Die Zahlen liegen außerhalb des Vorstellungsbereichs: Täglich werden 2,5 Quintillionen Bytes an Daten produziert – das ist die 2,5 mit 29 Nullen. Die Daten liegen in unterschiedlichsten Formen und Formaten vor. Sie kommen aus Videos und Blogs, aus Fotos, GPS-Signalen von Handys sowie vielen anderen Quellen. Mit Big Data sollen sie miteinander verbunden und nutzbar gemacht werden. Von Stephan Reimann
Um das tägliche Verkehrschaos in Schwedens Hauptstadt Stockholm zu reduzieren, sammelt man in der Stadt ständig Daten aus vielen unterschiedlichen Quellen: zum Beispiel aus den GPS-Daten von Taxis, der Bewegung von Mobiltelefonen und von in der Stadt installierten Kameras. Diese werden in Echtzeit ausgewertet. Innerhalb von Sekunden und automatisch lösen sie Maßnahmen aus, die den Verkehr im Fluss halten. Sollte das System beispielsweise einen Stau erkennen, ändert es von sich aus Ampelschaltungen oder leitet den Verkehr über weniger frequentierte Straßen um. Und dies mit Erfolg: Der Verkehr in Stockholm nahm um 20 Prozent ab, es wurden 50 Prozent kürzere Fahrtzeiten festgestellt, und die Emissionen konnten um 20 Prozent gesenkt werden. Da es beim Thema Big Data um mehr als die im Begriff suggerierten Datenmassen geht, spricht man auch von den „4 Vs“: Volume (Masse) , Variety (Vielfalt), Veracity (Wahrhaftigkeit) und Velocity (Geschwindigkeit). Diese vier Aspekte laufen parallel und mit gleicher Wertigkeit in die jeweiligen Analysen ein. Bei der Masse an Daten – es geht um Größen, die im Tera-, Peta- oder Zettabytes-Bereich liegen – liegt die Herausforderung darin, diese zu analysieren. Die Vielfalt beschreibt die unterschiedlichen Quellen, aus denen die Daten kommen, und deren Analyse. Dabei wird zwischen strukturierten und unstrukturierten Daten unterschieden. Strukturierte Daten sind bereits aufbereitet und nach festgelegten Attributen geordnet. Sie liegen beispielsweise in Datenbanken vor. Unstrukturierte Daten hingegen beinhalten unterschiedlichste Informationen in ungeordneter Form. Zu finden sind sie zum Beispiel in Bildern und Videos. Um aus ihnen das jeweils Entscheidende herauszufiltern, werden intelligente Verfahren benötigt, die Relevantes von Unrelevantem trennen. Eng damit verbunden ist der Aspekt der Wahrhaftigkeit: Kann den gesammelten Daten vertraut werden, aus welchen Quellen stammen sie? Und schließlich geht es um die Geschwindigkeit der Datenauswertung. In Stockholm beispielsweise können in jeder Sekunde 120.000 GPS-Daten ausgewertet werden. Zusammengefasst führen die „4 Vs“ zu folgender Ereigniskette: Durch die Analyse einer Vielzahl von Daten kommt man zu einer besseren Informationsbasis. Daraus lassen sich bessere Entscheidungen treffen. Und die haben bekanntlich noch nie jemandem geschadet.Umwelt & IT …in eigener Sache
Die Informationstechnologie bietet hervorragende Instrumente, um auf die Umwelt einzuwirken. Sie hilft, Prozesse zu planen, Vorhersagen zu treffen und Maßnahmen aus der Vergangenheit zu bewerten. Um die beiden Welten gekonnt miteinander zu verknüpfen, bedarf es spezieller Experten: der Umweltinformatiker. Von Jan Hedemann
Die Umweltinformatik ist eine Spezialdisziplin der angewandten Informatik. Mit Hilfe von Software werden dabei die Folgen menschlichen Handelns untersucht und sichtbar gemacht – also die Interaktion der Lebewesen zueinander und zu ihrer Umwelt. Beispielsweise kann Software zu einem effizienteren, sparsameren und sichereren Einsatz von Ressourcen führen. Eine Fragestellung könnte in diesem Zusammenhang lauten: Wie ändert sich der Energieverbrauch durch den Bau einer neu geplanten Produktionsstrecke? Mit Software kann dies simuliert und berechnet werden. Dies führt nicht nur zu Effizienzsteigerungen und Kostenreduzierungen, sondern auch zu einem sich rechnenden Umweltschutz sowie einem positiven Unternehmensimage. Auch in der Produktentwicklung spielt Nachhaltigkeit eine immer wesentlichere Rolle. So lässt sich durch die Nutzung von Software die Umweltwirkung eines Produkts schon im Vorfeld der eigentlichen Produktion vollständig berechnen. Dabei spielen nicht nur die Umweltwirkungen des Produkts im Einsatz eine Rolle, sondern dessen gesamte Betrachtung, das Life Cycle Assessment. Dafür werden die Auswirkungen in den unterschiedlichsten Produktlebensphasen berechnet und dargestellt – von der Entwicklung bis hin zu dessen Entsorgung. Eine