55 Projekte für die Klimaneutralität

Foto: AdobeStock/ Jezper
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Eine Studie von Capgemini Invent zeigt, wie gezielte Investitionen die Bekämpfung des Klimawandels beschleunigen, 12,7 Millionen Arbeitsplätze in Europa schaffen und eine Bruttowertschöpfung von fast 800 Milliarden Euro generieren können. von Sabine Olschner

Capgemini Invent, die weltweite Beratungseinheit der Capgemini-Gruppe für digitale Innovation und Transformation, hat 55 Technologieprojekte identifiziert, die Europa dabei unterstützen können, bis 2050 klimaneutral zu werden. Im Rahmen der Untersuchung wurden 55 saubere Technologie-Initiativen identifiziert, mit denen der CO2-Ausstoß in Europa signifikant reduziert und gleichzeitig der wirtschaftliche Aufschwung initiiert werden kann.

Die Analyse„Fit for Net-Zero: 55 Tech Quests to Accelerate Europe‘s Recovery and Pave the Way to Climate Neutrality“ zeigt Wege auf, die europäische Wirtschaft umzuge-stalten und Europa zu unterstützen, bis 2050 der erste Netto-Null- Kontinent der Welt zu werden. Sie untersuchte und analysierte bestehende und zukünftige Technologien in fünf miteinander verbundenen Wirtschaftsbereichen: Energie, Gebäude und Bauwesen, Industrie, Transport sowie Nahrungsmittel und Landwirtschaft. Die identifizierten Technologien und Investitionsbereiche haben das Potenzial, einen Markt für Netto-Null-Güter und -Dienstleistungen von bis zu 790 Milliarden Euro pro Jahr zu schaffen, die Emissionen um 871 Megatonnen CO2 zu reduzieren und bis 2030 fast 13 Millionen Arbeitsplätze sowohl durch neue als auch durch die Transformation bestehender Arbeitsplätze zu schaffen. Die Projekte könnten auch dazu beitragen, die Luftqualität und Lebensmittelsicherheit zu verbessern und die Energieunabhängigkeit Europas zu erhöhen.

Netto-Null

Netto-Null-2050 ist eine Klima-Initiative des Helmholtz-Zentrums Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung. Ihr Ziel: ein CO2-neutrales Deutschland bis zum Jahr 2050.

Viele vielversprechende Klimatechnologien seien in der Pipeline, so die Studie, müssten aber jetzt skaliert werden – und zwar schnell. Dazu brauche es eine handlungsstärkere EU-Politik, die den Innovationszyklus und die Einführung sauberer Technologien beschleunigen kann. Sie müsse Unternehmen im Spätstadium der Entwicklung unterstützen, um die Umsetzung und Marktakzeptanz von kohlenstoffarmen und -freien Technologien drastisch zu steigern. Analysen sollten aufzeigen, wo öffentliche Investitionen und private Partnerschaften jungen Technologien helfen können, sich in neuen Märkten zu etablieren und sie zu erschließen. Die Wettbewerbsfähigkeit kohlenstoffarmer Technologien auf dem Markt müsse erhöht und Investitionen in bahnbrechende Technologien gefördert werden.

Für die Studie hat Capgemini Invent über 200 Technologieprojekte in allen 27 EU-Mitgliedstaaten analysiert. Hinzu kamen strukturierte Interviews mit 90 Innovationsführer*innen aus Unternehmen, Berufs- und Technologieverbänden sowie mit Vertreter*innen aus der EU und den Mitgliedstaaten.