Homeoffice reduziert CO₂-Ausstoß

Foto: AdobeStock/Olly
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Eine Studie im Auftrag von Greenpeace hat berechnet, dass 5,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden könnten, wenn Angestellte dauerhaft von zu Hause arbeiten würden. Von Sabine Olschner

Als die Corona-Pandemie ausbrach, haben viele Unternehmen ihren Mitarbeitenden Homeoffice verordnet: Statt täglich ins Büro zu fahren, haben sie von zu Hause gearbeitet. Studien beziffern den zeitweisen Telearbeit-Anteil während des Corona-Lockdowns in Deutschland zwischen 25 und 37 Prozent. Das Arbeiten im Homeoffice sparte den Angestellten nicht nur Fahrzeit, sondern entlastete auch den Verkehr: Zehntausende von Pendlern blieben den Straßen und Schienen fern. Wie stark sich wegfallende Pendelwege auf das Klima auswirken, hat die Berliner Denkfabrik IZT im Auftrag von Greenpeace kalkuliert.

Für die Berechnung ist die Studienleitung von zwei Szenarien ausgegangen: Bei der ersten Variante nahm sie an, dass 25 Prozent aller Arbeitnehmenden ein oder zwei Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten. Die zweite Variante geht von 40 Prozent Heimarbeitenden an einem oder zwei Tagen pro Woche aus. Wenn nur 25 Prozent der Mitarbeitenden einen Tag zu Hause blieben, würden bereits 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das Ergebnis für Variante zwei mit zwei Tagen Homeoffice: Rund 35 Milliarden Personenkilometer wegfallende Pendelfahrten würden den CO2-Ausstoß um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Das entspricht 18 Prozent aller beim Pendeln entstehenden Emissionen. Zudem würde sich der tägliche Verkehr in vielen Städten entspannen. Für die Berechnung wurden die Gesamtemissionen des Pendelverkehrs in Deutschland aus dem Datensatz „Mobilität in Deutschland“ 2017 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zugrunde gelegt.

Nach den Ergebnissen dieser Studie fordert Greepeace von der Politik, dass Arbeitende, deren Tätigkeiten sich auch von zu Hause erledigen lassen, rechtlich nicht an Telearbeit gehindert werden sollten. Zudem sollten durch einen raschen Ausbau von Glasfaseranschlüssen und die Einführung eines flächendeckenden 5G-Netzes für alle Haushalte, auch in ländlichen Regionen, die Voraussetzungen für Telearbeit geschaffen werden. Und nicht zuletzt sollten Steuervorteile für das Homeoffice eingeführt und die Pendlerpauschale abgeschafft werden. Die so gewonnen Steuereinnahmen sollten, so meint Greepeace, in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fließen. „Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, sind auch kleine Schritte nötig. Telearbeit auszuweiten, ist dabei eine Möglichkeit, die weltweiten Emissionen aus dem Personenverkehr zu begrenzen“, sagt Greenpeace.