Interview mit Klaus Christian Plönzke

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Selbst Unternehmen zu gründen und andere dabei zu unterstützen – das ist eine der Leidenschaften von Klaus Christian Plönzke. Er stieg bereits vor 53 Jahren in die IT-Branche ein, die Begeisterung für Neues hat er in all den Jahren niemals verloren. Im karriereführer spricht er über seinen Berufseinstieg, den Wert von Mitarbeitern und den Wunsch, niemals stehen zu bleiben. Die Fragen stellte Christoph Berger.

Zur Person

Klaus Christian Plönzke wurde 1936 in Schwedt an der Oder geboren. 1955 stieg er nach Abschluss der Berufsfachschule bei IBM ein. 1969 machte er sich selbstständig. 2003 erhielt Plönzke für seine Leistungen beim Aufbau der deutschen IT-Branche und sein Engagement für junge Unternehmensgründer das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Er betreibt im Taunus ein Gestüt, auf dem sich auch viele unterschiedliche Tierarten wie kanadische Wildgänse, Lamas, Pfauen und Enten tummeln. Außerdem besitzt er auf Mallorca eine Ölmühle mit Hotel und Restaurant als Think-Tank und Tagungsstätte.
Sie haben bereits 1955 bei IBM angefangen. Wie war Ihr Einstieg damals? Mich würde man heute als einen klassischen Quereinsteiger bezeichnen. Wir besuchten damals mit der Schulklasse IBM, und ich habe mitbekommen, dass da ein Tabellierer gesucht wird. Ich habe mich um diesen Job beworben, ihn bekommen, 299 DM im Monat erhalten und bin dann 15 Jahre bei dem Unternehmen geblieben, bevor ich die Möglichkeit bekam, mich selbstständig zu machen. Damals haben wir noch mit Lochkarten und Hollerithmaschinen gearbeitet. Später bin ich dann in den Bereich der Programmierung hineingewachsen. Das erste System war das Rechnersystem 1401 von IBM, 1970 folgte das System 370. Es war das erste IBM-System mit monolithischem Speicher. Wie hat sich die Branche seitdem verändert? Alles ist vor allem schneller und leistungsfähiger geworden. Die zwei großen Sprünge sehe ich von den Lochkarten zu den Großrechneranlagen und später dann den Schritt in die PC-Welt und in Web-Applikationen. Das lösungsorientierte Denken ist aber in den all den Jahren geblieben. Insgesamt würde ich sagen, dass die Zeit heute spannender ist, weil sie so schnelllebig und weitaus komplexer ist. Früher dachten wir immer, wir seien an den Grenzen der Technologie angelangt. Das ist heute nicht mehr so. Wie sehen die Chancen für Absolventen aus, in der IT-Branche Fuß zu fassen? Gerade in der letzten Zeit waren die Chancen sehr gut, und so wird es auch weiterhin bleiben. Der Vorteil liegt ja vor allem auch darin, dass in den verschiedensten Branchen IT-Leute gesucht werden. Denken Sie alleine an die Bereiche Logistik und Beratung. Oder an den elektronischen Zahlungsverkehr. Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, Branchen und Berufe inhaltlich kennenzulernen. Und immer geht es darum, die Anforderungen der Kunden in IT-Lösungen umzusetzen. Welche Voraussetzungen haben die Einsteiger mitzubringen? Da hat sich in den letzten zehn Jahren nicht viel geändert. Einsteiger sollten lernwillig und begierig sein, sie sollten Einsatz zeigen. Die Ausbildung ist auch sehr gut, sie ist strukturiert, und es gibt viele Spezialisierungen, so dass sie breiter aufgestellt ist. Sicher nehmen Analysen heute einen größeren Stellenwert ein, und die Konzepte werden meist tief bis in Details schriftlich fixiert. Sie waren selbst immer wieder Gründer, unterstützen auch kleine IT-Firmen. Was fasziniert Sie bei jungen Unternehmern? Mich fasziniert, welche guten Ideen immer noch kommen. Deshalb unterstütze ich seit zwölf Jahren auch immer wieder Ideen, die aus der IT und Forschung kommen. Meine Gründer – initiative Forum Kiedrich ist zum Beispiel so ein Projekt. Darin unterstützen wir jedes Halbjahr mit 150 Mentoren – alte Hasen aus der Branche und ehemalige Mitarbeiter – 80 unterschiedliche Gründer. Würden Sie Absolventen raten, sich auch bei kleineren Unternehmen zu bewerben? Der Eintritt in kleine und mittlere Unternehmen lohnt sich auf jeden Fall. Zwar haben die Großen meist einen Namen, der in der Wirtschaft bekannt ist. Allerdings gibt es viele exzellente Unternehmen, die etwa zwischen 50 und 100 Mitarbeiter haben. Der Vorteil von denen ist, dass sie sehr nah am Kunden sind und somit schnelle Reaktionszeiten haben. Meist ist auch das Unternehmensklima persönlicher und familiärer, die Mitarbeiterzufriedenheit spielt eine größere Rolle. Ohnehin ist der gesamte Mittelstand sehr viel größer als die wenigen Großen. Und wer beides sehen will, kann ja nach fünf Jahren auch mal wechseln. Sie beschäftigen sich heute sehr stark mit Netzwerken. Was verstehen Sie genau darunter, und was fasziniert Sie so daran? Ein Netzwerk bedeutet für mich etwa die bereits 150 erwähnten Mentoren oder das Plönzke Netzwerk, bei dem sich kleinere, aber sehr professionelle und agile Unternehmen unter einem gemeinsamen Wertesystem zusammengeschlossen haben. Da kommen Menschen unterschiedlichster Coleur zusammen, die das Thema Vertrauen, Verantwortung und Fairness untereinander und zum Kunden hin sehr ernst nehmen. Ich selbst engagiere mich zudem in der Bitkom, der IHK, dem Forum Kiedrich, und pflege Kontakte zu ehemaligen Mitarbeitern all meiner Firmen. Immer wieder treffe ich Menschen aus diesem Netzwerk im Zug oder Flugzeug. Das Schöne ist: Man lernt voneinander und bereichert sich gegenseitig. Davon profitiert jeder. Allerdings muss man dafür auch offen für viele Ansichten sein. Und Netzwerken hilft, Aufträge zu finden. Denn jeder ist auf der Suche nach neuen Ressourcen. Durch die virtuelle Ebene ist das Netzwerken natürlich einfacher geworden. Welches sind die entscheidenden Herausforderungen, denen sich die Branche zu stellen hat, und wie kann ihnen begegnet werden? Da sind zum einen die großen Themen: der demographische Wandel unserer Gesellschaft und die Energieversorgung. Ebenso das Thema Ausbildung, die gut und auf dem hohen Level bleiben muss. Des Weiteren ist es wichtig, die Leute frühzeitig zu vernetzen, ihnen Kontakte zu bieten, die sie voranbringen, mit denen sie sich austauschen können und die eine gegenseitige Bereicherung liefern. Es ist wichtig für den Einzelnen, in seinem Handeln schnell und flexibel zu sein, diese beiden Fähigkeiten sollte sich jeder aneignen. Wir haben bei der Ploenzke AG immer von U- und Schnellbooten gesprochen, die im Gegensatz zu den Kreuzern viel manövrierfähiger sind. Dazu muss jedoch das Unternehmerdenken im Unternehmen verwirklicht werden. Das Achten der Mitarbeiter spielt eine Rolle, das Aufstellen eines Wertesystems, das die Arbeit und Fähigkeiten jedes einzelnen Mitarbeiters schätzt und als unverzichtbaren Baustein im Ganzen sieht. Sehen Sie sich selbst als einen Pionier in der deutschen IT-Landschaft? Früher hätte ich das niemals von mir behauptet. Da ich heute jedoch so gesehen werde, muss ich Ja dazu sagen. Ich betrachte mich aber auch als eine Art Visionär, der durch die Anforderungen des Marktes gewachsen ist. Während meiner gesamten Laufbahn habe ich anderen immer wieder über die Schulter gesehen, und diese Neugierde ist bis heute geblieben. Dadurch weiß ich auch, dass andere in bestimmten Bereichen besser sind. Das sollte auch jeder für sich akzeptieren können.

Zum Unternehmen

Plönzke Holding AG – Klaus Christian Plönzke gründete 1969 das EDV Studio Ploenzke. 1992 strukturierte er das Unternehmen zu einer Aktiengesellschaft um, der Ploenzke AG. Das Unternehmen gehörte zu den führenden IT-Beratungsunternehmen im deutschsprachigen Raum mit Niederlassungen in Südeuropa.. Ab 1995 verkaufte Plönzke das Unternehmen schrittweise an das amerikanische IT-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Computer Science Corporation. Mit dem Ende der Transaktion im Jahr 1999 gab er den Vorstandsvorsitz ab. 1997 gründete Plönzke außerdem die Gründerinitiative Forum Kiedrich, aus dem die Forum Kiedrich GmbH hervorging. Zwei Jahre später folgte das Venture Capital-Unternehmen Plönzke Holding AG und im Jahr 2000 die Gründung des Plönzke Netzwerks. Im selben Jahr noch ging er mit der alego AG an den Markt, der heutigen Pluralis AG.

Interview mit Dr. Andreas Penk

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Bei ihm passen Unternehmensdynamik und eigenes Naturell gut zusammen. Dr. Andreas Penk empfindet Wandel als positiv und gestaltet ihn aktiv mit. Im karriereführer verrät der Mediziner, wie Absolventen ihre Karriere richtig planen, und spricht über Persönlichkeitsplanung, Netzwerke und Karriereziele. Die Fragen stellte Meike Nachtwey.

Zur Person

Dr. Andreas Penk ist Mediziner und Manager mit Leib und Seele. 1965 in Leipzig geboren, startete er nach dem Studium der Medizin mit 29 Jahren seine Karriere bei Pfizer Deutschland als Produktmanager für Klinikpräparate in Karlsruhe. Bereits drei Jahre später, 1997, avancierte er zum Leiter der strategischen Geschäftseinheit für Klinikprodukte. Im Herbst 2000 wurde er zum Direktor der strategischen Geschäftseinheit für Neuroscience/Urologie/Klinik an der deutschen Niederlassung von Pfizer berufen. Im März 2002 übernahm Andreas Penk dann die Geschäftsführung von Pfizer Österreich. Dort konnte er die Integration der beiden Unternehmen Pfizer und Pharmacia erfolgreich abschließen. Seit dem 1. März 2007 ist Andreas Penk Vorsitzender der Geschäftsführung der Pfizer Deutschland GmbH. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter.
Sie haben Medizin studiert – welches Berufsziel hatten Sie vor Augen, als Sie mit dem Studium anfingen? Eigentlich wollte ich Arzt in einem Krankenhaus werden. Das war allerdings zu einer Zeit, in der Deutschland noch geteilt war. Ich habe ja in den neuen Bundesländern studiert. Mit der Wende taten sich dann gegen Ende meines Studiums ganz neue Möglichkeiten auf. Eine dieser Möglichkeiten war die Industrie. Diese Chance haben Sie ergriffen, zunächst als Pharmamarktforscher gearbeitet und seit 1994 Karriere bei Pfizer gemacht. Heute sind Sie Vorsitzender der deutschen Geschäftsführung. Wie gelingt eine solche Traumkarriere? Von Traumkarriere möchte ich eigentlich nicht sprechen. Das klingt, als könnte man seinen beruflichen Werdegang bis ins letzte Detail vorausplanen. Dem ist ja nicht so, denn zum Geschäftsführer wird man von anderen ernannt – und auf deren Entscheidung hat man letztlich wenig Einfluss. Der entscheidende Punkt in meiner Laufbahn war, dass sich das Unternehmen Pfizer, in das ich 1994 eingetreten bin, massiv gewandelt hat. Im Grunde gibt es das Unternehmen von damals heute gar nicht mehr. Ich habe diesen Wandel immer als etwas Positives erlebt und ihn in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen aktiv mitgestaltet. Das tue ich bis heute, und so passen die Unternehmensdynamik und mein Naturell offenbar ganz gut zusammen. Wie groß ist der Vorteil, den Sie als Mediziner in der Rolle des Geschäftsführers eines Pharmaunternehmens haben? In der Reihe der deutschen Pfizer-Geschäftsführer sind Sie immerhin der erste Mediziner. Nun ja, zumindest ist es kein Nachteil, dass ich Mediziner bin. Wahrscheinlich verstehe ich medizinische Sachverhalte etwas besser als ein Nicht-Mediziner. Ich kenne die Herausforderungen, denen Ärzte bei der Behandlung ihrer Patienten gegenüber stehen. Ich spreche selbst die Sprache der Mediziner. Das heißt, ich kann sehr gut nachvollziehen, nach welchen Gesichtspunkten Ärzte ein Medikament beurteilen und warum sie sich für oder gegen ein bestimmtes Präparat entscheiden. Letztlich sind das aber Punkte, die man nicht überbewerten sollte. Die ärztliche Wahrnehmung ist ja nicht alles, was den Erfolg eines Pharamunternehmens ausmacht. Und meine medizinische Ausbildung alleine befähigt mich noch nicht zum Geschäftsführer von Pfizer Deutschland. Welchen Rat können Sie Hochschulabsolventen für Ihre Karriereplanung geben? Ich möchte nicht von Karriereplanung, eher von Persönlichkeitsplanung sprechen. In meinen Augen geht es weniger darum, welche Titel ich in fünf, acht oder zwölf Jahren erreichen möchte. Es geht darum, welche Fähigkeiten ich ausbauen, welche neuen Kenntnisse ich mir aneignen und welche Netzwerke ich aufbauen möchte. In diesen Fragen kann ich gezielt an mir arbeiten und mir Ziele stecken. Ich ganz alleine habe in der Hand, ob ich diese Ziele erreiche oder nicht. Heißt das, Naturwissenschaftler müssen heute ein möglichst breites Wissen mitbringen, um beruflichen Erfolg zu haben? Sicher. Das gilt im Übrigen nicht nur für Naturwissenschaftler. Es reicht nicht mehr aus, eine bestimmte Fähigkeit auf ein sehr hohes Niveau zu treiben. Mehrere Dinge sind gefragt, und dazu gehört natürlich auch die fachliche Kompetenz. Was hinzu kommt, sind eine hohe soziale Kompetenz und die Fähigkeit, Probleme erkennen und lösen zu können. Ein gesunder Menschenverstand gepaart mit erkennbarer Tatkraft sind schon gute Voraussetzungen dafür. Was ist geeigneter, um Karriere zu machen: ein ingenieurtechnisches Aufbaustudium oder Promotion? Auch hier gilt: Beruflicher Erfolg ist heute nur noch in sehr wenigen Fällen von akademischen Titeln abhängig. Es geht vielmehr um Inhalte. Nehmen wir an, ein Jurist setzt sich während seiner Promotion intensiv mit dem Pharmarecht auseinander. Dann kann es sein, dass ihn dies für eine spätere Position in einem Pharmaunternehmen sehr gut qualifiziert. Die Promotion alleine – also der Nachweis, dass jemand wissenschaftlich arbeiten kann – genügt natürlich noch nicht. Kommen wir noch einmal zu Pfizer: Warum sollten sich Hochschulabsolventen gerade in Ihrem Unternehmen bewerben? Weil die Art, wie wir die Dinge bei Pfizer anpacken, viele Chancen für talentierte und engagierte Absolventen bietet. Wer aktiv ist und sich einbringt, hat viele Freiräume, seinen Aufgabenbereich und damit das Unternehmen mit zu gestalten. Ich habe das an Pfizer immer sehr geschätzt. Hinzukommt: Unser Ziel ist Gesundheit für Mensch und Tier. Mit der Erforschung und Entwicklung unserer Arzneimittel helfen wir, Leiden zu lindern und Krankheiten zu besiegen. Etwas Großartigeres kann es aus meiner Sicht nicht geben. Welches – noch nicht existierende – Medikament wird Ihrer Meinung nach am dringendsten benötigt? In Industrienationen ist es sicher ein Medikament, das Alzheimer heilt. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist dies ein Feld, das uns zunehmend vor große medizinische und gesellschaftliche Herausforderungen stellt. In Entwicklungsländern wird dringend ein noch potenteres HIV-Medikament benötigt. Auf beiden Therapiegebieten forscht Pfizer. Zum Schluss noch drei Fragen abseits der Pharmabranche: Welchen Beruf würden Sie ergreifen, wenn Sie für eine Woche tauschen könnten? Dann wäre ich Chef eines großen Kunstmuseums. Das Kunsthistorische Museum in Wien würde mir zum Beispiel sehr gefallen. Und in Ihrer Freizeit: Was tun Sie da am liebsten? Ich habe zwei wunderbare Töchter und verbringe meine Zeit außerhalb der Arbeit am liebsten mit der Familie. Haben Sie ein Motto? Nein, da muss ich Sie leider enttäuschen.

