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Berufseinstieg als Informatiker: Freie Wahl und heiß begehrt

Informatiker können sich derzeit die Hände reiben. Sie sind heißbegehrt, die offenen Stellen übertreffen bei weitem die dem Markt zur Verfügung stehenden Experten. Somit stehen ihnen die beruflichen Türen offen, denn die Digitalisierung mit ihrer Durchdringung von Gesellschaft und Wirtschaft verlangt vor allem eines: IT-Know-how. Von Christoph Berger

Mitte September 2018 wurde die Brisanz des Fachkräftemangels bei den IT-Berufen erst wieder durch eine Studie belegt: Laut dem Ingenieurmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI vierteljährlich erstellt, bilden die Informatikberufe im zweiten Quartal 2018 mit monatsdurchschnittlich 43.590 offenen Stellen die größte Kategorie des Stellenangebots in den Ingenieurberufen.

Gesucht werden für die Digitalisierungstechnologien wie das automatisierte Fahren, IT-Sicherheit und die Entwicklungen von Lösungen für das Smart Home demnach insbesondere Schnittstellenkompetenzen von IT und Elektrotechnik. Bereits auf der CeBIT in Hannover hatte Dieter Westerkamp, Bereichsleiter Technik und Wissenschaft beim VDI, gesagt: „Die derzeitige Verfügbarkeit von IT-Fachkräften in Deutschland wird von 46 Prozent der Befragten als äußerst schlecht eingeschätzt.“

Das IW hatte zudem im „MINT-Frühjahrsreport 2018“ festgestellt, dass die Arbeitskräftelücke in den MINT-Berufen insgesamt IT-lastiger geworden ist. Dies werde vor allem bei den MINT-Expertenberufen deutlich, schreiben die Wissenschaftler: „So hat sich die Lücke bei den IT-Experten in den letzten vier Jahren von 16.000 im April 2014 auf 39.600 im April 2018 mehr als verdoppelt

Auch der Branchenverband Bitkom fragte in diesem Jahr Unternehmen, welche IT-Fachkräfte besonders gefragt seien. Ihm gegenüber äußerten sich 61 Prozent der Unternehmen dahingehend, dass die Rekrutierung von Datenschutzexperten sehr schwierig sei. Dazu sagte Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom- Geschäftsleitung: „Die Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung hat den Bedarf an qualifiziertem Personal rapide ansteigen lassen.“ Und mit der kommenden E-Privacy-Verordnung schließe sich für die Unternehmen die nächste regulatorische Datenschutzherausforderung direkt an.

Überhaupt sei die Rolle des IT-Standorts Deutschlands aufgrund der fehlenden IT-Fachkräfte stark gefährdet, so das Ergebnis einer wiederum vom VDI durchgeführten Umfrage mit dem Titel „Wie schaffen wir die Digitale Transformation?“, nach der vor allem Softwareentwickler und IT-Sicherheitsexperten rar sind. Aufgrund der Engpasssituationen in den Unternehmen, werden notwendige Arbeiten zunehmend nach außen gegeben – wichtiges Know-how also ausgegliedert, anstehende Investitionen und Projekte zeitlich verschoben oder gestreckt. Ob dies der richtige Weg ist, darf bezweifelt werden, wird sich die Mangelsituation doch eher noch verstärken als entspannen. Doch vor dem derzeitigen Hintergrund an fehlenden IT-Experten, scheint dies oftmals noch die einzig mögliche Alternative zu sein.

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