kosten und einer höheren Bauqualität. Für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger heißt das, dass sie mit ihrem Wissen aus der Informationstechnologie in einer Branche durchstarten können, die sich rasant weiterentwickelt und viele Möglichkeiten bietet. Mit der Kombination aus digitalen Kompetenzen und traditionellem Ingenieurwissen können sie maßgeblich dazu beitragen, die Zukunft des Bauwesens zu gestalten.
Teamwork makes the dream work – das gilt vor allem in einem dynamischen Berufsfeld wie dem Technologie-Sektor. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team ist hier unerlässlich. Doch was braucht es dafür? Welche Eigenschaften sollten Berufseinsteigerinnen und -einsteiger mitbringen? Von Stephanie Schnabel
Zur Person
Stephanie Schnabel, Foto: Accenture
Stephanie Schnabel ist Senior Managerin und Recruiting Lead für den Technology Bereich bei Accenture DACH.
Wie in so vielen Bereichen des Lebens gibt es auch hier nicht die eine richtige Antwort. Und gerade für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sollte klar sein, dass sie viele Fähigkeiten erst im Job erlernen und weiter ausbauen. Neben dem technischen Fachwissen sind auch analytisches Denken sowie Teamfähigkeit essenziell – aber etwas genauer:
Eine gewisse Bereitschaft, sich mit ständig wechselnden technischen Anforderungen zu beschäftigen, sollten Berufseinsteigerinnen und -einsteiger mitbringen. Flexibilität und die Fähigkeit, sich schnell in neuen Situationen zurechtzufinden, sind von Vorteil. Je nach Bereich und Position sollten sie auch in der Lage sein, technische Anforderungen verständlich an Kunden und/oder Kolleginnen und Kollegen zu vermitteln. Das erfordert gute Präsentationsfähigkeiten. Klare und präzise Kommunikation hilft zudem, Missverständnisse zu vermeiden und Projekte effizient voranzutreiben.
Die Fähigkeit, Probleme schnell zu identifizieren, zu analysieren und kreative Lösungen zu entwickeln, ist wichtig, um die Anforderungen von Verantwortlichen, Abteilungen oder Kunden zu erfüllen. Ein strukturiertes und logisches Vorgehen hilft dabei, effiziente und sichere Lösungen zu entwickeln sowie Systeme und Prozesse zu optimieren.
Teamfähigkeit ist für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Technologie-Sektor unerlässlich. IT-Projekte erfordern oft die Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen und Teams. Komplexe technische Konzepte verständlich zu erklären und sich sowohl schriftlich als auch mündlich klar auszudrücken, ist für eine reibungslose Zusammenarbeit wichtig.
Mit einem gewissen technischen Know-how, mit analytischem Denken und Teamfähigkeit stehen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern alle Türen offen, um in der schnelllebigen IT-Welt erfolgreich zu navigieren und innovative Lösungen zu entwickeln, die echten Mehrwert bieten.
Spannung und ein aktuelles Thema verbindet Juristin Alexa Linell zu einem Wissenschaftsthriller: Veda, wie die Autorin Juristin, glaubt nicht, dass ihr Ex-Freund Danilo Selbstmord begangen hat. Bei ihren Recherchen stößt sie auf eine Serie mysteriöser Kriminalfälle und auf eine künstliche Intelligenz, die alles über jeden weiß, der mit ihr in Kontakt kommt. In den falschen Händen kann sie zu einem schrecklichen Instrument werden. Alexa Linell. BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI. 368 Seiten. HarperCollins Taschenbuch. Erscheint am 19.11.2024. 14,00 €.
Mein Freund, der Roboter
Der vielfach ausgezeichnete Animationsfilm „Robot Dreams“ (Kinostart 2024) beschreibt in wunderschönen Bildern und mit toller Musik, wie ein einsamer Hund sich einen Roboter baut und die beiden zu Freunden werden.
Wie wir von KI profitieren, ohne die Kontrolle zu verlieren
Bald werden wir in unserem täglichen Leben von KI umgeben sein. Als Mitgründer von DeepMind hat Mustafa Suleyman viele Jahre im Zentrum der KI-Revolution gearbeitet. Er weiß, was die neuen Technologien können und was sie anzurichten vermögen. Das kommende Jahrzehnt wird seiner Einschätzung zufolge von rasanten technologischen Sprüngen und Entwicklungen geprägt sein, über deren Folgen und Risiken wir noch kein klares Bild haben. Gewiss ist: Wir brauchen die KI, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen. Gleichzeitig bergen die neuen Technologien Gefahren wie sie von noch keiner früheren Fortschrittswelle ausgegangen sind. Was macht man mit einer Welle, die auf den Strand zurast und sich nicht aufhalten lässt? Mustafa Suleyman / Michael Bhaskar. The Coming Wave. Künstliche Intelligenz, Macht und das größte Dilemma des 21. Jahrhunderts. 377 Seiten. C. H. Beck 2024. 28,00 €.