Zum Unternehmen

Der forschende Arzneimittelhersteller Pfizer ist weltweit führend und schwerpunktmäßig in den Gebieten Human-Arzneimittel und Tiergesundheit tätig. Im vergangenen Jahr profitierten über 165 Millionen Patienten von Pfizer-Arzneimitteln, davon mehr als neun Millionen in Deutschland. Mit dem höchsten Forschungsetat der Branche (2006: 7,6 Milliarden US-Dollar) setzt der Arzneimittelhersteller mit Hauptsitz in New York neue Standards in der Erforschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte das Unternehmen weltweit einen Umsatz in Höhe von rund 48,4 Milliarden US-Dollar und beschäftigte circa 100.000 Mitarbeiter. Die Unternehmen der Pfizer-Gruppe in Deutschland befinden sich an fünf Standorten: Karlsruhe, Feucht, Illertissen, Freiburg und Frankfurt-Höchst. Insgesamt sind etwa 5200 Mitarbeiter beschäftigt (Stand: 31.12.2006).

Bruder Paulus

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Als „Guardian“ (Wächter) des Frankfurter Liebfrauenklosters und Online-Priester ist Bruder Paulus ein Manager der anderen Art. In Zeiten der Krise rät er Hochschulabsolventen zu Bescheidenheit und Besinnung auf ihre Fähigkeiten. Gleichzeitig kämpft er mit Hilfe von Internet und TV unermüdlich für eine Rückbesinnung auf christliche Werte. von Robert Piterek

In Frankfurts Mitte In Sichtweite des Klosters: Das Commerzbank-GebäudeEingebettet in Frankfurts Mitte, unweit der bekannten Einkaufsmeile Zeil und der U-Bahnstation Konstablerwache, liegt das Kapuzinerkloster Liebfrauen. Der Blick die Straße hinunter wird vom Commerzbank-Hochhaus begrenzt, eine Blechlawine staut sich neben den Außenmauern des 102 Jahre alten Gebäudes. Motoren brummen, Stimmengewirr dringt an die Ohren. Drinnen bietet sich ein völlig anderes Bild: Ein langer Tisch mit Teelichtern vor einer Madonnenstatue verbreitet eine andächtige Atmosphäre. Die runden, spitz auslaufenden Tore, durch die Besucher in das eigentliche Klosters gelangen, führen über stille mit Efeu bewachsene Plätze in schlichte Flure, die von Heiligenbildern gesäumt werden.Spartanisch eingerichter Raum In den spartanisch eingerichteten Zimmern, in denen die Gläubigen mit den Geistlichen zusammentreffen, hängt statt einem Heiligenbild ein Kruzifix. Abgesehen von dem Segensspruch an der Tür, der hier an keinem Eingang fehlt, bietet der Raum keinen anderen Blickfang. Der Onlinepfarrer Ein Gespräch mit Bruder Paulus steht an. Der Kapuzinermönch und “Guardian” oder Wächter des Klosters, vergleichbar einem Abt, ist kein gewöhnlicher Mönch. Er ist Onlinepfarrer, bekannt geworden durch seine allmorgendliche Kommentierung der Bild-Schlagzeile auf seiner Internetseite www.bruder-paulus Die Reaktion des Kapuzinermönchs auf den Bild-Titel vom 5. September 2002 “TV-Star hat sein ganzes Vermögen verspielt. Lippert pleite” stammt aus dem Buch Tobi: “Hab keine Angst, mein Sohn, weil wir verarmt sind. Du hast ein großes Vermögen, wenn du nur Gott fürchtest, alle Sünde meidest und das tust, was ihm gefällt.” Eine Antwort die deutlich darauf hinweist, dass die eigentliche Arbeit von Bruder Paulus die eines Seelsorgers ist. Pro Tag wird das Internetportal von 500 Menschen besucht. Auch der eine oder andere TV-Verantwortliche muss schon einmal unter den “virtuellen” Besuchern gewesen sein. Denn Bruder Paulus wird allmählich vom Online- zum TV-Pfarrer. Mit der Sendung “So gesehen”, eine Art Wort-zum-Sonntag in Sat1, und der Mitte September angelaufenen N24-Talkshow “Ethik”, bei der unter anderen Berlins Partygirl Nr. 1 Ariane Sommer und Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer auftreten werden, erreicht er mittlerweile ein wesentlich größeres Publikum als im World Wide Web. “Ich will die Zahl der kirchlichen Nachrichten verdoppeln” Bruder PaulusDann steht er da: Ein großer Mann mit Brille, Bart und einer brauen Mönchskutte, die von einem simplen Gürtelkordel zusammengehalten wird. Wie er so bekannt geworden ist? “Durch die verrückte Kombination, dass ein Mönch im Internet die Bild-Schlagzeilen kommentiert”, ist sich Bruder Paulus sicher und nennt ein Beispiel: “Ein Beichtstuhl im Puff ist für die Leute eben interessanter als in der Kirche.” Darüber hinaus ist er davon überzeugt, dass die Themen, die er aufgreift die “menschlichen” Themen sind. “Die Leute sollen begreifen, dass Gott mitten in ihrem Leben vorkommt.” Die Plattform Internet hat der Gottesmann nicht ohne Grund ausgewählt, denn er will, dass die Leute zuhören. Ihm schwebt ein klares Ziel vor: “Nur zwei Prozent der Nachrichten in den Medien sind kirchliche Nachrichten. Das will ich verdoppeln.” Im Fernsehen ist er deshalb gern. Weil er gern im Rampenlicht steht, aber auch weil die Botschaft wichtig ist – die Botschaft Gottes. Und warum er? ”Ich bin jemand, der brauchbar ist für´s schnelle Wort,” sagt er bestimmt und ergänzt ”das Internet ist ein flüchtiges Medium. Ich bin schnelllebig, spontan und kreativ.” Charaktereigenschaften, die auch Schwäche offenbaren, wie sich Bruder Paulus eingesteht und derentwegen er in der Welt am Sonntag als Boulevard-Katholik bezeichnet wurde. Andererseits, merkt er an, habe schon der Apostel Paulus gesagt: “Da wo ich schwach bin, werde ich stark.” Ein Priester, der die Medien nutzen will, um dem Wort Gottes wieder mehr Gehör zu verschaffen. Eine Aufgabe für die sich Großstadt-Priester Bruder Paulus berufen fühlt. Denkt man an das von etlichen Hochhäusern umgebene Kloster am Liebfrauenberg – alt und neu passen hier irgendwie zusammen – dann wird man zuversichtlich, dass ihm das Zusammenwachsen der Wertewelten von Religion und Gegenwart ebenfalls gelingt. Bruder Paulus versucht überall dort einzugreifen, wo soziale Lücken klaffen. Für Führungskräfte gibt er Management-Seminare. Im ihrem Mittelpunkt steht die Frage des solidarischen Umgangs mit den Mitarbeitern. “Die Wirtschaft steht jetzt in der Krise unter großem Druck, da will ich Kirche auch präsent machen,” sagt er. Auch das Internet hat für Bruder Paulus eine Brückenfunktion, denn das neue Medium erleichtert es den ratsuchenden Menschen, sich zu öffnen. LiebfrauenklosterDeshalb ist der prominente Kapuzinermönch auch überzeugt, dass Internet-Seelsorge Zukunft hat: “So konkret und ehrlich wie per Internet bin ich noch nie mit Menschen so schnell in Kontakt gekommen. Für die Zukunft der Kirche heißt dies, dass wir hier einen Schwerpunkt setzen müssen.” Manager des lieben Gottes Angesprochen auf das Titelthema des karriereführer Hochschulen und die Managerrolle, die sich Bruder Paulus zuschreibt, hat der wortgewandte Mönch direkt eine Antwort parat: “Ich sehe mich als Manager des lieben Gottes, denn das Priesteramt ist die Zuteilung von Führungsaufgaben durch Gott.” Paulus Terwitte, wie er mit vollem Namen heißt, räumt zwar ein, dass der heilige Franziskus keine “Ersten” wollte, doch als “Guardian” des Liebfrauenklosters, das von neun Brüdern bewohnt wird, fallen ihm natürlich Führungsaufgaben zu. Welche? “Die Brüder sollen Brot und Essen haben,” antwortet er mit seiner tiefen Stimme. Seine Führungsaufgabe gegenüber der Gemeinde schätzt er jedoch anders ein: “Mündig machen ist die wesentliche Aufgabe meiner Führung.” Während des Gesprächs spielt der Gottesmann immer wieder leicht abwesend mit dem Knoten am Ende seiner Gürtelkordel. Innenhof LiebfrauenklosterNach der Frage zu seinem Werdegang, setzt er nach einer kurzen Pause jedoch dazu an, seine Geschichte zu erzählen. Die leitet er aber, wie es seine Art ist, zunächst mit einer philosophischen Feststellung ein. “Als ich mich mit 19 Jahren den Kapuzinern anschloss, stand ich vor der Entscheidung mich führen zu lassen oder zu führen. Entschieden habe ich mich für letzteres.” Geboren wurde Bruder Paulus im westfälischen Stadtlohn als Sohn eines Gemüsehändlers. Nach dem “Aha-Erlebnis” mit 19 war die nächste wichtige Station im Leben des heute 41jährigen Geistlichen das Studium der Diplomtheologie.Dann folgte im Alter von 26 Jahren die Priesterweihe. Anschließend lernte er vier Jahre bei einem Seelsorger. Mit 30 übertrug ihm der Orden zum ersten Mal die Leitung eines Klosters im Münsterland. Alle Fähigkeiten in die Waagschale Darauf angesprochen was er Hochschulabsolventen in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit für die Zukunft rät, wird Bruder Paulus ernst. Jetzt fällt die Professionalität gegenüber Medienvertretern, die der Geistliche sonst so gut beherrscht, für einen Moment von ihm ab. “Sie sollen täglich so handeln, dass sie sich abends noch im Spiegel ansehen können,” sagt er und fährt fort “und sie sollten all die von Gott verliehenen Fertigkeiten und Fähigkeiten in die Waagschale werfen und nicht danach sehen, wie viel man damit verdient.” Die Antwort auf die Frage, welche Rolle Gott dabei spielen soll ist knapp und von einem festen Glauben geprägt: “Gott hat die Fähigkeiten verliehen und hilft.” Straßenschild Die Wirtschaftslage und die Skandale in den Führungsetagen der Manager machen Bruder Paulus nachdenklich. Sätze wie “ich habe Sorgen, dass die Ehrlichen nicht nach oben kommen” und “viel herauszuschlagen hat heutzutage Konjunktur” und “man wird nicht geächtet, wenn man 20 Millionen auf dem Konto hat” kommen ihm jetzt über die Lippen. Nein, auch wenn er es auf Nachfrage nicht explizit sagt, er hält nichts von den in Ungnade gefallenen Managern vom Kaliber eines Klaus Esser von Mannesmann oder eines Klaus Lederer von Babcock Borsig. Eines aber sagt er deutlich: “Nur Gott steht ein Urteil über sie zu.” Für die Zukunft erhofft sich der Gottesmann eine neue Bescheidenheit, eine neue Solidarität zwischen Arm und Reich. Paulus: “Es muss Arbeit angeboten werden, die auch von Armen gemacht werden kann, notfalls muss sie erfunden werden.” Die moderne Version der zehn Gebote Die biblischen zehn Gebote kleidet Bruder Paulus auf die Gegenwart bezogen in folgende Worte: Du bist zur Freiheit befreit von mir, deinem Gott. Kapierst du das, wirst du
  • Dich nicht von Hochglanzbroschüren gefangenrund auslaufende Tore im Kloster nehmen lassen.
  • Mit dem, was du tust und sagst, niemanden kaputtreden wollen.
  • Dir von Geld und Erfolg nicht Deine Zeit bestimmen lassen.
  • Die Zeit, die deine Eltern dir gaben, ihnen am Ende ihres Lebens zurückerstatten.
  • Den Wert des Lebens, sei es noch im Mutterschoß oder sei es im Koma, als Auftrag und nicht als Störung ansehen.
  • In Freundschaft und Ehe nach dem Willen zu Respekt den ganzen Lebensbogen entlang leben und dem tödlichen Lustprinzip den Freiheitskampf ansagen.
  • Dich mit dem zufrieden geben, was du dir ehrlich erwirtschaftet hast.
  • Lieber wahr und klar sein, als verlogen und wischi-waschi-mäßig.
  • Lange genug zweifeln und nicht aufhören zu denken, bis du fähig wirst, dein Knie vor mir zu beugen.
  • Freude im Leid aus der Entschiedenheit suchen und nicht im Spaß an die Freude im Überall-Nirgends.
Schließlich bringt sich der korpulente Kapuzinermönch noch für einige Fotos vor der Madonnenstatue im Klosterhof in Pose. Eine “kraftvolle Woche” wünscht er zum Abschied. Draußen herrscht immer noch reger Betrieb. An Blumenladen und McDonalds vorbei geht es zurück zur sonnige Zeil, die an diesem Freitag Treffpunkt für Frankfurts Biker ist. Ein Fahrradzubehörshop reiht sich hier an den nächsten. Gesundheitsdrinks werden herumgereicht, Markennamen bestimmen das Straßenbild. „Einen Fragenden mit langem Atem auf dem Weg begleiten“, lautet Paulus’ Antwort auf die Ansatzpunkte seiner Mission in den Zeiten eines erodierenden christlichen Werteverständnisses. Statt in Richtung des Klosters streben die Menschen auf der Zeil aber zu den Fahrradständen und Boutiquen – und surfen abends vielleicht doch auf seine Internetseite.

