Das liebe Geld

Foto: Fotolia/ag visuell
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Seit 1999 untersucht die IG Metall die Gehaltsentwicklung in 16 typischen Jobfamilien der ITK-(Informatik und Telekommunikations-)Branche mit insgesamt 74 Jobs. In diesem Jahr stellte die Gewerkschaft ihre Ergebnisse auf der IT-Messe CeBIT in Hannover vor. Die Zahlen weisen zum Teil starke Unterschiede zwischen den einzelnen Jobfamilien auf. Von Christoph Berger

Die Zeichen stehen auf Wachstum. Das ist ein Ergebnis der 15. Entgeltanalyse „Verdienstmöglichkeiten in der ITKBranche“ der IG Metall. Die Gewerkschaft hat dazu Daten aus 146 Betrieben der Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche mit insgesamt über 170.000 Beschäftigten zusammengetragen. Knapp 32.000 Nennungen von effektiven Jahresbruttogehältern hat sie dabei erhalten.

Insgesamt weist die Branche ein Wachstum von 2,8 Prozent aus. Das spiegelt sich zum Teil auch in den Gehältern wider. Die Entgelterhöhungen über alle Stufen hinweg legten um zwei Prozent zu – sie liegen im Vergleich zu anderen Branchen sowieso schon auf einem hohen Niveau. Auch die Zahl der ITK-Beschäftigten stieg an: Etwa 886.300 Menschen arbeiten in der Branche. Die Umfrage zeigt zudem, dass der Bedarf an IT-Fachkräften deutlich gestiegen ist. Diese Entwicklung wird sich laut der IG Metall auch in diesem Jahr fortsetzen. Es wird ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 154,3 Milliarden Euro erwartet.

Die höchsten Einkommenszuwächse hatten Mitarbeiter in Callcentern sowie kaufmännische Angestellte. Mitarbeiter in Vertrieb und Verwaltung profitierten ebenfalls von einem Anstieg. Ihr Plus ist größer als das von Beratern, Softwareentwicklern und Projektmanagern. Allerdings starten die einzelnen Berufe von ganz unterschiedlichen Niveaus: Während Junior-Berater mit durchschnittlich 42.614 Euro vergütet werden, Junior-Entwickler im Hardware-Bereich 43.521 Euro erhalten und Projekt- Manager auf der ersten Stufe 49.528 Euro bekommen, haben Junior-Kundenbetreuer von Callcentern nur 34.132 Euro auf ihrem jährlichen Gehaltszettel stehen. Mit einem höheren Einkommen steigen nur noch Trainingsfachkräfte ein. Sie verdienen im Mittelwert 49.960 Euro. Junior-Marketing-Spezialisten liegen mit 47.969 Euro an dritter Position der Rangliste.

Wer sich langfristig ein hohes Gehalt wünscht, sollte im Vertrieb ein- und aufsteigen. Vertriebsleiter verdienen durchschnittlich 111.725 Euro im Jahr und führen die Liste an. An zweiter Stelle folgen Leiter in der Beratung mit 98.801 Euro, Marketingleiter haben 97.701 Euro zur Verfügung, Leiter von Rechenzentren 96.369 Euro, Leiter im Bereich Software- Engineering 95.836 Euro und deren Kollegen im Hardwarebereich immerhin noch 95.766 Euro. Langfristig gesehen schneiden am schlechtesten Senior- Kundenbetreuer ab: Sie verdienen 63.472 Euro im Jahr. Basis aller Daten ist eine 35-Stunden-Woche.