Motiviert arbeiten – so geht’s
Flexibilität, Human Relations, Human Skills und Eigenverantwortung – oft braucht es gar nicht viel, damit die Arbeit Freude macht. Jonas Höhn weiß, worauf es ankommt. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigt er, wie eine moderne Unternehmenskultur gelingen kann. Jonas Höhn. Arbeitslust statt Frust. Gemeinsam zu mehr Wertschätzung, Verbundenheit und Produktivität. 232 Seiten. Gabal-Verlag 2024. 29,90 €.
Digital-Zwang?
Der Verein Digitalcourage wehrt sich dagegen und engagiert sich für eine lebenswerte Welt im Digitalzeitalter.
Werden Maschinen den Menschen abschaffen?
Der Roman „Maniac“ von Benjamín Labatut wurde zum Wissensbuch des Jahres 2024 nominiert. Der Autor konfrontiert uns mit einer der großen Fragen unserer Zeit: Welche Rolle werden die Maschinen unserer Spezies künftig zugestehen? Benjamín Labatut. Maniac. 395 Seiten. Suhrkamp 2023. 14,00 €.
Was bedeutet die Idee von fühlenden Maschinen für uns Menschen?
Alle reden über ChatGPT, LaMDA und Co., die Wissensfragen beantworten, Texte schreiben und sogar vermeintlich persönliche Gespräche mit uns führen. Es hat sich daher eine Debatte um die Frage entzündet, ob diese Systeme fühlen oder eine Art Bewusstsein entwickeln könnten. Und selbst wenn sie alles nur simulieren: Was bedeutet das für uns und unsere Emotionalität? Welcher Umgang mit ihnen ist problematisch, verwerflich oder aber eine willkommene Ergänzung unserer Lebenswelt? Eva Weber-Guskar klärt darüber auf, in welchen Bereichen diese emotionalisierte KI bereits verwendet wird. Sie regt aus philosophischer Perspektive zur Diskussion darüber an, wie KI verantwortungsvoll weiterentwickelt und angewandt werden soll. Eva Weber-Guskar. Gefühle der Zukunft. 160 Seiten. Ullstein 2024. 20,99 €.
Effektive Strategien gegen digitalen Stress
Die digitale Transformation ist für David Bausch untrennbar verbunden mit digitalem Stress. Die digitalen Belastungsfaktoren lauern an den unterschiedlichsten Stellen in unserem Arbeitsalltag. Hinzu kommt die wachsende Jobunsicherheit durch künstliche Intelligenz. Der Autor beleuchtet die Schattenseiten der digitalisierten Arbeitswelt, stellt zentrale Stressfaktoren vor und erklärt, wie erfolgreiche Stressprävention gelingt. Dieter Bausch. Digitaler Stress: Schattenseite der neuen Arbeitswelt. Entstehung, Herausforderung und Bewältigung. 239 Seiten. Haufe 2024. 29,99 €.
Du kaufst ein Smartphone … und die Jagd auf dich beginnt
Die Studentin Janine kauft ein gebrauchtes Smartphone in einem Handyshop. Kurz danach wird der Inhaber des Ladens ermordet. Die Polizei verdächtigt Janine, mit dem Mord zu tun zu haben und beschlagnahmt ihr Handy. Was hat es mit dem Smartphone auf sich? Und wem kann Janine wirklich trauen? Marc Meller. Das Smartphone: Du kaufst ein Smartphone. Du schaltest es ein. Und die Jagd auf dich beginnt. 352 Seiten. Lübbe 2024. 18,00 €.
Bestens unterhalten und informiert
Keine Zeit für ausgedehnte Zeitungslektüre? Moderator und TV-Autor Michael Beisenherz liefert mit seinem Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“ die Schlagzeilen des Tages frisch aufgebrüht und genussfertig in die Kopfhörer.
Produkte/Dienstleistungen
Arbeiten bei der Schnorpfeil Rhein-Main GmbH & Co. KG ist ein Beruf mit Herausforderung und Perspektive. Denn Projekte außerhalb der Norm sind unser Spezialgebiet. Wir haben uns spezialisiert auf
– Flugverkehrsflächen
– Bahnbau
– (Energie-) Infrastrukturbau
Anzahl der Standorte
1 Inland
0 Ausland
Jahresumsatz
40 Mio. Euro in 2023
Anzahl der MitarbeiterInnen
Rhein-Main: 100 Mitarbeiter
Unternehmensgruppe Schnorpfeil: über 900 Mitarbeiter
Einsatzmöglichkeiten
Wir wollen die Zukunft der Mobilitäts- und Energiewende mitgestalten. Für die Menschen in der Metropol-Region Rhein-Main und in Deutschland. Und weil wir die fachlichen Kompetenzen, die Strukturen und den Teamgeist mitbringen, um auch unter anspruchsvollsten Bedingungen Top-Leistungen und Spitzenqualität abzuliefern. Jeder Auftrag ist für uns Ansporn zur Bestform aufzulaufen.
Dabei legen wir großen Wert darauf, unsere Nachwuchskräfte im eigenen Haus auszubilden. Denn begeisterte Mitarbeitende sind die Grundlage unseres nachhaltigen Erfolgs.
Wir suchen tatkräftige Unterstützung in den Bereichen
– Bauleitung
– Arbeitsvorbereitung
– Abrechnung
– Kalkulation
– Einkauf