Stellenanzeigen: Traumtyp gesucht …

Liest man sich Stellenanzeigen durch, kann man schnell das Gefühl bekommen, hier werden Supermann oder Superfrau gesucht: hervorragender Universitätsabschluss in der Regelstudienzeit, Praktika, am Besten im Ausland absolviert, Fremdsprachenkenntnisse und ein IT-Profi soll man auch noch sein. Außerdem werden Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Durchsetzungskraft und Stressresistenz verlangt. Doch keine Angst vor einer Bewerbung! Unternehmen haben halt Vorstellungen von ihrem „Traumtypen“ und formulieren entsprechende Anforderungen in ihren Stellenanzeigen. Die Kunst bei der Interpretation der Gesuche besteht darin, den Spielraum zwischen Muss- und Kann-Anforderungen zu entdecken. Wo finde ich Stellenanzeigen? Zunächst müssen Sie Stellenanzeigen finden, die für Sie infrage kommen. Da ist natürlich zum einen das Internet: Zahlreiche Online-Jobbörsen bieten freie Stellen, und auch die meisten Unternehmen verfügen mittlerweile über eigene Karriere-Websites, auf denen Sie sich über aktuelle Stellenangebote informieren können. Sowohl die Jobbörsen als auch viele der meist großen Unternehmen haben Apps im Angebot, mit denen Sie schnell auf neue Anzeigen aufmerksam gemacht werden. Alternativ können Sie bei vielen Arbeitgebern Jobletter abonnieren: Newsletter, die per E-Mail über offene Stellen informieren. Auch wenn Sie viel im Imternt unterwegs sind, vernachlässigen Sie nicht die klassischen Printmedien. Ihr erster Weg führt Sie also zur Auswertung von Tageszeitungen und Wochenzeitschriften. Als Erstes stechen Ihnen dabei die großen Anzeigen namhafter Unternehmen ins Auge, doch werfen Sie auch einen Blick in die Textanzeigen. So mancher interessante Job mag sich in der unscheinbaren „Bleiwüste“ verbergen. Für Sie als Hochschulabsolvent unverzichtbar sind zudem die zahlreichen Absolventen-Publikationen, die Sie meist kostenlos an Ihrer Hochschule oder auf Rekrutierungsmessen erhalten. In den karriereführer-Publikationen zum Beispiel finden Sie Unternehmen, die über das ganze Jahr Absolventen in großer Zahl benötigen. Oftmals haben Sie hier auch den Vorteil, dass Unternehmen viel von sich preisgeben, indem sie sich rege an redaktionellen Themen beteiligen. In den Jobbörsen im Internet (z. B. Jobware) verläuft die Suche in zwei Richtungen: Zum einen suchen Unternehmen unter den eingegebenen Lebensläufen passende Kandidaten, zum anderen stellen sie selbst konkrete Personalanzeigen ein. Ihr Profil sollte natürlich aussagekräftig sein. Nicht vergessen sollten Sie die diversen Fachzeitschriften, in denen Sie ganz gezielt nach Stellenangeboten fahnden können – wie etwa in der W&V als Werbeprofi. „Klassische“ Stellenanzeige oder Personalimage-Insertion? Neben „klassischen“ Stellenanzeigen begegnen Ihnen auch so genannten Personalimage-Insertionen der Unternehmen, die wenig konkrete Sachinformationen der Unternehmen enthalten. Oft stehen Ansprechpartner mit Anschrift, Telefonnummer und E-Mail in der Anzeige. Wenn Sie das Unternehmen interessiert, rufen Sie auf jeden Fall an und informieren Sie sich über die angebotenen Programme oder Stellen. Aufbau der klassischen Stellenanzeige Normalerweise ist eine Stellenanzeige folgendermaßen aufgebaut:
  • Informationen zum Unternehmen
  • Informationen zur Position und zum Aufgabengebiet
  • Anforderungen an den Bewerber/die Bewerberin
  • Informationen zum Bewerbungsverfahren und zum Umfang der gewünschten Unterlagen
Schauen Sie sich die Anzeige auch vom Stil her an: Was sagt sie Ihnen über die Unternehmenskultur? Wird ein sachlicher Ton angeschlagen, oder kommt das Unternehmen locker-flockig daher? Werden Männer und Frauen gleichermaßen angesprochen? Auf welche Eigenschaften wird besonderer Wert gelegt, und welche Formulierungen werden benutzt? Was spricht Sie von an der Anzeige an? „Klassische“ Anforderungen Haben Sie nun die eine oder andere vielversprechend klingende Stellenanzeige gefunden, geht es nun zum nächsten Schritt: die genaue Interpretation. Nach Ihrer Selbstanalyse (Wer bin ich? Was kann ich?) sollten Sie genau wissen, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Nun müssen Sie sich mit den Vorstellungen des Unternehmens auseinandersetzen:
  • Welche Hard Skills und Soft Skills wünscht sich das Unternehmen von einem erfolgreichen Kandidaten?
  • Welche Kenntnisse sollen Sie mitbringen, über welche Fähigkeiten sollten Sie idealerweise zusätzlich verfügen?
  • Welche Ausbildung wird vorausgesetzt?
  • Auf welchen (Arbeits-)Gebieten sollen Sie sich auskennen?
  • Welche Branchenerfahrungen werden verlangt?
Der Wille zum Lernen Diese „klassischen“ Anforderungen sollten mit Ihrem Profil übereinstimmen. Für Hochschulabsolventen besteht jedoch auch ein gewisser Spielraum, denn Sie haben durch ihr Studium gezeigt, dass sie lernen und sich erforderliche Qualifikationen schnell aneignen können. Dass hingegen eine Bewerbung als Anglist auf eine Stelle als Entwicklungsingenieur wenig Erfolg versprechend ist, versteht sich von selbst. Schauen Sie sich genau an, was Sie während Ihres Studiums geleistet haben. Dazu gehört nicht nur, dass Sie Ihr Studienfach mit Differenzierungen herausstellen. Überprüfen Sie auch, ob Sie Ihre Praktika oder studienbegleitende Tätigkeiten als erste Berufserfahrungen vermitteln können. Parlez-vous „ausländisch“? Fremdsprachenkenntnisse sind in unserer globalisierten Wirtschaft unerlässlich. Englisch wird in der Regel vorausgesetzt, oft auch gute Kenntnisse wenigstens einer weiteren Fremdsprache. Wenn in der Anzeige von „verhandlungssicheren Englischkenntnissen“ die Rede ist, reicht das Abiturwissen nicht aus. Sollten Ihre Fähigkeiten in der letzten Zeit etwas eingerostet sein, machen Sie deutlich, dass Sie sich um Abhilfe bemühen, zum Beispiel durch einen Kurs für Business-Englisch. IT-Profis gesucht? Dass Sie sich als Hochschulabsolvent mit den gängigen Anwendungsprogrammen auskennen, wird von Ihnen erwartet – und zwar in so gut wie jedem Job. Bewerben Sie sich hingegen im IT-Bereich und werden Kenntnisse verlangt, über die Sie zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung nicht verfügen, verweisen Sie ruhig auf Ihre Fähigkeit, sich in neue Sachverhalte schnell und gründlich einzuarbeiten. Das sollten Sie anhand eines schlüssigen Beispiels illustrieren können. Soft Skills nachweisen durch Hard Facts In Stellenanzeigen ist viel von Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Frustrationstoleranz die Rede. Doch wie können Sie diese Fähigkeiten in Ihrer Bewerbung untermauern? Versuchen Sie, die sogenannten Soft Skills, also Ihre sozialen Kompetenzen, anhand konkreter Beispiele darzustellen, zum Beispiel: „Als regelmäßige Betreuerin bei Ferienfreizeiten des Jugendrotkreuzes habe ich gelernt, im Team zu arbeiten.“ Was ist Muss, was ist Kann? Wichtig ist, dass Sie lernen, genau zu unterscheiden, was für das Unternehmen unabdingbare Voraussetzungen für die Position sind und bei welchen vom „Traumtypen“ abgewichen werden kann. Achten Sie auf Formulierungen wie … “ … vorausgesetzt … “ “ … nur berücksichtigt, … “ “ … unabdingbar … “ Dies können Sie als Muss-Anforderungen interpretieren. Wenn Sie die Muss-Anforderungen nicht erfüllen, sparen Sie sich die Zeit und das Geld für eine Bewerbung! Kann-Qualifikationen wünscht sich ein Unternehmen. Diese sehen folgendermaßen aus: “ … wären Voraussetzungen … “ „Idealerweise … “ “ … wären von Vorteil … “ “ … wünschenswert … “ Wenn Sie die Muss-Anforderungen erfüllen und vielleicht das ein oder andere Bonbon bei den Kann-Qualifikationen anzubieten haben, machen Sie sich ran an Lebenslauf und Anschreiben!

Interview mit Hans-Jürgen Papier

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Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts über Gerechtigkeit, schwierige Entscheidungen und die deutsche Juristenausbildung. Die Fragen stellte Meike Nachtwey.