Fragestellung aus dem Ökologiebereich kann sein: Welche Auswirkungen hat der Bau eines Fischereibetriebs an einem See auf dessen Ökosystem? In der Umweltinformatik geht es also in großen Teilen um die Modellierung und Simulation von Prozessen aus der Realität. Das schafft Transparenz. Durch das Abändern einzelner Parameter in den Modellen können Auswirkungen sehr differenziert berechnet und vorhergesagt werden. Ziel ist es, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Allerdings ist nicht nur der Blick in die Zukunft möglich, es können auch die Folgen bereits getätigten Handelns bewertet werden. Software hilft also, aus bereits getroffenen Entscheidungen und ausgeführten Maßnahmen zu lernen, Positives und Negatives zu erkennen, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Für den Umweltinformatiker bedeutet dies, dass er beide Systeme versteht – die Software- und die zu untersuchenden Umweltsysteme. Dafür benötigt er eine hohe Softwareentwicklungs- und Anwendungskompetenz. Er muss entweder Modelle bauen, analysieren und visualisieren oder aber Software entwickeln, mit denen andere dies tun können. Je nach Kunde oder Spezialisierung sind dafür betriebswirtschaftliche, chemische, biologische oder auch ökologische Kenntnisse notwendig. Das bedeutet: vielseitige Einsatzmöglichkeiten in einem Spezialbereich der IT, der sich immer weiter vergrößert, sowie die Chance gesellschaftliche Verantwortung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit der Freude an Informatik zu verbinden.Aufgestiegen zur Business Development Managerin
Die Bereiche Medien und Informationstechnologie sind eng miteinander verknüpft. Und genau an dieser Schnittstelle hat Karin Schweizer als Business Development Managerin ihre Aufgaben. Für Microsoft berät sie Medienunternehmen auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter. Von Karin Schweizer
Ein Erfahrungsbericht von Karin Schweizer Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und Medienmanagement; Master of Science in Communication eingestiegen 2005 als Trainee bei Microsoft aufgestiegen 2012 zur Business Development Managerin Media & Entertainment (Vertrieb)Sie arbeitet mit ihnen digitale Strategien aus, zeigt ihnen die Möglichkeiten der mobilen Entwicklung und beschreibt, welche Chancen hinter Cloud-Computing stehen – auch vor dem Hintergrund, die unternehmenseigenen Produkte zu verkaufen und auf dem Markt zu positionieren. Dabei hat sie nicht nur mit den Medienunternehmen selbst zu tun, sondern auch mit den IT-Partnern von Microsoft, die ebenfalls Unternehmen der Medienbranche beraten und die Produkte des IT-Riesen verkaufen. Der Weg zu dieser strategisch orientierten Vertriebsposition verlief über mehrere Stationen. Karin Schweizer startete nach ihrem Studium mit einem einjährigen Traineeprogramm. Als Praktikantin und Werkstudentin hatte sie bereits zahlreiche Erfahrungen in anderen namhaften IT-Konzernen sowie in der Medienbranche gesammelt. Während des Traineeprogramms durchlief sie Stationen in verschiedenen Marketing- und Sales-Teams und nahm an zahlreichen Trainings und Workshops teil, die im Rahmen des Einstiegs angeboten wurden: Schwerpunkte waren Soft Skills, Strategie, Marketing und Produkte. So wurde sie auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet, die früher als erwartet begannen. Noch in ihrer Traineezeit besetzte sie im Bereich Partner Strategy & Programs im Microsoft Partner Network Team eine gerade freigewordene Stelle. Damals war sie in Deutschland verantwortlich für den Aufbau der Partner-Programmatik für kleine und mittlere Unternehmen. Die Schulung und Unterstützung von Partnerunternehmen ist für das IT-Unternehmen eine wettbewerbsentscheidende Aufgabe, über 90 Prozent des Umsatzes wird über die Partner generiert. Schnell stieg sie auf. Zunächst übernahm sie die Verantwortung für das gesamte Microsoft Partner Programm in Deutschland, 2009 für dreieinhalb Jahre die Stabsstelle einer Business Managerin. In der Zeit steuerte sie zahlreiche interne Prozesse, verantwortete die Business-Planung für den Bereich und trieb Projekte im Bereich der Channel Strategie voran. Und sie übernahm erste Managementaufgaben. Im April dieses Jahres kam dann der Ruf auf ihre heutige Position. An der gefällt Karin Schweizer die Vielseitigkeit der Kundenprojekte und der Fokus auf die neuesten Technologien von Microsoft.
