Neugier macht erfolgreich

Eleonora Odendahl, Foto: Eleonora Odendahl
Eleonora Odendahl, Foto: Eleonora Odendahl

Eleonora Odendahl, 27 Jahre, hat Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie studiert. Noch während ihres Studiums brachte sie gemeinsam mit Kommilitonen das Start-up „PocketTaxi“ auf den Weg – eine mobile Mitfahrzentrale, die den ersten Preis beim Gründerwettbewerb „Herausforderung Unternehmertum“ gewann. Nach ihrem Diplom hat Odendahl im Februar 2012 als Trainee im Junior Managers Program (JMP) bei Bosch angefangen. Ihr Tipp an Einsteigerinnen: Mit Neugier erreicht man seine Ziele. Von Juliane Wendt

„Ich habe mich bei Bosch beworben, weil das Unternehmen so vielseitig ist“, sagt Eleonora Odendahl, „und natürlich, weil mein Studium gut zum JMP passt.“ Das Wirtschaftsingenieurstudium verbindet technische und wirtschaftliche Aspekte, die Absolventin kann also Fragen aus beiden Disziplinen beantworten. Odendahl ist froh, dass sie jetzt ihr Wissen einsetzen und erweitern kann.

Nur 80 Plätze pro Jahr vergibt Bosch für sein Programm, das Einsteiger darauf vorbereitet, Führungsaufgaben in dem internationalen Unternehmen zu übernehmen. Seit über 30 Jahren gibt es das Traineeprogramm schon, und viele der heutigen Führungskräfte haben ihre Laufbahn als Teilnehmer daran begonnen – so auch Franz Fehrenbach, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Nun ist Eleonora Odendahl eine von denen, die ganz am Anfang ihrer Karriere stehen. Die ersten Hürden hat sie bereits geschafft: Mit ihrer Bewerbung und im Assessment Center konnte sie ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Zusätzlich überzeugte sie den Leiter der Logistik-Abteilung, ihr Mentor zu werden und mit ihr zusammenzuarbeiten. Der erfahrene Manager begleitet die Berufseinsteigerin während des Traineeprogramms, das individuell auf sie zugeschnitten ist. In 24 Monaten durchläuft sie vier bis sechs funktions-, geschäfts- und standortübergreifende Stationen und kann sich jedes Mal neu beweisen. Eleonora Odendahl war schon im Einkauf, konnte dort an Lieferantenbesuchen teilnehmen und die Vorbereitung auf die jährlichen Preisverhandlungen begleiten. Ihr selbst gewählter Schwerpunkt jedoch ist die Logistik. Zurzeit arbeitet sie als Logistikplanerin im Geschäftsbereich Power Tools, der Elektrowerkzeuge fertigt und vermarktet. Dort konnte sie bereits ein Projekt begleiten, bei dem sie die Materialflüsse von Messwerkzeugen analysierte. Sie überprüfte, wie die verschiedenen Werkzeuge nach der Fertigung verteilt und gelagert werden und machte Optimierungsvorschläge. Zurzeit arbeitet sie in einem geschäftsbereichsübergreifenden Projekt zur Bestandsreduzierung mit. Während Odendahl das Programm durchläuft, steht ihr der Mentor immer zur Seite: „Dass er mich unterstützt und berät, ist extrem hilfreich“, sagt sie.

Im JMP eignet sich Eleonora Odendahl das Wissen an, das sie für Führungspositionen braucht. Dass man als Manager viel Praxiserfahrung benötigt, ist der 27-Jährigen klar. „Gutes Management kann man nicht einfach aus Büchern lernen. Deswegen heißt es für mich jetzt: Erfahrungen im Arbeitsalltag sammeln, damit ich Schritt für Schritt die nötigen Fähigkeiten erwerbe“, erklärt sie. Wichtig sind ihrer Meinung nach besonders Neugier und Offenheit für neue Aufgaben. Schließlich müsse sie sich immer wieder in verschiedene Projekte einarbeiten. Weder im Programm noch im täglichen Arbeitsalltag gebe es langweilige Routine. Odendahl gefallen besonders solche Projekte, bei denen sie mit vielen Menschen zusammenarbeitet: „Ich entwickle gerne Lösungen im Team – am besten mit den unterschiedlichsten Leuten und aus den verschiedensten Abteilungen.“ Besonders gefallen ihr die Führungsseminare und -workshops, an denen sie regelmäßig teilnehmen kann. Darin berichten Manager aus ihrem Alltag und stellen den Teilnehmern Aufgaben, die sie auf ihre zukünftige Arbeit vorbereiten. Zusätzlich lernt die Wirtschaftsingenieurin dort stets andere Programmteilnehmer und Führungskräfte kennen.

Ende 2012 verbrachte Odendahl einige Zeit in den USA auf Geschäftsreise. Auch 2013 wird sie noch einmal unterwegs sein – für fünf Monate in Brasilien. Dort kann sie Erfahrungen sammeln und anschließend nicht nur als Managerin in Deutschland, sondern auch international eingesetzt werden. Was nach dem Auslandsaufenthalt kommt, weiß sie noch nicht genau. Sicher sei jedoch, so Odendahl, dass sie bei Bosch bleiben werde, denn als Führungsnachwuchs habe sie vielfältige Karriereperspektiven – und dank des Programms einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche. „Ich habe hier super Aufstiegschancen, und die will ich auch nutzen.“