Zur Person

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Jürgen Papier wurde am 6.7.1943 in Berlin geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft in Berlin folgten Promotion und Habilitation. Seit 1992 ist er Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1998 wurde er zum Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts gewählt, seit 2002 ist er Präsident des höchsten deutschen Gerichts.
Herr Präsident, was ist Gerechtigkeit? Gerechtigkeit ist ein großer Begriff, der allerdings von vielen unterschiedlich verstanden wird. Ich meine, Gerechtigkeit beinhaltet in erster Linie eine Forderung an Gesetzgebung und Rechtsprechung, die jeweiligen, gegebenenfalls gegenläufigen, Interessen und Belange der Bürger in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. Warum wollten Sie ausgerechnet Jura studieren? Es wird Sie vielleicht überraschen, aber da meine Studienwahl über 40 Jahre zurückliegt, sind mir meine Überlegungen im Einzelnen gar nicht mehr so recht in Erinnerung. Aber ich weiß, dass ich schon damals die Neigung hatte, Probleme von verschiedenen Seiten zu beleuchten und an deren Lösungen eher objektiv und möglichst frei von Emotionen heranzugehen. Welches Berufsziel hatten Sie vor Augen, als Sie mit dem Studium anfingen? Zu meinen damaligen Berufszielen oder -wünschen kann ich Verlässliches gar nicht mehr sagen, das ist einfach zu lange her. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Berufsziel, Richter zu werden, schon damals bei mir vorherrschend war. Wie viele Fälle bearbeiten Sie im Schnitt am Tag beziehungsweise in der Woche? Am Bundesverfassungsgericht arbeiten 16 Richterinnen und Richter, die im Jahr über 5000 Verfahren erledigen. Das sind Verfahren mit ganz unterschiedlichem Aufwand und Schwierigkeitsgrad. Wegen dieser enormen Unterschiede ist es nicht sinnvoll, die Zahl der Bearbeitungen pro Tag oder pro Woche zu eruieren. Wird auch schon mal heiß diskutiert, wenn ein Senat mit acht Richtern zu einer Entscheidung kommen muss? Ja, selbstverständlich. Intensive Diskussionen sind Bestandteil unserer Entscheidungs- findung. Die Lebhaftigkeit der Diskussion ist allerdings je nach Materie unterschiedlich. Soweit der Rechtsfall vom Senat entschieden wird, finden immer mündliche Beratungen statt. Wenn Verfahren in den Kammern entschieden werden, geschieht dies in aller Regel im Umlaufverfahren. Was ist ein Umlaufverfahren? Umlaufverfahren bedeutet, dass in den – ich nenne sie mal „kleineren“ – Fällen, in denen die Kammer entscheidet, der Bericht erstattende Richter einen schriftlichen Entscheidungsentwurf erstellt, der den beiden anderen Richtern – eine Kammer ist mit drei Richtern besetzt – zugänglich gemacht wird. Stimmen die beiden Richter ohne weiteres zu, unterschreiben sie, und der Beschluss kommt zustande. Stimmen sie nicht oder nicht uneingeschränkt zu, findet regelmäßig auch in der Kammer eine Beratung statt. Wie viele Sondervoten haben Sie abgegeben? Ich persönlich habe bislang zwei Sondervoten abgegeben. Hätten Sie gerne an mancher Entscheidung mitgewirkt, für die der zweite Senat zuständig war? Die Zuständigkeiten der beiden Senate sind gesetzlich geregelt und ausgewogen verteilt. Kein Richter in unserem Hause kann sich über einen Mangel an Arbeit, aber auch nicht über einen Mangel an spannenden und brisanten Verfahren beklagen. Aber an seiner persönlichen Vorliebe sollte sich ein Richter ohnehin nicht orientieren. Welche Entscheidung ist Ihnen besonders schwer gefallen? Auf Anhieb kann ich Ihnen gar keine bestimmte Entscheidung nennen. Schwer fallen vor allem Entscheidungen, die die Grundfesten unseres Staates oder unserer Gesellschaftsordnung berühren. Hier kann es für den einzelnen Richter eine Wohltat sein, nicht allein, sondern innerhalb des Kollegiums zu entscheiden. Welche Entscheidung lag Ihnen besonders am Herzen? Als Rechtswissenschaftler bin ich vor allem mit Fragen des verfassungsrechtlichen Eigentumsschutzes und der Wirtschafts- und Sozialordnung befasst. Daher liegen mir Entscheidungen unseres Senats zu diesem Thema vom wissenschaftlichen Interesse her natürlich besonders am Herzen. Gefällt Ihnen eigentlich Ihre Berufskleidung? Ja, sehr. Das Rot unserer Roben ist besonders strahlend und symbolisiert damit angemessen die Bedeutung des Amtes. Was sollte kein Jurist während seines Studiums versäumt haben? Er sollte neben dem juristischen Fachwissen vor allen Dingen seine Allgemeinbildung festigen, insbesondere in zeitgeschichtlicher und politischer Hinsicht, nicht zuletzt durch die tägliche Lektüre einer überregionalen Tageszeitung. Meiner Beobachtung nach ist diese Neigung bei Studenten heutzutage leider sehr gering. Wenn Sie die Möglichkeit hätten, die Juristenausbildung in Deutschland zu ändern, was würden Sie anders gestalten? Würden Sie beispielsweise Allgemeinbildung zum Pflichtfach machen? Das kann man nicht, aber Studenten sollten im eigenen Interesse über den fachlichen Tellerrand hinausblicken. Nun zu Ihrer Frage nach der Juristenausbildung: Während meiner Lehrtätigkeit an der Universität Bielefeld konnte ich die einstufige Juristenausbildung mehr als ein Jahrzehnt mitgestalten. Dabei wurden Theorie und Praxis enger verzahnt. Diese Ausbildung habe ich kennen und schätzen gelernt. Ebenso die Möglichkeit, den Prüfungsstoff nacheinander abzuschichten und auf die gesamte Ausbildungszeit zu verteilen. Auch dies scheint mir von großem Vorteil zu sein. Gibt es Lerninhalte oder Fähigkeiten, auf die in der universitären Ausbildung mehr Wert gelegt werden sollte? Es sollten vor allem das juristische Denken und das juristische Argumentieren eingeübt werden. Auch das Grundlagen- und Methodenwissen, das Wissen um die strukturellen und systematischen Zusammenhänge des Rechts sollten nicht zu kurz kommen. Durch eine Überfrachtung bei der Stoffvermittlung kann der essentielle Gehalt einer wissenschaftlichen Ausbildung verloren gehen. Wir sollten Wert darauf legen, dass die juristische Ausbildung eine wissenschaftliche Ausbildung bleibt. Also die juristische Ausbildung nicht nur als „Auswendiglernen-Wissenschaft“? So ist es! Teilen Sie die Auffassung, dass die Weiterbildung von Juristen unzureichend ist? Die permanente Fort- und Weiterbildung ist heutzutage für alle Berufe, auch für die juristischen Berufe von wesentlicher Bedeutung. Wenn man die universitäre Ausbildung mehr für die wissenschaftliche Fundierung nutzt und weniger die Vollständigkeit der Stoffvermittlung anstrebt, wird es umso mehr erforderlich, sich während der Berufsausübung ständig mit den sich ändernden rechtlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten vertraut zu machen, die für das spezifische Berufsfeld relevant sind. Dazu gehören vielfach auch die Entwicklungen des europäischen Gemeinschaftsrechts, das heute sehr unmittelbar in unsere Rechtsordnung hineinwirkt und vom Rechtsanwender beachtet werden muss. Welchen Weg raten Sie jungen Menschen, deren Traum es ist, Richter am Bundesverfassungsgericht zu werden? Ich traue den jungen Juristinnen und Juristen genügend Realitätssinn zu, sich ein näher liegendes Ziel zu setzen. Um das Amt des Bundesverfassungsrichters bewirbt man sich nicht, und auf dieses Amt kann man seine Ausbildung und seinen beruflichen Werdegang auch nicht ausrichten. Vielfältige Faktoren entscheiden über die Wahl zum Bundesverfassungsrichter. Welche sind die entscheidenden Faktoren? Neben der unverzichtbaren hohen juristischen Qualifikation sind für die Wahl zum Bundesverfassungsrichter auch äußere, nicht beeinflussbare Umstände entscheidend. So müssen etwa drei der Richterpositionen jedes Senates mit Richtern der obersten Bundesgerichte besetzt sein. Zudem haben die politischen Parteien ein Vorschlagsrecht. Daher ist auch eine gewisse politische beziehungsweise gesellschaftspolitische Orientierung nicht ohne Einfluss, das lässt sich gar nicht leugnen. Sie besitzen die Ehrendoktorwürde der Universität Thessaloniki. Was verbindet Sie darüber hinaus mit Griechenland? In Griechenland besteht ein überaus großes Interesse an der deutsche Rechtsordnung. Viele griechische Kollegen haben in Deutschland studiert, geforscht und gelehrt, und mit einigen verbindet mich ein enger fachlicher und persönlicher Austausch. Schon mein kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbener akademischer Lehrer pflegte solche Beziehungen zu griechischen Rechtswissenschaftlern. Dieses traditionsreiche Umfeld hat mich schon frühzeitig geprägt. Wie kam es dazu, dass Sie im vergangenen Jahr die Predigt zum Erntedankfest in der Stadtkirche zu Karlsruhe gehalten haben? Das Erntedankfest in der Stadtkirche von Karlsruhe wird traditionsgemäß von der hiesigen Handwerkerschaft mitorganisiert und mitgestaltet. Die Karlsruher Handwerkerschaft trat mit der Bitte an mich heran, die Predigt zu halten. Es war vor allem der Innungsmeister der Bäcker, der mich bewogen hatte, diese Aufgabe zu übernehmen. Ihre Affinität zum Bäckerhandwerk begründet sich in Ihrer Familie: Großvater und Vater waren Bäcker. Sie sind Jurist. Nach dieser Reihenfolge müsste wieder ein Jurist folgen. Konnten Sie Ihre Kinder für das Fach begeistern? Zum Teil. Ich habe zwei Kinder und das jüngere – ein Sohn – ist ebenfalls Jurist. Können Sie sich vorstellen, nach Ihrem Ausstieg als Verfassungsrichter in die Politik zu gehen? Nein, das halte ich für unvorstellbar. Im Zeitpunkt des Ausscheidens aus diesem Amt bin ich 67 Jahre. Schon das spricht nicht unbedingt für die Übernahme eines Amtes in der Politik, aber auch von meinem persönlichen Naturell her verspüre ich keine besondere Neigung, mich in der aktiven Politik zu engagieren. Ihr Beruf ist sehr arbeitsintensiv: Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten? Ich bin nicht nur Richter des Bundesverfassungsgerichtes, sondern auch Lehrer des Rechts an der Universität München. Schon mein Arbeitsprogramm in München in der Lehre ist aufgrund meiner Richtertätigkeit erheblich reduziert. Noch weniger Zeit bleibt für das private Leben. Ich versuche jedoch schon, für ein nötiges Maß an Entspannung zu sorgen, etwa durch Wandern in der Natur. Wir leben in Oberbayern, da bieten sich genügend Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Nachgefragt

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Beruf weit ab von einer juristischen Tätigkeit, welcher wäre das? Geschichtswissenschaftler. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Das Streben nach Bescheidenheit und eine humorvolle Sicht der Dinge. Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen Menschen? Eigentlich dieselben. Was ist Ihr größter Vorzug? Meine negative Neigung, ungeduldig zu sein, hat die positive Seite, dass ich zügig arbeite und keine Aktenberge liegen lasse. Was ist Ihnen sehr unangenehm? Missverstanden zu werden und deswegen in Kritik zu geraten. Was dulden Sie auf keinen Fall? Unehrlichkeit, Schlamperei, Faulheit. Was entschuldigen Sie sofort? Alle anderen menschlichen Schwächen. Gibt es etwas, was Sie unter allen Umständen auf eine Reise mitnehmen würden? Ich nehme immer etwas Arbeit mit, vergesse aber bei längeren Urlauben hineinzuschauen. Wo liegt Ihre Grenze? Ich bin kein Nachtarbeiter. Wo tanken Sie auf? Durch Wandern in der Natur. Wo möchten Sie leben – wenn nicht da, wo Sie jetzt schon sind? In höherem Alter vielleicht in einer Großstadt, etwa in meiner Heimatstadt Berlin. Was möchten Sie in fünf Jahren tun? Wieder verstärkt als Wissenschaftler arbeiten. Haben Sie ein Motto? Den Humor nicht verlieren.

Interview mit Heribert Pabst

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Er ist Wirtschaftsingenieur, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und leitet seit vier Jahren den Consultingbereich von Deloitte Deutschland. Er berät kleine und mittelständische Unternehmen ebenso wie internationale Konzerne. Im karriereführer spricht Heribert Pabst über wichtige Voraussetzungen für die Karriere, definiert er seine persönlichen Erfolgsfaktoren und rät er zur Authentizität. Das Interview führte Meike Nachtwey.