Mein Bewerbungsgespräch bei: Accenture
Den Kontakt zu Accenture und damit die Basis für meinen späteren Einstieg in das IT-Beratungsunternehmen hatte ich schon während meines Studiums gelegt. Ich absolvierte ein Praxissemester bei einem Kunden von Accenture mit Sitz in Frankfurt. Es lief so gut, dass ich gleich noch meine Bachelorarbeit dort schreiben konnte. Von Markus Hartmann
Thema war das IT-Projektmanagement unter interkulturellen Gesichtspunkten. Schon damals gefiel mir, dass selbst in Stressphasen alle ruhig blieben und mir bei allen Fragen geholfen wurde. Außerdem faszinierte mich die Motivation innerhalb der Teams. Obwohl deren Mitglieder immer wieder unterschiedlichste Ansichten vertreten und aus verschiedenen Fachrichtungen kommen, verhindert dies niemals die Fokussierung auf das gemeinsame Ziel. Die Unterschiedlichkeit bringt vielmehr neue Aspekte in die Analysen ein. Das war nicht nur für mein Abschlussthema interessant, auch ich selbst möchte so arbeiten. Last but not least wollte ich einen Job bei einem großen Player der Branche. Davon versprach ich mir spannende Projekte und die Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln. Daher fragte ich zum Ende meiner Bachelorarbeit in der Personalabteilung, welche Möglichkeiten es für mich gäbe. Mir wurde ein für den Bereich „Business Intelligence“ neues Einstiegsprogramm empfohlen, das Jump-Start-Programm. Ich bewarb mich, musste dies trotz meiner bestehenden Kontakte aber wie die anderen Interessenten auf dem regulären Weg tun. Insgesamt lud Accenture 14 Bewerber zu einem Auswahltag ein. Wir mussten eine Aufgabe in der Gruppe lösen und mit den Recruitern Einzelrollenspiele durchlaufen. Ich wurde dabei anhand des sogenannten Talk- Konzepts getestet: Innerhalb von 20 Minuten habe ich mir einen mehrseitigen Text durchgelesen und eingeprägt. Später musste ich die Inhalte in einem Rollenspiel wiedergeben. Wichtig war dabei, auch auf die verborgenen Informationen einzugehen, die zwischen den Zeilen zu finden waren. Während ich zu Beginn des Tages noch ziemlich aufgeregt war, legte sich die Nervosität bereits in der Gruppenarbeit. Das lag vor allem an dem Spaß, den ich beim Finden von Lösungen und der Arbeit im Team hatte. Am Nachmittag wurden wir zudem noch fachlich getestet und schließlich zum Feedbackgespräch gebeten. Dies war sehr ehrlich. Die Personaler sagten uns ganz klar, wo sie unsere Stärken und Schwächen sehen. Ich hatte das Glück, dass mir noch am Ende des Gesprächs das Angebot gemacht wurde, in der kommenden Woche im Unternehmen zu starten. Ich glaube, dass ich die Recruiter vor allem durch meine Natürlichkeit überzeugen konnte, da ich keine Rolle spielte, sondern ich selbst blieb. Nun werde ich zwei Monate in die Arbeitsweise von Accenture-Beratern eingearbeitet, lerne die IT-Systeme kennen und besuche Schulungen. Und dann werde ich selbst Teil eines Teams und werde zusammen mit Kollegen IT-Projekte bei und für Kunden durchführen.Profildaten
Name: Geburtsjahr: 1988 Hochschulabschluss als: Bachelor of Science (Wirtschaftsinformatik) Warum Accenture? Weil Accenture in die Gruppe der größten IT-Dienstleister gehört Bewerbung: für das Jump-Start-Programm für Business Intelligence Bewerbungsweg: schriftlich Wann war das Vorstellungsgespräch? Juli 2012 Wann war Arbeitsbeginn? eine Woche nach dem Vorstellungsgespräch
Jung und erfolgreich bei: Otto
Gut laufende IT-Systeme: Das ist schon lange die Prämisse für Fabian Hoffmann – bereits während des Zivildienstes 2007. Damals machte sich der heute 24-Jährige mit einem eigenen IT-Service-Geschäft selbstständig. Er konfigurierte Rechner und bot Administrationsservices an. Stammkunden von damals kommen noch heute zu ihm. Das erledigt er nebenher.
