Was macht eigentlich eine Datenschutzberaterin, Frau Philipp?

Claudia Philipp, Foto: Privat
Claudia Philipp, Foto: Privat

Dr. Claudia Philipp, Juristin und Datenschutzberaterin bei atarax. Von Sabine Olschner

Dr. Claudia Philipp arbeitet als Datenschutzjuristin beim Consultingunternehmen atarax. Die Consultants beraten ihre Kunden in allen Belangen rund um das Thema Unternehmenssicherheit. Angefangen hat Claudia Philipp als Datenschutzberaterin. Mittlerweile leitet die Juristin die Rechtsabteilung, bestehend aus einem elfköpfigen Datenschutzberater-Team. „Wir prüfen bei unseren Mandanten alle datenschutzrechtlichen Prozesse“, fasst sie die Aufgaben der Juristen zusammen.

Aufgaben von Datenschutzberatern oder -beauftragten:

• Überwachung der betrieblichen Datenverarbeitung
• Wahrung des Datengeheimnisses
• Tätigkeitsberichte gegenüber der Geschäftsleitung
• Hinweise gegenüber der Geschäftsleitung über datenschutzrechtlich erforderliche Maßnahmen
• Schulung und Beratung der Mitarbeiter in Angelegenheiten des Datenschutzes und des Datengeheimnisses
• Meldepflichten bei Datenschutzvorfällen

Jedes Unternehmen, in dem sich mehr als neun Mitarbeiter mit personenbezogenen Daten befassen, benötigt einen Datenschutzbeauftragten. Dies kann ein interner Mitarbeiter des Unternehmens sein. Die Ausbildung erfolgt dann zum Beispiel über den größten deutschen Datenschutzverband, die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit.

Im Rahmen von regionalen Erfahrungsaustauschkreisen ist Claudia Philipp regelmäßig als Ausbilderin für Datenschutzbeauftragte tätig. Eine weitere Möglichkeit für Unternehmen ist, sich Hilfe von außen zu holen – in Form eines externen Datenschutzberaters. „Als Datenschutzberater sollte man breite Interessen mitbringen: Man muss sich in die Prozesse des Mandanten hineinversetzen können und gleichzeitig auch dessen IT-Prozesse verstehen“, erklärt Claudia Philipp.

Außerdem müsse man empathisch sein und dem Mandanten gut zuhören können. „Im Gegensatz zum Rechtsanwalt tragen wir keine Konflikte aus, sondern arbeiten immer lösungsorientiert und suchen den Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen.“ Der Juristin gefällt besonders, dass man sich beim Thema Datenschutz immer ganz nah an aktuellen technischen Entwicklungen bewegt: neue Apps, Bring your own device – all diese technischen Neuerungen haben auch Einfluss auf datenschutzrechtliche Bestimmungen im Unternehmen.

Job-Steckbrief Datenschutzberater/Datenschutzbeauftragter

Ausbildung: Voraussetzungen: Gehalt: Informationen: Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten (über GDD, TÜV etc.) oder Jurastudium oder Informatikstudium Fachkunde und Zuverlässigkeit Abhängig von Qualifikation und Erfahrung. Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit www.gdd.de Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands www.bvdnet.de

Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten

https://www.modal.de/ausbildung/datenschutz