Zur Person

Heribert Pabst ist Geschäftsführer der Deloitte Consulting Deutschland. Er war von 1977 bis 1980 für ein Engineering-Unternehmen im Finanzbereich tätig. Danach war er bis 1994 als Wirtschaftsprüfer bei Arthur Andersen für die Prüfung und Beratung internationaler Unternehmen verantwortlich. Bis 2002 war er Leiter der Andersen Business Consulting in Stuttgart, danach der Deloitte Consulting. Die Beratungsschwerpunkte von Heribert Pabst liegen in den finanznahen Bereichen der Unternehmensteuerung insbesondere in den Themen „Finance Business Transformation“ und „Corporate Finance and Reporting/Management Information Systems“. Vor seinem Eintritt ins Berufsleben studierte er Wirtschaftsingenieurwesen/Informatik und Operations-Research an der Universität Karlsruhe (TH) mit Abschluss Diplom-Wirtschaftsingenieur.
Herr Pabst, was fasziniert Sie am Consulting? Die Diversität der Kunden und der Problemstellungen sind jeden Tag eine neue Herausforderung. Das ist spannend. Was war Ihr außergewöhnlichstes Beratungsprojekt? Ich war an einem mehrjährigen Projekt in Japan beteiligt. Dabei haben wir einen großen deutschen Konzern beim Ausbau seines Unternehmens beraten. Besonders außergewöhnlich und aufregend war dabei, mit Menschen aus einer anderen Kultur zusammenzuarbeiten. Ich musste mich mit fremden Sitten und Gebräuchen – im Privaten wie im Geschäftsleben – auseinandersetzen und arrangieren. Erzählen Sie uns, wie Sie zum Leiter Consulting bei Deloitte aufgestiegen sind? Als Wirtschaftsingenieur war ich nach dem Studium zunächst drei Jahre in der Stahlindustrie tätig. Ich begann dann aber, mich mehr für den Bereich Wirtschaftsprüfung zu interessieren, und habe sowohl einen Abschluss als Wirtschaftsprüfer als auch als Steuerberater gemacht. Anschließend habe ich bei Arthur Andersen etwa zehn Jahre internationale Unternehmen geprüft, danach sechs Jahre die Praxis „Mittelstandsberatung“ geleitet. Nach dieser Zeit habe ich die Verantwortung für den Bereich Business Consulting in Stuttgart übernommen. 2002 erfolgte der Zusammenschluss von Andersen Business Consulting mit Deloitte. Seit 2005 leite ich den deutschlandweiten Consultingbereich. Was muss ein Hochschulabsolvent heute tun, um Karriere zu machen? Um Karriere zu machen, ist es wichtig, bestimmte Voraussetzungen mitzubringen. Man braucht vor allem Durchhaltevermögen, da Consulting ein sehr forderndes und zeitintensives Geschäft ist. Man braucht darüber hinaus viel Engagement und volle Konzentration auf den Job. Die Arbeitszeiten richten sich nach den Erfordernissen der Kunden. Die Internationalität des Consulting-Geschäftes erfordert einen hohen Grad an Mobilität und Reisetätigkeit. Darüber hinaus bedarf es einer starken Persönlichkeit und der Bereitschaft, schnell Verantwortung zu übernehmen. Dies alles und sein Privatleben unter einen Hut zu bekommen, stellt im Tagesgeschäft eine große Herausforderung dar. Wie wichtig sollte die Karriere im Leben sein? Wenn Sie ins Consulting wollen, haben Sie nicht viele Optionen: Wenn Sie Partner werden wollen, müssen Sie hohes Engagement mitbringen. Die Karriere muss Ihnen wichtig sein. Wie definieren Sie Erfolg? Als Consultingleiter definiere ich den Erfolg zunächst über die Zufriedenheit unserer Kunden; sie ist ein wichtiger Gradmesser. Ebenso wichtig ist es mir, dass wir möglichst vielen jungen Leuten die Chance geben können, sich bei uns zu entwickeln und Karriere zu machen. Dafür ist es notwendig, dass wir unser Geschäft kontinuierlich vergrößern. Darüber hinaus sind wir dann erfolgreich, wenn wir gemeinsam eine motivierende Atmosphäre im Unternehmen schaffen können, in der die Mitarbeiter Spaß an der Arbeit und eine hohe Identifikation mit unserem Unternehmen entwickeln können. Wann hatten Sie Ihren letzten Rückschlag? Rückschläge hat man, in unterschiedlicher Intensität, jeden Tag – das gehört zum Geschäft dazu. Man muss sie als Tatsache akzeptieren und lernen, im Tagesgeschäft damit umzugehen. Welchen Fehler verzeihen Sie gerne? Fehler, die im laufenden Geschäft passieren, sind normal und erlaubt. In unserem Geschäft zählt Erfahrung, und Erfahrung sammeln unsere Mitarbeiter nur durch Projektarbeit. Unsere meist jungen Mitarbeiter können Fehler machen, allerdings sollten sie daraus lernen und den Fehler nicht ein zweites Mal begehen. Welche drei Eigenschaften müssen Absolventen vorweisen und was dürfen sie beim Training-on-the-Job noch lernen? Absolventen sollten sich mit ihrem Studium breit aufstellen und intellektuell offen sein. Ich halte wenig von zu starker Spezialisierung während des Studiums, da angelerntes Wissen heutzutage nur noch eine begrenzte Halbwertszeit hat. Eine gute und offene Persönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz ist wichtig, damit sie sich mit verschiedenen Leuten in unterschiedlichen Situationen zurechtfinden. Sie sollten mit einer realistischen Erwartungshaltung ins Berufsleben starten. Im Job lernen sie dann all das, was Sie konkret für den Beruf brauchen. Warum ist ein sehr guter Universitätsabschluss für den Einstieg als Consultant so wichtig? Ein guter Abschluss zeigt, dass man engagiert an einer Sache dranbleiben kann und viel investiert hat. Ein guter Abschluss ist aber nur ein Kriterium von mehreren, denn es kommt auch immer stark auf das gesamte Persönlichkeitsbild an. Wenn Sie heute nicht Consultant wären, was wäre dann Ihr Beruf? Klarinettist. Ich wollte Musiker werden. Aber da das doch eher unter „brotlose Kunst“ fällt, habe ich das Ziel nicht weiterverfolgt. Welche Ziele haben Sie persönlich für 2010? Die schwierige Wirtschaftssituation mit allen Mitarbeitern erfolgreich zu meistern. Haben Sie noch einen Karrieretipp für unsere Leserinnen und Leser? Man sollte auf jeden Fall seine Persönlichkeit behalten und sich nicht verstellen. Letztendlich setzt sich der durch, der viel Rückgrat hat, der seine Meinung versucht zu artikulieren, der zu seiner Person steht. Man sollte auf keinen Fall versuchen, etwas darzustellen, was man nicht ist. Das wäre in meinen Augen ein großer Fehler. Wenn man 2010 etwas in der Zeitung oder im Internet über Sie liest: Welche Nachricht wäre das? Deloitte stellt wieder viele gute junge Leute ein.

Zum Unternehmen

Gründer und Namenspatron des heutigen internationalen Verbundes der Deloitte- Mitgliedsfirmen ist William Welch Deloitte, der sich 1845 als „Public Accountant“, also als öffentlich bestellter Buchhalter in England selbstständig machte. In Deutschland führte die Einführung einer gesetzlichen Pflichtprüfung 1889 zu einer schnellen Verbreitung von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, zu ihnen gehörte auch die 1907 in München gegründete „Bayerische Revisions- und Vermögens-Verwaltungs-AG“ (ab 1912: „Süddeutsche Treuhandgesellschaft AG“), eine der Wurzeln von Deloitte Deutschland. Heute erbringt das Unternehmen mit einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit einem Umsatz von über 27 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2007/2008 und 165.000 Mitarbeitern gehört Deloitte zu den großen internationalen Beratungs- und Prüfungsgesellschaften.

Interview mit Dr. Robert Orth

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Die Chancen für Juristen, in der Politik beruflich Fuß zu fassen, stehen statistisch gesehen nicht schlecht. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Düsseldorfer Landtag, Dr. Robert Orth, gab dem karriereführer Informationen aus erster Hand zum Thema „Berufseinstieg für Juristen in der Politik“. Von Robert W. Piterek

Zur Person

Dr. Robert Orth, 35, entschied sich schon früh für eine politische Laufbahn: Kaum volljährig trat er in die FDP ein, avancierte bereits während seines Studiums mit 24 zum Vorsitzenden der jungen Liberalen und zum Mitglied des FDP-Landesvorstands in Nordrhein-Westfalen. Seit 2000 ist der Vater zweier Kinder stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Rechtsausschusses im Düsseldorfer Landtag. Neben seinem politischen Engagement arbeitet der promovierte Rechtsanwalt in der von ihm mitgegründeten Düsseldorfer Wirtschaftskanzlei Orth · Kluth Rechtsanwälte. Die Kanzlei ist auf Aktienrecht spezialisiert.
Herr Orth, Sie haben bereits während ihres juristischen Referendariats eine politische Karriere im FDP-Landesvorstand NRW begonnen. Wollten Sie schon immer Politiker werden? Ich merkte bereits vor dem Abitur, dass es mir nicht reichte, nur als Zeitungsleser am Zeitgeschehen teilzuhaben. Schon während der Schulzeit trat ich deshalb in die FDP ein. Mein Wunsch war es, selber etwas zu bewegen, die Welt in der wir leben, mitzugestalten. Warum haben Sie sich für die Freien Demokraten entschieden? Weil der Gedanke der Freiheit durch alle Lebensbereiche geht. Sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik soll sich Freiheit mehr durchsetzen. Im Gegensatz zur FDP sind die Sozialdemokraten, die Grünen und die CDU staatsgläubig. Sie sind davon überzeugt, dass den Bürgern ein Gesellschaftsentwurf übergestülpt werden muss. Wie ist es Ihnen gelungen, vom Vorsitzenden der Jungen Liberalen in NRW zum Mitglied des Landtages zu werden? In der Periode zwischen den beiden Ämtern war ich Ratsherr in meiner Heimatstadt Düsseldorf. Kommunalpolitisches Engagement ist häufig entscheidend für eine Karriere in der Politik. Später habe ich für die Parteiliste kandidiert und bin dann in den Landtag eingezogen. Die FDP wurde im Bundestagswahlkampf als „Spaßpartei“ bezeichnet. Wie stehen Sie zu diesem Begriff? Der Begriff „Spaßpartei“ war ein Etikett, das man uns angehängt hat. Allerdings soll Politik auch nicht als bierernste Sache wahrgenommen werden. Sie ist ein Lebensgefühl. Das ist auch die Botschaft des „Guidomobils“, mit dem Parteichef Guido Westerwelle im Wahlkampf durch die Lande gefahren ist: Es sollte zeigen, dass Politik auch locker angegangen werden kann. Wie nutzen Sie Ihre juristischen Kenntnisse bei der Arbeit im nordrhein-westfälischen Landtag, dem Sie seit 2000 angehören? Die politischen Anliegen werden von Juristen neu formuliert und zu Gesetzesentwürfen umgewandelt. Dabei dienen mir meine Vorkenntnisse, denn letztendlich trage ich die Verantwortung für den Inhalt. Darüber hinaus ist meine Berufserfahrung als Rechtsanwalt nützlich, um die Probleme der Menschen besser zu verstehen. Düsseldorfer LandtagAls Anwalt hört man oft, dass Prozesse zu lang dauern und die Vollstreckung nicht möglich ist. Dadurch, dass ich neben meinem politischem Engagement auch weiterhin als Rechtsanwalt arbeite, befinde ich mich nicht ständig unter der „Käseglocke“ des Landtags und behalte die Probleme der Menschen im Hinterkopf. Wie muss man sich die Arbeit des Rechtsausschusses im Landtag vorstellen? Meine Hauptaufgabe ist es, die Sitzungen des Rechtsausschusses zu moderieren. Wir kümmern uns um den Strafvollzug. Ferner müssen Entscheidungen zum Bau von Gerichtsgebäuden und ihrer personellen Besetzung getroffen werden. Manchmal treffen wir Entscheidungen auch vor Ort: Beispielsweise hörten wir von einer Justizvollzugsanstalt, in der katastrophale Zustände herrschen sollten. Kurzerhand veranstalteten wir dort eine Sitzung, prüften den Zustand und regten den Abriss des Gebäudes an. Die Aufgabe des Rechtsausschusses ist es aber auch, Verfassungsänderungen des Landes und verfassungsgerichtliche Streitigkeiten zu prüfen. Mir als Vorsitzendendem fallen auch repräsentative Aufgaben zu: Ich vertrete den Landtag beispielsweise bei der Grundsteinlegung und der Einweihung von Gebäuden. Sie sind nicht nur Politiker, sondern auch Partner der Anwaltssozietät Orth · Kluth. Auf welche Rechtsbereiche ist Ihre Kanzlei spezialisiert? 1996 habe ich Orth · Kluth Rechtsanwälte gemeinsam mit meinem Kollegen Peter Kluth gegründet. Mittlerweile arbeiten hier 15 Anwälte, die sowohl mittelständische als auch internationale Unternehmen in wirtschaftsrechtlichen Fragen betreuen. Wir sind unter anderem spezialisiert auf Gesellschafts-, Handels- und Kapitalmarktrecht, auf Wettbewerbs- und Arbeitsrecht sowie Insolvenzrecht. Meine persönlichen Schwerpunkte sind das Aktienrecht und der Unternehmenskauf. Haben sie, nachdem der Aktienhandel deutlich eingebrochen ist, noch genug Klienten? Die juristische Arbeit kommt nicht zum Erliegen, wenn der Aktienhandel zurückgeht. Die notierten Gesellschaften nehmen weiterhin Kapitalerhöhungen vor, kaufen andere Unternehmen, erstellen Bilanzen und halten Aufsichtsratssitzungen ab. Auch im Falle einer Insolvenz benötigen die Unternehmen Rechtsbeistand – und zwar eine Insolvenzberatung. Das Aktienrecht hat sogar einen Aufschwung erlebt, denn viele Familienunternehmen sind heute Aktiengesellschaften. Sie sind Politiker, Anwalt, Aufsichtsratsmitglied mehrerer Unternehmen und darüber hinaus auch noch Ehemann und Vater zweier Kinder. Wie gelingt es Ihnen, diese Mehrfachbelastung unter einen Hut zu bekommen? Ich habe den Vorteil, dass sich mein Wirkungskreis im wesentlichen auf Düsseldorf beschränkt. Wenn alles gut organisiert ist, ist es durchaus möglich, die verschiedenen Tätigkeiten zu vereinbaren. Vieles ergänzt sich auch. Ich begreife es als Chance, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln sehen zu können und meine Erfahrungen dabei zu nutzen. Welche Wege in die Politik gibt es für Juristen? Zunächst möchte ich dazu raten, das Studium nicht auf eine politische Karriere auszurichten. Wichtig ist erst einmal, dass ein Beruf ergriffen wird, der von der Politik unabhängig ist. Empfehlenswert ist bestimmt, sich in der Jugendorganisation einer Partei zu engagieren, um zu erleben wie Politik funktioniert. Im Verlaufe des Studiums oder des Referendariats gibt des dann bereits diverse Möglichkeiten: In den Verwaltungen und Fraktionen der Landtage und kommunalen Parlamente können Juristen Praktika oder die Stage im Rechtsreferendariat absolvieren. Interessenten können sich in Landtagen oder größeren Kommunen an die dortigen Stabsstellen wenden. Außerdem gibt es in „politiknahen Bereichen“ eine Reihe von Berufsperspektiven für Juristen: Gesucht werden beispielsweise immer wieder Referenten mit juristischem Hintergrund, die politische Themen aufbereiten. Welcher Weg in die Politik ist der Erfolg versprechendste? Politik ist kein erlernbarer Beruf. Man muss Chancen ergreifen und durchsetzungsfähig sein. Möglichkeiten eröffnen sich aber auch durch den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Hochschule. Der ehemalige FDP-Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jorzig beispielsweise war zunächst Rechtsprofessor in Kiel, kam dann in den Bundestag und wurde später zum Bundesjustizminister berufen. Heute ist er wieder an der Hochschule tätig. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sollten Juristen haben, die sich für eine politische Laufbahn entscheiden? Sie sollten kommunikativ sein und auf Menschen zugehen können. Eine Grundvoraussetzung ist Gestaltungswille sowie ein Interesse am Geschehen. Entscheidend ist aber auch eine schnelle Auffassungsgabe, denn es ist wichtig sich schnell in verschiedene Sachverhalte einarbeiten zu können, um ein möglichst breites Spektrum an Themen abzudecken. Welchen Rat geben Sie Berufseinsteigern mit auf den Weg? Berufseinsteigern möchte ich raten, im politischen Alltag eine persönliche Unabhängigkeit zu bewahren. Denn wer unabhängig ist, kann frei für seine Überzeugung eintreten und hat dann mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
In der vergangenen Legislaturperiode waren von den 669 Abgeordneten des Deutschen Bundestages 115 Volljuristen. Jeder sechste Mandatsträger hatte demnach eine rechtswissenschaftliche Vorbildung. Und die Möglichkeiten einer politischen Laufbahn beschränken sich nicht nur auf die Gremien des Bundestages wie Fraktionen und Ausschüsse, sondern auch auf die Kommunen, Landtage und deren Verwaltungen.