Name: Fabian Hoffmann Position: Junior Softwareentwickler Stadt: Hamburg Alter: 24 Jahre Studium: Bachelor of Science (Informatik), momentan berufsbegleitend Master of Science – E-Commerce an der FH Wedel Abschlussjahr: 2012 (Bachelor), 2014 (Master) Fremdsprachen: Englisch, Spanisch (Grundkenntnisse), Französisch (Grundkenntnisse) Interessen: Tischtennis als Spieler und Trainer, neue Technologien Ziel: Immer eine Herausforderung zu habenDenn Hoffmann wollte mehr. Er begann, an der FH Wedel Informatik zu studieren, und wurde 2009 in ein Stipendienprogramm für Informationsstudiengänge der Otto Group aufgenommen. Das weltweit tätige Handelsunternehmen übernahm seine Studiengebühren, im Gegenzug arbeite er dort neben seinem Studium und schrieb eine unternehmensbezogene Bachelorarbeit. Diese wurde auch gleich sein erstes erfolgreiches Projekt und ebnete ihm den Einstieg. Seine Aufgabe bestand darin, eine E-Commerce-Internetshop-Lösung weiterzuentwickeln, indem diese mit einer Business Rules Engine bereichert wurde. Das Ziel der „Maschine“ ist eine Flexibilisierung von Webshops. Denn: Shops funktionieren nach gewissen Regeln. Dies sind normalerweise Wenn-Dann-Regeln, zum Beispiel: Wenn der User ein bestimmtes Alter hat, interessiert er sich wahrscheinlich für … Es geht um die effiziente Ausführung von Geschäftsregeln. Diese sollen von der Prozess- und Softwarelogik der Shops getrennt sein, aber möglichst einfach von ihr verwendet werden können – unabhängig von den Produkten, die über die jeweilige Plattform vertrieben werden. Da Otto Hunderte von Shops betreibt, ist die Trennung für den Konzern eine enorme Vereinfachung. Die Business Rules Engine muss nach der Implementierung nur dem Umfeld angepasst werden, zum Beispiel nach den Kundenwünschen oder Versandgegebenheiten in den jeweiligen Ländern. Hoffmann arbeitet dabei für den firmeninternen IT-Dienstleister, die Group Technology Partner, des Hamburger Unternehmens. Dessen Mandanten sind einzelne Konzernfirmen, für die nicht nur Software entwickelt wird, sondern die auch in allen anderen Belangen der IT-Technik beraten werden. Nach seiner erfolgreichen Bachelorarbeit stieg Hoffmann als Junior Softwareentwickler bei der Otto Group ein. Da er gleichzeitig in das Stipendienprogramm für einen Masterstudiengang aufgenommen wurde, studiert er nun neben dem Beruf. Im Masterstudium vertieft er sein Wissen im Bereich E-Commerce. Er lernt, IT-Projekte nicht nur aus technischer, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Sicht zu betrachten. Im Unternehmen ist er für Backoffice-Systeme von Webshops zuständig. Diese Systeme regeln für Mandanten die komplette Administration der Shops. Den Überblick bei all den Aufgaben behält er durch Visualisierungen: Über einzelne und abzuhakende Zwischenstationen geht der Weg zu den Gesamtzielen der einzelnen Aufgaben – wie in seiner Karriere.
