Gezielte Vorbereitung

Betonschutzwand an der R 1 zwischen Tekovské nemce und nitra in der Slowakei – ein PPP-Projekt. Foto: Eurovia
Betonschutzwand an der R 1 zwischen Tekovské nemce und nitra in der Slowakei – ein PPP-Projekt. Foto: Eurovia

Christian Qualmann leitete für den Baukonzern Eurovia schon zahlreiche Baustellen im Ausland. Sein Spezialgebiet ist die Herstellung von Schutzeinrichtungen an Straßen in ganz Deutschland und Europa. Auf diese Aufgabe wurde er gezielt vorbereitet. Von Christoph Berger

Eine Woche bevor Christian Qualmann im letzten Jahr einen 18 Kilometer langen Streckenabschnitt der Straße R1 bei Nitra in der Slowakei mit Schutzeinrichtungen als Zweigstellenleiter verantwortete, reiste er schon einmal selbst an die Baustelle, um die Vorbereitungen für den Baustart zu überprüfen. „Auf Bilder und Zusagen ist nicht immer Verlass“, weiß er. Gibt es Probleme, kann er sie vielleicht in den letzten Tagen vor dem eigentlichen Baubeginn noch lösen. Das ist allemal besser, als wenn sein Team und die beauftragten Subunternehmer zum festgesetzten Termin kommen und nicht mit den Arbeiten starten können. „Die Motivation der Mitarbeiter gehört sowieso zu einer der herausforderndsten Aufgaben eines Bauleiters im Auslandseinsatz“, erklärt er. Dazu kann es vor allem bei ungeplanten Pausen kommen, wenn zum Beispiel gelieferte Baumaterialen nicht die geforderte Qualität aufweisen. Qualmann musste schon mehrmals neuen Beton für die Schutzeinrichtungen anliefern lassen, da die erste Fuhre nicht dem angeforderten Standard entsprach. „In solchen Situationen kann die Stimmung in der Kolonne sinken. Da muss man schnell mit Gesprächen gegensteuern“, erklärt er.

Qualmann hat inzwischen Erfahrung mit solchen Projekten. Nachdem er 2001 sein bauingenieurwissenschaftliches Studium in Cottbus abgeschlossen hatte, durchlief er viele Stationen bei Eurovia. „Erst war ich technischer Trainee, dann Bauleiter. Später wurde ich Oberbauleiter und 2009 Zweigstellenleiter bei Eurovia Beton in Michendorf bei Berlin“, erzählt er. „Wir stellen Schutzeinrichtungen an Straßen her.“ Seinen erste Baustelle im Ausland leitete er 2006. „Es ging um den Ausbau von zehn Kilometern mit Schutzeinrichtungen an einer Autobahn in Tschechien, der D1“, erinnert er sich. Damit der damals 29-Jährige das Projekt erfolgreich durchführen konnte, wurde er von Eurovia intensiv auf die Aufgabe vorbereitet. „Erst durchlief ich ein speziell auf Hochschulabsolventen zugeschnittenes Trainneeprogramm. Teilnehmer werden darin unter anderem in ihren sozialen Kompetenzen sowie in technischen und in kaufmännischen Belangen geschult“, sagt er. Kommt es zu ersten Projekten, werden den jungen Bauleitern außerdem schon in der Baustellenvorbereitung erfahrene Kollegen zur Seite gestellt. Dabei werden sie auch zu wichtigen Kundenterminen mitgenommen. Qualmann sagt: „Das ist ein sehr wichtiges Ereignis für einen jungen Bauingenieur, da er dabei sehr viel lernen kann.“ Geht es um Schutzeinrichtungen, ist Qualmann inzwischen für fast jede Baustelle im an Deutschland angrenzenden Ausland verantwortlich.