Partner Personalmesse

So vielfältig die Konzepte und Anbieter sind: Im Grunde verfolgen alle Recruitungveranstaltungen ein Ziel: Sie wollen Forum für Personalsuchende und Berufseinsteiger sein und gegenseitige Kontaktmöglichkeiten schaffen. Kennenlernen am Messestand Veranstalter von Bewerbermessen, die bis zu 400 Unternehmen aus verschiedenen Branchen präsentieren, bedienen eine breite Zielgruppe. Andere setzen bewusst auf die Ansprache von Absolventen ausgewählter Fachrichtungen. Die Präsentation der Arbeitgeber ist jedoch immer das A und O: Mit zum Teil aufwändig gestalteten Messeständen preisen sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber  an und buhlen mit der Konkurrenz um die Besten unter den Besuchern. Personalchefs und ihre Mitarbeiter erwarten Bewerber zum ersten Gespräch über allgemeine Einstiegsmöglichkeiten, konkrete Anforderungen an das Bewerberprofil, über Jobs, Karrieren und Gehälter. Nicht selten wird anschließend ein weiteres Gespräch vereinbart. Hin und wieder soll ein Bewerber, so hört man, sogar mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche den Heimweg angetreten haben. Vorbereitung ist das A und O Eine umfangreiche Recherche zu den teilnehmenden Unternehmen gehört zur Vorbereitung für den Besuch einer Personalmesse. „Wer wird da sein, und wer hat mich schon immer als Arbeitgeber interessiert?“ sind Fragen, die Sie mit einem Klick auf die Webseiten der Messeveranstalter klären können. Infos über Einstiegsprogramme oder offene Jobs eines bestimmten Unternehmens finden Sie ebenfalls häufig im Internet. Mit diesem Vorwissen belegen Sie beim persönlichen Gespräch Ihr Interesse an einer Anstellung und sammeln Pluspunkte bei Ihrem Gegenüber. Lebenslauf im Handgepäck Der Lebenslauf gehört in ausreichender Stückzahl ins Gepäck, sodass Sie ihn jedem Gesprächspartner im Anschluss an eine erfolgreiche Unterhaltung überreichen können. Einige Personaler vertiefen sich auch schon während der Unterredung in die Unterlagen eines Bewerbers, um an bestimmten Stellen nachfragen zu können. Zeugnisse und Referenzen sind bei Personalmessen nicht zwingend erforderlich – Sie können Sie auf Anforderung nachreichen. Veranstaltungskonzepte Einige Veranstaltungen erfordern eine vorherige Anmeldung und sind spontanen Besuchern verschlossen. Es ist hier durchaus üblich, dass Sie Ihre Bewerbungsunterlagen vorab beim Veranstalter einreichen müssen. Dieser vergleicht die eingehenden Bewerberprofile mit der Beschreibung der Wunschkandidaten, die er von den Unternehmen erhalten hat, und vermittelt bereits im Vorfeld ein Gespräch zwischen den Idealbewerbern und den Personalverantwortlichen. Das ermöglicht beiderseits eine intensive Gesprächsvorbereitung und kommt an ein echtes Vorstellungsgespräch schon nahe heran. Je nach Bewerberlage kann es sein, dass eine Vorauswahl getroffen wird und nur die besten Bewerber eine Einladung zur Personalmesse erhalten. Andere Veranstalter geben lediglich einen Rahmen vor, in dem sich Bewerber wie Unternehmen flexibel und individuell bewegen können. Das ermöglicht auch unverbindliche Treffen mit kurzentschlossenen Besuchern der Messe oder mit Quereinsteigern, die bei einer Vorauswahl vielleicht durch das Raster mancher Einladungskriterien gefallen wären. Die Unternehmensvertreter stehen am Veranstaltungstag allen Besuchern an ihren Messeständen für Karrieregespräche zur Verfügung, eine Anmeldung hierfür ist nicht erforderlich. Veranstalter von Bewerbermessen:

Interview mit Dr. Udo Oels

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Dr. Udo Oels, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, ist heute zuständig für die Koordinierung der Forschung im gesamten Konzern. Er ist verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt und betreut die Region Asien. Er hat seine beruflich gesteckten Ziele erreicht und dabei den Einklang mit seiner Familie nie aus den Augen verloren. von Heike Jüds

Herr Dr. Oels, welcher Arbeitstag ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? Dr. Udo OelsDer 24. Januar 1996. An diesem Tag hat mir unser damaliger Vorstandsvorsitzender, Dr. Manfred Schneider, mitgeteilt, dass der Aufsichtsrat mich zum Mitglied des Vorstands berufen hatte. Dieser Tag wurde in seiner Bedeutung für mich nur übertroffen vom Tag der ersten Begegnung mit meiner Frau und von den Geburtstagen meiner beiden Kinder. Zum 1. Februar 1996 bin ich dann in den Vorstand aufgerückt. Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung, an dessen Realisierung ich nie geglaubt hätte. Ich denke, jeder junge Mensch träumt irgendwann von einer großen Karriere. Aber allen ist klar, dass nur ganz wenige in Führungsetagen vorstoßen können. Denn dazu gehört neben fundiertem Wissen, Können und Erfahrung auch eine ganze Menge Glück – und mir war Glücksgöttin Fortuna augenscheinlich sehr wohl gesonnen. Wenn Sie sich an Ihre Studienzeit zurück erinnern. Welche Ziele hatten Sie sich gesteckt? Ich wollte immer schon Chemiker werden. Seit meiner frühesten Jugend habe ich mich sehr für Naturwissenschaften interessiert, deshalb habe ich nach meiner Schulzeit an der Technischen Universität in Hannover Chemie studiert. Als Student sah ich in der Forschung und Technik mein angestrebtes Ziel. Ich habe in der Innovation den Schlüssel für den Fortschritt schlechthin gesehen. Nach dem Examen habe ich konsequenterweise eine Tätigkeit als Leiter einer Forschungsgruppe Biotechnologie an der Universität angenommen. 1976 bin ich dann zur Bayer AG gegangen – zunächst auch als Verfahrensentwickler in der Zentralen Forschung und Entwicklung des Uerdinger Werkes. Damals glaubte ich bereits, am Ziel meiner Träume zu sein, denn Forschung und deren Realisierung unter industriellen Bedingungen schien mir überaus erstrebenswert. Im Laufe einer Industriekarriere lernte ich immer wieder neue Berufe dazu. Ich wurde mit wechselnden und mitunter sogar unterschiedlichsten Aufgaben konfrontiert. So habe ich zwar häufig die Funktion gewechselt, aber die Forschung zieht sich wie ein roter Faden durch meine bisherigen 27 Bayer-Jahre. Als Sie sieben Jahre bei Bayer waren, sind Sie für das Unternehmen nach Texas gegangen. Welche Erfahrungen, die Sie in den USA gemacht haben, haben Sie am meisten geprägt? Einer der Gründe, zu Bayer zu gehen, war für mich damals die Herausforderung, in einem großen Konzern vielleicht auch international eingesetzt zu werden. Als es dann tatsächlich soweit war, war ich zunächst skeptisch, vielleicht sogar ängstlich. Aber am Ende der Aufenthaltszeit – bei Bayer bleibt man zwischen drei und fünf Jahren im Ausland – wollte ich gar nicht mehr zurück in die Heimat. Meine Familie und ich haben die Zeit in den USA sehr genossen, haben vieles gelernt und Freunde gefunden, mit denen wir noch heute sehr eng verbunden sind. Außerdem habe ich geschäftlich sehr viel mit Amerikanern zu tun. Da profitiere ich ganz besonders von meinen interkulturellen Erfahrungen. Wenn man vor Ort gelebt hat, erleichtert es das Verständnis untereinander und das Umgehen miteinander extrem. Wie hat sich dieser Auslandsaufenthalt auf Ihre weitere Karriere ausgewirkt? Das müssten Sie diejenigen fragen, die darüber zu befinden hatten. Aber generell kann man sagen, dass wir von unseren oberen Führungskräften im Allgemeinen internatio-nale Erfahrung erwarten. Bayer ist ein Global Player, also ein Unternehmen, das auf allen Märkten der Welt vertreten ist. Deshalb ist es für Führungskräfte erforderlich, sich auf internationalem Parkett bewegen und auf spezifische kulturelle Unterschiede reagieren zu können. Wo könnte man diese Erfahrungen besser sammeln, als während eines längeren Aufenthaltes im Ausland? Halten Sie es sinnvoll, schon während des Studiums ein „Auslandsjahr“ einzulegen? Das kann sinnvoll sein, erscheint mir aber nicht zwingend notwendig. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen würde ich zwar jedem Studenten dringend raten, eine Auslandsstation fest in die Berufs- und damit auch in die Lebensplanung einzubeziehen. Das kann aber auch im Anschluss an ein Studium geschehen oder im Rahmen eines Post-doc-Jahres. Und wer die Chance bekommt, für ein internati-onales Unternehmen zu arbeiten, kann diese Erfahrungen auch während des Berufslebens machen – dann sogar unter Praxisbedingungen. Kommen wir noch einmal zurück zur Forschung. Worin lag für Sie der Reiz, Forschungschef der organischen Chemie zu sein? Zunächst einmal kann man sich für diese Tätigkeit nicht bewerben, allenfalls empfehlen. Denn über die Besetzung von derartigen Positionen entscheidet normalerweise der Vorstand. Ich habe mich seinerzeit sehr gefreut, als bei Bayer 1989 die Wahl auf mich fiel, denn so kam ich auch im fortgeschrittenen Teil meines Berufsweges quasi zurück zu den Wurzeln. Ich fand es besonders spannend, an verantwortlicher Stelle alle Aktivitäten in diesem Bereich zu koordinieren, Impulse zu setzen und die Auswahl der Forschungsgebiete aktiv beeinflussen zu können. Die Suche nach neuen Möglichkeiten und Verfahren hat mich eben immer gereizt. Wie verbinden Sie Ihre Aufgaben als Vorstand, in dem Sie für Innovation, Technik und Umwelt verantwortlich sind, und Ihre Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses „Technik und Umwelt“ im Verband der Chemischen Industrie? Das ist eine ideale Kombination, denn in beiden Bereichen ist ein Großteil der Zielvorgaben identisch. Nehmen Sie das Beispiel Umweltschutz: Die Chemische Industrie in Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren Großes geleistet und gilt als Vorreiter des Umweltschutzes weltweit. Dies kann nur gelingen, wenn nicht ein Unternehmen sich anstrengt, sondern eine ganze Branche. Da Stillstand bekanntlich Rückschritt bedeutet, wollen wir in Deutschland auch in Zukunft in den Bereichen Umweltschutz, Sicherheit, Gesundheit und Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen – im Verband wie in unserem Unternehmen. Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit bewirken? Die Chemie war und ist eine Schlüsselindustrie, ohne deren Produkte und Entwicklungen es in vielen anderen Branchen keinen Fortschritt geben würde. Dennoch steht sie mitunter im Brennpunkt der öffentlichen Kritik. Wir arbeiten sehr intensiv daran, solche Vorurteile abzubauen – was bereits sehr gut gelungen ist, wie jüngste Meinungsumfragen beweisen. Dennoch müssen wir immer wieder deutlich machen, welche Rolle dieser Industriezweig für die Gesellschaft spielt, denn die Produkte der Chemie prägen den gesamten Alltag. Nehmen Sie nur das Beispiel Auto: Ein Wagen besteht heutzutage bis zu einem Drittel aus Chemiewerkstoffen, die dazu beitragen, die Fahrzeuge sicherer, langlebiger, komfortabler und vor allen Dingen sparsamer im Verbrauch und damit umweltverträglicher zu machen. Chemie und Umweltschutz schließen sich nämlich nicht aus – ganz im Gegenteil: Erst Entwicklungen aus der Chemie haben dazu beigetragen, den Schutz der Umwelt in vielen Bereichen zu verbessern. Und unsere Branche selbst setzt auch Zeichen: Nehmen Sie nur die weltweite Diskussion über die Treibhausgase. Während manche Nationen sich nicht einmal um die Vorgaben der Kyoto-Vereinbarung kümmern, gehört Deutschland zu den Musterknaben. Wir bei Bayer zum Beispiel haben schon heute die nationalen und internationalen Ziele, die für das Jahr 2010 vorgegeben waren, nicht nur erreicht, sondern sogar schon deutlich übertroffen. Wo liegen Ihre beruflichen Schwerpunkte in der Region Asien? In meiner Funktion als Vorstandsmitglied bin ich unter anderem zuständig für die Koordination unserer Aktivitäten in Asien. Das ist aus unserer Sicht ein besonders wichtiger Markt der Zukunft, speziell China. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von neuen Projekten in dieser Region gestartet. Allein in China werden wir in nächster Zeit zahlreiche neue Produktionsanlagen bauen, denn mit der Öffnung zum Westen wir das Interesse an neuen Produkten sprunghaft steigen. Deshalb engagieren wir uns im Reich der Mitte besonders stark, denn man muss in diesen Märkten auch vor Ort mit eigenen Produktionsstätten und Gesellschaften vertreten sein. Betreuen Sie die Region aus der Ferne oder auch vor Ort? Natürlich auch vor Ort. Ich bin zwischen sechs- und achtmal pro Jahr in Asien. Manchmal fliege ich sogar nur für einen Tag nach China oder Singapur, wenn wichtige Veranstaltungen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft meine Präsenz erforderlich machen. Gerade in Asien legt man großen Wert auf persönliche und direkte Kontakte. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Beruf und Familie in Einklang bringen! Das ist nicht immer einfach, gerade in Positionen mit zunehmender Verantwortung und zeitlicher Belastung. Ich war auch beileibe nicht immer erfolgreich, aber meine Familie hat stets schon den Versuch als guten Willen gewertet. Was wollten Sie in Ihrem Leben immer erreichen? Ich bin mit dem Erreichten mehr als zufrieden. Demnächst werde ich 60 – da sollte man sich keine allzu großen Ziele mehr setzen. Aber wenn auch Träumen erlaubt ist: Wenn ich ab und an Zeit zum Golfspiel habe, träume ich wie sicherlich alle Golfer von einem Hole-in-one. Aber das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch immer ein Traum bleiben.