Nie genug von Technik
Naturwissenschaft und Technik – das war schon immer meine Leidenschaft. Deshalb wollte ich eigentlich Biologie oder Chemie studieren. Doch als ich bei einer Informationsveranstaltung über IT-Berufe mehr über die Verknüpfung von Theorie und Praxis beim Dualen Studium erfuhr, wusste ich sofort: Das ist genau das Richtige für mich. Die Entscheidung hat sich ausgezahlt. Heute arbeite ich für einen der größten Technologiekonzerne und bekomme verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Von Stephanie Thomas
Stephanie Thomas Platform Architekt für Converged Server bei Hewlett-Packard Deutschland
karriereführer ingenieure 2.2012
We want you! Ingenieure verzweifelt gesucht
Personalnotstand. 88.300 Stellen für Ingenieure können die deutschen Unternehmen derzeit nicht besetzen. Und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich diese Lücke schnell schließen wird: Die Generation der Babyboomer verabschiedet sich nach und nach in den Ruhestand. Was bedeutet der Fachkräftemangel für Unternehmen und Absolventen? Und wie positioniert man sich als Nachwuchskraft auf dem Bewerbermarkt? Es gibt ihn – aber nicht überall Der Fachkräftemangel hat Vorteile für Absolventen, trotzdem müssen sie bei ihrer Jobsuche offen sein. „Beliebter Bachelor“ Ina Kayser analysiert beim VDI den Arbeitsmarkt für Ingenieure.Top-Interview:
Samantha Cristoforetti, Ingenieurin und Astronautin Die Ingenieurin erzählt, wie sie sich im Auswahlverfahren gegen 8500 Mitbewerber durchsetzte und warum ihr Ingenieurwissen ihr auch im Weltraum weiterhelfen wird.Einsteigen
Jung und erfolgreich bei: Fresenius Medical Care Schnittstelle Der Ingenieurberuf ist stark mit Forschung und Entwicklung verknüpft, aber es gibt auch andere Berufsfelder.Special Gesundheit
Gesunde Karriere Die Medizintechnik lockt mit spannenden Aufgabenfeldern für Ingenieure. Form follows Function Immer kleiner, leichter, komplexer – medizinische Geräte unterliegen hohen Anforderungen. Technologie für Menschen Karriere in der Medizintechnik – eine rasant wachsende Branche mit Zukunft. Kaum sichtbare Spuren Warum ein Entwicklungsingenieur in der Endoskopie auch reale Operationen betrachten muss.Weiterbilden
Holztechnik-Ingenieur Ingenieure, die sich mit den spezifischen Materialeigenschaften von Holz auskennen, sind für die Industrie unerlässlich. Spitzentechnologie für Senioren Gerade die Anpassung an die Bedürfnisse alter Menschen führt zu guter Bedienbarkeit für alle.Projekt
Pionier: Denis Papin Der Mediziner, Physiker, Mathematiker und bekannteste Forscher seiner Zeit experimentierte unermüdlich und legt die Grundlagen für viele technische Entwicklungen. Wasser unter der Wüste Deutsche Hydrogeologen finden in 200 Metern Tiefe im Norden Namibias ein riesiges Süßwasservorkommen von fünf Milliarden Kubikmetern. Art of Engineering Die Geschichte des menschlichen Fortschritts zeigt, dass Kunst und Technik großen Einfluss aufeinander hatten. Sonnenkälte Könnten wir die Sonnenenergie nicht auch zur Kühlung nutzen? Beim Spritsparen die Nase vorn Beim Shell Eco-Marathon sollen Fahrzeuge mit nur einem Liter Sprit die größtmögliche Strecke zurücklegen.Anders erfolgreich
Han Shan Hermann Ricker verschenkte seine millionenschwere Firma und wurde buddhistischer Bettelmönch.Handzeichen
Heribert Leuchter, Studierter Ingenieur Handzeichen und JazzmusikerService: Aktuelle Firmenporträts für Ihre Bewerbung
AREVA Brunel GmbH Daimler AG DEKRA Automobil GmbH Deutsche Bahn EnBW Energie Baden-Württemberg AG euro engineering AG FERCHAU Engineering GmbH Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA Groz-Beckert KG HFH · Hamburger Fern-Hochschule inGenics AG ITK Engineering AG LANXESS AG MAG IAS GmbH MAHLE GmbH Roche in Deutschland RWE AG Sanofi-Aventis Deutschland GmbH SICK AG Thales Deutschland GmbH ThyssenKrupp Presta AG Tognum AG WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG ZF Friedrichshafen AGPartner
careers4engineers automotive EnergyRelations GmbH Entrepreneurs-Club IQB jobvector/Capsid GmbH JOBWARE TEMA Technologie Marketing AGKomplette Ausgabe
