Der Schlips – unverzichtbar oder obsolet?

Von Stefan Trees

Es gibt lange und dünne, breite und dicke. Gestreifte, bunte mit Bildern und mit Punkten: Gemeint ist die Krawatte, auch Schlips, Binder oder Kulturstrick genannt. Viele Namen für ein Kleidungsstück, das, ohne eine annähernd sinnvolle Funktion, nichts anderes zu tun hat, als vom Hals seines Trägers herunterzuhängen.

Dennoch: Für die Männerwelt gehört die Krawatte zum Standard-Outfit für das Vorstellungsgespräch. Die Kleiderordnung unterscheidet sich jedoch von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen. So ist beispielsweise die Unternehmenskultur des schwedischen Möbelherstellers IKEA auf Schlipsverzicht angelegt. Solcherlei Äußerlichkeiten haben in dem Einrichtungshaus mit dem jugendlichen Image keinen großen Stellenwert.

Berufseinsteiger sollten Dresscode kennen
Anders in konservativeren Branchen wie der Bauindustrie oder den Finanzdienstleistungen, wo Anzug und Krawatte nach wie vor zum Pflichtprogramm gehören – nicht nur beim Vorstellungsgespräch, sondern im täglichen Berufsleben. Wer den Dresscode seiner Wahlbranche nicht kennt, sollte sich danach erkundigen: Im Bekanntenkreis oder der Familie findet sich fast immer jemand mit Branchenerfahrung und Insiderkenntnissen. So findet man schnell heraus, wie leger oder förmlich es dort zugeht und ob ein offener Hemdkragen ohne Krawatte ein Karrierekiller ist.

Als Faustregel gilt jedoch: Mit Schlips ist man auf der sicheren Seite, denn er ist nicht nur modisches Accessoire und Bestandteil des Business-Outfits, sondern beweist als äußeres Zeichen der Höflichkeit gegenüber seinem Gastgeber gute Umgangsformen. Und die haben bei einem Vorstellungsgespräch noch niemandem geschadet.

Vom Windsor-Knoten zum Kreuzknoten
Ein wenig Übung im kunstvollen Verknoten von Seidentüchern schadet auch nicht: Mit ein paar Variationen ist Mann für alle Gelegenheiten gerüstet. Der „Four-in-hand“ ist ein einfacher Standardknoten und für Anfänger geeignet. Seine kompakte Version bringt durch das zweifache Umwickeln einen fülligeren Knoten hervor. Seine asymmetrische Form ist Geschmackssache. Wer sie nicht mag, bindet den „Windsor-Knoten“, den Klassiker der rund 80 bekannten Knotenvariationen, oder den „klassischen American“. Etwas extravagant ist der „Kreuzknoten“, dessen gekreuzte Bindung am unteren Ende des Knotens sichtbar bleibt.

 

Alle Krawattenknoten auf einen Blick
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