Interview mit René R. Obermann

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Der junge Dynamische

Seit 2002 gehört der 45-jährige Manager zum Vorstand der Deutschen Telekom, seit 2006 ist er dessen Vorsitzender. René Obermann spricht im karriereführer darüber, warum auch ein Manager nie ausgelernt hat und was man für eine erfolgreiche Karriere alles wissen muss. Die Fragen stellte Christiane Martin.

Zur Person René R. Obermann

René R. Obermann wurde am 5. März 1963 in Düsseldorf geboren. Nach seinem Abitur in Krefeld 1982 wurde Obermann von 1984 bis 1986 bei BMW in München zum Industriekaufmann ausgebildet. Danach gründete er 1986 ein eigenes Handelsunternehmen: die ABC Telekom mit Sitz in Münster. Die daraus entstandene Hutchison Mobilfunk GmbH führte Obermann von 1991 an als Geschäftsführender Gesellschafter, von 1994 bis 1998 war er Vorsitzender der Geschäftsführung. Nach dem Verkauf seiner Anteile an Hutchison Mobilfunk wechselte Obermann 1998 als Geschäftsführer Vertrieb zur T-Mobile Deutschland GmbH. Im April 2000 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung. International übernahm er ein Jahr später als Vorstand European Operations and Group Synergies weitere Verantwortung für das europäische Geschäft der T-Mobile International AG & Co. KG. Von 2002 bis Dezember 2006 war Obermann sowohl Vorstandsvorsitzender der T-Mobile International als auch Vorstand für den Bereich Mobilfunk im Konzern. Seit November 2006 ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG.

Zum Unternehmen

Die Deutsche Telekom AG ist eine Aktiengesellschaft, die aus der Privatisierung des Telekommunikationsbereichs der staatlichen Deutschen Bundespost hervorgegangen ist. Sie vereint heute mit Ihrem Angebot die gesamte Palette der Telekommunikations- und IT-Branche – von Mobilfunk und Festnetztelefonie über Breitbandinternet bis zu komplexen Informations- und Kommunikationstechnologie-Lösungen für Geschäftskunden und ist Europas größtes Telekommunikationsunternehmen. Die Deutsche Telekom beschäftigt weltweit rund 243.000 Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 61,3 Milliarden Euro erzielt. Der Hauptsitz des Konzerns ist in Bonn.
Herr Obermann, haben Sie ausgelernt? Ich habe zwar bei BMW eine sehr gute Ausbildung machen dürfen und mehr als 20 Jahre Berufserfahrung gesammelt, aber ausgelernt habe ich noch lange nicht … Welche Rolle spielen Ausbildung und Weiterbildung bei der Deutschen Telekom? Aus- und Weiterbildung spielen bei uns eine entscheidende Rolle. Wir sind Deutschlands größter Ausbildungsbetrieb mit fast 12.000 Auszubildenden. Unser Unternehmen ist Vorreiter einer modernen Ausbildung und damit in Deutschland führend. Der Konzern bietet qualitativ hochwertige und am Markt sehr gut angesehene Ausbildung an. Darüber hinaus ist Weiterbildung eines der Kernelemente unserer Servicestrategie. Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis: Unsere Führungskräfte durchlaufen bei uns eine Service-Akademie, wo sie über zwei Wochen, verteilt auf einen längeren Zeitraum, Service-Know-how in Theorie und Praxis vermittelt bekommen. Welche fachlichen und persönlichen Qualifikationen sollte ein Hochschulabsolvent beim Start ins Berufsleben Ihrer Meinung nach bereits erworben haben? Natürlich ist die entsprechende fachliche Qualifikation die Grundvoraussetzung. Den entscheidenden Unterschied macht aber für uns die Persönlichkeit des Bewerbers aus. Qualitäten sind für uns Engagement, Unternehmergeist, Pioniertum sowie Kunden- und Serviceorientierung. Erste Praxiserfahrungen während des Studiums sind uns wichtig. Als internationaler Konzern sind auch Auslandspraktika und Auslandssemester mit entsprechenden Sprachkenntnissen für uns sehr interessant. Und welche Kenntnisse und Fertigkeiten kann man sich typischerweise im Berufsalltag erwerben? Neben dem Erwerb des fachlichen Know-hows gilt je nach Aufgabenfeld: Kommunikationsfähigkeit, soziale Kompetenz, mit Widerständen umzugehen, Analysefähigkeit, Verantwortung übernehmen und Dinge zu Ende zu führen. Welche Einstiegschancen bietet die Telekom für Hochschulabsolventen? Als internationaler Konzern bieten wir Einstiegsmöglichkeiten für Trainees oder Direkteinsteiger, aber auch für Bewerber mit Bachelor- und Master-Abschlüssen. Und im Unterschied zu vielen anderen Unternehmen sind bei uns auch Fach- und Führungskarrieren für Hochschulabsolventen möglich. Allein in diesem Jahr werden wir rund 100 Nachwuchskräfte einstellen. Übrigens haben wir unser akademisches Nachwuchsprogramm neu aufgelegt: Mit 15 Monaten Dauer, einer leistungsorientierten Bezahlung und einem Einsatz von jeweils drei Monaten in unterschiedlichen Bereichen bieten wir einen variantenreichen Start ins Berufsleben. In welchen Bereichen werden bei der Telekom verstärkt hoch qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Wir erleben aufgrund der Veränderungen am Markt und in der Branche einen Skill Shift, der uns wegführt vom technikzentrierten hin zu einem technologiegestützten Serviceunternehmen. Daher suchen wir auch verstärkt Fachkräfte beziehungsweise akademische Nachwuchskräfte in den sogenannten MINT-Bereichen: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Deutsche Telekom arbeitet eng auch mit Wissenschaftlern zusammen, zum Beispiel in den 2005 gegründeten Deutsche Telekom Laboratories. Woran wird hier aktuell geforscht und welche Rolle spielt das für die Telekom? Mit der Eröffnung der T-Labs hat die Deutsche Telekom ihre Forschungsaktivitäten neu fokussiert. Durch ihre spezielle Organisation als Bestandteil des Konzerns – angegliedert an den Zentralbereich Produkt und Innovation – und als „An-Institut“ der TU Berlin vereinen die T-Labs das „Beste aus den beiden Welten“: Industrie und Wissenschaft. Sie bilden somit eine wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Konzern. Insgesamt forschen heute 150 Experten in interdisziplinären Teams an unterschiedlichen Themen. Die Labs beschäftigen Mitarbeiter der Deutschen Telekom und zahlreiche Angestellte der TU Berlin. Im Rahmen der Kooperation mit der Deutschen Telekom sind insgesamt vier Stiftungsprofessuren vorgesehen, von denen bereits zwei im Bereich „Intelligente Netze und Management verteilter Systeme“ sowie „Usability“ besetzt sind. Unsere Labs kooperieren auch mit der Ben Gurion Universität in Israel, wo etwa 100 Mitarbeiter an Forschungsprojekten arbeiten. Aktuelle Schwerpunkte liegen dabei zum Beispiel auf den Themen Internet-Fernsehen oder der Steigerung der Sprachqualität bei Telefongesprächen und -konferenzen. Ein Beispiel für eine tolle Entwicklung ist Virtual City Guide: Mithilfe eines per Mobiltelefon aufgenommenen Fotos wird es ermöglicht, Informationen über das fotografierte Objekt abzurufen. Welche Erfindung der letzten 100 Jahre hat für Sie die Welt revolutioniert? Die Internettechnologie – weil sie die Grundlage für das vernetzte Leben und Arbeiten heute bietet. Und wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen: Was wird Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für einen Konzern wie die Deutsche Telekom sein? Die notwendigen Reformen gegen alle Widerstände so voranzubringen, dass wir dauerhaft wettbewerbsfähig sind, den bestangesehenen Service bieten und innovative Angebote für das vernetzte Leben und Arbeiten unserer Kunden machen.
 
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Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger M.A.

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Als Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte spricht Angelika Nußberger Urteile mit großer Bedeutung für die Menschen und Staaten Europas. Wie man sich gewissenhaft in neue Themen einarbeitet und warum Juristen heute mehr denn je selbstbewusst ihrer Arbeit nachgehen sollten, erzählt die 48-Jährige im Gespräch. Die Fragen stellte André Boße.