E-Paper karriereführer ingenieure 2.2012 Download karriereführer ingenieure 2.2012 (ca. 17 MB) karriereführer ingenieure 2.2012 in der Kiosk-App für das iPad karriereführer ingenieure 2.2012 in der Kiosk-App für AndroidIT-Beratung gesucht
Wer die Abwechslung in immer wieder neuen Projekten und die damit verbundenen Herausforderungen sucht, ist in einem IT-Beratungsunternehmen gut aufgehoben. Genau dies waren auch die Gründe von Pirmin Schäfer, den Job zu wechseln. Heute arbeitet er bei dem IT-Dienstleistungsunternehmen CSC. Von Christoph Berger
Der 25-jährige Pirmin Schäfer hat schon einige Zeit mit IT-Systemen von Banken und Versicherungen zu tun. Bei einer Krankenversicherung hat er ein duales Wirtschaftsinformatikstudium absolviert. „Dort habe ich das Handwerkszeug gelernt“, erzählt er rückblickend. Doch Schäfer wollte mehr. Nach anderthalb Jahren als Anwendungsentwickler in der Versicherung wünschte er sich neue Herausforderungen. Und was noch entscheidender für ihn war: Er wollte im Arbeitsalltag mehr Kontakt zu Menschen. Im Frühjahr dieses Jahres stieg er bei dem IT-Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen CSC als Trainee ein. „Hier finde ich bisher all das, was ich mir gewünscht habe: einen starken Kundenbezug und Projektarbeiten, die immer wieder neue Herausforderungen versprechen“, sagt er. Angestellt ist er im Bereich Enterprise System Integration & Transformation: Dort berät und begleitet man fusionierende Unternehmen bei der Zusammenführung ihrer IT-Systeme. „Das ist für mich die Königsdisziplin der IT-Beratung“, meint er. Ein typisches Projekt des Bereichs, in das Pirmin Schäfer Einblick bekam, war die Fusion zweier Großbanken. „Es geht darum, Datenbankfelder von A nach B zu transferieren. Das Schwierige ist, dabei keine Daten zu verlieren“, erklärt er. Mit Hilfe von Schnittstellen werden die einzelnen Systeme miteinander verbunden, über die sogenannte Migration Factory von CSC werden die Daten zusammengeführt. Seine Arbeit erledigt Schäfer in der Regel bei den Kunden vor Ort, dort sitzen deren Fachleute, mit denen er und seine Kollegen sich abstimmen. Entscheidend dabei ist, die Kundenwünsche zu erfüllen. Dazu durchlief er nach seinem Einstieg eine dreimonatige Theoriephase: Er besuchte Schulungen, in denen es um Business-, Anforderungs- und Geschäftsprozessanalysen ging. Er lernte, wie Banken arbeiten, und wurde in Kommunikationstechniken geschult. Die Schulungen finden in der CSC-eigenen Akademie statt oder werden durch externe Dienstleister organisiert – zum Beispiel die Frankfurt School of Finance. „Entscheidend bei meiner Arbeit ist: Wie stelle ich sicher, dass wir über das Gleiche reden?“, sagt Schäfer. Bei ihm funktioniert die Kommunikation bisher bestens: sowohl in seinen Projekten als auch in der Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen.Schnelle Verantwortung
IT-Lösungen für Banken und Versicherungen werden nicht nur von den Instituten der Branche selbst entwickelt. Oft werden dazu spezialisierte IT-Unternehmen mit ins Boot geholt. In genau solch einem arbeitet Björn Eli. Von Christoph Berger
Björn Eli ist noch ganz neu im Job. Ende April startete er bei msg systems, einem IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen aus Ismaning bei München. Bei der Vertragsunterzeichnung hatte der 24-Jährige noch nicht einmal die Abschlussurkunde der Fachhochschule Hannover in der Tasche. Studiert hat er dort Angewandte Informatik. Dabei beschäftigte er sich vor allem mit der Programmiersprache Java, mit Softwarearchitektur und -entwicklung. Für ein Unternehmen der Logistikbranche hatte er zudem zwei Semester lang in der App-Entwicklung gearbeitet. Außerdem war er neben seinem Studium als freiberuflicher Web-Entwickler tätig. Nun ist er im Geschäftsbereich Service Consulting für Versicherungen bei msg systems am Standort Köln beschäftigt. Er sagt: „Auf das Unternehmen bin ich eher über ein Jobportal zufällig gestoßen.“ Er bewarb sich und wurde zu zwei Bewerbertagen eingeladen, wo er potenzielle Vorgesetzte kennenlernte und einige Tests absolvierte. Nachdem er dies erfolgreich hinter sich gebracht hatte, stieg er direkt in den Job ein: „Zu Beginn wurden alle Einsteiger zum gegenseitigen Kennenlernen nach Ismaning eingeladen. Dort wurden wir mit den Abläufen im Unternehmen vertraut gemacht und trafen weitere Kollegen.