Studie: Internationale Großprojekte made in Germany

EPC-Projekte

Foto: Fotolia/pixelrobot
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Deutsche Unternehmen aus den Bereichen Bau, Schienenfahrzeugbau und Elektroindustrie sowie Maschinen- und Anlagenbau sind äußerst wettbewerbsstark. Doch laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bedarf es neuer Impulse, um die Chancen der Unternehmen im globalen Wettbewerb um strategische Großprojekte zu verbessern. Von Christoph Berger

Die Studie „EPC-Fähigkeit der deutschen Unternehmen im Bereich der Bauwirtschaft und des Maschinen- und Anlagenbaus“, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums von der PricewaterhouseCoopers GmbH WPG erstellt wurde und die Situation deutscher Unternehmen und deren Erfolge bei der Beteiligung an internationalen Großprojekten untersuchte, identifizierte insgesamt sechs Handlungsfelder zur Stärkung der EPC-Fähigkeit. EPC steht für Engineering, Procurement und Construction. Als Ausgangslage wird dabei hervorgehoben, dass die genannten Branchen einen bedeutenden Beitrag zur Anbahnung und Erhaltung deutscher Wirtschaftsbeziehungen im Ausland leisten, dass sie „mit der weltweiten Errichtung fortschrittlicher Infrastrukturen die Grundlage für zukünftige Handelsbeziehungen und Exporte deutscher Unternehmen“ legen, so die Autoren.

Vor diesem Hintergrund sei der rückläufige Auftragseingang schlüsselfertiger EPC-Projekte im Großanlagenbau beziehungsweise der zurückgehende Marktanteil deutscher Unternehmen am internationalen Baugeschäft bedenklich. So sei zum Beispiel, was die weltweite Bauwirtschaft und die Auslandsumsätze betrifft, der globale Markt von 2005 bis 2015 zwar um den Faktor 2,6 gestiegen, der Deutschlands im Vergleich dazu jedoch unterproportional geblieben.

Die Studie

Die Studie „EPC-Fähigkeit der deutschen Unternehmen im Bereich der Bauwirtschaft und des Maschinen- und Anlagenbaus“ steht unter folgendem Link zum Download bereit: https://goo.gl/MbPNMX

Nach einer ausführlichen Marktanalyse identifizierten die Berater sechs Handlungsfelder: „Kooperationsplattform EPC Ecosystem“, „Komptenzzentrum digitale Projektabwicklung“, „Gemeinsamer Auslandsauftritt von Industrie & Politik“, „Erweiterung der staatlichen Exportunterstützung“, „Technologiestandort Deutschland“ und „Flexibilisierung der Projektarbeit“. Diesen Feldern wurden wiederum Handlungsempfehlungen angefügt. Die mit der höchsten Priorität sind der Aufbau einer digitalen Kooperationsplattform, die Schaffung eines Kompetenzzentrums Digitale Projektabwicklung, die Stärkung der Markterschließung und die Ausweitung der Finanzierungsmöglichkeiten. Wie wichtig solche Maßnahmen sind, hob Staatssekretär Matthias Machnig bei der Vorstellung der Studie hervor. Gerade im Verbund durchgeführte internationale Großprojekte würden einen wichtigen strategischen Außenwirtschaftsbeitrag leisten: „Hier müssen wir daher in Zukunft besser werden, denn internationale Großprojekte sind ein wichtiges Aushängeschild für ‚Made in Germany’.“