Zur Person

Angelika Nußberger, 48 Jahre, studierte von 1984 bis 1989 Rechtswissenschaft in München; schon 1987 hatte sie dort ihr Studium der Slawistik abgeschlossen. Ihr Zweites Juristisches Staatsexamen legte sie 1993 in Heidelberg ab, später promovierte sie in Würzburg über das sowjetische Verfassungsrecht in den Umbruchsjahren. Ihre berufliche Karriere begann sie 1993 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Sozialrecht. Von 2001 bis 2002 ging sie als Rechtsberaterin im Europarat nach Straßburg und wurde danach zur Professorin der Rechtswissenschaft an die Uni Köln berufen. Ab 2009 war sie Prorektorin der Uni und leitete unter anderem das Rektorat für akademische Karriere. Im Juni 2010 wählte die Parlamentarische Versammlung des Europarats sie zur Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Angelika Nußberger trat die Stelle zum Jahresbeginn 2011 als Nachfolgerin von Renate Jaeger an.
Entsteht im Laufe der Arbeit eine gewisse Routine – oder ist und bleibt jeder Fall eine besondere Sache, die Sie neugierig macht? Ich bin tatsächlich immer neugierig, weil wir es hier in Straßburg mit einem sehr weiten Spektrum an verschiedenen Sachverhalten zu tun haben. Das geht von Fällen der Kindesentführung über Folter in Gefängnissen bis hin zu völkerrechtlichen Fragen. Jede Akte kann etwas ganz Neues beinhalten. Sie lernen also auch als Richterin am Gerichtshof für Menschenrechte jeden Tag etwas hinzu. Ganz bestimmt. Es gibt Länder Europas, mit deren Rechtssystem ich mich nicht sehr gut auskenne, Irland zum Beispiel. Und dann beginne ich zu studieren: Ich informiere mich über die rechtlichen Besonderheiten des jeweiligen Staates und erkunde frühere Urteile des Gerichtshofs zu ähnlichen Problemen, denn wir müssen konsistent entscheiden und auch die Bedeutung der Entscheidung für das jeweilige Land verstehen. Sprich: Nach vielen Jahren als Professorin der Rechtwissenschaft sind Sie nun selber noch einmal eine Einsteigerin. Ja, es ist wieder ein Neuanfang. Jeder Richter hier hat zwar bereits eine lange Karriere in den Rechtswissenschaften hinter sich, wird dann aber am Gerichtshof vor neue Herausforderungen gestellt. Das Recht ist heute so spezialisiert, dass niemand Experte auf allen Gebieten sein kann. Aber was wir Juristen mitbringen müssen, ist die Fähigkeit, uns in neue Problemstellungen einzuarbeiten. Auch wenn ich auf eine Rechtsfrage treffe, zu der ich noch gar nichts weiß, muss ich über die Technik verfügen, mir den Bereich zu erschließen. Ein Einsteiger darf keine Angst davor haben, auf Fragen zu treffen, auf die er ad hoc keine Antwort weiß. Das wird in seiner Karriere immer wieder vorkommen – und er wird lernen, sich die Antwort zu erarbeiten. Viele Kanzleien sind heute international aufgestellt. Kenntnisse in vergleichender Rechtswissenschaft sind wichtig und bieten gute Karrierechancen. Trotzdem wird der Bereich in Deutschland eher stiefmütterlich behandelt. Warum ist das so? Die Beobachtung stimmt. Das hat vielleicht etwas damit zu tun, dass das deutsche Rechtssystem sehr ausgefeilt ist. Viele Juristen denken daher schon an der Uni: Ich muss so viel über das eigene Recht wissen, dass ich die anderen Länder erst einmal weniger beachte. Aber mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen ist es sehr ratsam, sich hier stärker zu öffnen. Sie haben sich früh in Ihrer Karriere auf das Recht osteuropäischer Staaten konzentriert. Warum dieser Fokus? Die Umbrüche, die diese Länder erlebt haben, waren enorm. Viele Staaten mussten vom Eigentumsbegriff bis zu den Grundrechten alles komplett neu erfinden, und es war für mich sehr spannend, mich mit Rechtssystemen zu befassen, die sich gerade im Aufbau befanden. Ein Punkt war aber auch, dass ich es eine besondere Herausforderung fand, einen Weg zu gehen, den nicht alle gehen. Eine Entscheidung, die Ihrer Karriere schon sehr früh einen Schub gab. Ja, wobei ich tatsächlich das historische Glück hatte, dass ich mein Studium begann, als die Umbrüche noch gar nicht zu erkennen waren, und es abschloss, als gerade die Grenzen aufgingen. Sie haben 1994 und 1995 ein Forschungsjahr in Harvard verbracht. Der Name ist schillernd – haben Sie von dort etwas mitgebracht, was Ihrer Karriere bis heute nützt? Es muss nicht unbedingt Harvard sein. Ich würde rückblickend sogar sagen, dass meine Russlandaufenthalte Mitte, Ende der 80er-Jahre für mich noch prägender waren. Dort habe ich mit meinen eigenen Augen eine gesellschaftliche Wirklichkeit gesehen, die ich mir vorher nicht vorstellen konnte – während ich von Harvard eine ganz gute Vorstellung hatte, da gab es nicht so viel völlig Neues und Überraschendes. Als Richterin in Straßburg sprechen Sie mit Ihren Urteilen für rund 800 Millionen Europäer, nicht selten haben Ihre Urteile Auswirkungen auf Staatsverfassungen. Wie gehen Sie mit den Erwartungen an Ihre Arbeit um? Ich weiß, wie unsere Urteile rezipiert werden und wie sie das Leben der Menschen beeinflussen können. Ich fühle die Verantwortung und arbeite daran, dass jedes Urteil unmittelbar einleuchtet und dem hohen Standard entspricht, den das Gericht sich selbst gesetzt hat. Wir müssen sehr gut Argumentieren und die Menschen von unseren Urteilen überzeugen – sonst haben wir ein Legitimationsproblem. Das Gute ist, dass ich hier nicht alleine bin: Ich arbeite im Team mit 46 anderen Richtern, da verteilt sich die Last. Zuletzt gab es in Deutschland von Seiten der Medien Kritik an richterlichen Urteilen. Müssen sich Juristen am Beginn ihrer Karriere darauf einstellen, dass sie heute verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit stehen? Der Umgang der Medien mit der Justiz hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Ich sehe das durchaus als problematisch, weil dadurch vor und nach der Urteilsverkündung ein großer Druck aufgebaut wird. Sachliche Kritik an Urteilen ist in Ordnung. Schwierig wird es aber, wenn die Kritik ideologisiert, polarisiert oder die Autorität des Gerichts missachtet. Wobei einige Rechts- und Staatsanwälte das Spiel bereitwillig mitspielen. Muss ein Einsteiger heute die Regeln dieses Spiels beherrschen, um Karriere zu machen? Juristen sind keine Politiker. Sie müssen keine Wählerstimmen sammeln, sondern einfach nur das Recht anwenden. Schon Einsteiger sollten hier Selbstvertrauen mitbringen und sich sagen: Was immer die anderen sagen mögen – ich versuche hier und jetzt, meine Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen und mich von allen Formen des Drucks von außen freizuhalten. Natürlich ist es wichtig, als Jurist gut vortragen und sprechen zu können. Aber ich finde, dass es von noch größerer Bedeutung ist, das juristische Handwerkszeug gut erlernt zu haben und einsetzen zu können. Denn wer als Jurist keine Fehler macht, der gibt sich auch keine Blöße.

Zum Unternehmen

Als 1953 die Europäische Menschenrechtskonvention in Kraft trat, erhielt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Funktion, als Gericht die Einhaltung der Menschenrechte in den Unterzeichnerstaaten zu garantieren. Zu seiner ersten Sitzung kam der Gerichtshof 1959 zusammen, damals gehörten ihm 15 Richter an – pro Unterzeichnerland einer. Diese Regelung wird bis heute beibehalten, wobei sich die Zahl der Richter auf 47 erhöht hat. Der Gerichtshof wacht über die Einhaltung der in der Europäischen Menschenrechtskonvention garantierten Rechte wie zum Beispiel das Folterverbot, den Schutz des Eigentums oder das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens. Da sich jeder Bürger Europas beim Gerichtshof beschweren kann, wenn er glaubt, ein Staat verstoße gegen die Menschenrechtskonvention, hat die Institution eine Flut von Fällen zu behandeln. Derzeit sind es rund 150.000 – viele von ihnen stellen sich am Ende als unzulässig heraus und werden nach einer Prüfung aus dem Verfahrensregister gestrichen. Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger M.A. als PDF ansehen

Interview mit Oliver Nazet

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Schon früh erkannte Oliver Nazet, dass sich mit Hilfe von IT Unternehmensziele verwirklichen lassen. Bei Steria Mummert Consulting stieg der Informatiker innerhalb von zehn Jahren zum Vorstand auf. Als Manager sieht er eine Aufgabe vor allem darin, seine Mannschaft auf Kurs zu bringen. Mit dem karriereführer sprach er über die Bedeutung von Technologie für die Unternehmen, Informatiker in Vorstandsetagen und die Herausforderungen in der IT-Beratung. Die Fragen stellte Britta Hecker.

Zur Person

Oliver Nazet, 46 Jahre, wurde in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Informatik an der Technischen Hochschule Darmstadt. Nach seinem Diplom stieg er als Entwickler und Systemanalytiker bei der S&B Software GmbH ein. Mit 30 Jahren wechselte er in die Beratung. Im Geschäftsbereich Kreditinstitute der Mummert + Partner Unternehmensberatung GmbH nahm er zunächst verschiedene Aufgaben wahr, bis er 1996 zum Leiter dieses Geschäftsbereichs aufstieg. 2001 wurde er in den Vorstand berufen. Seit 2004 ist Nazet zudem Chief Operation Officer der Steria Mummert Consulting AG. Oliver Nazet ist verheiratet und hat einen Sohn. Reisen und Fußballspielen sind beides alte Leidenschaften, denen er auch heute noch gerne nachgeht.
Sie haben Ihre berufliche Karriere in der Entwicklung gestartet. Warum haben Sie sich später für die Beratung entschieden? Schon während des Studiums habe ich Software für Kreditinstitute auf seinerzeit moderner Client-Server-Technologie unter anderem mit internationalen Schnittstellen entwickelt. Diese frühzeitige Erfahrung war prägend, denn ich habe dabei verstanden, dass Technik kein Selbstzweck ist, sondern Mittel zur Unterstützung der Geschäftsziele eines Unternehmens. Aus dieser Zeit habe ich auch meine Affinität zu Banken und zur Beratung mitgenommen. Businesslösungen voranzubringen, in Verbindung mit Informationstechnologie – das ist damals zu meiner Mission geworden. Etwa zehn Jahre nach Ihrem Start bei Steria Mummert Consulting wurden Sie Vorstandsmitglied. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? Ein Karriereweg besteht immer aus mehreren Facetten. Sicher ist die fachliche Kompetenz eine Grundvoraussetzung – gepaart mit analytischen und strategischen Fähigkeiten. Doch was einen Manager in meinen Augen ausmacht, ist die Fähigkeit, Menschen zu entwickeln, ihnen Perspektiven im Unternehmen aufzuzeigen und Vertrauen herzustellen. Ich vergleiche das gerne mit einem Sport-Coach, auch er muss seine Mannschaft voranbringen und sie begeistern. Bei uns geht es darum, Teams von einzelnen „Unternehmern“ auf Kurs zu bringen, damit sie ihre Expertise und Kreativität auf ein Gesamtziel ausrichten. Und besonders wichtig: Ein Manager muss auch in der Lage sein, Verantwortung zu übertragen. Informatiker trifft man nicht so häufig in Vorstandsetagen an. Woran liegt das? Nun, vielleicht unterstellt man Informatikern eine eindimensionale Technikorientierung. Aber im Ernst, die Ziele eines Unternehmens orientieren sich am Markt und müssen strategisch und kaufmännisch entwickelt und gesteuert werden. Man wählt für die Position im Vorstand deshalb häufig Menschen aus, die einen eher betriebswirtschaftlichen oder generalistischen Background haben. Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor: Die IT wird von vielen Unternehmen nicht als „Business-Enabler“ und „Value-Creator“ betrachtet, sondern als Kostenfaktor – allenfalls noch als Mittel, um Kosten in Unternehmen zu senken beziehungsweise die Produktivität zu erhöhen. Ich sehe das anders: Die Technologie ist ein Treiber von Wachstum und Veränderung, sie muss sich dieser Herausforderung jedoch auch stellen. Welche Aufgaben nehmen Sie als Chief Operation Officer des Unternehmens wahr? Meine Aufgabe ist die Steuerung und kaufmännische Verantwortung des gesamten operativen Geschäfts. Dazu zählen auch die Bündelung unserer Kompetenzen und die Vernetzung unserer Technologieleistung mit unserem branchenspezifischen Portfolio. Denn nur durch dieses integrierte Arbeiten schaffen wir Mehrwert und befördern die Transformationsprozesse unserer Kunden. Wann passt ein IT-Absolvent perfekt in Ihr Beratungsunternehmen? Von den IT-Absolventen wünschen wir uns ein generalistisches IT-Verständnis. Sie müssen offen sein für unterschiedlichste Technologien und sollten sich nicht nur auf einzelne Produkte und Plattformen konzentrieren. Sie müssen neugierig sein und eine Affinität zum Geschäft unserer Kunden haben. Denn ihre Lösungen sollen genutzt werden, das heißt die Geschäftsziele unserer Kunden sicherstellen und befördern. Die Persönlichkeit eines Absolventen steht für uns im Vordergrund. Ein Kandidat sollte selbstbewusst, offen und kritikfähig sein. Er sollte sich als Dienstleister für seine Kunden verstehen und eigene Visionen entwickeln können. Reisen sollte ihm Spaß machen, und der Humor sollte auch in heißen Phasen nicht verloren gehen. Wie können sich IT-Absolventen am besten auf den Einstieg in die IT-Beratung vorbereiten? Ich empfehle IT-Absolventen, bereits während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln. Ein mehrmonatiges Praktikum oder eine praxisbezogene Diplomarbeit in einer Unternehmensberatung bietet sich dafür besonders an. Bei uns arbeiten Praktikanten mit Teams an konkreten Beratungsthemen und lernen so den Berateralltag kennen. Welche Branche bringt für die IT-Beratung die größte Herausforderung mit sich? Für alle Branchen gilt gleichermaßen, dass durch die Globalisierung und die rasante technologische Entwicklung Wertschöpfungsketten aufgebrochen werden. Alle Industrien stecken in Transformationsprozessen unterschiedlicher Reifegrade. Die Informationstechnologie muss so eingesetzt werden, dass diese Transformationen erfolgreich unterstützt werden. Das ist die größte Herausforderung und zugleich das Spannende an unserem Geschäft. Wie wird sich die IT-Beratung künftig entwickeln? Bei der IT-Beratung geht es künftig nicht darum, in die IT-Umgebung des Kunden zum Beispiel ein isoliertes CRM-Produkt zu integrieren. Es geht darum, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln, die einen echten Mehrwert schaffen. Deshalb reicht es nicht, Technologieexperte zu sein, sondern man muss auch ein Verständnis für die Branchen mitbringen, die man berät. Der Schlüssel liegt am Ende darin, die unterschiedlichsten Disziplinen zu vernetzen und auf diese Weise völlig neue Ideen und Services zu entwickeln, um die Position der Kunden zu stärken. Welche Entwicklung im IT-Sektor finden Sie im Moment am spannendsten? Spannend finde ich vor allem die Geschwindigkeit, mit der sich die Technologie entwickelt. Nehmen Sie zum Beispiel das Internet. Es hat in wenigen Jahren einen Reifegrad erreicht, der völlig neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Interessant ist auch die Flexibilität der Systeme. Wir sind heute in der Lage, die unterschiedlichsten Komponenten und Plattformen zu kombinieren, und können so Prozessketten dynamisch und in extrem kurzer Zeit ändern. Eine essentielle Voraussetzung in unseren schnell drehenden Märkten. Womit tanken Sie nach der Arbeit auf? Dazu brauche ich nicht viel: Meine Familie, gute Freunde, ein gutes Essen und ein schönes Glas Wein reichen, um die Batterien zu laden. Und beim Sport hole ich mir die nötige Power, die mich durch den Arbeitstag begleitet.

Zum Unternehmen

Steria Mummert Consulting AG ist eine der führenden Management- und Technologie- Beratungen in Deutschland. Dabei konzentriert sie sich auf die Branchen Banken, Versicherungen, Öffentliche Verwaltung, Telekommunikation, Energieversorgung, Gesundheitswesen sowie Transport. Steria Mummert Consulting begleitet seine Kunden ganzheitlich von der Beratung über Systemintegration bis hin zur Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen. In Deutschland und Österreich beschäftigt das Unternehmen rund 1400 Mitarbeiter. Steria Mummert Consulting ist Teil der französischen Steria Gruppe, die mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro und 10.000 Mitarbeitern zu den europäischen Top Ten der IT-Serviceanbieter gehört.