“ Darauf folgte eine mehrwöchige Oracle-Schulung, die mit einem Zertifikat abschloss. Seitdem ist Björn Eli an drei von fünf Wochentagen unterwegs, derzeit bei Kunden in München, wo er für Berufsgenossenschaften ein großes Softwareprojekt realisiert. Er programmiert an Back-Office-Systemen für die Kundenpflege mit. Seine Bereiche sind die Themen Mitglieder und Beiträge. Er erklärt: „Das Projekt ist sehr komplex, wir unterscheiden etwa 40.000 Klassen.“ Klassen sind Baupläne für Objekte, die in der Software beschrieben werden müssen und miteinander interagieren. Die Anforderungen an das System – zum Beispiel veränderte rechtliche Rahmenbedingungen, die in die Software eingearbeitet werden müssen – übermitteln die Kunden an Eli und seine Kollegen. Damit alles reibungslos funktioniert, ist die Zusammenarbeit zwischen Kunden und den IT-Beratern eng. Eli beschreibt den Reiz solcher Projekte: „Mir gefällt es mitzubekommen, wie ein so großes Projekt noch weiter wächst. So kann ich mich auch über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Thema beschäftigen.“ Außerdem haben IT-Projekte meist noch einen weiteren Vorteil: Sie können von überall bearbeitet werden. So kann Eli an zwei Tagen in der Woche von Köln aus arbeiten.Auf Kunden orientiert
Die Deutsche Bank arbeitet an einem IT-Megaprojekt. Für zusammen 24 Millionen Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank und der Postbank soll eine gemeinsame Plattform entstehen. Anita Stuhldreier arbeitet an dem Projekt in verantwortungsvoller Position mit. Von Christoph Berger
Die Überraschung für Anita Stuhldreier war groß: Bis in ihr Studium hinein sah sie in einer Bank immer nur die Filiale vorne an der Ecke, in der sie sich am Schalter beraten ließ und am Geldautomaten Bargeld abhob. Erst in einem Gespräch mit einem Bekannten wurde sie sich zum ersten Mal der Prozesse bewusst, die im Hintergrund jeder Bankdienstleistung ablaufen und die den Kundenkontakt so selbstverständlich aussehen lassen. Diese funktionieren fast alle durch den Einsatz von IT. „So kam ich auf die Deutsche Bank, bei der ich ein Traineeprogramm durchlief“, erzählt die 29-jährige Wirtschaftsinformatikerin. Drei Jahre sind seit dieser Zeit vergangen. Inzwischen ist Stuhldreier für einen Teilbereich einer neuen Hochleistungsplattform für das Privatkundengeschäft der Bank als ITProjektmanagerin tätig. Bis 2015 will die Bank in mehreren Schritten sämtliche Konten und Geschäftsprozesse umstellen. Die Plattform wird dann die mehr als 2000 Filialen von Deutscher Bank und Postbank mit zusammen 24 Millionen Privat- und Geschäftskunden in Deutschland unterstützen. Stuhldreier koordiniert in diesem Projekt mehrere Teams, die in Spitzenzeiten bis zu 200 Mitarbeiter umfassen – interne und externe. Die Teammitglieder durfte sie selbst auswählen. Teamfähigkeit, Leistungsbreitschaft und die Fokussierung auf das gemeinsame Ziel waren neben dem fachlichen Know-how ihre Hauptkriterien bei der Auswahl. „Wer hier Verantwortung übernehmen will, darf dies auch“, sagt sie. Sie selbst hat diese Möglichkeit genutzt. Viele Voraussetzungen dafür brachte sie mit, andere erlernte sie in der Traineezeit, die vielfältige Weiterbildungen beinhaltete. Außerdem konnte sie sich in dieser Zeit unterschiedlichste Bereiche anschauen, um schließlich das für sie passende Gebiet zu finden: die Projektarbeit. „Gerade in den ersten Jahren hat es mir sehr geholfen, dass mir ein Mentor zur Seite gestellt wurde. Der konnte mir bei allen auftretenden Problemen helfen“, sagt sie. Als Projektmanagerin hat Anita Stuhldreier eine sehr verantwortungsvolle Position übertragen bekommen. Denn die Bank erhofft sich durch die Vereinfachung und Standardisierung der IT und Abwicklungsprozesse erhebliche Kostensynergien: „Und bei den geschäftskritischen Anwendungen muss natürlich alles reibungslos funktionieren.“IT-Experten gesucht
Nichts geht mehr ohne IT – auch nicht bei Banken und Versicherungen. Daher sind sämtliche Institute der Finanzdienstleistungsbranche auf der Suche nach IT-Experten, und ihr Bedarf steigt. Die Aufgaben sind anspruchsvoll, die Herausforderungen groß und die Anforderungen hoch. Doch die Chancen für IT-Absolventen sahen selten besser aus – sowohl bei den Instituten selber als auch bei den auf die Branche spezialisierten IT-Beratern. Von Christoph Berger
Gute Noten beim Studienabschluss, verhandlungssicheres Englisch, ausgeprägte Soft Skills – vor allem Teamund Kommunikationsfähigkeit – und betriebswirtschaftliche beziehungsweise branchenspezifische Kenntnisse: Das sind die Voraussetzungen, die IT-Absolventen erfüllen müssen, wenn sie in Unternehmen arbeiten wollen, die sich mit Banken- und Versicherungs-IT beschäftigen. Im Detail nennen die Unternehmen jedoch Unterschiede bei der Bewerberauswahl: „Wir stellen bevorzugt Masterabsolventen ein. Beim Bachelor schauen wir genau auf die Vorkenntnisse und die Hochschule, an der der Abschluss erworben wurde“, erklärt etwa Volker Reichenbach. Der Diplom-Informatiker ist im Vorstand von msg systems zuständig für das Personalwesen sowie für die versicherungsspezifischen Geschäftsbereiche Service- und Business-Consulting sowie die Stabstelle Internal Services Insurance. Er erwartet von Bewerbern Kenntnisse über neue Technologien und nennt die Themen mobile Prozesse, Analytics und Internettechnologien. Ausschlaggebend für eine Einstellung ist für ihn auch das Potenzial der Kandidaten: „Wir wollen wissen, was Bewerber noch lernen können und lernen wollen.“ Lydia Hennig, Mitarbeiterin im Recruiting für den Technologiebereich der Deutschen Bank, legt andere Schwerpunkte: „Wir suchen sowohl Generalisten als auch Spezialisten. Dazu gehören technische Spezialisten, Infrastrukturexperten, Projektmanager und Fachleute, die an den Schnittstellen IT zu Business arbeiten.“ Für Annette Gemeinder, bei CSC Managerin im Financial Service Bereich, ist neben der Symbiose von technischem Wissen mit betriebswirtschaftlichem Know-how besonders ein Aspekt wichtig: „Wir schauen auf das Auftreten der Bewerber. Denn bei einem IT-Berater kommt es auch darauf an, Standpunkte vertreten und Konzepte präsentieren zu können.“ Auch wenn die Anforderungen an ITAbsolventen hoch sind: Immer mehr Unternehmen sind auf der Suche nach den Spezialisten. Der Einstieg findet in der Regel über ein Traineeprogramm statt. Danach sind der weiteren Entwicklung keine Grenzen gesetzt: ob Fach-, Projekt- oder Führungskräftelaufbahn – alles ist möglich, inklusive des Wechsels zwischen den drei Bereichen.Interview mit Beate Bruelheide
Beate Bruelheide ist eine von drei Geschäftsführern von arvato Systems, einem IT-Systemintegrator, der zum Bertelsmann-Konzern gehört. Im Interview erklärt die 59-Jährige, warum für IT-Experten auch kaufmännisches und juristisches Know-how wichtig ist. Die Fragen stellte André Boße.
Zur Person
Beate Bruelheide, geboren am 26. Juli 1953 in Einbeck, absolvierte eine Ausbildung zur Industriekauffrau und studierte BWL in Münster und Bielefeld. Von 1979 bis 1987 verantwortete sie den Bereich Controlling, Reporting und Budgeting in einem deutschen Tochterunternehmen des Parker Hannifin Konzerns, einem weltweit führenden Hersteller von Antriebs- und Steuertechnologien. 1987 wechselte sie in den Bertelsmann-Konzern, wo sie bis 1998 in verschiedenen Unternehmensbereichen in kaufmännischer Funktion tätig war. Seit 1998 ist Beate Bruelheide kaufmännische Leiterin und Mitglied der Geschäftsführung von arvato Systems und für die Bereiche Finanzen, Controlling, Personal und Legal verantwortlich.
Zum Unternehmen
Das Unternehmen arvato Systems mit Hauptsitz in Gütersloh gehört zum Outsourcing-Dienstleister arvato und ist Teil des Bertelsmann- Konzerns. arvato Systems versteht sich als IT-Systemintegrator und bietet seinen Kunden – häufig Unternehmen aus dem Mittelstand und aus den Branchen Handel, Logistik, Medien, Versorgungswirtschaft oder Manufacturing – Dienstleistungen im IT-Bereich entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Neben der Implementierung von Standardsoftware – beispielsweise auf Basis von SAP und Microsoft – entwickelt die Firma auch individuelle Lösungen. Zudem betreibt das Unternehmen Rechenzentren und bietet IT-Outsourcing- Lösungen an. Aktuell hat arvato Systems rund 2000 Mitarbeiter an 25 Standorten eingestellt.



